Multiresistente Keime: Eintrittscreening und Indikationen Isolation

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Multiresistente Keime:
Eintrittscreening und Indikationen
Isolation (KSSG, SRFT)
Das Wichtigste ........................................................................................................................................................................
Indikationen Screening und vorsorgliche Kontaktisolation ......................................................................................................
Vorgehen/Durchführung der Abstriche auf multiresistente Keime ..........................................................................................
Info/Quellen .............................................................................................................................................................................
Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie
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Guideline: Multiresistente Keime: Eintrittscreening und Indikationen Isolation (KSSG, SRFT)
19.05.2017
Das Wichtigste
Neben MRSA werden multiresistente gramnegative Keime (MRGN) - insbesondere Carbapenemase- und ESBL-aktive Keime deren Reservoir der Darm ist, zur immer grösseren Herausforderung in der modernen Medizin. Mit einem Screening bei
Eintritt sollen Patienten mit einem erhöhten Risiko gescreent und erkannt werden.
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Abhängig von epidemiologischen und patientenassoziierten Risikofaktoren erfolgt bis zum Vorliegen der Resultate eine
vorsorgliche Kontaktisolation mit Meldung an die Spitalhygiene
Die wichtigsten Massnahmen zur Vermeidung von Übertragungen bleiben die Standardmassnahmen, insbesondere die
Händedesinfektion
Indikationen Screening und vorsorgliche Kontaktisolation
Schema Screening/vorsorgliche Isolation
Details siehe unten
Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie
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Guideline: Multiresistente Keime: Eintrittscreening und Indikationen Isolation (KSSG, SRFT)
Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie
19.05.2017
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Guideline: Multiresistente Keime: Eintrittscreening und Indikationen Isolation (KSSG, SRFT)
19.05.2017
Risikostratifiziertes Vorgehen bezüglich Screening/Isolation
Aufenthalt in medizinischer Institution (Akutspital, Rehabilitation, Pflegeheim) im Ausland, Kantone GE, VD, TI > 24h
oder regelmässige ambulante Behandlungen in den letzten 6 Monaten
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Pat mit offenen, nässenden, sezernierenden Wunden und/oder Blasenkatheter
Abstriche bei Eintritt und vorsorgliche Kontaktisolation
Erstes Screening (Eintritt): Entisolation bei Vorliegen aller neg. Resultate
Zweites Screening nach 5 Tagen bei direkter Verlegung aus Risikospital (ohne weitere Kontaktisolation)
Pat ohne offene, nässende, sezernierende Wunden und/oder Blasenkatheter
Abstriche bei Eintritt, keine vorsorgliche Kontaktisolation
Zweites Screening nach 5 Tagen bei direkter Verlegung aus Risikospital (ohne vorsorgliche Kontaktisolation)
Ambulante Hämodialyse: Screening bei erster Dialyse
Interne Patienten nach Ferienaufenthalt mit externer Dialyse
Externe Patienten mit Feriendialyse am KSSG
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Bekannte Besiedelung/Infektion mit MRSA/MRGN
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Vorgehen siehe Richtlinien MRSA und MRGN
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Guideline: Multiresistente Keime: Eintrittscreening und Indikationen Isolation (KSSG, SRFT)
19.05.2017
Vorgehen/Durchführung der Abstriche auf multiresistente
Keime
Material und Kennzeichnung
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Auftrag
Manuell: Auftragsformular "Erregernachweis div. Untersuchungsmaterialien" , Spalte Screening. Wichtig: Je ein
spearates Auftragsformular für MRSA + MRGN-Proben
Elektronisch: Via Inlab (Reiter Verordnung/Blöcke) siehe Beschreibung Vorgehen
Beschriftung Auftragsformular
Bezeichung Material: Korrekte Angabe der anatomischen Entnahmestellen
Erregernachweis: MRSA resp. ESBL/Carbapenemase
Bakterientransportmedium/Abstrichröhrchen
Abstriche: Steriles Set, Röhrchen mit Nährmedium und Tupfer
Sekrete: Steriles Röhrchen
Urin: Vacutainer
Patientenetiketten: Im Voraus beschriften mit Ort des Abstrichs/Probe analog den Angaben auf dem Auftrag
NaCl 0,9%
Ampulle à 10ml NaCl 0.9% zum Befeuchten des Tupfers
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Durchführung
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Steril verpacktes Set öffnen,Tupfer entnehmen und mit 0.9%-igem NaCl befeuchten
Tupfer nach Probenentnahme sofort in Medium geben, Röhrchen fest verschliessen und beschriftete Patientenettikette (Ort
Abstrich/Probe) aufkleben
Proben zusammen mit Auftragsformularen (je ein Formular für MRSA-und MRGN-Abstriche) sofort ins Labor senden
Lokalisation
MRSA
MRGN
(ESBL/Carbapenemase)
Bemerkung
Nase
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Abstrich mit Tupfer vordere Nasenhöhle bds.
Rachen
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Abstrich mit Tupfer
Achseln/Leisten
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Abstrich mit Tupfer: zuerst Achsel bds., anschliessend Leiste bds.
Wunden
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Abstrich mit Tupfer: Bei offenen, sezernierenden oder nässenden Wunden:
Wundabstrich ohne vorgängige Hautdesinfektion durchführen
Urin
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Urinprobe bei Vorliegen eines Blasenkatheter (auch wenn der Katheter bei Eintritt entfernt wird)
Rektal
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Abstrich mit Tupfer: Tupfer drehend bis hinter den Analschliessmuskel einführen
Ausnahme: Patienten in Neutropenie <500/µl und oder Thrombopenie <50/µl => Perianalabstrich
Info/Quellen
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Kaspar T, 2015, Antimicrob Resist Infect Control
ECDC TECHNICAL REPORT, Systematic review of the effectiveness of infection control measures to prevent the
transmission of carbapenemase-producing Enterobacteriaceae through cross-border transfer of patients, 2014
Enterobacteriaceae mit Breitspektrum Beta-Laktamasen (ESBL) im Spital: Neue Empfehlungen Swissnoso 2014
Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie
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Guideline: Multiresistente Keime: Eintrittscreening und Indikationen Isolation (KSSG, SRFT)
Verantwortlicher Autor:
Matthias Schlegel
Erstellt am:
09.12.2015
Letzte Änderung:
14.12.2016
Publizierte Version:
9.0.0
Gültig für:
Spitalregion Fürstenland Toggenburg
(14.12.2016, Matthias Schlegel)
19.05.2017
KSSG
(14.12.2016, Matthias Schlegel)
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