Die Gattung Nonochromis (PELLEGRTN 1904) von Jochen Paulo (D 6901) Pellegrin beschrieb 1904 den Typ der Gattung als N. nudiceps und benutzte die Schreibweise Nonochromis (mit einem n!). Diese Schreibweise wird von den meisten Autoren nicht benutzt. Fast immer sieht man Nannochromis. Dies ist falsch. (Es heißt übrigens auch Nonocoro und nicht Nannacara.) Nonochromis unterscheidet sich von Pelvicochromis, mit welchem er sehr nahe verwandt ist, in der Anzahl der Schuppenreihen, die um den Schwanzstiel herum liegen. Nonochromis hat 12, Pelvicochromis (wie auch die meisten Cichliden) 16. Dies ist ein meßbares Zeichen starker Rheophilie (Strömungsliebe) und bedeutet für den Aquarianer, daß diese Fische sehr schlank gebaut sind. Thys hat 1968 in seiner ,,Vorläufigen Revision der Gattung Pelmatochromis ..." eine Reihe weiterer kleiner Cichliden in die Gattung Nonochromis gestellt. Es sind dies (außer den bekannten N. mudiceps und N. dimidiotus) noch N. longirostris (Süd-Kamerun), N. spec. nov. (Ghana), N. coudifosciotus (SüdKamerun), N. spec. nov. (Sierra Leone) und N. spec. aff. caudifasciatus (Congound Ogowesystem). Die Existenz von N. squamiceps stellt er in Frage. Alle obigen Arten rangieren 1968 noch als ,,Pelmatochromis", Thys schlägt jedoch die Untergattung Nonochromis vor. Heute bezeichnet er diese Fische mit der Gattung Nonochromis. Später beschrieb Thys einen N. robedsi 1971 aus Ghana (: P. spec. nov. Ghana THYS 1968) und einen N. covollyensis 1971 aus Cöte d'lvoire (CavallyFluß). Bei einem Besuch in Tervuren sah ich die Typen und bin der Meinung, daß die Zugehörigkeit dieser beiden Arten zur Gattung Nonochromis nicht absolut sein muß. Thys räumte dies auch ein. Leider haben wir alle diese Arten noch nicht im Aquarium gesehen. Verhaltensstudien haben oft schon verwandtschaftliche Beziehungen erbracht und können den Taxonomen und Systematikern wertvolle Hinweise erbringen. Die beiden Arten N. robertsi und N. covo/liensis haben eine sehr große äußerliche Ahnlichkeit mit Chromidotilapio guentheri und sind früher auch immer mit dieser Art verwechselt worden. lch könnte mir vorstellen, daß es sich bei beiden um rheophile Abkömmlinge dieses Maulbrüters handelt, in dessen Verbreitungsgebiet sie leben. Dies kann nur ein Verdacht sein, und Verhaltensbeobachtungen würden sehr schnell ergeben, welche Vermehrungsart diese Tiere benutzen. @ pcc-rnro 7 (3)is76: 4s-46 Noch ein Wort zu Fangreisen kleiner oder größerer Gruppen. Wer immer nach Afrika Iliegt, um dort Fische zu fangen oder nur die Biotope zu betrachten, sollte sich mit der DCG in Verbindung setzen, damit die Reisenden vorher informiert werden können, was wo zu finden ist. lch kenne Leute, die in Afrika waren und 20 km an seltenen und vor allem sehr interessanten Cichliden vorbeigefahren sind, da sie von der Existenz dieser Arten überhaupt nichts wußten. lch rede keinem Raubbau das Wort und lehne es ab, wenn Privatleute Tausende von Fischen aus Afrika mitbringen, ich befürworte den lmport einiger Fische einer Art, die dann in verantwortungsvolle und erfahrene Hände kommen sollten. So kann die Kenntnls von gewissen Arten verstärkt und die Art selbst dann in Deutschland vermehrt werden. Stellungnahme zu ,,Die Bedeutung der Eiflecke" von Peter Schoenen (1975) und ,,Bedeutung der Eiflecke" von Jochen Paulo (1975) von Alfred Ufermann (D 4201) Die von H. Schoenen erwähnten Aufnahmen Dr. Axelrods sind in seinem Werk "African Cichlids of Lakes Malawi and Tanganyika" auf den Seiten 33-35 farbig abgebildet. Die dargestellte Art ist die blaue Morphe von Pseudotropheus zebro. Die Theorie Dr. Wicklers wird im gleichen Buch auf Seite 32 in einer Reproduktion eines gemalten Bildes und einer fast gleichen Szene auf einem Farbfoto gezeigt. Dlese Art ist Hoplochromis burloni. Auf den Seiten 36-39 werden Farbfotos der Arten Hoplochromis plocodon (Männchen und Weibchen), Hoplochromis sphoerodon, Hoplochromis loeniololus und Hemitilopio oxyrhynchus abgebildet. Alle diese Arten zeigen eifleckenähnliche Gebilde in großer Zahl (ca. 20-30 pro Flosse) nur in Rücken- und Schwanzflosse. Diese gelblichen Punkte sind länglich oval und nicht von der Leuchtkraft der ,,Eiflecken" bei Haplochromis burtoni, Pseudotropheus zebra und anderer. ln der Afterflosse haben diese Fische überhaupt keine Flecken! Auf Seite 40 wird ein Hoplochromis polystigmo in Laich- und Normalfärbung gezeigt. Normal sind bei diesen Tieren die ,,Erflecken" gut sichtbar. In der Laichzeit verschwinden sie zumindest beim Männchen. Die einmal vorhandenen und bei sehr nahen verwandten Arten wieder nicht vorhandenen ,,Ei{lecken" könnten sowohl die Theorie Dr.Wicklers als auch die Gegendarstellung Dr. Axelrods in Frage stellen DCG-Info 7 (3) 1976: 46-47 46