Rotes Fleisch – böses Fleisch? Ein saftiges Stück Fleisch, ob „englisch“, „medium“, oder „well done“, ist für Fleischliebhaber kaum wegzudenken. Rotes Fleisch bezieht sich auf Stücke von domestizierten Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen. (Achtung, die Definition von rotem Fleisch ist länderweit verschieden.) Was steckt im Fleisch? Die schöne rote Farbe macht das Myoglobin. Ein Stoff, der im Muskel der Tiere enthalten ist und Eisen sowie Sauerstoff speichert. Diese eisenhaltige Substanz macht das Fleisch zu einem wertvollen Nahrungsmittel. Das sogenannte Häm-Eisen kann der Körper besser verwerten, als Eisen aus pflanzlichen Produkten. Zudem bietet Fleisch eine Quelle an hochwertigem Protein, Zink und Vitamin B12 - ein wahres Kraftpaket. Warum böses Fleisch? Der weltweite Fleischkonsum hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als verdoppelt. In Österreich werden pro Kopf und Jahr 65,6 Kilogramm Fleisch konsumiert. Das entspricht rund 1,2 kg Fleisch pro Person und Woche und liegt eindeutig über der Verzehrsempfehlung. „Die Menge macht`s“! Wird viel Fleisch gegessen sind negative Langzeitwirkungen wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Dickdarmkrebs und Diabetes Typ 2 anzunehmen. Wichtig ist zwischen frischem Fleisch und verarbeitetem Fleisch zu unterscheiden. In einem höheren Ausmaß dürften sich verarbeitete Fleischprodukte, wie Wurst, Speck, Hamburger und Co auf unsere Gesundheit auswirken. Pökelsalze und Nitrosamine, die bei der Zubereitung entstehen, fördern krebserregende Zellveränderungen und belasten das Herz-Kreislauf-System. Qualität vor Quantität! Ideal sind 2 bis 3 Fleischportionen in der Woche. Ob rotes oder weißes Fleisch ist Geschmacksache. Als Richtwert gilt 500g verarbeitetes Fleisch, dass entspricht einem Frischgewicht von etwa 750g Fleisch pro Woche. Regionale, hochwertige Produkte sorgen zusätzlich für einen gesundheitlichen Vorteil und bieten ein besonderes Geschmackserlebnis. Österreichische Qualitätssiegel sind eine gute Orientierung und helfen beim Einkauf. Am besten ausgewogen! Ergänzend zu Fleisch empfehlen Ernährungsgesellschaften Fisch, Eier, Milchprodukte und Hülsenfrüchte als gute Proteinquellen. Die Lebensmittelvielfalt ist entscheidend. Abwechslungsreiche Gerichte ermöglichen die Aufnahme notwendiger Nährstoffen und halten gesund. Verena Baumgartner, B. Sc., Diätologin März 2016