Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria 101 (2014) Aus der Klinischen Abteilung für Bildgebende Diagnostik, Department für Kleintiere und Pferde, der Veterinärmedizinischen Universität Wien Ungewöhnliche Manifestation eines Lymphoms in der Harnblase einer Katze H. HECHINGER eingelangt 10. August 2013 angenommen 23. Jänner 2014 Schlüsselwörter: Blase, Sonografie, feline, Lymphom. Zusammenfassung Ein 12,5-jähriger kastrierter Kater wurde mit Gewichtsverlust und Dysurie vorgestellt. Bei der sonografischen Untersuchung des Abdomens wurden Veränderungen im Jejunum, in einem Gekröselymphknoten und in beiden Nieren gefunden sowie zwei runde, strukturierte, wandständige Raumforderungen in der Harnblase. Diese waren echoarm, umgeben von einem schmalen, gleichmäßigen, echoreichen Saum, das Zentrum war echoreich verwaschen. Die darunter liegende Harnblasenwand zeigte einen partiellen Verlust der Wandschichtung. Das sonografische Erscheinungsbild entsprach nicht dem eines Übergangs- oder Plattenepithelkarzinoms. Eine zytologische Untersuchung einer Feinnadelbiopsie des Jejunums und eines Lymphknotens sprach für ein Lymphom. Auf Besitzerwunsch wurde der Patient euthanasiert und eine Sektion veranlasst. Diese brachte die endgültige Diagnose eines Lymphoms, sowohl im Jejunum, in beiden Nieren, in einem Gekröselymphknoten als auch in der Harnblase. Keywords: Urinary bladder, sonography, feline, lymphoma. Summary Unusual manifestation of a lymphoma in the urinary bladder of a cat A 12.5-year-old castrated male cat was presented with weight loss and dysuria. During sonographic examination, changes in the jejunum, in one mesenteric lymph node and in both kidneys were found as well as two round, structured, intraluminal masses in the urinary bladder. These changes were hypoechoic with an echogenic centre surrounded by a narrow echogenic rim. The sonographic image did not correspond to transitional or squamous cell carcinoma. A cytological examination from a fine needle biopsy of the jejunum and one lymph node gave rise to the suspicion of a lymphoma. The cat was euthanized on the owner’s request. Pathological examination revealed a final diagnosis of lymphoma of the jejunum, both kidneys, a mesenteric lymph node and in the urinary bladder. Einleitung Tumoren der Harnblasenwand machen weniger als 1 % aller Tumoren bei Hunden und Katzen aus. Hunde erkranken häufiger als Katzen, bei denen das Durchschnittsalter, je nach Tumorart, zwischen sechs und 13 Jahren liegt. Von Katzen existieren nur einzelne Fallberichte. Zu den häufigsten Harnblasenneoplasien zählen dabei Übergangsepithelkarzinome, gefolgt von Plattenepithelkarzinomen, undifferenzierten Karzinomen und Adenokarzinomen (NEIGER, 2005). Etwa 33 % aller felinen Neoplasien gehen von hämatopoetischen Zellen aus, davon gehören etwa 90 % zu der Gruppe der malignen Lymphome (TESKE, 2005). Es gibt nur wenige Fallberichte über Lymphome in der Harnblase der Katze. In diesen werden häufig große, solitäre Massen, der Harnblasenwand anhaftend, beschrieben, mit wechselnder Echogenität von homogen echoarm bis zu heterogen echoreich. Die Beschreibung der Oberfläche reicht von unregelmäßig bis zu gut definiert glatt begrenzt (BENNNETT et al., 2003; BENIGNI et al., 2006; HOUSE et al., 2010). Lymphome in der Harnblase des Hundes werden ebenfalls häufig als solitäre Masse beschrieben (MAIOLINO u. DEVICO, 2000; BENNETT et al., 2003; BENIGNI et al., 2006; KESSLER et al., 2008). In einem Fallbericht von GEIGY et al. (2010) zeigte die sonografische Untersuchung keine solitäre Masse, sondern eine diffuse Verdickung der Harnblasenwand bis zu 15 mm Breite mit Verlust der Wandschichtung und mehreren runden 5-10 mm großen Herden. Die Diagnosestellung von Tumoren der Harnblasenwand bei Hund und Katze ist mitunter nicht einfach, da diese Tumore zur iatrogenen Tumorzellaussaat bei Biopsieentnahmen neigen. Die Rezidivrate nach 92 Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria 101 (2014) chirurgischer Resektion von Tumoren der Harnblase ist bei Hund und Katze sehr hoch. Meist kommt es schon nach wenigen Monaten zu einem Rezidiv. Die mediane Überlebensrate liegt auch bei Therapien mit Zytostatika und/oder Bestrahlungsbehandlungen unter 260 Tagen (NYLAND et al., 2002; NEIGER, 2005; VIGNOLI et al., 2007). Fallbericht Ein 12,5 Jahre alter, kastrierter, nicht geimpfter Kater (europäische Hauskatze) wurde wegen Gewichtsverlust vorgestellt. Es handelte sich um ein reines Wohnungstier, welches innerhalb kurzer Abb. 1: Ultraschallbild der Harnblase einer Katze mit Lymphom: Sagittalschnitt der Harnblase mit zwei intraluminalen runden Raumforderungen. Die echoarme Wand ist zur OberZeit die Hälfte an Körpermasse fläche mit einer dünnen, echoreichen Linie begrenzt. Das flüssige Zentrum (Kavität Pfeile) verloren hatte und bei Vorstellung ist echoreich. an der Veterinärmedizinischen Universität Wien 3,9 kg wog. Bei der Palpation im Rahmen der klinischen Untersuchung wies der Patient eine Überempfindlichkeit der Harnblase und eine ca. 2x3 cm große Umfangsvermehrung im kaudalen Abdomen auf. Das Blutbild war unauffällig. Die chemische Analyse ergab eine mittelgradig erhöhte Kreatininkonzentration von 2,2 mg/dl (Referenzintervall (RI): bis 1,6 mg/dl) sowie eine Hypoproteinämie von 4,65 g/dl (RI: 6,0-7,5 g/dl). Der Thyroxinwert lag im Referenzbereich. In der Ultraschalluntersuchung (Gerät Philips HDI 5000, Sonde Microkonvex 5-8 MHz) waren beide Nieren normal groß (Länge links 3,8 cm, rechts 4,2 cm), zeigten eine grobhöckrige Oberfläche und ein Abb. 2: Ultraschallbild der Harnblase einer Katze mit Lymphom: Parasagittalschnitt der Harnblase mit einer der beiden Raumforderungen aus Abb. 1 im Detail echoreiches Nierenrindenparenchym auf. In der Harnblase waren Gekröselymphknoten war vergrößert, ca. 0,9x2,3 cm, zwei kugelige, wandständige Gebilde an der dorsalen mit unregelmäßiger Oberfläche, und zeigte ca. 4 mm Wand und im Scheitelbereich abgrenzbar. Diese saßen große echoarme Knoten im Parenchym. breitbasig der Wand auf, Durchmesser 1,1 cm, mit Es wurde eine Feinnadelbiospie (FNAB) von dem einem partiellen Verlust der darunter liegenden Wandveränderten Jejunumabschnitt und dem Lymphknoschichtung. Beide Gebilde waren echoarm, umgeben ten genommen. Das zytologische Bild in beiden Lokavon einem schmalen, gleichmäßigen, echoreichen lisationen war hochverdächtig für ein Lymphom. Ein Saum, das Zentrum war echoreich verwaschen (Abb. 1 Test auf Felines Leukämievirus-Antigen war negativ. u. 2). Die Oberfläche war glatt begrenzt. Zwischen Der Patient wurde auf Besitzerwunsch euthanasiert. diesen beiden Gebilden war die Harnblasenwand auf Die pathologische Untersuchung ergab mehrere 3–4 mm verdickt und lumenwärts unregelmäßig. Ein Jejunumabschnitt zeigte über eine Länge von ca. 8 cm stecknadelkopf- bis erbsengroße weiße Knoten in der Nierenrinde. Von der Harnblasenwand aus erstreckten eine Wandverdickung auf insgesamt 2,5 cm und sich zwei haselnussgroße Umfangsvermehrungen in einen kompletten Verlust der Schichtung. Ein 93 Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria 101 (2014) 1x2 cm groß, festgestellt. Der betroffene Jejunumabschnitt war über eine Länge von ca. 7 cm deutlich dilatiert. Als Abschlussdiagnose wurde ein malignes Lymphom gestellt mit Manifestation in beiden Nieren, der Darm- und Harnblasenwand. Diskussion In den wenigen Arbeiten, die von Lymphomen in der Harnblase bei Katzen berichten, handelte es sich meist um größere Raumforderungen mit wechselnder Echogenität und Oberflächenbeschaffenheit. Es gibt keine typische Lokalisation in der Harnblase; diese können sowohl dorsal, ventral, im Trigonum vesicae oder im Scheitel Abb. 3: Sektionsbild der aufgeschnittenen Harnblase mit den beiden kugeligen Raumforliegen, sogar multiple Lokalisatioderungen aus Abb. 1 (Pfeile) nen sind beschrieben. Häufiger waren männliche Tiere betroffen (SCHWARZ et al., 1985; PATNAIK et al., 1986; MAIOLINO u. DEVICO, 2000; BENNETT et al., 2003; SUTHERLAND-SMITH et al., 2004; BENIGNI et al., 2006; WILSON et al., 2007; KESSLER et al., 2008; PFEIL u. ZIMMERMANN, 2008; HOUSE et al., 2010; TSUBOI et al., 2010). Meist betraf das Lymphom mehrere Organe, es gibt nur wenige Fallberichte bei Hund und Katze, bei denen es sich um ein primäres (extranodales) Lymphom in der Harnblase handelte (MAIOLINO u. DEVICO, 2000; BENNETT et al., 2003; BENIGNI et al., 2006; KESSLER et al., 2008; GEIGY et al., 2010). Beim hier beschriebenen PatienAbb. 4: Sektionsbild der Harnblase, eine der beiden Raumforderungen wurde in der Medianen durchgeschnitten, die Pfeile markieren die Kavität ten waren die Raumforderungen in der Harnblase ungewöhnlich ausgeformt, im Scheitelbereich und der dorsalen Wand andas Lumen. Die Umfangsvermehrungen zeigten zenhaftend und zeigten einen Abstand von ca. 2 cm zueintral eine Kavität und eine breite Wand (Abb. 3 u. 4). Die ander. Beide Gebilde waren echoarm, umgeben von Wand war bei beiden Umfangsvermehrungen von lymphoiden Rundzellen durchsetzt. Im Inneren befaneinem schmalen, gleichmäßigen, echoreichen Saum, den sich geringgradige Mengen blutig-seröser Flüsdas Zentrum war echoreich verwaschen. Die Oberfläsigkeit, genauer wurde diese nicht untersucht. che war glatt begrenzt (Abb. 1 u. 2). Damit unterscheiHistologisch waren eine hochgradige Population an det sich dieses Lymphom in der Harnblase von den unreifen Zellen der lymphatischen Reihe sowie unterbisherigen Berichten. Aufgrund dieses ungewöhnlischiedlich große basophile Tumorzellen sowohl in der chen Erscheinungsbildes wurde zunächst kein ZuLamina propria als auch in der Submukosa zu finden, sammenhang mit den sonografischen Veränderungen die darunter liegende glatte Muskulatur war unauffälim Jejunum und den Nieren gesehen, welche durch lig (Abb. 5-7). Im Jejunum wurden zwei ins Lumen die FNAB sehr verdächtig für ein Lymphom waren. Im reichende Umfangsvermehrungen, ca. 2x3 und Inneren wiesen diese Raumforderungen eine Kavität 94 Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria 101 (2014) auf. Eine mögliche Erklärung wäre, dass es zu Nekrosen und Einschmelzung von Gewebe gekommen war. Über den flüssigen Inhalt liegen keine näheren Untersuchungsergebnisse vor. Sonografisch war das Zentrum sehr echoreich, was bedeuten würde, dass die Flüssigkeit sehr zell- und/oder proteinreich war. Differentialdiagnostisch kann neben den häufigeren malignen Neoplasien (Übergangs- oder Plattenepithelkarzinomen) auch ein benignes Leiomyom in der Harnblase vorkommen, wie von PFEIL (2004) bei einem weiblichen Schneeleoparden beschrieben, oder ein Lipom, wie es KHODAKARAM-TAFTI et al. (2011) bei einem sieben Jahre alten Abb. 5: Histologischer Schnitt durch eine der Raumforderungen aus der Harnblase der Perserkater in der Größe von 3x6x4 Katze, Hämatoxilin-Eosin (HE)-Färbung. Der Stern befindet sich in der Schleimhaut, welcm gefunden hatten. In diesen Arche vollkommen von Tumorzellen durchsetzt ist, wobei die Tumorzellen bis in die Submubeiten liegen allerdings nur pathokosa reichen (Balken 1 mm) histologische Untersuchungsergebnisse vor und keine sonografischen Untersuchungen. Als weitere Differentialdiagnosen sind Polypen und der Harnblasenwand anhaftende Blutkoagula zu erwähnen. Blutkoagula können mittels Farbdopplersonografie ausgeschlossen werden, da keine Gefäße bzw. Blutfluss darstellbar sind. Der Power Doppler zeigt hier eine noch höhere Sensitivität, da wesentlich kleinere Gefäße mit einem langsameren Blutfluss dargestellt werden können (BABCOCK et al., 1996), was aufgrund der Patientengröße nicht unwesentlich erscheint. Zu den häufigsten Komplikationen bei Neoplasien in der Harnblase zählen eine Hydronephrose und Hydroureteren (LEVEILLE et Abb. 6: Histologischer Schnitt durch die Neoplasie aus der Harnblase, HE-Färbung. Der weial., 1992; BENIGNI et al., 2006). In ße Pfeil markiert die Lamina propria, der schwarze Pfeil die Submukosa, beide Schichten einem Fallbericht mit einem Überhochgradig mit Tumorzellen infiltriert. Am unteren Bildrand die unauffällige glatte Muskulatur markiert mit dem kurzen schwarzen Pfeil (Balken 400 µm) gangsepithelkarzinom in der Harnblase (BARRAND, 1999) kam bekannt war, um welche Art von Neoplasie es sich es sekundär zu einem Rektumprolaps. BENIGNI et al. hierbei handelte. NYLAND et al. (2002) beschrieben (2006) berichten über eine Katze mit einer Ruptur der drei Hunde, bei denen es zu Stichkanalimplantationen Harnblase im Bereich der Raumforderung mit Austritt von neoplastischen Zellen bei Karzinomen von Harnvon Urin in die freie Bauchhöhle. Diese Komplikationen waren im beschriebenen Fall nicht gegeben. blase, Urethra und Prostata nach zwei, fünf bzw. Es wurden in diesem Fall nur je eine FNAB vom versieben Monaten gekommen war. Wenn eine FNAB änderten Jejunum und Lymphknoten genommen und nötig ist, sollte bei einer chirurgischen Resektion daher nicht von der Harnblase, um etwaige Metastasen im der Stichkanal entfernt werden. Durch eine ZystozenteStichkanal zu verhindern, da ja zunächst nicht se bei einer Katze kam es ebenfalls zu einer Streuung 95 Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria 101 (2014) die gewonnenen Gewebeteile groß genug für eine histologische Untersuchung. Diese Art der Probengewinnung sollte immer unter sonografischer Kontrolle erfolgen, denn sonst erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer falsch negativen Probe, wie bei TAKAGI et al. (2005) beschrieben. Eine Saugbiopsie wurde im vorliegenden Fall nicht durchgeführt, da aus der FNAB von Jejunum und Lymphknoten schon der Verdacht eines Lymphomes bestand, und vom Besitzer keine weitere Abklärung der Harnblasenwandveränderungen gewünscht war. Eine weitere Möglichkeit für eine Gewebeuntersuchung ist die Urethrozystoskopie mit einer Biopsie, Abb. 7: Histologischer Schnitt durch die Neoplasie aus der Harnblase, höhere Vergrößejedoch ist ein dafür geeignetes Inrung. Nahaufnahme der lymphoiden Rundzellen, unreife Zellen der lymphatischen Reistrument oft nicht vorhanden und he, unterschiedlich große basophile Tumorzellen (Balken 150 µm) die Größe der Urethra limitierend. Weiter sei auch noch die Exfoliaeines Übergangsepithelkarzinoms im Stichkanal an tivzytologie erwähnt, dabei wird das Harnsediment der ventralen Bauchwand (WILSON et al., 2007). Bei auf mögliche abgeschilferte Tumorzellen untersucht. VIGNOLI et al. (2007) kam es bei zwei ÜbergangszellSchlussfolgerung karzinomen in der Harnblase von Hunden und bei einem Lungenadenokarzinom bei einer Katze ebenfalls Wie auch schon bei anderen Neoplasien in der Harnzu einem Wachstum des Tumors entlang des Stichkablase, ist es auch beim Lymphom nicht möglich, dieses nales. Im Fall der Katze mit dem Lungenadenokarzimittels sonografischer Untersuchung von anderen nom lagen nur zwei Wochen zwischen Aspiration und raumfordernden Prozessen zu unterscheiden, auch der Entstehung von Thoraxwandmassen. In der nicht aufgrund der Lokalisation. Das sonografische ErHumanmedizin werden Werte von zwei bis 16 Monascheinungsbild kann von einer diffusen Verdickung der ten für eine Aussaat angegeben. Bei AutotransplantaHarnblasenwand bis hin zu einer großen heterogenen tionsstudien in der Humanmedizin sind mindestens Raumforderung reichen (BENNETT et al., 2003; eine Million Zellen für ein Tumorwachstum notwendig, BENIGNI et al., 2006; GEIGY et al., 2010). Für eine weida nur einige wenige Zellen die körpereigenen tere Diagnostik ist eine Saugbiopsie einer FNAB vorzuAbwehrmechanismen überleben (SOUTHAM u. ziehen, um mögliche Komplikationen durch eine MetaBRUNSCHWIG, 1961; SMITH, 1981). Es wurde festgestasenaussaat im Stichkanal zu vermeiden. Auch kann stellt, dass bei einer FNAB die Anzahl an disseminiereine Untersuchung des Harnsediments bei exfoliierenten Tumorzellen in der Regel geringer ist, als für eine den Tumoren sehr gute Hinweise auf die Natur des erfolgreiche Implantation notwendig sind (GLASGOW Tumors geben. Obwohl das Lymphom sehr selten in et al., 1988). Das Risiko einer Tumoraussaat ist umso der Harnblase vorkommt, sollte es in der Liste mögligrößer, je größer das Lumen der Nadel ist. Um das cher Differentialdiagnosen bei wandassoziierten Risiko für diese Komplikation zu verringern, wird ein Raumforderungen der Harnblase nicht fehlen. Lumen von 22G oder kleiner empfohlen. In der Veterinärmedizin scheint das ÜbergangsDanksagung epithelzellkarzinom der Harnblase und Urethra anfälDer Klinischen Abteilung für Interne Medizin Kleinlig für eine Streuung zu sein (NYLAND et al., 2002; tiere, der Plattform Labordiagnostik und dem Institut VIGNOLI et al., 2007). Daher wird die Entnahme von für Pathologie und Gerichtliche Veterinärmedizin der Saugbiopsien über einen Katheter empfohlen (LAMB Veterinärmedizinischen Universität Wien für die et al., 1996). Hierbei wird das Katheterende unter Bereitstellung der Untersuchungsergebnisse. Ultraschallkontrolle bis zur Läsion vorgeführt, mit einer 20 ml-Spritze wird durch Aspiration ein partieller Unterdruck aufgebaut. Gelingt dies, ohne Urin zu aspirieren, wird der Katheter ruckartig 4–6 cm zurückgezogen und die Aspiration gestoppt. Oft sind dabei 96 Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria 101 (2014) Literatur BABCOCK, D.S., PATRIQUIN, H., LAFORTUNE, M., DAUZAT, M. (1996): Power Doppler sonography: basic principles and clinical applications in children. Pediatric Radiology 26, 109–115. BARRAND, K.R. (1999): Rectal prolapse associated with urinary bladder neoplasia in a cat. J Small Anim Pract 40, 222–223. 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