aus körperpsychotherapeutischer Sicht

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Diagnostik und Behandlung von Schreibabys
aus körperpsychotherapeutischer Sicht
Daniela Grunz
Rückhalt e.V.
SBA Neukölln
Was ist Stress
• Ein überlebensnotwendiger Mechanismus
Alarm-/Notreaktion – Höchstleistung –
Erholungszeit
Eu-Stress beinhaltet die Möglichkeit und die
Fähigkeit zur Erholung
Dis-Stress bei Reizüberflutung Psychische und physische Stressoren:
Lärm, emotionale Überforderung, Streit usw.
Körperliche und psychische Stressreaktionen:
Erschöpfung, Herzrasen, Schwitzen, Angst,
Nervosität, funktionelle Störungen, Depression,
Psychosomatische Erkrankungen
WHO-Definition
• Wenn ein Baby mindestens an drei Tagen
über drei Wochen drei Stunden schreit,
dann spricht man von einem Schreibaby
• Unser Verständnis:
• Weniger eine wissenschaftliche Festlegung
• Wichtig ist, dass die Eltern die Situation als
problematisch empfinden
Raumsituation
• Um eine entspannende Situation zu
gestalten, erfolgt die Arbeit in einem mit
Matten, Decken und Kissen ausgestteten
Raum
• Eltern, Kind und Therapeut nehmen auf
den am Boden liegenden Matten Platz
• Der Raum sollte für die Säuglinge
dementsprechend wohl temperiert sein
Diagnostische Anfangssituation Mutter und Kind
• Die Mutter berichtet ihre Geschichte (nicht
gut möglich, wenn das Baby schreit, hier
andere Vorgehensweise)
• Daraus ergeben sich erste Anhaltspunkte:
Mimik der Mutter, Körpersprache, Augen
• Verhalten des Säuglings, Kleinkindes
Mögliche Auslöser für eine
Regulationsstörung
• Psychosozialer mütterlicher Stress während der
Schwangerschaft
• Kaiserschnittentbindung
• Postpartale Depression
• Traumatische Geburt
• Fehlender Rückhalt
• Identitätskrisen und familiäre Probleme
• Hohe Ideale
• KISS-Syndrom (Kopfgelenk induzierte Symmetrie
Störung)
Diagnostische Anfangssituation und
Haltung des Therapeuten
•
•
•
•
Gekennzeichnet durch:
Empathie
frei von Bewertung
Authentizität, weder dramatisierend, noch
beschwichtigend
• Erdung/Zentrierung
• gleich schwebend
• ressourcenorientiert
Drei Säulen Prinzip
• Die Arbeit mit dem Organismus des
Kindes ( beziehungsorientierte
Körperarbeit) bottom-up-Anteil
• Das beraterisch-therapeutische Gespräch
mit der Mutter (klärungs- und
bewältigungsorientiert) top-down-Anteil
• Die Arbeit mit dem Organismus der Mutter
(beziehungsorientierte Körperarbeit)
bottom-up-Anteil
Die Intervention mit dem Kind
• In Form von verschiedenen, modifizierten
Massagen (Occiput-,Rückenstrecker- oder
Kaiserschnittmassage)
• Halte- und Beruhigungsübungen in
Anwesenheit der Mutter
• Erste Kontaktaufnahme geht vom Kind aus
• Respektvoll und Grenzen wahrend
• Doppelt schwebende Aufmerksamkeit !
Der Kaiserschnitt
• Das Kind kann die Geburt nicht einleiten
• Der Geburtsakt kann nicht mit der Mutter
gemeinsam vollzogen werden
• Reduzierte Ausschüttung des
„Bindungshormons“ Oxytocin
• Erste taktil-kinästhetische Stimulans fehlt
• Fehlende „Begrenzung“
• Eher hypotone, wenig vitale Kinder
Die Massage des Kindes
• Ausgleich der fehlenden taktilen Ersterfahrung
• Anregung der Atmung
• Prophylaxe von Blockierungen, vor allem im
Brustbereich
Durch:
Kräftiges Durchkneten des kindlichen
Organismus und körperabwärts führende
Ausstreichungen
Die Kinder werden durchweg ruhiger, vitaler und
klarer
Das beraterisch-therapeutische
Gespräch mit der Mutter
• Aufbau einer Halt gebenden,
verständnisvollen Helferbeziehung
• Beleuchtung der Mutterrolle
• Zusammenhänge verstehen DURCH:
• Tiefenpsychologisch-analytische
• Gesprächspsychotherapeutische und
• Systemische, psycho-edukative und
verhaltenstherapeutische Elemente
Der Organismus der Mutter Intervention
• Mit Zustimmung der Mutter geht die zweite in die dritte
Säule über
• Halte-, Atemübungen
• Ressourcenorientierte Massagen
• Mit dem Ziel: Entspannung, Beruhigung, eigene
Körperwahrnehmung, verbesserte „Selbstbindung“ und
Autonomiestärkung
• Werden als sehr wohltuend und vitalisierend erlebt
• Es muss nicht kognitiv verarbeitet werden
• Am eigenen Körper gespürt und somit an die Kinder
besser weiterzugeben
• Moth
Möglichkeiten und Grenzen der Begleitung
• Es erfordert eine hohe therapeutische
Professionalität
• Regression gilt es zu verhindern
• Abklärung der medizinischen Aspekte
durch einen Arzt
• Krisenintervention liegt im Mittel bei ca.
5-15 Stunden
• Wird ein weiterer Hilfebedarf oder eine
andere Indikation deutlich muss weiter
überwiesen werden:
• Ambulante/stationäre Psychotherapie z.B.
bei schwerer postpartaler Depression
• Zu einem Facharzt (medizinischorganisches Problem)
• Paartherapie
Ende
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Diagnose und Behandlung von Schreibabys aus
körperpsychotherapeutischer Sicht

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