1 Kobalt Geschichte In Mesopotamien setzte man Cobalterze seit mindestens 2000 vor Christus zur Blaufärbung von Glasuren und Emaille ein. Die Chinesen nahmen Kobalt zur Tönung ihres Porzellans. Der Name leitet sich von dem griechischen Wort cobalus = Miene ab, nach einer anderen Auffassung stammt er von dem Ausdruck Kobold, der Bezeichnung für einen Haus- oder Erdgeist. Im Brauereiwesen benutzte man vorübergehend Kobalt zur Stabilisierung des Schaums. Grundlagen Kobalt ist ein essentielles Spurenelement. Kobalt reichert sich v.a. in der Schilddrüse, in den Nebennieren, Bauchspeicheldrüse und den Nieren an. Die Kobaltausscheidung erfolgt zu 90 % über den Stuhl und zu 10 % über den Urin. Insbesondere zwischen der Aufnahme von Eisen und Kobalt finden sich umgekehrte Aufnahmevorgänge. Wahrscheinlich existieren gemeinsame Bindungsproteine, wobei das Eisen eine stärkere Bindung aufzuweisen scheint. Die erhöhte Zufuhr von Kobalt führt ferner zu einer Selenaufnahme bei Tieren. Die Aufnahme von Mangan und Kupfer scheint dagegen von Kobalt behindert zu werden. Biologische Bedeutung Kobalt ist ein wichtiger Bestandteil des Vitamin B12 und es steigert die Produktion der roten Blutkörperchen. Kobaltsalze wurde für die Behandlung von Blutarmut (Anämien) eingesetzt. Kobalt bremst die Hormonsynthese in der Schilddrüse und es kann das Zinkatom der alkalischen Phosphatase ersetzen, wodurch ein neues aktives Enzym entsteht. Klinik Kobaltmangelerkrankungen sind nicht bedeutsam. Alle üblichen Ernährungsformen enthalten wesentlich mehr Kobalt, als aufgrund des Vitamin-B-Verbrauches erforderlich ist. Kobalt ist im Vergleich zu anderen Spurenelementen wenig toxisch. Bei exponierten Personen können gelegentlich Kontaktekzeme auftreten, insbesondere, wenn Kobalt in Kombination mit Chrom oder Nickel vorhanden ist. Besonders häufig finden sich allergische Ekzeme bei Arbeitern aus der Zementindustrie. Selten können asthmatische Beschwerden bei Exposition gegenüber Kobaltstaub oder Lösungen auftreten. So hatte die Beimischung von Kobalt in Bier (ca. 1-5 mg/Liter) zwecks Stabilisierung des Schaums vor Jahren fatale Auswirkungen. Das Krankheitsbild wurde als "Kobalt-Bier-Perimyokardie" bezeichnet. Außer in der Tschechoslowakei wurden zahlreiche Fälle in Quebec und in Städten der USA beobachtet. Die erheblichen kardialen 2 Veränderungen sind in diesen Fällen wahrscheinlich nicht nur durch Kobalt allein, sondern durch die gleichzeitige Alkoholzufuhr zu verstehen, da in anderen Fällen, z. B. bei refraktären Anämien, wesentlich höhere Kobaltdosen zugeführt werden, als seinerzeit im Bier vorhanden waren. Wenn es in der Chirurgie als Gelenkersatz oder bei Knochenfrakturen verwandt wird, kann es aus dem Material freigesetzt werden. Eine einmalig beschriebene Kobalt Metallose wurde bei einer Patientin mit einer RA und einer Metall-Metall Vitallium Endoprothese nach Walldius ein Jahr nach Protheseneinsatz beschrieben. Es trat einen sterile Fistelung und ein Ekzem am operierten Knie auf. Ein Hauttest auf Kobalt war positiv.