NEWS Medizin ist auf sichere Energieversorgung angewiesen Liebe Mitglieder, geschätzte Interessenten 13|11 Die vergessene «Graue Energie» Im nächsten Jahr sieht sich die Schweiz mit zahlreichen politischen Herausforderungen konfrontiert. Ein ungelöstes Problem ist der steigende Energiebedarf unserer Gesellschaft. Konkret umsetzbare Pläne für eine sichere und unabhängige Energieversorgung liegen noch nicht vor. Die Energiezukunft unseres Landes ist ungewiss. Ärztinnen und Ärzte sind auf eine lückenlose Stromversorgung angewiesen. Nur so bleiben den Patienten auch in Zukunft die gewohnt sicheren und qualitativ hochstehenden medizinischen Behandlungen garantiert. Einer grossen Mehrheit der Bevölkerung ist zu wenig bewusst, wie viel Strom beispielsweise der alltägliche Spitalbetrieb oder die benötigten Apparaturen verbrauchen. Dies will das FME im Jahr 2012 zum Thema machen und damit veranschaulichen, wie eminent wichtig elektrische Energie für die Medizin ist. Abschliessend muss ich mit grossem Bedauern bekannt geben, dass Dr. med. Oskar Denzler aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als FME-Vizepräsident zurückgetreten ist. Im Namen des Vorstands danke ich ihm für seine wertvolle Unterstützung und die sehr gute Zusammenarbeit. Wir wünschen Oskar Denzler für die Zukunft nur das Beste. Dr. med. Christian von Briel Präsident FME Für die Produktion, den Transport und die Montage von Solarzellenpanels aus China werden pro kW installierte Leistung rund 1 Tonne CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Beim Kauf von Konsumgütern wird heute vermehrt auf deren Stromverbrauch geachtet. Weniger Aufmerksamkeit schenken die Verbraucher der Energiemenge, welche für Herstellung und Montage, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes benötigt wird. Diese «Graue Energie» muss bei einer seriösen Bewertung von Konsumgütern, Energiesystemen und deren Anwendung mitberücksichtigt werden. Von Martin Jermann, Vizedirektor am Paul Scherrer Institut (PSI) Gemäss Statistik (BFE 2011) lag der Stromverbrauch pro Kopf der Schweizer Bevölkerung im Jahre 2010 bei 7 639 kWh. Knapp ein Drittel davon wird in den Schweizer Haushalten verbraucht. Darin berücksichtigt ist allerdings nur die elektrische Energie, die in der Schweiz selbst eingesetzt und verbraucht wird. Dazu kommt noch sogenannte «Graue Energie», welche von importierten Produkten stammt, die teilweise mit erheblichen Energiemengen im Ausland hergestellt oder bearbeitet worden sind, bevor sie bei uns zum Einsatz kommen. Anderseits werden natürlich auch in der Schweiz gefertigte Produkte ins Ausland exportiert und damit auch Energie ins Ausland verschoben; dieser Anteil ist allerdings deutlich geringer als die mit importierten Produkten mitimportierte Energie. Genaue Zahlen zum Netto-Import von «Grauer Energie» liegen nicht vor, aber Schätzungen (z.B. Energiespiegel PSI Nr. 18) gehen davon aus, dass dadurch der Prokopfverbrauch an elektrischer Energie in der Schweiz um 40 bis 80 Prozent höher liegt als in den offiziellen Elektrizitätsstatistiken des Bundes ausgewiesen. Energie-Bilanz zeigt nur halbe Wahrheit Graue Energie gibt es aber nicht nur beim Import über die Landesgrenzen. Auch im Bereich der Haushalte manifestiert sich dies: Ein Schweizer Haushalt verbraucht im Mittel pro Jahr rund 4 000 kWh elektrische Energie. Dieser Wert wird von Energiefachleuten und in den Medien heute oft verwendet, um bei der Planung oder Inbetriebnahme neuer Stromproduktionsanlagen aufzuzeigen, wie viel Strom jährlich mit der betreffenden Anlage produziert werden kann. Beispielsweise wird dann geschrieben, «mit dem Strom der neuen Photovoltaikanlage auf dem Schulhausgebäude könnten ca. 50 Haushalte mit Strom versorgt werden»; angenommen, die Anlage produziere 200 000 kWh elektrische Energie pro Jahr, was im Mittelland einer installierten Leistung der Photovoltaikanlage von rund 200 kW, respektive einer Solarzellenfläche von 1 200 bis 1 400 m2 entsprechen würde. Die 4 000 kWh pro Haushalt sind aber nur die halbe Wahrheit, denn dies ist nur die elektrische Energie, die von den im Haushalt INHALT 1 Editorial 1 Die vergessene «Graue Energie» 2 Untersuchung zum Einfluss ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis manipuliert 3 Krebsbestrahlung mit hochtechnisierter Protonentherapie 1 Martin Jermann, Vizedirektor am Paul Scherrer Institut (PSI) installierten elektrischen Geräten selbst pro Jahr durchschnittlich verbraucht wird. Täglich/wöchentlich tragen wir Produkte wie Esswaren, Kleider, Schuhe, Haushaltsgeräte, Hygieneartikel, Medikamente usw. nach Hause, die mit teilweise erheblichen Energiemengen, auch mit viel elektrischer Energie, hergestellt worden sind. Zudem nehmen wir persönliche Dienstleistungen in Anspruch, beispielsweise im Gesundheitswesen, die elektrische Energie verbrauchen. Für einen durchschnittlichen Schweizer Haushalt verdoppelt sich dadurch die jährlich verbrauchte elektrische Energiemenge. Es sind also nicht 4 000 kWh, sondern rund 8 000 kWh, die die Mitglieder eines Schweizer Haushalts jährlich verbrauchen. Aussagen beispielsweise, dass ein Einfamilienhausbesitzer dank seiner Photovoltaikanlage «Energie unabhängig» geworden sei, stimmen deshalb in der Regel gar nicht. Man blendet die «Graue Energie» ganz einfach aus. Sie wird ja grossteils weit weg, irgendwo in Asien, beispielsweise in China, produziert und verbraucht, um unsere Güter in der Schweiz herzustellen. Dabei kann gerade dies gravierende Folgen haben. Hoher Energiebedarf bei der Herstellung Bleiben wir beim Beispiel mit der Photovoltaikanlage: Für ihre Herstellung werden grössere Energiemengen gebraucht, ein Grossteil davon in Form von Elektrizität. Wenn die Solarzellenpanels in Ländern wie China produziert werden (und das ist heute grossteils der Fall), werden pro kW installierte Leistung über den dazu verwendeten Strom, aufgrund des grossen Anteils an Kohlekraftwerken, rund 1 Tonne CO 2 in die Atmosphäre freigesetzt. Das bedeutet: Um einen mittelgrossen Schweizer Haushalt jährlich mit obigen 8 000 kWh Strom zu versorgen, sind Solarzellenpanels mit einer Leistung von rund 8 kW not- DIE ANGST DEr WocHE Der Statistikexperte Walter Krämer nimmt in seinem neuen Buch «Die Angst der Woche» die Neigung der Deutschen zu irrationalen Ängsten unter die Lupe. Anschaulich zeigt er die Tricks der Medien, wie mit fragwürdigen Studien von Umwelt- und Verbraucherschützern zahlreiche Ängste geschürt werden. Mit viel Witz und Biss sorgt Krämer für Aufklärung und zeigt dem Leser, wie man sich vor falschen Ängsten befreien kann. 2 wendig, durch die nach Herstellung in Asien (dort grossteils mit Kohlestrom), nach Montage auf dem Hausdach, rund 8 Tonnen CO 2 emittiert worden sind, bevor die Anlage den ersten Haushaltstrom produziert. Diese CO 2-Menge ist etwa so viel, wie ein modernes Mittelklasse-Auto für eine Fahrleistung von 70 000 km emittiert. Die «Graue Energie», die durch den Import von Produkten in die Schweiz «miteingeführt wird», muss berücksichtigt werden, wenn man die Bewertung von Energiesystemen richtig vornimmt. Qualitätslabel für Energie-Produktionsanlagen Für Energie verbrauchende Geräte werden heute Energielabels zugeteilt, die die Energieeffizienz der Geräte bewerten. Bei den Energieproduktionsanlagen ist das noch weitgehend nicht der Fall. Bei der Brennstoffherstellung von Kernkraftwerken wird es neuerdings zu Recht gefordert. Der Uran-Brennstoff soll ja ohne Umweltschäden und bei Arbeitsbedingungen, die unserem Standard entsprechen, produziert werden. Dies muss in Zukunft für alle Energieproduktionsanlagen gefordert werden. Dies gilt auch für Kleinanlagen, die in der Massenanwendung grosse Auswirkungen haben können, z.B. Photovoltaikanlagen. Es sind dabei insbesondere folgende Fragen zu beantworten und entsprechende Bewertungen vorzunehmen: Wird die Herstellung der Energieproduktionsanlage nachhaltig und umweltverträglich durchgeführt? Entsprechen die Arbeitsbedingungen für deren Herstellung (beispielsweise in Asien, wo der grösste Teil heute herkommt) unseren Produktionsstandards? Für alle Energieproduktionsanlagen sollte ein entsprechendes «Herstellungs-Qualitätslabel» vergeben werden, welches nach festgelegten Standards die Produktionsherkunft sowie die Nachhaltigkeitsaspekte bei der Produktion und die Qualität der Arbeitsbedingungen bewertet und ausweist. Untersuchung zum Einfluss ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis manipuliert Kernkraftwerke erhöhten den Bubenanteil bei Geburt. Das behauptete 2010 eine deutsche untersuchung. Atombombentests und das unglück von Tschernobyl sind laut einer neuen Arbeit der gleichen Autoren ebenfalls für das Phänomen eines höheren Bubenanteils verantwortlich. Ein deutscher Statistikexperte wirft nun den Forschern in einer Analyse Missbrauch statistischer Methoden vor. Sie hätten eine vorgefasste Hypothese bestätigen wollen. Eine 2010 erstellte, aber noch in keiner Fachzeitschrift publizierte deutsche Untersuchung1, die auch in den Schweizer Medien teilweise Beachtung fand, kam zum Schluss, dass die ionisierende Strahlung von Kernkraftwerken zu einer Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses bei der Geburt (sex odds) führe. Demnach sollen vergleichsweise mehr männliche Säuglinge geboren werden. Die gleichen Autoren glaubten, in einer 2011 erstellten Untersuchung2 nachweisen zu können, dass Atombombentests in der Atmosphäre, das Unglück von Tschernobyl sowie die Nähe zu Kernkraftwerken, also alles künstlich erzeugte Strahlenquellen, insgesamt für das Phänomen eines höheren Bubenanteils verantwortlich seien. Ein deutscher Statistikexperte hat sich mit der Untersuchung auseinandergesetzt und kommt zu einem bemerkenswerten Urteil3: Es mache den Anschein, als ob die These auf der willkürlichen Analyse von statistischen Daten und dem Missbrauch der Statistik basiere. Insbesondere sei das Konzept der statistischen «Signifikanz» nicht voll verstanden worden, und zudem seien wichtige Einflussfaktoren des Geschlechtsverhältnisses nicht in Betracht gezogen worden. Der Autor weist ferner zu Recht darauf hin, dass die künstliche Strahlung in den meisten Regionen der Erde winzig klein sei im Vergleich zur natürlichen. I N T E r N AT I o N A L E F o r S c H u N G Deutschland Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) richtet seinen Fokus in den kommenden Jahren auf die Auswirkung von ionisierender Strahlung in medizinischen Berufen sowie im Flugverkehr. Untersucht werden auch Risiko und Wirkung von nichtionisierenden Strahlen, v.a. in den Bereichen elektromagnetischer Strahlung und Niederfrequenz (niederfrequente Felder treten überall dort auf, wo elektrische Energie erzeugt, transportiert oder angewendet wird). Die Auswirkung von natürlicher Radioaktivität, z.B. durch die Ansammlung von Radon in Gebäuden, ist ebenfalls noch ungenügend geklärt. Frankreich Um den möglichen Ursachen von Kinderkrebs auf die Spur zu kommen, wird in Frankreich neben elektromagnetischen Feldern nun auch der Einfluss von natürlicher Strahlung genauer untersucht. Eine weitere umfangreiche französische Studie befasst sich mit den möglichen Auswirkungen von Röntgenstrahlen auf Kinder unter vier Jahren. Erste Ergebnisse dazu werden bereits 2012-13 erwartet. Wichtige Faktoren vernachlässigt Der Autor vermerkt, dass medizinische Anwendungen wie Röntgenstrahlen viel grössere Bedeutung hätten als der nukleare Fallout von Atombombentests oder die Strahlung aus Kernkraftwerken im Normalbetrieb. Für eine ernsthafte Untersuchung müsste ermittelt werden, wie oft sich die Eltern vor der Zeugung einer Röntgenuntersuchung unterzogen hätten oder berufsbedingt stärkerer Strahlung ausgesetzt gewesen seien. Es gebe ferner eine lange Liste von Faktoren, die erwiesenermassen Einfluss auf das Geschlecht hätten: die Ethnie und das Einkommen der Eltern, die Reihenfolge bei der Geburt, das Alter der Mutter, der Altersunterschied der Eltern, die Ernährung der Eltern, usw. Alle diese Faktoren seien in der fraglichen Untersuchung nicht mit einbezogen worden. Effekt. Tatsächlich könnten unter Verwendung des gleichen Datensatzes unzählige Zusammenhänge konstruiert werden, meint der Autor. Statistiken zurechtgebogen Gemäss dem Autor wurden verschiedene Statistiken zurechtgebogen, um die eigenen Hypothesen zu untermauern. So ist beispielsweise der «signifikante» Abwärtstrend des Mädchenüberschusses in den USA vor dem vertraglichen Verbot solcher Tests im Jahr 1963 nicht einheitlich, wie von den Autoren behauptet werde. Wenig Sinn mache auch die Begrenzung des Datensatzes auf die Jahre 1950 bis 1963. Atmosphärische Kernwaffentests hätten nämlich noch bis 1974 (Frankreich) und 1980 (China) gedauert. Nehme man alternative Unterperioden zur Hand, könne sogar ein positiver Trend, also eine Zunahme der Mädchen, gewonnen werden. Behauptete Verschiebung des Geschlechterverhältnisses aufgrund ionisierender Strahlung fragwürdig. Der zweite von den Autoren analysierte Datensatz umfasse 39 europäische Länder von 1975 bis 2007. Und wieder könnten viele statistische Resultate mit hoher Signifikanz gezeigt werden. Mit der von den Autoren gewählten Vorgehensweise lasse sich aber auch ein starker positiver Effekt belegen, wenn man beispielsweise an den Küsten des Mittelmeeres lebe, unabhängig von jeder ionisierenden Strahlung. Und wenn man beispielsweise die Entwicklung des Geschlechterverhältnisses auf die Anzahl Buchstaben des jeweiligen Landes zurückführe, ergebe sich ein negativer Der Verfasser kommt zum Schluss, dass die statistische Beweisführung der Autoren zur Stützung ihrer Behauptung, die künstliche ionisierende Strahlung beeinflusse das Geschlechterverhältnis, nicht überzeugend sei. Es mache viel mehr den Anschein, als dass Standardverfahren der statistischen Analyse nicht angewandt worden seien, um die Daten einer vorfabrizierten Hypothese anzupassen. PS: Das FME hatte Ende 2010 die Untersuchung zum Geschlechterverhältnis in der Umgebung von KKWs analysiert und war zum gleichen Ergebnis gekommen. 1 Kusmierz, R.; Voigt, K. and Scherb, H. (2010): «Ist the human sex odds at birth distorted in the vicinity of nuclear facilities (NF)? A preliminary geo-spatial-temporal approach.» 2 Scherb, H. and Voigt, K. (2011): «The human sex odds at birth after the atmospheric atomic bomb tests, after Chernobyl, and in the vicinity of nuclear facilities.» Environ. Sci. Poll. Res. 18, 697-707. 3 Krämer, W. (2011): «The human sex odds at birth after the atmospheric atomic bomb tests, after Chernobyl, and in the vicinity of nuclear facilities: Comment» Krebsbestrahlung mit hochtechnisierter Protonentherapie Das Paul Scherrer-Institut (PSI) in Villigen verfügt mit der «Gantry 2» über modernste Technik in der Strahlentherapie. Mit Hilfe gebündelter Protonenstrahlen können Tumore präzise und mit keinen oder nur geringen Nebenwirkungen für den Patienten zerstört werden. In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 30 000 Menschen an Krebs. Ca. 70% benötigen während ihrer Erkrankung eine Strahlentherapie. Das PSI ist mit seiner Protonentherapie weltweit führend in der hochpräzisen Scanning-Technik. Diese ermöglicht eine erfolgreiche Behandlung von Tumoren, die chirurgisch nur schwer entfernbar sind. Bereits 1984 wurden am PSI erstmals Augentumoren mit Protonen bestrahlt. Es war die erste derartige Einrichtung in Europa. Ende 1996 übernahm das PSI wiederum eine Pionierrolle, indem es weltweit als erstes Forschungszentrum mit der Gantry 1 die Scanningtechnik einsetzte. Bei der Gantry handelt es sich um ein drehbares Gestell, in welchem die Strahlführung des Protonenstrahls eingebaut ist. Seither hat die technische Entwicklung grosse Fortschritte erzielt. Voraussichtlich 2012 wird die Behandlungsanlage «Gantry 2» den klinischen Betrieb aufnehmen. Damit können auch Tumore wie Brust- und Lungenkarzinome, die sich während der Bestrahlung bewegen, hochpräzise behandelt werden. 3 IMPrESSuM Redaktion: Forum Medizin und Energie Postfach 8040 Zürich [email protected] www.fme.ch PC: 40-15109-8 Stärken der Protonentherapie Das Ziel der Strahlentherapie am PSI ist die Zerstörung des Tumorgewebes mit geladenen Teilchen, den sogenannten Protonen. Protonen sind dafür besonders geeignet, weil sie ihre grösste Wirkung in der Tiefe des Körpers bzw. im Tumor entfalten. Diese positiv geladenen Elementarteilchen werden in Magnetfeldern abgelenkt, gebündelt und zu einem gewünschten Strahl geformt. Die Protonen haben, im Gegensatz zu den heute in der Strahlentherapie eingesetzten Photonen, im Körper eine ganz bestimmte, exakt begrenzte Eindringtiefe. Die Kunst der Strahlentherapie ist, die Dosis so zu verabreichen, dass die Tumorzellen keine Chance haben, sich zu reparieren und ausnahmslos absterben, die gesunden Zellen hingegen möglichst geringen Schaden erleiden und sich problemlos erholen können. Das PSI setzte weltweit als erstes Forschungszentrum mit der Gantry 1 die Scanningtechnik ein. Strahlendosis passt sich der Form des Tumors an Dank einer weltweit einmaligen Bestrahlungstechnik ermöglicht die neuartige Protonentherapie-Anlage am PSI, die Strahlendosis sehr präzise an die meist unregelmässige Form des Tumors anzupassen und so das gesunde Gewebe noch besser zu schonen als mit modernen herkömmlichen Strahlentherapie-Techniken. Dabei tastet ein Hochdosis-Spot den Tumor dreidimensional ab. Die Eindringtiefe der Protonen-Spots wird mit einem System von Kunststoffplatten, die in den Strahlweg geschoben werden, gesteuert. Diese Bewegungen dauern nur wenige Millisekunden. Mit der Behandlungstechnik am PSI wird der Protonen-Bleistiftstrahl mit Computern so gesteuert, dass sich der Hochdosis-Spot für eine genau vorgegebene Zeit sehr präzise am gewünschten Ort im Tumor befindet. Durch Überlagern vieler einzelner Spots – für ein Volumen von 1 Liter sind es ca. 10 000 – wird der Tumor gleichmässig mit der verlangten Strahlendosis belegt, wobei diese für jeden einzelnen Spot individuell überwacht wird. Blick in die zukunft Strahlentherapie bleibt auch in Zukunft eine wichtige Behandlungsform und bei nicht operierbaren Tumoren oft die einzig mögliche. Bis Mitte 2011 wurden am PSI fast 6 000 Augentumoren und über 750 tief liegende Tumoren behandelt. Die Therapieerfolge sind mit über 98% Tumorheilungen bei den bestrahlten Augenmelanomen besonders beeindruckend. Erklärtes Ziel des PSI ist, neben der Forschung und Entwicklung der Technologie der Protonentherapie auch mehr Patienten den Zugang zu dieser Behandlungsform zu ermöglichen. uNTErSTüTzEN SIE DAS FME Das Forum Medizin und Energie (FME) ist ein überparteilicher und breit abgestützter Verein. Die Mitglieder des FME sind Ärztinnen und Ärzte aus Praxis und Forschung. Das FME hat sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstellen zwischen menschlicher Gesundheit und Energie zu erforschen. Für die Realisierung laufender und zukünftiger Projekte bitten wir Sie um Ihre Unterstützung mit einem finanziellen Beitrag. Pc: 40-15109-8, Forum Medizin und Energie FME, 4000 Basel MITGLIED WErDEN – TALoN AuSFüLLEN uND EINSENDEN ▼ ▼ ▼ Ich möchte Mitglied des «Forum Medizin und Energie» werden Je souhaite adhérer au «Forum Médicine et Energie» Desidero divenire membro del «Foro medicina ed energia» NAME/NoM/NoME: VorNAME/PréNoM/coGNoME: AK AD. TITEL / TITrE AcAD./ TIToLo AccAD.: STrASSE/ruE/VIA: P L z , o r T/ N o P o S TA L , L I E u/ N PA , L o c A L I Tà : DAT u M / DAT E / DATA : 4 u N T E r S c H r I F T/ S IG N AT u r E / F I r M A : Das «Forum Medizin und Energie» (FME) ist ein überparteilicher und breit abgestützter Verein. Die Mitglieder des FME sind Ärztinnen und Ärzte aus Praxis und Forschung. Das FME hat sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstellen zwischen menschlicher Gesundheit und Energie zu erforschen. Zur Zeit umfasst das FME über 200 Mitglieder aus der ganzen Schweiz. Association apolitique bénéficiant d’une large représentation, le «Forum médecine et énergie» (FME) réunit des chercheurs en médecine et des médecins en exercice. Le FME se propose de sonder les interfaces entre l’énergie et la santé humaine. L’association compte à ce jour plus de 200 membres issus de toutes les régions de Suisse. Il «Forum medicina ed energia» (FME) è un’associazione indipendente e largamente sostenuta. I soci del forum FME sono medici provenienti dal campo della pratica e della ricerca. Il forum FME si è posto l’obiettivo di studiare le interfacce tra salute umana ed energia. Attualmente il forum FME comprende oltre 200 soci da tutta la Svizzera. Mitgliederbeitrag: Fr. 30.–/Jahr Cotisation annuelle 30.–/an Contributo di socio : Fr. 30.–/anno