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FRÄNKISCHER TAG, DONNERSTAG, 31. JULI 2008 /A
Journal
Namenstage
Herrmann,
Ignatius, Joseph
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Das Beste zieht oft den Kürzeren
Bei der Evolution gibt es immer wieder auch negative Überraschungen. Forschern zufolge
beeinflussen genetische Mutationen sehr stark die natürliche Selektion.
GENETIK
u uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu u
… 15 Jahren: 1993: Als TopSpion „Topas“ wird in Rheinland-Pfalz ein hochrangiger
Nato-Mitarbeiter festgenommen. Er soll zehn Jahre lang
wichtige Nato-Dokumente an
die DDR und den sowjetischen
Geheimdienst KGB verraten
haben.
… 76 Jahren: 1932: Bei den
Wahlen zum sechsten Deutschen Reichstag wird die
NSDAP erstmals stärkste Partei. Sie erringt 37,4 Prozent der
Stimmen und erhält 230 Mandate.
… 89 Jahren: 1919: Die Weimarer Nationalversammlung
nimmt in dritter Lesung die
neue Reichsverfassung an.
Merkspruch
Was der Sonnenschein für die
Blumen, ist das
lachende Gesicht
für die Menschen.
Joseph Addison,
englischer Essayist
Kochrezept
Beeren-Tiramisu
LERNEN
5 EL Fruchtmilch mit Waldbeerengeschmack mit dem 1 P
Vanille-Puddingpulver glatt
rühren. ½ l Fruchtmilch aufkochen, mit angerührtem Puddingpulver andicken und in eine Rührschüssel füllen. 1 Eiweiß sehr steif schlagen, unter
den Pudding heben. Mit Klarsichtfolie bedecken (so bildet
sich keine Haut) und den Pudding abkühlen lassen. 500g frische Beeren abspülen, behutsam trocken tupfen, evtl. klein
schneiden. Die Hälfte der Beeren mit 1 EL Rohrzucker in einen hohen Rührbecher geben.
Mit dem Pürierstab pürieren.
Durch ein Sieb streichen. Beerenpüree unter den kalten Pudding rühren. Restliche Beeren
in eine Schüssel geben, mit
restlichem 2 EL Zucker bestreuen, durchziehen lassen.
75g Löffelbiskuits nebeneinander in eine flache Form legen,
mit 5 EL rotem Johannisbeernektar beträufeln. Die Hälfte
des Puddings darauf streichen,
die Hälfte der Beeren darauf
verteilen. Wieder eine Lage
Löffelbiskuits darauf geben,
tränken, Pudding und Beeren
darauf verteilen. Im Kühlschrank mindestens 1 Stunde
durchziehen lassen.
(8 Portionen)
Schneekoppe
Charakteristika RNA-Moleküle
sind – im Gegensatz zur doppelsträngigen DNA – in der Regel einzelsträngig. Beide sind Polynukleotide, bei denen die Nukleobasen an
Zuckern über Phosphorsäurediester miteinander verknüpft sind. Die
Einzelsträngigkeit erhöht die Zahl
der Möglichkeiten für dreidimensionale Strukturen der RNA und erlaubt ihr chemische Reaktionen, die
der DNA nicht möglich sind.
Funktionen In der RNA kommen
die folgenden organischen Basen
vor: Adenin, Guanin, Cytosin und
Uracil. RNA-Moleküle können unterschiedliche Funktionen ausüben.
Zum einen kann RNA genetische
Information übertragen. Andere
RNA-Moleküle tragen zur Übersetzung dieser Information in Proteine
bei, sowie bei der Regulation der
Gene. Darüber hinaus kann RNA
auch katalytische Funktionen ähnlich einem Enzym inne haben.
Dieses seltsame büschelartige Zellgebilde an einer Weinrose (Hagebutte) ist das Werk der Gallwespe, die als Parasit auf der Pflanze lebt. In
ihrer komplexen Evolution haben sich einzelne Rosenarten immer wieder gekreuzt und somit genetisch vermischt.
Foto: Jan-Peter Kasper/ dpa
ten die Wissenschaftler, dass die
Evolution immer zu einer Entwicklung in Richtung dieser
kurzfristigen Vorteile führt. Sie
erzeugt stets Strukturen, die
zwar nicht optimal sind, deren
Merkmale aber kurzfristig gesehen Vorteile in sich bergen. Auf
diese Weise kann die Entwicklung von nützlicheren Merkma-
len verhindert werden, die erst
durch eine Aneinanderreihung
von weniger nützlichen Mutationen entstünden. Daraus ziehen die Wissenschaftler den
Schluss, dass das Leben durch
einfache Merkmale dominiert
werde, die sich in manchen Fällen auf Kosten besserer Merkmale durchsetzten.
ddp
Benennung RNA wird je nach ihrer
Funktion auch verschieden benannt. Vorangestellte Kleinbuchstaben kennzeichnen die unterschiedlichen RNA-Typen. Beispiel:
Die mRNA, Boten-RNA (engl.
messenger RNA) kopiert die in einem Gen auf der DNA liegende Information und trägt sie zum Ribosom, wo mit Hilfe dieser Information die Proteinbiosynthese abläuft.
Welt-Hypothese Die RNA-WeltHypothese wurde 1986 von Walter
Gilbert vorgeschlagen. Sie besagt,
dass RNA-Moleküle in der chemischen Evolution die Vorläufer der
Organismen waren. Die Hypothese
lässt sich ableiten aus der Fähigkeit
der RNA zur Speicherung, Übertragung und Vervielfältigung genetischer Informationen. Wikipedia
EXPERTENTIPP
Schlafen, aufwachen, schlau sein
Im Schlaf werden Informationen verfestigt und in den alten Gedächtnisbestand eingebaut. Stress oder Alkohol vor dem Zubettgehen verhindern diesen Effekt.
LERNFORSCHUNG
Frage: Kann man im Schlaf sächlich konnten sie am nächslernen?
ten Tag mehr als Kontrollpersonen. Aber sie waren tagsViele bemühen sich ange- über zerschlagener und nicht
strengt, viel für die Schule, den mehr so lernfähig.
Beruf oder sonst wie fürs Leben
Hinreichend lange zu schlazu lernen: Sie informieren sich fen bringt einiges. Die optimale
nahezu pausenlos über Ge- Dauer scheint für Erwachsene
schichte, Sachkunde und Wirt- sechs bis neun Stunden zu beschaft, rechnen, schreiben und tragen. Wichtig ist, sich hinterbüffeln Vokabeln usw. Wenn her ausgeschlafen und leisdies unter Mühen geschieht, tungsfähig zu fühlen.
hätten die Betreffenden den
Neben Stress können Alkomehrfachen Erfolg, falls sie alles hol, Kaffee, schwarzer Tee oder
lockerer und unter kompeten- Medikamente einen lernaktiter Nutzung des Schlafs täten.
ven Schlaf verhindern. Sie erhöDie Lernwirkung des Schla- hen sogar die Vergesslichkeit.
fes erhöht sich schon, wenn man
Was trägt der Schlaf eigentin den Stunden zuvor Stress und lich zum Lernen bei? Während
während des Schlafes Störun- der Auseinandersetzung mit
gen wie Lärm meidet. Aber neuen Reizen und starker geistiauch die Bombardierung mit ger Aktivitäten im Wachzuneuen Informationen beim stand fehlt die für eine dauerSchlafen fördert die Gedächt- hafte Abspeicherung nötige
nisleistungen insgesamt wenig: Ruhe.
Zum Beispiel versuchten vor etDie beim Abspeichern ablauwa 40 Jahren viele mit Hilfe von fenden Strukturänderungen im
Tonbandgeräten, die sie nachts Gehirn sind besonders intensiv
neben ihrem Kopf abspielen lie- im Schlaf. Gedächtnisinhalte
ßen, sich neuen Stoff einzuprä- verfestigen sich dabei, ordnen
gen, z.B. Fremdsprachen. Tat- sich und werden in den alten
Gedächtnisbestand eingebaut.
Wer sich vor dem Einschlafen
mit neuen Informationen auseinandersetzt, erinnert sich
nach dem Schlaf an doppelt bis
dreimal so viel wie nach einer
gleich langen Wachzeit tagsüber. Außerdem hat sich der
Stoff über Nacht besser geordnet. Allerdings sollte man
abends nicht intensiv, sondern
nur locker lernen, weil man
sonst längere Zeit nicht einschlafen kann.
Schlaf wird normalerweise
durch eine etwa zehnminütige
Traumphase eingeleitet, aus der
man leicht weckbar ist. In ihr
werden vor allem Handlungen
und Bewegungsfolgen wie
Tanzschritte gefestigt. Die folgende, weitgehend traumlose
Phase fördert die Abspeicherung von Wissen wie: „Alle 90
Minuten wiederholt sich die
Abfolge von Traumphase und
traumarmer Phase.“ Vom morgens Gelernten lässt sich einige
Tage später weniger abrufen,
als vom abends Eingeprägten,
weil der Nachtschlaf beim Ler-
nen hilft. Ein Mittagsschlaf
gleicht diese Tagesunterschiede
in der Lernleistung aus. Entweder ein Nickerchen, das unter
20 oder gleich 90 Minuten dauert, um in die nächste Traumphase zu gelangen. Andernfalls
befindet man sich im Tiefschlaf,
aus dem man schwer weckbar
ist und nach dem man lange
nicht richtig zu sich kommt.
Das Lernen im Schlaf macht
zwar keinen Spaß, aber es tut
auch nicht weh. Die Freude
kommt aber im Wachzustand,
wenn man viel kann und weiß.
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Unser Lernexperte
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Heute vor ...
RNA-Moleküle
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Historische Daten
San Francisco — Die Evolution
erzeugt nicht immer die besten
Organismen. Das vermuten USWissenschaftler, die RNA-Moleküle und deren natürliche Mutation und Selektion in Computermodellen simuliert haben.
RNA-Moleküle spielen eine
Schlüsselrolle bei der Übersetzung der Erbinformation in Proteine. Die Forscher stellten fest,
dass sich dabei manche vorteilhaften Merkmale nicht entwickeln, weil die notwendige
Kombination von Mutationen
zunächst Nachteile in sich birgt
und daher ausgesondert wird.
Über ihre Ergebnisse berichten
die Forscher um Matthew Cowperthwaite und Lauren Meyers
von der Uni Texas in Houston.
Genetische Mutationen stellen den entscheidenden Faktor
für die natürliche Selektion dar.
Kurzfristig gesehen ist das
Schicksal einer Mutation einfach: Wenn diese für einen Organismus vorteilhaft ist, setzt sie
sich in den folgenden Generationen durch, während schädliche
Mutationen meistens direkt mit
dem betreffenden Organismus
aussterben. Die langfristigen
Konsequenzen von Mutationen
verstehen Evolutionsbiologen
jedoch noch nicht besonders gut.
Mit ihren Computermodellen
haben die Forscher aus den USA
jetzt gezeigt, dass Mutationen,
die zuerst vorteilhaft erscheinen,
auf Dauer gesehen negativ für
den Organismus sein können.
Die kurzen RNA-Moleküle
aus den Modellen der Forscher
entwickelten sich immer auf
gleiche Art und Weise. Es entstanden jedes Mal viele verschiedene RNA-Moleküle, die jedoch
immer zu einer ähnlichen Merkmalsausprägung führten, was in
der Genetik auch als Abundanz
bezeichnet wird. Daher vermu-
Dr. Siegfried
Lehrl ist wissenschaftl. Mitarbeiter an der psychiatrischen u. psychotherap. Klinik
Erlangen und Vorsitzender der Gesellschaft für Gehirntraining.
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Schizophrenie:
Mutationen
steigern Risiko
Bonn — Drei neu entdeckte
Gen-Veränderungen können
das
Schizophrenie-Risiko
deutlich erhöhen. Durch spontane Veränderungen des Erbguts – also nicht direkt durch
Vererbung – könne eine Schizophrenie möglicherweise quasi
aus dem Nichts neu entstehen,
stellte ein internationales Forscherkonsortium unter Beteiligung der Universität Bonn, der
Ludwig-Maximilian-Universität München sowie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim fest.
Träger der neu entdeckten
Mutationen hätten ein bis zu
15-fach erhöhtes Risiko, an
Schizophrenie zu erkranken.
Normalerweise seien derartige
Mutationen sehr selten. Es gebe jedoch Erbgutregionen, die
besonders anfällig für Mutationen sind. Die Forscher stießen
auf drei Spontanmutationen,
die in einem Kollektiv von 5000
Schizophrenie-Patienten auffällig oft auftauchten. Bei allen
drei Mutationen handelt es sich
um so genannte Deletionen
(delete engl. = löschen): Bei
den Betroffenen fehlen ganze
Erbgutregionen mit mehreren
Genen. Schon lange wird angenommen, dass Schizophrenie
unter anderem genetisch bedingt ist. Allein durch Vererbung ließe sich die Krankheit
aber nicht erklären. Da die Betroffenen oft keine Kinder bekämen, müsste das Leiden immer seltener werden. Das sei
aber nicht der Fall. Weltweit
liegt das Erkrankungsrisiko seit
Jahrzehnten unverändert bei
einem Prozent.
dpa
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