Filoviridiae

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Filoviridiae
Ebola und Marburg Virus
Gliederung
 Einleitung
Geschichte, Aktualität
 Die
Krankheit
Infektion, Symptome, Behandlung und
Impfstoff, Prävention von Epidemien
 Das
Virus
Klassifizierung, Genom, Morphologie und
Struktur, Die virale Proteine
 Die
Glycoproteine von Ebola
Geschichte

1967
1976
1976/79
1989
1994
1994/96
1995
1998-2000
2000
Okt. 2004
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Mai 2005
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
Marburg (31/7), Affen aus Uganda
Ausbruch am Ebola-Fluss in Zaïre (Kongo) (318/280)
Sudan (284/150), Sudan (34/22)
Ausbruch in Reston, VA; Affen aus den Phillipinen (4/0)
Einzelfall an der Elfenbeinküste (1/0) , neuer Subtyp
Gabun (44/28), (98/66)
Kikwit (Zaire) (315/244)
Marburgvirus: Kongo (149/123)
Uganda (425/224)
Marburgvirus: weltweit schlimmste Epidemie von HF,
in Angola, dauert immer noch an! (337/311 am 18. Mai)
Kongo: Verdacht, 9 Tote (17.5)
Der Bund am Mittwoch, 11. Mai 2005
Die Krankheit
Allgemeines und Infektion
Ebola Hämorrhagisches Fieber (EHF)
In
Menschen und einigen Primaten
Natürliches Reservoir noch immer unbekannt
Ausbrüche selten und unvorhersehbar
Infektion: direkter Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten (Blut, Exkremente, Speichel,
Erbrochenes etc.) und Tröpfcheninfektion
Sterblickeitsraten: 25-100%
Inkubationszeit: 2-16 Tage
Die Krankheit
Symptome

Plötzlicher Beginn

3-9Tage: Grippeähnliche Symptome - Hohes Fieber, Kopfund Muskelschmerzen

Nach 1 Woche: Ausschlag, Übelkeit, Durchfall

Dann: Hämorrhagisches Fieber - Haut- und
Schleimhautblutungen, Zerstörung kapillarer Blutgefässe

Tod: durch Schock, Blutungen im Gastrointestinaltrakt,
Milz und Lunge, durch Organschäden

Oder Genesung: langsam, kann von Gelbfieber, Hepatitis
und Myelitis begleitet sein
Die Krankheit
Behandlung und Impfstoff

Möglichkeiten limitiert
symptomatische Behandlung
Desinfektion:
zerstört durch UV, γ, Hypochloritund phenolische Desinfektionsmittel
GenPhar: 1. Nov. 2004

zur Zeit erste Tests an Menschen


Behandlung:
Die Krankheit
Prävention von Epidemien




Quarantäne von Infizierten, Kontrolle von Kontakten
Sterile Spritzen und Ausrüstung
Behandelnde: Handschuhe, undurchlässige Kleidung,
Gesichts- und Augenschutz, Bein- und Schuhbedeckung
Kremierung der Toten
Das Virus
Klassifizierung
 Reich
(-) ss RNA Viren
 Ordnung
Mononegavirales
dazu gehören:
Rhabdoviren, Paramyxoviren
 Familie
Filoviridiae
 Gattungen
Marburg (1 Spezies)
Ebola (4 Spezies) :
Zaire, Sudan, Elfenbeinküste, Reston
Das Virus
Das Genom
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
(-) sense ss RNA
unsegmentiert
19kb lang
A/U reich
1.1% des Virions
ist Nukleinsäure
Grösstes Genom der Mononegavirales
7 Gene identifiziert, Überlappungen (Funktion unbekannt)
Ebola 3 Overlaps, Marburg 1 Overlap
Transkription und Replikation: im Cytoplasma der infizierten Zelle
Volle Länge (+)RNA wird synthetisiert und davon Nackommen (-)RNA
Das Virus
Morphologie und Struktur
Morphologie und Struktur

Lange, zylinderförmige, filamentöse Partikel

Pleiomorph: gerade, gekrümmt, geringelt,
„6“- oder „U“-förmig und verzweigt

Behüllt: Sprossung der Viren durch Zellmembran führt
zu umhüllten Viren

Helikales Capsid (Durchmesser 50nm, Periodizität 5nm)

Durchmesser 80nm

Länge variabel (130-14‘000 nm)
grösste Infektiosität: 790nm (Marb.)/970 nm (Ebola)
Das Virus
Die viralen Proteine

Ribonucleoprotein Complex
NP
VP30
VP35
L

Membran-assoziierte Proteine
VP40
VP24
GP

Nucleocapsid Strukturprotein
Minor nucleoprotein, RNA bindend
lose, Transcriptase Complex ?
RNA-abhäng. Polymerase
Matrix-Protein
Fkt. Unbekannt, ev. uncoating
Integrales Membranprotein
Oberflächen Spikes, glykosyliert
7nm, 10nm Abstand
Sekretiert
sGP
sekretierte Form des GP
Die Glycoproteine von Ebola
Transkription, Translation, Prozessierung

GP Gen: hat Stop Codon in der Mitte → verhindert Synthese von
Full-Length Protein
1. Genprodukt: truncated GP, 60kDa, wird sekretiert (sGP)
Funktion: unbekannt (Bindung von AK od Liganden auf T-Zellen?)

Transcriptional Editing: Insertion eines A → Frameshift
2. Genprodukt: ganzes Protein, 130 kDa, Transmembran-Form
Funktion: Bindung an Rezeptor und Vermittlung der Penetration

Prozessierung von GP: Synthese von 676AS Protein
Signalpeptid (N-terminale 32 AS) entfernt
ER: N-Glykosylierung → pre-GP
Golgi: vollständige Glykosylierung GP0
Furin convertase: GP1 (130kDa) & GP2 (24kDa)
Die Glycoproteine von Ebola
Die Glycoproteine und Penetration



Penetrationsmechanismus: nach wie vor unbekannt!
Rezeptor auf Wirtszelle: Unbekannt!
Targets des Virus: Makrophagen und Neutrophile,
vaskuläre Endothelzellen, Leber- und Nierenzellen
Hypothese: GP1 verantwortlich für Rezeptorbindung
GP2 vermittelt Fusion mit Wirtszelle (pH?)
Welche AS-Reste sind verantwortlich für
die Bindung des Rezeptors?
Die Glycoproteine von Ebola
Manicassamy et al: Comprehensive Analysis of Ebola Virus GP1
in Viral Entry, J Virol. 2005;79:4793-805.




Problem: Sicherheit beim Arbeiten mit Ebola
Pseudotypisierung: Assoziation eines Virus mit fremden Hüllproteinen
Experimentell:
Kotransfektion von wt od. mut. GP1 mit Luc-E--R--HIV vector in 293T
Isolation der pseudotypisierten Viren aus dem Überstand nach 24-48h
Konstrukte:
Deletionsmutanten mittels
PCR-directed mutagenesis
Die Glycoproteine von Ebola
Manicassamy et al: Comprehensive Analysis of Ebola Virus GP1
in Viral Entry, J Virol. 2005;79:4793-805.

Assay für Infektiosität:
Infektion von 293T‘s od. HeLa‘s
mit pseudotypis. Viren
Lyse nach 48h nach Infektion
Messung der Luciferase Aktivität

Resultat:
Nur Δ12 und Δ13 vermitteln Penetration des Virus in die Zellen
D.h. die N-terminalen 230 Reste sind dafür notwenig!

Wo könnten Rezeptor-Binding Sites sein?

Alanin-Substitutionen durch site-directed Mutagenese (Quick-Change)
Assay mit Luciferase-Aktivität wie oben beschrieben
AS-Reste 33-185 verantwortlich für Rezeptor-Erkennung
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