Edel im Geschmack Fisch ist gesund, aber Kritiker sehen den Fischfang weniger positiv. Kommerzielle Fangflotten gehen rücksichtslos mit den Ressourcen der Meere um. Die einheimischen Flüsse und Seen müssen immer intensiver bewirtschaftet werden, um genügend Edelfischen Platz zu bieten. Die Lösung: Weissfisch auf den Teller. Text und Fotos: Heinz Knieriemen, Paul Silas Pfyl, René Berner Ernährung GESUNDHEIT V on April bis Mitte Mai macht vor allem am Zürichsee die Losung «D Schwale sind ume» die Runde. Und Jahr für Jahr übt sie die gleiche Faszination auf Alt und Jung aus, sozusagen als Startschuss für die nun beginnende Anglersaison. Sowie im Uferbereich 12 bis 15 Grad erreicht sind, zieht es die riesigen Schwalenschwärme an den warmen Frühlingstagen zum Laichen in die Nähe der Ufer. Das Schauspiel ist kurz. Nur wenige Tage dauert die Laichablage der Schwalen, die zu den Weissfischen oder den Karpfenartigen (Cypriniden) gehören. Unmittelbar nachdem die Hechte in den seichten Uferzonen ablaichten, beginnt die Laichzeit der Schwalen. Ein Schwalenweibchen streift dabei bis zu 100 000 Eier an Pflanzen ab. Eine Seeforelle bringt es hingegen lediglich auf etwa 2000 Eier. Gewöhnlich halten sich die bis 600 Gramm schweren Fische in grossen Schwärmen im offenen Wasser auf. Für die Uferfischer im Frühjahr besitzt das «Schwöleli» oft nur als Köderfisch für Egli, Hecht und Forelle einen Stellenwert. Die wenigsten haben sich je mit der Zubereitung der grätenreichen Weissfische auseinander gesetzt. Noch bis vor kurzem bemühten sich auch die Berufsfischer an den Seen eine Verlaichung von Millionen von Schwalenbrütlingen zu verhindern. Schwalen waren als Speisefisch wenig beliebt und bedrohten durch ihr massenhaftes Auftreten angeblich die Laichplätze der Egli und anderer Uferbrüter. Doch das Rotauge (Rutilus rutilus), auch Schwale, Winger, Hasli oder Seehasel genannt (siehe Kasten auf Seite 59), ist eine Delikatesse. Voraussetzung: Die richtige Zubereitung. Zanderterrine mit frischem Blattsalat und Koriander ist ein Hochgenuss, und der Hechtbarsch, wie der Zander auch noch genannt wird, ist ein Fisch, der viele Menschen zum Schwärmen bringt. Als Speisefisch sollte man die Weissfische jedoch nicht vergessen. Die Karpfenartigen sind verkannt und unterschätzt und Misstrauen und Ablehnung schlägt ihnen entgegen. Ursache für die eigentliche Schwemme von Schwalen und anderen Weissfischen in vielen Seen des Mittellandes ist die Überdüngung (Eutrophierung) mit Phosphaten und Stickstoffen (Nitraten) durch häusliche Abwässer und die Landwirtschaft. Überdüngte Seen mit grosser Sauerstoffzehrung stellen Probleme für Edelfische dar, wie die in grösseren Tiefen lebenden Seesaiblinge (Zugerrötel) oder die Felchenarten wie das Albeli. Die Weissfische dagegen, die ihren Namen von den silberglänzenden Seiten erhalten haben, können mit der Überdüngung gut leben und stark zunehmen. Da sie sich vor allem im sauerstoffreicheren Oberflächenwasser aufhalten, können sie von der Massenentwicklung des Planktons sowie pflanzlichen und tierischen Organismen profitieren. Eine grosse Masse von schwebenden Algen – vor allem Blaualgen – nährt tierische Kleinlebewesen wie den Planktonkrebs. Die sind wiederum Nahrungsgrundlage für kleinere Fische wie die Schwalen. Am Ende der Nahrungskette stehen dann Fisch fressende Vögel, Raubfische oder der Mensch. 15 Rappen pro Kilogramm Lange bildeten die Schwalen für die Berufsfischer auf den Seen das, was im Meer als Beifang bezeichnet wird. Bestenfalls war er noch für die Verarbeitung zu Tierfutter geeignet. 15 Rappen pro Kilo zahlen die zoologischen Gärten und die Storchensiedlung in Altreu für Weissfische. In den letzten Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Die Weiss- oder Ruchfische erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit, werden von den meisten Berufsfischern als das tägliche Brot unserer Gewässer akzeptiert. Es gibt viele Anregungen für die richtige Zubereitung, und Restaurants nehmen sie in ihre Speisezettel auf. Letztlich sind die Abneigungen gegen Weissfischgerichte vorwiegend ein psychologisches Problem oder beruhen auf unangenehmen Erfahrungen. Schwalen, aber auch andere Weissfische, nehmen im Sommer, wenn sie sich im Schlamm der seichten Uferzonen aufhalten, über das Futter den Geschmack ihres Aufenthaltsorts an. Halten sie sich dagegen abseits der Ufer im See Ein Fang steht zur Verarbeitung bereit: Schwalen Schwalen sind Leckerbissen Wer die Weissen nicht ehrt, ist der Edlen nicht wert. Selbstverständlich ist der Seesaibling mit seinem zarten gelbroten Fleisch ein Genuss, die stark bedrohte Äsche mit ihrem feinen Thymiangeschmack – der übrigens auch im lateinischen Namen Thymallus zum Ausdruck kommt – etwas Besonderes. Felchen und die etwas kleinwüchsigere Unterart der Albeli stehen zu Recht in hohem Ansehen als Speisefische, was auch für den Flussbarsch, besser bekannt als Egli, gilt. Wegen der harten Strahlen in der Rückenflosse hat er auch den Beinamen «Chretzer». Eine Natürlich | 5-2004 55 GESUNDHEIT Ernährung auf, ist das Fischfilet sehr schmackhaft. Das ist in der Regel von November bis zur Laichzeit im Mai der Fall. Viele Schweizer haben bereits einmal Schwalenfilets genossen, meistens sogar ohne es zu wissen: An der Expo.02 in Biel, Neuenburg, Murten und Yverdon wurden mehr als sechs Tonnen Schwalen in Form von «Fisch-Chnuschperli» verzehrt. An der Ende Februar durchgeführten Messe «Fischen Jagen Schiessen» auf dem Bea-Gelände in Bern waren es immerhin noch über 1,2 Tonnen. Kinder und Kenner schätzen die frittierten Schwalen höher ein als den Edelfisch Felchen, da beim Weissfisch die Vielfalt der Geschmacksnuancen ein echtes Sinneserlebnis bedeutet. Und wenn es noch eines weiteren Beweises für die aussergewöhnlichen Qualitäten der Schwalen bedarf: Die Filets der Rotaugen werden für das Militär zu einer Paste verarbeitet und sind in dieser Form schon von unzähligen Rekruten als feiner Brotaufstrich genossen worden. Die Fischpaste kommt allerdings nicht in den Verkauf. Weissfische schmackhaft machen Heute werden grosse Anstrengungen unternommen, die Weissfische – neben den Schwalen sind das auch die Brachsmen, Alet und weitere Karpfenartige – einem breiten Publikum schmackhaft zu machen. Das ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll. Über das Angebot und die Qualität der Weissfische befragte «Natürlich» Andreas Braschler in Hurden SZ. Er ist Berufsfischer und leitet am Zürichsee einen Familienbetrieb. Die Weissfische werden filetiert... Neben dem öffentlichen Verkauf liefert er Weissfischarten an 20 Restaurants, mit denen auch ein reger Kontakt über Fragen der Qualität und Zubereitung besteht. Mengenmässig nehmen Schwalen den weitaus grössten Anteil am Verkauf ein. Bei der Verarbeitung der Schwalenfilets trennt eine eigens konstruierte Maschine das Geflecht der Gräten auf. Nach dem Marinieren, frittiert oder sauer eingelegt, sind die Gräten kaum noch spürbar. Für grosse Veranstaltungen, bei denen Braschler 50 Kilogramm und mehr benötigt, bildet der filetierte und tiefgefrorene Winterfang die Basis. Fischfang und die Weiterverarbeitung der Fische erfordert immer noch viel handwerkliche Arbeit und umfassende Kenntnis des Lebensrhythmus der Fische und der Naturgesetze. Das lange, arbeitsreiche Tagewerk eines Berufsfischers hat sich, abgestimmt auf die Lebensgewohnheiten des Fisches, trotz aller Modernisierung kaum verkürzt. Und die Kundschaft ist anspruchsvoller geworden: Verkaufte man früher die Fische ganz, also mit Schuppen, Gräten, Kopf und Flossen, müssen sie heute in der Regel pfannenfertig präpariert sein. Vom Fischjäger zum Fischheger Die Zerstörung vieler Laichgründe hat die Fischer gezwungen, von reinen Fischjägern zu Fischhegern zu werden. Alljährlich werden Millionen von so genannten Edelfischen wie Forellen, Felchen, Hechten, Äschen und Seesaiblingen künstlich erbrütet und in die Gewässer eingesetzt. Es ist sicher verdienstvoll, die gestörte natürliche Vermehrung der einheimischen Fische mit Hegemassnahmen zu kompensieren. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass es bei den aufwändigen Zuchtanstrengungen zuerst um einen möglichst hohen Fangertrag bei wertvollen Fischarten geht. Dass bei einer solchen Zielsetzung die ökologischen Gesichtspunkte der Fischhege nicht immer im Vordergrund stehen, ist unbestritten. Besatzmassnahmen mögen unvermeidlich sein, sie sind jedoch trotzdem nicht der ideale Weg zur Erhaltung einer intakten Fischfauna. Zum einen profitieren nur die begehrten Edelfische, zum andern zeigt sich, dass künstlich ausgebrütete Jungfische in der Natur schlechter überleben als ihre Artgenossen aus natürlicher Verlaichung. Um eine gesunde und vielfältige einheimische Fischfauna zu garantieren, ist die Erhaltung der Gewässer in einem möglichst naturnahen Zustand nötig. Damit ist am besten eine weit gehende Selbsterhaltung aller Fischarten gewährleistet. Ökologisch ausgerichtete Schutzmassnahmen müssen allen Fischarten zugute kommen, nicht nur den wirtschaftlich wichtigen Nutzfischen. Die Fischereibiologie beschäftigt sich heute auch damit, den Lebensraum von unscheinbaren und wenig beachteten Kleinfischen wie dem Strömer (Leuciscus souffia) zu schützen. Dieser benötigt wie die ebenfalls bedrohten Äschen saubere, sauerstoffreiche Gewässer und kieshaltige Laichgründe. Durch Verbauungen ist sein Bestand fast überall bedroht. Bei allen Verantwortlichen wie Berufsfischern, Fischliebhabern, Fischereibehörden oder Forschungsanstalten ist das Verständnis für den Lebensraum der Fische ...anschliessend trennt eine eigens konstruierte Maschine die Gräten auf. Institut für Ernährung und Gesundheit Paul Silas Pfyl und Claudia Schatz Ausbildungen: • Dipl. Ernährungstherapeut • Dipl. Wickel- und Massagetherapeutin • Naturheilpraktiker Seminare: • Ayurvedisches Kochen • Praxis in der Küche • Ayurveda-Entschlackungswochen im Tessin Praxis: • Ernährungsberatung, Kräuterwickel und Oelmassagen (EGK anerkannt) Institut für Ernährung und Gesundheit Schulungszentrum Inselblick Seestr. 11, 8805 Richterswil, Tel. 01 786 11 22, Fax 01 786 11 24 E-Mail: [email protected] www.ieg.ch 17164-05 18489-05 16982-05 18119-05 Vitalität inTeneriffa Im klimatisch einmaligen Norden von Teneriffa, fernab von den grossen Touristenzentren, lassen sich bewusstes Geniessen und Gesundheit aufs Beste verbinden. 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Dieses umfassende Bewusstsein kommt gerade in der neuen Liebe zu den Weissfischen zum Ausdruck, die nicht mehr als die unvermeidlichen Unkräuter unserer Seen gelten, sondern den Speisezettel bereichern. Der Rezeptteil ist daher den lange verkannten Schwalen, Trüschen, Brachsmen oder Alet gewidmet und durch Rezepte mit den edleren Felchen und Zander ergänzt. Tipps und Quellen: – naturama aargau, Bahnhofplatz, 5001 Aarau Tel. 062 832 72 00, Fax 062 832 72 10 www.naturama.ch, E-Mail [email protected] Aquarien mit einheimischen Fischen in ihrem natürlichen Lebensraum – Infos über Berufsbild, Fischverkauf, Fischlexikon, Rezepte: Schweizerischer Berufsfischerverband, www.schweizerfisch.ch – Allgemeine Infos, Adressen Berufsfischer: – www.fischerweb.ch – www.fjv.zh.ch/fischerei/infos/Berufsfischer.htm Die wichtigsten Speisefische unserer Seen Name und regionale Bezeichnung Laichzeit Alet (Leuciscus cephalus): Aitel, Döbel, Dickkopf April bis Juli Äsche (Thymallus thymallus): Äsch, Asch März bis Juni Brachsmen (Abramis brama): Brachse, Blagge, Blei Mai bis Juni Egli (Perca fluviatilis): Flussbarsch, Bersig, Butz, Chretzer, Relig März bis Juni Felchen (Coregonus): Blalig, Albeli, Balchen, Renke, Ballen, Blaufelchen, Brienzlig, Grunder, Kilch, Pfärrig November bis Dezember Hecht (Esox lucius) April bis Mai Karpfen (Cyprinus carpio Linné): Karpf, Karpfe Mai bis Juli Rotauge (Rutilus rutilus): Schwale, Winger, Hasli, Seehasel April bis Mai Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus): Furn, Rötel April bis Mai Schleie (Tinca tinca): Schleiche, Schleyen Mai bis Juli Seeforelle (Salmo trutte Linnaeus): Schwebförne, Silberförne, Grünforelle September bis Oktober Seesaibling (Salvelinus alpinus): Lachsfisch (Salmonidae): Ämmel, Hamel, Ritter, Rötel, Zuger Röteli November bis Februar Trüsche (Lota lota): Rutte, Quappe, Aalrutte, Trische November bis März Zander (Stizostedion lucioperca): Hechtbarsch, Sandbarsch, Schill November bis Dezember F I S C H G E R I C H T E Wässern, beizen, verarbeiten Weissfische wie Brachsmen und Schwalen nehmen vor allem im Sommer zusammen mit ihrer Nahrung Algen, Blaualgen und Bakterien auf. Diese enthalten die chemischen Substanzen 2-Methylisoborneol und Geosmin, welche den Modergeschmack verursachen. Diese Substanzen lagern sich u. a. im Fett der Tiere ein. Wenn man die Fische einige Tage in sauberem fliessendem Wasser hält, verlieren sie den Modergeschmack. Schneller geht es, wenn die WeissfischFilets über Nacht in Milch eingelegt werden.Geeignet ist auch eine Beize mit Zitronensaft und Essig, die gleichzeitig die Gräten aufweicht. Aletsuppe 100 g Borlottibohnen; 1 Zwiebel, fein geschnitten; 2 EL Olivenöl; 2 EL Tomatenpüree; 400 g gemischtes Gemüse (Karotten, Lauch, Knollensellerie, Kartoffeln) in Scheiben geschnitten; 1 l Gemüsebouillon; 1 Tomate in Würfel geschnitten; 1 ⁄ 2 Bund Basilikum; Salz und Pfeffer; 400 g Alet; 1 ⁄ 2 Zitrone, Saft; 1 dl Weisswein; Salz, Pfeffer; 8 EL Sauerrahm Die Borlottibohnen in reichlich Wasser kalt aufsetzen, zum Kochen bringen und etwa 2 Stunden köcheln lassen. Abgiessen und erkalten lassen. Die geschnittene Zwiebel in Olivenöl andünsten, das Tomatenpüree darunter rühren und das Gemüse beifügen. Kurz mitdünsten, mit der Gemüsebouillon auffüllen und etwa 30 Minuten köcheln lassen. Die Tomatenwürfel und die Borlottibohnen dazugeben und nochmals 10 Minuten weiter köcheln lassen. Die Alet in etwa 30-g-Stücke schneiden und würzen, ca. 45 Minuten im Zitronensaft und Weisswein marinieren. Aus der Marinade nehmen, 5 Minuten in der Suppe garen. Basilikum beifügen und wenn nötig mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Heiss und mit Sauerrahm servieren. Eine üppige Fisch- und Gemüsesuppe, für die man alle Anstrengungen unternimmt, um eine Symphonie von Aromen und Geschmack zu komponieren, worin jede Stimme zur eigenen Wirkung gelangt. Grundrezept für einen Fischfond Beim Kauf von Fischfilets können Sie sich auch frische Fischabfälle mitgeben lassen, aus denen ein feiner Fond für die Weiterverarbeitung zu Suppen, Saucen oder die Grundmasse hergestellt werden kann. 1 kg Fischabfälle mit 1 Rüebli, 1 Zwiebel, 1 TL Pfefferkörnern, 3 Knoblauchzehen, 3 Lorbeerblättern und 2 TL Koriander in einem Liter Wasser kalt aufsetzen. Ohne Deckel 15–20 Minuten köcheln. Brühe durch ein Haarsieb geben. 2 Schalotten fein würfeln, in Olivenöl bei geringer Hitze bräunen, etwas abkühlen lassen. 1 EL Paprikapulver drüberstreuen. 1 ⁄ 4 l Weisswein und den heissen Fischfond zugiessen, 2 klein gewürfelte Paprikaschoten (rot und gelb) zugeben und mit Zitrone, Salz und Cayennepfeffer vorsichtig abschmecken. Grundmasse für Fischfrikadellen 1 kg Fischfilet (Schwalen, Brachsmen, Alet); 1–2 eingeweichte Weggli; 2 kleine Zwiebeln; 2 Eier; 100 g Sesam; 1 geraffeltes Rüebli; 1 Bund Schnittlauch oder Dill; Salz, Pfeffer, Muskatnuss und etwas Zitronensaft und Sojasauce Zwiebeln fein würfeln und in etwas Olivenöl mit den geraffelten Rüebli und Natürlich | 5-2004 59 Es gibt 3 Arten von Fischknusperli: Nature: Fischfilets in Tranchen schneiden, würzen, im Mehl wenden und backen. Paniert: Würzen, mehlen, in verklopftem Ei wenden, panieren, backen. Bierteig: nach dem Mehlen durch den Bierteig ziehen und anschliessend goldbraun backen. Fischknusperli 600 g Fischfilet (Schwale, Rotfeder o. ä.); 3 EL Zitronensaft; etwas Salz und Pfeffer; 1 dl Milch; wenig Mehl; 200 g Salat; 1 Bund Radieschen; 2 EL Aceto di Balsamico; 4 EL Olivenöl; 1 Bund Schnittlauch, fein geschnitten dem Sesam anrösten. Weggli in Wasser einweichen, dann gut ausdrücken. Fischfilets mit Weggli, Zwiebeln, Rüebli und Sesam zweimal durch den Fleischwolf (feine Scheibe) drehen oder im Cutter der Haushaltmaschine verarbeiten. Dann die Eier, klein gehackten Schnittlauch oder Dill untermischen. Variationen der Weiterverarbeitung Für Fischfrikadellen formt man mit der Grundmasse flache Fladen von etwa 10 cm Durchmesser, die man in Paniermehl wendet und dann in Kokosfett oder Butterschmalz ausbrät. Für Fischstäbchen formt man rechteckige Stäbchen, die wie Fischfrikadellen weiterbehandelt werden. Fischpastete: Die Grundmasse mit etwas Weisswein mischen. Die Masse in eine gebutterte Kastenform geben und für 1 Stunde im Wasserbad im auf 200 °C erhitzten Ofen garen, dabei evtl. gegen Ende der Garzeit mit Alufolie abdecken. Fischcremesuppe: 1 Zwiebel würfeln, in 2 EL Butter hellgelb anschwitzen, 2 Knoblauchzehen dazupressen und 1 kg Kartoffelwürfel hinzufügen. Unter Rühren bei mittlerer Hitze 15 Minuten braten. Mit Paprika, Salz und Pfeffer würzen. Die Kartoffeln mit 250 ml Wasser ablöschen, 125 g Rahm und 100 ml Milch zugeben, alles zum Kochen bringen. Aus der Grundmasse (evtl. etwas Paniermehl zugeben) kleine Fischklösschen formen, in die Suppe geben, etwa 10 Minuten ziehen lassen und evtl. nachwürzen. Curry-Fischsuppe: 1 Zwiebel fein würfeln und in 2 EL Butter mit etwas frischem Orangensaft glasig braten. 2 EL Mehl und 3 TL rassigen Tandoori-Curry einrühren, mit 3 ⁄ 4 l Gemüsebouillon ablöschen; 10 Min. köcheln lassen. Fischklösschen (Menge ist individuell) 10 Min. in der Suppe garen. 1 Apfel raspeln, 1 Banane in Scheiben schneiden und in der Suppe erhitzen. Schnittlauchröllchen drüberstreuen. 60 Natürlich | 5-2004 Trüschenfilets à l’Orange 4 Trüschenfilets; 2 Äpfel, in Würfel geschnitten; Saft einer halben Orange; 1 EL Kapern, 1 Zwiebel, 1 EL Petersilie, 1 EL Kerbel; 2 Sardellenfilets, alles fein gehackt; 50 g Butter; 2 EL Mehl, Salz, Pfeffer Trüschen würzen, mehlen und in Butter goldgelb braten. Unterdessen Zwiebeln, Äpfel, Orangensaft, Kräuter und Sardellen dämpfen, würzen und über angerichtete Trüschen geben. Die Trüschenleber über Nacht in Milch einlegen, sanft in Butter braten und erst nachher mit Pfeffer, Salz und etwas Zitronensaft würzen. Separat servieren. Frittierte Brachsmen auf Tomatensauce 500 g Brachsmenfilet; 1 ⁄ 2 Zitrone, Saft; Salz, Pfeffer Bierteig: 2 Eier; 2 Eigelb; 100 g Mehl; Salz, Pfeffer; 2 dl Bier; 2 Eiweiss, steif geschlagen Tomatensauce: 1 Schalotte, fein geschnitten; 1 Knoblauchzehe, fein geschnitten; 2 EL Olivenöl; 2 Tomaten, in Würfel geschnitten; 1 dl Bouillon; Öl zum Frittieren Die Fischfilets in Tranchen schneiden, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer mischen und den Fisch darin etwa 45 Minuten marinieren. Für den Bierteig Eier, Eigelb, Mehl, Salz und Pfeffer zu einer glatten Masse rühren, das Bier dazugeben und zu einer dickflüssigen Creme schlagen. Das geschlagene Eiweiss darunter ziehen. Für die Tomatensauce Schalotte und Knoblauch im Olivenöl anziehen lassen, die Tomatenwürfel beigeben, kurz mitdünsten. Mit der Bouillon ablöschen und kurz köcheln lassen. Die Brachsmenstücke aus der Marinade nehmen und trockentupfen. Im Bierteig wenden und in heissem Öl kurz goldgelb frittieren. Auf einem Teller anrichten und die Sauce dazugeben. Fischfilets in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Zitronensaft 1 Stunde marinieren und würzen, mit Salz und Pfeffer. Fischfilets mit Milch benetzen und im Mehl kurz wenden. Friteusenöl auf 180 °C erhitzen, Fischstücke goldbraun braten. Den gewaschenen Salat und die fein geschnittenen Radieschen mit der Dressing mischen und auf 4 Teller verteilen. Alles mit Schnittlauch bestreuen. Fischknusperli auf dem Salat anrichten und mit einer Sauce Tatare servieren. Wichtiger Tipp: Lieber weniger Fisch auf einmal frittieren, damit sich die Öltemperatur nicht zu stark absenkt. Kalte Fischsuppe mit Felchen 2 EL Olivenöl; 2 Felchenfilets klein gewürfelt; 1 ⁄ 2 l trockener Weisswein; 120 g geschälte gewürfelte Tomaten; 1 ⁄ 2 l Gemüsebouillon; 80 g fein gehackte Zwiebeln; 80 g klein gewürfelte Gurken; 80 g klein gewürfelte rote Peperoni; 80 g klein gewürfelte Tomaten; Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle Ernährung GESUNDHEIT schichten. 900 ml Wasser, 3 dl milder Kräuteressig, 4 Lorbeerblätter, 20 Wacholderbeeren, 30 Pfefferkörner, 3 kleine, getrocknete Chilischoten, 3 Nelken, 1 in Streifen geschnittene rote Paprikaschote, 3 klein gehackte Zwiebeln, 1 in Spälten geschnittener Apfel und 5 EL Zucker kurz aufkochen, abkühlen lassen und über die Filets geben, sodass diese bedeckt sind. 3 Tage durchziehen lassen. Schwalenfilets gebraten an Brennnesselsauce Zanderfilet auf Zucchinigemüse Die Felchen salzen, pfeffern, im Olivenöl kurz braten. Die Felchen mit dem Weisswein, den Tomaten und der Bouillon in den Mixer geben, gut durchmixen. Abschmecken mit Salz und Pfeffer, kalt servieren mit den Zwiebeln, Gurken, Peperoni und Tomaten. Geröstetes Brot schmeckt gut dazu. Zanderfilet auf Zucchinigemüse 4 Zanderfilets; Salz und weisser Pfeffer; Saft einer Zitrone; einige Spritzer Worcestersauce; etwas frischer Dill; 2 EL Butter; 1 Tasse Weisswein; 1 Tasse Gemüsebouillon; 4 kleine Zucchini, in Scheiben geschnitten; 4 EL Tomatenwürfel; 1 EL Olivenöl Die küchenfertigen Zanderfilets salzen, pfeffern, mit dem Zitronensaft und der Worcestersauce marinieren. In der Butter braun braten, den Fisch herausnehmen und warm stellen. Ablöschen mit dem Weisswein und der Bouillon, einkochen lassen, bis nur noch 4 EL Fond bleiben. Die Zucchini im Olivenöl 5 Minuten dünsten, die Tomatenwürfel unterschwenken und abschmecken. Die Zucchini anrichten, darauf den Fisch und mit dem Fond nappieren. Garnieren mit dem Dill und mit Butterkartoffeln servieren. In Essig eingelegte Schwalenfilets 12 Schwalenfilets; 3 mittelgrosse Essiggurken, in Streifen geschnitten; 2 Zwiebeln, grob geschnitten; 1 Karotte grob geschnitten; 4 Lorbeerblätter; 1 ⁄ 2 l Obstessig; 1 Prise Zucker Den Essig mit 1 ⁄ 2 l Wasser aufkochen, den Lorbeer, die Zwiebeln, die Karotte und den Zucker beigeben. Die Schwalenfilets um eine Gurke aufrollen und mit einem Zahnstocher fixieren. In eine Schüssel geben und mit dem Gemüse und Essigsud bedecken. Schüssel mit Folie zudecken und 14 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Dasselbe kann man auch in verschliessbaren Gläsern machen. Den Fisch mit Sauerrahm und Roggenbrot servieren. 300 g Brennnesselblätter; 4 Schwalenfilets; Salz, Pfeffer; 1 ⁄ 2 Zitrone, Saft; etwas Butter; 1 Schalotte, fein gehackt; 1 dl Weisswein; 1 dl Fischfond; Salz, Pfeffer Die Brennnesselblätter kurz in kochendem Salzwasser überwallen, kalt abschrecken, abgiessen und beiseite stellen. Die Fischfilets würzen und etwa 15 Minuten in Zitronensaft marinieren. Aus der Marinade nehmen, trockentupfen und in Butter auf beiden Seiten goldbraun braten. Aus der Pfanne nehmen und warm halten. In derselben Pfanne im Bratsatz die Schalotten kurz andünsten, mit Wein ablöschen, den Fischfond dazugeben und auf die Hälfte einkochen lassen. Die Brennnesseln beifügen. Die Sauce pürieren und durch ein Sieb streichen. Auf die richtige Dickflüssigkeit einkochen lassen und abschmecken. Auf dem Teller einen Saucenspiegel bilden und die Fischfilets darauf anrichten. ■ Fair fischen Der Verein fair-fish setzt sich für einen fairen Umgang mit Fischen ein. Initiant des Projekts ist Heinzpeter Studer. Er war 20 Jahre bei der Nutztierschutz-Organisation kagfreiland tätig. Die Ziele und Anliegen von fair-fish: Definition von Kriterien für faire Methoden in Fischfang Eingelegte gebratene Schwalen Kalte Fischsuppe mit Felchen Schwalen in Mehl wenden und beidseitig goldbraun braten. Gebratene Filets von 10 Schwalen, 1 Möhre in Scheiben, 3 in Scheiben geschnittene Zwiebeln, 100 g in Streifen geschnittenen Meerrettich, 1 Bund gehackten Dill und 2 EL Senfkörner schichtweise in einen Steingutbehälter und Fischzucht, Aufbau eines Labels zur Auszeichnung von Fischern, die diesen Kriterien gerecht werden. Bisher darf ein Berufsfischer seine Produkte mit dem Label fair-fish deklarieren. 95 Prozent der in der Schweiz verspeisten Fische sind importierte Meeresfische. Mehr Info: www.fair-fish.ch Natürlich | 5-2004 61