05.09.2013

Werbung
Daten - Fakten - Analysen
Kompaktwissen Kundenbindung
Für die Medienbranche
2
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Vorwort
Die Unternehmen vernachlässigen
ihre Stammkunden sträflich: Sie
verwenden drei Viertel der Marketingbudgets für Gewinn von Neukunden und nur ein Viertel für die
Pflege der Kunden, die sie bereits
haben. Noch drastischer ist das
Missverhältnis bei den Vertriebsausgaben: Hier setzen die Unternehmen 91 Prozent des Budgets
für das Erobern neuer Kunden ein,
das Bemühen um Stammkunden ist
kaum sichtbar.
Dass Unternehmer nach den Kostensenkungsprogrammen der vergangenen Jahre jetzt wieder das
Augenmerk auf Wachstum legen,
ist klug. Doch der Schwerpunkt
ist leider der falsche, denn Umsätze werden mit Stammkunden gemacht. Cross- und Up-Selling, also
das Verkaufen weiterer Produkte
an einen Kunden oder das Hinführen auf höherwertige Leistungen,
versprechen deutlich höhere Erfolgschancen als die Ansprache unbekannter Neukunden.
Neuesten Studien und Umfragen
zur Folge ist diese Erkenntnis in Ansätzen bereits in den Führungsetagen angekommen. Immerhin steht
auf der Agenda der Manager führender deutscher Unternehmen
die Kundenbindung als wichtigster
Erfolgsfaktor des Marketings ganz
oben. Blicken wir also positiv in die
Zukunft?
Neulich blättern wir in der Zeitung
und bleiben verblüfft bei der Werbung hängen. Ein Ganzseiter der
Commerzbank kündigt „den ersten Kundenbeirat einer deutschen
Privatbank“ an. „Denn Ihre Meinung ist uns wichtig!“, heißt es da.
Eine der größten deutschen Banken trifft sich also ab jetzt zweimal
pro Jahr mit ausgewählten Kunden.
Wir haben verstanden! Ist das Kundenbindung oder eher grotesk? Ein
Unternehmen spricht regelmäßig
mit seinen Kunden. Das ist Standard! Das dürfen wir voraussetzen!
Und dann fragen wir uns: Wenn so
eine Aktion mit Anzeigen gefeiert
und von der Wirtschaftspresse bejubelt wird, wie zappenduster muss
dann erst der Durchschnitt aussehen? Wie oft reden die mit ihren
Kunden?
Wir gewinnen den Eindruck, dass
manche Unternehmen glauben, sie
seien der Mittelpunkt des Universums und der Kunde werde allein
durch die Schwerkraft in ihrer Umlaufbahn gehalten. Wir halten es
lieber mit Kopernikus und behaupten mal frech, dass alle Planeten um
die Sonne und alle Unternehmen
um den Kunden kreisen. Und Sie?
3
4
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
3
Grundlagen der Kundenbindung
6
Warum Kundenbindung wichtig ist
9
Begriffliche Einordnung
11
360° Kundenmanagement
13
Formen, Wirkung und Messung
14
Instrumente der Kundenbindung
16
Markt im Blick
16
Rabattsysteme und Bonusprogramme
18
Mehrwert-Marketing
20
Kundenclubs
22
Implementierung und Betrieb von
Kundenbindungsprogrammen
24
Erfolgreiche Konzeption
24
Make or buy
29
Programm-Management
30
Erfolgsmessung
33
Kundenbindung in der Medienbranche Ansätze für Verlage
34
Herausforderung Abonnentenbindung
34
Ausgangspunkt „Relationship Marketing“
36
Wirtschaftliche Bedeutung
37
Kundenbindungsmaßnahmen im Fokus
40
CaseStudy AboCard
44
Aus der Praxis: Loyalitäts- und
Mehrwertprogramme
48
BSW. Der BonusClub
48
Der HaspaJoker - Banking mit Mehrwert
52
Lebensmitteleinzelhandel: Benchmark für Kundenbindung
54
AVS – Ihr Kompetenzzentrum für
ganzheitliches Kundenmanagement
Autoren
Impressum
56
58
59
5
Grundlagen der Kundenbindung
Im Zuge einer branchenübergreifenden Verschärfung des Wettbewerbs, Marktsättigungstendenzen
sowie veränderten Nachfragestrukturen ist es vielen Unternehmen mit Hilfe klassischer Marketingstrategien kaum noch möglich,
dauerhafte Wettbewerbsvorteile
aufzubauen und zu sichern. Neukundengewinnung und Bestandskundenpflege werden zunehmend
beschwerlich.
Denn die Kunden sind informierter,
gewiefter und auch fordernder geworden und eigentlich nie so richtig zufrieden. Die Anforderungen
werden immer höher geschraubt.
Die Preissensibilität wächst. Konsumenten glauben heute eher den
Botschaften ihres Umfeldes oder
den Webkommentaren unbekannter Dritter als den Hochglanzbroschüren der Anbieter am Markt.
Vom Massenmarketing
hin zum individualisierten
Beziehungsmarketing
Daher zeichnet sich in zahlreichen
Branchen eine Entwicklung von aktionistischem Massenmarketing zum
individualisierten Beziehungsmarketing ab, in dessen Mittelpunkt der
Aufbau und die Pflege von profitablen Kundenbeziehungen stehen.
Als Reaktion auf diese Entwicklungen wurde im Marketing eine Vielfalt von Instrumenten entwickelt,
um Kunden an ein Unternehmen
oder eine Marke binden zu können. Ziel eines Kundenbindungsprogramms ist es, Stammkunden zu
halten, gelegentliche Kunden stärker
an sich zu binden und neue Kunden
zu gewinnen.
Topkunden
= beste Multiplikatoren
Ansatz für
VIP-Programm
LoyalitätsManagement
Stammkunden
Ansatz für
KundenbindungsProgramm
Gelegenheitskunden
NeukundenManagement
Neukunden
Bemühungen
um potenzielle
(noch-nicht-)
Kunden
noch-nicht-Kunden
WiedergewinnungsManagement
nicht-mehr-Kunden
Bemühungen
um verlorene
Kunden
Maßnahmen des Kundenmanagements richten sich nach der Intensität der Kundenbeziehung
6
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ja, Sie lesen richtig: Kundenbindung oder besser Kundenbeziehungen intelligent zu managen ist
keine eindimensionale Aufgabe,
die nur auf den Stammkunden abstellt, sondern ein ganzheitlicher
Ansatz und damit auch integraler
Bestandteil der CRM- und Unternehmensstrategie.
Kundenbeziehungen
intelligent managen
Welche Kundenbindungsmaßnahme für welches Unternehmen und
welche Branche den gewünschten
Erfolg bringt ist unterschiedlich.
Vor allem ob sich der Einsatz der
inzwischen überaus beliebten Bonusprogramme lohnt, hängt unter
anderem von Branchenfaktoren
ab. So können Fluggesellschaften
und Hotels attraktive Prämien bieten, die bis zu zehn Prozent der
durch den Kunden getätigten Umsätze ausmachen. Die Kosten dafür halten sich durch die Nutzung
freier Kapazitäten in Grenzen.
Anders dagegen bei Banken: Hier
können auf Grund der geringen
Deckungsbeiträge im Retail-Geschäft Rabatte von weniger als einem Prozent gegeben werden. Ob
ein solch geringer ökonomischer
Mehrwert ausreicht, um Kunden
zu einer verstärkten Produktnutzung zu bewegen, ist äußerst
fraglich. In der Praxis finden wir
dort eher Mehrwertprogramme.
Kundenbindungsprogramme führender regionaler Tageszeitungen
bedienen sich aus einem Mix von
Bonus- und Mehrwertprogrammen. Im Handel finden wir die
meisten Bonusprogramme in der
Regel mit Kundenkarte. Vor allem
dann, wenn ein Handelsunternehmen sehr sorgfältig verschiedenste Informationen über seine
Kunden sammelt. Ziel dieser Loyalitäts-Programme ist es also, die
Kunden besser kennenzulernen
und anschließend durch gezielte
Personalisierung bzw. individualisierte Angebote und Kommunikationsmittel ihr Einkaufsverhalten
zu steuern (Einkaufswarenkörbe
erhöhen, weniger bei der Konkurrenz einkaufen, etc.).
Das richtige Kundenbindungsprogramm für
Ihre Branche
Bei Energieversorgern oder in
der Wohnungswirtschaft spielen
Einkaufsfrequenz und Einkaufsmenge keine Rolle. Gilt es doch
als unwahrscheinlich, dass durch
ein Loyalitäts-Programm der Verbrauch an Strom steigt oder der
Mieter eine größere Wohnung
benötigt. Der sporadische „Wochenendeinkauf“ von Strom bzw.
das Anmieten von Wohnungen
bei Wettbewerbern scheidet auf
Grund der vertraglichen Gestal-
7
Grundlagen der Kundenbindung
tung der Kundenbeziehung und
des Produktes selbst aus. Auch
auf eine andere Frage gibt es keine
pauschale, sondern nur individuelle Antworten: Ob ein Unternehmen ein eigenes Bonusprogramm
fahren oder sich an einem Partnerprogramm wie bspw. PAYBACK, Happy Digits oder BSW.
Der BonusClub beteiligen soll.
mit dem ein Unternehmen attraktive Kunden gewinnen und halten
kann. Generell geht es darum, aus
den Komponenten Produkt und
Kondition ein Angebotsbündel zu
schnüren, das für die adressierten Kundengruppen einen möglichst hohen Nutzen bietet und
sie dadurch an das Unternehmen
bindet. Gerade deswegen dürfen Kundenbindungsprogramme
nicht allein auf Rabatte und Boni
abstellen. Produkt- und lebensbegleitende Dienstleistungen (z. B.
Garantieleistungen, Kundendienst,
Finanzierungsservice etc.) gewinnen an Bedeutung. Dass dahinter
auch attraktive Geschäftsmodelle stehen können, zeigt uns sehr
eindrucksvoll Apple. Der iPod als
Produkt ist u. a. deshalb so beliebt, weil die Lösung iTunes gleich
mitgeliefert wird. Was wäre auch
ein iPod ohne Musik.
Eigenes Kundenbindungsprogramm vs. Beteiligung
Aus Kundensicht lässt sich das eindeutig beantworten. Die meisten
schätzen Partnersysteme, weil das
Punktelimit für eine attraktive Prämie schnell erreicht werden kann.
Jedoch sind Bonus- und Mehrwertprogramme nur zwei mögliche Elemente des Wertangebotes,
Bonusprogramme, Kundenkarten, Kundenclubs ...
Verbrauchergetrieben
Handels-/Herstellergetrieben
Stand-Alone-Programme
Multi-Partner-Programme
organisiert von Verbänden,
Vereinen, Unternehmen und
sonstigen Interessensgruppen
Vorteile bei einzelnen Unternehmen
Vorteile bei mehreren Partnern
Beispiele:
Beispiele:
Beispiele:
BSW. Der BonusClub
IKEA FAMILY
PAYBACK
ADAC
Douglas Card
DeutschlandCard
Abo-Cards von Verlagen
hagebau Partner-Card
Webmiles
dbb Vorteilswelt
Wöhrl stylecard
Krombacher Club
Kategorisierung von Kundenbindungsprogrammen
8
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Warum Kundenbindung wichtig ist
Je länger Kundenbeziehungen dauern, desto besser zahlen sie sich
aus. Denn das Gewinnen neuer
Kunden kostet Geld, das in der
späteren Kundenbeziehung erst
wieder verdient werden muss.
Dauerkunden sind außerdem weniger preisempfindlich. Die Unternehmen können dadurch höhere
Spannen abschöpfen. Darüber
hinaus stärken sie die Position im
Wettbewerb.
Das ist besonders auf gesättigten
Märkten wichtig. Beispielsweise lassen sich Dauerkunden schneller als
Neukunden dazu bewegen, auch
andere Produkte oder Leistungen eines Anbieters nachzufragen.
Das eröffnet erhebliche CrossSelling-Potenziale. Darüber hinaus
zeichnen sich gebundene Kunden
dadurch aus, dass sie intensive
Mund-zu-Mund-Propaganda für die
Leistungen und Produkte
eines Anbieters betreiben.
Wer verstehen will, warum Kundenbindung heute so wichtig geworden ist, findet in der Marktentwicklung den Schlüssel. Zwei
Faktoren waren dabei entscheidend:
1. Der Wettbewerb
Durch die Globalisierung und die
zunehmende
Markttransparenz
durch das Internet befinden wir
uns heute in einer starken Konkurrenzsituation. Viele Produkte einer
Branche sind austauschbar und haben ein ähnliches Qualitätsniveau.
Die anfängliche Reaktion der Unternehmen auf die neuen Wettbewerbsverhältnisse war der Verkauf
ihrer Produkte und Dienstleistungen über einen niedrigeren Preis.
Unternehmen, die einst allein auf
den Preis (z. B. Praktiker: „20 %
auf alles“) als wettbewerbsdifferenzierendes Merkmal abstellten,
überdenken heute ihre Strategie
neu. Ohnehin war der Verkauf über
den Preis für die Unternehmungen
eine Option, welche über relativ
große Marktanteile verfügen, um
in der Folge Wirkungseffekte nutzen zu können. Zudem besteht bei
einer solchen Strategie die zentrale
Voraussetzung darin, dass die Konsumenten den Preis und nicht die
Qualität der bezogenen Leistung
als entscheidendes Kaufkriterium
betrachten. Unternehmungen mit
umfangreichen Kundendienstleistungen und wertigen Produkten
konzentrieren sich auf nicht-preisliche Marketingmaßnahmen.
Es reicht heute für eine marktorientierte Unternehmensführung allein
nicht mehr aus, auf die Wirkungskraft der Marke zu vertrauen. Eine
zunehmende Markenerosion und
eine steigende Markenwechselbereitschaft vom Kunden unterstreichen dies. Wo ist die Lösung, wenn
Marken an Strahlkraft verlieren,
der Preiskampf auf die Dauer in
9
Grundlagen der Kundenbindung
Erfolgsfaktoren von Kundenbindungsprogrammen
Kundenakzeptanz
Erfolgreiche Programme orientieren
sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe.
Einbindung im Marketing-Mix
Nur was von allen „gelebt“ wird, hat
Erfolg.
Intelligente Programmsteuerung
Die Messung relevanter Parameter
ist die Voraussetzung für jegliches
Programm-Management.
„Fit“ zum Unternehmen
Positionierung des Unternehmens
und das Programm stehen im Einklang.
die Sackgasse führt, Produkte und
Dienstleistungen
austauschbar
werden?
Die Marktbedingungen erfordern
eine intensivere und engere Verbindung zwischen Produkt / Dienstleistung und Kunde. Möglich wird
dies durch verschiedene neue, auch
kombiniert einsetzbare Marketinginstrumente im Rahmen des Kundenbindungsmanagements.
2. Die Kunden
Kunden von heute gehen zielgerichteter bei ihrer Suche nach einem Wunschprodukt oder einer
Dienstleistung vor, sind informierter und souveräner im Konsumverhalten. Dies steht auch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem
veränderten Mediennutzungsverhalten. Im Internet können Produkte nicht nur gesucht und gefunden,
sondern auch nebeneinander gestellt und bewertet werden. UserForen, Online-Zeitschriften, Blogs
und Preissuchmaschinen bieten für
Interessenten eine Vielzahl an Vergleichsinformationen.
Und bedenken Sie: Permanent
werden ihre Kunden mit Werbebotschaften von direkten und indirekten Wettbewerbern versorgt.
Loyalität – und nicht der so gefürchtete Konsumverzicht – ist die
schärfste Waffe des Kunden. Denn
irgendwann wird jeder wieder kaufen oder investieren wollen oder
müssen. Es fragt sich nur bei wem!
Loyalität ist die schärfste
Waffe Ihrer Kunden
Kundenbindung zu erzeugen ist damit die vorrangigste unternehmerische Herausforderung der Zukunft.
Wer in Kundenbindung investiert,
wird sich erfolgreich von der allgemeinen Marktentwicklung abkoppeln können. Diverse Studien
belegen die Erfolgswirkung richtig
eingesetzter Kundenbindungsmaßnahmen.
Durch effektive Kundenbindung
von der Kundenkarte über Kundenclubs, Mehrwertservices und
produktbegleitende Dienstleistungen bis zur Community kann ein
Unternehmen diesem steigenden
Konkurrenzdruck entgegenwirken.
Begeisterte Kunden bleiben, auch
wenn es viele Konkurrenten gibt.
10
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Begriffliche Einordnung
Die genaue Definition von Kundenbindung ist auch in der Literatur nicht immer eindeutig geklärt.
Wir überlassen es an dieser Stelle
wissenschaftlichen Abhandlungen,
sich mit der genauen Definition intensiv auseinander zu setzen.
für eine hohe Kundenbindung, wohl
aber eine zentrale Vorbedingung.
Bestes Beispiel ist der Automobilbereich. Viele Kunden wechseln die
Marke, obwohl sie zufrieden sind.
Grund ist das Bedürfnis, einmal ein
anderes Auto zu fahren.
Unserem Verständnis nach geht
es bei der Kundenbindung darum, die Geschäftsbeziehung über
sogenannte Bindungsinstrumente
(Kundenclub, Kundenkarte, Value
Added Services etc.) zum Kunden
hin stabil zu gestalten. Idealerweise
gelingt es dabei flankierende Effekte sowohl für die Neukundengewinnung als auch die Kundenrückgewinnung zu generieren.
Kundenzufriedenheit ist die
Voraussetzung für Kundenbindung
Abschließend noch ein Wort zu
den in der Literatur häufig verwendeten Begriffen Kundenzufriedenheit, Kundenloyalität und
Kundenbindung: Eine hohe Kundenzufriedenheit ist kein Garant
Schlüsselfundund TüröffnungsService
Umzugsservice
Fitness/
Wellness
Gästewohnungen
Miet- u.
Schuldnerberatung
Kundenzufriedenheit sicherzustellen ist die Voraussetzung für eine
erfolgreiche
Kundenbeziehung.
Folglich zahlen das Beschwerdeund Qualitätsmanagement bezogen
auf das Kernprodukt unmittelbar
auf die Kundenzufriedenheit ein:
Ähnliches gilt für die Preis- und Servicepolitik.
Die zentrale Bedeutung des Kernprodukts nimmt heute und zukünftig Stück für Stück ab.
Zusatzleistungen
Mieterzeitung
Kernleistungen
Bonusprogramm
mit
HausmeisterHandelsService
partner
(Baumarkt/
Möbel)
KernMieterfeste
produkt-
leistungen
Kundenzufriedenheit
Kundenloyalität
Kundenmehrwert und Kundenbegeisterung führen zu Kundenbindung
Beispiel Wohnungswirtschaft: Erst die passenden Zusatzleistungen sorgen für Kundenbindung
11
Grundlagen der Kundenbindung
Faktoren, die noch vor Jahren
als zentrale Differenzierungsmerkmale galten, wie Qualität
und Zuverlässigkeit sind heute
Grundvoraussetzungen, um in
einem Markt Erfolg zu haben.
Produktinnovationen werden von
Wettbewerbern immer öfter und
schneller nachgeahmt.
Der Mehrwert für den Kunden wird zum Erfolgsfaktor
Last but not least zur Frage, ob
zwischen den Begriffen Kundenloyalität und Kundenbindung sinnvollerweise zu unterscheiden ist. In
der Literatur wird manchmal nicht
explizit zwischen den Begriffen
differenziert, sondern beide werden für die Bereitschaft zum Wiederkauf, Cross- und Up-Selling
und zur Weiterempfehlung verwendet. Dem schließen wir uns an
und verzichten auf eine dem Leser
eher verwirrende Differenzierung.
Damit wird der für den Kunden
generierte Mehrwert immer wichtiger: Ergänzende Serviceleistungen, hochwertige Beratung oder
der mit einer Produktnutzung verbundene Imagetransfer. Produkte
der Zukunft sind nicht mehr Autos, Telefone oder Pauschalreisen,
sondern Mobilität, Erreichbarkeit
und Lebensqualität.
Reifephase
Intensität
der
Kundenbeziehung
Kündigungsphase
Degenerationsphase
Revitalisierungsphase
Wachstumsphase
Anbahnungsphase
Sozialisierungsphase
Abstinenzphase
Zeit
Interessentenmanagement
Kundenbindungsmanagement
Rückgewinnungsmanagement
potenzielle
Kunden
aktuelle
Kunden
verlorene
Kunden
Ganzheitliches Kundenmanagement orientiert sich am Kundenlebenszyklus
12
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
360° Kundenmanagement
Ganzheitliches Kundenmanagement
erfordert, sich mit allen Phasen des
Kundenlebenszyklus auseinanderzusetzen. Es erfasst das Neukunden-, das Kundenbindungs- sowie
das Kundenrückgewinnungsmanagement.
setzen Loyalitätsprogramme auf. Im
Folgenden wird unterschieden zwischen:
In der Anbahnungsphase dominiert
das Ziel, möglichst angebotsaffine
Interessenten aus der anonymen
Masse herauszulösen und mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand
als Neukunde zu gewinnen. Hier
wird bereits deutlich, dass ein gut
funktionierendes Interessentenmanagement eine Vielzahl von Informationen voraussetzt, um die richtigen
Zielpersonen anzusprechen.
Bonusprogrammen
(Gewährung von umsatz- und /
oder transaktionsabhängigen
Boni)
Kundenbindungsprogramme
sind Bestandteil einer ganzheitlichen CRM-Strategie
Die Neukundengewinnung profitiert
von einem Kundenbindungsprogramm in zweierlei Hinsicht: Zum Einen durch die Datenbasis, wodurch
sich potenzielle Neukunden selektieren lassen, zum Anderen durch
die Attraktivität des Bindungsprogramms selbst als Mehrwert zum
Kernprodukt.
Während
der
Sozialisierungs-,
Wachstums- und Reifephase des
Kunden dominiert das Ziel, eine
möglichst langfristig ausgerichtete
Kundenbindung aufzubauen. Hier
Rabattprogrammen
(Gewährung von Preisnachlässen)
Mehrwertprogrammen
(Gewährung von Zusatzleistungen und Services z.B. längere Zahlungsziele, Hol- und
Bringservice, etc.)
Flankierend hierzu sollten möglichst viele Maßnahmen im Sinne
eines Kundendialogs ausgestaltet
werden, um die Zielperson möglichst schnell aus ihrer Anonymität
herauszuführen.
Loyalität ist ein flüchtiges Gut.
Doch durch den Einsatz von individualisierten und personalisierten
Ansprachekonzepten in Verbindung mit dem Kundenbindungsprogramm kann die Rückgewinnung
deutlich verbessert werden. Hinzu
kommen mögliche Incentivierungen (Prämien, Boni, Status etc.). Im
Idealfall kann der Abwanderung bereits dadurch vorgebeugt werden,
dass gefährdete Kunden auf Grund
ihres Verhaltens frühzeitig identifiziert werden.
13
Grundlagen der Kundenbindung
Formen, Wirkung und Messung
Es sind unterschiedliche Ursachen und Gründe, warum sich
ein Kunde an ein Unternehmen
bindet (siehe Grafik). Ziffer 1 bis
4 können auch als faktische Bindungsursachen bezeichnet werden. Hingegen ist Ziffer 5 eher
den emotionalen Bindungsursachen zuzuordnen. Vorrangiges
Ziel eines effektiven Kundenbindungsmanagements ist es, die
freiwillige Bindung zu erhöhen.
Folglich steht die psychologische / emotionale Kundenbindung im Fokus.
Dies wird vor allem über eine
hohe Kundenzufriedenheit erreicht. Hinzu kommen flankierende Bindungsinstrumente, wie
bspw. Kundenclub, Kundenkarte
oder Value Added Services.
Kundenbindungsprogramme
sind individuell und erfordern auch individuelle
Bewertungskriterien
Um eine systematische Gestaltung des Kundenbindungsmanagements vor dem Hintergrund
der Unternehmensziele zu gewährleisten, ist eine Kontrolle der
umgesetzten Aktivitäten erforderlich.
Um ein Ergebnis vorwegzunehmen: Eine allgemeine Beurteilung
von
Kundenbindungsprogrammen anhand vordefinierter Messgrößen ist schwierig. Gleichwohl
kann innerhalb der Kundenbindungsinstrumente, z. B. in der Kategorie „Rabattprogramm
1. Ökonomische Bindungsursachen
Hier entstehen dem Kunden
Wechselkosten, die
verhältnismäßig hoch sind.
2. Vertragliche
Bindungsursachen
Dies ist der Fall, wenn
bspw. bei Mobilfunktarifen
der Kunde zeitweise keine
rechtliche Möglichkeit zu
einem Wechsel hat.
5. Psychologische Bindungsursachen
Hierzu zählen die Kundenzufriedenheit,
persönliche Beziehungen und
Gewohnheiten des Kunden.
Formen
der Kundenbindung
3. Situative Bindungsursachen
Sind Faktoren, wie bspw. die
Beschaffenheit des Marktes oder der
günstige Standort eines Anbieters aus Kundensicht. Diese bewirken, dass ein Kunde einen Anbieter
primär frequentiert, zum Beispiel aus Bequemlichkeit.
4. Technisch-funktionale
Bindungsursachen
Typisch im Computer-,
Software- und Hifi-Bereich
anzutreffen. Hier entstehen
technische Abhängigkeiten,
die bei einem Wechsel des
Anbieters neben Schwierigkeiten in der Beschaffung vor
allem auch zu Kompatibilitätsproblemen führen können.
Differenzierung nach Formen der Kundenbindung
14
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Kundenkarte“ mit allgemein gültigen Erfolgskennzahlen, wie
Anzahl der Karteninhaber,
aktive Karten,
Durchschnittsumsatz pro Karteninhaber,
Quernutzung bei Multipartnerprogrammen
operiert werden. Idealerweise im
Rahmen eines Benchmarks mit
ähnlich gelagerten Programmen.
Ohne Zieldefinition
keine Erfolgsmessung
Wichtiges Messkriterium für den
Erfolg eines Kundenbindungsprogramms sind die im Vorfeld definierten Ziele. Idealerweise wurden auch die Mechanismen für die
Bewertung und die Prozesse zur
Erfassung der kundenbindenden
Effekte festgelegt. Wie sonst soll
man den Erfolg messen, wenn Erfolg weder definiert noch machbare Wege zu dessen Ermittlung
festgelegt wurden.
Jegliche Erfolgsmessung gestaltet
sich gerade bei Kundenbindungsprogrammen auch deshalb nicht
einfach, weil sich die Wirkungen
erst mittelfristig zeigen, die Kosten aber bereits mit der Kon-
zeptionsphase beginnen. Auch
die Zurechenbarkeit von Imageund Verhaltensänderung ist im
Kontext der unternehmenspolitischen Aktivitäten nicht leicht.
Zielerreichungen und positive
Entwicklungen werden häufig von
mehreren Fachabteilungen gleichzeitig reklamiert. Der Erfolg hat
eben viele Väter.
Unabhängig davon soll nebenstehende Nutzenübersicht eine Orientierung liefern.
Höhere Wiederkauf-Raten
Loyale Kunden kaufen öfter und
konzentrieren ihre Kaufkraft auf
wenige Anbieter.
Zusatzverkäufe
Loyale Kunden kaufen mehr und
meist auch hochwertiger.
Geringere Preissensibilität
Loyale Kunden vergleichen seltener.
Kostenloses Neugeschäft
Empfehlungen führen zu einer
schnelleren Kaufbereitschaft.
Mehrumsatz durch Anregungen und Innovationsideen
Loyale Kunden engagieren sich,
werden zu Ideengebern und kostenlosen Unternehmensberatern.
Auf der Umsatzseite
Effekte von Kundenbindungsprogrammen
Auf der Kostenseite
Niedrigere Akquisekosten
Kunden zu binden ist günstiger als
Neukunden zu gewinnen.
Geringere Debitorenprobleme
Loyale Kunden zahlen besser und
verursachen weniger Ausfälle.
Geringere Reklamationskosten
Treue Kunden sind toleranter gegenüber Fehlern und großzügiger
bei der Fehlerbereinigung.
15
Instrumente der Kundenbindung
Markt im Blick
Analog zur dargestellten Definition von Kundenbindung ist auch
die begriffliche Einordnung der
Mittel zur Kundenbindung nicht
immer eindeutig geklär t. Zahlreiche Definitionen in der praxisnahen sowie wissenschaftlichen
Literatur spiegeln die Vielfalt und
die Möglichkeiten in der praktischen Ausgestaltung von Kundenbindungsinstrumenten wider.
Im Folgenden wird nun die eingangs erwähnte Kategorisierung
in Rabatt-, Bonus- und Mehrwer tprogramme
detaillier ter
betrachtet und um Ausführungen zu Kundenclubs ergänzt. Auf
Kundenkar ten im Speziellen wird
nicht separat eingegangen, da
diese überwiegend zur Identifikation des Kunden und als Sammelmedium innerhalb der Systeme dienen – definitorisch nicht
jedoch als eigenständiges Instru-
ment anzusehen sind.
Loyalitätsprogramme sind heute allgegenwärtig. Mit „Miles &
More“ startete die Lufthansa
1993 das erste Vielflieger-Programm in Deutschland. Im Jahr
2000 folgte mit „PAYBACK“ das
größte unternehmensübergreifende Bonusprogramm im deutschen Handel. Der Wegfall von
Rabattgesetz und Zugabeverordnung machte den Weg frei für
kreativ gestaltete Vor teilsprogramme mit attraktiven Anreizen
für die Kunden.
Loyalitätsprogramme sind
heute allgegenwärtig
Einige Programme waren da
schon längst etabliert: Die BreuningerCard des gleichnamigen
Modehauses feiert in diesem Jahr
ihren 50. Geburtstag. Sie gilt als
Kundenbindungsprogramme im Handel: der Boom hält an
16
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
die „Mutter aller Kundenkarten“
im deutschen Einzelhandel. Aber
auchdas Multipartnerprogramm
„BSW. Der BonusClub“ blickt
auf eine fünfzigjährige Erfolgsgeschichte zurück.
Die Erfolgsgeschichte
begann vor 50 Jahren
Derzeit sind hunder te Kundenbindungsprogramme in Deutschland aktiv. Der Markt ist ständig
im Wandel, wie man jüngst am
Beispiel von „HappyDigits“ nachverfolgen konnte.
Vor allem auf internationaler
Ebene werden Trends im systematischen Kundenbindungsmanagement gesetzt. US-Amerikanische Haushalte zum Beispiel
nehmen im Durchschnitt an 14
Loyalitätsprogrammen teil. In
Großbritannien hat die Lebensmittelkette TESCO in den letzten 15 Jahren ein komplexes und
hoch intelligentes Loyalitätsprogramm entwickelt, das heute ein
wesentliches Kernelement für
das Controlling und die Steuerung sämtlicher Unternehmensprozesse darstellt. Auch in unseren Nachbarländern Österreich
und Schweiz haben namhafte
Handelsunternehmen wie Billa,
BauMax, coop und Migros leistungsfähige Kundenbindungsprogramme etablier t. Wir gehen im
abschließenden Kapitel „Praxisbeispiele“ näher darauf ein.
Im Licht der Aufmerksamkeit
stehen meist die handelsgetriebenen Maßnahmen zur Kundenbindung. Aber auch Hersteller
verstärken ihre Bemühungen
um treue Kunden. Sie müssen
zusätzlich die Hürde nehmen,
dass sie in der Regel beim Verkauf ihrer Produkte gar nicht im
direkten Kontakt zu den Konsumenten stehen. Hier sind vor allem Maßnahmen gefragt, die den
Endverbraucher in die Interaktion mit dem Hersteller bringen.
Viele Markenar tikler setzen auf
Clubkonzepte. Prominente Beispiele dafür sind LEGO, Maggi,
Krombacher oder Märklin. Aber
auch mit Online-Por talen treten
die Unternehmen in Kontakt mit
Endkunden. Stellver tretend sei
hier auf den „Cokefridge“von
Coca Cola verwiesen. Im Business-to-Business-Bereich spielen Kundenbindungsmaßnahmen
selbstverständlich ebenfalls eine
Rolle, wenn auch die Wirkungsmechanismen hier andere sind.
Beschaf fungsentscheidungen
werden hier in der Regel auf
der rationalen Ebene getroffen.
Folglich spielen Mengenrabatte,
Preisstaffeln und Zahlungsziele
hier eine wichtige Rolle. Aber
auch mit zusätzlichen Services
punkten Hersteller bei Ihren gewerblichen Kunden.
17
Instrumente der Kundenbindung
Rabattsysteme und Bonusprogramme
Rabattsysteme und Bonusprogramme im Speziellen setzen an
einem wie auch immer gearteten Kundenverhalten an, welches
den Interessen des jeweiligen
Programmbetreibers folgt. Typischerweise ist dies der Kauf eines
Produktes, die Inanspruchnahme
einer Dienstleistung oder ein anderes Verhalten, welches dem
wirtschaftlichen Wohl des Unternehmens dient (z. B. die Gewinnung eines Neukunden) und
somit honoriert werden kann.
Wir erinnern uns an ein generelles Ziel von Kundenbindung: Es
geht darum, sowohl die bisherigen Verhaltensweisen als auch
die zukünftigen Verhaltensabsichten eines Kunden gegenüber einem Anbieter oder dessen Leistung positiv zu gestalten, um die
Beziehungen zu diesem Kunden
für die Zukunft zu stabilisieren
bzw. auszuweiten. Einfach ausgedrückt: Die bisherige Kundenbeziehung soll in eine höherwer tige
Kundenbeziehung überführ t werden.
Bonussysteme setzen genau hier
an und belohnen bestimmte Verhaltensweisen. Normalerweise
geschieht dies über spezifisch
kreier ten Wer teinheiten wie
Punkte, Digits, Perlen, Meilen
etc. Diese werden von Kunden
gesammelt
(z. B. auf einem Kundenkonto)
und ab einer bestimmten Größenordnung
(Einlöseschwelle)
in Gutscheine, Prämien oder
Bargeld umgewandelt. Aus strategischen Gründen entscheiden
sich die Programmbetreiber in
der Regel nicht für eine direkte
Rabattierung, sondern für eine
nachträgliche Vor teilsgewährung
in den oben genannten Formen.
Höherwertige Kundenbeziehung
+
Kunde erhält und genießt
Bonusleistungen
Kundenbindung durch
Positiverlebnis
Kunde spart bis Erreichen
der Einlöseschwelle
Kundenbindung durch
Kaufanreiz
Kunde erhält Bonuspunkte
(Rabatt- oder Statuspunkte)
Unternehmen generiert
Kundenwissen, Nutzung des
Wissens für Cross-/Up-Selling
–
Kunde tätigt Umsatzgeschäft oder zeigt gewolltes Verhalten
Ursprüngliche Kundenbeziehung
Grundmechanik von Bonusprogrammen
18
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
So hat beispielweise die Ausschüttung per Gutschein den Charme,
dass der als Kaufanreiz gewährte
Vorteil als Umsatz wieder zurück
in die Kassen des Unternehmens
fließt.
Dieses Element des Belohnungsaufschubs liefert hier auch die
Abgrenzung zum reinen Rabattsystem. Direktvorteile, Coupons,
Zugaben (z. B. „buy one get one
free“) oder Mengenrabatt-Staffeln
im Business-to-Business-Bereich
zählen zu diesem Instrument. Auf
eine weitere Unterteilung – zum
Beispiel hinsichtlich Einlösezeitraum bei Coupons oder der Koppelung an Umsatzvolumen bei
Treuerabatten – wird im Folgenden verzichtet.
Mit Bonusprogrammen
Kundenwissen gezielt aufbauen und nutzen
Wie bereits oben erwähnt, kommen im Rahmen von Rabatt- und
Bonusprogrammen häufig Kundenkarten zum Einsatz. Diese erfüllen in der einfachsten Form eine
reine Ausweisfunktion: Der Kunde
legt die Karte beim Einkauf vor
und erhält sofort einen Rabatt. Bei
intelligenten Systemen erfolgt die
Erfassung der Karte am Point of
Sale (PoS). Somit sind Kundendaten mit Kaufdaten kombinierbar:
der erste Schritt beim Aufbau von
Kundenwissen und die Voraussetzung für gezieltes One-to-OneMarketing. Auf welche Technologie die Kundenkarte dabei setzt,
hängt von mehreren Parametern
ab. Entscheidend sind beispielsweise die technische Infrastruktur
am PoS und die Akzeptanz beim
Verbraucher.
Das Handy löst schon bald
die Plastikkarte ab
Auf deutschen Kundenkarten dominieren heute Magnetstreifen
und Barcode, weil diese über die
gängigen Kassen- und Zahlungssysteme erfassbar sind. Ob sich
der deutlich leistungsfähigere Mikrochip durchsetzen wird, bleibt
offen.
Chipkarten erweitern zwar den
Handlungsspielraum für Programmbetreiber. Beispielsweise
können Bonuspunkte direkt aufgebucht werden, die bei der nächsten Akzeptanzstelle sofort wieder
einlösbar sind. Aber der Verbraucher mag sich bisher noch nicht so
recht mit dieser Technologie anfreunden. Hinzu kommen die notwendigen Investitionen in Herstellung der Chipkarten sowie in die
Infrastruktur zu deren Erfassung
am Point of Sale. Wahrscheinlicher
ist vielmehr, dass das Handy über
kurz oder lang die Kundenkarte
aus Plastik ablösen wird.
19
Instrumente der Kundenbindung
Mehrwert-Marketing
Auch wenn eine klare Trennung
in der Praxis eher schwer möglich ist, soll diese hier zumindest
als Orientierung dienen: Bei Rabatt- und Bonusprogrammen dominieren die rationalen Vorteile. Je nach Positionierung dieser
Programme stehen diese auch in
der Kommunikation im Vordergrund, zum Beispiel unter dem
Schlagwort „Sparen“. Damit eine
Kundenbindungsmaßnahme zum
Mehrwert-Programm wird, verlagert sich dieser Schwerpunkt auf
die emotionale Ebene. Das heißt
nicht, dass beim Mehrwert-Marketing monetäre Vorteile keine
Rolle spielen. Der Unterschied
liegt vielmehr darin, dass der Kunde bei der Bewertung der Vorteile nicht nachrechnet, sondern die
Einschätzung eher „aus dem Bauch
heraus“ trifft.
Beim Mehrwert-Marketing
steht die emotionale
Bindung im Vordergrund
Die Idee hinter dem MehrwertMarketing ist im Prinzip simpel:
Das Kernprodukt oder die Kernleistung wird durch zusätzliche
Leistungen ergänzt. Aus der Kundensicht ist damit das Produkt
mehr wert. Das ist das Ziel. Was
soll damit erreicht werden? Die
meisten Mehrwert-Programme
finden wir in Branchen, in denen
20
Produkte wenig „sexy“, vergleichbar und austauschbar sind. Hier
gilt es für die Anbieter, sich zu differenzieren. Das funktioniert mit
den richtigen Mehrwerten. Dafür
finden sich vor allem im Bankensektor erfolgreiche Beispiele. Dort
standen die Kreditinstitute vor einigen Jahren vor der Entscheidung:
Folge ich dem Trend der kostenlosen Girokonten, den vor allem
die Direktbanken in Gang gesetzt
haben? Oder positioniere ich mich
gezielt anders?
Ergebnis war das Konzept des
Mehr wer tkontos, für das insbesondere die Hamburger Sparkasse (Haspa) Pionierarbeit
geleistet hat. Aus nachvollziehbaren Gründen (für detaillier te
Informationen bitte im Kapitel
„Praxisbeispiele“
nachlesen)
entschieden sich die Hanseaten bewusst für kostenpflichtige
Kontenmodelle. In verschiedenen Varianten zahlen die Kunden bis zu 15 Euro pro Monat.
Und sie tun dies zahlreich, denn
hinter den Kontenmodellen stehen nicht nur die klassischen
Bankleistungen, sondern jede
Menge Mehrwer te. Diese sind
den Haspa-Kunden das Geld
wer t. Und genau diese Zusatzleistungen sind es, die das Angebot von dem der übrigen Banken differenzieren. Inzwischen
hat der Haspa-Ansatz er folgreiche Nachahmer gefunden. Ins-
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
besondere Sparkassen punkten
mit diesen Modellen bei ihren
Kunden. Lässt sich der Ansatz
auch auf andere Branchen übertragen? Ja - wenn die Strategie
stimmt. Entscheidend ist die
Frage, welche Mehrwer te zu
meiner Kernleistung passen. Auf
welchen Gebieten schreiben mir
meine Kunden Kompetenz zu?
Welche Bedürfnisse sind es, für
die mir meine Kunden Lösungen
zutrauen?
Hier ist zunächst eine genaue
Analyse erforderlich. Denn nur
so gelingt es, ein individuelles,
auf meine Kunden und mein
Unternehmen
abgestimmtes
Mehr wer t-Spektrum zu organisieren. Für Krankenkassen sind
beispielsweise Zusatzleistungen
aus den Bereichen Gesundheit,
Wellness und Ernährung sinnvoll.
Mehrwer te ergänzen die
Kernleistung gezielt
Diesen Weg müssen Unternehmen im Übrigen nicht allein gehen. Spezialisier te Dienstleister,
ein breites Por tfolio an denkbaren Leistungen. Diese sogenannten Assisteure sind in der Lage,
ihre Leistungen im Full-Service
bereitzustellen und das in der
Regel weltweit. Hierbei können
Unternehmen aus zahlreichen
thematisch organisier ten Leistungspaketen wählen, z. B. :
Dokumentenschutz: Sicherheit
für Papiere und Kreditkarten
Reisen: rund um Vorbereitung
und Aufenthalt im Urlaub
Mobilität: rund um Fahrzeug
und Verkehr
Immobilien-Schutz: rund um
Heim und Haus
Integraler Bestandteil dieser Pakete ist eine permanent erreichbare Notfall-Hotline, die die
Leistungen aus den Paketen im
Bedarfsfall schnell und unkompliziert organisiert. Die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit darf
an dieser Stelle nicht fehlen, denn
klar ist: je wertiger und exklusiver die Leistung, desto kostenintensiver wird ihre Bereitstellung.
Auch wenn in Kooperation mit
Dienstleistern günstigere Konditionen erreichbar sind als im Falle
der Eigenleistung, ist eine genaue
Kalkulation des Geschäftsmodells unabdingbar. Aber gerade
darin steckt eine große Chance
des Mehrwert-Marketings: Mit
den richtigen Leistungen bezahlen Ihre Kunden die Kundenbindungsmaßnahmen
letztendlich
selbst. Damit lassen sich höhere
Preise im Markt durchsetzen, die
den Bereitstellungsaufwand nicht
nur refinanzieren, sondern sogar
Erträge generieren.
Premium-Kreditkarte
Nur für Frauen
Mit der Lautitia-Card führte die BW
Bank Ende 2008 die erste Kreditkarte speziell für Frauen im PremiumSegment ein. Partner ist Mastercard.
Das Unternehmen sammelt seit 2007
in Frankreich bereits Erfahrungen mit
einem solchen Produkt. Dort emittiert
die Banque Populaire sehr erfolgreich
die BRED-Affinty-Card. Das Ergebnis
kann sich sehen lassen: Im Vergleich zu
anderen Gold-Karten ist der Durchschnittsumsatz doppelt so hoch.
Die Lautitia-Card setzt auf eine attraktive Zielgruppe, die bisher im
Kreditkartengeschäft eher vernachlässigt wurde. Immer mehr Frauen sind
berufstätig, finanziell unabhängig und
verfügen über wachsende Kaufkraft.
Zudem liegen viele vererbte Vermögen in weiblichen Händen. Und Studien
besagen, dass Frauen rund 80 Prozent
aller Kaufentscheidungen treffen.
Das Angebot der Lautitia-Card geht
weit über die Kreditfunktion hinaus.
Für eine Jahresgebühr von 90 Euro sind
zahlreiche Zusatzleistungen enthalten.
Dazu zählen beispielweise der Kartenund Dokumentenschutz, ein SchlüsselFundservice, eine 24-Stunden-NotfallHotline, eine Einkauf-Schutz- und eine
Reiserücktrittsversicherung. Darüber
hinaus bietet die Lautitia-Card Mehrwerte, die Frauen besonders schätzen, die dem Wunsch nach Komfort
und Lifestyle Rechnung tragen. Hier
sind der Reisebuchungsservice mit fünf
Prozent Rückvergütung und der TicketService zu nennen. Angebote von Kooperationspartnern wie CinemaxX, Le
Méridien und L´OCCITAINE runden
das Leistungspaket ab.
21
Instrumente der Kundenbindung
Kundenclubs
Willkommen im Club! Diese Begrüßung hören Kunden immer
öfter. Ob Sie bei Krombacher
Bier trinken, gerne die Düfte
von Douglas auftragen oder mit
Maggi kochen: überall können
Sie sich als Clubmitglied registrieren und Vorteile vielfältigster
Art genießen. Wie auch die bereits beschriebenen Instrumente
der Kundenbindung lässt sich der
Kundenclub nicht trennscharf abgrenzen. Je nach Ausgestaltung
vereint er oftmals Elemente aus
Bonus- und Mehrwertprogrammen. Grundsätzlich zeichnen sich
Kundenclubs vor allem durch ihren exklusiven Charakter, ihre
emotionale Positionierung und die
Intensität der Kommunikation aus.
lette ab. Diese kann sehr vielfältig gestaltet sein. Die Bandbreite
reicht von monetären Vorteilen
(z. B. Gutscheine) über Zugang
zu exklusiven Events, limitierte
Angebote (z. B. VIP-Tickets, Sondereditionen etc.), Produkt- und
Service-Upgrades bis hin zu individuellen Kommunikationsleistungen. In der Regel achten die
Anbieter bei der Gestaltung der
Clubleistungen auf einen engen
Bezug zur eigenen Marken- und
Produktwelt.
Kundenclubs stärken die
emotionale Bindung
Für die Betreiber lohnt sich die Investition in einen Kundenclub vor
allem dann, wenn es gelingt, damit
die emotionale Bindung der Kunden zu stärken.
Wie profitieren Betreiber und
Mitglieder von einem Kundenclub?
Für letztere hängt dies natürlich
von der jeweiligen Leistungspa-
Emotionalisierung
Community
Persönlicher Kontakt
Kreativität
Individualität / Exklusivität
Information
Image
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Quelle: Roland Berger (Mehrfachnennungen möglich)
Nutzendimensionen von Kundenclubs aus Betreibersicht
22
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Dieser Sachverhalt steht im Vordergrund der strategischen Überlegungen. Damit eng verbunden
ist auch der Aufbau einer Community. Gerade mit den heute
verfügbaren
Kommunikationsmöglichkeiten ist es dem Unternehmen so möglich, einen sehr
intensiven Dialog mit Stammkunden zu führen. So lassen sich
Kunden zu loyalen „Markenbotschaftern“ entwickeln, die nicht
nur in ihrem sozialen Umfeld als
positive Multiplikatoren wirken,
sondern auch wichtiges Feedback
zu Leistungen und Aktivitäten
des Unternehmens liefern. Nicht
zuletzt ist ein Kundenclub auch
ein probates Mittel, um sich im
Wettbewerbsumfeld klar zu differenzieren.
Kundenclubs ermöglichen
einen intensiven Dialog
Aus Kundensicht kann das Leistungsportfolio natürlich nicht attraktiv genug sein. An kreativen
Ideen wird es dem Betreiber
auch nicht mangeln. Die Herausforderung besteht darin, das
Club-Konzept wirtschaftlich abzubilden. Gelingt es dem Betreiber, ein unverwechselbares Leistungspaket zu schnüren, das eine
entsprechende Wertanmutung
erreicht, kann er mit einer hohen
Zahlungsbereitschaft seitens der
Kunden kalkulieren. Die Einnah-
men aus Kundenbeiträgen liefern
einen wichtigen Deckungsbeitrag,
um die Ausgaben für die Organisation der Leistungen und die
Club-Kommunikation zu refinanzieren.
Ein Kundenclub ergänzt als Addon auch bereits bestehende
Kund e n - bind ung s ma ß na h m e n
sinnvoll. Teilnehmer eines Bonusprogramms lassen sich mit Premium-Leistungen zu Top-Kunden
entwickeln. Während die Grundleistung des Programms kostenlos
nutzbar ist, bezahlt der Kunde für
das Premium-Paket. Schöner Nebeneffekt dieser Strategie: Den
Nutzen des Bonusprogramms
misst der Kunde in erster Linie am
Wert der gesammelten Punkte.
Im Premium-Club zählt vor allem
das gute Gefühl, dabei zu sein.
Die hier beschriebenen Instrumente der Kundenbindung sind
nicht losgelöst zu betrachten.
Kundenbindung ist ein komplexes
Konstrukt, auf das vielfältige Einflussfaktoren wirken. Handlungsfelder wie Produkt- und Preispolitik, Mitarbeiter, Kundenservice
und
Beschwerdemanagement
zahlen genauso auf die Loyalität
der Kunden ein. Wenn ein Unternehmen in diesen Bereichen gravierende Defizite aufweist, wird
es auch mit dem attraktivsten
Bonusprogramm nicht gelingen,
Kunden nachhaltig zu binden.
23
Implementierung und Betrieb von
Erfolgreiche Konzeption
Kundenbindungspotenzial kann
grundsätzlich durch eine Vielzahl
unterschiedlichster strategischer
Optionen erschlossen werden
– die Einführung eines Kundenbindungsprogramms ist nur eine
davon, wenn auch die Wesentliche. Kundenakquisition, Leistungsinnovation und –pflege sind
darüber hinaus aber auch nicht
zu vernachlässigen, da die Zufriedenheit mit der Kernleistung
des Unternehmens als Grundvoraussetzung für Kundenbindung
gegeben sein muss. Doch wie
gestaltet man ein professionelles,
kundengerechtes und erfolgreiches Loyalitätsprogramm, welche
Fragestellungen sind im Zuge der
Einführung zu klären und was sind
die zentralen Erfolgsfaktoren?
Zwei wesentliche Erfolgsfaktoren
liegen hier bereits vor der Ent-
Die Kundenkarte ist die clevere
Vorteilskarte von starken
Partnern für das ganze
Land, die nah am Kunden
ist und überraschende
Mehrwerte liefert.
Mögliche
Ausprägung
Wort- / Bildmarke
Gelb / schwarz
scheidung für die Einführung eines Kundenbindungsprogramms
und sind im Vorfeld zu analysieren:
Wollen die Kunden überhaupt
eine Beziehung zu Ihrem Unternehmen aufnehmen und unterhalten?
Welche Form der Beziehungkann und will Ihr Unternehmen
mit seinen Kunden eingehen?
Die Klärung dieser Fragestellungen ist in ihren Ausprägungen
(z. B. funktional oder emotional)
ein erster Schritt auf dem Weg
zu einem eigenen Kundenbindungsprogramm.
Unterstützt wird dies durch
Kunden-, Markt- und Wettbewerbsanalysen, welche die
Kompetenz
der Marke
Tonalität
Markenbild
Benefits
& Reasons
Why
Clever
Kreativ
Emotional
Kompetent
Authentisch
Unabhängig
Aktiv
Im ganzen Land verankert
Fördert den Standort
Versteht den Kunden
Überraschende Mehrwerte
Ist nah am Kunden (regionale Nähe)
Hilft sparen
Höchste Servicequalität
Vorreiter für Kundenbindungssysteme
Positionierungsbeispiel aus der Konzeption „Kundenkarte für Energieversorger“
24
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Kundenbindungsprogrammen
anstehende Entscheidung mit
der notwendigen Faktenlage untermauern. Die zentralen Fragestellungen lauten:
Wer sind meine Kunden und
welche Erwar tungen haben
sie?
Wie sehen die Aktivitäten des
Wettbewerbs aus?
Wie ist die Marktentwicklung
Die Festlegung von Zielen, die
Definition der Zielgruppen, die
Einordnung in die Markenpolititk
und die Unternehmenskultur, die
Einbindung externer Mehrwer tPar tner sind hier nur einige der
Aufgaben, die auf das mit der
Einführung beauftragte Projektteam zukommen. Auch Fragen
nach der Positionierung (siehe
z. B. Tesco: „Every Little Helps“
oder Citi: „Thank You“), der Differenzierung zum Wettbewerb,
Kartennutzen
anhand
des Kano-Modells
Basiseigenschaften
umfassen all jene Leistungskomponenten, die der Kunde
voraussetzt. Die sogenannten Basiseigenschaften können zwar Unzufriedenheit verhindern, werden
vom Kunden aber nicht als ein die
Kaufentscheidung beeinflussender
Vorteil der Karte wahrgenommen.
Leistungseigenschaften
Zufriedenheit
hoch
Leistungsanforderung
nicht erwartet
positive Überraschung
Begeisterungsanforderungen
Erfüllungsgrad
niedrig
Erfüllungsgrad
hoch
Basisanforderungen
selbstverständlich
stillschweigend erwartet
Zufriedenheit
gering
Kano-Modell
sind die Eigenschaften, bei denen
der Kunde einen unmittelbaren
Vergleich mit anderen Karten anstellt. Es sind dies die erwarteten
und in der Regel auch vom Kunden messbaren Leistungskomponenten. Werden diese nicht
den Erwartungen entsprechend
erfüllt, entsteht Unzufriedenheit,
werden die Erwartungen hingegen übertroffen, steigt die Zufriedenheit. Leistungseigenschaften
werden vom Kunden explizit gefordert.
Begeisterungseigenschaften
und was ist Best Practice?
Nach dem Abschluss dieser notwendigen Vorarbeiten muss die
Programm-Strategie
definier t
werden – sie liefer t die Vorgaben für die Ausprägung der
Programm-Parameter und Leistungen.
der Erfolgsmessung, der notwendigen Relaunch-Planung bis
hin zu möglichen Exit-Szenarien
müssen in dieser Phase abgehandelt werden. Dabei gilt: „Ein
erfolgreiches Kundenbindungsprogramm muss sich auch oder
gerade an den Erwar tungen der
Kunden messen“ aber auch „Die
spielen eine wesentliche Rolle,
weil sie dem Kunden als wichtiger
Qualitätsvorteil erscheinen. Dies
sind jene Leistungskomponenten,
die er nicht erwartet, deren Bereitstellung aber den Wert der
Karte erhöht und die einen überproportional starken Einfluss auf
die Zufriedenheit mit der Karte
haben.
25
Implementierung und Betrieb von
Erfüllung aller Anforderungen ist
weder wirtschaftlich noch sinnvoll“ (Kano-Modell). Es gilt den
richtigen Kunden richtig zu binden.
Basis für den Erfolg ist
die passende Konzeption
Sind die strategischen Fragestellungen geklär t, geht es an die
Festlegung der Programm-Parameter und Leistungsbestandteile. Anhand der Strategie wird
der Typus von Kundenbindungsprogramm ausgewählt, welcher
am Besten für die Erfüllung der
strategischen Vorgaben geeignet ist (siehe hierzu auch Instrumente der Kundenbindung).
Des Weiteren erfolgt in dieser
Phase die Ausgestaltung der
operativen Grundmechanik des
Loyalitätsprogramms, so werden
z. B. Fragen geklär t, wie Kunden
zielgruppenspezifische Vor teile
generieren / verdienen / in Anspruch nehmen und einlösen
Im Bezug auf die Zielgruppe bedeutet dies auch, dass die Beziehungsintensität und die Leistungen innerhalb der Kunden
variieren – ja sogar variieren
müssen. Der Konzentration auf
die wertvollen Kunden gehört
die Zukunft. Kunden müssen aber
auch zu wertvollen Kunden weiterentwickelt werden können –
zum Beispiel von einer Gruppe
„stabil zufriedener“ Kunden hin
zu einer Gruppe „aktiv zufriedener“ Kunden. Entsprechende
Modelle sind in der Konzeptphase
ebenfalls vorzusehen.
Werbemittel-Planung
Werbemittel
Jan
Febr
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
•
Handbuch/Scheckheft
Print
Magazin
•
•
•
ReiseWelt
•
•
•
AutoWelt
•
•
•
•
•
•
Online
Kampagne
Newsletter
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Internet
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Kampagne
•
•
•
•
•
Auszug der Werbemittelplanung am Beispiel eines nationalen Multipartner-Programms
26
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Kundenbindungsprogrammen
können oder welche Mehrwerte
überhaupt angeboten und organisiert werden müssen. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Frage:
Welche kunden- bzw. produktbezogenen Daten sollen verwaltet
/ ermittelt werden – in welchen
Zeiträumen werden die Daten
analysiert – wie wird das gewonnene Wissen umgesetzt? Neben
den Refinanzierungsparametern
ein zentraler Aspekt, der zu einem
späteren Zeitpunkt bei der Frage
nach dem Nutzen von Kundendaten noch einmal aufgegriffen wird.
Wurde die Grundmechanik des
Systems eingestellt, so sind die
Ausgestaltung der Partner-Strategie (sofern die Einbindung von
externen Mehrwert-Partnern als
sinnvoll erachtet wird) und die der
Marketing- und Kommunikationsstrategie anzugehen. Bei letzterer
geht es insbesondere darum, wie
die Vorgaben der Strategie im Mix
der Marketing- und Kommunikationsinstrumente umgesetzt werden.
Ein differenziertes Kommunikationskonzept ist integraler Programmbestandteil
Technische und rechtliche Vorgaben und ihre Auswirkungen auf
Kommunikationsentscheidungen
sowie die Definition der Kommunikationskanäle nach Art / Inhalt
und Zeitraum spielen in diesem
Projektabschnitt eine wichtige Rolle.
Im Bezug auf die Kommunikation
sind im Übrigen nicht nur Kunden
und Mehrwert-Partner, sondern
auch die eigenen Mitarbeiter einzubeziehen.
Nach Abschluss dieser Phase folgt
die Klärung der technischen Infrastruktur. Die Anforderungen
hierzu ergeben sich aus der Festlegung der Programm-Parameter.
Die Fragen nach der Nutzung,
Anpassung oder Neuorganisation
von Hard- und Softwaremodulen
bzw. Schnittstellen stehen hier
im Fordergrund. Ausfallsicherheit
und Performance der IT-Systeme
sowie entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von
Kundendaten und Systemen sind
selbstredend und müssen mit der
entsprechenden Sorgfalt Beachtung finden.
Der Aufbau eines konkreten
Business Cases mit Kosten- und
Erlösparametern sowie verschiedenen Szenarien sind im Rahmen
der Konzeption ebenfalls zwingend
notwendig. Auch Prozesse zur laufenden Budgetkontrolle können
bereits definiert werden.
Themen-Planung für
ein nationales Multipartnerprogramm
Focusbranchen und Kampagnen:
Januar
Finanzen
Februar
Gesundheit, Sport
März
Auto, Mode
April
Auto
Mai
Wohnen, Garten
Juni
Genießen
Juli
Freizeit (Grillen und Getränke)
August
Genießen
September
Wohnen, Garten
Oktober
Wohnen (innen)
November
Weihnachten, Technik, Multimedia
Dezember
Technik, Multimedia
Gleiches gilt für rechtliche Fragestellungen, welche vor der Einführung eines Kundenbindungs- bzw.
27
Implementierung und Betrieb von
Loyalitätsprogramms
erör ter t
werden müssen. Marken- und
Wettbewerbsrechtliche Fragestellungen, Vereinbarungen mit
Kunden / Mehrwer t-Par tnern /
Mehrwer t-Dienstleistern,
das
Thema Datenschutz und präventive Schutzmaßnahmen gegen Eingriffe des Wettbewerbs
stehen diesbezüglich an erster
Stelle.
Alle konzeptionellen Aufgaben
fließen in eine strukturier te
Launch-Vorbereitung ein, die
mit entsprechender Projektorganisation und –planung den
Roll-out des Kundenbindungsprogramms einleitet. Alle internen und externen Einflussfaktoren müssen hierbei
berücksichtigt sein, alle entscheidungsrelevanten Angebote von Mehrwer t-Par tnern und
Mehrwer t–Dienstleistern sollten
ebenfalls vorliegen, um einen
vollständigen Projektüberblick zu
haben. Ein umfänglicher Projektplan und unterschiedliche TestSzena rien schließlich schaffen die
nötige unternehmerische Sicherheit.
In dieser „heißen Phase“ kommt
es vor allem darauf an, dass die
Verantwor tlichkeiten und die
Projektleitung klar definier t sind
und das Projekt in allen betroffenen Unternehmensteilen entsprechend veranker t ist. Potenzielle Widerstände müssen im
Vorfeld identifizier t und behoben
werden, damit die Einführung
des Kundenbindungsprogramms
möglichst reibungslos und letztendlich erfolgreich verläuft.
Übersicht Projektphasen am Beispiel eines Schweizer Verlages
28
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Kundenbindungsprogrammen
Make or buy
Die Vielfalt der dargelegten Fragestellungen zeigt zum Einen, dass die
unterschiedlichsten Fachabteilungen eines Unternehmens im Rahmen der Konzeptionsphase herangezogen werden müssen.
Projektleiter und Projektteam
bewegen sich hierbei nicht selten
in einem Beziehungsgeflecht aus
internen Abteilungen, wie beispielsweise Marketing, Vertrieb,
EDV / IT, Finanzbuchhaltung und
Unternehmensleitung sowie externen Beteiligten, wie z. B. Kunden, Mehrwert-Partnern und
Mehrwert-Dienstleistern.
Zum
Anderen machen die Herausforderungen aber deutlich, dass
sich auch die Einbindung von Experten – zumindest in der Phase
der Konzeption – lohnt, um ein
reibungslos funktionierendes und
erfolgreiches Loyalitätsprogramm
zu implementieren.
Ein Kundenbindungsprogramm in
Eigenregie aufzubauen und zu
betreiben erfordert neben dem
notwendigen Sachverstand auch
Ressourcen, Engagement und die
permanente Koordination von
Partnern, Dienstleistern und internen Ansprechpartnern. Eine Herausforderung für die systemverantwortlichen Loyalty-Manager – nicht
umsonst sind begeisterte Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor
für ein Kundenbindungsprogramm.
Gerade im Hinblick auf die spä-
tere Phase des Systembetriebes
(siehe hierzu auch den folgenden
Punkt Programm-Management) ist
dieser Aspekt nicht zu unterschätzen. In der Praxis hat sich gezeigt,
dass viele Loyalitätsprogramme die
in sie gesetzten Erwartungen nicht
erfüllen können oder teilweise sogar ganz scheitern, weil notwendige
Ressourcen oder die Unterstützung
im Rückraum des Unternehmens
fehlen. Häufige Personalwechsel
sind diesbezüglich ebenfalls nicht
hilfreich. Eine externe Unterstützung kann hier positiv wirken und
zudem neue Impulse und Ideen beisteuern.
Externe Loyalitäts-Experten
liefern wertvollen Input
Die „make or buy“ Entscheidung
wird aber auch durch die grundlegende Frage nach den Kosten beeinflusst. Der Aufbau und Betrieb
der notwendigen Marketing-, Prozess- und IT-Strukturen ist oft kostspielig und lässt sich in der Regel
effizienter über spezialisierte Mehrwert-Dienstleister abbilden.
29
Implementierung und Betrieb von
Programm-Management
Wenn das Kundenbindungsprogramm eingeführ t wurde darf
das Engagement der Verantwor tlichen aber nicht abreißen –
nun gilt es von der Pflicht zur Kür
voran zu schreiten.
Dabei ist zu beachten dass auch
ein Kundenbindungsprogramm
einem Produktlebenszyklus unterliegt, d. h. Teilnehmer sind
laufend zu gewinnen, weiterzuentwickeln und gegebenenfalls
sogar zurück zu gewinnen. Im
Bezug auf die Zielgruppen bedeutet dies unter anderem auch
eine ständige Optimierung der
Kundenansprache und – je nach
Phase – z. B. das Maximieren von
Profit bei Topkunden.
Damit verbunden ist aber auch
eine permanente Optimierung
des Leistungsangebotes – nicht
nur die Kunden, sondern auch
eventuell vorhandene Par tner
und Leistungen unterliegen dem
Lebenszyklusmodell. Hier gilt es
die bestehenden Angebote auf
ihre Attraktivität und Wirksamkeit hin zu überprüfen, aber auch
neue Leistungen – entsprechend
der Relaunch-Planung aufzuschalten.
Eine durchdachte RelaunchPlanung verhindert Abnutzungserscheinungen
Den langfristigen Erfolg eines
Programms kann nur sicherstellen, wer sich an aktuelle
Entwicklungen (z. B. in Sachen
Technologie oder bestimmten
Ändern
Bei Enttäuschung:
negativer Beitrag für
die Kundenbindung!
hoch emotional
Versicherung springt auf
jeden Fall ein
„ganz nett“
Versicherung zahlt auch
problemlos
hoch emotional
Versicherungsleistung
möglich
„ganz nett“
Versicherung sprang
aber nicht ein
+
Involvement
0% theoretische Zugänglichkeit 100%
Mehrwertleistung Versicherung
Abschalten
–
Praxisbeispiel: Bewertung von Mehrwertleistungen im Zuge der Relaunch-Planung
30
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Kundenbindungsprogrammen
Mehrwer t-Trends) anpasst. Diese Veränderungen erfolgen laufend, sind aber in größerem Umfang ca. alle drei Jahre erforderlich,
um die gesammelten Erfahrungen
in die Programmausrichtung einfließen zu lassen.
Wenn das Loyalitätsprogramm eine
Partner-Strategie aufweist und somit
Mehrwert-Partner als zentrale Angebotslieferanten eingebunden sind,
wie dies typischerweise bei Multi-
werden müssen. Dies beginnt bei
der Zuführung von neuen Kunden
(z. B. Quernutzung der Partner innerhalb des Systems) und endet bei
individuellen Erfolgsreports und –
je nach Datenschutzkonzept – mit
Zielgruppenselektionen bzw. Auswertungen.
Das für den Betrieb verantwortliche Projektteam muss ständig die
Akzeptanz der Angebote im Blick
haben. Optimierung und Weiter-
Analysen im Kundenlebenszyklus am Beispiel eines nationalen Multipartner-Programme
Partner-Systemen der Fall ist, fallen
auch hier dem Programm-Management besondere Aufgaben zu.
Partner sind eigennützig und nehmen in der Regel nicht an einem
System teil, um die Kundenbindung
des jeweiligen Anbieters zu stärken,
d. h. sie haben eigene Interessen,
welche durch das System erfüllt
entwicklung des PartnerfirmenPortfolios, die Identifizierung und
Isolierung von Schwachstellen und
die folgende Neuausrichtung (Prozesse, Angebote und Betreuungsmaßnahmen) sind entscheidende
Aufgaben für den weiteren Systemerfolg. Der Kommunikation fällt
naturgemäß im laufenden Betrieb
31
Implementierung und Betrieb von
eines Kundenbindungsprogramms
ebenfalls eine nicht ganz unerhebliche Rolle zu. Wie schon eingangs
erwähnt ist hier nicht nur die
Kommunikation zur Werbung von
Kunden respektive Programmteilnehmern oder die notwendige
regelmäßige Kommunikation der
Angebote zu sehen, sondern auch
die Kommunikation zu MehrwertPartnern und Mitarbeitern.
Wie auch die grundlegenden
Kommunikationselemente
des
Loyalitätsprogramms (z. B. Logo,
Programm-CI, etc.) gehört die
entsprechende Gestaltung in die
Hand von Spezialisten – ob diese
nun intern oder extern zu suchen
sind.
Ohne funktionierende Kommunikation muss die Kundenbeziehung
eine Einbahnstraße bleiben. Medien eines intensiven Dialogs können
z. B. Newsletter sein mit attraktiven Angeboten und Informationen, der persönliche Kontoauszug oder interessant konzipierte
Direct Mailings zu saisonalen Anlässen (evtl. mit Coupons versehen), spezielle Schnupperaktionen
und Dienstleistungen auf Probe.
Mittels Marktforschungsaktionen
können zudem unter selektierten
Kundengruppen wichtige Erkenntnisse zu Bedarfgrößen und Marktchancen gezogen werden und
gleichzeitig die Datenqualität verbessert werden. Innovative Anbieter betreiben auch ein aktives
32
und respektvolles Beschwerdemanagement, das dem unzufriedenen
Kunden Gelegenheit gibt, zu einer
neuen Zufriedenheit zu finden
und Vorbehalte abzubauen. Zielgruppenorientierte Anreize und
individualisierte Kommunikation
sind allerdings nur möglich, wenn
Kundendaten gewonnen und daraus Kundenwissen generiert wird.
Nur so bieten sich Möglichkeiten,
neue Markttrends aufzuspüren
und Angebotsoptimierungen vorzunehmen. Auch das sogenannte
Cross-Selling hat hier seinen Platz,
wenn z. B. weitere Leistungen des
Unternehmens vorgestellt, rabattierte Komplettpakete angeboten
oder Topkunden eine bevorzugte
Behandlung bekommen, um sie für
ihre Kundentreue zu belohnen.
Dem „Customer Insight“ fällt somit ein besonderer Stellenwert zu.
Informationen über Produktpräferenzen, Preis- und Werbesensibilität, Bedarfsstruktur etc. sind
wertvolle Informationen. Das Unternehmen kann so im Laufe der
Zeit eine umfassende Sicht über
seine Kunden gewinnen und mit
zusätzlich wertvollen Informationen zu Kauf- und Konsumverhalten anreichern. Mit Hilfe dieser
Informationen ist es dem Unternehmen möglich, langfristig auf
die Wünsche und Bedürfnisse der
Kunden besser einzugehen und
sein Angebot darauf auszurichten.
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Kundenbindungsprogrammen
Erfolgsmessung
Nach der Einführung eines Loyalitätsprogramms rückt naturgemäß die Frage in den Vordergrund, ob das System auch das
hält, was man sich davon versprochen hat.
Letztere sind auch für die angestrebte Refinanzierung ausschlaggebend. Teilnehmer- bzw. Par tnergebühren sind hier klassische
Instrumente, um ein System als
Profit-Center zu betreiben.
Kundenbindung und Kundenzufriedenheit sind generell als wesentliche Einflussfaktoren auf die
finanzielle Gesamtperformance
eines Unternehmens anzusehen
und liegen somit im Fokus der
Erfolgsbetrachtung.
Ein intelligentes Rückraumsystem ist Pflicht
Ein positiver Kundenbindungseffekt ist – hinsichtlich der Messung
– allerdings nur schwer von anderen Einflussfaktoren (wie z. B.
Verhalten von Wettbewerbern,
Änderungen am Produkt, etc.) zu
trennen – zudem offenbaren sich
bestimmte Erfolgswirkungen von
Loyalitätsprogrammen eher mittel- bis langfristig. Nichtsdestotrotz sind Effekte messbar, wenn
im Vorfeld der Konzeption bereits an die Möglichkeiten einer
Erfolgsmessung gedacht wurde.
In der Praxis steht eine Vielzahl
geeigneter Kennzahlensysteme
hierfür zur Verfügung.
Für die Erfolgsmessung sind insbesondere die Programm-Externen Ziele (z. B. Kundenbindung,
Cross- und Up-Selling, etc.) als
auch die Programm-Internen
Ziele, wie Teilnehmer-, Prozess- oder Effizienzziele relevant.
Es gilt: Nur was man messen kann,
lässt sich steuern und optimieren
– ein Grundsatz, welcher auch
bei Kundenbindungsprogrammen
zum tragen kommt.
In der Praxis ist allerdings häufig
zu beobachten, dass zwar Daten gesammelt werden, aber der
Nutzen hieraus – in Form von
Kundenwissen – nicht realisiert
wird. Teilweise wird sogar komplett auf Datenerhebung verzichtet, was einem wirtschaftlichen
und unternehmerischen Blindflug
gleichkommt.
Ein geradezu alarmierendes Signal, wenn man bedenkt, dass bei
vielen Unternehmen die systematische Erfassung von Kundendaten – mit dem Ziel Kundenwissen
aufzubauen – eine wesentliche
Zielsetzung bei der Einführung
eines Kundenbindungsprogramms
ist.
33
Kundenbindung in der Medienbranche Herausforderung Abonnentenbindung
Kundenbindung bzw. Abonnentenbindung – warum wird diese
Thematik in der Medienbranche
und insbesondere für Verlage immer wichtiger – muss man sich
damit beschäftigen?
Kundenbindung ja oder
nein?
Vertreter der strategischen Neukundengewinnung denken wie folgt
über Kundenbindungsmaßnahmen:
„Kundenbindung ist häufig der
klägliche Versuch, langweiliger
Unternehmen,
stinklangweilige
Produkte an Kunden abzusetzen,
die ohne die Tatsache, dass sie
bestochen werden, beim Wettbewerb kaufen würden.“
Eine provokante Aussage, die wir
so nicht stehen lassen wollen – die
folgenden Ausführungen zeigen,
dass Kundenbindung für Verlage
ein wesentlicher Erfolgstreiber ist.
Wie ist die Ausgangssituation:
Innerhalb der Medienbranche
weicht die althergebrachte Marktstabilität immer weiter auf. Gerade die Verlagsbranche ist hiervon
betroffen – die Bestandsaufnahme fällt nicht besonders gut aus.
Negativ-Schlagzeilen, wie z. B.
„Der dritte Verlag kapituliert“,
„Großverlage flüchten in Fusion“,
„Hochglanzmagazin am Ende“
Herausforderungen und Chancen in der Medienwelt
34
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ansätze für Verlage
oder „Sparzwang bei Lokalzeitungen sind an der Tagesordnung.“
Insbesondere im Werbemarkt
ist die Situation im Einzelfall sehr
dramatisch – allein in Deutschland
fällt die Entwicklung der NettoWerbeeinnahmen im Vorjahresvergleich deutlich negativ aus.
Der Bereich des Lesermarktes gilt auch schon länger nicht
mehr als sicherer Hafen. Veränder tes Mediennutzungsverhalten, abnehmende Marken- und
Titelloyalität sowie zunehmende
Schwierigkeiten in der Neukundengewinnung
manifestieren
sich in sinkenden Abonnentenzahlen.
Hinzu kommen Veränderungen
in den marktübergreifenden Rahmenbedingungen, z. B. in Form
von technischen Neuerungen
oder neuen Geschäftsmodellen
(siehe z. B. das Aufkommen der
Gratiszeitungen).
Die Wechselbereitschaft der Kunden wächst – Vertrauen gewinnt
an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund entdecken Verlage das Beziehungsmanagement und -marketing (kurz Relationship Marketing)
neu. Maßnahmen zur Kundenbin-
Beispiel Tageszeitung: Das Gleichgewicht zwischen Anzeigen und Vertrieb verschiebt sich
35
Kundenbindung in der Medienbranche Ausgangspunkt „Relationship Marketing“
Herausforderungen
der Zukunft
Austauschbare Produkte und Leistungen müssen sich durch Zusatznutzen (z. B. Service, Mehrwerte) im
Markt differenzieren.
Anbieter müssen den Kundendialog
pflegen.
Im Kampf um die Kunden gilt es, die
profitablen zu erkennen und
nachhaltig zu binden. So lassen sich im
Rahmen der Kundenentwicklung gezielt Up- und Cross-Selling-Potenziale
erschließen.
Themen wie Kundensegmentierung,
Kundenwert und Kundenlebenszyklus rücken im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Marketings in den Mittelpunkt.
Bestehende Marken sind zu stärken,
zum Beispiel durch mehr Emotionalisierung und gezielte Image fördernde Maßnahmen.
Insbesondere für Verlage gilt es, sich
in der Wahrnehmung beim Kunden
noch mehr serviceorientiert zu
positionieren.
dung gewinnen wieder an Bedeutung.
Kundenbeziehungen sind ein
wesentlicher Er folgstreiber von
Unternehmen, folglich fällt dem
Management dieser Beziehungen eine wichtige Rolle zu. Der
Erfolgsbeitrag entsteht im Wesentlichen dadurch, das Relationship Marketing den Kundenwer t
einzelner
Kundenbeziehungen
und damit des gesamten Kundenstamms zu maximieren versucht
– Voraussetzung hierfür ist allerdings der grundlegende Aufbau
einer Beziehung zum Kunden.
Vor diesem Hintergrund ist die Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Kundenbindung für Verlage
von strategischer Bedeutung. Es sind
die notwendigen Schritte einzuleiten,
um die Abwanderung von Abonnenten zu stoppen. Hier setzt ein
ganzheitliches Kundenbeziehungsmanagement an: Von der ausführlichen Analyse der Kunden(un)zufriedenheit bis hin zur Identifikation der
entscheidenden Wechsel- bzw. Loyalitätsgründe gilt es, die Handlungsfelder auf dem Weg zur nachhaltigen
Kundenbindung zu bestimmen.
serung und Serviceoptimierung im
Blickpunkt. Aber auch Engagement
in der Region wird als positiver Einflussfaktor auf die Kundenbindung
bewertet.
Das gilt vor allen Dingen für Verlage,
die regional oder lokal positioniert
sind. Sie profitieren von ihrem Image
als Unternehmen, das vor Ort soziale oder kulturelle Verantwortung
übernimmt. Rabattsysteme, Bonusprogramme und Mehrwertleistungen ergänzen das Maßnahmen-Portfolio. Viele Verlage setzen bereits seit
längerem auf diese bewährten Instrumente – in verschiedenen Ausprägungen und mit unterschiedlichem
Erfolg.
Aus all diesen Maßnahmen ergibt
sich ein Gesamtbild, das der Kunde
von Ihrem Unternehmen hat. Damit
dieses Bild möglichst positiv ausfällt,
gilt es auch für Verlage, die zentralen
Herausforderungen auf dem Weg
zum kundenorientierten Unternehmen zu meistern (siehe Infobox).
Identifikation der Wechselgründe und Loyalitätstreiber
Was ist also zu tun? Um Kundenloyalität zu stärken, stehen beispielsweise Maßnahmen zur Produktverbes-
36
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ansätze für Verlage
Wirtschaftliche Bedeutung
Der vertriebsseitige Wettbewerb
um den Endkunden ist im vollen
Gange. In diesem Zusammenhang
stellt sich auch die Frage nach der
wirtschaftlichen Relevanz der Kundenbindung. Mit jedem gekündigten Bestandskunden geht Marge
verloren, die ein Neukunde erst
nach Amortisation der (stetig
wachsenden) Gewinnungskosten
einbringt – wenn er dann noch
Kunde ist.
Die richtigen Maßnahmen
für die richtigen Kunden
Das heißt allerdings nicht, dass der
Verlag gut beraten ist, wenn er auf
die Kundenakquisition verzichtet,
stattdessen das Budget für die
Bestandskundenpflege nur kräftig
erhöht und anschließend mit der
„Gießkanne“ verteilt. Entscheidend ist vielmehr, dass er die richtigen Kunden identifiziert und die
für diese passenden Bindungs- und
Betreuungsmaßnahmen ergreift.
Auch hier gilt der Grundsatz der
Wirtschaftlichkeit, denn bekanntlich ist nicht jeder Kunde „gleich
wertvoll“. Vielmehr geht es darum,
die zur Verfügung stehenden Mittel auf werthaltige deckungsbeitragsstarke Kunden zu verlagern
und notwendige Minimal-Services
für „normale“ Kunden anzubieten.
Die wirtschaftliche Beurteilung
und Steuerung von Maßnahmen
zur Kundenbindung führt immer
auch zu der Frage: Wie hoch ist
der Wert eines Kunden?
Kundenwert als zentrale
Steuergröße
Dem Thema Kundenwert wird in
Theorie und Praxis breiter Raum
gewährt. Die Methoden zur Berechnung sind vielfältig und komplex. Letztendlich geht es aber
immer darum zu erkennen, welche Erträge ein Kunde in Zukunft
liefert. Dabei ist es nicht damit getan, bisherige Erträge zu bewerten
und diese für die nächsten Jahre
hochzurechnen. Vielmehr gilt es,
die Berechnungsmodelle am Kundenlebenszyklus auszurichten. Der
sparsame Student, der heute im
dicken Pullover und bei Kerzenschein über den Büchern brütet,
kann schon in einigen Jahren der
fürsorgliche Familienvater, Eigenheimbesitzer und Zeitungsabonnement sein. Und genau diesen gilt
es zu identifizieren und mit bedürfnisgerechten Angeboten nachhaltig zu binden. Welche Maßnahmen
dafür in Frage kommen, beleuchten wir im nächsten Kapitel. Doch
reicht eine auf Bedürfnisse von
Kundensegmenten
ausgerichtete Unterscheidung? In aller Regel
nicht, denn der Kundenwert sticht
die Bedürfnisstruktur aus. Kern einer jeden Kundensegmentierung
sollte daher der individuelle Kun-
37
Kundenbindung in der Medienbranche -
denwert sein. Nur so lässt sich im
Sinne einer optimalen Budgetallokation entscheiden, ob die Intensivierung des Kundenkontaktes aus Effizienzgesichtspunkten
überhaupt sinnvoll ist.
Sind die wertvollen Kunden bekannt, gilt diesen natürlich besonderes Augenmerk. Bei Kunden
mit hohem Ertragspotenzial lohnen sich auch höhere Investitionen in Kundenbindung. Aber auch
in die Entwicklung von Kunden ist
zu investieren, denn diese liefern
die Erträge von morgen.
Der Kundenwert ermöglicht die
Differenzierung nach Segmenten
und Kundengruppen. Auf dieser
Basis gilt es nun, die geeigneten
Maßnahmen zur Kundenbindung
zu identifizieren und umzusetzen.
Auch hier spielt neben der Wirk-
samkeit die Wirtschaftlichkeit
eine entscheidende Rolle. Je nach
Marketingziel wird der Großteil
der Marketing- und Servicemaßnahmen auf die werthaltigen Kunden umverteilt. Am Ende gilt auch
hier oftmals die Pareto-Regel,
nach der 80 Prozent des verfügbaren Budgets in die 20 Prozent
Top-Kunden investiert werden
sollten. Um nachhaltige Kundenloyalität zu erzielen, muss vor allem
eine emotionale Bindung erreicht
werden. Grundsätzlich bildet die
Kundenzufriedenheit eine wesentliche Basis der Kundenbindung. Sie
ist jedoch nicht allein entscheidend,
sondern vielmehr als Weg zum loyalen Kunden zu betrachten. Auch
zufriedene Kunden wandern ab.
Zufriedenheit ohne Loyalität kann
zur Gewohnheit führen – dann
droht die Gefahr eines Wechsels.
Kündigerrückgang durch die AboCard:
Verlage erhöhen die Haltbarkeit der Abonnements
Verlag 1
30
18
Verlag 2
14
Verlag 3
Verlag 4
10
Verlag 5
10
Durchschnittlicher Kündigerrückgang im
ersten Jahr nach Einführung, Angaben in
Prozent
Erfolge von Kundenbindungsprogrammen bei Tageszeitungen
38
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ansätze für Verlage
Wie aber ist die Loyalität eines
Kunden erreichbar? Sicherlich
nicht durch den günstigsten Preis!
Dieses Argument erreicht vor allem die „Schnäppchenjäger“ und
gilt in der Regel nur solange, bis
ein anderer Anbieter noch billiger
ist. Die entscheidende Dimension
ist der Nutzen, den ein Kunde aus
der Kundenbeziehung zieht: Kunden, die bei ihrem Verlag einen
hohen Nutzen wahrnehmen, sind
loyaler. Sie prüfen seltener die Angebote der Konkurrenz, erzählen
ihre positiven Erfahrungen weiter
und sind weniger preissensibel.
Betrachtet man hierbei Produkt-,
Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitische
Maßnahmen, so gibt es eine Vielzahl von
Möglichkeiten, um Kundenzufriedenheit und in der Folge Kundenbindung zu erzielen. Hierbei
ist es allerdings auch zwingend
notwendig die unterschiedlichen
Haltbarkeitsstufen in der Abonnentenstruktur zu beachten (siehe Darstellung Abo-Trichter am
Beispiel einer regionalen Tageszeitung). Wir konzentrieren uns
in den nachstehenden Ausführungen auf Beispiele, welche
dem Begriff/der Definition eines
Kundenbindungsprogramms am
ehesten entsprechen (vgl. hierzu
die voranstehenden Kapitel).
Also heißt das Gebot der Stunde
für Verlage: sich im Wettbewerb
wahrnehmbar differenzieren. Wie
dies möglich ist, illustrieren die
nachfolgenden Beispiele.
Definition der Abonnenten nach Haltbarkeitsstufen im Abo-Trichter:
NeuAbonnenten I
(Wackelkandidaten)
Abodauer 0-2 J. 2-5 J.
NeuAbonnenten II
(Gefährdete)
Abodauer 6-10 J.
StammAbonnenten
Abodauer 10-20 J.
TopAbonnenten
Abodauer >20 J.
Profis
Marketing-Hebel / Maßnahmen
vorhanden
Mit CRM-System
• Kundenbindungsanruf nach 6-8
Wochen
• Bezieht regelmäßig die Zeitung
(Vollabonnement)
• Angebot Kunden Club Mitgliedschaft
• Teilnahme an Leserreise
• Nutzt Club Aktionen
• Teilnahme Verlagsführung
• Inseriert Kleinanzeigen
• Teilnahme Auktion
• Wirbt neuen Leser
• Teilnahme Themenabend
• Keine Bezugsunterbrechnung
• Persönlicher Kontakt mit
Redakteur
• Keine Reklamationen bzgl.
Logistik
• Angebot kostenlose Treuereise
• Erhält kostenlose Kleinanzeige
• Erhält kostenloses E-Paper
Diese Frage wird in den meisten
Fällen auf Basis von Umsatzwerten
beantwortet. Dabei ist der mit einem
Kunden generierte Umsatz eine
denkbar ungeeignete Kennzahl zur
Beurteilung seines Wertes. Oft sind
es nämlich gerade die umsatzstärksten
Kunden, mit denen aufgrund von
Preisnachlässen und Sonderkonditionen
kaum Erträge erzielt werden.
Neben den Einzahlungen aus Erlösen
sind auch die mit einem Kunden
verbundenen
Auszahlungen
zu
berücksichtigen, und zwar über die
gesamte Dauer der Kundenbeziehung.
Dazu zählen neben den Aufwendungen
für
Beschaffung,
Vertrieb
und
Kundenbetreuung natürlich auch die
Investitionen in die Gewinnung des
Kunden. Der Kundenwert ist dann das
Ergebnis aus der Summe der Barwerte
aller gegenwärtigen und zukünftigen
Ein- und Auszahlungen.
Bei der Beurteilung von Kundenbindungsmaßnahmen für Bestandskunden kann
die Betrachtung der Investitionen in die
Kundengewinnung entfallen, da sie für
zukünftige Aktionen nicht mehr von
Bedeutung sind. Eine kundenbezogene
Deckungsbeitragsrechnung bildet dann
die Basis für die Kundenwertanalyse.
Ideal-Merkmal
• Neu-Abonnenten-Begrüßungspackage
• Angebot Telefon Flat
Wie hoch ist der Wert
eines Kunden?
CRM im Zeitungsverlag
39
Kundenbindung in der Medienbranche Kundenbindungsmaßnahmen im Fokus
Schwerpunkt Zeitschriftenverlage
Werfen wir zuallererst einen Blick
in die Branche der Zeitschriftenverlage – hier gibt es einige interessante Loyalitätsprogramme
– z. B. die „G+J Vor teilswelt“
(http: //w w w.guj-abovor teile.de
bzw. http://www.meinabo-premium.de). Magazin-Abonnenten
von Gruner und Jahr haben über
diese Plattform Zugang zu einer
Vielzahl von Mehrwer t-Angeboten. Hierzu zählen attraktive Reiseangebote, spezielle Top-AboAngebote, Einkaufs-Angebote,
Gewinnspiele und ein spezieller
Kundenservice.
Auch der Bauer Verlag aus Hamburg setzt auf ein Vor teilspor tal
zur Abonnentenbindung – allerdings mit einer etwas anderen
Ausrichtung. Unter http://www.
meinplus.de können Abonnenten bei mehr als 400 namhaften
Par tnershops online einkaufen
und geldwer te Vor teile erzielen,
welche in Form einer Rückvergütung dem Abonnenten wieder zugute kommen. Zusätzlich
steht eine Gutscheinwelt mit aktuellen Aktionen zur Verfügung.
Die Plattform ist für Abonnenten kostenpflichtig (derzeit 1,35
Euro pro Monat), kann aber auch
von Nicht-Abonnenten mit einer
höheren Servicegebühr in An-
40
spruch genommen werden.
Ein weiteres interessantes Beispiel liefer t der Verlag Condé
Nast mit dem Loyalitätsprogramm
„my
Luckyrewards“
(http: //rewards.luckymag.com).
Mehr als 600 Kooperationspar tner mit bis zu 25% „Cash-BackVor teil“ stellt der Verlag den
Abonnenten des Lucky Magazine
zur Verfügung. Zusätzlich wird
eine Vielzahl von täglich wechselnden Vor teilen „oder special
offers“ (z. B. in Form von Gutscheinen und gift cards) angeboten.
Auch punktuelle Vor teilsaktionen
sind höchst spannend und bieten
Lesern und Abonnenten einen
entsprechenden Mehrwer t. Bestes Beispiel ist die „GLAMOUR
Shopping-Week“ innerhalb der
die Leserinnen mit der ShoppingCard auf Einkaufstour gehen.
Rabatte und exklusive Einkaufsvor teile in mehr als 7.500 Shops
- das must have für jede Leserin!
Schwerpunkt regionale
Tageszeitungen
Im Bereich der regionalen Tageszeitungen stehen Kundenbindungssysteme mit unterschiedlichsten
Ausrichtungen
und
Schwerpunkten im Markt. Das
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ansätze für Verlage
Spektrum reicht von einfachen
Maßnahmen im Rahmen einer
Dachmarkenstrategie über Gutscheinhefte bis hin zu komplexen
Kundenkar ten, Kundenclubs und
Prämiensystemen.
„KN life! “ z. B. ist eine Marke
der Kieler Nachrichten. Unter
dem Motto „mehr erleben, mehr
erfahren, mehr genießen“ bieten die Kieler Nachrichten allen
Abonnenten, die ein unbefristetes Vollabonnement haben,
exklusive Veranstaltungen, Produkte und Gewinnmöglichkeiten.
Das Angebot reicht von monatlich unterschiedlichen Highlights
mit diversen Anbietern bis hin zu
exklusiven Kulturveranstaltungen
und Einblicke hinter die Kulissen.
Eigene „Standard-Vor teile“, wie
z. B. bei Büchern, privaten Familien- und Kleinanzeigen und aus-
41
Kundenbindung in der Medienbranche -
gewählten Leserreisen gehören
ebenfalls zum Angebotsspektrum.
Im Bereich der „AboCards“ –
also der kundenkar tenbasier ten
Loyalitätsprogramme – gibt es
eine Vielzahl von Varianten im
Markt. Auf die intelligente AboCard mit CRM-System im Rückraum wird zum Abschluss dieser
Ausführung ver tiefend eingegangen. Beliebt sind aber z. B. auch
Varianten mit einem Schwerpunkt im Bereich von Gutscheinen. Mit der BT-Abocard profi-
42
tieren die Abonnentinnen und
Abonnenten des Bieler Tagblatts
von vergünstigten Leistungen in
den Bereichen Kultur, Spor t und
Freizeit. Zentraler Bestandteil
des Mehrwer tangebotes ist aber
auch ein Gutscheinheft mit verschiedenen Einkaufsvor teilen in
der Region.
Ähnliche Varianten finden wir
häufig im Markt – so z. B. bei
dem St. Galler Tagblatt.
Höchst interessant sind auch
die punktebasier ten Kundenbin-
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ansätze für Verlage
dungsprogramme, wie wir sie
vor allem in den USA wiederfinden. „ChicagoPOINTS“, „PostPoints“, „SoCal Offers, Rewards
& Enter tainment“ oder „SUNREWARDS“ setzen stark auf die
Interaktion mit dem Abonnenten.
Punkte für das Abonnement,
Punkte für die Ergänzung der
Stammdaten (z. B. Gebur tsdatum), Punkte für die Umstellung
auf vier teljährliche Zahlungsweise oder Punkte für die Durchführung von Aktionen auf der
Website (Spiele, Umfragen, etc.)
schaffen einen regen Austausch
mit den Abonnenten. Teilweise werden auch Statuskonzepte
umgesetzt, die unterschiedlichen Abonnenten differenzier te
Mehrwer tangebote zur Verfügung stellen – siehe auch den bereits erwähnten Abo-Trichter.
Die Vor teile einer intelligenten
AboCard werden in der nachfolgenden CaseStudy detaillier t
dargestellt:
43
Kundenbindung in der Medienbranche CaseStudy AboCard
Nicht erst seit dem Siegeszug
von Internet, Google und iPhone
kämpfen alle Tageszeitungen um
ihre Leser. Hohe Auflage bedeutet
gute Anzeigenpreise, Auslastung in
der Druckerei und guten Umsatz.
In den vergangenen Jahren hat
sich der Auflagentrend deutlich
in Richtung fallend eingestellt, so
dass Vertriebsmaßnahmen häufig
nur noch dem Verlangsamen des
Auflagenverfalls dienen. Ein Ende
dieser Entwicklung ist vor dem
Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung und des Mediennutzungsverhaltens vor allem junger
Menschen nicht absehbar.
Vorteile für Leser und
Händler in einem
regionalen Netzwerk
In dieser Situation haben die Verlage die Bedeutung des Bestandskundenmanagements
erkannt.
War bisher nach dem Abschluss
des Abonnements kaum weitere Kommunikation neben dem
Tauschhandel Geld gegen Druckerzeugnis vorgesehen, stehen
nun Maßnahmen im Fokus, die
die Kundenbeziehung verlängern
und werthaltiger machen. Zu den
Maßnahmen, die sich in der Praxis
bewährt haben, zählt die AboCard
- ein regionales Bonusprogramm
mit dem Verlag als Betreiber.
Die Basis der AboCard bildet
44
ein regionales Netzwerk aus Einzelhändlern und Dienstleistern.
Abonnenten der Tageszeitung
können in diesem Netzwerk Einkaufsvorteile in Form von Boni
oder Rabatten erzielen. Der Verlag bewirbt regelmäßig und aufmerksamkeitsstark das Angebot
seiner Partner. Im Gegenzug zahlen diese eine umsatzabhängige
Provision für die von Abonnenten
getätigten Käufe. Der Großteil
dieser Provision fließt als nachträglicher Bonus zurück auf die Konten
der Abonnenten.
Alle Abonnenten sind mit einer
Kundenkarte ausgestattet. Diese wird beim Einkauf von den
Handelspartnern erfasst und die
Kaufdaten an ein CRM-System im
Rückraum übertragen. Da auch
die meisten AboCards die Infrastruktur des bargeldlosen Zahlungsverkehrs nutzen, ist die Anbindung der Akzeptanzstellen an
das CRM-System denkbar einfach
und mit nur geringen Investitionen
verbunden.
Die Abonnenten der Tageszeitung
profitieren, wenn Sie die Angebote der AboCard nutzen. In der Regel erhalten die Leser die Karte als
Add-on zum Abonnement, sodass
der erzielte Bonus eine zusätzliche
Wertschöpfung darstellt. Für die
Wahrnehmung der Wertschöpfung ist entscheidend, dass sie direkt mit dem Verlag in Verbindung
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Ansätze für Verlage
gebracht wird. Dieser überweist
die auf einem Bonuskonto gesammelten Beträge ab einer bestimmten Höhe (in der Praxis meistens
ab zehn Euro) auf das Bankkonto
seiner Leser.
im Rückraum ist diese nachvollziehbar. Durch die Registrierung
der Kartennutzung können aktive
Nutzer von Nicht-Nutzern unterschieden werden. Übrigens ein
Manko vieler Sofortrabatt-Systeme, bei denen die Kundenkarten
nicht erfasst werden und somit
die Nutzung nicht messbar ist.
Interessant ist das Angebot für die
Abonnenten vor allem dann, wenn
das Partnernetzwerk die notwendige Relevanz in der Region aufweist. Dabei kommt es auf den
Branchenmix an. Von elementarer
Bedeutung sind Nahversorger wie
der Lebensmitteleinzelhandel, Bäcker, Fleischereien oder Getränkehändler. Solche Partner sorgen
für eine regelmäßige Nutzung der
AboCard - letztendlich der entscheidende Erfolgsfaktor.
Die AboCard macht aktive
Kündigerprävention möglich
Der Erfolg der AboCard wird
hauptsächlich an ihrer Kundenbindungswirkung bemessen. Mit
einem intelligenten CRM-System
AboCard als Warnsignal
Anzahl Käufe
Wer Kündigungsabsichten hegt, nutzt seine AboCard deutlich weniger
*Kündigung ist zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich erfolgt
hr
e
Ja
5
Ja
hr
e
4
hr
Ja
3
hr
Ja
2
1
Ja
hr
e
e
Programmteilnahme KURIER€ard in Jahren
Beginn der
Teilnahme
stabiles Abo
kündigungsgefährdetes Abo*
©2008 CONCEPT CARD Quelle: Kündigeranalyse Nordbayerischer KURIER 2008
Im CRM-System analysieren die
Verlage Nutzer und Nicht-Nutzer
hinsichtlich ihres Kündigungsverhaltens. Die Ergebnisse gleichen
sich fast immer: Die aktiven Nutzer der AboCard sind die treueren Abonnenten. Bereits die Möglichkeit, die AboCard einzusetzen,
zahlt auf die Kundenbindungswirkung ein. Leser, die sich aktiv als
Teilnehmer eines AboCard-Pro-
Kartennutzung als Indikator für Kündigungsabsichten
45
gramms registriert haben, weisen
eine geringere Kündigungswahrscheinlichkeit auf als diejenigen,
die das nicht tun.
Und die AboCard leistet noch
mehr! Sie eignet sich als Indikator
in der Früherkennung von Kündigungsabsichten. Dies war das Ergebnis eine Studie des Nordbayerischen KURIER, der Tageszeitung
in Bayreuth und Umgebung. Dort
kommt seit 2003 die Kurier Card
zum Einsatz. Ein Zeitraum, in
dem eine ausreichende Menge
an auswertbaren Daten generiert
wurde. In der Analyse von Vergleichsgruppen hat sich gezeigt,
dass die aktive Nutzung das entscheidende Kriterium für die Kundenbindung ist. Abonnenten, die
zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich ihr Abo gekündigt haben,
nutzten bereits vorher ihre Kurier
Card weniger.
Die Nutzung der AboCard
ist der entscheidende
Loyalitätstreiber
Mit dieser Erkenntnis spürt der
Verlag heute abwanderungsgefährdete Abonnenten auf und
setzt gezielt Anreize, damit die
Angebote weiter genutzt werden. Die Möglichkeiten dazu sind
vielfältig: Gutscheine von vorher
genutzten Partnern oder Sachprämien als Extra-Bonbon für
46
jede Kartennutzung sind nur zwei
Spielarten, die dieses Ziel verfolgen. Und der Einsatz wird sich
lohnen. Schließlich ist die Kündigerprävention effizienter als alle
Maßnahmen der Kündigerrückholung.
Heute setzen zahlreiche Verlage
von Tageszeitungen in Deutschland, Österreich und in der
Schweiz auf AboCards in verschiedensten Ausprägungen und
Entwicklungsstufen. Allen gemein
ist die perfekte Ausgangsbasis
für jedes Bonusprogramm: die
leistungsfähige Kommunikationsplattform. Als diese haben sich die
Zeitungen etabliert, auch wenn
das Marktumfeld heute ungleich
schwieriger ist als noch vor zehn
Jahren. Jeden Tag beim Leser
auf dem Frühstückstisch - davon
profitieren auch die AboCardProgramme. Auf dieser Plattform
beworbene Angebote kommen
beim Verbraucher an. Mit der
entsprechenden IT-Basis im Rückraum wird die Werbewirkung sogar messbar. Eine Anforderung,
die Werbekunden heute immer
stärker einfordern. Insofern ist die
AboCard nicht nur ein Instrument
zur Leser-Blatt-Bindung. Sie ist
darüber hinaus in der Lage, einen
wichtigen Beitrag für die Stabilisierung vorhandener und Erschließung neuer Geschäftsfelder zu
leisten.
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
bieten
• Mehrwerte an
ngfristig binden
la
n
te
n
e
n
n
o
b
•A
häft stärken
• Anzeigengesc
Wenn alles ins Wanken gerät –
mit der AboCard schaffen Sie Stabilität.
Kundenbeziehungen intelligent managen
AVS ist ein Tochterunternehmen der VVS Holding GmbH
AVS GmbH • Mainstraße 5 • D-95444 Bayreuth
Tel. +49 (0)921/8 02-7 02 • Fax +49 (0)921/8 02-7 10 • www.concept-card.de • [email protected]
47
Aus der Praxis: Loyalitäts- und
BSW. Der Bonus Club
Seit 1960 befindet sich eines der
traditionsreichsten
Bonusprogramme im deutschen Markt.
Rund 700.000 Mitgliedshaushalte
mit mehr als zwei Millionen Verbrauchern nutzen die vielfältigen
Vorteile bei über 20.000 Handelspartnern in allen konsumrelevanten Branchen.
Im Unterschied zu den meisten
im Markt agierenden Vorteilsprogrammen ist die Mitgliedschaft im
BSW kostenpflichtig. Damit erfolgt der Beitritt zum System als
bewusste ökonomische Entscheidung des Nutzers. Die Besonderheit ist somit, dass das Geschäftsmodell im Bonus an sich besteht.
Nicht der Kundenbindungsgedanke durch Zusatzleistungen steht
im Vordergrund, sondern die Organisation von Mehrwerten und
Vorteilen für die im Club organisierten Mitglieder als eigentlicher
Wichtige BSW-Partner deutschlandweit:
Unternehmenszweck.
In der BSW-Vorteilswelt finden
die Mitglieder namhafte, deutschlandweit tätige Filialisten wie
Apollo Optik, A.T.U, Douglas,
CHRIST und Dehner Gartencenter. Hinzu kommen mehrere tausend lokale und regionale
Einzelhändler. Das ist eine Stärke
des Programms, denn mit diesem
Netzwerk lässt sich in nahezu allen Regionen Deutschlands ein
für die Mitglieder relevantes Angebot organisieren.
Abgerundet wird dies durch die
wachsende Anzahl an OnlinePartnern wie Amazon, Schlecker
und Zooplus. In der Summe ergibt diese Kombination aus lokalen und nationalen Partnern, aus
stationärem und Online-Handel
eine einmalige Kombination.
Dies ist eine kleine Auswahl. Alle BSW-Partner finden Sie immer aktuell unter www.bsw.de
Wichtige BSW-Partner deutschlandweit (Auswahl)
48
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Mehrwertprogramme
Das BSW-Bonussystem funktioniert denkbar einfach: Alle
Mitglieder sind mit einer personalisier ten Mitgliedskar te ausgestattet. Die Kar te legen sie beim
Einkauf bei einem BSW-Par tner
vor. Der Händler erfasst diese über ein Kar tenlesegerät (in
der Regel das vorhandene ECKar ten-Terminal) zusammen mit
dem Kaufbetrag. Vom Lesegerät werden die Kaufdaten in das
BSW-Rechenzentrum übermittelt und dor t verarbeitet. Der
umsatzabhängige Bonus wird auf
einem Bonuskonto gesammelt
und ab Erreichen der Auszahlungsgrenze von derzeit 12,50 €
auf das Bankkonto des Mitglieds
überwiesen.
Das hat den schönen Nebeneffekt, dass die Wer tschöpfung aus
der Nutzung von BSW-Angeboten jederzeit nachweisbar ist.
Eine Verhaltensbasierte
Kommunikation sorgt für
starke Werbewirkung
Ein Bonus immer wieder mit
neuen Anreizen zu versehen ist
eine herausfordernde Aufgabe.
Dies gilt erst recht, wenn die Attraktivität des Programms über
mehrere Jahrzehnte aufrecht zu
erhalten ist. BSW Der BonusClub meister t diese Herausforderung erfolgreich, indem er die
Nutzung der Angebote bis ins
Detail nachvollzieht, auswer tet
und die Ergebnisse anschließend
in die Weiterentwicklung der
entsprechenden
Maßnahmen
einfließen lässt. Der Schlüssel
zum Erfolg ist dabei vor allem
die individuelle Kommunikation
über alle verfügbaren Kanäle.
Im Zentrum der Kommunikation
stehen individualisier te Mailings
an Mitglieder. Hier steht die Minimierung der Streuverluste und
die Maximierung des Nutzens
für das Mitglied im Vordergrund.
Durch intelligente Anwendung
des
Wissens
aus
der
Kundendatenbank können die
passenden Inhalte zielgenau,
und responsestark in kleinsten
Einheiten versendet werden. Um
die Mitglieder direkt in Ihrem
Lebensumfeld
anzusprechen
regionalisier t BSW viele seiner
Medien. Somit ist sichergestellt,
dass
die
kommunizier ten
Angebote für die Mitglieder
unmittelbar verfügbar sind.
Die zugrunde liegenden Methoden für die verhaltens- und
regionalbasier te
Kommunikation der Angebote an Mitglieder optimier t BSW permanent.
Waren es bis vor kurzem noch
99 Einkaufsregionen, die das
Grundgerüst für die Regionalisierung bildeten, ist es heute das
49
Aus der Praxis: Loyalitäts- und
tatsächliche - und sich stetig im
Wandel befindliche - Einkaufsverhalten der Mitglieder. Hier
gilt der Grundsatz: Was von der
Mehrheit der Mitglieder in einer
Region oder Stadt genutzt wird,
ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für andere Mitglieder
in diesem Umfeld relevant. Kurz
gesagt: BSW nutzt die „Weisheit
der Massen“. Ein Ansatz, auf den
übrigens auch Amazon bei seinen
Produktempfehlungen setzt. Basis dafür ist ein hochkomplexes
Datenmodell, das permanent mit
aktuellen Informationen gefüttert
wird. Ergebnis ist ein Trendfolgesystem, welches das Einkaufsverhalten von Mitgliedern und weitere kaufbeeinflussende Faktoren
mehrdimensional abbildet. Das
dabei entstehende Partnerranking bestimmt die Zusteuerung
der Angebote in die einzelnen
Werbekanäle.
Von der erfolgreichen Kommunikationsstrategie profitieren natürlich nicht nur die BSW-Mitglieder.
Diese Kommunikationsmöglichkeiten machen die BSW-Partnerschaft
für viele Händler gerade interessant:
Der direkte Zugang zu einer kaufkräftigen Zielgruppe, die jederzeit
nach individuellen Kriterien zu verfeinern ist. Von dieser Kombination
lebt das BSW-System: Eine leistungsfähige Plattform, die Kunden
und Händler in der jeweiligen Region zusammenbringt.
BSW Der BonusClub zeigt, was moderne Bonusprogramme ausmacht:
Relevante Handelspartner in Verbindung mit zielgenauer Kommunikation ergibt aktive Programmteilnehmer. Durch intelligente Analysen
wird die Kommunikationsleistung
immer weiter verfeinert.
BSW-Kommunikation: Individuell, regional, cross-medial
50
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Mehrwertprogramme
Daten und Fakten zu
BSW. Der BonusClub
Deutschlands erstes Bonussystem –
seit 50 Jahren erfolgreich.
Ca. 700.000 beitragszahlende Mitgliederfamilien (36,90 Euro pro Jahr),
rund zwei Millionen konsumstarke
Verbraucher.
Über 20.000 Partnergeschäfte vor
Ort und im Internet.
Keine fixe Systemfee für Handelspartner.
Weisheit der Massen: BSW-Mitglieder direkt erreichen
BSW wirkt direkt vor Ort . Regional
Wie können Sie BSW-Mitglieder
direkt in Ihrer Stadt erreichen?
Die Fakten:
Hoher Regionalbezug in den
BSW-Medien
Attraktive Mailings speziell
für Sie in Ihrer Region –
ohne sonst übliche Streuverluste
Einbindung der Partnerfirmen
in regionale BSW-Kampagnen
Die Basis:
BSW macht immer richtig gute Werbung
Bonus (Rabatt) direkt aufs Girokonto
(keine Punkte, keine Sachprämien).
Bonus (Rabatt) im Regelfall zwischen
fünf und zehn Prozent.
Laufend themen- und saison
bezogene Sonderaktionen mit ExtraVorteilen.
Selbst wenn Sie aktiv überhaupt nichts tun – als BSW-Partner
machen Sie trotzdem eine ganze Menge Werbung: Durch die
BSW-Basiskommunikation. Sie sind automatisch präsent im
BSW-Handbuch, in regionalen und/oder saisonalen Kampagnen, im BSW Online-Portal. Sie werden gefunden in Suchmasken, in Mobilapplikationen (iPhone) usw.
Fragen Sie Ihren BSW-Ansprechpartner einfach nach Details …
Eigenorganisierte Leistungen, wie
bundesweite Neuwagenvermittlung
und eigenes Reisebüro.
Personalisierte und regionalisierte
Clubkommunikation, crossmedial via
Print und Internet.
BSW Online- und Mobile-Kommunikation
Durch individuelle BSW-Werbemittel.
Der BonusClub
Von BSW
für Sie gemacht.
30240 PF-Broschüre 2010.indd 6
09.08.10 16:04
Anstoß Briefkasten:
BSW macht Print-Kommunikation für Sie
Anstoß Internet:
BSW macht Online- und Mobile-Kommunikation für Sie
Sie können BSW aktiv nutzen: Auf Ihren Wunsch erstellen,
organisieren und verschicken wir für Sie Mailings. Wir machen
für Sie Anzeigen und Artikel in BSW-Werbemitteln und binden
Sie in aktuelle BSW-Kampagnen ein. Sie können Gutscheine
in BSW-Werbemitteln platzieren und damit noch mehr Aufmerksamkeit schaffen – BSW-Mitglieder werden Ihr Geschäft und
Ihr Angebot nie wieder übersehen können.
Sie können Ihre Partnerschaft mit BSW auch in digitalen
Kommunikationskanälen aktiv nutzen: zum Beispiel indem Sie
Ihre eigenen Angebote und Aktionen im BSW-Portal einpflegen.
Das geht ganz einfach und schnell. Damit haben Sie als BSWPartner automatisch einen Online-Kanal für Ihr Geschäft. Wer
etwas sucht, wird Sie finden. Und das geht sogar mobil: mit der
BSW App für iPhone.
%
Mailing-Reaktion nach Alter-Index
^
40
4,0
35
3,5
30
25
3,0
24,7
2,5
Aufrufe Partnerfirmen-Suche in Mio.
51
Aus der Praxis: Loyalitäts- und
Der HaspaJoker - Banking mit Mehrwert
Doch nicht nur bei Verlagen
oder Engergieversorgern spielen
Loyalitäts- und Mehrwer tprogramme eine große Rolle – auch
in der Branche Finanzdienstleistungen wird dieses Instrument
immer aktueller.
Ein in diesem Zusammenhang oft
zitier tes Beispiel für die erfolgreiche Einführung von Mehrwer tpaketen im Girokontobereich ist
das „HaspaJoker-Programm“ der
Hamburger Sparkasse (Haspa).
Die Haspa ist nach eigenen Angaben die marktführende Bank
für Privat- und Firmenkunden im
Raum Hamburg und bietet ein
breit gefächer tes Angebot von
Finanzdienstleistungen für alle
ihre Kundengruppen. Vor dem
Hintergrund zunehmender Konkurrenz und steigenden Preisdrucks wurde im April 1999 der
HaspaJoker eingeführ t und somit
eine – seit mehr als zehn Jahren
erfolgreiche – Säule zur Sicherung der Einnahmen sowie ein
wichtiger Faktor zur Kundenbindung geschaffen.
Emotionale Aufwertung
von Bankdienstleistungen
Die Haspa erkannte frühzeitig,
dass die Girokonten die Basis
fast aller ihrer Kundenbeziehungen darstellen und verfolgte von
Anfang an eine klare Qualitäts-
52
vor teilsstrategie. Zur Differenzierung vom Wettbewerb rückte
die Aufwer tung und Emotionalisierung der Girokonten und eine
klare Fokussierung auf Kundenbindung in den Mittelpunkt der
Strategieentwicklung. Ein direktes ökonomisches Ziel war Ersatz
der Kontoführungsgebühren, die
bei einer Preisreduzierung verloren gegangen wären. Diesen
Überlegungen wurde schließlich
mit der Einführung der Mehrwer tpakete Rechnung getragen.
Die Produktstrategie war emotional
(Nicht-Bankleistungen),
regional (Angebote in Hamburg)
und somit schwierig zu kopieren.
Mit Mehrwertpaketen
gegen die Kostenlos-Kultur
Bereits zum Star t wurden die
neuen Mehrwer tkonten zielgruppenspezifisch angelegt: ein
Basis-Paket, ein Spezial-Paket für
junge Erwachsene, ein Plus-Paket
für die Zielgruppe 50+ und ein
Top-Paket für die statusorientier te Zielgruppe. Heute stehen
mit den Zielgruppenangeboten
Intro und Unicus für den jungen Markt bzw. Basis, Silber und
Gold für die erwachsenen Kunden individuell auf Bedürfnisse
und Lebenswelten zugeschnittene Angebote zur Verfügung.
Unter seinem Claim „Einmal Joker, immer Vor teile.“ bietet das
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Mehrwertprogramme
Programm seinen Teilnehmern:
Leistungen, die helfen, im täglichen Leben in Hamburg Geld
zu sparen
Erlebnisse in und rund um
Hamburg, die besondere und
exklusive Momente bieten
ein Plus an Leistungen, die im
Alltag mehr Sicherheit bieten
Neben den klassischen Bankleistungen sind somit eine ganze
Reihe von Mehrwer tleistungen
aus den Bereichen Sicherheit,
Freizeit und Reisen bei den
Kunden platzier t. Das Leistungsspektrum ist sehr breit und nah
an den Bedürfnissen der jeweiligen Kundengruppe ausgerichtet.
Schlüsselfund-Service und Türöffnungsnotdienst sind Basisleis-
tungen, die im Ernstfall jedem
Betroffenem viel Ärger ersparen. Dagegen ist der VIP-Service
besonders für die Gold-Kunden
ein echter Mehrwer t. Hier spielt
Geld eine untergeordnete Rolle Hauptsache individueller und excellenter Service ! Mit Einführung
des HaspaJokers hat die Haspa ihre Ziele im Bezug auf Absatzerfolg, Rentabilität und Kundenbindung voll erreicht. Rund
660.000 Kunden nutzen heute
den HaspaJokers. Nachwievor
ist der HaspaJoker ein – in der
Region Hamburg – nicht kopiertes Kundenbindungsprogramm
in einer Mischung aus Konto,
Vor teilsleistung und Community. Auch der ökonomische Erfolg (steigende Akzeptanz und
attraktive Konditionsmodelle )
spiegelt die Erfolgsgeschichte
„HaspaJoker“ wieder.
Vorteilswelten des
Haspa Joker
Banking
Kontoführung
Bargeld kostenlos an 25.000
Geldautomaten in Deutschland
Persönlicher Service in rund
180 Haspa-Filialen
HaspaCard/ec-Karte
OnlineBanking
Sicherheitsleistungen
Kartenregistrierung
24h-Notfall-Hotline
Notgeldservice weltweit
Bargeld-/GeldKarte-Versicherung
Schlüssel-Fundservice
Türöffnungsnotdienst (Festpreis)
Flugticket-Ersatzservice
Handy-Versicherung weltweit Silber
und Gold
Freizeit und Reise
Reise-Buchungsservice mit drei bis sieben Prozent Rückvergütung
Ticket-Service
HaspaJoker-Eventnews
Angebote von Kooperationspartnern
HaspaJoker Online-Specials
15% Restaurant-Discount (Gold)
VIP-Service (Gold)
Positionierung von Zusatzleistungen im Retail Banking
53
Aus der Praxis: Loyalitäts- und
Lebensmitteleinzelhandel - Benchmark
Schon zu Tante Emmas Zeiten
wurden Rabattmarken geklebt
und so Mehrwerte für den Käufer geschaffen. Aber was Tante
Emma wirklich auszeichnete war
die Tatsache, dass sie sehr genau
wusste, welcher Kunde gerne welches Produkt kauft. Sie machte
auch Vorschläge, welche anderen
Artikel den Kunden vielleicht interessieren könnte. Und natürlich
kannte Tante Emma Ihren Kunden
mit Namen.
Beziehungsmanagement
auf höchstem Niveau
Leider ist Tante Emma mit ihrem
Geschäftskonzept kaum noch zu
finden, aber ihr traditionelles Konzept Kunden zu binden hat sich
der moderne Lebensmittel-einzelhandel zu eigen gemacht und
auf höchstem Niveau weiterentwickelt. Wer sich mit dem Thema
Kundenbindung beschäftigt stößt
immer wieder auf die Trends, die
Lebensmittelhändler weltweit gesetzt haben und immer neu setzen. Tesco und Sainsburry‘s in
Großbritannien, Billa in Österreich
und natürlich real mit PAYBACK in
Deutschland sind Musterbeispiele
für innovatives und erfolgreiches
Kundenbeziehungsmanagement.
Und nicht zu vergessen coop und
Migros in der Schweiz, die an dieser Stelle näher beleuchtet werden.
54
1. coop Supercard
Der Lebensmitteleinzelhandel oder besser Detailhandel, wie es in
der Schweiz heißt, ist durch einen
sehr harten Wettbewerb gekennzeichnet. Der Markt ist begrenzt
und somit auch die Wachstumschancen schwierig. Kein Wunder
also, dass die Anbieter dort alle
Möglichkeiten moderner Kundenbindungsinstrumente nutzen. Erfolgreich dabei ist seit langem die
Nummer zwei im Markt, die coop
Genossenschaft. Unter dem Dach
der Supercard organisiert sie seit
zehn Jahren vielfältige Vorteile für
ihre Kunden.
Heute nehmen am Programm
rund 2,4 Mio. Haushalte teil und
generieren für jeden Franken Umsatz einen Punkt. Natürlich nur in
der Basissystematik, denn auch die
Supercard lebt von Aktionen.Für
diese gibt es dann Superpunkte.
Der Durchschnittsbon mit
Karte ist doppelt so hoch
Einlösen können die Kunden Ihre
Punkte entweder in Prämien oder
beim Bezahlen von Artikeln aus
ausgewählten Sortimenten. Dann
werden die Punkte zu Supercash.
In 2007 wurden stattliche 15 Mrd.
Punkte eingelöst. Das verwundert
nicht, denn bei 75 Prozent aller
Käufe zücken Kunden ihre Supercard. Das freut coop um so mehr,
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Mehrwertprogramme
für Kundenbindung
da der Durchschnittsbon mit Supercard doppelt so hoch ist wie
ohne Karte.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Coop hat vor allem erkannt,
dass die Kommunikation entscheidend für die Penetration und die
Nutzung der Supercard ist. Diese
erfolgt zielgruppenspezifisch und
crossmedial. Wichtiges Medium
dabei ist die coop-Zeitung, die mit
einer Verbreitung von 3,3 Mio. Lesern zu den meistgelesenen in der
Schweiz gehört. Neben der Kommunikation setzen die Macher bei
coop aber auch auf Zusatznutzen
durch weitere Funktionen. So gibt
es die Supercard auch als kostenlose Kreditkarte oder als wiederaufladbaren Skipass, einsetzbar in
rund 90 Skigebieten in der Schweiz.
2. M-CUMULUS
Wenn die Nr. 2 im Schweizer Detailhandel mit seinem Bonusprogramm so vorlegt, ist natürlich auch
der Marktführer gefordert. Und
die MIGROS meistert diese Herausforderung bestens.
M-CUMULUS heißt das Programm
und die MIGROS ist damit nicht
weniger erfolgreich. 2,3 Mio. Haushalte, also etwa 70 Prozent in der
Schweiz, nutzen die Angebote. Täglich werden rund 700.000 Kassenbons mit Bonuspunkten gedruckt.
Wer fleißig sammelt, kann seine
Punkte in CUMULUS-Bons einlösen und damit seinen Einkauf be-
zahlen. Die Einlöserate der Punkte
liegt bei ca. 96 Prozent.
Ähnlich wie bei coop steht hinter
M-CUMULUS natürlich auch eine
perfekt abgestimmte Kommunikationsmaschinerie, die die Angebote
zielgruppengenau zu den Kunden
transportiert. Dabei fällt MIGROS
immer wieder mit kreativen Ideen
auf, die zuweilen das ganze Land ins
Sammelfiber versetzen. Während
vor zwei Jahren die MURMEMANIA um sich griff und jeder die bunten Murmeln haben wollte, ist es in
diesem Jahr die DOMINOMANIA,
die die Schweiz in Atem hält. Die
Idee dahinter ist ganz einfach: Bekannte Mechanismen aus der Kinderzeit werden aufgepeppt und mit
dem Kauf bei MIGROS verbunden.
Und dazu gibt es auch gleich noch
das praktische Sammelheft für nur
9,90 Franken.
Beiden Programmen gemein ist
übrigens jeweils ein hochmodernes
CRM-System im Rückraum. Dort
laufen alle Kunden- und Nutzungsdaten zusammen. Die Informationen daraus bilden die Grundlage
für die Gestaltung und Steuerung
sämtlicher Geschäftsprozesse. Zumindest für den Schweizer Detailhandel gilt also: Geschäftserfolg
ohne Kundenbindungsprogramm
- undenkbar!
55
AVS - Ihr Kompetenzzentrum
Kundenbindung ist unser Kerngeschäft. Von der Beratung über die
Organisation bis hin zum Betrieb
Ihres Kundenbindungssystems sind
alle Bausteine der Kundenbindung
in unserer Unternehmensgruppe
vorhanden.
Bei AVS finden Sie ideale Voraussetzungen für Ihre Pläne zum
Kundenmanagement. Durch den
Aufbau und Betrieb unseres
Schwesterunternehmens
BSW Der BonusClub profi tieren
Sie von 50 Jahren Markterfahrung.
Über 50 Mandanten aus unterschiedlichsten Branchen vertrauen
auf unsere Leistungen. Mit dieser
Expertise kümmern wir uns um
das, was für Sie wichtig ist:
Ihre Kunden.
Technologien passen wir den
Anforderungen unserer
Kunden an – mit dem Ziel die gewählte Kundenbindungsstrategie
optimal zu unterstützen. Mit unserem eigenem Loyalty Management System (LMS) bieten wir
zudem flexible IT-Lösungen für den
Betrieb von Kundenbindungsprogrammen. Das modular aufgebaute
IT-System bildet die gesamte Kette
der Kundenbindungsaktivitäten ab:
Von der Verwaltung der Kartenund Kontenlogik über das Management von Transaktionen am PoS
und Einlöseprozessen bis hin zu
Marketingaktivitäten.
AVS greift auf das gesamte Netzwerk der VVS-Unternehmensgruppe zurück. Diese zählt mit ihren rund 400 Mitarbeitern schon
seit vielen Jahren zu den innovativsten Akteuren, wenn es um das
Thema Beziehungsmanagement
geht.
Kundenmanagement
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▪
Loyalty-Solutions
Dialog-Services
Mehrwert-Marketing
Stabile Beziehungen zu
Ihren Kunden
Ihr Dialog zum Kunden
Leistungen, die Ihre Kunden
begeistern
Bonusprogramme
Prämiensysteme
Couponing
Kundenclubs
Mobile Solutions
CRM-System: LMS
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Lettershop, Fulfillment
Customer Care Center
Kartenmanagement
Debitorenmanagement
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ABOCARD
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Pit-stop
Mannheimer Morgen
Frankenpost
Schwäbische Post /
Gmünder Tagespost
neckermann.de
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[z.B. Rheinische Post, …]
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SüdBest [EnBW]
BSW. Der BonusClub
hagebau Partner-Card
dbb vorteilswelt
▪
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▪
▪
Produktbegleitende
Services und Dienste
Exklusive MehrwertLeistungen
Gesundheits-Navigator
Schutzbrief für Haus
und Wohnung
Pannen- u. Hilfsdienste
Schlüsselfundservice
u. a. m.
Lösungen und Produkte für Ihr Kundenmanagement
© Copyright AVS 2010
56
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Heilbronner Stimme | Nov. 2010 |
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Seite
für ganzheitliche Kundenbindung
Die VVS-Gruppe im Überblick
Geschäftsfelder
Systems
Vorteilssysteme
Family
Kundenbindungs-System
Handel
Kundenkartensysteme
Kundenbindungssystem Verlage
Multipartnersysteme
Gutscheinkartensysteme
e-commercePlattformen
Familien
via Direktkontakt
@-Tourism
All-Inclusive-Cards.
Umlagesysteme,
Meldescheinsysteme,
Consulting,
Marktforschung
Datenanalyse, Adressmanagement, Lettershop,
CallCenter
Familienportal
Geschäftsfelder der VVS-Unternehmensgruppe
Die VVS-Gruppe ist in zwei Geschäftsfeldern aktiv: Zum einen
im Bereich der Vor teilssysteme,
in dem wir mit BSW Der BonusClub und „groß + klein“ dem
Familien-club zwei Multipar tner-Bonussysteme selbst betreiben. Sowie zum anderen im Geschäftsfeld Systems & Services,
in dem die Gruppe Kundenbindungssysteme organisier t. Die
VVS-Töchter AVS und IRS Consult sind zudem im Destinationsmanagement aktiv, unter anderem mittels Kar tensystemen
auf verschiedener technologischer Basis wie Magnetstreifen,
Speicherchip und kontaktloser
RFID-Technologie.
Von anderen Anbietern auf dem
Markt unterscheidet sich die
VVS-Gruppe vor allem dadurch,
dass sie als Full-Service-Dienst-
leister alle relevanten Leistungen
rund um die Kundenbindung aus
einer Hand anbieten kann, von
der Beratung und Softwareentwicklung, der Antragserfassung
direkt am Point of Sale über das
Clearing der Akzeptanzstellen
bis hin zur Zahlungsorganisation und der Datenanalyse. Der
Ursprung der VVS-Gruppe liegt
im Bereich der Kundenbindung
- kurzum: Die VVS und ihre
Tochterunternehmen managen
Kundenbeziehungen komplett,
intelligent und zukunftsorientier t.
Durch die Hauptgesellschafter
der VVS-Gruppe, insbesondere
den AXA Versicherungskonzern
bieten wir unseren Kunden einen starken Rückhalt und Investitionsschutz.
57
Autoren
Nach der kaufmännischen Ausbildung, dem Studium der Wirtschaftsinformatik und drei Jahren Erfahrung im IT- und Handelsbereich ist Matthias Keil seit 1997 bei der VVS-Gruppe in
Bayreuth tätig. Er verantwortet heute den Geschäftsbereich Branchenlösungen Kundenbindungsprogramme bei der AVS GmbH Data Management & Customer Care. Daneben war
er in verschiedenen Positionen der VVS-Holding tätig, u. a. Produktmanager bei BSW. Der
BonusClub und Geschäftsführer der ConCept Card Management & Consulting GmbH, einer
Gesellschaft die sich auf Kundenbindungsprogramme für Medienunternehmen spezialisiert
hatte. Neben einem abgeschlossenen Studium als Direktmarketing-Fachwirt an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing und Projekten in der Praxis ist er Co-Autor
des Buches „Handbuch Couponing“.
Matthias Keil
Leiter Branchenlösungen
+49 (0)921 / 8 02-7 12
[email protected]
Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing an der GeorgSimon-Ohm-Hochschule in Nürnberg und vier Jahren Produkt- und Projektmanagement-Erfahrung in der Medien- und IT-Branche ist Markus Krischer seit 2003 bei der Unternehmensgruppe der VVS-Holding tätig. Als Projektleiter betreut er die Kundenbindungsprogramme
mehrerer namhafter Unternehmen in Deutschland und der Schweiz. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten zählen die Beratung und Konzeption von Kundenbindungsprogrammen sowie deren Implementierung und laufende Betreuung. Die Branchenexpertise liegt schwerpunktmäßig in den Bereichen Automotive, Financial Services und Media.
Markus Krischer
Projektmanagement
+49 (0)921 / 8 02-7 15
[email protected]
Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing an der Technischen Universität in Dresden ist Dirk Fischer seit 2003 bei der Unternehmensgruppe der
VVS-Holding tätig. Als Projektleiter betreut er die Kundenbindungsprogramme mehrerer
namhafter Unternehmen. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten zählen die Beratung und Konzeption von Kundenbindungssystemen sowie deren Implementierung und laufende Betreuung. Der Schwerpunkt der Verantwortung von Dirk Fischer liegt bei den Branchen Verlage,
Energieversorger und Gesundheitswesen sowie im Markt Österreich.
Dirk Fischer
Projektmanagement
58
+49 (0)921 / 8 02-7 16
[email protected]
AVS - Kundenbeziehungen intelligent managen.
Impressum
AVS GmbH
Mainstraße 5
95444 Bayreuth
Telefon +49 (0)921/8 02-7 02
Telefax +49 (0)921/8 02-7 10
Internet: www.avs.de
Geschäftsführer:
Rainer Saalfrank
Martin Steinlein
AVS ist ein
Tochterunternehmen der
VVS HOLDING GmbH
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WM 30752
Daten - Fakten - Analysen
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