„Neue Pfade in der COPD-Therapie: Hoffnung oder Holzweg ?“ Referentenvorschlag für APIVeranstaltungen im 2 HJ 2016 Unsere tägliche Arbeit… Was würden Sie tun? Differentialdiagnostik bei Atemnot – Vielfältige Optionen Diagnose Suggestive Merkmale COPD Auftreten im mittleren Lebensalter Symptome schreiten langsam voran Zigarettenrauchen Asthma Anamnestisch Auftreten in jungen Jahren (oft in der Kindheit) Symptome variieren stark von Tag zu Tag Symptome sind in der Nacht und früh am Morgen am schlimmsten Allergie, Rhinitis und /oder Ekzema sind ebenfalls vorhanden Asthma in der Familienanamnese Herzinsuffizienz Thorax-Röntgenaufnahme zeigt erweitertes Herz, Pulmonar-Ödem Lungenfunktionstest weist auf eine Restriktion hin, keine Atemflussbegrenzung Bronchiektasie Große Mengen von eitrigem Auswurf Oftmals mit bakterieller Infektion assoziiert Thorax-Röntgenaufnahme zeigt Bronchialerweiterung, Bronchialwandverdickung Tuberkulose Auftreten in allen Altersgruppen möglich Thorax-Röntgenaufnahme zeigt Lungeninfiltrate Mikrobiologischer Nachweis Hohe lokale Prävalenz von Tuberkulose Obliterative Bronchiolitis Auftreten in jüngeren Jahren, Nichtraucher Möglicherweise anamnestisch rheumatoide Arthritis oder akute Rauchexposition Nach Lungen- oder Knochenmarkstransplantation CT bei Exspiration zeigt hypodense Areale Diffuse Panbronchiolitis Hauptsächlich bei Patienten asiatischer Herkunft Die meisten Patienten sind männlich und Nichtraucher Fast alle haben chronische Sinusitis Thorax-Röntgenaufnahme und HRCT zeigen diffuse kleine zentrilobuläre noduläre Verschattungen und Überblähung Diese Merkmale können charakteristisch für die Erkrankung sein, sind aber nicht zwingend notwendig. Zum Bsp. kann eine Person, die niemals geraucht hat, dennoch COPD entwickeln (gerade in Entwicklungsländern, in denen zusätzliche Risikofaktoren relevanter sein www.gold-copd.org können als Zigarettenrauch); Asthma kann sich auch bei Erwachsenen oder älteren Personen entwickeln. Pulmonale oder kardiale Luftnot? Anamnese | Klinische Untersuchung | Auskultation • Spirometrie • EKG • Röntgen-Thorax • LZ-EKG • Allergietestung • Blutgasanalyse • Labor • Ergometrie • Labor • Echokardiographie • CT-Thorax • Bodyplethysmographie • Kardio-MRT • CO-Diffusion • Herzkatheter • Provokation • 6-Minuten-Gehtest • Spiroergometrie • CT-Thorax • Bronchoskopie Klassifizierung des Hustens Akut (< 8 Wochen) Akute Bronchitis Chronisch (> 8 Wochen) Ursache Asthma Chr. Bronchitis, COPD Inhalative Intoxikation Asthma Pneumothorax Pneumonie Aspiration Linksherzinsuffizienz Lungenembolie Pleuritis http://www.degam.de/degam-leitlinien-379.html Lungentumoren Tbc, Pertussis Lungenparenchymerkr. evident Kardiale Erkrankungen Inhalative Ereignisse Obere Atemwege Cough type asthma Reflux nicht evident Differentialdiagnose COPD-Asthma – Wie? Kriterium oder Symptom Asthma COPD Atemnot im Anfall bei Belastung Husten Reizhusten, unproduktiv, auch nachts frühmorgens, produktiver Husten Auswurf (Menge) wenig viel Alter bei Krankheitsbeginn Kinder, Jugendliche und Erwachsene Erwachsene über 50 Jahre Beginn plötzlich, oftmals nach Heuschnupfen oder nach Infekt langsam zunehmend Rauchen Auftreten davon unabhängig, aber Rauch kann Anfall auslösen häufigste Ursache der COPD Spirometriebefunde im anfallsfreien Zeitraum oft unauffällig Ausatemgeschwindigkeit (FEV1) und Atemvolumen (FVC) unter 70% der Vitalkapazität. Veränderungen des PeakFlow ausgeprägt, mit morgendlicher Verschlechterung gering Übererregbarkeit der Bronchien ja selten, nicht typisch Kortisonwirkung sehr ausgeprägt gering Zellnachweis im Sputum (Auswurf) eosinophile Granulozyten neutrophile Granulozyten Röntgenbild des Brustraumes meistens unauffällig (Thorax) Anzeichen des Lungenemphysems Bei unklarer Situation, ob zusätzliche Asthma-Komponente: Abklärung durch Spezialisten Mod. nach www.goldcopd.org und www.ginasthma.org COPD- und jetzt? Was ist COPD? Definition COPD ist ein funktionell durch die Atemwegs Obstruktion definiertes Krankheitsbild, welches die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem umfass Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 49 | 5. Dezember 2014 Gesunder unter Belastung COPD-Patient unter Belastung Lungenfunktionsabfall in frühen COPD-Stadien besonders ausgeprägt Prospektive COPDGene®–Studie FEV1-Abfall (ml pro Jahr) Gruppe oder Subgruppe Durchschnitt ± SD Gesamtkohorte 38,6 54,3 PRISm 17,7 60,5 Normale Lungenfunktion 42,2 48,1 GOLD I 55,6 57,3 GOLD II 46,1 60,4 GOLD III 27,2 48,9 GOLD IV 8,2 35,1 Der Raucher-Status zu Beginn korrelierte nicht mit dem FEV1-Abfall (p = 0,08) Mod. nach: Bhatt SP et al. Am J Respir Crit Care Med 2015;191, A2433 [Abstract] • • • • • Lungfunktionsdaten aus Follow-up mit 1.874 Teilnehmern Durchschnittsalter beim Rollout: 60,7 ± 8,8 Jahre Mittlere Dauer des Follow-ups: 64 Monate (Range: 49−78) FEV1-Abfall unterschiedlich bei aktuellen und früheren Rauchern Größter FEV1-Abfall in frühen Krankheitsstadien Überblähung nimmt im 6-Minuten-Gehtest schon bei symptomatischen GOLD-I-Patienten zu 5 Kontrollgruppe Raucher GOLD I ohne Dyspnoe 0 ∆ IC (%) GOLD I mit Dyspnoe -5 -10 -15 0 3 Zeit (Minuten) Mod. nach: Diaz AA et al. Respir Med 2013;107:570-579 6 IC – Inspiratorische Kapazität Spirale der Auswirkungen der COPDErkrankung Flusslimitierung Überblähung Luftnot Aktivität Exazerbationen Lebensqualität Mortalität Mod. nach: Decramer M. Eur Respir Rev 2006;15:51-57 Körperliche Aktivität als prognostischer Faktor 47% 60 59% 69% 78% 40 GOLD IV GOLD III GOLD II 0 GOLD I 20 Kontrolle Dauer körperlicher Aktivität (Min/Tag) 80 Signifikante Abnahme der körperlichen Aktivität beginnt bereits im GOLD-II–Stadium (p < 0,05) Mod. nach: Troosters T et al. Respir Med 2010;104(7):1005-1012 Jeder 5. Patient im GOLD-II-Stadium hat häufige Exazerbationen*(ECLIPSE-Studie) 50 47 schwere Exazerbationen 40 Patienten (%)* ≥ 2 Exazerbationen 33 33 jeweils p < 0,001 30 22 18 20 7 10 0 GOLD II (n = 945) GOLD III (n = 900) GOLD IV (n = 293) *Definiert als jede anhaltende Verschlechterung der Symptomatik im Vergleich zur Ausgangssituation. * Im 1. Jahr der 3-jährigen Beobachtungsperiode Mod. nach: Hurst JR et al. N Engl J Med 2010;363: 1128-1138 Überlebenswahrscheinlichkeit Häufigere schwere akute Exazerbationen sind mit einer höheren Mortalität assoziiert 1.0 Gruppe A Patienten ohne akute Exazerbationen der COPD 0.8 A P<0,0002 0.6 B 0.4 P=0,069 C 0.2 0 10 20 30 40 Zeit (Monate) 50 60 P<0,0001 Gruppe B Patienten mit 1-2 akuten Exazerbationen der COPD, die eine Krankenhauseinweisung erforderten Gruppe C Patienten mit ≥3 akuten Exazerbationen der COPD, die eine Krankenhauseinweisung erforderten Schon 1-2 schwere COPD Exazerbationen sind mit einem höheren Mortalitätsrisiko assoziiert (siehe Gruppe B) Soler-Cataluña JJ, et al. Thorax 2005;60:925-931. COPD, chronic obstructive pulmonary disease Fazit Vorschlag: ● Husten und Atemnot -als häufig erste Symptome einer entstehenden COPD- führen die Patienten oft zum Arzt, hier bedarf es einer genauen Diagnostik und Betrachtung der Therapieoptionen (ICS?) ● Die größten Funktionsverluste bei COPD-Patienten treten in früheren Krankheitsstadien (GOLD I und II) auf ● Die Atemnot und die damit verbundene Überblähung bedingen zunehmende körperliche Passivität beim Patienten und damit häufig den Beginn einer Abwärtsspirale aus Verschlechterungen für die Patienten ● Exazerbationen führen zu irreversiblen Verschlechterungen und erhöhtem Mortalitätsrisiko und können schon in früheren Erkrankungsstadien auftreten ● Ziel einer Intervention muss es demzufolge sein, Atemnot optimiert zu therapieren, um die Patienten lange aktiv zu halten Ziele der COPD-Therapie Symptome lindern Belastbarkeit verbessern Symptome reduzieren Gesundheitszustand verbessern Krankheitsprogression vorbeugen Exazerbationen vorbeugen und behandeln Mortalität reduzieren GOLD, Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) 2016, website: http://www.goldcopd.org Risiko reduzieren Bronchodilatatoren in der COPD-Therapie Anticholinergika (LAMA/SAMA) M3- MuskarinRezeptor Verminderte Konstriktion der Bronchialmuskulatur mehr Luft ß2-Sympathomimetika (LABA/SABA) β2-Rezeptor Vermehrte Dilatation der Bronchialmuskulatur mehr Luft Mod. nach: Global Strategy for the Diagnosis, Management and Prevention of COPD GOLD, Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) website: http://www.goldcopd.org Mod. nach: Proskocil BJ et al. Proc Am Thorac Soc 2005;2(4):305-310 Neue Option LAMA/LABA-Fixkombination Anoro® Duaklir®/ Brimica® Ultibro® Spiolto® LAMA Umeclidinium Aclidinium Glycopyrronium Tiotropium LABA Vilanterol Formoterol Indacaterol Olodaterol Tiotropium/Olodaterol versus Monokomponenten 60,0 150 156 146 100 95 50 0 55,0 * 148 54,9 134 50,0 72 68 (n = 240) * p < 0,0001 vs. T 5 * * % Responder Veränderung vs. Ausgangswert (ml) TDI Responderraten (%) Trough FEV1 [ml] 200 50,6 86 48,2 45,0 (n = 228) Ohne vorherige Dauertherapie O 5µg (n = 228) (n = 240) Mit vorheriger Dauertherapie T 5µg (n = 512) 40,0 (n = 496) Ohne vorherige Dauertherapie (n = 505) (n = 521) Mit vorheriger Dauertherapie T/O 5/5µg Mod. nach: Ferguson GT et al. Adv Ther 2015;32:523-536 Mod. nach: Buhl R et al. Eur Respir J 2015;45:969–979 Gleich gute Verträglichkeit von Spiolto Respimat wie die Einzelsubstanzen Tiotropium und Olodaterol Patienten, % Subgruppe Anteil Pat. mit unerwünschten Ereignissen (%) Alter (Jahre) < 65 65 bis < 75 75 bis < 85 > 85 Raucherstatus, n (%) Aktiver Raucher Ex-Raucher GOLD Stadium, % II III IV Erkrankungen in der Anamnese Kardiale Erkrankungen Rhythmusstörungen Ischämische Herzerkrankungen Diabetes mellitus Buhl R et al. ERJ 2015;45(4):969-979 Olodaterol 5 µg n = 1.038 Tiotropium 2,5 µg n = 1.032 Tiotropium 5 µg n = 1.033 T+O FDC 2,5/5 µg n = 1.030 T+O FDC 5/5 µg n = 1.029 76,6 73,4 73,3 74,7 74,0 74,8 78,2 78,5 100,0 72,8 74,1 73,9 75,0 69,6 75,7 82,1 100,0 72,9 73,6 87,5 100,0 72,2 74,9 80,2 0,0 79,1 75,2 74,0 73,1 69,7 75,3 69,9 77,4 75,8 72,8 75,0 78,3 78,1 73,2 73,3 74,8 72,5 72,1 79,7 74,6 74,9 73,8 74,3 72,8 76,5 77,4 72,0 77,2 78,9 79,7 79,6 80,7 80,7 81,7 82,8 81,5 80,9 73,4 82,4 71,4 78,1 78,4 76,5 77,5 78,4 Sicherheit bei Patienten unter ß-Blocker-Therapie ß-Blocker n = 557 110 Kein ß-Blocker n = 4.605 919 Unerwünschte Ereignisse (UE), n (%) Schwerwiegende UE, n (%) 87 (79,1) 22 (20,0) 674 (73,3) 147 (16,0) Therapieabbruch aufgrund von UE, n (%) 18 (16,4) 60 (6,5) 5 (4,6) 21 (2,3) 3 (2,7) 5 (0,5) 117 913 Unerwünschte Ereignisse (UE), n (%) 83 (70,9) 686 (75,1) Schwerwiegende UE, n (%) 19 (16,2) 149 (16,3) Therapieabbruch aufgrund von UE, n (%) 10 (8,6) 53 (5,8) Verschlechterung der COPD, n (%) 3 (2,56) 9 (0,99) Verschlechterung anderer Erkrankungen, n (%) 0 (0,00) 4 (0,44) T/O 5/5 µg, n Verschlechterung der COPD, n (%) Verschlechterung anderer Erkrankungen, n (%) T/O 5/5 µg, n McGarvey L et al. Eur Respir J 2015;46(S59),PA1492 24 h anhaltende Lungenfunktionsverbesserung mit Spiolto® Respimat® vs. Salmeterol/Fluticason FDC FEV1 AUC0−12h 50 0 129 * (11) FEV1 AUC0−24h 150 150 100 50 39** (12) 0 T/O 5/5 vs F+S 250/50 *p<0,0001 **p<0,001. AUC, Fläche unter der FEV1–Zeit Kurve;; SE, Standardfehler FEV1, forcierte Sek. Kapazität; F, Fluticasonepropionat O, Olodaterol; S, Salmeterol;; T, Tiotropium. 43** (11) Bereinigte Mittelwerte (±SE), L 100 125 * (11) Bereinigte Mittelwerte (±SE), L Bereinigte Mittelwerte (±SE), L 150 FEV1 AUC12−24h 100 82* (11) 86* (11) 50 0 T/O 5/5 vs F+S 500/50 1. Beeh et al 2015 Warum bekommen COPD-Patienten häufig ICS * ? Ist das noch zeitgemäß? Worth H, Buhl R, Criée C-P, Kardos P, Mailänder C, Vogelmeier C, The ,real-life’ COPD patient in Germany: The DACCORD study, Respiratory Medicine (2016) * Inhalative Kortikosteroide FLAME – Zeit bis zur ersten Exazerbation Exazerbationswahrscheinlichkeit (%) 100 Salmeterol-FluticasonGruppe Indacterol-GlycopyrroniumGruppe 90 80 Hazard Ratio, 0,84 (95% KI, 0,78 – 0,91) p < 0,001 Alle 70 Mittelgradige oder schwerwiegende 60 50 40 Hazard Ratio, 0,78 (95% KI, 0,70 – 0,86) p < 0,001 30 20 schwerwiegende 10 0 0 6 12 19 26 Wedzicha JA et al. N Engl J Med 2016 May 15 [Epub ahead of print] 32 38 45 Hazard Ratio, 0,81 (95% KI, 0,66 – 1,00) p = 0,046 52 Woche Sicherheit ein Vergleich mit der ICS Therapie IND/GLY 110/50 µg 1 x tägl. (n = 1.678) SFC 50/500 µg 2 x tägl. (n = 1.680) 1.459 (86,9) 1.489 1.299 (77,4) 1.374 (81,8) Nasenpharyngitis 197 (11,7) 195 (11,6) Virale Infektion der oberen Atemwege 132 (7,9) 138 (8,2) Bakterielle Infektion der oberen Atemwege 125 (7,4) 168 (10,0) Infektion der unteren Atemwege 82 (4,9) 98 (5,8) Infektion der oberen Atemwege 81 (4,8) 83 (4,9) Pneumonie 53 (3,2) 80 (4,8) p = 0,017 Husten 50 (3,0) 51 (3,0) Dyspnoe 49 (2,9) 51 (3,0) Influenza 35 (2,1) 56 (3,3) Orale Candidasis 20 (1,2) 71 (4,2) 308 (18,4) 334 (19,9) Tod 24 (1,4) 24 (1,4) Abbruch der Behandlung aufgrund von UE 126 (7,5) 143 (8,5) Abbruch der Behandlung aufgrund von schwerwiegenden UE 85 (5,1) 87 (5,2) Abbruch der Behandlung aufgrund von nicht-schwerwiegenden UE 49 (2,9) 70 (4,2) Bevorzugte Bezeichnung, n(%) Patienten mit mind. einem UE UE, die bei ≥ 3% in einer Behandlungsgruppe auftraten Chronisch obstruktive pulmonale Erkrankung Schwere UE Auftreten einer Pneumonie war signifikant niedriger mit Ultibro® Breezhaler® als mit SFC Patientenpopulation: moderate bis schwere COPD (FEV1 ≥ 25 und < 60% prognostiziert) und Krankengeschichte von ≥ 1 Exazerbation in den vorhergehenden 12 Monaten. Radiographische Aufnahmen wurden für die Bestätigung einer Pneumonie benötigt. UE, Unerwünschtes Ereignis IND, Indicaterol; GLY, Glcopyrronium; SFC, Salmeterol/Fluticasonpropionat Wedzicha JA et al. N Engl J Med 2016 May 15 [Epub ahead of print] Pneumonie- Risiko von ICS * 14/07/2016 EMA/488280/2016 EMA completes review of inhaled corticosteroids for chronic obstructive pulmonary disease Review finds no differences between products in risk of pneumonia Information for healthcare professionals (Auszug) • Following a review of the available data, EMA has confirmed the risk of pneumonia with inhaled corticosteroids (ICS) in patients with COPD. There is no conclusive clinical evidence for intra-class differences in the magnitude of the risk among ICS products. • Healthcare professionals should remain vigilant for the possible development of pneumonia in patients with COPD as the clinical features of such infections overlap with the symptoms of COPD exacerbations. • Patients should be advised to report any increased breathing difficulties or other symptoms suggestive of infection. . *Inhalative Kortikosteroide ICS * – Nebenwirkungsprofil Pneumonie Randomisierte kontrollierte Studien Beobachtungsstudien Systematische Reviews X X X Tuberkulose Knochenbrüche Hautverdünnung/ Hautblutungen X (kein erhöhtes Frakturrisiko) X X Katarakt X Diabetes X Oropharyngeale Candidiasis X X *Inhalative Kortikosteroide Price D et al. Prim Care Respir J 2013; 22: 92–100 X X Wisdom-Studie – Wahrscheinlichkeit des Auftretens von moderaten bis schweren COPD-Exazerbationen Geschätzte Eintrittswahrscheinlichkeit 0,6 Hazard Ratio (95%–KI): 1,06 (0,94–1,19) p = 0,35 (Wald‘s Chi-Quadrat-Test) 0,5 ICS 0,4 ICS abgesetzt 0,3 0,2 0,1 0,0 0 6 12 18 24 30 36 Zeit bis Vorfall (Wochen) 42 48 54 Patienten mit Risko ICS 1.243 1.059 927 827 763 694 646 615 581 14 ICS abgesetzt 1.242 1.090 965 825 740 688 646 607 570 19 Mod. nach: Magnussen H et al. N Engl J Med 2014;371(14):1285-1294 ICS: Inhalative Kortikosteroide Fazit – Therapie der COPD • • • • Die Kombinierte Bronchodilatation durch LAMA/LABA ist eine genauso sichere aber der Monotherapie, sowie auch der ICS/LABA-Kombination deutlich überlegene Therapie der COPD (QoL, TDI, Lungenfunktion) Neueste Studiendaten (FLAME, WISDOM) fordern zum Überdenken der Therapie mittels Inhalativer Corticosteroide (ICS) für COPD Patienten mit Exazerbationen auf Auf Basis eine kombinierte Bronchodilatation LAMA/LABA wurde in FLAME eine Überlegenheit zu ICS/LABA hinsichtlich der Exazerbationsreduktion bei mittelgradig bis schweren COPD-Pat. gezeigt und ein Absetzen des ICS in WISDOM hat bei schweren und sehr schweren COPD-Patienten in Bezug auf Exazerbationen keinen neg. Effekt gezeigt. Nur eine Minderheit der COPD-Patienten mit einer LAMA/LABA - Therapie profitieren lt. Subgruppenanalysen von einer zusätzlichen ICS Gabe hinsichtlich einer ExazerbationsReduktion (WISDOM) Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD, und häufigen Exazerbationen, und Blut-Eosinophilen-Wert von > 300 Zellen/µl Somit stellt die Kombinierte Bronchodilatation LAMA/LABA eine sehr gute Option als Basistherapie (Standardtherapie ) für die COPD dar. Was fehlt jetzt noch? Geeignete Inhalationssysteme je nach Gegebenheit und Situation des Patienten Patient Selbstständige Inhalation möglich Ausreichendes Atemzugvolumen Koordination + Koordination − • Respimat® • Respimat® • Trockenpulverinhalator • Trockenpulverinhalator • Dosieraerosol ± Inhalierhilfe • Vernebler # Selbstständige Inhalation nicht möglich Nicht ausreichendes Atemzugvolumen Koordination + Koordination − • Respimat® • Respimat® • Respimat® * • Dosieraerosol + Inhalierhilfe • Dosieraerosol ± Inhalierhilfe • Dosieraerosol + Inhalierhilfe • Dosieraerosol + Inhalierhilfe • Vernebler # • Vernebler # • Vernebler • Vernebler Mod. nach Roche N, Dekhuijzen PNR. J Aerosol Med Pulm Drug Deliv 2016 Jan 29 [Epub ahead of print]; * Mod. nach Boukhettala N et al. ISAM 2015 (P 188); # Mod. nach Herth F. Therapietabellen Pneumologie 2015, Tab. 32/34 Behandlungspfad COPD Behandlungspfad COPD Symptomatisch unter LAMA/LABA Therapie? • Adhärenz • Device- Anwendung überprüfen • Exazerbation • Begleiterkrankungen • Nichtpharmakologische Therapie regelmäßig/vollständig? • Andere Auslöser – Psyche – Jahreszeit Begleitmaßnahmen zur LAMA/LABA Therapie Patientenschulung Schadstoffe (Rauchen, Stäube, etc.) meiden Schutzimpfungen (Influenza, Pneumokokken) Körperliches Training (Lungensport) Atemphysiotherapie Regelmäßige Überprüfung und ggf. Optimierung der Therapie-Adhärenz – z. B. Überprüfung und Schulung der korrekten Device-Anwendung • Pulmonale Rehabilitation • Raucherentwöhnung • • • • • • Empfehlungen für körperliche Aktivität bei gesunden Älteren Empfehlung für Erwachsene: • Mind. 2,5h/ Woche körperliche Aktivität • Bei moderater Intensität • Mind. 10 Min pro Einheit verringert das Risiko von: ● Herzinfarkt (-30%) ● Diabetes (-27%) ● Brust-und Darmkrebs (-21–25%) ● Schlaganfall, Bluthochdruck, Depressionen (k. A.)* * WHO Aktionsplan Physical Activity Guidelines Advisory Committee Report, 2008; U.S. Dep. of Health and Human Services Take Home Message Husten und Atemnot differenziert betrachten Klare Diagnose der COPD, bei Zweifel Facharzt hinzuziehen LABA/LAMA ab Start der Dauertherapie bietet Vorteile für die COPD-Patienten—auch um länger aktiv bleiben zu können. ICS-Einsatz nicht als Starttherapie bei COPD und nur für wenige Patienten effektiv. Bestehende ICS-Therapie überdenken, ggf. absetzen (Facharzt?) Therapieüberprüfung, Device-Überprüfung, PatientenAktivierung