2008_10 - Antibiotika - schlehen

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Adam Wille, Schlehen-Apotheke Leipzig – 16.04.2009
Problem Resistenzerzeugung
Antibiotika
“anti bios” – gegen das Leben?
“Überall Bakterien” – von A. Moszkowski
Problem Resistenzerzeugung
Entwicklung von Antibiotika
Entwicklung von Antibiotika
• relativ “junge” Arzneimittel-Klasse
Zahlen
Entwicklung von Antibiotika
• Letalität in der vor-antibiotischen Ära
• Bakterielle Endokarditis
100%
• Tuberkulöse Meningitis
100%
• Gasbrand
100%
• Pneumokokken-Pneumonie
40-60%
• Typhus abdominalis
20-40%
• Scharlach
? (Kindertotenlieder)
Bakterien
Lebende Zellen im Vergleich
Bakterien Pilze Pflanzen/Tiere
• Bakterien als Zielorganismen
∅-Größe (µm):
1
10
∅-Volumen (µm³):
1
1.000
1000
100
Atmungsrate:
100
>10.000
10
Symbiose Mensch / Bakterien:
Bakterien
eigene Zellen
ca. 1013
Hautbakterien
ca. 1012
Darmbakterien
ca. 1014
Antibiotika
• Antibiotika heute korrekter:
• Bakterien als Zielorganismen
“Antibakterielle Pharmaka”
• der Natur entnommene, partiell veränderte oder
synthetisch gewonnene
Stoffe, die das Wachstum von
Bakterien hemmen oder diese abtöten
Antibiotika
Antibiotika
• Antibiotika heute korrekter:
• Bakterien als Verdauungstrakt-Bewohner:
“Antibakterielle Pharmaka”
• körpereigene Bakterienflora daher bei den meisten
antibiotischen Therapien in Mitleidenschaft gezogen
• der Natur entnommene, partiell veränderte oder
synthetisch gewonnene
• Rückgang der “guten” Darmbesiedlung
Stoffe, die das Wachstum von
Bakterien hemmen oder diese abtöten
körperfremde Bakterien die zeitgleich eindringen
können Platz einnehmen und können von leichten
Antibiotika beeinflussen
keine Pilze oder Viren, sind
bei Infektionen durch nichtbakterielle Erreger wirkungslos
Antibiotika
Darminfekten und –irritationen bis hin zum lebensgefährlichen Zustand aktiv werden
alternativ Besiedlung des Verdauungstraktes auch
durch Pilze möglich (Mundschleimhaut- und
Speiseröhren-Candidosen nicht selten)
Antibiotika
• Bakterien als Verdauungstrakt-Bewohner:
• Typische bakterielle Infektionen:
• ideale Lebensbedingungen:
genug Nährstoffe, Feuchtigkeit, anaerobes Milieu
• Kopf:
Meningitis, Sinusitis, Otitis, Tonsillitis, Konjunktivitis
• Produzenten von Vitamin K (Blutgerinnung!)
• Haut:
• wehren andere möglicherweise pathogene Keime ab
(nehmen Platz weg – Barrierefunktion)
• bei Geburt Darm noch steril, ohne Kolonisierung
mit Bakterien, wenige Stunden post partum dann
Erysipel, Impetigo, Hautabszesse, Pyomyositis,
Furunkel , diabetischer Fuß, nekrotisierende Fasziitis
• Atemwege:
chronische Bronchitis, Mukoviszidose, Pneumonie
Beginn der Besiedlung
• Herz:
bakterielle Darmflora ab dann ständiger Begleiter
Endokarditis
Antibiotika
Bakterielle Erkrankungen
Scharlach
• Typische bakterielle Infektionen:
• Verdauungstrakt:
Gastritis, superinfizierte Pankreatitis, Cholangitis,
Divertikulitis, pseudomembranöse Enterokolitis
• Harnwege/Geschlechtsorgane:
Cystitis, Pyelonephritis, Urethritis, Prostatitis,
Vaginitis, Adnexitis, Mastitis
• sonstige:
Peritonitis, Sepsis, Katheterinfektionen (Port)
Bakterielle Erkrankungen
Bakterielle Erkrankungen
bakterielle Konjunktivitis
Angina / Tonsillitis
Mundsoor
keine bakterielle
Erkrankung – Pilze!
Bakterielle Erkrankungen
Bakterielle Erkrankungen
Otitis media / Mittelohrentzündung
Erysipel
Bakterielle Erkrankungen
Sinusitis / Nasennebenhöhlenentzündung
Bakterielle Erkrankungen
Phlegmone
Bakterielle Erkrankungen
Phlegmone
Bakterielle Erkrankungen
Furunkel
Bakterielle Erkrankungen
Divertikulitis
Bakterielle Erkrankungen
Helicobacter pylori - Gastritis
Antibiotika
Bakterielle Erkrankungen
• Helicobacter-pylori-Infektion
• 90% der Bevölkerung kolonisiert mit HP
• im Regelfall bei Nachweis von HP und vorliegender
gastroduodenaler Symptomatik (v.a. Entzündungen)
Einleitung einer Eradikationstherapie
• derzeitige Therapieempfehlung:
• Metronidazol p.o. +
Clarithromycin p.o +
Omeprazol p.o.
(sog. Italienische Tripeltherapie)
alles 2x täglich für Gesamtdauer von 7 Tagen
Bakterielle Erkrankungen
Pseudomembranöse Kolitis (Clostridium difficile)
Antibiotika
• Clostridium-difficile-Infektion
• Einzelunterbringung des Patienten (oder in Kohorte
mit anderen Patienten mit gleichem Erregertyp)
• Schutzkittel, Handschuhe! Händedesinfektion!
(Mundschutz unnötig)
• derzeitige Therapieempfehlung:
• Metronidazol p.o. oder Vancomycin p.o.
für 10 Tage Therapiedauer
(Therapieerfolg klinisch an Durchfall-Sistieren
erkennbar und an Negativ-Nachweis von
Clostridien-Toxinen in Stuhlproben)
Bakterielle Erkrankungen
Erythema migrans – Lyme-Borreliose
Antibiotika
• Pseudomonas Resistenz
Antibiotika
Antibiotika
• Pseudomonas aeruginosa-Infektion
• Pseudomonas Resistenz
• meist typisch blaugrüne Färbung von einsehbaren
infizierten Wunden mit oft charakteristischem Geruch
• sehr widerstandfähiges Bakterium von Haus aus
• populär geworden durch Fähigkeit zur Ernährung aus
Bestandteilen von handelsüblichen Shampoos
• meist nur beschränkte Therapiemöglichkeiten,
geraten wird oft zur Kombinationstherapie um überhaupt Erfolg zu erzielen
• entwickelt rasch Resistenzen unter Therapie
Wirkweise von Antibiotika
Wirkweise von Antibiotika
• Wirkorte von Antibiotika
• Hemmung der Synthese von Proteinen:
Hemmstoffe der Zellwandsynthese
• ungenügende Bildung von funktionellen und
wichtigen Eiweißen, die für Aufrechterhaltung des
die Zellmembran
bakterieller Lebensvorgänge nötig sind
beeinflussende Antibiotika
Bakterium schreitet in Entwicklung und/oder
Hemmstoffe der Proteinsynthese
Hemmstoffe der bakteriellen DNA
Vermehrung nicht fort (Bakteriostase)
oder
Bakterium kann lebensnotwendige Stoffwechselvorgänge nicht aufrecht erhalten und verendet
(Bakterizidie)
Wirkweise von Antibiotika
Wirkweise von Antibiotika
• Hemmung der bakteriellen DNA-Ablesung:
• Hemmung der Synthese von Bakterienzellwand
oder Bakterienzellmembran:
• nur Ausbildung instabiler Schutzschicht der Zelle
nach außen hin, damit oft keine genügende Festigkeit
Bakterium platzt regelrecht (Bakterizidie)
• Ent-Codierung der DNA durch zelleigene Enzyme
zur planmäßigen Übersetzung des Erbgutes scheitert
Bakterium schreitet in Entwicklung und/oder
Vermehrung nicht fort (Bakteriostase)
oder
Bakterium kann lebensnotwendige Stoffwechselvorgänge nicht aufrecht erhalten und verendet
(Bakterizidie)
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotische Therapieprinzipien
Wann bekommt ein Patient nun (s?)ein
Antibiotikum verordnet?
gar kein Erreger
oder Pilz- oder
Virusinfekt
• Fieber
(jedoch auch häufigster Grund unnötiger Antibiose!)
• Leukozytose (Indiz für Abwehrreaktion des Körpers)
Antibiose läuft bis zum St.-Nimmerleinstag
• CRP-Erhöhung (unspezifisch)
• äußerliche Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung)
erst Kombination dieser Faktoren macht einen
Absetzen nach Tag X da keine Besserung
eintritt, Patient verstirbt oder
Spontanheilung stattfindet (und jeder glaubt
die Therapie wäre erfolgreich verlaufen…)
bakteriellen Infekt oder eine Infektion wahrscheinlich!
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotische Therapieprinzipien
Kombination der genannten
Indizien für Infektion
Entscheidung zur Antibiose
bakterieller
Erreger, aber
nicht bekannt
welcher
gar kein Erreger
oder Pilz- oder
Virusinfekt
bakterieller
Erreger und
bekannt welcher
bakterieller
Erreger und
bekannt welcher
Antibiogramm genau analysieren, Keim
checken und scheinbar (!) geeignetes
Antibiotikum auswählen (S = sensibel)
Beurteilung nach Schweregrad der Infektion
leichte Infektion:
orale Therapie von
Beginn an meist
möglich
schwere Infektion:
Beginn einer intravenösen Therapie
Antibiotische Therapieprinzipien
klinischer
Zustand bessert
sich nicht
Umstellen der
Antibiose auf
weiteres
sensibles
Antibiotikum
wenn vorhanden
Weiterverschlech
terung oder
keine Besserung
Antibiotische Therapieprinzipien
klinischer
Zustand bessert
sich zunehmend
Antibiose kann
fortgeführt
werden unter
ständiger
Beobachtung
Beendigung der
Antibiose nach
(hoffentlich)
genügend langer
Therapiedauer
Antibiotische Therapieprinzipien
bakterieller
Erreger und nicht
bekannt welcher
kein Antibiogramm, kein Resistogramm
vorhanden – Wahl des Antibiotikums
erfolgt daher nach den wahrscheinlichsten
Erregern, denen man bei entsprechendem
Infektionsbild und –herd erwartet
Beurteilung nach Schweregrad der Infektion
leichte Infektion:
orale Therapie von
Beginn an meist
möglich
schwere Infektion:
Beginn einer intravenösen Therapie
Antibiotische Therapieprinzipien
Erweiterung der Antibiose
um Antimykose, da evtl.
Pilze Infektionsursache sind
(v.a. ITS)
Weiterverschlech
terung oder
keine Besserung
klinischer
Zustand bessert
sich zunehmends
Patient verstirbt evtl.
(Therapiebeginn zu spät,
Keime sehr resistent,
keine Infektion als
ursächliches Problem, …)
Beendigung der
Antibiose und
Antimykose nach
(hoffentlich)
genügend langer
Therapiedauer
klinischer
Zustand bessert
sich nicht
Umstellen der
Antibiose unter
Einschließung weiterer
zu erwartender Keime
und deren benötigtes
Antibiotikum
Weiterverschlech
terung oder
keine Besserung
klinischer
Zustand bessert
sich zunehmends
Antibiose kann
fortgeführt
werden unter
ständiger
Beobachtung
Beendigung der
Antibiose nach
(hoffentlich)
genügend langer
Therapiedauer
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotische Therapieprinzipien
• gezielte Therapie
Nachmeldung
eines
mikrobiellen
Befundes vom
Labor unter
laufender
Therapie?
auch ohne weitere
mikrobiologische Meldung
Weiterführung der
Blindtherapie mit
bekannten
Ausgangsmöglichkeiten
einer Heilung oder eines
Therapieversagens
bei folgendem
Antibiogramm und
Resistogramm
Umstellen der
Therapie auf sensibles
Antibiotikum
• Beginn einer antibiotischen Therapie unter Kenntnis
des verursachenden Erregers/der verursachenden
Erreger in Form eines Antibiogramms
• schon von Therapiebeginn an Einsatz eines
Antibiotikums möglich, das gezielt gegen
betreffenden bekannten Erreger wirkt
• weitaus einfachere Therapieform im Gegensatz zu
kalkulierter (ungezielter) Therapie
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotische Therapieprinzipien
• kalkulierte Therapie
• gezielte Therapie
• Beginn einer antibiotischen Therapie ohne genauen
Erreger zu kennen unter Einkalkulierung der
wichtigsten zu erwartenden Keime bei dieser
Infektion
(statistisch bei allen “Krankheiten” bekannt)
• zu Therapiebeginn oft nötiger Einsatz von
Antibiotikum, das gegen sehr viele Erreger wirkt
• Hoffnung, dass während laufender Therapie
irgendwann noch positive Nachmeldung eines
mikrobiologischen Befundes folgt, der Therapie dann
einfacher macht (“know you enemy”)
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotische Therapieprinzipien
• gezielte Therapie
• Sequenztherapie
• Beginn einer intravenösen antibiotischen Therapie
• bei klinischer Besserung des Patienten
(= wahrscheinliches ! Zeichen eines Ansprechens auf
Antibiose) ggf. Weiterführung der Therapie mit
gleichem oder ähnlichen Antibiotikum peroral
• möglich bei Wirkstoffen, die oral gut und in
ausreichendem Ausmaß absorbiert werden
(“hohe orale Bioverfügbarkeit”)
• Therapie oral fast immer preiswerter als intravenös
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotische Therapieprinzipien
• Breitbandantibiotikum
• Dauer einer antibiotischen Therapie:
• antibiotischer Wirkstoff der sehr viele potentielle
• so lange als nötig, so kurz als möglich!
Bakterien bakteriostatisch oder bakterizid hemmt
zu kurz:
• meist nötig bei Infekten mit mehreren Erregern
oder unbekanntem Erreger
Aufflammen des Infektes durch überlebende
Bakterien, im schlechtesten Fall noch mit erworbener
Resistenz unter vorheriger Therapie
• Schmalspektrumantibiotikum
zu lang:
• antibiotischer Wirkstoff der eher wenige bis ganz
gezielt einzelne potentielle Bakterien hemmt
Nebenwirkungen ausgeprägter, Wahrscheinlichkeit
der Ausprägung von Resistenzen wächst,
Kostenaspekt...
• nützlich bei Infekten, die fast immer durch bestimmte
Erreger ausgelöst werden und bei bekanntem Erreger
Antibiotische Therapieprinzipien
• Dauer einer antibiotischen Therapie:
• möglich:
• Einmaltherapie (“Single-Shot”) bei unkomplizierten
Erkrankungen die erfahrungsgemäß gut ansprechen
(unkomplizierte Blasenentzündung einer Frau, Tripper)
Problem Resistenzentwicklung – Enschede 2008
Mobiele intensieve zorg Enschede in
gebruik
Bij het Medisch Spectrum Twente (MST) is maandagmorgen de mobiele afdeling intensieve
zorg geopend.
ENSCHEDE (ANP) - Bij het Medisch Spectrum Twente
(MST) is maandagmorgen de mobiele afdeling intensieve
zorg geopend. De noodvoorziening was noodzakelijk
omdat in het gebouw op de afdeling intensieve zorg drie
mensen waren besmet geraakt met de resistente
ziekenhuisbacterie Acinetobacter Baumanni.
• monatelange Therapie bei komplizierten Erkrankungen
(Lungentuberkulose)
• lebenslange Therapie bei einzelnen Erkrankungen
(chronischen Infekten zur Dauerunterdrückung)
Problem Resistenzentwicklung
Problem Resistenzentwicklung – “The Iraqibacter”
American soldiers at field hospitals, and now in the U.S.,
are falling victim to a mysterious bacterial infection —
the Iraqi genus of Acinetobacter baumannii.
Preise
Preise
• Preisvorstellungen für Antibiotika
• Preisvorstellungen für Antibiotika
• Unacid 3x 3g intravenös
5,5€ / Tag
• derzeit billigste Tagestherapie ambulant:
• Unacid PD oral 2x 750mg peroral: 2,2€ / Tag
Cotrim forte 960mg 2x1 p.o.
• Avalox 1x 400mg intravenös:
2,10€ / Tag
30€ / Tag
• derzeit teuerste Tagestherapie ambulant:
• Avalox 1x 400mg peroral:
3€ / Tag
• Tygacil 2x 50mg intravenös:
98€ / Tag
• Tygacil peroral:
gibt es nicht Zyvoxid 600mg 2x1 p.o.
Preise
Antibiotische Therapieprinzipien
• Preisvorstellungen für Antibiotika
• Sequenztherapie
• derzeit billigste Tagestherapie stationär:
181€ / Tag
• oft, jedoch nicht immer, verbunden mit
Dosisreduktion, bspw:
Cotrim forte 960mg 2x1 p.o.
0,10€ / Tag
Patient mit (ambulant erworbener) Pneumonie
erhält bei stationärer Aufnahme ab Tag 1
• derzeit teuerste Tagestherapie stationär:
Unacid 3g 3x tgl. i.v.
(1-1-1)
bei sichtlich besserer Atemsituation, Fieberfreiheit
und Pulssituation ab Tag 4 bis Tag 7
Zyvoxid 600mg 2x1 i.v.
120€ / Tag
Unacid PD 750mg 2x tgl. p.o.
(2-0-2)
Antibiotische Therapieprinzipien
Antibiotika
• Sequenztherapie
• Perioperative Prophylaxe
• oft, jedoch nicht immer, verbunden mit
Dosisreduktion, bspw:
Infektion während Operationen oder Eingriffen
Patient mit leichtem-mäßigem Weichteilinfekt nach
unfallchirurgischer Behandlung erhält ab Tag 1
Cefuroxim 1,5g 3x tgl. i.v.
• Abschirmung des Organismus gegenüber bakterieller
(1-1-1)
− Zerstörung der Hautbarriere (Hautschnitte), Eröffnung
sonst geschlossener Körperhöhlen (Abszesse)
− Keimeintrag durch Eingriffe, die Bakterien über
Gerätschaften in sonst sterile oder minder
bei sichtlich besserer Wundsituation und Abklingen
der Entzündungsparameter im Laborbefund ab Tag 5
Cefuroxim 500mg 2x tgl. p.o.
(1-0-1)
kontaminierte Körperabschnitte einführen
• antibiotischer Effekt nur gewünscht solange OP läuft
Standard daher Einmalgabe eines Antibiotikums!
(Ausnahme: länger dauernde Operationen)
Antibiotische Therapieprinzipien
• Sequenztherapie
• Weiterführung mit geringerer Gesamtdosis / Tag
möglich, wenn akute Hauptphase der Infektion
ausgestanden ist
• weitergehende Therapie nötig, um verbliebene
Bakterien weiterhin wirksam zu bekämpfen
• orale Zufuhr unzuverlässiger als intravenöse Therapie
immer schauen, ob Patient tatsächlich gestellte
Medikation eingenommen hat - bei Antibiotika
Einnahme unter Aufsicht sogar wünschenswert
Antibiotika
Antibiotika
Antibiotika in der Therapie
• Sepsis
• Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln:
• bedeutsamste Form eines Infektes (=Blutvergiftung)
• wie bei fast allen anderen Arzneimitteln auch
Wechselwirkungen möglich
• Erreger dringen in Blutkreislauf eines Patienten ein
(Wirkungsverstärkung und auch –abschwächung)
− unbehandelter Infekt (Bsp. Nierenbeckenentzündung)
• Beipackzettel/Fachinformation klärt auf
− anbehandelter, aber ungenügend behandelter Infekt
• wichtigste:
− auch bei kurzzeitigen kleineren Verletzungen
• Antibiotika und Mineralien (Eisen, Calcium, Magnesium)
(Bsp. Zähneputzen)
• Antibiotika und Milch / Milchprodukte
• gefürchtet: Folgeerscheinungen in Form von
Reaktionen des Organismus oder Schädigung dessen
• Antibiotika und “Pille”
(Blutung, Schock, Organversagen...)
Antibiotika
Antibiotika in der Therapie
• Bedeutung des schnellstmöglichen Beginns und
auch des Ausführens der AntibiotikaAnordnung
• Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln:
• Antibiotika und Mineralien oder Milchprodukte
• Wirkungsverlust einiger, nicht aller!, Antibiotika durch
enthaltene Mineralien in Nahrungsergänzungsstoffen,
Arzneimitteln oder Lebensmitteln (Calcium in Milch)
• kann behoben werden durch zeitversetzte Einnahme!
(mind. 2h Abstand beseitigen Problem zu 95%)
• da leider zu wenig Aufmerksamkeit welche Antibiotika
davon betroffen sind, einfacher Merksatz:
Besser alle Antibiotika mit gleichzeitiger Einnahme von
Mineralien und Milchprodukten vermeiden.
Antibiotika in der Therapie
• Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln:
• Antibiotika und “die Pille”:
Bild’ dir deine Meinung (08.09.09)
• „Pille danach“:
− Einsatz der „Pille danach“ bisher auf Wirkung bis 72h
nach erfolgtem Geschlechtsverkehr beschränkt
• Antibiotika können enterohepatischen Kreislauf
von in der Pille enthaltenen Hormonen unterbrechen
− stetig abnehmende Erfolgswahrscheinlichkeit mit später
Hormone werden eher und vermehrt ausgeschieden
erfolgender Einnahme !!
evtl. keine ausreichende verhütende Wirkung mehr
− bild.de am 08.09.09:
• bis heute keine wissenschaftlich belegten Beweise
„Pille danach“ bis zu 5 Tage?
für eine statistisch höhere Schwangerenrate unter
koitus-zeitgleicher Antibiotikatherapie
Nachteile ganz sicher zu
Lasten der Wahrscheinlichkeit
• Vermutungen sind wegen der Konsequenz ernst zu
nehmen, aber nicht überzubewerten!!
Notfallverhütung
• Im Zweifelsfall… „Pille danach“:
einer doch stattfindenden
Befruchtung!
Pharmazeutische Zeitung (01.10.09)
• ellaOne® ist da:
− Einsatz der „neuen Pille danach“ bis zu 120h
nach erfolgtem Geschlechtsverkehr
− angeblich gleichbleibende Erfolgswahrscheinlichkeit auch
mit später erfolgender Einnahme
− Quote verhinderte ungewollter Schwangerschaften bei
Einsatz dafür wohl „nur“ bei 60%
− Kosten: 35,30€
(Vergleich „alte“ Pille danach Unofem®: 17,49€)
Notfallverhütung
• „Pille danach“:
− sehr kontroverse Aussagen über Erfolgswahrscheinlichkeit
− wikipedia.de:
− Gebrauchsinformation Schweizer Präparat:
Notfallverhütung
• „Pille danach“:
− Kosten derzeit 17,49€ für 1 Tablette
− ewig wiederkehrende Diskussion:
Verfügbar machen ohne Rezept?
...
sicherste Verhütung…
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