Neue Pfade in der COPD-Therapie - St. Elisabethen

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„Neue Pfade in der COPD-Therapie:
Hoffnung oder Holzweg ?“
Referentenvorschlag für APIVeranstaltungen im 2 HJ 2016
Unsere tägliche Arbeit…
Was würden Sie tun?
Differentialdiagnostik bei Atemnot – Vielfältige Optionen
Diagnose
Suggestive Merkmale
COPD
Auftreten im mittleren Lebensalter
Symptome schreiten langsam voran
Zigarettenrauchen
Asthma
Anamnestisch Auftreten in jungen Jahren (oft in der Kindheit)
Symptome variieren stark von Tag zu Tag
Symptome sind in der Nacht und früh am Morgen am schlimmsten
Allergie, Rhinitis und /oder Ekzema sind ebenfalls vorhanden
Asthma in der Familienanamnese
Herzinsuffizienz
Thorax-Röntgenaufnahme zeigt erweitertes Herz, Pulmonar-Ödem
Lungenfunktionstest weist auf eine Restriktion hin, keine Atemflussbegrenzung
Bronchiektasie
Große Mengen von eitrigem Auswurf
Oftmals mit bakterieller Infektion assoziiert
Thorax-Röntgenaufnahme zeigt Bronchialerweiterung, Bronchialwandverdickung
Tuberkulose
Auftreten in allen Altersgruppen möglich
Thorax-Röntgenaufnahme zeigt Lungeninfiltrate
Mikrobiologischer Nachweis
Hohe lokale Prävalenz von Tuberkulose
Obliterative
Bronchiolitis
Auftreten in jüngeren Jahren, Nichtraucher
Möglicherweise anamnestisch rheumatoide Arthritis oder akute Rauchexposition
Nach Lungen- oder Knochenmarkstransplantation
CT bei Exspiration zeigt hypodense Areale
Diffuse
Panbronchiolitis
Hauptsächlich bei Patienten asiatischer Herkunft
Die meisten Patienten sind männlich und Nichtraucher
Fast alle haben chronische Sinusitis
Thorax-Röntgenaufnahme und HRCT zeigen diffuse kleine zentrilobuläre noduläre Verschattungen und
Überblähung
Diese Merkmale können charakteristisch für die Erkrankung sein, sind aber nicht zwingend notwendig. Zum Bsp. kann eine Person, die
niemals
geraucht hat, dennoch COPD entwickeln (gerade in Entwicklungsländern, in denen zusätzliche Risikofaktoren relevanter sein
www.gold-copd.org
können als Zigarettenrauch); Asthma kann sich auch bei Erwachsenen oder älteren Personen entwickeln.
Pulmonale oder kardiale Luftnot?
Anamnese | Klinische Untersuchung | Auskultation
• Spirometrie
• EKG
• Röntgen-Thorax
• LZ-EKG
• Allergietestung
• Blutgasanalyse
• Labor
• Ergometrie
• Labor
• Echokardiographie
• CT-Thorax
• Bodyplethysmographie
• Kardio-MRT
• CO-Diffusion
• Herzkatheter
• Provokation
• 6-Minuten-Gehtest
• Spiroergometrie
• CT-Thorax
• Bronchoskopie
Klassifizierung des Hustens
Akut (< 8 Wochen)
 Akute Bronchitis






Chronisch (> 8 Wochen)
Ursache
 Asthma
 Chr. Bronchitis, COPD
Inhalative Intoxikation
Asthma
Pneumothorax
Pneumonie
Aspiration
Linksherzinsuffizienz
 Lungenembolie
 Pleuritis
http://www.degam.de/degam-leitlinien-379.html
 Lungentumoren
 Tbc, Pertussis
 Lungenparenchymerkr.
evident
 Kardiale Erkrankungen
 Inhalative Ereignisse
 Obere Atemwege
 Cough type asthma
 Reflux
nicht
evident
Differentialdiagnose COPD-Asthma – Wie?
Kriterium oder Symptom
Asthma
COPD
Atemnot
im Anfall
bei Belastung
Husten
Reizhusten, unproduktiv, auch nachts
frühmorgens, produktiver Husten
Auswurf (Menge)
wenig
viel
Alter bei Krankheitsbeginn
Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Erwachsene über 50 Jahre
Beginn
plötzlich, oftmals nach Heuschnupfen oder
nach Infekt
langsam zunehmend
Rauchen
Auftreten davon unabhängig, aber Rauch
kann Anfall auslösen
häufigste Ursache der COPD
Spirometriebefunde
im anfallsfreien Zeitraum oft unauffällig
Ausatemgeschwindigkeit (FEV1) und
Atemvolumen (FVC) unter 70% der
Vitalkapazität.
Veränderungen des PeakFlow
ausgeprägt, mit morgendlicher
Verschlechterung
gering
Übererregbarkeit der
Bronchien
ja
selten, nicht typisch
Kortisonwirkung
sehr ausgeprägt
gering
Zellnachweis im Sputum
(Auswurf)
eosinophile Granulozyten
neutrophile Granulozyten
Röntgenbild des Brustraumes meistens unauffällig
(Thorax)
Anzeichen des Lungenemphysems
Bei unklarer Situation, ob zusätzliche Asthma-Komponente:
Abklärung durch Spezialisten
Mod. nach www.goldcopd.org und www.ginasthma.org
COPD- und jetzt?
Was ist COPD?
Definition
COPD ist ein funktionell
durch die Atemwegs Obstruktion definiertes
Krankheitsbild,
welches
die chronisch
obstruktive Bronchitis
und das
Lungenemphysem
umfass
Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft
49 | 5. Dezember 2014
Gesunder unter
Belastung
COPD-Patient unter
Belastung
Lungenfunktionsabfall in frühen COPD-Stadien
besonders ausgeprägt
Prospektive COPDGene®–Studie
FEV1-Abfall (ml pro Jahr)
Gruppe oder Subgruppe
Durchschnitt
± SD
Gesamtkohorte
38,6
54,3
PRISm
17,7
60,5
Normale Lungenfunktion
42,2
48,1
GOLD I
55,6
57,3
GOLD II
46,1
60,4
GOLD III
27,2
48,9
GOLD IV
8,2
35,1
Der Raucher-Status zu Beginn korrelierte nicht
mit dem FEV1-Abfall (p = 0,08)
Mod. nach: Bhatt SP et al. Am J Respir Crit Care Med 2015;191, A2433 [Abstract]
•
•
•
•
•
Lungfunktionsdaten aus Follow-up
mit 1.874 Teilnehmern
Durchschnittsalter beim Rollout:
60,7 ± 8,8 Jahre
Mittlere Dauer des Follow-ups:
64 Monate (Range: 49−78)
FEV1-Abfall unterschiedlich bei
aktuellen und früheren Rauchern
Größter FEV1-Abfall
in frühen Krankheitsstadien
Überblähung nimmt im 6-Minuten-Gehtest
schon bei symptomatischen GOLD-I-Patienten zu
5
Kontrollgruppe Raucher
GOLD I ohne Dyspnoe
0
∆ IC (%)
GOLD I mit Dyspnoe
-5
-10
-15
0
3
Zeit (Minuten)
Mod. nach: Diaz AA et al. Respir Med 2013;107:570-579
6
IC – Inspiratorische Kapazität
Spirale der Auswirkungen der COPDErkrankung
Flusslimitierung
Überblähung
Luftnot
Aktivität
Exazerbationen
Lebensqualität
Mortalität
Mod. nach: Decramer M. Eur Respir Rev 2006;15:51-57
Körperliche Aktivität als prognostischer Faktor
47%
60
59%
69%
78%
40
GOLD IV
GOLD III
GOLD II
0
GOLD I
20
Kontrolle
Dauer körperlicher Aktivität (Min/Tag)
80
Signifikante Abnahme der körperlichen Aktivität beginnt
bereits im GOLD-II–Stadium (p < 0,05)
Mod. nach: Troosters T et al. Respir Med 2010;104(7):1005-1012
Jeder 5. Patient im GOLD-II-Stadium
hat häufige Exazerbationen*(ECLIPSE-Studie)
50
47
schwere Exazerbationen
40
Patienten (%)*
≥ 2 Exazerbationen
33
33
jeweils p < 0,001
30
22
18
20
7
10
0
GOLD II
(n = 945)
GOLD III
(n = 900)
GOLD IV
(n = 293)
*Definiert als jede anhaltende Verschlechterung der Symptomatik im Vergleich zur
Ausgangssituation.
* Im 1. Jahr der 3-jährigen Beobachtungsperiode
Mod. nach: Hurst JR et al. N Engl J Med 2010;363: 1128-1138
Überlebenswahrscheinlichkeit
Häufigere schwere akute Exazerbationen sind
mit einer höheren Mortalität assoziiert
1.0
Gruppe A
Patienten ohne akute
Exazerbationen der COPD
0.8
A
P<0,0002
0.6
B
0.4
P=0,069
C
0.2
0
10
20
30
40
Zeit (Monate)
50
60
P<0,0001
Gruppe B
Patienten mit 1-2 akuten
Exazerbationen der COPD,
die eine Krankenhauseinweisung erforderten
Gruppe C
Patienten mit ≥3 akuten
Exazerbationen der COPD,
die eine Krankenhauseinweisung erforderten
Schon 1-2 schwere COPD Exazerbationen sind mit einem höheren Mortalitätsrisiko
assoziiert (siehe Gruppe B)
Soler-Cataluña JJ, et al. Thorax 2005;60:925-931. COPD, chronic obstructive pulmonary disease
Fazit Vorschlag:
● Husten und Atemnot -als häufig erste Symptome einer
entstehenden COPD- führen die Patienten oft zum Arzt, hier
bedarf es einer genauen Diagnostik und Betrachtung der
Therapieoptionen (ICS?)
● Die größten Funktionsverluste bei COPD-Patienten treten in
früheren Krankheitsstadien (GOLD I und II) auf
● Die Atemnot und die damit verbundene Überblähung bedingen
zunehmende körperliche Passivität beim Patienten und damit
häufig den Beginn einer Abwärtsspirale aus Verschlechterungen
für die Patienten
● Exazerbationen führen zu irreversiblen Verschlechterungen und
erhöhtem Mortalitätsrisiko und können schon in früheren
Erkrankungsstadien auftreten
● Ziel einer Intervention muss es demzufolge sein, Atemnot
optimiert zu therapieren, um die Patienten lange aktiv zu halten
Ziele der COPD-Therapie
Symptome lindern
Belastbarkeit verbessern
Symptome
reduzieren
Gesundheitszustand verbessern
Krankheitsprogression vorbeugen
Exazerbationen vorbeugen und behandeln
Mortalität reduzieren
GOLD, Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) 2016, website: http://www.goldcopd.org
Risiko
reduzieren
Bronchodilatatoren in der COPD-Therapie
Anticholinergika
(LAMA/SAMA)
M3- MuskarinRezeptor
Verminderte Konstriktion
der Bronchialmuskulatur
mehr Luft
ß2-Sympathomimetika
(LABA/SABA)
β2-Rezeptor
Vermehrte Dilatation
der Bronchialmuskulatur
mehr Luft
Mod. nach: Global Strategy for the Diagnosis, Management and Prevention of COPD
GOLD, Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) website: http://www.goldcopd.org
Mod. nach: Proskocil BJ et al. Proc Am Thorac Soc 2005;2(4):305-310
Neue Option LAMA/LABA-Fixkombination
Anoro®
Duaklir®/
Brimica®
Ultibro®
Spiolto®
LAMA
Umeclidinium
Aclidinium
Glycopyrronium
Tiotropium
LABA
Vilanterol
Formoterol
Indacaterol
Olodaterol
Tiotropium/Olodaterol versus Monokomponenten
60,0
150
156
146
100
95
50
0
55,0
*
148
54,9
134
50,0
72
68
(n = 240)
* p < 0,0001 vs. T 5
*
*
% Responder
Veränderung vs. Ausgangswert (ml)
TDI Responderraten (%)
Trough FEV1 [ml]
200
50,6
86
48,2
45,0
(n = 228)
Ohne vorherige
Dauertherapie
O 5µg
(n = 228)
(n = 240)
Mit vorheriger
Dauertherapie
T 5µg
(n = 512)
40,0
(n = 496)
Ohne vorherige
Dauertherapie
(n = 505)
(n = 521)
Mit vorheriger
Dauertherapie
T/O 5/5µg
Mod. nach: Ferguson GT et al. Adv Ther 2015;32:523-536
Mod. nach: Buhl R et al. Eur Respir J 2015;45:969–979
Gleich gute Verträglichkeit von Spiolto Respimat wie
die Einzelsubstanzen Tiotropium und Olodaterol
Patienten, %
Subgruppe
Anteil Pat. mit unerwünschten
Ereignissen (%)
Alter (Jahre)
< 65
65 bis < 75
75 bis < 85
> 85
Raucherstatus, n (%)
Aktiver Raucher
Ex-Raucher
GOLD Stadium, %
II
III
IV
Erkrankungen in der Anamnese
Kardiale Erkrankungen
Rhythmusstörungen
Ischämische Herzerkrankungen
Diabetes mellitus
Buhl R et al. ERJ 2015;45(4):969-979
Olodaterol
5 µg
n = 1.038
Tiotropium
2,5 µg
n = 1.032
Tiotropium
5 µg
n = 1.033
T+O FDC
2,5/5 µg
n = 1.030
T+O FDC
5/5 µg
n = 1.029
76,6
73,4
73,3
74,7
74,0
74,8
78,2
78,5
100,0
72,8
74,1
73,9
75,0
69,6
75,7
82,1
100,0
72,9
73,6
87,5
100,0
72,2
74,9
80,2
0,0
79,1
75,2
74,0
73,1
69,7
75,3
69,9
77,4
75,8
72,8
75,0
78,3
78,1
73,2
73,3
74,8
72,5
72,1
79,7
74,6
74,9
73,8
74,3
72,8
76,5
77,4
72,0
77,2
78,9
79,7
79,6
80,7
80,7
81,7
82,8
81,5
80,9
73,4
82,4
71,4
78,1
78,4
76,5
77,5
78,4
Sicherheit bei Patienten unter ß-Blocker-Therapie
ß-Blocker
n = 557
110
Kein ß-Blocker
n = 4.605
919
Unerwünschte Ereignisse (UE), n (%)
Schwerwiegende UE, n (%)
87 (79,1)
22 (20,0)
674 (73,3)
147 (16,0)
Therapieabbruch aufgrund von UE, n (%)
18 (16,4)
60 (6,5)
5 (4,6)
21 (2,3)
3 (2,7)
5 (0,5)
117
913
Unerwünschte Ereignisse (UE), n (%)
83 (70,9)
686 (75,1)
Schwerwiegende UE, n (%)
19 (16,2)
149 (16,3)
Therapieabbruch aufgrund von UE, n (%)
10 (8,6)
53 (5,8)
Verschlechterung der COPD, n (%)
3 (2,56)
9 (0,99)
Verschlechterung anderer Erkrankungen, n
(%)
0 (0,00)
4 (0,44)
T/O 5/5 µg, n
Verschlechterung der COPD, n (%)
Verschlechterung anderer Erkrankungen, n
(%)
T/O 5/5 µg, n
McGarvey L et al. Eur Respir J 2015;46(S59),PA1492
24 h anhaltende Lungenfunktionsverbesserung mit
Spiolto® Respimat® vs. Salmeterol/Fluticason FDC
FEV1 AUC0−12h
50
0
129
*
(11)
FEV1 AUC0−24h
150
150
100
50
39**
(12)
0
T/O 5/5 vs F+S 250/50
*p<0,0001 **p<0,001.
AUC, Fläche unter der FEV1–Zeit Kurve;; SE, Standardfehler
FEV1, forcierte Sek. Kapazität;
F, Fluticasonepropionat O, Olodaterol; S, Salmeterol;; T, Tiotropium.
43**
(11)
Bereinigte Mittelwerte (±SE), L
100
125
*
(11)
Bereinigte Mittelwerte (±SE), L
Bereinigte Mittelwerte (±SE), L
150
FEV1 AUC12−24h
100
82*
(11)
86*
(11)
50
0
T/O 5/5 vs F+S 500/50
1. Beeh et al 2015
Warum bekommen COPD-Patienten häufig ICS * ?
Ist das noch zeitgemäß?
Worth H, Buhl R, Criée C-P, Kardos P, Mailänder C, Vogelmeier C,
The ,real-life’ COPD patient in Germany: The DACCORD study, Respiratory Medicine (2016)
* Inhalative Kortikosteroide
FLAME – Zeit bis zur ersten Exazerbation
Exazerbationswahrscheinlichkeit (%)
100
Salmeterol-FluticasonGruppe
Indacterol-GlycopyrroniumGruppe
90
80
Hazard Ratio,
0,84 (95% KI,
0,78 – 0,91)
p < 0,001
Alle
70
Mittelgradige oder
schwerwiegende
60
50
40
Hazard Ratio,
0,78 (95% KI,
0,70 – 0,86)
p < 0,001
30
20
schwerwiegende
10
0
0
6
12
19
26
Wedzicha JA et al. N Engl J Med 2016 May 15 [Epub ahead of print]
32
38
45
Hazard Ratio,
0,81 (95% KI,
0,66 – 1,00)
p = 0,046
52 Woche
Sicherheit ein Vergleich mit der ICS Therapie
IND/GLY 110/50 µg 1 x tägl.
(n = 1.678)
SFC 50/500 µg 2 x tägl.
(n = 1.680)
1.459 (86,9)
1.489
1.299 (77,4)
1.374 (81,8)
Nasenpharyngitis
197 (11,7)
195 (11,6)
Virale Infektion der oberen Atemwege
132 (7,9)
138 (8,2)
Bakterielle Infektion der oberen Atemwege
125 (7,4)
168 (10,0)
Infektion der unteren Atemwege
82 (4,9)
98 (5,8)
Infektion der oberen Atemwege
81 (4,8)
83 (4,9)
Pneumonie
53 (3,2)
80 (4,8) p = 0,017
Husten
50 (3,0)
51 (3,0)
Dyspnoe
49 (2,9)
51 (3,0)
Influenza
35 (2,1)
56 (3,3)
Orale Candidasis
20 (1,2)
71 (4,2)
308 (18,4)
334 (19,9)
Tod
24 (1,4)
24 (1,4)
Abbruch der Behandlung aufgrund von UE
126 (7,5)
143 (8,5)
Abbruch der Behandlung aufgrund von schwerwiegenden UE
85 (5,1)
87 (5,2)
Abbruch der Behandlung aufgrund von nicht-schwerwiegenden UE
49 (2,9)
70 (4,2)
Bevorzugte Bezeichnung, n(%)
Patienten mit mind. einem UE
UE, die bei ≥ 3% in einer Behandlungsgruppe auftraten
Chronisch obstruktive pulmonale Erkrankung
Schwere UE
Auftreten einer Pneumonie war signifikant niedriger mit
Ultibro® Breezhaler® als mit SFC
Patientenpopulation: moderate bis schwere COPD (FEV1 ≥ 25 und < 60% prognostiziert) und Krankengeschichte von ≥ 1 Exazerbation in den
vorhergehenden 12 Monaten. Radiographische Aufnahmen wurden für die Bestätigung einer Pneumonie benötigt. UE, Unerwünschtes Ereignis
IND, Indicaterol; GLY, Glcopyrronium; SFC, Salmeterol/Fluticasonpropionat
Wedzicha JA et al. N Engl J Med 2016 May 15 [Epub ahead of print]
Pneumonie- Risiko von ICS *
14/07/2016
EMA/488280/2016
EMA completes review of inhaled corticosteroids for
chronic obstructive pulmonary disease
Review finds no differences between products in risk of
pneumonia
Information for healthcare professionals
(Auszug)
• Following a review of the available data, EMA has confirmed the risk of
pneumonia with inhaled corticosteroids (ICS) in patients with COPD. There is
no conclusive clinical evidence for intra-class differences in the magnitude of
the risk among ICS products.
• Healthcare professionals should remain vigilant for the possible
development of pneumonia in patients with COPD as the clinical features of
such infections overlap with the symptoms of COPD exacerbations.
• Patients should be advised to report any increased breathing difficulties or
other symptoms suggestive of infection.
.
*Inhalative Kortikosteroide
ICS * – Nebenwirkungsprofil
Pneumonie
Randomisierte
kontrollierte
Studien
Beobachtungsstudien
Systematische
Reviews
X
X
X
Tuberkulose
Knochenbrüche
Hautverdünnung/
Hautblutungen
X
(kein erhöhtes
Frakturrisiko)
X
X
Katarakt
X
Diabetes
X
Oropharyngeale
Candidiasis
X
X
*Inhalative Kortikosteroide
Price D et al. Prim Care Respir J 2013; 22: 92–100
X
X
Wisdom-Studie – Wahrscheinlichkeit des Auftretens
von moderaten bis schweren COPD-Exazerbationen
Geschätzte Eintrittswahrscheinlichkeit
0,6
Hazard Ratio (95%–KI): 1,06 (0,94–1,19)
p = 0,35 (Wald‘s Chi-Quadrat-Test)
0,5
ICS
0,4
ICS abgesetzt
0,3
0,2
0,1
0,0
0
6
12
18
24
30
36
Zeit bis Vorfall (Wochen)
42
48
54
Patienten mit Risko
ICS
1.243
1.059
927
827
763
694
646
615
581
14
ICS abgesetzt 1.242
1.090
965
825
740
688
646
607
570
19
Mod. nach: Magnussen H et al. N Engl J Med 2014;371(14):1285-1294
ICS: Inhalative Kortikosteroide
Fazit – Therapie der COPD
•
•
•
•
Die Kombinierte Bronchodilatation durch LAMA/LABA ist eine genauso sichere aber der
Monotherapie, sowie auch der ICS/LABA-Kombination deutlich überlegene Therapie der
COPD (QoL, TDI, Lungenfunktion)
Neueste Studiendaten (FLAME, WISDOM) fordern zum Überdenken der Therapie mittels
Inhalativer Corticosteroide (ICS) für COPD Patienten mit Exazerbationen auf
Auf Basis eine kombinierte Bronchodilatation LAMA/LABA wurde in FLAME eine
Überlegenheit zu ICS/LABA hinsichtlich der Exazerbationsreduktion bei mittelgradig bis
schweren COPD-Pat. gezeigt und
ein Absetzen des ICS in WISDOM hat bei schweren und sehr schweren
COPD-Patienten in Bezug auf Exazerbationen keinen neg. Effekt gezeigt.
Nur eine Minderheit der COPD-Patienten mit einer LAMA/LABA - Therapie profitieren lt.
Subgruppenanalysen von einer zusätzlichen ICS Gabe hinsichtlich einer ExazerbationsReduktion (WISDOM)



Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD, und
häufigen Exazerbationen, und
Blut-Eosinophilen-Wert von > 300 Zellen/µl
Somit stellt die Kombinierte Bronchodilatation LAMA/LABA eine sehr gute Option
als Basistherapie (Standardtherapie ) für die COPD dar.
Was fehlt jetzt noch?
Geeignete Inhalationssysteme je nach
Gegebenheit und Situation des Patienten
Patient
Selbstständige Inhalation
möglich
Ausreichendes
Atemzugvolumen
Koordination +
Koordination −
• Respimat®
• Respimat®
• Trockenpulverinhalator
• Trockenpulverinhalator
• Dosieraerosol
± Inhalierhilfe
• Vernebler #
Selbstständige Inhalation
nicht möglich
Nicht ausreichendes
Atemzugvolumen
Koordination +
Koordination −
• Respimat®
• Respimat®
• Respimat® *
• Dosieraerosol
+ Inhalierhilfe
• Dosieraerosol
± Inhalierhilfe
• Dosieraerosol
+ Inhalierhilfe
• Dosieraerosol
+ Inhalierhilfe
• Vernebler #
• Vernebler #
• Vernebler
• Vernebler
Mod. nach Roche N, Dekhuijzen PNR. J Aerosol Med Pulm Drug Deliv 2016 Jan 29 [Epub ahead of print];
* Mod. nach Boukhettala N et al. ISAM 2015 (P 188); # Mod. nach Herth F. Therapietabellen Pneumologie 2015, Tab. 32/34
Behandlungspfad COPD
Behandlungspfad COPD
Symptomatisch unter LAMA/LABA Therapie?
• Adhärenz
• Device- Anwendung überprüfen
• Exazerbation
• Begleiterkrankungen
• Nichtpharmakologische Therapie
regelmäßig/vollständig?
• Andere Auslöser
– Psyche
– Jahreszeit
Begleitmaßnahmen zur LAMA/LABA Therapie
Patientenschulung
Schadstoffe (Rauchen, Stäube, etc.) meiden
Schutzimpfungen (Influenza, Pneumokokken)
Körperliches Training (Lungensport)
Atemphysiotherapie
Regelmäßige Überprüfung und ggf. Optimierung der
Therapie-Adhärenz
– z. B. Überprüfung und Schulung der korrekten
Device-Anwendung
• Pulmonale Rehabilitation
• Raucherentwöhnung
•
•
•
•
•
•
Empfehlungen für körperliche Aktivität bei
gesunden Älteren
Empfehlung für Erwachsene:
• Mind. 2,5h/ Woche körperliche Aktivität
• Bei moderater Intensität
• Mind. 10 Min pro Einheit
 verringert das Risiko von:
● Herzinfarkt (-30%)
● Diabetes (-27%)
● Brust-und Darmkrebs (-21–25%)
● Schlaganfall, Bluthochdruck, Depressionen (k. A.)*
* WHO Aktionsplan
Physical Activity Guidelines Advisory Committee Report, 2008; U.S. Dep. of Health and Human Services
Take Home Message
 Husten und Atemnot differenziert betrachten
 Klare Diagnose der COPD, bei Zweifel Facharzt hinzuziehen
 LABA/LAMA ab Start der Dauertherapie bietet Vorteile für die
COPD-Patienten—auch um länger aktiv bleiben zu können.
 ICS-Einsatz nicht als Starttherapie bei COPD und nur für wenige
Patienten effektiv.
 Bestehende ICS-Therapie überdenken, ggf. absetzen (Facharzt?)
 Therapieüberprüfung, Device-Überprüfung, PatientenAktivierung
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