PDF-Version Schilddrüsenerkrankungen Das kleine walnussgroße Organ zwischen Kehlkopf und Luftröhre beeinflust unseren gesamten Organismus: Funktioniert sie nicht richtig, sind Übergewicht, Erschöpfung, Haarausfall, Veränderungen der Haut oder grundlose Traurigkeit nur einige der individuell sehr unterschiedlichen Symptome. So klein und unscheinbar die Schilddrüse zu sein scheint, so bedeutend können im Falle einer Schilddrüsenerkrankung die Veränderungen für die Betroffenen sein. Jod reguliert die Funktion der Schilddrüse Damit die Schilddrüse normal funktioniert, braucht sie Jod. Wenn in Jodmangelgebieten dem Körper über die Nahrung zu wenig Jod zugeführt wird, vergrößert sie sich im Laufe der Zeit bis hin zum deutlich sichtbaren Kropf (= Struma). Schilddrüsenvergrößerungen können oft medikamentös behandelt werden. Je länger die Struma besteht, desto häufiger muss damit gerechnet werden, dass in der vergrößerten Schilddrüse zusätzlich Knoten, Zysten und Verkalkungen auftreten. Mit zunehmendem Lebensalter finden sich gehäuft sogenannte funktionelle Autonomien. Das sind meist Knoten, die sich in der Schilddrüsenhormonproduktion verselbstständigt haben und der normalen Regulation entziehen. Viele Patienten haben unter dem Jodmangel eine latente Überfunktion. Das heißt, sie haben noch keine Symptome – auch die Schilddrüsenhormone im Blut sind noch normal – , aber das Hormon, das die Schilddrüsenhormone steuert (TSH), zeigt bereits erniedrigte Blutwerte. In einem solchen Fall kann die Gabe von Jod (über Nahrung, Medikamente und jodhaltige Kontrastmittel) eine manifeste Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) auslösen. Symptome bei Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können mit Schwitzen, Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Herzrasen, Rhythmusstörungen, Wärmeintoleranz, feuchten Händen, Durchfällen oder Gewichtsverlust bei großem Appetit einhergehen. Häufige Symptome der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sind Leistungsminderung, allgemeine Schwäche, Müdigkeit verbunden mit Kälteintoleranz und Frieren, Vergesslichkeit, depressive Verstimmung sowie Muskelkrämpfe. Auch ein langsamer Puls, Verstopfung und Wasseransammlung in den Beinen können erste Anzeichen sein. Besonders bei älteren Patienten können Beschwerden einer gestörten Schilddrüsenfunktion leicht den typischen Alterserkrankungen zugeordnet werden. Falls deren Therapie nicht den gewünschten Erfolg zeigt, sollte auch eine gestörte Schilddrüsenfunktion als mögliche Ursache erwogen werden. Etwas 1,5 bis 3 % der alten Menschen leiden unter einer Hypothyreose.