Komplexometrie Aufbau der Komplexe Aufbau der Komplexe • Bestimmte Koordinationszahlen ergeben (oft) bestimmte Koordinationsgeometrien Chelatkomplexe Chelateffekt Komplexbildungskonstante M 2+ Fe x+ +nL + 6 CN - [MLn] c([ML n ]x + ) K= c ( M x + ) ⋅ c ( L) n x+ [Fe(CN)6] 4- c([Fe(CN) 6 ]4− ) K= c(Fe 2+ ) ⋅ c(CN − ) 6 • Gleichgewichtskonstante K (Komplexbildungskonstante) gibt Maß für die Stabilität einer Komplexverbindung • Beim Vergleich: Koordinationszahl beachten ! Komplexbildungstitrationen Cu2+ + 4 NH3 [Cu(NH3)4]2+ K = 3,89·1012 • Einzähnige Liganden nicht geeignet, weil keine sprunghafte Konzentrationsänderungen auftreten (schrittweise Substitution) Cu2+ + NH3 [Cu(NH3)]2+ + NH3 [Cu(NH3)]2+ [Cu(NH3)2]2+ K = 1,35·104 K = 3,02·103 [Cu(NH3)2]2+ + NH3 [Cu(NH3)3]2+ K = 7,41·102 [Cu(NH3)3]2+ + NH3 [Cu(NH3)4]2+ K = 1,29·102 Komplexbildungstitrationen H2N NH NH + Cu2+ HN NH Cu2+ N H2 K=3,16·1020 N H2 NH2 • Mehrzähnige Liganden verwenden (Substitution in einem Schritt) • Sehr stabile Chelatkomplexe (spannungsfreie 5- oder 6-Ringe) Komplexbildungstitrationen • Sehr häufig verwendet wird EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) H4Y • Wegen besserer Löslichkeit in Wasser als Dinatriumsalz Na2H2Y (Titriplex III) EDTA-Komplexe Indikation des Endpunkts Prinzip: • Indikator bildet Komplex mit Metallion • Während der Titration bildet sich Metall-EDTA-Komplex • Zum Schluss wird das Metall aus dem Indikatorkomplex verdrängt • Freier Indikator hat andere Farbe als komplexierter Indikator M2+ M2+ M2+ 2+ [MInd] M2+ M2+ M2+ M2+ M M2+ 2+ • M2+ [MInd]2+ [MY]2- [MY]2[MY]2[MInd]2+ 22- [MY] [MY]2[MY] 2- [MY]2- 2- [MY]2- [MY] [MY] [MInd]2+ [MY]2- [MY]2[MY]2[MY]2- Ind 2[MY]2- [MY]2- [MY] [MY] 2- [MY]2- 2- [MY]2- [MY] Indikator muss schwächeren Komplex mit Metall bilden als EDTA [MY]2Ind Indikation des Endpunkts - O3S OH - N + N O 2N O3S O M2+ HO N M N O + O2N COOH Eriochromschwarz T O O S O COOH N COOH OH OH N N CH3 SO3H N HO Calconcarbonsäure HOOC HO COOH CH3 Xylenolorange 2 H+ Anwendung: Wasserhärte Wasserhärte: Gesamtkonzentration an Calcium und Magnesiumsalzen im Wasser (Gesamthärte) Wir unterschieden in: • Temporäre Härte: verursacht durch lösliche Hydrogencarbonate, lässt sich durch Kochen beseitigen: Ca(HCO3)2 • CaCO3 + H2O + CO2 Permanente Härte: verursacht durch Mineralsalze (Chloride, Sulfate, Nitrate etc.), lässt sich durch Kochen nicht beseitigen Angabe in deutscher Härtegrad (°dH) 1°dH entspricht 10 mg CaO pro Liter Wasser Anwendung: Wasserhärte Vorgehen: • Bestimmung der Gesamtkonzentration von Ca2+ und Mg2+ (Gesamthärte) durch Titration gegen Erio T bei pH ca. 10 • Bestimmung der Konzentration von Ca2+ (Calciumhärte) durch Titration gegen Calconcarbonsäure bei pH ca. 12 Mg2+ + 2 OH- Mg(OH)2 Beispiel • Bei der Wasserhärtebestimmung wurden für 50 ml Trinkwasser 12 ml (V1, Gesamthärte) bzw. 10 ml (V2, Calciumhärte) EDTALösung (0,01 mol/l) verbraucht. Wie ist der Gesamthärtegrad in °dH und wie viel mg Ca2+ bzw. Mg2+ ist pro Liter Wasser enthalten ? Bestimmung von Al3+ mit Rücktitration Al3+ bildet nur langsam einen Komplex mit EDTA. Vorgehen: • Abgemessener Überschuss von EDTA verwenden • Überschuss an EDTA wird mit Titration durch Zn2+ bestimmt • Indikator: Xylenolorange (Erio T kann auch verwendet werden, bildet aber mit Al3+ langsam einen sehr stabilen Komplex) Beispiel Bei der Al3+ - Bestimmung wurde Al3+ mit 20,00 ml EDTA-Lösung (0,1 mol/l) komplexiert. Der Überschuss an EDTA wird mit ZnSO4 (0,2 mol/l) zurücktitriert. Verbrauch: 4,00 ml. Wieviel Al3+ war in der Probe enthalten ?