Auflegepunkt Gewinnschwelle1, Begriff der Seeverkehrswirtschaft

Werbung
Auflegepunkt
Gewinnschwelle 1, Begriff der Seeverkehrswirtschaft für die Nullstelle von Aufwand und Ertrag, bei der weder Gewinn noch Verlust eintritt: Der ladungsabhängige Ertrag deckt die
festen und laufenden Kosten, die von der Anzahl der gefahrenen Ladungen abhängig sind. 2
AFV
Auflegegewinn
Der Gewinn G bezieht sich auf die Periode bis zur Instandsetzung des Schiffes 3, den Marktpreis je Mengeneinheit Ladung f abzgl. Auflegekosten und betriebsunabhängiger Kosten Kc,
die variablen Kosten Kv, die Anzahl der mit der Ladungsmenge m gefahrenen Werterhaltungsladungen aw, den Gewinnsatz je Ladung p, die Frachtrate k und den unterster Frachtpreis r.
G = aw ⋅ ( f ⋅ m − K v ) − K u − n ⋅ K c ,
f = (1 + p ) ⋅ k ,
f ≥ r , g = a w ⋅ n, G L =
G
g
Auflegekosten
Betriebsunabhängige Kosten
Variable Kosten
Werterhaltungsladungen
Frachtrate
Ladungsmenge
Wiederherstellungsperioden
Gewinnsatz je Ladung
Unterster Frachtpreis
Kc
Ku
Kv
aw
k
m
n
p
r
=
=
=
=
=
=
=
=
=
1798000,00
5120000,00
72000,00
20
468,57
700,00
3
33,00
525,00
€
€
€
Ldg.
€/Ldg.
kt/Ldg.
Ldg.
%
€/kt
Gewinn in einer Einsatzperiode
Gewinn je Ladung
Preis je Ladungseinheit
Werterhaltungsladungen
G
GL
f
g
=
=
=
=
11340320,20
189005,34
623,20
60
€
€/Ldg.
€/Ldg.
Ldg.
AFW
Auflegepunkt
Der ladungsabhängige Maßstab ak für den Frachtpreis und den Gesamtertrag beruht auf der
Frachtrate k je Menge Transportgut; er ist abhängig von den Auflegekosten Kc inkl. betriebsunabhängiger Kosten, den variablen Kosten je Ladung Kv, den Werterhaltungsladungen aw
und der Ladungsmenge m. Als allgemeine Bedingung für die Inbetriebnahme eines Schiffes
gilt, dass der unterste Frachtpreis r über der Frachtrate k liegt. Fehlt eine Marktinformation
über den untersten Frachtpreis r, so kann die Frachtrate als Richtwert benutzt werden.
ak =
Kc
K + aw ⋅ K v
, k= c
, r>k
m ⋅ r − Kv
aw ⋅ m
Der Schiffseigner ELBER AG benötigt für den Betrieb eines Binnenfrachters den kritischen
Auflegepunkt und den Nachweis, dass die Inbetriebnahmebedingung erfüllt wird. Bekannt
sind: Instandsetzungszyklen, Ladungsmenge, Kostenparameter und tiefster Ladungspreis.
Auflegekosten
Kc =
5120000,00
€
Variable Kosten je Ladung
Kv =
72000,00
€/Ldg.
Werterhaltungsladungen
aw =
20
Ldg.
Ladungsmenge
m
=
700,00
kt/Ldg.
1
Unterster Frachtpreis
r
=
525,00
Auflegepunkt
ak =
17
Frachtrate je Menge Transportgut
k
=
468,57
Die Inbetriebnahmebedingung ist erfüllt: r (= 525,00) > k (= 468,57).
€/kt
Ldg.
€/kt
AFX
Auflegezeitpunkt
Der Auflegezeitpunkt tk belegt, welche auf den Auflagepunkt ak bezogene Anzahl jährlicher
Ladungen aa für den Frachtbetrieb kritisch ist mit der Rentabilitätsbedingung, dass er entsprechend der Anzahl der Werterhaltungsladungen aw in der Einsatzperiode tw des Frachters liegt.
tk =
ak
a
, tk < t w , tw = w
aa
aa
Aus dem kritischen Auflegepunkt und der Anzahl der Werterhaltungsladungen soll für einen
Binnenfrachter die kritische Auflegezeit und die Einsatzperiode berechnet werden.
Jährliche Ladungsanzahl
aa
=
16
Ldg./a
Auflegepunkt
ak
=
17
Ldg.
Anzahl der Werterhaltungsladungen
aw =
20
Ldg.
Kritischer Auflegezeitpunkt
=
tk
Einsatzperiode des Frachters
=
tw
Die Rentabilitätsbedingung ist erfüllt: tk (=1,06) < tw (=1,25).
1
2
3
1,06
1,25
a
a
Englisch: Laying up point; identisch mit dem in der Industrie verwendeten Begriff break even point.
Vgl. Oppitz, V.: Gabler Lexikon Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 32 ff.
Auflegung: Bezeichnung für die zeitweise Außerdienststellung eines Schiffes.
2
Herunterladen