Bergische Universität Wuppertal Fachbereich C - Physik Anfänger-Projekt-Praktikum Berührungslose Temperaturmessung Anselm Hahn Jens Inden Raphael Kleinemühl Benjamin Lenz Paul Middendorf Besonderen Dank an: Jens Dopke und Uwe Naumann 12. August 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 2 Theorie 2.1 Wiensches Verschiebungsgesetz 2.2 Stefan-Boltzmann-Gesetz . . . 2.2.1 Schwarzkörper . . . . . 2.3 Beugung . . . . . . . . . . . . . 2.4 Phototransistor . . . . . . . . . 2.5 CCD-Zeilenleiste . . . . . . . . 2.6 Transmission . . . . . . . . . . 2.7 Pyroelektrische Sensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 3 4 5 5 6 7 3 Praxis 3.1 Phototransistor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Vermessung der Spektren verschiedener Lichtquellen 3.1.2 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Das CCD-Array . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Beschalten des CCD-Arrays . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Ansteuern und Auswerten des CCD-Arrays . . . . . 3.3 Der pyroelektrische Sensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Vorversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.2 Chopper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.3 Das Abschirmgehäuse . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.4 Vermessung mit einem Lötkolben . . . . . . . . . . . 3.3.5 Eichung mit einem Hohlraumstrahler . . . . . . . . . 3.3.6 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 8 8 9 9 10 11 13 13 14 17 17 19 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Resumé 22 5 Literaturverzeichnis 23 1 1 Einführung Heutzutage sind 45% aller Messungen in Industrie und Forschung Temperaturmessungen [1]. Die Temperaturmessung wird zum einen zur Überwachung von Fertigungsprozessen benutzt, zum anderen zur Bestimmung von Materialeigenschaften von festen, flüssigen und gasförmigen Objekten. Temperatur beschreibt zusammen mit spezifischen Materialkonstanten den Energiegehalt eines Körpers. Da das menschliche Wärmeempfinden sehr subjektiv und nicht für die wissenschaftliche Nutzung geeignet ist, gab es bereits recht früh das Bestreben, Thermometer und Thermostate herzustellen. Der erste Wissenschaftler, der versuchte, Temperatur unter einem wissenschaftlichen Standpunkt zu untersuchen war 1596 Galileo Galilei mit seinem selbst entwickelten Thermoskop. 1715 hat David Fahrenheit das erste Quecksilber-Thermostat entwickelt, welches erstmalig über eine reproduzierbare, standortunabhängige Temperaturskala verfügte [1]. Dies ist von besonderer Bedeutung, da es erstmals möglich war, die Temperatur von Objekten und Ereignissen mehrmals bzw. über einen gewissen Zeitraum zu bestimmen. Mit der Zeit haben sich die Methoden der Temperatur- und Wärmestrahlungsmessung in zwei Gruppen aufgeteilt [2] : • Quanten-Detektoren, die den Photoeffekt zur Bestimmung von Wärmestrahlung nutzen • Thermo-Detektoren, die eine Temperaturerhöhung im verwendeten Detektormaterial zur Bestimmung der Temperatur nutzen Während die elektrische, berührende Wärmemessung durch Widerstände bzw. durch Thermoelemente schon über 100 Jahre alt ist, wurden erst in neuerer Zeit Pyroelemente, Photodioden und Phototransitoren zur berührungslosen Wärmemessung entwickelt. Diese Arten der Wärmemessung werden immer dann verwendet, wenn die zu messenden Objekte nicht erreichbar sind oder eine zu geringe Wärmekapazität für eine berührende Wärmemessung besitzen [1] . Zunächst haben wir uns das Ziel gesetzt, erst mit Hilfe eines Phototransistors, anschließend mit einer CCD-Leiste (vgl. 2.5) eine Spektralanalyse für einen sichtbar glühenden Körper vorzunehmen. Als zweites wollen wir mit Hilfe eines Pyrometers die Temperatur eines nicht sichtbar Wärme emittierenden Schwarzkörpers bestimmen. Zwecks der einfacheren Benutzung haben wir uns vorab zur berührungslosen Wärmemessung mit einen Schmalbandpyrometer entschieden. Die Eichung des Pyrometers wird in einem Temperaturband von 150◦ C bis 450◦ C vorgenommen werden. Im nun folgenden Teil wird auf die Grundlagen der berührungslosen Tempera-tur- und Strahlungsmessung eingegangen, dann auf die Funktionsweise der beiden elektrischen Bauteile Phototransitor, CCD und Pyroelement, sowie auf die Idee unserer beiden Messmethoden. 2 2 Theorie 2.1 Wiensches Verschiebungsgesetz Das Planck’sche Strahlungsgesetz gibt die Strahlungsleistungsdichte aller emittierten Photonen eines Schwarzkörpers (s.u.) in Abhängigkeit seiner Temperatur an. Dieser Zusammenhang führt zu den charakteristischen Planckkurven. Die Tatsache, dass sich mit einer Temperaturveränderung des Schwarzkörpers die Strahlungsleistung ändert, nutzen wir beim Phototransistor zur Bestimmung der Temperatur: Die emittierte Wärmestrahlung eines Körpers lässt sich mit dem Planckschen Strahlungsgesetz berechnen. Diese Strahlung besteht aus elektromagnetischen Wellen verschiedener Wellenlängen. Mit dem Wienschen Verschiebungsgesetz können wir diejenige Wellenlänge berechnen, unter der ein Schwarzkörper bei einer bestimmten Temperatur die größte Strahlungsleistung abstrahlt. Dies geschieht mittels: λmax = 2897, 8µm · K T Wenn nun die Temperatur eines Körpers gemessen werden soll, reicht es aus, mit dem Phototransistor die Wellenlänge der maximalen Strahlungsintensität zu messen, um daraus die Temperatur zu berechnen. 2.2 Stefan-Boltzmann-Gesetz Das Stefan-Boltzmann-Gesetz stellt einen Zusammenhang zwischen der Temperatur eines Körpers und der von ihm abgestrahlten Wärmeleistung her. Dabei geht neben der Fläche des abstrahlenden Körpers noch die StefanBoltzmann-Konstante und ein materialabhängiger Emissionsgrad (T) ein: P = (T ) · σ · A · T 4 := Emissionsgrad σ:= Stefan-Boltzmann-Konstante (5,67·10−8 mW 2K4 ) A:= Oberfläche des Körpers T:= Temperatur des Körpers 2.2.1 Schwarzkörper Ein Schwarzkörper ist ein idealisierter Körper, der eine nur von seiner Temperatur abhängige Strahlungsleistung erbringt. Das heißt, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit des Körpers nehmen keinen Einfluss. Außerdem absorbiert er jede auf ihn treffende elektromagnetische Welle vollständig. Bei einem Schwarzkörper handelt es sich um einen optimalen Strahler, weswegen 3 sein Emissionsgrad 1 ist und sich die Formel des Stefan-Boltzmann-Gesetzes etwas vereinfacht. Da die Fläche eines ruhenden, zu messenden Körpers konstant ist, ist eine Proportionalität der abgestrahlten Leistung zu der vierten Potenz der Temperatur zu erwarten. 2.3 Beugung Trifft eine Welle auf ein Hindernis, wie einen Spalt oder eine Kante, so kann sie sich durch Beugung auch im geometrischen Schattenraum des Hindernisses ausbreiten. Beugung entsteht, wenn sich, wie im Huygens’schen Prinzip beschrieben, entlang einer Wellenfront neue Wellen bilden, welche durch gegenseitige Überlagerung zu einer Interferenzerscheinung führen. Die Interferenzen können in zwei Kategorien unterteilt werden: • Bei konstruktiver Interferenz verstärken sich die überlagernden Wellen gegenseitig. • Bei destruktiver Interferenz vermindern sich die Wellen oder löschen sich gegenseitig aus Bei den ersten beiden Versuchen verwenden wir ein optisches Transmissionsgitter. Zum besseren Verständnis wird erstmal auf das Wirkungsprinzip des Doppelspalts eingegangen und darauf basierend das Interferenzverhalten des Gitters erklärt. Wenn ein Lichtstrahl auf zwei sehr kleine, voneinander getrennte Öffnungen auch bekannt als Doppelspalt- trifft, können diese Öffnungen als Punktquellen für Kreiswellen derselben Wellenlänge angesehen werden (Huygens’sches Prinzip). Diese Wellen der beiden Punktquellen verstärken sich immer an den Stellen, wo sich ihre Maxima überlagern, d.h. dort, wo ihr Gangunterschied ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge beträgt. An den Stellen, wo ein Maximum auf ein Minimum trifft, führt dies zur gegenseitigen Auslöschung der beiden Kugelwellen (sofern beide Wellen die gleiche Amplitude haben). Hinter dem Doppelspalt wird jetzt eine Abfolge von Interferenzmaxima und Interferenzminima entstehen. Dieses Phänomen kann bei sichtbarem Licht durch einen hinter dem Gitter angebrachten Schirm visualisiert werden. Mehrere regelmäßig angeordnete Spalte ergeben ein Gitter, das ein Gitterspektrum abbildet. Bei einem optischen Gitter gibt es auf beiden Seiten der optischen Achse bzw. der nullten Ordnung mehrere weitere Intensitätsmaxima, sogenannte Ordnungen. Je höher die Anzahl der Spalte, desto schärfer werden die Linien des Spektrums und umso zahlreicher werden die Nebenmaxima. Der physikalische Zusammenhang lässt sich durch folgende 4 Formel [3] für die Maxima n-ter Ordnung beschreiben: sin α = λ·n g g:= Gitterabstand α:= Ablenkung λ:= Wellenlänge Die Formel zeigt auch, dass die Ablenkung umso größer ist, je größer die Wellenlänge ist. Diese Tatsache werden wir uns bei der Spektralanaylse zu Nutze machen. 2.4 Phototransistor Der Phototransistor basiert auf dem inneren photoelektrischen Effekt. Der Zustand des Basis-Kollektor-Übergangs des Transistors ist wie bei einer Photodiode vom aktuellen Lichteinfall abhängig, das heißt, bei höherer Lichtintensität fällt eine größere Spannung über der Diode ab [4] . Phototransistoren haben eine von der Wellenlänge des einfallenden Lichts abhängige Empfindlichkeit. Die maximale Empfindlichkeit eines Siliziumphototransistors liegt bei einer Wellenlänge von ca. 850 nm. Daher muss bei einer mit diesem Phototransistor aufgebauten Verstärkerschaltung die Wellenlängenabhängigkeit der gemessenen Ausgangsspannung berücksichtigt werden; es ist also erst nach Herausrechnen dieser Wellenlängenabhängigkeit ein proportionaler Zusammenhang zwischen Lichtintensität und Ausgangssignal festzustellen. Wenn nun ein vom zu messenden Körper abgestrahltes Wellenlängenspektrum vermessen wird kann man die Intensitäten der Wellen der einzelnen Wellenlängen bestimmen und somit auch die Wellenlänge, bei der die maximale Intensität vorliegt. Mit Hilfe des Wienschen Verschiebungsgesetzes kann dann auf die Temperatur geschlossen werden. 2.5 CCD-Zeilenleiste Für den zweiten Versuch verwendeten wir eine CCD-Leiste; hierbei steht CCD für Charge Coupled Device. Dieser Baustein besteht aus vielen kleinen Kondensatoren (Plättchen in der Größenordnung von wenigen µm), die in einer Kette angeordnet sind. Gesteuert wird das CCD mittels Taktsignalen. Erhält ein Kondensator ein Signal, so kommt es zum Überlauf, d.h. er gibt seine Ladung an die nächste Kondensatorzelle weiter. Dieser Effekt kann so gesteuert werden, dass die ganze Kondensatorreihe mit einer bestimmten Frequenz die Ladung in eine Richtung weitergibt und man am Ende der 5 Leiste ein serielles Signal auslesen kann. In diesem Signal sind dann nacheinander die Informationen jeder einzelnen Zelle zum Zeitpunkt des Überlaufs enthalten. Beim CCD-Sensor handelt es sich nun um eine solche Kondensatorkette, die zwecks Lichtempfindlichkeit mit Photodioden gekoppelt ist. Dabei ist je eine Kondensatorzelle mit einer über ihr befindlichen Photodiode verbunden. Die Steuerung der Ladungsverschiebung wird mit zwei Taktsignalen von bis zu 50MHz gewährleistet. Bei einfallendem Licht entstehen in den einzelnen Pixeln der CCD-Leiste Potentialunterschiede, die durch den externen Takt in der CCD-Leiste weitergeleitet werden. Auf Grund der Tatsache, dass die Detektoren der meisten CCD-Leisten aus Silizium bestehen, können diese nur bis zum nahen Infrarot (bis ca. 1000nm) verwendet werden, weswegen solche CCD-Leisten auch nur zur visuellen Spektralanalyse eingesetzt werden können. Die von uns verwendete CCD-Leiste (s. 3.2) selbst besteht aus insgesamt drei Einzelleisten für die jeweiligen Grundfarben (rot, blau, grün), die nebeneinander angeordnet sind. Abbildung 1: CCD-Leiste 2.6 Transmission Ein Körper strahlt Wärme in Form von elektromagnetischen Wellen ab. Diese Strahlung kann dann von Sensoren gemessen werden. Dabei ist die Transmissionskurve des Sensors eine wichtige Kenngröße. Sie gibt den Transmissiongrad, also den Quotienten zwischen der Intensität der Welle vor und nach dem Durchgang durch ein Medium, in Abhängigkeit der vom Körper abgestrahlten Wellenlänge an. Neben der Transmission einer Welle durch ein Medium gibt es noch einen Anteil der Welle, der reflektiert und einen Anteil, der absorbiert wird. Da unsere Temperaturmessung direkt von der Strahlungsintensität abhängen wird, ist es wichtig, dass keine Strahlung durch Reflektion und Absorption 6 verloren geht. Ein hoher Transmissionsgrad ist für uns von Vorteil, da dann - bei vernachlässigbaren Reflektionen - am meisten Strahlung zum Sensor gelangt und als elektrisches Signal erfasst werden kann. 2.7 Pyroelektrische Sensoren Abbildung 2: pyroelektrische Sensoren Diese Sensoren nutzen den pyroelektrischen Effekt aus: Der Hauptbestandteil des Sensors ist ein pyroelektrischer Kristall. Auf eine Temperaturänderung reagiert der Kristall mit einer Ladungstrennung, die auf den Oberflächen mit zwei Elektroden als Spannung gemessen werden kann. Da der Sensor nur auf Temperaturänderungen reagiert, erhält man kein stetiges Signal, das wie bei anderen Sensoren (z.B. Pt100-Sensoren) proportional zur Intensität der auftreffenden Strahlung ist. Die Lösung dieses Problems stellt das Verwenden eines Choppers (s. 3.3.2) dar. Ein Chopper oft über eine rotierende Lochscheibe realisiert - unterbricht mit einer festen Frequenz den Strahlungsfluss vom zu messenden Körper zum Sensor, so dass kurzfristig die Eigenstrahlung des Sensors gemessen wird. Es liegt also eine Temperaturänderung zwischen Temperatur des zu messenden Körpers und Eigentemperatur des Sensors vor, welche als Spannung abgegriffen werden kann. Die Frequenz, mit der der Chopper bei pyroelektrischen Sensoren betrieben werden muss, liegt im Bereich von wenigen Hertz (typisch sind 1 Hz oder 10 Hz). Bei dem von uns verwendeten Sensor müssen wir den Chopper mit 10 Hz betreiben. 7 3 Praxis 3.1 Phototransistor Obwohl wir uns bewusst sind, dass der Phototransistor aller Wahrscheinlichkeit nach Ergebnisse liefern wird, die nicht an die Genauigkeit des pyroelektrischen Sensors heranreichen werden, wollten wir dennoch der Vollständigkeit halber Messreihen mit dem Phototransistor aufnehmen, damit wir die beiden Sensoren miteinander vergleichen können. 3.1.1 Vermessung der Spektren verschiedener Lichtquellen Um eine Temperatur messen zu können, muss man bewirken, dass unser Messgerät nicht das volle Farbspektrum sieht“ und dementsprechend auch ” vermisst, sondern dass lediglich die für die Temperaturmessung interessante Infrarotstrahlung auf den Phototransistor fällt. Wir haben das Licht verschiedener Lichtquellen (Hg-Lampe, Energiesparleuchte, Glühlampe) durch ein 600 Linien/mm Strichgitter fallen lassen, um das Farbspektrum aufzuspalten. Für die Temperaturmessung muss man nun den Phototransistor in den infraroten Bereich des Spektrums halten. Zunächst haben wir jedoch versucht, eine Kennlinie des Transistors aufzunehmen, indem wir das gesamte sichtbare Spektrum unterschiedlicher Lichtquellen vermessen haben: Hg-Lampe Maximum n. Ordnung Haupt Violett 1 Grün 1 Gelb 1 Rot 1 Violett 2 Grün 2 Gelb 2 Rot 2 U (in mV) 250 2.9 10.5 9.5 Keine Änderung messbar 1.7 2.2 1.4 Keine Änderung messbar Bei dieser Messreihe ist besonders problematisch, dass der Transistor, wenn es in den für uns interessanten Bereich geht, kein klares Signal messen kann. Dies mag daran liegen, dass das Quecksilberspektrum zwar wunderbare, scharf voneinander getrennte Farblinien liefert, jedoch nicht das gesamte sichtbare Spektrum abdeckt. Also versuchen wir, das Spektrum einer Glühlampe zu vermessen: 8 Glühlampe (60 W) Bei der Glühlampe war das Licht im aufgefächerten Spektrum leider zu schwach, als dass der Phototransistor die Maxima hätte erkennen können. Außerdem war auffällig, dass sich das Farbspektrum bei der Glühlampe nicht so schön auffächerte wie bei den anderen Lampen, sondern die Farben in einem sehr schmalen Band und sehr unscharf sich fast schon überlagerten, anstatt durch das Gitter scharf voneinander abgetrennt zu werden. Nun versuchen wir noch, das Spektrum einer Weißlichtlampe (Energiesparleuchte) zu vermessen: Energiesparleuchte Maximum Haupt Violett Dunkelgrün Hellgrün Gelb rot U (in mV) 2.5 0.4 0.4 0.7 0.4 0.8 Bis auf den gelben Messwert entspricht die Messung unserer Erwartung. Da wir aber nichts im infraroten Bereich gemessen haben, entspricht dies unseren Befürchtungen, dass der Transistor nicht für unseren Zweck zu gebrauchen ist. 3.1.2 Schlussfolgerung Leider mussten wir feststellen, dass der Phototransistor für unsere Anforderungen nicht empfindlich genug war. Außerdem hätten wir für den Phototransistor noch einen speziellen Infrarotfilter verwenden müssen, da sich die verschiedenen Ordnungen des Spektrums teilweise überlagern und der Transistor sonst nicht nur das infrarote Licht vermisst, sondern auch die Überlagerungen. Dies ist beim pyroelektrischen Sensor nicht notwendig, da dieser Sensor nur für infrarotes Licht empfindlich ist. 3.2 Das CCD-Array Ein Nachteil des Phototransistors ist, dass mit ihm nur eine punktuelle Messung möglich ist. Ein Wellenlängenspektrum kann somit nur vermessen werden, wenn man es mit dem Phototransistor abfährt und kontinuierlich Messwerte aufnimmt. Für unser Thermometer würde das bedeuten, dass die emittierte Strahlung nach dem Auffächern auf ein Wellenlängenspektrum mittels eines Gitters 9 noch stückweise mit dem Phototransistor vermessen werden müsste. Dies hätte einen großen Zeitaufwand zur Folge; das Thermometer wäre also sehr langsam. Eine wesentliche Verbesserung der Messgeschwindigkeit wäre durch das zeitnahe Auslesen des ganzen Spektrums zu erreichen. Daher entschlossen wir uns ein CCD-Array zu verwenden, auf welches wir das Wellenlinienspektrum der Strahlung des zu messenden Körpers abbilden. Wir verwendeten für unsere Versuche ein CCD-Array aus einem Scanner mit der Typbezeichnung TCD2252D. Leider war es nicht in dem von uns geforderten Wellenlängenbereich sensitiv. Trotzdem entschlossen wir uns, das CCD-Array zu verwenden und gegebenenfalls später durch ein Array zu ersetzen, das im Infrarot-Bereich sensitiv ist. 3.2.1 Beschalten des CCD-Arrays Um das CCD-Array ansteuern und auslesen zu können, benötigten wir eine zusätzliche Schaltung. In Datenblatt des TCD 2252D ist eine typische Beschaltung des Bausteins zu finden, die wir auf einem Bread Board aufsteckten. Wir tauschten lediglich die beiden in der Standardbeschaltung des Datenblatts aufgeführten Inverter vom Typ TC74HC04AP gegen drei vorhandene NAND(-Schmidt-Trigger) vom Typ HCF4093. Dabei war zu beachten, dass die Eingänge der Trigger jeweils verbunden werden mussten (also Pin 1 mit Pin2, Pin 5 mit Pin 6, usw.) und Ausgang und Eingang jeweils vertauscht werden mussten. Abbildung 3: NAND-Schmidt-Trigger 10 Abbildung 4: Schaltplan der CCD-Leiste 3.2.2 Ansteuern und Auswerten des CCD-Arrays Um die CCD-Leiste nun in Betrieb zu nehmen muss man sie, wie im Theorieteil bereits erwähnt, mit Taktsignalen ansteuern. Aus dem Datenblatt geht hervor, wie diese Signale aussehen müssen: Um die Signale zu erzeugen Abbildung 5: Taktung der CCD-Leiste haben wir einen programmierbaren µ-Controller (PIC) verwendet. Die einzelnen Ausgänge des PIC wurden dabei zu verschiedenen Zeiten zwischen 0 und 1 hin- und hergeschaltet. Dies wurde mit folgendem Code realisiert: 11 //Einmalig zur Initialisierung aufgerufen int sheep; TRISA = 0; TRISB = 0; LATA = 0; LATBbits.LATB0 = 0; sheep = 1; //Immer wieder in einer Schleife aufgerufen LATBbits.LATB0 = 1 ^ LATBbits.LATB0; if(LATBbits.LATB0) LATAbits.LATA0 = 1 ^ LATAbits.LATA0; //phi LATAbits.LATA1 = 1 ^ LATAbits.LATA1; //SP LATAbits.LATA2 = 1 ^ LATAbits.LATA2; //RS LATAbits.LATA3 = 1 ^ LATAbits.LATA3; //CP if(sheep++ == 5000) { LATAbits.LATA4 = 1 ^ LATAbits.LATA4; //SH sheep = 1; LATAbits.LATA4 = 1 ^ LATAbits.LATA4; } Wie aus der Graphik zu erkennen ist, erfolgt die Ausgabe eines Kanals (rot, grün, blau) in serieller Form nach einem SH-Takt. Die Ausgabe besteht aus mehreren Dummy-Elementen und den darauf folgenden Daten der Pixel (2700 Elemente). Im Prinzip sollte man nun durch Auswertung der 2700 ausgegebenen Elemente eine Intensitätsverteilung auf dem CCD messen können. Wird die CCD-Leiste hinter einem Gitter angebracht, so sollte man also ein Spektrum aufnehmen können. Bei der Auswertung ergab sich jedoch das praktische Problem, das der verwendete PIC viel zu langsam war. Auch eine Auswertung weniger, herausgegriffener Pixel war kaum möglich, da die effektive Taktrate (also die Anzahl an Durchläufen unseres Codes pro Sekunde) des PIC sich mit jedem Befehl im Quelltext änderte. Bei dem Versuch einer Auswertung wäre die Taktrate so weit gesunken, das wir nur noch sehr wenige Pixel hätten sehen können. Eine mögliche Lösung dieses Problems wäre es gewesen, das CCD direkt an einen Computer anzuschließen. Das hätte allerdings weit mehr Aufwand bei der Programmierung bedeutet und somit den Rahmen des Praktikums gesprengt. Abschließend lässt sich sagen, dass die Ansteuerung der CCD-Leiste soweit 12 möglich war, das wir ein Signal erhalten haben, das deutlich vom Lichteinfall auf der Leiste abhing. Nur die tatsächliche Auswertung dieser Ausgabe hätte zu viel Aufwand bedeutet. 3.3 Der pyroelektrische Sensor Wir haben zwei pyroelektrische Sensoren zur Hand: • Einen IRA E712ST3, den wir bei Farnell bestellt haben. • Einen hochpräzisen, geliehenen, Sensor mit der Typbezeichnung LME302 von Infratec, den wir uns von den Atmosphärenphysikern geliehen haben. Wir benutzen den Sensor von Infratec, weil er in dem für uns interessanten Wellenlängenbereich sensitiver ist. Für den Betrieb des Sensors haben wir folgendes Schaltbild aus dem Datenblatt des Sensors verwendet: Abbildung 6: Schaltplan pyroelektrischer Sensor Die Ausgänge des Sensors haben wir an ein Oszilloskop angeschlossen. Das sinusförmige Signal ist abhängig vom Temperaturunterschied, den der Sensor misst: Je höher der Temperaturunterschied (die zu messende Temperatur), desto größer ist die Amplitude der Ausgangsspannung. Wir haben alle Messwerte mit der USS-Funktion des Oszilloskops gemessen, d.h. dass wir die doppelte Amplitude der Ausgangsspannung gemessen haben. 3.3.1 Vorversuche Um die Funktionsfähigkeit des Sensors zu testen, haben wir Abbildung 6 zunächst auf einem Breadboard zusammengesteckt und verschiedene Wärmequellen vor den Sensor gehalten: 13 Abbildung 7: Hand vor den Sensor gehalten Abbildung 8: zündendes Streichholz vor den Sensor gehalten 3.3.2 Chopper Kristalle reagieren auf eine zeitliche Temperaturänderung mit Ladungstrennung. An Abbildung 9 sehen wir, dass die Spannung wieder sinkt, wenn keine ständige Temperaturänderung erfolgt. Ursache dafür sind freie Elektronen in der umgebenden Luft, welche die Oberflächenladung des Kristalls abbauen. Da für uns eine regelmäßige Spannung zur Temperaturmessung am nützlichten ist, benötigen wir eine regelmäßige Temperaturänderung. Mittel für dieses Ziel ist ein Chopper, den wir uns nur dann sparen könnten, wenn wir in der Lage wären, das Umfeld des Sensors zu evakuieren. Der Chopper hat die Funktion, den Sensor von der Wärmestrahlung abzuschirmen. Wir begannen mit dem Bau eines Choppers an einem Zeitpunkt, zu welchem uns das Vorhandensein von fertigen Choppern in den Praktikumsräumen noch nicht bekannt war. Unser erster Versuch, einen Chopper herzustellen, bestand in der Verwendung eines CPU-Lüfters mit fünf Rotorblättern. Zur Vereinfachung entfernten wir vier der fünf Blätter und standen anschließend dem Problem der Umlaufmessung gegenüber. Wir behalfen uns mit einer Heißklebepistole und 14 Abbildung 9: abfallende Spannung bei vorgehaltener Hand Abbildung 10: Computerlüfter einer Bleistiftmine, indem wir die rotierend Mine gleichmäßig über ein Blatt Papier zogen und dann die Umlaufkreise zählten. Diese Messung ist natürlich sehr ungenau, denn die menschliche Koordination ist nicht gleichmäßig, der Rotor wird durch Berührung mit dem Blatt abgebremst und die Umlaufkreise liegen derartig nahe beinander, dass ein Zählen unmöglich gemacht wird. Auf der Suche nach einem Ersatz für den Lüfter fanden wir eine Festplattenscheibe. Diese hatte die guten Eigenschaften, dass sie 1. rund war 2. sehr gut reflektiert, was für die Messung der Umlaufzeit sehr vorteilhaft war (s.u.) Die Messung der Umlaufzeit geschah mittels eines Laserpointers, der so auf die Scheibe gerichtet war, dass der reflektierte Strahl genau auf einen Phototransistor traf. Indem wir noch eine Hälfte der Scheibe abklebten und sie so ihrer Spiegeleigenschaft beraubten, konnten wir beim Drehen der Scheibe Hell-Dunkel-Impulse auf dem Oszilloskop sichtbar machen. 15 Abbildung 11: Festplattenscheibe Abbildung 12: Umlaufmessung Eine Impulsperiode gab uns dann die Umlaufzeit. Die kleinste realisierbare Umlauffrequenz betrug 10 Hz. Wenn wir die Frequenz verringerten, lief die Scheibe nicht mehr rund, weil der Motor für die gewichtige Scheibe zu schwach war. Daher waren wir froh, einen sogenannten Variable Speed ” Light Beam Chopper“ gefunden zu haben mit einer kleinsten einstellbaren Frequenz von 0,1 Hz. Wir widmen uns nun der Frage, was die Umdrehungsgeschwindigkeit bewirkt: Aus dem Datenblatt [10] eines der uns zur Verfügung stehenden Sensoren geht hervor, dass bei 10 Hz das Verhältnis von Ansprechbarkeit/Empfindsamkeit und Rauschen Eins ist. Die doppellogarithmische Darstellung zeigt: Jede von 10 Hz abweichende Frequenz ist schlechter, weil entweder das Rauschen und die Ansprechbarkeit kleiner werden oder beide größer. Wir entscheiden uns also für den Schnittpunkt der beiden frequenzabhängigen Kurven, weil beispielsweise kleines Rauschen und schlechte Ansprechbarkeit weniger gewinnbringend sind. 16 3.3.3 Das Abschirmgehäuse Um mit dem Sensor effektiv zu messen, haben wir ein Gehäuse gebaut. Die Motivation für den Bau des Gehäuses ist: 1. Den Sensor vor störender Wärmestrahlung abzuschirmen 2. Für eine konstante Temperatur des Sensors zu sorgen 3. Kurze Signalwege von Pyrosensor zur Auslesektronik mit dem Ziel den Einfluss durch EM-Störeinfänge möglichst gering zu halten 4. Leichter Austausch der Sensoren Als Material für das Gehäuse des Sensors entschieden wir uns für Plastik. Wir verwendeten eine passende 4cm × 2, 5cm × 1cm große wiederverschließbare, schwarze Box, in der wir eine Halterung für den Sensor einbauten. Dazu kamen Anschlüsse für die am Gehäusedeckel befindliche Elektronik; der Grund für die externe Befestigung der Elektronik liegt in der Absicht, bei verschiedenen Sensoren die Elektronik schnell austauschen zu können und die ausreichende Kühlung des Spannungsreglers sicherzustellen. An einer länglichen Gehäuseflanke wurde passend zur Halterung ein Loch für die einkommende Wärmestrahlung gebohrt und aus schwarzer Kartonage gebauten Strahlungstunnel zum Sensor hin eingesetzt. Des weiteren wurde ein Loch gebohrt passend für das Sensorkontrollthermometer. Abbildung 13: das Gehäuse mit externer Schaltung 3.3.4 Vermessung mit einem Lötkolben Nun geht es daran, den pyroelektrischen Sensor zu vermessen. Eine relativ schnelle Möglichkeit, das Verhalten des Sensors zu untersuchen, ist, einen Lötkolben mit einstellbarer Temperatur vor den Sensor zu halten und somit die Spitze des Lötkolbens zu vermessen. 17 Abbildung 14: Innenansicht des Gehäuses mit Sensor T (in ◦ C) 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320 330 340 350 360 370 380 390 400 410 420 430 440 450 U (in mV) ∆T 40 44 48 52 52 56 56 64 68 68 72 80 88 88 96 104 112 120 128 136 144 152 160 168 184 192 208 216 236 248 256 18 (in ◦ C) 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 ∆U (in mV) 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 Abbildung 15: Temperaturkurve Lötkolben Die mit gnuplot gefittete Funktion zu den Messwerten lautet: U = f (T ) = 2.54 · 10−9 T 4 + 6.45 · 10−4 T 2 + 25.39 Nach der Boltzmann-Formel hätten wir eine stärkere T 4 Abhängigkeit erwartet, da wir jedoch nicht genau wissen, wie der Sensor die Signale verarbeitet, entspricht der Graph prinzipiell unseren Erwartungen. 3.3.5 Eichung mit einem Hohlraumstrahler Da die Vermessung mit dem Lötkolben zwar recht schnell funktioniert, auf Grund der kleinen Spitze des Lötkolbens aber nicht ganz genau ist, nehmen wir zur Eichung des Sensors einen kleinen Ofen als Schwarzkörper. Der Ofen wird über ein Netzgerät betrieben, an dem die Spannung eingestellt werden kann, mit der der Ofen betrieben wird. Um eine bessere Genauigkeit in der Temperaturmessung zu erhalten, haben wir drei verschiedene Temperatursensoren in den Ofen gehalten (PT1000 über Cassy, Temperatursensor des Digitalmultimeters von Peaktech, Temperaturmessgerät aus dem AP, das allerdings nur bis 200◦ C arbeitet): 19 CASSY T (in ◦ C) 44,8 65,3 95,5 144,6 181,2 207,2 222,8 248,8 274,8 311,2 342,4 373,6 410 ∆CASSY ∆T (in ◦ C) 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 DMM T (in ◦ C) 49 70 103 156 193 215 230 258 285 320 351 381 415 ∆DMM ∆T (in ◦ C) 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 Thermo T (in ◦ C) 47,1 67,2 98,3 149,2 185,1 ∆Thermo ∆T (in ◦ C) 2 2 2 2 2 Diese drei Messwerte haben wir dann arithmetisch gemittelt. Der Gesamtfehler berechnet zu (n=3, bzw. n=2): ∆xges = p (∆x1 )2 + (∆x2 )2 + (∆x3 )2 n Damit erhalten wir folgende Messwerte: Mittel T (in ◦ C) 46,97 67,5 98,93 149,93 186,43 211,1 226,4 253,4 279,9 315,6 346,7 377,3 412,5 ∆Mittel ∆T (in ◦ C) 2,94 2,94 2,94 2,94 2,94 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 Pyro U (in mV) 24 40 68 140 188 244 304 384 496 628 808 992 1210 20 ∆Pyro ∆U (in mV) 4 4 4 4 4 8 8 8 8 8 8 8 10 Abbildung 16: Temperaturkurve Ofen Die mit gnuplot gefittete Funktion zu den Messwerten lautet: U = f (T ) = 8.61 · 10−9 T 4 + 3.07 · 10−3 T 2 + 19.64 Auch hier entsprechen die Messwerte prinzipiell unseren Erwartungen. Der auch hier sehr niedrige T 4 Zusammenhang hängt wohl, wie bereits oben vermutet, damit zusammen, wie der pyroelektrische Sensor die Eingangssignale verarbeitet. 3.3.6 Schlussfolgerung Prinzipiell haben wir es geschafft, mit dem pyroelektrischen Sensor ein funktionsfähiges Thermometer zu bauen, mit dem man Schwarzkörper vermessen kann. Auf Grund der mangelnden Zeit haben wir es leider nicht mehr geschafft, einen unbekannten“ Schwarzkörper, sprich einen anderen Ofen mit Gra” phiteinlage, mit unserem Pyrometer zu vermessen und die Temperatur mit einem geeichten Thermometer zu kontrollieren. Dieser Schritt wäre eigentlich noch notwendig gewesen, um zu überprüfen, inwieweit die Öfen als Schwarzkörper anzusehen sind und ob man eventuell diesbezüglich noch Korrekturterme einfügen muss. Insbesondere das Eichen des Pyrometers mit dem kleinen Ofen hat sich als sehr zeitintensiv herausgestellt, da es jeweils knapp eine Stunde dauerte, bis sich der Ofen auf eine konstante Temperatur eingependelt hatte. So haben wir 2 Tage gebraucht, um die komplette Messung durchzuführen. 21 4 Resumé Auf Grund der freien Wahl der beiden Versuchsthemen und der individuellen Gestaltungsmöglichkeit im Projektpraktikum wurden wir im Vergleich zu den bisherigen Praktika erstmalig zu einer selbständigen Ausarbeitung der notwendigen physikalischen Grundlagen für das Projektpraktikum angehalten. Die selbst gestellten Aufgaben verlangten desweiteren von uns, dass wir, bezogen auf die Experimente, und die daraus resultierenden Daten individuelle Schwerpunkte in der Datenerfassung und Analyse setzen mussten. Im Rahmen der Teamarbeit wurden uns immer wieder die unterschiedlichen Analysen der einzelnen Mitglieder vor Augen geführt. Die Summe der Einzelanalysen war für das physikalische Verständnis ungemein hilfreich, da sich schon recht früh die individuellen Sachkenntnisse der einzelnen Teilnehmer zeigten. Bei der Konzeption, Aufbau, Durchführung und Auswertung unserer Experimente haben wir gelernt, dass eine gemeinsame und fachlich stimmige Vorbereitung, sowie eine ordentliche Dokumentation der Ergebnisse eine notwendige Grundlage für wissenschaftliches Arbeiten sind. Eine ordentliche Dokumentation ist auch die elementare Grundlage für eine spätere Präsentation der Ergebnisse, wobei wir gelernt haben, dass weniger die Quantität, sondern viel mehr die Qualität der Messwerte entscheidend für die Beschreibung eines physikalischen Sachverhalts ist. Die experimentelle Bestimmung der Temperatur mit Hilfe von Phototransitor und CCD-Leistenspektroskopie ist uns, wegen der uns zur Verfügung stehenden Sensoren, wie befürchtet, nicht gelungen. Dies hat jedoch nicht an unseren Konzepten gelegen, sondern, wie erwähnt, an den vorhandenen Messinstrumenten. Trotzdem hat uns die Arbeit an beiden Projekten gerade wegen der Komplexität der Versuche und den Rückschlägen bei der Ausarbeitung des Messaufbaus in der Teamarbeit gestärkt und einen guten Einblick in die Forschungsarbeit ermöglicht. Das erfolgreiche Temperaturmessen mit den Pyrosensor war eine schöne Bestätigung für unser gemeinsam entwickeltes Konzept der berührungslosen Messung und ein schöner Abschluss unseres Praktikums. 22 5 Literaturverzeichnis Literatur [1] Matthias Nau, Elektrische Temperaturmessung mit Wärmeelementen ” und Widerstandsthermometern“, JUMO, 2007 [2] Wolfgang Heering, Skript zur Vorlesung Optoelektronik II“, Lichttech” nisches Institut der Technischen Univerität Karlsruhe, WS 2005/06 [3] Dieter Meschede, Christian Gerthsen, Gerthsen Physik“, Springer Ver” lag, 23. überarbeitete Auflage, 2006 [4] Neil Sclater, Electronics Technology Handbook“, McGraw-Hill Profes” sional, 1. Auflage, 1999 [5] Wolfgang Demtröder, Experimentalphysik 1“, Springer Verlag, 5. Auf” lage, 2008 [6] Wolfgang Demtröder, Experimentalphysik 2“, Springer Verlag, 5. Auf” lage, 2009 [7] David Halliday, Robert Resnick, Jearl Walker, Physik“, Wiley-VCH, ” Bachelor-Edition, 2007 [8] Ulrich Tietze, Christoph Schenk, Halbleiter-Schaltungstechnik“, ” Springer Verlag, 12. Auflage, 2002 [9] Peter Kind et al., EP 11b Digitalelektronik - Teil 3: Mikrocontroller“, ” 2006 [10] InfraTec, Datenblatt LME-302- pyroelectric detector“ ” [11] Toshiba, Datenblatt “TCD 2252D Toshiba CCD Linear Image Sensor“ [12] ST Microelectronics, Datenblatt HCF 2093 QUAD 2-input NAND ” Schmidt-trigger“ 23