Schizophrenie und bipolare Störung

Werbung
PSYCHIATRIE
Schizophrenie und
bipolare Störung
PSYCHIATRIE
Schizophrenie &
bipolare Störung
Schizophrenie und bipolare Störungen gehören zu den weltweit
häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Die Schizophrenie äußert
sich als komplexes Krankheitsbild, das sogar Spezialisten immer wieder Rätsel aufgibt. Bekannt ist allerdings, dass sowohl bei der Schizophrenie als auch bei der bipolaren Störung pathologische Verände- Das Großhirn
S4
- Das limbische System
S6
- Neurotransmitter: Katecholamine,
Histamin und Serotonin
S8
nicht adäquat verarbeiten kann. Dies hat zur Folge, dass die für diese
S 10
psychiatrischen Erkrankungen charakteristischen Symptome getrig-
- Schizophrenie
- Morphologische Veränderungen
und Störungen der Neurotransmission bei Schizophrenie
rungen der Hirnfunktionen vorliegen, so dass das Gehirn Informationen, die es aus der Außenwelt und der eigenen Innenwelt empfängt,
gert werden, und hier setzt auch die medikamentöse Behandlung an.
S 12
Die Prävalenz beider Krankheiten ist ähnlich, weltweit ist ungefähr 1%
- Manifestationen der Schizophrenie:
positive und negative Symptome S 14
der Gesamtpopulation betroffen. Diese Krankheiten haben nicht nur
- Bipolare Störung
S 16
- Morphologische Veränderungen
und Störungen der Neurotrans­­mission bei bipolaren Störungen
S 18
- Manifestationen der bipolaren
Störung: manische und depressive
Episoden
S 20
- Pharmakologische
Behandlungsmöglichkeiten I:
typische Neuroleptika
S 22
- Pharmakologische
Behandlungsmöglichkeiten II:
atypische Neuroleptika
S 24
- Mit einer Neuroleptikatherapie
assoziierte Nebenwirkungen
S 26
weitreichende Folgen für das Leben der Erkrankten selbst, sondern
auch für deren Familienleben und soziales Umfeld.
Die Fortschritte, die die Neurowissenschaften in den letzten Jahr­
zehnten erzielt haben und weiterhin erzielen, helfen uns dabei, die
Hintergründe dieser psychiatrischen Erkrankungen besser zu verstehen und neue und wirksamere Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Daher ist es wichtig, dass Ärzte und Angehörige von Gesundheitsberufen die verschiedenen Aspekte dieser psychiatrischen Erkrankungen kennen.
- Wirkmechanismen von Ziprasidon S 28
- Indikationen für Ziprasidon
S 30
- Literaturangaben
S 34
Inhalt - 3
Die beiden Gehirnhälften (Hemisphären) machen den größten Anteil des Enzephalons aus; sie
sind von der Hirnhaut umgeben und werden durch die Schädelknochen geschützt. Sie sind durch eine
Struktur aus weißer Substanz, das Corpus callosum, miteinander verbunden.
Die aus grauer Substanz bestehende Großhirnrinde bildet die Schicht, die die Oberfläche des Großhirns bedeckt; sie weist zahlreiche Falten (lat. Gyri, Sg. Gyrus) auf, zwischen denen sich tiefe Furchen (lat.
Sulci, Sg. Sulcus) befinden. Diese Furchen trennen die Funktionsbereiche des Großhirns, die sogenannten Lappen, voneinander. Jede Gehirnhälfte ist in vier große (Frontallappen, Parietallappen, Temporallappen und Okzipitallappen) und einen kleineren Lappen (die Inselrinde) unterteilt.
Das Innere des Großhirns besteht aus weißer Substanz, die aber große Bereiche grauer Substanz
enthält: den Thalamus und die Basalganglien. Zu diesen Ganglien gehören der Nucleus caudatus, das
Putamen, der Globus pallidus und das Claustrum. Aufgrund ihrer räumlichen Nähe werden Putamen
und Globus pallidus als einzelne Struktur (Nucleus lentiformis) betrachtet, die zusammen mit dem Nucleus caudatus das Corpus striatum bildet.
Jede Hemisphäre enthält seitlich eine Kammer, den sogenannten lateralen Ventrikel; außerdem ist
eine weitere, zentral angeordnete Kammer vorhanden, die als dritter Ventrikel bezeichnet wird.1,2,3
Cortex cerebri
(Großhirnrinde)
Fissura longitudinalis cerebri
(Hirnlängsfurche)
Corpus callosum
Sulcus lateralis
(Sylvische Furche)
Thalamus
Claustrum
Tractus opticus
(Sehbahn)
4 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Graue Substanz
Weiße Substanz
Lateraler Ventrikel
(Vorderhorn)
Nucleus caudatus
Dritter Ventrikel
Globus pallidus
Nucleus subthalamicus
Das Großhirn
Hirnhaut
Gehirn
Corpus callosum
Fornix
Thalamus
Diencephalon
Hypothalamus
Chiasma opticum
(Sehnervenkreuzung)
Hypophyse
Pons
Hirnstamm
Mesencephalon
(Mittelhirn)
Zentralkanal
Medulla
oblongata
Rückenmark
Cerebellum
(Kleinhirn)
Funktionsbereiche der Großhirnrinde
Motorisch-sensorisches Feld
Präfrontaler
Kortex
Sensorisch-motorisches Feld
Prämotorisches Hüfte
Hüfte
Feld
Sensorische
Rumpf
Analyse
Rumpf
Frontales
(Assoziation)
Augenfeld Arm
Arm
Hand
Hand
Lesen,
Gesicht Gesicht Sprache und
Sprechen
Auditorischer
Kortex II
Visuelles Feld I
Visuelles
Feld II
Auditorischer Kortex I
Motorisches
Sprachzentrum
Visuelles Feld III
Das Großhirn - 5
Das limbische System ist besonders komplex organisiert, was ein Hinweis darauf ist, dass hier eine
hochspezialisierte Informationsverarbeitung stattfindet. Es besteht aus einer Reihe von Strukturen, die
für die Emotionen, das Verhalten, die Initiative und das Gedächtnis zuständig sind.
Der limbische Kortex wird aus dem Gyrus cinguli und dem parahippocampalen Gyrus, der sich im
Temporallappen befindet, gebildet. Der Gyrus cinguli ist für Schmerzwahrnehmung, komplexe motorische Kontrolle und soziale Interaktionen zuständig.
Die Formatio hippocampi setzt sich aus dem Gyrus dentatus, dem Hippocampus und dem Subiculum zusammen und befindet sich in der Nähe des lateralen Ventrikels. Sie wird mit der Erinnerung an
kurz zurückliegende Ereignisse assoziiert und zeigt eine auffällige Plastizität.
Die Amygdala liegt an der Vorderseite des Hippocampus im Temporallappen ist mit dem Ende des
Nucleus caudatus verbunden. Ihre Funktion betrifft insbesondere das Lernen und emotionale Aspekte
von Erfahrungen, außerdem ist sie an Entscheidungen hinsichtlich des angemessenen Verhaltens in bestimmten sozialen Situationen beteiligt.
Der Hypothalamus befindet sich unterhalb des Thalamus. Er ist für die Steuerung von Emotionen,
autonomen Funktionen und bestimmten somatischen Funktionen zuständig.1,3,4,5,6
Dreidimensionales
Diagramm
Fornix
Corpus callosum
Hauptteil des Fornix
Säulen des Fornix
Thalamus
Fimbria
Septum
Fasciculus mamillothalamicus
(Vicq-d'Azyr-Bündel )
Hippocampus
Amygdala
Corpus mamillare
(Mamillarkörper)
6 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Das limbische System
Hippocampus
Kurzzeitgedächtnis
Identifikation
von Informationen
Amygdala
Stimuli
Langzeitgedächtnis
Speicherung im
präfrontalen Kortex
Assoziationskortizes
Angemessenes Verhalten
und Lernen
Afferenzen
Limbisches System
Präfrontaler
Kortex
Efferenzen
Hypothalamus
Hypothalamus
Gyrus cinguli
Wut
Soziale
Interaktion
Schmerzwahrnehmung
Furcht
Sexualität
Das limbische System - 7
Die Neuronen, aus denen das Nervensystem besteht, kommunizieren durch den Austausch einer
Reihe chemischer Substanzen, der sogenannten Neurotransmitter, miteinander. Zu diesen gehören unter anderem Katecholamine, Histamin und Serotonin.
Die Katecholamine sind Dopamin, Norepinephrin und Epinephrin, wobei die Konzentration von Epinephrin deutlich unter der der übrigen Katecholamine liegt. Dopamin wird von diversen Systemen benötigt, die für die Vermittlung der motorischen Funktionen (nigrostriatale Bahn), die Emotionen, Gedächtnis, Lernen, Verhalten und Denken (mesocorticolimbische Bahn) sowie endokrine Regelkreise (hypothalamo-hypophysäres System) zuständig sind. Es gibt fünf Dopaminrezeptoren (D1–D5). Die noradrenergen
Neuronen steuern Aufmerksamkeit und Wachheit, ihre Rezeptoren sind u.a. α1, α2, β1, β2 und β3.
Histamin wird für die Steuerung autonomer und neuroendokriner Prozesse benötigt; Histaminrezeptoren sind H1, H2 und H3.
Serotonin wird mit der Regulation von Stimmung, psychischem Befinden und Schlaf in Verbindung
gebracht, es wirkt durch Bindung an eine Vielzahl von Rezeptoren.5,7,8,9
Präsynaptische Neuronen
Synaptische
Vesikel
Noradrenalin
Serotonin
Wiederaufnahme
Bindung an den
spezifischen Rezeptor
Normale Neurotransmission
Postsynaptisches Neuron
8 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Neurotransmitter
Katecholamine, Histamin und Serotonin
Corpus striatum
Frontallappen
Das dopaminerge System
Kortikale
Projektionen
Projektionen in das
Striatum und das
limbische System
Corpus callosum
Thalamus
Substantia nigra
Pedunculopontiner
tegmentaler Nucleus
Pons
Cerebellum
(Kleinhirn)
Tyrosin
Medulla oblongata
MAO
L-Dopa
Dopamin
Dopaminfreisetzung
D2
D1
Medulla
Wiederaufnahme
D3
SYNAPSE
D4
D5
Freigesetztes
Dopamin
Neurotransmitter - 9
Schizophrenie ist eine chronische psychische Erkrankung, die mit Veränderungen von Wahrnehmung, Denken, Sprache, Verhalten, Affektsteuerung und Willensäußerungen einhergeht. Sie tritt erstmals in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter auf und betrifft rund 1 % der Bevölkerung.
Die verschiedenen Subtypen der Schizophrenie können nach ihren klinischen Merkmalen unterschieden werden:
Paranoide Schizophrenie: Typisch sind zumeist Wahnvorstellungen und Verfolgungsängste sowie akustische Halluzinationen.
Hebephrenie: Das Verhalten ist unorganisiert, und es kommt zu schweren Antriebs- und Denkstörungen. Diese Form der schizophrenen Psychose beginnt im Jugendalter.
Katatone Schizophrenie: Sie ist geprägt von motorischen Symptomen, zum Beispiel der automatischen
Wiederholung von Gehörtem, übertriebenen unproduktiven Bewegungen oder einer Immobilität, die
sich bis zum Stupor steigern kann. Desorganisation: Sprache und Verhalten sind unkoordiniert, es
kommt zur Affektverflachung oder unangemessenen Reaktionen.
Schizophrenia simplex: Es fehlen halluzinatorische Symptome und Wahnvorstellungen, aber die Krankheit schreitet langsam und schleichend fort, wobei Passivität und Affektverflachung im Vordergrund
stehen.10,11,12,13
An der Ätiopathogenese der Schizophrenie beteiligte Faktoren
Erbanlagen
Neurologische
Entwicklungsstörungen
Veränderungen der Hirnstrukturen
10 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Schizophrenie
Hebephrenie
Formen der Schizophrenie
Unangemessenes
Verhalten
Paranoide
Schizophrenie
Affektive
Veränderungen
Akustische
Halluzinationen
Schizophrenia
simplex
Katatone
Schizophrenie
Ring
Ring
Ring
Ring
Ring
Ständig in
Bewegung, ohne
ein Ziel
Eigenartige
Körperhaltungen
- Hypoaktivität
- Affektive Abstumpfung
Schizophrenie- 11
Die Ursachen der Schizophrenie sind immer noch nicht bekannt, aber es werden mehrere auslösende Faktoren vermutet. Erbfaktoren machen 70% des Erkrankungsrisikos aus. Infrage kommt eine ganze
Reihe von Genen, vermutlich diejenigen, die an der Synthese von Enzymen und Wachstumsfaktoren sowie am Neurotransmitterstoffwechsel beteiligt sind. Die restlichen 30% der Erkrankungen gehen auf
Umweltfaktoren wie perinatale und frühkindliche Hirnschädigungen sowie psychosoziale Stressfaktoren zurück.
Bei einer Schizophrenie sind vor allem folgende Hirnbereiche betroffen: das limbische System, die
Frontallappen und die Basalganglien. Für die Genese existieren unterschiedliche Hypothesen:
Die dopaminerge Hypothese: Hierbei wird von einem Ungleichgewicht in der Dopaminaktivität in den
unterschiedlichen Gehirnregionen ausgegangen. Auch Veränderungen bei Serotonin, Acetylcholin und
Glutamat werden vermutet.
Die Hypothese von Störungen der neurologischen Entwicklung: Ihre Befürworter postulieren, dass eine
pränatale Störung der normalen Bildung von Verbindungen zwischen Neuronen und deren Bewegung
vorliegt. Während der Entwicklung dieser Krankheit werden zwar bestimmte Neuronen eliminiert, aber
es verbleiben immer noch eine Anzahl anomaler Neuronenverbindungen, die Informationen nicht adäquat verarbeiten können.12,13
Normal
Schizophrenie
Verlust von
kortikalem Gewebe
Parietal
Frontal
Vergrößerung
der Ventrikel
12 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Morphologische Veränderungen
und Störungen der Neurotransmission bei Schizophrenie
Neokortex
AChfazilitatorisch
Thalamus
NAmodulierend
Interneuronen
5-HTfazilitatorisch
GLUstimulatorisch
DAsensibilisierend
GABAinhibitorisch
Sensorisch afferent
GLUstimulatorisch
An der Physiopathogenese der
Schizophrenie beteiligte Neurotransmitter
DA: Dopamin. Aktiviert die Rezeptoren D1und D2 und erhöht die neuronale Reaktion
auf Glutamat.
GLU: Glutamat. Exzitatorische Antwort der
Neuronen.
Pyramidale Neuronen
im limbischen Kortex
und Neokortex
5-HT: Serotonin. Aktiviert die 5-HT2ARezeptoren, die die Glutamatfreisetzung an
den synaptischen Terminalen vermitteln.
Subkortikaler Nucleus
ACh: Acetylcholin. Erleichtert die Aktivierung
der Interneuronen durch Bindung an die
nikotinischen Acetylcholinrezeptoren.
Pedunculopontiner tegmentaler Nucleus
GABA: Gamma-Aminobuttersäure. Inhibitorische Antwort der Neuronen.
Nucleus raphe dorsalis
NA: Noradrenalin. Verringert die Aktivität der
Interneuronen.
Substantia nigra
Locus Caeruleus
Motorisch efferent
Morphologische Veränderungen - 13
Eine Schizophrenie kann abrupt oder schleichend einsetzen. Die Symptome äußern sich in Form von
Attacken mit Phasen von stärkerer oder geringerer Intensität, und es kommt zu einer progressiven Verschlechterung bei der sozialen, beruflichen und geistigen Leistungsfähigkeit der Betroffenen oder zur
Vernachlässigung der Körperpflege. Darüber hinaus sind Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit,
Anspannung, depressive Verstimmungen, Verzweiflung und Selbstmordgedanken oder gar -versuche
häufig. Manchmal werden auch Veränderungen bei der Aufmerksamkeit, der Informationsverarbeitung,
der Assoziationsfähigkeit und der Entstehung von Gedanken sowie der Ausführung von Handlungen
beobachtet. Bei den typischen Manifestationen der Erkrankung kann zwischen positiven und negativen
Symptomen unterschieden werden.
Positive Symptome sind Manifestationen, die normalerweise bei gesunden Personen nicht vorkommen, zum Beispiel Halluzinationen, Wahnvorstellungen, ungeordnete Sprache und Verhaltens- oder
Bewegungsstörungen (Erregtheit, mangelnde Körperpflege, motorische Störungen, Rigidität).
Negative Symptome stellen sich als Verringerung oder Verlust der normalen Fähigkeiten eines Menschen dar. Sie umfassen eine affektive Verflachung, Verarmung der Sprache und Fehlen von Willens­
äußerungen.10,12,13
14 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Manifestationen der Schizophrenie:
positive und negative Symptome
Halluzinationen, Verfolgungswahn
Aufmerksamkeitsdefizit
Vernachlässigung
der Körperpflege
aaa...........bbbbb
Verfall der
Sprachfähigkeit
Soziale Probleme
Katatonie
Manifestationen der Schizophrenie - 15
Bei einer bipolaren Störung handelt es sich um eine chronisch verlaufende Erkrankung, für die
Stimmungsschwankungen charakteristisch sind. Depressive Episoden treten im Wechsel mit manischen
oder hypomanischen Episoden sowie mit symptomfreien Phasen auf. Für diese Krankheit werden zwei
Hauptformen beschrieben: Typ I und Typ II.
Die Bipolar-Typ I-Störung äußert sich als Depression, an die sich mindestens eine Episode der Manie anschließt; außerdem können sich psychotische Symptome entwickeln, und wenn die Manifestationen ein potenzielles Risiko für den Patienten selbst oder andere mit sich bringen, ist eine stationäre Behandlung unumgänglich. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen.
Beim Typ II treten die depressiven Episoden immer wieder und im Wechsel mit mindestens einer
Episode von Hypomanie auf. Bei einer Hypomanie sind die Krankheitszeichen nicht so extrem ausgeprägt, und es fehlen psychotische Symptome. Diese Form der bipolaren Störung kommt bei Frauen
häufiger vor und bleibt zumeist ohne signifikante Folgen für das soziale oder berufliche Leben, auch
stationäre Behandlungen sind in der Regel nicht erforderlich.
Bei beiden Ausprägungen treten normalerweise im jungen Erwachsenenalter erstmals Krankheitszeichen auf. Betroffene mit bipolarer Störung, bei denen es innerhalb eines Jahres zu mindestens vier
Episoden von Manie oder Depression kommt, gelten als „Rapid Cycler“; die Behandlung dieser Form der
Krankheit gestaltet sich zumeist besonders schwierig.10,14,15,16
Bipolar-I-Störung
(mit manischen Episoden)
Hypomanie
Hypomanie
Manie
Manie
Bipolar-II-Störung
(ohne manische Episoden)
16 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Jahre
Depression
Depression
Jahre
Bipolare Störung
Genetische
Faktoren
Störungen
der Neurotransmission
Zerebrale
Veränderungen
Sofortige emotionale
Konsequenzen der Episoden
Manie
Anschließende
Verschlechterung und
Störungen im sozialen,
persönlichen und
familiären Umfeld
Depression
Bipolare Störung - 17
Bei der bipolaren Störung kommt eine Anzahl biologischer und emotionaler Faktoren zum Tragen, aber bisher existiert noch keine übergreifende Hypothese, welche die Rolle jedes Einzelnen dieser
Faktoren befriedigend erklären kann.
Es wird vermutet, dass Störungen bei den Katecholaminen und beim Serotonin eine Rolle bei der
Pathogenese spielen.
Die Katecholamin-Hypothese postuliert, dass ein Übermaß dieser Neurotransmitter die Manie hervorruft, während die Depression die Folge ihres Mangels ist.
Nach der „permissiven“ Serotonin-Hypothese werden sowohl Manie als auch Depression durch
Funktionsstörungen des serotonergen Systems ausgelöst, die auf Fehler in der Interaktion des Serotonins mit anderen Neurotransmittern, insbesondere Norepinephrin und Dopamin, zurückgehen.
Darüber hinaus sind bipolare Störungen häufig mit Verletzungen der Frontal- und Temporal­lappen
assoziiert. Verletzungen der linken Hemisphäre gehen eher mit Depressionen einher, während bei Verletzungen der rechten Gehirnhälfte ein Zusammenhang mit manischen Zuständen beobachtet wird, allerdings trifft dies nicht mehr zu, wenn die posterioren Hirnregionen betroffen sind (so können Depressionen mit Läsionen in der rechten Parieto-Okzipital-Region assoziiert sein).10,14,16
Läsionen des
Temporallappens
Läsionen in der
rechten Hemisphäre
werden mit Manie assoziiert
18 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Läsionen
des Frontallappens
Läsionen in der
linken Hemisphäre
werden mit Depression assoziiert
Morphologische Veränderungen und Störungen
der Neurotransmission bei bipolaren Störungen
Serotonerge Bahnen
Noradrenerge Bahnen
Synaptische Vesikel
Präsynaptische
Neuronen
Noradrenalin
Serotonin
Noradrenerge
Rezeptoren
Bindung an die
spezifischen
Rezeptoren
Postsynaptisches Neuron
Neurotransmission
bei Depression
Geringere Anzahl an
Neurotransmittern
Serotonerge
Rezeptoren
Normale
Neurotransmission
Neurotransmission
bei Manie
Höhere Anzahl an
Neurotransmittern
Morphologische Veränderungen und Störungen der Neurotransmission bei bipolaren Störungen - 19
Charakteristisch für die manische Episode sind ein übertriebenes und anhaltendes Hochgefühl, Euphorie oder Reizbarkeit. Damit verbunden sind ein extrem überhöhtes Selbstwertgefühl oder Größenwahn, ein stark verringertes Schlafbedürfnis, Logorrhoe und eine Beschleunigung des Denkens, die sich
bis hin zu einer „Ideenflucht“ steigern kann. Die Betroffenen sind durch unwichtige Stimuli leicht ablenkbar, und vorsätzliche Aktivitäten und mentale Abläufe sind stark beschleunigt.
Bei der depressiven Episode hingegen ist die Stimmung gedrückt und durch Interessenverlust und
das nahezu vollständige Fehlen der Fähigkeit, Freude zu empfinden, gekennzeichnet. Die Patienten
fühlen sich traurig und empfinden nahezu ständig ein Gefühl innerer Leere; dies ist häufig von Weinen,
Müdigkeit und Antriebslosigkeit begleitet. Auch Schlaf, Appetit und motorische Aktivitäten sind mehr
oder weniger stark beeinträchtigt. Betroffene sind entschlussunfähig, auch die Fähigkeit zu denken
oder sich zu konzentrieren kann eingeschränkt sein. Charakteristisch sind auch übertriebene oder unangemessene Schuldgefühle oder ein Gefühl der Nutzlosigkeit. Alle diese Symptome sind mit erheblichen Belastungen verbunden und können die Patienten auf vielen Ebenen beeinträchtigen: in ihrem
sozialen, beruflichen und emotionalen Leben.10,14,15,17
Lachen
Weinen
Manie
Schallendes
Gelächter
20 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Depression
Sorgen
Manifestationen der bipolaren Störung:
manische und depressive Episoden
Manische Episode
- Euphorische Stimmung
- Logorrhoe
- Vermehrte psychomotorische Aktivität
- Zwanghaftes Einkaufen
Depressive Episode
- Benommenheit
- Schlaflosigkeit
- Interessenverlust
- Müdigkeit
- Gewichtszunahme/
-abnahme
- Selbstmordgedanken
Manifestationen der bipolaren Störung - 21
Die typischerweise eingesetzten Neuroleptika gehören zu einer Gruppe von Wirkstoffen, die sich
zwar hinsichtlich ihrer chemischen Struktur stark voneinander unterscheiden, denen aber gemeinsam
ist, dass sie die D2-dopaminergen Rezeptoren blockieren können, die mit den psychotischen Symptomen assoziiert sind. Außerdem blockieren sie folgende Rezeptoren: den muskarinergen Rezeptor M1,
den histaminergen Rezeptor H1 und den adrenergen Rezeptor alpha1.
Typische Neuroleptika sind für die Therapie akuter und chronischer psychotischer Störungen wie
Schizophrenie und Manie indiziert. Sie werden darüber hinaus auch bei toxischen Psychosen, Wahnerkrankungen und bei Patienten mit Psychosen, Demenz oder geistigen Behinderungen gegen Erregtheitszustände oder Aggressivität verordnet. Sedative Neuroleptika können auch als Schlaf- oder Beruhigungsmittel angewandt werden.
Der Unterschied zwischen den verschiedenen typischen Neuroleptika liegt in ihrer Wirksamkeit bei
der Blockade dieser Rezeptoren und der hierdurch erzielten pharmakologischen Wirkung. Je nach dem
vorherrschenden klinischen Profil der jeweiligen Substanz werden sie daher in drei Gruppen unterteilt:
eher sedativ (Chlorpromazin, Levomepromazin, Promethazin, Clothiapin) bzw. eher hochpotent wirksame Arzneimittel (Haloperidol, Bromperidol, Zuclopenthixol, Trifluoperazin, Pimozid) und begleitende
Medikamente (Thioridazin, Propericiazin).9,18,19,20
Linderung der positiven Symptome bei psychotischen Störungen
Akustische Halluzinationen
Psychomotorische Unruhe
Vorher
Vorher
Nachher
Nachher
22 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten I:
typische Neuroleptika
Typische
Neuroleptika
Wirkung auf weitere
Neurotransmitter-Rezeptoren
Adrenerger Rezeptor
Inhibition des
adrenergen Rezeptors α1
Typische
Neuroleptika
Muskarinerger Rezeptor
ACh
Dopamin
D2
Inhibition des M1-Rezeptors
D2
D1
Inhibition des
Dopamin-Rezeptors
ACh: Acetylcholin
D1: dopaminerger Rezeptor
D2: dopaminerger Rezeptor
M1: muskarinerger Rezeptor
Pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten I - 23
Atypische Neuroleptika sind Substanzen, die gleichzeitig die dopaminergen D2-Rezeptoren und
die serotonergen 5-HT2-Rezeptoren blockieren. In geringerem Umfang hemmen sie auch weitere Rezeptoren, und zwar die H2-Histamin-Rezeptoren, die M2-muskarinergen Rezeptoren, die alpha-adrenergen Rezeptoren und weitere 5-HT-Rezeptoren vom serotonergen Subtyp.
Diese Substanzen sind wichtig, weil sie im Gegensatz zu den typischen Neuroleptika kaum Störungen der unwillkürlichen Bewegungen (extrapyramidale Symptome) hervorrufen. Außerdem wirken sie
nicht nur gegen die positiven Symptome der Schizophrenie wie die andere pharmakologische Gruppe,
sondern auch gegen die negativen Symptome, und letztlich zeigen sie eine gute Wirksamkeit bei Störungen, die sich gegen die typischen Neuroleptika als resistent erwiesen haben.
Die Wirkstoffe, die zu dieser Gruppe gehören, sind: Clozapin, Risperidon, Olanzapin, Aripiprazol,
Quetiapin und Ziprasidon. Diese Substanzen eignen sich zur Behandlung der meisten Formen der
Psychose, einschließlich Schizophrenie, Wahnerkrankungen, schizoaffektiven und schizophreniformen
Störungen und gegen psychotische Symptome, die mit organischen Geisteskrankheiten einhergehen.
Sie sind auch bei bipolaren Störungen zur Therapie der akuten Manie oder Depression mit psychotischen Symptomen hilfreich.9,18,19,20
24 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten II:
atypische Neuroleptika
Atypisches Neuroleptikum
Dopamin
Atypisches
Neuroleptikum
serotonerger Rezeptor 5-HT2
D2 Rezeptor
Serotonin
Inhibition des
dopaminergen Rezeptors D2
Wirkung auf weitere
Neurotransmitter-Rezeptoren
Inhibition des
serotonergen Rezeptors 5-HT2
Pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten II: atypische Neuroleptika - 25
Unter einer Behandlung mit Neuroleptika können zahlreiche Nebenwirkungen auftreten. Je nach
deren Schweregrad können diese Nebenwirkungen in den Patienten den Wunsch auslösen, die Behandlung abzubrechen; daher muss darauf geachtet werden, wann diese Nebenwirkungen eintreten,
um die Dosis anpassen oder das Medikament wechseln zu können.
Bei den Nebenwirkungen der Neuroleptika (speziell der typischen Neuroleptika) handelt es sich
häufig um eine Reihe motorischer Beschwerden wie Veränderungen des Muskeltonus oder Spasmen, in
deren Folge abnormale Körperhaltungen und unkontrollierte Bewegungen auftreten. Diese Symptome
unterscheiden sich sehr stark hinsichtlich ihres Schweregrads und des betroffenen Körperbereichs, sie
sind aber zumeist schmerzhaft und lästig.
Die durch diese Wirkstoffe bedingte Sedierung und Somnolenz ist in Fällen von Insomnie oder Erregtheit durchaus willkommen; allerdings werden die Patienten hierdurch in ihren Aktivitäten eingeschränkt, daher sollte die Therapie schrittweise eingeleitet werden.
Weitere Nebenwirkungen von Neuroleptika sind Gewichtszunahme und Hyperprolaktinämie.
Letztere geht auf eine Dopamininhibition zurück, da dieser Neurotransmitter auch die Prolaktinsekretion hemmt. Hierdurch kann es zu klinischen Folgen wie Veränderungen des Menstruationszyklus, des
sexuellen Verlangens und der Milchsekretion kommen.18,21,22
Dopamin (DA)
DA
Hypothalamus
Neuroleptikum
Rezeptorblockade
durch den Wirkstoff
Hypophyse
Tonische
Inhibition
Hyperprolaktinämie
Laktotrophe Zellen
26 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Mit einer Neuroleptikabehandlung
assoziierte Nebenwirkungen
Extrapyramidale Bahn
Akute Dystonien
Kortikales
extrapyramidales System
Kortex
Beeinträchtigungen des
Muskeltonus: Abnormale
Haltungen von Kopf
und Hals (Retrocollis
spasmodicus, Torticollis
[Schiefhals])
Mesencephalon
Spasmen der Muskulatur für:
- Kauen
- Schlucken
- Sprechen
- Atmung
Rubrospinaler Trakt
Medulla oblongata
Pons
Tektospinaler Trakt
Blepharospasmus
Vestibulospinaler
Trakt
Rückenmark
Oculogyre Krise
Zungenprotrusion
Mit einer Neuroleptikabehandlung assoziierte Nebenwirkungen - 27
Ziprasidon ist ein atypisches Neuroleptikum mit einem einzigartigen Rezeptorbindungsprofil.
Es handelt sich um ein Benzisothiazolyl-Piperazin mit einer starken und hochselektiven Wirkung als Rezeptorantagonist für Dopamin D2 und Serotonin 5-HT2A. Außerdem zeigt es eine hohe Affinität für die
Rezeptorsubtypen 5-HT1A, 5-HT1D und 5-HT2C, was möglicherweise zur therapeutischen Gesamtwirkung
des Mittels beiträgt. Ziprasidon wirkt agonistisch auf die 5-HT1A-Rezeptoren, aber antagonistisch auf die
Rezeptoren 5-HT1D und 5-HT2C.31
Darüber hinaus wirkt es als Antagonist auf die Dopaminrezeptoren D3 und D4, den adrenergen Rezeptor alpha1 und den histaminergen Rezeptor H1. Seine Affinität für den dopaminergen Rezeptor D1,
den muskarinergen Rezeptor M1 sowie den adrenergen Rezeptor alpha2 ist dagegen gering.
Die Wirkung auf die serotonergen und adrenergen Rezeptoren führt zu einer Serotonin-Nor­
epinephrin-Wiederaufnahmehemmung. Dies stimmt mit den klinischen Erfahrungen überein, dass
­Ziprasidon bei nicht schizophrenen Patienten ähnlich wie ein Antidepressivum wirkt.23,24,25
Mögliche Wirkungen von Ziprasidon aufgrund der Blockade verschiedener
Neurotransmitter-Rezeptoren 29,30
Blockade der Rezeptoren Klinische Wirkungen
5HT2A
Behandlung von Dysthymie und Negativsymptomen, Reduktion der
EPS-Neigung, mögliche Verbesserung der Kognition
5HT2C
Behandlung von Angst- und Panikattacken, mögliche Verbesserung
von Kognition und Stimmung
5HT1D
Möglicherweise antidepressive Wirkung
5HT1A
Besserung von Angst und Depression
D2
Behandlung der Positivsymptomatik, Auslösung von EPS,
Prolaktinerhöhung
α1
Orthostatische Hypotension, Reflextachykardie, Potenzierung von
Antihypertensiva
H1
Sedierung, Gewichtszunahme, Potenzierung von ZNS-Depressiva
M1
Harnverhalten, Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, Obstipation,
mögliche Beeinträchtigung der Kognition
28 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Wirkmechanismus von Ziprasidon
ZIPRASIDON
Hauptwirkungen
Dopaminerge
Rezeptoren
Starker Antagonist an D2,
Antagonist an D3 und an
dem D4 -Rezeptor
Neurotransmitter
Dopamin
Serotonin
Serotonerge
Rezeptoren
Starker Antagonist an
den Rezeptoren 5-HT2A,
5-HT2C, 5-HT1D und
5-HT1A-Agonist
Histaminerge
Rezeptoren
Antagonist
am H1-Rezeptor
Adrenerge
Rezeptoren
Antagonist
am α1-Rezeptor
Histamin
Adrenalin und Noradrenalin
Wirkmechanismus von Ziprasidon - 29
Da es an den dopaminergen und serotonergen Rezeptoren ansetzt, ist Ziprasidon zur Behandlung
der positiven und negativen Symptome der Schizophrenie gut geeignet.
In einer Studie über 52 Wochen zeigte sich Ziprasidon wirksam bei der Aufrechterhaltung einer
klinischen Besserung während der Erhaltungstherapie bei Patienten, die am Beginn der Therapie angesprochen hatten; es gab keine eindeutigen Hinweise auf eine dosisabhängige Reaktion in den
Ziprasidon-Gruppen. In dieser Studie, die Patienten mit sowohl positiven als auch negativen Symptomen einschloss, konnte die Wirksamkeit von Ziprasidon bei beiden Gruppen gezeigt werden.31
Die Häufigkeit, mit der eine Gewichtszunahme in Kurzzeitstudien (4 bis 6 Wochen) bei Schizophrenie als Nebenwirkung gemeldet wurde, war gering und bei den mit Ziprasidon und Plazebo behandelten Patienten identisch (beide 0,4 %). In einer plazebokontrollierten Studie über ein Jahr wurde bei den
mit Ziprasidon behandelten Patienten ein Gewichtsverlust von 1 bis 3 kg (median), und bei den mit
Plazebo behandelten Patienten von 3 kg (median) beobachtet. 31
In einer doppelblinden Vergleichsstudie bei Schizophrenie wurden die metabolischen Parameter einschließlich Gewicht, Nüchterninsulin, Gesamtcholesterin und Triglyzeride sowie ein Insulinresistenzindex (IR) bestimmt. Bei den mit Ziprasidon behandelten Patienten kam es bei keinem dieser metabolischen Parameter zu signifikanten Veränderungen gegenüber dem Ausgangswert. 31
Die Wirksamkeit von Ziprasidon bei Erwachsenen mit Manie wurde in zwei plazebo-kontrollierten
Doppelblindstudien über 3 Wochen, in denen Ziprasidon mit Plazebo verglichen wurde, und in einer
Doppelblindstudie über 12 Wochen mit Ziprasidon versus Haloperidol und Plazebo nachgewiesen. In
diese Studien wurden ca. 850 Patienten eingeschlossen, die den DSM-IV-Kriterien einer Bipolar-I-Störung mit einer akuten manischen oder gemischten Episode, mit oder ohne psychotische Symptome,
entsprachen. Psychotische Symptome waren zu Beginn der Studien bei 49,7%, 34,7% bzw. 34,9% der
Patienten vorhanden. Die Wirksamkeit wurde anhand der Mania Rating Scale (MRS) bewertet. Die Clinical Global Impression Severity (CGI-S)-Skala wurde in diesen Studien entweder als co-primäre oder als
sekundäre Wirksamkeitsvariable herangezogen. Die Behandlung mit Ziprasidon (40-80 mg 2-mal täglich, mittlere Tagesdosis 120 mg) ergab im Vergleich zu Plazebo eine statistisch signifikant stärkere Verbesserung des MRS-Score und CGI-S-Score beim letzten Untersuchungstermin (3 Wochen). In der
12-wöchigen Studie bewirkte die Behandlung mit Haloperidol (mittlere Tagesdosis 16 mg) eine signifikant höhere Verringerung der MRS-Scores im Vergleich zu Ziprasidon (mittlere Tagesdosis 121 mg). Die
Wirksamkeit von Ziprasidon war vergleichbar mit jener von Haloperidol hinsichtlich des Anteils an Patienten, die von Woche 3 bis Woche 12 ein kontinuierliches Ansprechen auf die Behandlung zeigten.31
30 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Indikationen für Ziprasidon
Schizophrenie
bei Erwachsenen
Soziale Isolation
Verfolgungswahn
Bipolare Störung
bei Erwachsenen
(manische oder gemischte Episoden)
Akustische Halluzinationen
Bipolare Störung bei Kindern
und Jugendlichen von
10 bis 17 Jahren (manische
oder gemischte Episoden)
Größenwahn
ZIPRASIDON
Minimales
Schlafbedürfnis
Kaufrausch
Logorrhoe
Tachylalie
Affektive Störung
Manie
Depression
Hyperaktivität
Ideenflucht
Tachypsychie
Indikationen für Ziprasidon - 31
Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren ist Ziprasidon zugelassen zur oralen
Behandlung von manischen oder gemischten Episoden mittleren Schweregrades im Rahmen von bipolaren Störungen.
Die Wirksamkeit von Ziprasidon in der Behandlung der Bipolar-I-Störung bei pädiatrischen
Patienten (10-17 Jahre) wurde in einer vierwöchigen, plazebo-kontrollierten Studie bei ambulant oder
stationär behandelten Patienten (n=237) beurteilt, die den DSM-IV-Kriterien für manische oder gemischte Episoden einer Bipolar-I-Störung mit oder ohne psychotische Merkmale entsprachen und vor
Behandlungsbeginn eine Y-MRS-Score ≥17 hatten. In dieser doppelblinden, plazebo-kontrollierten Studie wurde flexibel dosiertes, orales Ziprasidon [80-160 mg täglich (40-80 mg zweimal täglich) in zwei
geteilten Dosen bei Patienten ≥45 kg; 40-80 mg täglich (20-40 mg zweimal täglich) bei Patienten <45
kg] mit Plazebo verglichen. Ziprasidon wurde am 1. Tag als Einzeldosis von 20 mg verabreicht, und anschließend über 1-2 Wochen titriert, wobei die Zieldosis, verabreicht in zwei geteilten Gaben, insgesamt
120-160 mg täglich bei Patienten ≥45 kg bzw. 60-80 mg täglich bei Patienten <45 kg betrug. Eine ungleiche Dosierung mit um 20 mg oder 40 mg niedrigeren Morgen- als Abenddosen war erlaubt. Ziprasidon zeigte eine Überlegenheit gegenüber Plazebo in Bezug auf die Änderung der Y-MRS-Gesamtscores vom Behandlungsbeginn bis zur 4. Woche. In dieser klinischen Studie betrug die durchschnittliche Tagesdosis 119 mg bei Patienten ≥ 45 kg bzw. 69 mg bei Patienten <45 kg.31
Nach oraler Verabreichung von Ziprasidon zusammen mit Nahrung wurden maximale Plasmakonzentrationen typischerweise 6 bis 8 Stunden nach der Einnahme beobachtet. Da die mittlere
terminale Halbwertszeit des Wirkstoffes nach oraler Gabe bei 6,6 Stunden liegt, wird eine Einnahme in
zwei Dosen pro Tag mit ausreichend Nahrung empfohlen.31
32 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
Auch intramuskuläre Injektionen sind möglich. Ziprasidon Injektionslösung ist indiziert für die
Akuttherapie von Erregungszuständen bei Patienten mit Schizophrenie für die Dauer von bis zu höchstens
drei aufeinander folgenden Tagen, wenn eine orale Therapie nicht geeignet ist. Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg, nach Bedarf bis zu einer Maximaldosis von 40 mg täglich. Dosen von 10 mg können alle 2
Stunden verabreicht werden. Bei manchen Patienten kann eine Anfangsdosis von 20 mg erforderlich sein;
eine weitere Dosis von 10 mg kann dann nach 4 Stunden gegeben werden. Die Bioverfügbarkeit von Ziprasidon nach intramuskulärer Gabe beträgt 100%. Nach intramuskulären Einzeldosen werden maximale
Serumspiegel typischerweise etwa 30 - 60 Minuten nach Applikation erreicht.31 Ziprasidon 20 mg/ml reduziert bereits 15 Minuten nach intramuskulärer Applikation die Agitiertheit. 30 Minuten nach der Injektion
zeigt sich bereits eine signifikante Wirksamkeit. Die Wirkung einer einzelnen Dosis von Ziprasidon 20 mg/
ml i.m. hält mindestens 4 Stunden lang an.32 Für die effektive Umstellung von Zeldox® i.m. auf oral, starten
Sie bitte die orale Therapie 1-2 Stunden nach der letzten Dosis von Zeldox® i.m.33
Orales Ziprasidon wurde in klinischen Studien an etwa 6.500 erwachsenen Personen verabreicht.
Die häufigsten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei Schizophrenie waren Sedierung und
Akathisie. In klinischen Studien bei bipolarer Manie waren die häufigsten Nebenwirkungen Sedierung,
Akathisie, extrapyramidale Störungen und Schwindel. Häufigkeit, Art und Schweregrad der Nebenwirkungen bei pädiatrischen Patienten mit bipolarer Störung entsprachen generell jenen bei Erwachsenen
mit bipolarer Störung, die mit Ziprasidon behandelt wurden.31
Ziprasidon hat sich hinsichtlich der Gewichtszunahme, einem manchmal mit Neuroleptika verbundenen unerwünschten Ereignis, als gut verträglich erwiesen. Unter Ziprasidon kommt es nicht zu einer
nennenswerten Gewichtszunahme.
Die Anwendung von Ziprasidon wurde nicht mit der Entwicklung von Hyperlipidämie oder Diabetes in Verbindung gebracht, was es für metabolisch vorbelastete Patienten zu einer guten
Alternative macht.31
Weitere Auswirkungen einer Behandlung mit Ziprasidon - 33
Referenzen:
(1) Snell RS. Clinical neuroanatomy for medical students. 5th. edition. Baltimore. USA: Lippincot Williams & Wilkins, Inc., 2001.
(2) Latarjet M, Ruiz Liard A. Anatomía Humana. 2° edición. Editorial Médica Panamericana, 1992.
(3) Guyton AC. Basic Neuroscience. Anatomy and Physiology. 2nd. Edition. Philadelphia: W. B. Saunders Company, 1991.
(4) Kaplan & Sadock’s. Comprehensive Textbook of Psychiatry Lippincott. 7th. Edition. Williams & Wilkins Publishers, 2000.
(5) Barker R, Barasi S. Neuroscience at a glance. Blackwell Science Ltd., 1999.
(6) Morgane P, Mokler D. The Limbic brain: Continuing resolution. Neuroscience and Behavioral Review, 2006;30:119-25.
(7) Purves D, Augustine GJ, Fitzpatrick D, Katz LC, LaMantia AS, McNamara JO. Neuroscience. 2nd. edition. Massachusetts: Sinauer Associates, Inc., 2001.
(8) Bear M, Connor B, Paradiso M. Neuroscience: Exploring the Brain. Williams & Wilkins, 1996.
(9) Hardman JG, Limbird LE, Goodman Gilman A. Goodman & Gilman’s The Pharmacological Basis of Therapeutics. 9th. edition. The McGraw Hill Companies, Inc.,
1996.
(10) Kaplan HI. M.D., Sadock BJ., M.D. Sinopsis de Psiquiatría. Cap. 27. 8a. Edición. Madrid: Editorial Médica Panamericana, 2001.
(11) American Psychiatric Association: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. Personality Disorders. Fourth Edition. Text Revision (DSM-IV-TR).
Washington, DC, 2000.
(12) Freedman R, M.D. Drug Therapy: Schizophrenia. N Engl J Med, 2003;349:1738-49.
(13) Vishnu Gopal Y and Variend H. First-episode schizophrenia: review of cognitive deficits and cognitive remediation. Advances in Psychiatric Treatment,
2005;11:38-44.
(14) Belmaker RH, M.D. Bipolar Disorder. N Engl J Med, 2004;351:476-86.
(15) Manual Diagnóstico y Estadístico de los rastornos Mentales, Cuarta Edición Revisada (DSM-IV-TR) Brevario. Criterios diagnósticos. Masson, 2005.
(16) Hilty DM, Brady KT and Hales RE. A review of Bipolar Disorder among adults. Psychiatr Serv, 1999;50:201-13.
(17) Mann JJM.D. The Medical Management of Depression. N Engl J Med 2005;353-:1819-34.
(18) Jufe G. Psicofarmacología Práctica. Cap. 2. Editorial Polemos, 2001.
(19) Bezchlibnyk-Butler KZ, Jeffries JJ. Clinical handbook of psychotropic drugs. 13th. edition. Canada: Hogrefe and Huber Publishers, 2003.
(20) Strange PG. Antipsychotic Drugs: Importance of Dopamine Receptors for Mechanisms of Therapeutic Actions and Side Effects. Pharmacological review,
2001;53:119-34.
(21) Correll C, Leucht S, Kane J. Lower Risk for Tardive Dyskinesia Associated With Second-Generation Antipsychotics: A Systematic Review of 1-Year Studies. Am
J Psychiatry, 2004;161:414-25.
(22) Gardner D, Baldessarini R, Waraich P. Modern antipsychotic drugs: a critical overview. CMAJ, 2005;172:1703-11.
(23) Keck PE, Versiani M, Potkin S, West SA and coll. Ziprasidone in the Treatment of Acute Bipolar Mania: A Three-Week, Placebo-Controlled, Double Blind,
Randomized Trial. Am J Psychiatry 2003;160:741-8.
(24) Characterization of a novel metabolite intermediate of ziprasidone in hepatic cytosolic fractions of rat, dog, and human by ESI-MS/MS, Hydrogen/Deuterium
exchange, and chemical derivation. Drug Metabolism and Disposition 2005;33(7):879-83.
(25) Biological therapies. Chapter 36. In: Sadock B, Sadock V. Kaplan & Sadock’s Synopsis of Psychiatry. 10th edition. Philadelphia: Lippincott Williams & Wilkins,
2007.
(26) Geodon (ziprasidona HCL) Capsules. Pediatric Bipolar Disorder. Department of Healt and Human Services. Public Health Service. Food and Drug Administration.
Center for Drug Evaluation and Research. 2009.
(27) Simpson GM, Glick ID, Weiden PJ and coll. Randomized, Controlled, Double-Blind Multicenter Comparison of the Efficacy and Tolerability of Ziprasidone and Olanzapine in Acutelly III In patients with Schizophrenia or Schizoaffective Disorder. Am J Psychiatry 2004;161:1837-47.
(28) Schizophrenia & other psychotic disorders. Chapter 25. In: McPhee SJ, Papadakis MA, Gonzales R and coll. Current Medical Diagnosis and Treatment. New
York: McGraw-Hill Companies, 2010.
(29) Shayegan DK, Stahl SM, Atypical Antipsychotics: Matching Receptor Profile to Individual Patient’s Clinical Profile. CNS Spectr 2004;9:6-14.
(30) Finkel S, Pharmacology of Antipsychotics in the Elderly: A Focus on Atypicals. JAGS 2004;52:S258-S265.
(31) Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Zeldox® veröffentlichte Fachinformation, Dezember 2013.
(32) Daniel DG. et al. Intramuscular (IM) ziprasidone 20 mg is effective in reducing acute agitation associated with psychosis: a double-blind, randomized trial.
Psychopharmacology (2001) 155:128–134.
(33) Zimbroff DL, et al. Best clinical practice with ziprasidone IM: update after 2 years of experience. CNS Spectr. 2005 Sep;10(9):1-15.
(34) Lombardo I, Alderman J, Miceli J, Wilner K, Impact of Food on Absorption of Ziprasidone. Presented at American Psychiatric Association, 58th Institute of
Psychiatric Services; October 5-8,2006; New York, USA.
(35) Nemroff et al., From clinical research to clinical practice: A 4-year review of ziprasidone. CNS Spectr 2005; 10 (11 Suppl 17), 1-2
Author: Dr. Luis Raúl Lépori, [email protected]
www.miniatlas.com, [email protected]
© 2014 by Letbar Asociados S.A.
© 2014 Licitelco S.L., www.ec-europe.com
© 2014 Medizin Medien Austria, www.medizinmedien.at
Alle Rechte vorbehalten. Die vollständige oder teilweise Wiedergabe dieses Dokuments in irgendeiner Form, einschließlich der Vervielfältigung oder ComputerReproduktion, sowie die Weitergabe von Exemplaren durch Vermietung oder Verleihung ohne schriftliches Einverständnis des Urhebers ist streng verboten und durch
die geltende Rechtsprechung geregelt. Bitte beachten Sie, dass dieses Dokument weder als Ersatz für eine ärztliche Konsultation noch als Hilfsmittel für Diagnostik,
Prävention oder Behandlung oder die Anwendung bestimmter Medikamente vorgesehen ist. Wenden Sie sich bei allen Krankheiten und Beschwerden an einen
Arzt oder Apotheker und befolgen Sie deren Ratschläge. Dies liegt nicht nur in Ihrem eigenen Interesse, sondern dient auch der Gesundheit Ihrer Angehörigen und
anderer Personen.
34 Psychiatrie: Schizophrenie und bipolare Störung
FACHKURZINFORMATIONEN:
ZELDOX® 20 mg / 40 mg / 60 mg / 80 mg – Hartkapseln
ZELDOX® 10 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Hartkapseln: Jede Hartkapsel enthält Ziprasidonhydrochlorid-Monohydrat entsprechend
20 mg, 40 mg, 60 mg oder 80 mg Ziprasidon. Sonstiger Bestandteil: Jede 20 mg Kapsel enthält 66,1 mg Lactose-Monohydrat. Jede 40
mg Kapsel enthält 87,83 mg Lactose-Monohydrat. Jede 60 mg Kapsel enthält 131,74 mg Lactose-Monohydrat. Jede 80 mg Kapsel enthält
175,65 mg Lactose-Monohydrat. Suspension: 1 ml enthält Ziprasidonhydrochlorid-Monohydrat entsprechend 10 mg Ziprasidon. Sonstige
Bestandteile: 1 ml enthält 1,36 mg Methyl-4-hydroxybenzoat. 1 ml enthält 0,17 mg Propyl-4-hydroxybenzoat. 1 ml enthält 4,65 mg Natrium.
Liste der sonstigen Bestandteile: Hartkapseln: Inhalt: Lactose-Monohydrat, Vorverkleisterte Maisstärke, Magnesiumstearat. Kapselhülle:
Gelatine, Titandioxid (E-171), Natriumlaurylsulfat (Natriumdodecylsulfat), Indigotin (E-132, nur bei 20 mg, 40 mg, 80 mg Hartkapseln).
Drucktinte: Schellack, Wasserfreies Ethanol, Isopropylalkohol, n-Butylalkohol, Propylenglycol, Gereinigtes Wasser, Ammoniumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Eisenoxid schwarz (E-172). Suspension: Gereinigtes Wasser, Xylitol (E-967), Natriumchlorid, Hochdisperses Siliciumdioxid,
Kirscharoma, Xanthangummi (E-415), Methyl-4-hydroxybenzoat (E-218), Natriumcitrat (E-331), Citronensäure wasserfrei (E-330), Polysorbat
80 (E-433), Propyl-4-hydroxybenzoat (E-216). Anwendungsgebiete: Ziprasidon ist indiziert zur Behandlung von Schizophrenie bei
Erwachsenen. Ziprasidon ist indiziert zur Behandlung von manischen oder gemischten Episoden mittleren Schweregrades im Rahmen
von bipolaren Störungen bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren (die Prävention von Episoden
bipolarer Störungen wurde nicht nachgewiesen – siehe Abschnitt 5.1 der Fachinformation). Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit
gegen Ziprasidon oder einen der sonstigen Bestandteile. Bekannte QT-Intervall-Verlängerung. Angeborenes QT-Syndrom. Kürzlich
vorangegangener akuter Myokardinfarkt. Dekompensierte Herzinsuffizienz. Herzrhythmusstörungen, die mit Antiarrhythmika der Klassen
IA oder III behandelt werden. Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klasse
IA und III, Arsentrioxid, Halofantrin, Levomethadylacetat, Mesoridazin, Thioridazin, Pimozid, Sparfloxazin, Gatifloxazin, Moxifloxazin,
Dolasetronmesilat, Mefloquin, Sertindol oder Cisaprid. (Siehe Abschnitt 4.4 und 4.5 der Fachinformation). Pharmakotherapeutische
Gruppe: Antipsychotikum, Indolderivate, ATC-Code NO5A E04. Inhaber der Zulassung: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien.
Stand der Information: Dezember 2013. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe
verboten. Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte
der veröffentlichten Fachinformation.
ZELDOX® 20 mg/ml - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche enthält Ziprasidonmesilat entsprechend 20 mg Ziprasidon.
Nach Rekonstitution enthält 1 ml Injektionslösung 20 mg Ziprasidon. Sonstige Bestandteile: Enthält weniger als 1 mmol Natrium
(20 mg) pro Dosis und ist daher nahezu natriumfrei. Liste der sonstigen Bestandteile: Pulver: Natrium-ß-cyclodextrin-sulfobutylether.
Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Ziprasidon Injektionslösung ist indiziert für die Akuttherapie von
Erregungszuständen bei Patienten mit Schizophrenie für die Dauer von bis zu höchstens drei aufeinander folgenden Tagen, wenn eine orale
Therapie nicht geeignet ist. Die Behandlung mit Ziprasidon Injektionslösung sollte so bald wie möglich beendet und auf orales Ziprasidon
umgestellt werden. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Ziprasidon oder einen der sonstigen Bestandteile. Bekannte
QT-Intervall-Verlängerung. Angeborenes QT-Syndrom. Kürzlich vorangegangener akuter Myokardinfarkt. Dekompensierte Herzinsuffizienz.
Herzrhythmusstörungen, die mit Antiarrhythmika der Klassen IA oder III behandelt werden. Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die
das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Arsentrioxid, Halofantrin, Levomethadylacetat, Mesoridazin, Thioridazin,
Pimozid, Sparfloxazin, Gatifloxazin, Moxifloxazin, Dolasetronmesilat, Mefloquin, Sertindol oder Cisaprid (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5 der
Fachinformation). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsychotikum, Indolderivate, ATC-Code NO5A E04. Inhaber der Zulassung:
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte
Abgabe verboten. Stand der Information: Dezember 2013. Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für
die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
Zeldox® First-line-Therapie
bei Schizophrenie1 & bipolaren Störungen2
Nahrung
+
optimale Dosierung
(120-160 mg /Tag)*
= höhere Effektivität
Gewichtsneutral
Kein Einfluss auf Cholesterinund Triglyzeridspiegel
Geringe Sedierung3
P12450
*Nähere Informationen zur Dosierung entnehmen Sie der Fachinformation;
1) Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Hrsg. S3 Praxisleitlinien in Psychiatrie und Psychotherapie. Behandlungsleitlinie Schizophrenie. Kurzfassung, 2006.
2) DGBS e.V. und DGPPN e.V.: S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie Bipolarer Störungen. Langversion 1.0, Mai 2012.
3) Rajiv Tandon MD. Safety and Tolerability: How do newer generation „Atypical“ Antipsychotics compare?; Psychiatric Quaterly, 2002, S297-311
ZEL-028-10/3/29.09.2014
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
www.pfizer.at
Herunterladen