Dr. J. Reinhardt Wintersemester 2014/15 Theoretikum zur Vorlesung Theoretische Physik III für Lehramtskandidaten Blatt 7 Aufgabe 1 (DeBroglie-Wellenlänge) h . Benutzen Sie p die Energie-Impuls-Beziehung um zu berechnen, welche Wellenlänge (in Angström) ein Elektron der kinetischen Energie T (in Elektronenvolt) besitzt a) nichtrelativistisch (T ≪ mc2 ), b) relativistisch (T ≃ mc2 ), c) extrem relativistisch (T ≫ mc2 ). Zahlenwerte: h = 6.626 · 10−34 Js, m = 0.511 · 106 eV/c2 , 1eV = 1.602 · 10−19 J, 1Å = 10−10 m. Die deBroglie-Wellenlänge von Materiewellen ist gegeben durch λ = Aufgabe 2 (Klassischer Limes des Wasserstoffatoms) In der quantenmechanischen Beschreibung des Wasserstoffatoms kann das Elektron nur diskrete Energiezustände En = −ER 1 n2 mit der Rydberg-Energie ER = m e4 2h̄2 (4πǫ0 )2 annehmen, wobei die Quantenzahl n = 1, 2, . . . eine ganze Zahl sein muss. Ein angeregtes Atom kann Strahlung abgeben, indem es von einem Anfangszustand ni zu einem Endzustand nf < ni “springt” und dabei ein Photon der Energie h̄ωf i = Eni − Enf emittiert. a) Wie groß ist die Frequenz der Quantenstrahlung beim Übergang zwischen zwei benachbarten Energiezuständen, ni = n und nf = n − 1? Was ergibt sich im Grenzfall sehr hoher Quantenzahlen n → ∞? b) In der klassischen Physik bewegt sich das Elektron auf einer Trajektorie (Kepler-Bahn) um den Kern herum, wobei beliebige Energiewerte möglich sind. Wie groß sind Bahngeschwindigkeit v und Winkelgeschwindigkeit ωkl bei vorgegebenem Abstand r vom Kern? Der Einfachheit halber sollen nur Kreisbahnen betrachtet werden. c) Welche Abstände rn gehören zu den von der Quantenmechanik erlaubten Energiezuständen En ? d) Zeigen Sie: Im Limes n → ∞ stimmt die zum Abstand rn gehörende klassische Umlaufsfrequenz ωkl mit der in a) berechneten quantenmechanischen Übergangsfrequenz n → n−1 überein. Aufgabe 3 (Der Compton-Effekt) Beim Compton-Effekt streut elektromagnetische Strahlung an geladenen Teilchen (z.B. Elektronen). Dabei kann der Prozess so beschrieben werden: Ein Photon mit Energie Ek = h̄ω und Impuls p~k = h̄~k wird von einem ruhenden Elektron absorbiert. Anschließend wird ein Photon mit veränderter Energie Ek′ = h̄ω ′ und Impuls ~pk ′ = h̄~k ′ unter einem Winkel θ emittiert und das Elektron bewegt sich mit Energie E ′ und Impuls ~p ′ unter einem Winkel φ. y Photon ® k’ Photon ® k q f x ® p’ Elektron Zeigen Sie, dass das auslaufenden Photon eine verringerte Frequenz (ω ′ < ω) bzw. vergrößerte Wellenlänge (λ′ > λ) aufweist, gemäß der Compton-Formel λ′ − λ = h (1 − cos θ) . mc Hinweis: Benutzen Sie die relativistische Bedingung für die Energie-Impuls-Erhaltung p + pk = p′ + p′ k mit den Viererimpulsen p = (mc, ~0 ), pk = (h̄ω/c, h̄~k) vor dem Stoß und p′ = (E ′ /c, ~p ′ ), p′ k = (h̄ω ′/c, h̄~k ′ ) nach dem Stoß. Dabei sind noch die relativistischen Energie-Impuls-Beziehungen für Elektronen bzw. Photonen zu beachten: p · p = p′ · p′ = m2 c2 und pk · pk = p′ k · p′ k = 0.