P R E S S E D I E N S T - Nr. 45/15 -

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NABU HESSEN-PRESSEMITTEILUNG | NR 45/15 | 12. November 2015
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Naturerleben/Tiere im Herbst
Tiere nutzen den warmen November
Singende Vögel, eifrig sammelnde Eichhörnchen und futternde Igel
Wetzlar – Vögel, Igel und Co. profitieren vom ungewöhnlich warmen November in Hessen.
Die Tiere finden immer noch genug zu fressen. „Sowohl Vögel als auch Säugetiere finden
derzeit leichter Futter als bei kaltem Wetter“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des
NABU Hessen. Vogelarten wie Star, Bachstelze und Hausrotschwanz, die sonst schon
Richtung Süden gezogen wären, sind immer noch in Hessen unterwegs. Aber auch Igel,
Eichhörnchen, Fledermäuse und Insekten profitieren vom aktuell warmen Wetter.
Aufgrund der milden Novembertemperaturen sind derzeit mehr Stare, Bachstelzen und
Hausrotschwänze zu sehen als normalerweise. Diese so genannten Kurzstreckenzieher
harren in Hessen aus, da sie immer noch genügend Nahrung in der Laubstreu finden. Am
Boden und unter dem frischen Laub sind noch Schnecken, Würmer und andere Wirbellose
aktiv. „Erst wenn mit der Kälte auch der Nahrungsmangel kommt, haben Kurzstreckenzieher
einen Grund, in wärmere Gegenden im Süden auszuweichen“, so Eppler. Auch der Gesang
einiger Vögel ist bei den warmen Temperaturen außergewöhnlich stark. „Zaunkönig und
Rotkehlchen lassen jetzt kräftig ihren Herbstgesang ertönen “, erklärt der NABU-Biologe.
Auch viele Igel sind noch aktiv und fressen sich mehr vom dringend benötigten Winterspeck
an. Dabei sind es vor allem Weibchen und Jungigel, die ihr Winterquartier grundsätzlich
später beziehen. Viele Männchen haben sich bereits in zum Winterschlaf zurückgezogen.
Weibliche Igel und Jungtiere brauchen dagegen länger, um das nötige ÜberwinterungsGewicht zu erreichen. „Dabei kommt ihnen der warme November entgegen, da nun der
Tisch noch reichlich gedeckt ist“, so Eppler. Der NABU rät dazu, Laub- und Reisighaufen im
Garten als Winterquartiere für Igel liegen zu lassen.
Mit der Winterruhe verfolgen Eichhörnchen eine andere Strategie als Igel, um über die kalte
Jahreszeit zu kommen. Im Winter reagieren sie stets kurzfristig auf das Wetter und suchen
vor allem bei geeigneter Witterung ihre im Herbst angelegten Nahrungsdepots auf. „Bei den
derzeitigen hohen Temperaturen haben Eichhörnchen mehr Zeit, um ihren Wintervorrat
aufzustocken“, so Eppler. Auch Amphibien wie Erdkröte, Bergmolch oder Feuersalamander
ist die warme Witterung der letzten Tage nicht egal. „Als wechselwarme Tiere passen sie
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Herausgeber: Naturschutzbund (NABU) – Landesverband Hessen e.V.
Friedenstr. 26, 35578 Wetzlar
Ansprechpartner: Berthold Langenhorst, Pressesprecher
Mobil: 0170-8347614  Tel.: 06441- 67904-17  Fax: 06441-67904-29  E-Mail: [email protected]
sich der Umgebungstemperatur an“, so Eppler. Erst bei Bodentemperaturen unter 5 bis 7 °C
bleiben sie dauerhaft in ihren frostfreien Winterverstecken. Überall seien noch Bergmolche,
Erdkröten und Frösche auf Nahrungssuche in den Wäldern zu beobachten.
Selbst Insekten schwirren noch durch die Luft, und der ein oder andere fängt sich sogar noch
einen Mückenstich ein. „Insekten sterben erst bei längerer Kälte oder fallen dann in ihre
Winterstarre. Die wenigen kühlen Tage bisher konnten viele von ihnen überstehen und sind
deshalb jetzt noch aktiv“, erklärt Eppler. Vereinzelt sieht man sogar noch Wespen
umherfliegen. Allerdings werden hier trotz der Novemberwärme wie stets nur die jungen
Königinnen den Winter überleben. So lange es noch genug Insekten gibt, kann man abends
auch Fledermäuse auf der Beutejagd beobachten.
Für Rückfragen:
Berthold Langenhorst
Pressesprecher
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