Sozialwissenschaften und gesellschaftlicher Wandel: Aktuelle

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2011/2012
Sozialwissenschaften und gesellschaftlicher Wandel: Aktuelle
Debatten
Die beste Vorbereitung ist es, sich mit den Themen auseinanderzusetzten und
Antworten auf die vorgegebenen Prüfungsfragen zu formulieren.
Die 4 Disziplinen-Fragen:
Wie definieren die 4 Sozialwissenschaften den Begriff »Staat«?
Wie definieren die 4 Sozialwissenschaften den Begriff »Globalisierung«?
Wie definieren die 4 Sozialwissenschaften den Begriff »Migration«?
Die Kombinations-Fragen:
Welche Auswirkungen hat die Globalisierung auf die Migration?
Welche Auswirkungen hat die Migration auf die Globalisierung?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Globalisierung und Migration?
Welche Auswirkungen hat die Globalisierung auf Staaten/die heutige Staatenwelt?
Welche Einflussmöglichkeiten haben Staaten auf die Globalisierung?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Globalisierung und Staaten?
Welche Auswirkungen hat die Migration auf Staaten/die heutige Staatenwelt?
Welche Einflussmöglichkeiten haben Staaten auf die Migration?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Migration und Staaten?
Ich habe die wichtigsten Antworten formuliert und online gestellt, bin damit
sehr gut durch die Prüfung gekommen. Lege euch aber ans Herz, euch auch mit
den anderen Fragen (zumindest gedanklich) auseinanderzusetzten.
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1.) Staat von allen 4 Ansichten betrachtet:
Die Soziologie unterscheidet zwischen drei Staatsmodellen. Das Erste, das instrumentalische
Staatsmodell ist von Marx geprägt und nach diesem Modell ist der Staat das Instrument der
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herrschenden Klasse. Das zweite Modell, das realistische Staatsmodell ist von Weber geprägt
und laut diesem hat der Staat ein Machtmonopol. Das dritte Modell ist das Pluralistische,
von Durkheim entwickelt und besagt, dass der Staat der Mediator zum Nutzen der
BürgerInnen ist. Weymann bezeichnet den sozialen Wandel als Veränderung in der Struktur
eines sozialen Systems auf Makroebene, Mesoebene und Mikroebene. Nach der Soziologie
schafft die Gesellschaft sich selbst und den Staat. Der Staat selbst ist in seinen Strukturen
wie Funktionen veränderbar, etwas Gewordenes bzw. Werdendes und er durchläuft
Lebenszyklen im Sinne von Kollaps und Kontinuität.
Laut den Politikwissenschaften ist der moderne Staat eng mit der kapitalistischen
Wirtschaftsweise und den politischen Revolutionen verbunden und Kapitalismus verlangt
nach einer Sicherung des Eigentums. Der Staat ist eine organisierte Gewalt bzw. Macht, die
die prinzipielle Möglichkeit der politischen Einflussnahme der Masse der Bevölkerung hat.
John Locke, Adam Smith, aber auch Marx und Engels haben sich mit diesem Thema
auseinandergesetzt. Laut Marx und Engels ist der Staat das Instrument der mächtigsten,
ökonomisch herrschenden Klasse zu Unterdrückung und Ausbeutung niederer Klassen. In
den vergangenen Jahrzehnten ging es nicht mehr um Reformen, sondern eher um
Zerstörung der vorhandengewesenen Strukturen des Wohlfahrtstaates.
Die Kultur- und Sozialanthropologie sieht den Staat als eine spezielle, sehr komplexe Form
eines großen politischen Gemeinwesens. Der Interessensabgleich, der durch Kommunikation
erfolgt, ist ein wichtiger Faktor um Bedürfnisse zu stillen. Die Regeln zur
Bedürfnisbefriedigung in einem Staat sind das Rechtssystem und die Normen. Die Kulturund Sozialanthropologie besagt, dass man nichtstaatliche und vorstaatliche Strukturen
begreifen muss, um ein Verständnis für die Entwicklung des Staates zu erlagen. Staatliche
Strukturen entstehen durch Verwandtschaft, Territorialität und willentlichen
Zusammenschluss. Nach Irving Goldman gibt es drei Entwicklungsstufen staatlicher
Organisation: die traditionelle (religiös und politisch), die offene (stark politisch und
militärisch) und die stratifizierte (Kombination aus traditionell und offen) Gesellschaft.
Die Kommunikationswissenschaften betonen die Öffentlichkeit, besonders auf politischer
Ebene, als wichtigen Bestandteil der Demokratie und somit auch als wichtigen Bestandteil
der heutigen Staatsform. Die demokratische Staatsorganisation beinhaltet die Beteiligung
der Bürger an staatlicher Herrschaft und bespricht Themen und Probleme in der
Öffentlichkeit um demokratische Lösungen zu finden. Durch die öffentliche Kommunikation
soll es zu einer Übereinkunft der Bürger kommen und Verbindlichkeit schaffen, die das
Zusammenleben und den Zusammenhalt der Gesellschaft ermöglicht. Moderne
Gesellschaften bezeichnen die Kommunikationswissenschaften als „Mediengesellschaften“,
die massenmediale Öffentlichkeit ist zu einer unverzichtbaren Institution geworden. Ein
weiteres Kennzeichen des modernen Staates ist die Entgrenzung von
Kommunikationsarenen, die geschaffenen transnationalen Öffentlichkeitsräume durch
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Satelliten TV und Internet. Man unterscheidet verschiedene Mediensysteme: autoritäre,
totalitäre, liberale und demokratische Institutionalisierung.
440 Wörter
2.) Globalisierung von allen 4 Ansichten betrachtet:
Aus soziologischer Sicht, sind die Effekte der Globalisierung auf die Gestaltung sozialer
Beziehungen und sozialer Positionierungen, am wichtigsten. Die Globalisierung nimmt den
Charakter einer Institution an, weil die Ausweitung gesellschaftlicher Prozesse in globalen
Maßstäben zu Anleitungen sozialen Handelns führt und Auswirkungen auf soziale
Beziehungen und die Machtbalancen in Figurationen hat. Globalisierung ist kein von außen
auf die Entwicklung der Gesellschaft einwirkendes Phänomen, sondern selbst Teil
gesellschaftlicher Prozess. Polany beschreibt einen industrielen und wirtschaftlichen
Fortschritt neben wachsender sozialer Ungleichheit. Es entwickelt sich eine neue Denkweise.
Anstatt von Ökonomie als Management von Knappheit zu sprechen, spricht man von
Wirtschaft als Management des Überflusses.
Nach den Politikwissenschaften ist Globalisierung immer ein Prozess der Entwicklung eines
gegenwärtigen sozialen Zustanden, durch den schwindenden Einfluss der Bedeutung des
geographischen Ortes für die Entstehung sozialer Räume und durch die Zunahme sozialer
Aktivitäten jenseits geographischer und staatlicher Grenzen charakterisiert. Globalisierung
ist ein langfristiger Prozess auf mehreren Ebenen mit der Einbettung in ein weltweites
Bezugssystem. Politikwissenschaftliche Konzepte sind Internationalisierung, Liberalisierung,
Universalisierung und Modernisierung. Die Politikwissenschaft steht vor der
Herausforderung die bestehenden theoretischen Modelle auf die Praxis zu adaptieren. Der
Blick sollte auf zukünftige Fragen wie effektive Regierung, Verteilung von Macht und
Steuerung von politischen Prozessen gerichtet sein, um Lösungen abseits der traditionellen
Ansätze zu finden.
Die Kultur- und Sozialanthropologie bezeichnet Globalisierung als unterschiedliche weltweit
verbreitete Prozesse, die wechselseitige Verflechtungen, Beeinflussungen und
Abhängigkeiten schaffen. Die Prozesse sind von Intensität, Geschwindigkeit und
Beschleunigung geprägt und betreffen alle Individuen, Gruppen, Gesellschaften und
Institutionen und somit auch den Staat. Die Kultur- und Sozialanthropologie beschäftigt sich
mehr mit der Globalisierung von Kulturen und beobachtet zB. die Veränderung der
Sozialstruktur in bäuerlichen Gesellschaften. Arjun Appadurai bewegte durch seine Kritik an
wesentlichen Universalien die Kultur- und Sozialanthropologie in eine neue Richtung. Er
prägte auch die Begriffe „ethnoscapes“, „technnoscapes“, „financescapes“, mediascapes“
und „ideoscapes“.
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Die Kommunikationswissenschaft meint, dass über den sozialen Wandel und die
Globalisierung nachzudenken etwas mit der Zukunftsfähigkeit von Gesellschaften zu tun hat.
Sozialer Wandel ist immer mit der Vorstellung des kulturellen Wandel und dieser mit dem
kommunikativen Wandel verbunden. Sozialer Wandel ist eigentlich ein Wandel der sozialen
Beziehungen. Medienkommunikation entgrenzt Kulturen und mediatisiert sie zueinander.
Der soziale Wandel ist also eigentlich ein Wandel der Medienkultur. Gebraucht wird also ein
Medienkonzept, das nicht nur technologisch ausgelegt wird sondern ein Medialitätskonzept
das kultur- und bildungspolitisch ausgelegt ist.
380 Wörter
3.) Migration von allen 4 Ansichten betrachtet:
Migration ist die dauerhafte Verlagerung des Lebensmittelpunktes und sie ist keinesfalls
neu, es gab sie schon bei der Völkerwanderung. Interessant für die Soziologie sind Gründe
und Folgen sowie die Gestaltung der sozialen Beziehungen zwischen Einheimischen und
Zuwanderern. Die Wahrnehmung von Migration ist historisch bedingt und abhängig von
sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebensbedingungen einer Gesellschaft.
Es dauert oft viele Jahre bis Zugewanderten das „Anderssein“ nicht mehr zugeschrieben wird
und der Begriff „Migrationshintergrund“ ist nur scheinbar neutral. Auch in den
demokratischen Staaten mit Gleichheitsprinzip gibt es „feine Unterschiede“ die
Wohlstangefälle, ungleiche Lebenschancen und Machtdifferenzen zur Folge haben können.
Migration ist auch Gegenstand politischer Auseinandersetzungen, sowie medialer
Berichterstattung und wissenschaftlicher Forschung. Die Politikwissenschaften machen
darauf aufmerksam, dass Migration ein globales Phänomen ist, das in vielfacher
Wechselwirkung mit kolonialen Vermächtnissen, internationalen Machtasymmetrien,
geopolitischer Dominanz und einer kapitalistischen Weltökonomie steht. Migration wird
vom politischen Mainstream im heutigen Europa als soziale Realität weiterhin anerkannt und
mit politischen Programmen, gesetzlichen Maßnahmen und (interkulturellen) Leitbildern zu
gestalten und zu regulieren versucht. Als Folge der Entdeckung von Migration als politisches
Handlungsfeld erfährt auch die Migrationsforschung erhöhte Aufmerksamkeit und erhält
politisches Gewicht.
Die Kultur- und Sozialanthropologie interessiert sich für die Art der Bewegung, das
Entstehen, Bestehen und Verändern kultureller und sozialer Identitäten, Verortung,
allgemeine Fragen nach Ethnizität, Abgrenzung und Inkorporation. Außerdem mit dem
gesellschaftlichen Umgang mit Fremdheit, Umgangsformen zwischen Zugewanderten und
Ortsansässigen und mit staatliche Integrationsmaßnahmen. Migration muss als Folge von
komplexen, politischen, ideologischen, sozialen und ökonomischen Prozessen begriffen
werden. Nach der Kultur- und Sozialanthropologie ist Migration ein universales Phänomen
menschlicher Entwicklung, während Sesshaftigkeit ein vergleichsweise spätes Produkt
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kultureller, sozialer und technischer Entwicklung ist. Außerdem ist Migration immer ein
schwerer Einschnitt in die Biographie des Einzelnen.
Die Kommunikationswissenschaft meint, dass Integration Kommunikation ist und alle
Integrationsprozesse im Kern Kommunikationsprozesse sind. Integration ist kein Zustand
sondern ein endloser Prozess. Es kann, nach Esser, zwischen Systemintegration und sozialer
Integration unterschieden werden. Nach Richard Münch ist soziale Integration ein Zustand
der Gesellschaft, in dem alle ihre Teile fest zueinander verbunden sind und eine nach außen
abgegrenzte Einheit bilden. Massenmedien haben integrierende Faktoren. Medien haben
die Aufgabe den Menschen die Gesellschaft als Ganzes sehen zu lassen, sich ihr zugehörig zu
fühlen und sich mit ihr zu identifizieren. Medien übernehmen somit eine
Vermittlungsinstanz in gesellschaftlichen Kommunikationsprozessen und schaffen
Öffentlichkeit, ermöglichen Reflexion und leisten einen Beitrag zur Schaffung von
symbolischen Gemeinschaften. Wichtige Voraussetzung für eine integrationsfördernde
Mediennutzung ist der Erwerb der Sprache. Integration ist ein wechselseitiger,
interaktionistischer Prozess der von Migranten und Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung
die Bereitschaft fordert, den jeweils anderen in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren.
421 Wörter
4.) Was haben Globalisierung und Migration gemeinsam?
Migration ist ein globales Phänomen, das in vielfacher Wechselwirkung mit kolonialen
Vermächtnissen, internationalen Machtasymmetrien, geopolitischer Dominanz und einer
kapitalistischen Weltökonomie steht. Sowohl die Globalisierung als auch die Migration sind
Prozesse, die sich in den letzten Jahren sehr schnell durch Prozesse wie Wirtschaft
weiterentwickelt haben. Durch das Zusammenspielen von Migration und Globalisierung
werden Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammengebracht und miteinander vernetzt.
Die Medien spielen hier eine große Rolle, wie zum Beispiel die Informationsübertragung
anderer Kulturen in Fernsehen, Radio und Zeitungen sowie der direkte Zugang zu Menschen
aller Art über das Internet, insbesondere über die sozialen Netzwerke. In gewisser Hinsicht
vereinfachten die Globalisierung und die Migration beide gewisse Lebensbedingungen,
obwohl sie auf der anderen Seite auch negative Effekte mit sich bringen. Einerseits sind das
Reisen, das Auswandern und das Eingliedern in eine neue Gesellschaft einfacher geworden.
Die Menschen kennen sich bei anderen Kulturen besser aus, dadurch kann ein Verständnis
für andere Traditionen oder Religionen gebildet werden. Folgend werden die Menschen
auch automatisch toleranter gegenüber „Fremden“. Andererseits hat der wirtschaftliche
Boom durch die Globalisierung in den Megacities zwar Vorteile, aber führt auch zur
erhöhten Migration der Menschen in ländlichen Bereichen, da ihre Produktion von Waren
und Dienstleistungen nicht mehr konkurrenzfähig sind und sie zunehmend dadurch
verarmen. Die Unterschiede zwischen armen und reichen Menschen werden dadurch
zunehmend höher. Polany beschreibt hier das industrielle und wirtschaftliche Wachstum
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neben wachsender sozialer Ungleichheit. Die Globalisierung schafft aber noch weitere
Vorteile für die Migration, denn nicht nur soziale Räume werden durch die Mobilität und die
Medien entgrenzt, es entsteht auch eine Kompression von Raum und Zeit, dh. dass die
Entfernungen durch schnellere und verbesserte Verkehrsmittel schrumpfen und damit für
die Migration eine Erleichterung schafft. Ein weiterer Punkt ist das Bewusstsein von
Globalität, durch das die Menschen Globalität immer mehr begreifen und dadurch neue
soziale Wirklichkeiten entstehen, die der Migration auch zu Gute kommen können. Wie oben
schon erwähnt, können die Menschen an dieser Stelle toleranter werden, da sie einfach ein
besseres Verständnis haben. Die Internationalisierung definiert Globalisierung als Anstieg
von Multipolarität im internationalen politischen System, dh. die Zunahme von
internationalem Austausch und wechselseitiger Abhängigkeit zwischen den globalen
Akteuren. Auch hier kann man das mit Migration vergleichen, da sich auch die Menschen
international austauschen und wechselseitig voneinander abhängig sind. Zusammengefasst
zu sagen, haben Migration und Globalisierung einige Gemeinsamkeiten, aber die
Globalisation hat auch einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Migration.
391 Wörter
5.) Wie kann der Staat die Migration unterstützen?
Migration ist eine dauerhafte Verlagerung des Lebensmittelpunktes. Grund ist meist die
Verbesserung der Lebensbedingungen, aber auch politische oder religiöse Verfolgung, Krieg
oder ähnliche Probleme im Heimatland können ein ausschlaggebender Faktor sein. Der Staat
kann die Migration insofern unterstützen, indem er Möglichkeiten bietet, dass sich die
Migranten gut in die Gesellschaft einfügen können. Um in einer neuen Gesellschaft gut
integriert zu werden, ist die das wichtigste, die Sprache der mehrheitlichen Bevölkerung zu
erlernen. Der Staat kann dazu zum Beispiel Sprachkurse anbieten, die preisgünstig oder
sogar kostenlos sind. In weiterer Folge kann der Staat die Migranten auch bei der Ausbildung
und der Arbeitssuche unterstützen sowie auch Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stellen um
ihnen einen Einstieg in die neue Gesellschaft zu erleichtern bzw. zu ermöglichen. Meistens
ist die Ausbildung, die Migranten in ihrem Land gemacht haben, in dem Land in welchem sie
sich eingliedern versuchen, nur wenig oder sogar gar nichts wert. Wichtig ist natürlich auch
die generelle Einstellung der Bevölkerung der Gesellschaft. Der Staat soll darauf aufmerksam
machen, dass demokratisches Denken und eine Akzeptanz gegenüber der Migranten von
großer Wichtigkeit ist. Die Menschen können durch den Staat mobilisiert werden Migranten
selbst bei der Eingliederung zu unterstützen und ihnen zum Beispiel lokale Traditionen zu
vermitteln. Rassismus hat in der heutigen Zeit keinen Platz mehr. Der Staat kann auch
Institutionen fördern, die Migranten beraten und betreuen, ein Beispiel dafür wäre die
arbeitsmarktpolitische Betreuungseinrichtung oder die Frauenberatung. Außerdem können
Institutionen des Staates psychologische Betreuung biete, im Falle eines traumatischen
Erlebnisses durch Krieg, Verfolgung oder Gewalt. Was noch zu erwähnen ist, ist dass sich
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Integrationsprozesse entwickeln können müssen. Außerdem müssen Mobilität, öffentliche
Diskurse, Wissen, Einstellungen und Verhaltensmuster zugelassen und gefördert werden.
Voraussetzung dafür ist die Dynamik beim Arbeitsmarkt, beim Aufenthalts- und
Staatsbürgerschaftsrecht und Bildungseinrichtungen. Soziale Räume müssen so gestaltet
werden, dass man darin mobil sein kann. Erforderlich dafür sind neben den
infrastrukturellen Voraussetzungen auch Anerkennung und Respekt gegenüber „Fremden“
und Innovationen in zentralen Funktionsbereichen, wie Bildungs- und Sozialeinrichtungen,
Gesundheitsvorsorge, Politik, Wirtschaft und Recht um die Vorteile sozialer und ethnischer
Diversität als Potenzial der Zukunftsgestaltung nutzen zu können. Die Kompression sozialer
Räume erzeugt Konflikte, um Druck abzubauen müssen gesellschaftliche Dynamik und
Offenheit der Gesellschaft sowohl im Kleinen wie auch im Großen zugelassen und gefördert
werden. Mobilität ist hier Teil der Lösung. Staatliche Integrationsmaßnahmen und ihre
Brauchbarkeit werden von der Kultur- und Sozialanthropologie erforscht. Zusammengefasst
kann man es mit Josef Hochgerner’s Worten sagen: „Integration ist ein gesellschaftlicher
Prozess, nicht bloß eine individuelle Anpassungsleistung.“
404 Wörter
6.) Wie wirkt sich Globalisierung auf den Staat aus?
Globalisierung ist kein von außen auf die Entwicklung der Gesellschaft einwirkendes
Phänomen, sondern selbst Teil gesellschaftlicher Prozesse. Durch die Dezentralisierung der
Produktion von Waren und Dienstleistungen und der Abbau von Zollschranken fördert den
Anstieg des Welthandels. Gleichzeitig verstärken sich jedoch Armut und die
Umweltbelastung. Die lokale Produktion ist nicht mehr konkurrenzfähig und dies führt zu
einer wirtschaftlichen Abwärtsbewegung. Dadurch werden soziale Ungleichheit, Armut und
soziale Ausgrenzung verstärkt. Der Wohlstand und die soziale Sicherheit sinken. Durch die
Globalisation erfolgt eine Entgrenzung sozialer Räume durch Mobilität und auch durch
Medien. Die neue Reflexivität, Lokalität und Globalität birgt sowohl Chancen als auch
Risiken. Es Entsteht eine Kompression von Zeit und Raum durch die schnelleren
Verkehrsmittel. Außerdem entstehen neue Wirklichkeiten durch das Verstehen der
Menschen von globalen Zusammenhängen. Den Menschen wird es durch dieses Verständnis,
auch durch die Vermittlung von Informationen durch die Medien, erleichtert bei
Angelegenheiten des Staates mitzureden und ihre Meinung preis zu geben. Globalisierung ist
Teil und Ergebnis der fortlaufenden Entwicklung der menschlichen Gesellschaft, hat aber
aktuell stärkeren gesellschaftlichen Effekt als in früheren Phasen. Eine sozialverträgliche
Gestaltung setzt eine Re-Integration von Wirtschaft in die Gesellschaft voraus und dass
wirtschaftlich geschaffener Reichtum als gesellschaftlicher Reichtum zu verstehen und zu
behandeln ist. Eine weitere Folge von Globalisierung ist, dass soziale Aktivitäten jenseits
geographischer und staatlicher Grenzen zunehmen. Saskia Sassen meint auch, dass
Globalisierung ein Prozess ist, der auf einer weltweit, aber auch innerhalb von
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Nationalstaaten, stattfindet. Sassen entwickelt das Konzept der „Global City“ und meint
damit lokale Zentren wie zB. New York oder Paris, die einen Knotenpunkt in einem globalen,
politischen, ökonomischen und kulturellen Steuerungsnetzwerk darstellen. Während es in
den entstehenden Megacities zur Selbstorganisation einzelner ethnischer Gruppen und zur
Bildung von Subkulturen, verarmt der ländliche Bereich zunehmend. Die Globalisierung ist
aber auch als ein Prozess, der zunehmend internationale Verflechtungen in allen
Lebensbereichen bildet. Diesen Verflechtungen sind alle Individuen, Gruppen, Gesellschaften
und Institutionen, somit auch der Staat unterworfen. Auch die Medienkommunikation spielt
eine große Rolle bei der Globalisierung, da sie ebenfalls Kulturen entgrenzt und sie
zueinander mediatisiert. Ein Beispiel dafür sind die Internetnetzwerke, die sozialen
Netzwerke wie zum Beispiel Facebook oder MySpace, die es ermöglichen mit Menschen
rund um die Welt auf einfache Weise zu kommunizieren. Der letzte Punkt den ich nennen
möchte ist die Technik, die mit Hilfe der Globalisierung, sich stets schnell weiterentwickeln
und verbessern lässt.
384 Wörter
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