Immunologie – für Landwirte - vivet

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Tiergesundheitsmanagement
im Focus der Öffentlichkeit
- wie können Impfstoffe helfen?
TIERARZTPRAXIS GESEKE
WEITERBILDUNGSSTÄTTE FG SCHWEINE
Dr. Heinz Schamoni
DVM Herbert Nagel
FTA Schwein
Dr. Franz Lappe
Dr. Grit Hoffmann
TÄ Jutta Meschede
Dr. Alexander Maas
FTA Schwein
FTÄ Schwein
FTÄ Schwein
FTA Mikrobiologie
Hellweg 54 * 59590 Geseke *www.tierarztpraxis-geseke.de
Der „Focus der Öffentlichkeit“
„Massentierhaltung“
– ein inhaltsloser Begriff
Tierarten
Tierzahl, ab der 90%
der Befragten von
Massentierhaltung
ausgehen
Statistische
Anzahl
Tierplätze im
Durchschnitt
Realität:
über 50% der Tiere steht in
Betrieben mit mehr als
Milchkühe
500
46
??
Mastschweine
1.000
294
1.000
Geflügel
5.000
14.900
50.000
(Quelle: Kayser et al. 2012)
„Massentierhaltung“
– ein inhaltsloser Begriff
Tierarten
Tierzahl, ab der 90%
der Befragten von
Massentierhaltung
ausgehen
Statistische
Anzahl
Tierplätze im
Durchschnitt
Realität:
über 50% der Tiere steht in
Betrieben mit mehr als
Milchkühe
500
46
??
Mastschweine
1.000
294
1.000
Geflügel
5.000
14.900
50.000
(Quelle: Kayser et al. 2012)
Ausdruck für Kritik gegen verschiedene (objektive,
gefühlte, manipulierte) Erscheinungsformen intensiver
Produktionssysteme, die sich im
Zuge des Strukturwandels
herausgebildet haben.
Die „Ehrlichkeit“ des „Verbrauchers“
Nutztierhaltung ist die Haltung von
Tieren aus ökonomischen Gründen
(Nahrungsversorgung, Rohstoffquelle, Transport- und Fortbewegungsmittel)
Rinder
Schweine
Geflügel
Schafe, Ziegen
Quelle: VETIMPULSE-21.Jhg.-Ausg.19-S.2
Equiden, Kaninchen(außer „Heimtiere“),
Wild, Fische (außer Zierfische) Bienen,
(nicht: Ziervögel, Singvögel, Brieftauben)
Strukturwandel
- ohne Ende oder Wende?
Einsprüche
Quelle: VETIMPULSE Nr.2-22.Jhg.-15.01.2013-S.2
Tiergesundheitsstrategien in
Reihenfolge und Bedeutung
Biosecurity/Management
Immunprophylaxe
Antibiotika (weiterhin unverzichtbar)
- Gesunderhaltung von Tierbeständen
- Tierschutzaspekte
- Auswahl des richtigen Antibiotikums
- Hinweis zur Dosierung/Therapiedauer
- korrekte Verabreichung
Warum Immunprophylaxe?
1. aktive Managementmaßnahme
Reduzierung klinischer Symptomatik
Senkung des Infektionsdruckes
2. ökonomisch:
sehr hoher Kosten-Nutzen-Effekt
Nutzen überlängeren Zeitraum
keine (kaum) Wartezeiten
3. aber:
hohe Anforderungen an Diagnostik,
Impfdurchführung und Impfhygiene
Gründe für Impfungen
regionale Populationsdichten
Regionale
Konzentrationen
Ferkel
Zuchtsauen
Mastschweine
Sonstige Schweine
Gründe für Impfungen
regionale Populationsdichten
hohe Infektionsrisiken (Transporte /Zukäufe)
Gründe für Impfungen
regionale Populationsdichten
hohe Infektionsrisiken (Transporte /Zukäufe)
mangelhafte Bestanddurchseuchung
Trennung von Alters-und Nutzungsgruppen
Ziele von Impfungen
-> Minimierung akuter /chronischer Infektionskrankheiten
-> wirtschaftliche Schäden vermeiden
Fruchtbarkeitsprobleme bei
(Jung)-Sauen
- Aborte
- vermehrt Umrauscher
Fruchtbarkeitsprobleme bei
(Jung)-Sauen
Infektionen ?
(PRRS, Influenza,
PCV-2,Parvo..)
Geburt weitgehend ausgereifter
(mumifizierter) toter Ferkel oder/und
lebens-schwacher Ferkel
mögliche Folgen:
kümmern, auseinanderwachsen…
mögliche Folgen: Atemwegprobleme...?
Immunologische Begriffe
Immunsystem
Gewebe, Zellen und Zellprodukte,
die infektiöse Mikroorganismen
abwehren und die innere Unversehrtheit
des Organismus gewährleisten
Immunität
Eigenschaft nicht
zu erkranken
obwohl der
Organismus
dem Erreger
ausgesetzt ist!
Arten der Immunität
PASSIVE IMMUNITÄT
erworbener Schutz durch übertragene, bereits
gebildete Abwehrstoffe (Antikörper)
(Immunserum, über Muttermilch = maternale Antikörper)
Passive Immunität
Maternale Antikörper beim Schwein
(durchschnittliche Nachweisdauer in Ferkeln von immunen Sauen)
maternale Antikörper
Parvo
(22-24 Wo.)
Rotlauf
(12-14 Wo.)
AK, SIV
(10-12 Wo.)
PRRS,
Circo, M.hyo
(3-4 Wo.)
Wochen
Passive Immunität und
„Immunitätslücke“
Arten der Immunität
PASSIVE IMMUNITÄT
erworbener Schutz durch übertragene, bereits
gebildete Abwehrstoffe (Antikörper)
(Immunserum, über Muttermilch = maternale Antikörper)
Arten der Immunität
PASSIVE IMMUNITÄT
erworbener Schutz durch übertragene,
bereits gebildete Abwehrstoffe (Antikörper)
(Immunserum, über Muttermilch = maternale Antikörper)
AKTIVE IMMUNITÄT
erworbener Schutz durch früheren Kontakt
mit einem Erreger (Antigen)
a) nach einer Erkrankung
b) nach einer Impfung
Die Immunantwort
ERREGEREINTRITT
PHAGOZYTOSE
unspezifisch
Antigenprozessierung
+Antigenpräsentation
12 Stunden
Freisetzung von
Monokinen
KOOPERATION T-ZELLEN
T-Helfer
spezifisch
B-Zelle
T-Suppr./Zytotox.
(spez. Killerzellen)
Plasmazelle
(spez. Antikörper)
3-7 Tage
Das Immunsystem
Unspezifisch
Humoral
Schutz wird durch wiederholten Kontakt NICHT verstärkt
Schutz wird durch wiederholten Kontakt verstärkt
Mediatoren
Antikörper
(Interferon, Interleukin,
Komplement,
Monokine u.a.m)
(IgG, IgM, IgA, IgE;
produziert von
B-Lymphozyten)
Makrophagen
Zellulär
Spezifisch
(Monozyten, Histiozyten ,
Kupfferzellen, Granulozyten, u.a.m.)
T-Lymphozyten
(Helferzellen, Suppressorzellen, zytotox. T-Zellen )
Grundlegendes zu Impfungen
- eine
aktive Impfung ist immer eine
„gewollte Erkrankung“ - aber auf
„niedrigem“ Niveau
- mindestens 80-90% der Impflinge müssen
vollen Impfschutz aufbauen, damit ein
stabiler Herdenschutz gewährleistet ist
Grundlegendes zu Impfungen
- nur klinisch gesunde Tiere/Gruppen impfen!
Zusammenhang Darmgesundheit
und Immunsystem
Zusammenhang Darmgesundheit
und Immunsystem
-> Darm = Barrieresystem
für Umweltbelastungen
-> „nach innen verbrachte Umwelt“
(zwar Nährstoffversorgung
> aber „brisante Ladung“)
-> nur ca.5% der Körpermasse, verbraucht jedoch
15-30%des verfügbaren Sauerstoffs und Proteins
-> 80 % des Gesamtimmunsystems!
= Bedeutung als Abwehrorgan!
Schlacht-Check
gibt wichtige Anhaltspunkte
-verdickt
hirnwindungsartige Gewebezubildungen
der Darmwand
<----------------
----------------------------------->
Schlacht-Check
gibt wichtige Anhaltspunkte
-verdickt
hirnwindungsartige Gewebezubildungen
der Darmwand
<----------------
-----------------------------------> physiologisch
Grundlegendes zu Impfungen
- nur klinisch gesunde Tiere/Gruppen impfen!
Grundlegendes zu Impfungen
- nur klinisch gesunde Tiere/Gruppen impfen!
- mehrere Impfungen gleichzeitig möglich
 - aber MISCHSPRITZEN nur bei zugelassenen Impfstoffen!
- Nachimpfungen nicht vergessen
 häufig bei inaktivierten Impfstoffen
 bei hohem Infektionsdruck auch bei Lebendimpfstoffen
Welche Impfstoffarten gibt es?
=> LEBENDIMPFSTOFFE (MLV = Modified Live Vaccine)
•vermehrungsfähige Erreger, die eine Infektion simulieren,
ohne dass der Impfling erkrankt
- Induktion von Antikörpern und „Killerzellen“
- kaum Beeinträchtigung durch maternale Antikörper
=> TOTIMPFSTOFFE (KV = Killed Vaccine)
•abgetötete Erreger, durch die das Immunsystem
ausschließlich die Erregeroberfläche kennen lernt
- Induktion von Antikörpern (kaum/keine „Killerzellen“)
- starke Beeinträchtigung durch maternale AK
Was können Impfstoffe?
Impfstoffe sind erregerspezifisch
•
•
schützen nur gegen die Erreger, die im Impfstoff enthalten sind.
Impfstoffe sind keine “Breitbandantibiotika”
Was können Impfstoffe?
Impfstoffe sind erregerspezifisch
•
•
schützen nur gegen die Erreger, die im Impfstoff enthalten sind.
Impfstoffe sind keine “Breitbandantibiotika”
Impfstoffe schützen primär vor klinischen Symptomen
•
Erregerverdrängung nur über Management und Impfdauer mgl.
Was können Impfstoffe?
Impfstoffe sind erregerspezifisch
•
•
schützen nur gegen die Erreger, die im Impfstoff enthalten sind.
Impfstoffe sind keine “Breitbandantibiotika”
Impfstoffe schützen primär vor klinischen Symptomen
•
Erregerverdrängung nur über Management und Impfdauer mgl.
Impfstoffe führen nie zu einer sterilen Immunität
•
klinisch unauffällige Infektion mit Erregerausscheidung sind meist noch möglich
Was können Impfstoffe?
Impfstoffe sind erregerspezifisch
•
•
schützen nur gegen die Erreger, die im Impfstoff enthalten sind.
Impfstoffe sind keine “Breitbandantibiotika”
Impfstoffe schützen primär vor klinischen Symptomen
•
Erregerverdrängung nur über Management und Impfdauer mgl.
Impfstoffe führen nie zu einer sterilen Immunität
•
klinisch unauffällige Infektion mit Erregerausscheidung sind meist noch möglich
Totimpfstoffe simulieren nicht vollständig die Infektion
•
daher meist weniger belastbare Immunität als bei Lebendimpfstoffen
und größere Beeinflussung durch maternale Antikörper
Was können Impfstoffe?
Lebendimpfstoffe können ausgeschieden werden,
ohne dass dies klinisch relevant ist
•
kann allerdings bei der Diagnostik störend sein
Was können Impfstoffe?
Lebendimpfstoffe können ausgeschieden werden,
ohne dass dies klinisch relevant ist
•
kann allerdings bei der Diagnostik störend sein
i.d.R. höchste Wirksamkeit bei Anwendung in der
Gesamtpopulation
•
Impfung von Teilgruppen ist meist schlechter
Was können Impfstoffe?
Lebendimpfstoffe können ausgeschieden werden,
ohne dass dies klinisch relevant ist
•
kann allerdings bei der Diagnostik störend sein
i.d.R. höchste Wirksamkeit bei Anwendung in der
Gesamtpopulation
•
Impfung von Teilgruppen ist meist schlechter
Immunität auf schützendem Niveau halten
•
regelmäßige Nachimpfungen nicht vergessen
Was können Impfstoffe?
Lebendimpfstoffe können ausgeschieden werden,
ohne dass dies klinisch relevant ist
•
kann allerdings bei der Diagnostik störend sein
i.d.R. höchste Wirksamkeit bei Anwendung in der
Gesamtpopulation
•
Impfung von Teilgruppen ist meist schlechter
Immunität auf schützenden Niveau halten
•
Regelmäßige Nachimpfungen nicht vergessen
Störungen des Immunsystems wirken sich kurzfristig
auch auf den Impfschutz aus
(kranken Tiergruppen,„Cortisone“ und Mykotoxinen)
Wie sollte geimpft werden?
Bestandsimpfungen
 Immer, wenn es wichtig ist, einen vorhandenen Infektionsdruck
schnell zu senken
Reproduktionsorientierte Impfung
=> Immer, wenn es wichtig ist, die Jungtiere früh (über die Biestmilch) zu
schützen
=> Wenn die Bestandsimpfung Probleme in bestimmten
Trächtigkeitsstadien bereitet
Jungtierimpfungen
=> Impfzeitpunkt abhängig vom Impfstoff und dem Vorhandensein von
maternalen Antikörpern
=> möglichst nicht unter Stress impfen (Absetzen etc.)!
Bei Impfplanung/-durchführung
beachten!
Diagnose stellen!
 Impfung gegen Mykoplasma hilft nicht gegen
Influenza oder APP
Diagnostik am Tier ausschöpfen!
Erst Diagnose – dann Impfung
-> klin. Beobachtung und Temperaturmessung
-> Nasen- bzw. Tonsillentupfer /Lungenspülproben
-> Blutproben
-> Sektion mgl. frisch toter oder getöteter Tiere
-> Schlacht.Check
(einfach, wiederholbar, große Tierzahl)
-> Erregerdiagnostik und Antibiogramm
Bei Impfplanung/-durchführung
beachten!
Diagnose stellen!
 Impfung gegen Mykoplasma hilft nicht gegen
Influenza oder APP
Bei Impfplanung/-durchführung
beachten!
Diagnose stellen!
 Impfung gegen Mykoplasma hilft nicht gegen
Influenza oder APP
Optimalen Impfstoff auswählen
 Lebend- oder Totimpfstoff; ggf. Subtypen berücksichtigen
Bei Impfplanung/-durchführung
beachten!
Diagnose stellen!
 Impfung gegen Mykoplasma hilft nicht gegen
Influenza oder APP
Optimalen Impfstoff auswählen
 Lebend- oder Totimpfstoff; ggf. Subtypen berücksichtigen
Impfzeitpunkt - Spritze und Nadel - sorgfältige Injektion
=> gesunde Tiere und rechtzeitig vor der Infektion
 Impfvolumen, Nadellänge und -dicke entsprechend der
Tiergröße;keine Nadeln mit „Widerhaken“
Bei Impfplanung/-durchführung
beachten!
• Impfhygiene
• Dosierung
• Applikationsort und -art
• Kanülengröße und –länge
KGW in
kg
Ferkel
Absatzferkel
Läufer
Mastschwein
Sau/Eber
bis 10
bis 25
25 - 60
60 - 100
Kanülenlänge zu
Durchmesser in mm
i.m.
s.c.
16/0,8 16/0,8
25/1,1 16/0,8
25/1,1 16/1,1
25/1,3 16/1,1
35/1,3 25/1,1
Bei Impfplanung/-durchführung
beachten!
Diagnose stellen!
 Impfung gegen Mykoplasma hilft nicht gegen
Influenza oder APP
Optimalen Impfstoff auswählen
 Lebend- oder Totimpfstoff; ggf. Subtypen berücksichtigen
Impfzeitpunkt - Spritze und Nadel - sorgfältige Injektion
=> gesunde Tiere und rechtzeitig vor der Infektion
 Impfvolumen, Nadellänge und -dicke entsprechend der
Tiergröße;keine Nadeln mit „Widerhaken“
Impfstofflagerung
=> Immer im Kühlschrank! (+2 bis +8°C)
In/bei Impfbeständen beachten!
Unterbrechung von Infektionsketten
 Keine unkontrollierten Zustallungen
Unkontrollierter Erregereintrag in
empfängliche Herden
mögliche Verbreitung einer Infektion
in einem bisher negativen Bestand
z.B. Zustallung
Infizierter Bestand
mit Klinik
NEGATIVER Bestand
(voll empfänglich!)
„Immunologische Kompetenz“ von
JS und AS
mögliche Folgen:
X % Umrauscher
JS => AS => Herdenstabilität?
Biologische Prozesse entsprechen der
"Gauß`schen Normalverteilung" *
(hier modifiziert)
Hohes
Leistungsvermögen
Mittleres/durchschnittliches
Leistungsvermögen
Ungenügendes Leistungsvermögen
=>
Wahrscheinlichkeitsverteilung von Prozessen, bei denen mehrere Faktoren
unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen wirken
Immunitätslagen unterschiedlicher
Ferkelherkünfte (auch Altersstrukturen)
Hohes
Leistungsvermögen
Hohes
Leistungsvermögen
mittleres
Leistungsvermögen
mittleres Leistungsvermögen
Ungenügendes Leistungsvermögen
ungenügendes
Leistungsvermögen
Je größer eine Tiergruppe,
- um so größer die Wahrscheinlichkeit nichtimmuner Individuen!
- um so höher muss Bestandsimmunität für jeden Erreger sein!
Größe der zugekauften Ferkelpartien
% - Anteil der Betriebe
Wj. 2011/12
Betriebszweigauswertung Schweinemast NRW 2011/12
Weitere Risikofaktoren bei der
Einstallung von Ferkeln in die Mast?
Was ist über das Tiermaterial oder den Sauenbetrieb
bekannt?
- Immunitätslage der Sauenherde (Anteil JS?)
- Impfungen
- Kolostrumaufnahme der Ferkel (viel Ammennutzung...)
Gefährdung wird potenziert (?) durch:
- Vielzahl der Lieferbetriebe
- Produktionssystem i.d.Mast (kontin.
Belegung, R + D,...)
- Unkenntnis über Gesundheitsstatus Zukauf
„Informationsqualität“ des
Gesundheitsstatus zugekaufter Ferkel?
Dokumentation auf
dem Lieferschein
14 %
Ferkelpass/
Ferkeltestat
22 %
„mündliche
Absprache“
58 %
sonstiges
6%
Betriebszweigauswertung Schweinemast NRW 2011/12
Eingliederungsmöglichkeiten konkret:
was ist sinnvoll? – dies nicht!
Eingliederungsmöglichkeiten konkret:
was ist sinnvoll? – nur erste Variante!
Eingliederungsmöglichkeiten konkret:
letztere Variante nur mit Kontrolle!
Grundsatz für die Zustallung von
Tieren/Tiergruppen
Der immunologische Status der Stammherde
bestimmt die Maßnahmen bei Zukauftieren.
oder anders herum:
Jedes der Stammherde zugeführte Tier sollte
vorher den gleichen Immunstatus wie die
Stammherde besitzen!
Herdengesundheit ist Voraussetzung!
Unterbrechung von Infektionsketten
 Keine unkontrollierten Zustallungen
 Altersgruppen trennen (Sauen, Aufzucht, Mast)
 Abteilweise Rein-Raus (mit Reinigung+Desinfektion)
 unbedingt im Abferkelbereich und in der Aufzucht
 KEIN Zurücksetzen von Ferkeln!
 Kranke Tiere absondern bzw. rechtzeitig merzen
= „Kümmererselektion“
Alles-rein-alles-raus-Prinzip einhalten!
Tierfluss steuern!
Flatdeck
Mitte Mast
Keine kranken Tiere
in Folgegruppen
zurücksetzen!
Ende Mast
Keine kranken Tiere
in nächsten
(„sauberen)
Produktionsabschnitt
übernehmen!
Alles-rein-alles-raus-Prinzip einhalten!
Tierfluss steuern!
Kümmererselektion!
Flatdeck
Mitte Mast
Keine kranken Tiere
in Folgegruppen
zurücksetzen!
Ende Mast
Keine kranken Tiere
in nächsten
(„sauberen)
Produktionsabschnitt
übernehmen!
Herdengesundheit ist Voraussetzung!
Unterbrechung von Infektionsketten
 Keine unkontrollierten Zustallungen
 Altersgruppen trennen (Sauen, Aufzucht, Mast)
 Abteilweise Rein-Raus (mit Reinigung+Desinfektion)
 unbedingt im Abferkelbereich und in der Aufzucht
 KEIN Zurücksetzen von Ferkeln!
 Kranke Tiere absondern bzw. rechtzeitig merzen
= „Kümmererselektion“
Je jünger das Tier bei einer Erstinfektion, desto stärker ist
die Erregervermehrung / -ausscheidung.
Der höchste Infektionsdruck existiert meist im Flatdeck!
Bei Impfmaßnahmen berücksichtigen:





klinische und subklinische Erkrankungen
Immunsuppressive Therapien
(Antibiotika, Kortikosteroide)
Endo- und Ektoparasitenbefall,
Mykotoxinbefall





belastendes Stallklima (z.B. Temp. 24-32 °C,
Luftfeuchte 95-100%)
hohe Belegungsdichten
Fütterungsfehler (Mangel Aminosäuren, Vit.)
körperliche Belastungen
Bei Impfmaßnahmen berücksichtigen:
Oft Überschätzung der Leistungsmöglichkeit der Immunprophylaxe!
Tierhalter glaubt häufig, mit den
Impfmaßnahmen alles für den
Infektionsschutz getan zu haben, was
dann zwangsläufig zur Vernachlässigung
begleitender Managementmaßnahmen
führt!
Welches Impfprogramm ist denn nun
das richtige?
Impfungen bei Saugferkeln
Mykoplasma hyopneumoniae
 Ein „muss“ für weitgehend alle Ferkel, die nicht selbst gemästet
werden
 Es gibt nur sehr wenige M.hyo-freie Bestände, die tatsächlich auf
eine Impfung verzichten könnten
Zilien
Mykoplasmen
völlige Zerstörung des Flimmerepithels
Impfungen bei Saugferkeln
Mykoplasma hyopneumoniae
 Ein „muss“ für weitgehend alle Ferkel, die nicht selbst gemästet
werden
 Es gibt nur sehr wenige M.hyo-freie Bestände, die tatsächlich auf
eine Impfung verzichten könnten
Stallspezifische Impfungen
 Es sind keine generellen Empfehlungen möglich, da dies von den
Erregern im Bestand abhängig ist
Impfungen bei Saugferkeln
PCV2 („Circo“)
 Eigentlich ein „muss“ für weitgehend alle Ferkel, die nicht selbst
gemästet werden
 Es gibt nur sehr wenige M.hyo-freie Bestände, die tatsächlich auf
eine Impfung verzichten könnten
PRRS
 Es sind keine generellen Empfehlungen möglich, da dies von der
Situation des regionalen Erregerdruckes und den Möglichkeiten
der Umsetzung von Biosecurity Maßnahmen abhängt
Häufig gestellte Frage:
Welche Impfung ist entbehrlich?
Mycoplasmen?
Flimmerepithels der
Bronchien zerstört
=> andere Erreger
können schädigen
PRRS?
ca.50% Abwehrzellen der
Lunge zerstört
=> andere Erreger können
schädigen
Häufig gestellte Frage:
Welche Impfung ist entbehrlich?
Mycoplasmen?
Flimmerepithels der
Bronchien zerstört
=> andere Erreger
können schädigen
PRRS?
ca.50% Abwehrzellen der
Lunge zerstört
=> andere Erreger können
schädigen
PCV-2 („Circo")?
Zielorgan ist das ganze
Abwehrsystem
=> andere Erreger können
schädigen
Häufig gestellte Frage:
Welche Impfung ist entbehrlich?
Mycoplasmen?
Flimmerepithels der
Bronchien zerstört
=> andere Erreger
können schädigen
PRRS?
ca.50% Abwehrzellen der
Lunge zerstört
=> andere Erreger können
schädigen
PCV-2 („Circo")?
Zielorgan ist das ganze
Abwehrsystem
=> andere Erreger können
schädigen
Häufig gestellte Frage:
Welche Impfung ist entbehrlich?
Mycoplasmen?
Flimmerepithels der
Bronchien zerstört
=> andere Erreger
können schädigen
PRRS?
ca.50% Abwehrzellen der
Lunge zerstört
=> andere Erreger können
schädigen
PCV-2 („Circo")?
Zielorgan ist das ganze
Abwehrsystem
=> andere Erreger können
schädigen
keine!
es sei denn, man hat diese
Erreger nicht im Bestand oder
kann diese von dem
Bestand fernhalten!
Impfungen bei Sauen
Rotlauf und Parvo (SMEDI)
 Ein „muss“ in allen Sauenbeständen, da diese Erreger sehr
weit verbreitet und Infektionen in ungeschützten Beständen
sehr kostspielig sind
Influenza
 sollte bedacht werden, insbesondere in großen Beständen
Stallspezifische Impfungen
 es gibt keine generellen Empfehlungen, da dies von den
Erregern im Bestand abhängig ist
Welches Impfprogramm ist denn nun
das richtige?
Welches Impfprogramm ist denn nun
das richtige?
Es gibt kein allgemeingültiges
Impfprogramm!
Welches Impfprogramm ist denn nun
das richtige?
Es gibt kein allgemeingültiges
Impfprogramm!
Es gibt aber allgemeine Grundsätze bei
der Planung und Umsetzung von
Impfmaßnahmen!
Welches Impfprogramm ist denn nun
das richtige?
Immer erst fragen:
Sind die Impfungen durchdacht und werden
diese auch so durchgeführt?
-> gezielt nach Diagnostik
-> rechtzeitig
-> im System der beteiligten
Produktionsstufen abgestimmt
Ziel: gleichmäßige Würfe
Ziel: Schnelle und gleichmäßige
Entwicklung auf dem Flatdeck
Ziel: gleichmäßige Gruppen in der
Mast
es gibt aber auch Impfalternativen...
es gibt aber auch Impfalternativen...
Vielen Dank für’s
Zuhören!
JS-Eingliederung: Risiko minimieren
und Chancen nutzen
Immunologische Maßnahmen sind
immer betriebsspezifisch
Eingliederungsstall
- getrennte Abteile, besser separate „Gebäude“
- separater Zugang, Bewirtschaftung, Lüftung, Entmistung
- ausreichend Platzangebot, max. 6 -8 Tiere/Bucht
(mindestens 1,5m² - besser 2m²! ? > Zustallmöglichkeiten für AS 1:3/4
bei direkten Kontaktmöglichkeiten)
- Eingliederungsmöglichkeit für Jungeber berücksichtigen
- Beleuchtung von 100 Lux über mindestens 14 Std.
- Temperatur 18-21°C
- rutschfester Fußboden
- Fütterung nach Empfehlungen der Zuchtorganisationen
- Tier-Mensch-Kontakt
Zurück zur Museumslandwirtschaft oder
kontrollierte, intensive Landwirtschaft?
www.bi-wietze.de
www.biowahrheit.de
www. fleischexperten.de
Immunologie - Totimpfstoffe
í VORTEILE
í Impferkrankungen, Rückmutation, Rekombination
oder Vermehrung in der Umwelt bei ordnungsgemäßer Inaktivierung nicht möglich
í Leichtere Handhabung (Gebrauchsfertig)
í Bessere Haltbarkeit von Restmengen
í NACHTEILE
í
í
í
í
í
Verträglichkeit weniger gut
Boosterimpfung notwendig
Meist kürzere Immunitätsdauer
Simulieren nur Erregeroberfläche
Meist geringe zelluläre Immunantwort
Immunologie - Lebendimpfstoffe
í VORTEILE
í
í
í
í
í
Bessere Verträglichkeit
Boosterimpfung meist nicht notwendig
Meist längere Immunitätsdauer
Simulieren auch Infektionsablauf
Meist bessere zelluläre Immunantwort
í NACHTEILE
í Impferkrankungen bei unzureichender Attenuierung
í Rückmutation, Rekombination oder Vermehrung in
der Umwelt nicht ausschließbar (Pathogenitätssteigerung)
í Schlechtere Handhabung (müssen aufgelöst werden)
í Kurze Haltbarkeit von Restmengen (Kosten!)
Immunologie
í IMPFZWISCHENFALL
Erkrankungen durch Inhaltstoffe des Impfstoffes
(z.B. Schock, Fieber)
í IMPFPROVOKATION
Auslösung subklinisch vorhandener Erkrankungen
durch die Belastung des Immunsystems mit dem
Impfstoff
í IMPFERKRANKUNG
Auslösung der Erkrankung, gegen die geimpft
wurde durch ungenügend attenuierte oder ungenügend inaktivierte Erreger eines Impfstoffes
Immunologie
í UNSPEZIFISCHES IMMUNSYSTEM
reagiert sehr schnell gegen alle körperfremden
Stoffe, ist aber durch wiederholten Kontakt nicht
steigerbar
í SPEZIFISCHES IMMUNSYSTEM
reagiert gezielt gegen bestimmte Antigene und
reagiert bei wiederholtem Kontakt schneller und
effizienter (Lernfähigkeit über Gedächtniszellen)
Immunologie
ZELLULÄRES IMMUNSYSTEM
=> Immunzellen, die körperfremde Stoffe vernichten bzw. bei
der Vernichtung selbst aktiv beteiligt sind
=> durch wiederholten Kontakt nicht steigerbar
HUMORALES IMMUNSYSTEM
=> Substanzen, über die die Antigene gebunden oder inaktiviert
werden. Diese Substanzen werden von Immunzellen abgegeben.
Die Immunzellen selbst sind nur indirekt beteiligt
=> reagiert gezielt gegen bestimmte Fremdstoffe und bei
wiederholtem Kontakt schneller und effizienter
(Lernfähigkeit über Gedächtniszellen)
Danke für die Aufmerksamkeit!
TIERARZTPRAXIS GESEKE
Weiterbildungsstätte Fachgebiet Schweine
www.Tierarztpraxis-Geseke.de
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