Slide 1
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 4
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 5
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 6
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 10
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 11
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 15
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
Slide 16
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes
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Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Dr. Alexander Klier
Vortrag an der Kritischen Akademie
Inzell am 24.11.2007
Der Begriff Moral
Moral (v. lat.: moralis die Sitten betreffend;
lat.:mos Sitte, Plural mores) = Normen,
Werte und Grundsätze menschlichen
Zusammenlebens
Moral als personale Kategorie (Moral und
Verantwortlichkeit des Handelns)
Moral keine ökonomische Kategorie / geht
nicht im Eigennutz auf
Moral und Ethos
Ethos (griech. ἔθος Gewohnheit, Sitte,
Brauch; ἤθος Charakter, Sinnesart) =
gelebtes Wert und Normengefüge einer
Person oder Gruppe
Moralphilosophie = Ethik als Moralkritik
Unternehmens- / Wirtschaftsethik =
Wertvorstellungen, denen Unternehmen
genügen sollen
"Bindestrich Ethik"
Legalität und Moralität (Legitimität)
Der Begriff Kapital
Kapital (lat. caput der Kopf, bspw. Köpfe
einer Viehherde zählen) = Einer der drei
Produktionsfaktoren (Volkswirtschaft)
Humankapital, Geldkapital, Sachkapital
Marx: G - W ... P ... W' - G' (sich selbst
verwertender Wert)
Marktwirtschaft Kapitalismus
Kapital zunächst sachliche Kategorie
keine Moralzuschreibung möglich
Über das Versagen
Versagen = Nichterfüllung von
Anforderungen (Technik)
menschliches Versagen = Fehler beim Handeln
Moralisches Versagen = Nichterfüllung der
moralischen Anforderungen
Zwei Komponenten:
Moralische Anforderungen
Erreichbarkeit durch menschliches Handeln
Der Begriff Manager
Manager (engl. manage von it. maneggiare
„an der Hand führen“, dies von lat. manus
„Hand“) = angestellte Führungskraft in einer
Institution
Manager Unternehmer
Personalmanager, Projektmanager, mittleres
Management etc.
Manager vs. Eigentümer oder Kapitalist
(Inhabergeführt, GbR oder
Kapitalgesellschaft)
Moral und Kapital
So gestellt ein "Scheinproblem", da
nicht direkt aufeinander beziehbare
Kategorien
Versagen die Manager?
Managergehalt von 13,2 Mio. € jährlich bei
Josef Ackermann
Der goldene Handschlag von Herrn Grasso
(140 Mio. US-$ - New Yorker Börse)
Schmiergeldskandal bei Siemens (= 1,2 –
1,4 Mrd. € ökonomischer Schaden)
Die Unternehmenspleite von Enron
Offenlegungspflicht in den USA – steigende
Managergehälter (Benz & Stutzer 2001)
Max Weber – Die protestantische Ethik
„[...] wenn wir trotzdem für diejenige Gesinnung, welche
berufsmäßig systematisch und rational legitimen Gewinn [...]
erstrebt, hier provisorisch den Ausdruck ‚Geist des (modernen)
Kapitalismus‘ gebrauchen, so geschieht dies aus dem
historischen Grunde, weil jene Gesinnung in der modernen
kapitalistischen Unternehmung ihre adäquateste Form, die
kapitalistische Unternehmung andererseits in ihr die
adäquateste geistige Triebkraft gefunden hat“.
„Ihre volle ökonomische Wirkung entfalteten [...] jene mächtigen
religiösen Bewegungen, deren Bedeutung für die wirtschaftliche
Entwicklung ja in erster Linie in ihren asketischen
Erziehungswirkungen lag, regelmässig erst, nachdem [...] der
Krampf des Suchens nach dem Gottesreich sich allmählich in
nüchterne Berufstugend aufzulösen begann, die religiöse Wurzel
langsam abstarb und utilitaristischer Diesseitigkeit Platz machte
[...]“.
Karl Marx – Das Kapital (Band 1)
"Die Personen existieren hier nur füreinander als
Repräsentanten von Ware und daher als Warenbesitzer. Wir
werden überhaupt im Fortgang der Entwicklung finden, daß die
ökonomischen Charaktermasken der Personen nur die
Personifikationen der ökonomischen Verhältnisse sind, als deren
Träger sie sich gegenübertreten."
"Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer
Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der
Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der
objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist
sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung
des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv seiner
Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes,
mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital."
Menschen und Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
So gestellt ein "Scheinproblem"
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
Die Moralität ökonomischer Institutionen
"The Business of Business is Business"
Probleme: Externe Effekte und
Marktversagen
Ethische Richtigkeitsvermutung von Markt,
Wettbewerb und des Gewinnprinzips
Unternehmen als kulturelle Institutionen der
gesellschaftlichen Versorgung mit Gütern
Ökologische Frage (öffentliche Güter)
"Soziale Blindheit" des Marktes
Die Notwendigkeit der Rahmenbedingungen
Helfen Tugenden weiter?
Eigenes moralisches Bewusstsein und ethisches
Handeln
Verhältnis persönliches Verhalten und betriebliche
Strukturen
Verhaltenskodizes und Transparenz (Öffentlichkeit)
Die Rolle des "unparteiischen Dritten"
Definition des Zieles
Überhöhung des Gewinnstrebens vs. Lebensdienlichkeit
der Wirtschaft
Unternehmen als politische Institutionen
Aber auch: Die Rolle der Konsumenten
Alles eine Frage der Ehre?
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Vom Qualitätsmanagement ....
...zur politischen Unternehmung
Stakeholder Value vs. Shareholder Value
Stakeholder Value = Unternehmen als quasi
öffentliche Institutionen, die u.a. auch soziale
und politische Verantwortung tragen
Relativierung der Rolle der Anteilseigner
Ziel: Nachhaltiges, sinnvolles Überleben
des Unternehmens
Unternehmen als quasi-öffentliche
Institutionen
Moral und Kapital –
versagen die Manager?
Zweiter Versuch: Die zwei Seiten einer
Medaille
So gestellt ein "Scheinproblem"
Menschen und Institutionen
Tugenden und die Möglichkeiten ihres
Vollzugs
Der Stakeholder Ansatz als politisches
Modell
Literatur
Benz, M. & Stutzer, A. (2001): Was erklärt die
steigenden Managerlöhne? Working Paper Nr. 81
des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung
der Universität Zürich
Ulrich, P. (32001): Integrative Wirtschaftsethik
Ulrich, P. & Streiff, St. (2003): Der
unternehmensethisch kompetente Aufsichts- und
Verwaltungsrat
IGM & FES (2001): Weltweit gegen Sozialdumping
– Für Verhaltenskodizes