Ein Nationaler Aktionsplan sieht nun Strategien für eine

Werbung
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Antibiotika sind eine wesentliche Errungenschaft des 20. Jahrhunderts zur Behandlung von
Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier, wobei sich allerdings nachteiligerweise ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Antibiotika und der Prävalenz antimikrobieller
Resistenzen bei Mikroorganismen belegen lässt. Je häufiger Antibiotika einer bestimmten
Stoffgruppe bei Mensch oder Tier eingesetzt werden, desto häufiger finden sich auch bakterielle Krankheitserreger, die gegen diese Substanz unempfindlich sind.
Alois Stöger,
Bundesminister für
Gesundheit
Das Bundesministerium für Gesundheit beschäftigt sich seit Langem intensiv mit dem
Thema Antibiotikaresistenz. Seit 2004 werden im Veterinärbereich verpflichtend Daten zum
Vorkommen von Zoonosen und ausgewählten Zoonoseerregern sowie deren Empfindlichkeiten gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen in der Nutztierpopulation Österreichs (in
Form von randomisierten Stichprobenplänen bei gesunden geschlachteten Tieren – Rind,
Schwein, Geflügel) durchgeführt. Im September 2011 wurden die bestehenden Arbeitsgruppen im Human- und Veterinärbereich in eine gemeinsame Plattform zusammengeführt,
welche eine nationale Initiative zur Eindämmung der Resistenz gegen antimikrobielle Substanzen in Österreich gestartet hat. Darauf aufbauend wird ein Nationaler Aktionsplan
entwickelt. Im Zentrum stehen spezifische Strategien für die umsichtige Verwendung antimikrobieller Substanzen mit dem Ziel, die Ausbreitung der
Ein Nationaler Aktionsplan
Resistenz gegen antimikrobielle Substanzen zu verhindern
und somit deren Wirksamkeit aufrechtzuerhalten.
sieht nun Strategien für eine
umsichtige Verwendung anti­
mikrobieller Substanzen vor,
mit dem Ziel die Ausbreitung
der Resistenz gegen anti­
mikrobielle Substanzen zu
verhindern.
Campylobacter und Salmonellen sind weltweit verbreitet, wobei tierische Lebensmittel, vor allem Puten- und Geflügelfleisch, eine bedeutende Infektionsquelle darstellen.
Campylobacteriose ist die am häufigsten gemeldete zoonotische Infektion bei Menschen. Die hohe Resistenz von
Campylobacter gegenüber mehreren Antibiotika, einschließlich Ciprofloxacin, löst zunehmende Besorgnis aus.
Gerade im Geflügelbereich hat Österreich aber mit der PHD- (poultry health data-)Datenbank
der QGV umfassende Daten über Arzneimittelanwendung und damit auch über die Anwendung von antimikrobiellen Mitteln vorliegend, die als Grundlage effizienter Maßnahmensetzung notwendig sind.
Derzeit wird auch von der Österreichischen Tierärztekammer gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität eine Leitlinie für den verantwortungsvollen Einsatz von
Antibiotika in der Tierhaltung erarbeitet.
Die genannten Tätigkeiten in Österreich sind auch ein wichtiger Beitrag zu den Arbeiten,
die derzeit auf europäischer Ebene zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen durchgeführt
werden.
Alois Stöger
Bundesminister für Gesundheit
Herunterladen