Wie kann Schulangst entstehen? 1. Ein Schüler wird in der Schule wiederholt von Mitschülern geärgert. 2. Jetzt bekommt er Angst, wenn er nur an die Schule denkt. → Er hat JHOHUQW, „Schule“ mit „dem Erleben negativer emotionaler Erfahrungen“ zu DVVR]LLHUHQ • Im Ergebnis geht er nicht mehr gerne in die Schule, und möglicherweise beginnt er, Unterricht zu schwänzen (Vermeidungsverhalten) – er hat Schulangst. )UDJH Wie könnte Prüfungsangst entstehen? Definition des Lernens Lernen ist ein Prozeß, der als Ergebnis von Erfahrungen relativ langfristige Änderungen im Verhaltenspotential erzeugt (Anderson, J. R., 2000, /HDUQLQJDQG0HPRU\$QLQWHJUDWHGDSSURDFK HGLWLRQ . New York: John Wiley) Vier definitorische Merkmale • 3UR]H der Änderung (Ergebnis dieser Änderung = (ULQQHUXQJ*HGlFKWQLV • (UJHEQLVYRQ(UIDKUXQJ (auch körperliches Wachstum führt zu langfristigen Änderungen im Verhaltenspotential = Reifungs- oder Entwicklungsprozeß) • 5HODWLYODQJIULVWLJHbQGHUXQJHQ (schließt kurzfristige Änderungen aus, z.B. Ermüdung) • 9HUKDOWHQVSRWHQWLDO (Lernen kann „latent“ sein sich erst zu einer späteren Gelegenheit zeigen) Assoziationsbildung Assoziation (lat. Verbindung, Verknüpfung) • Lernen als Bildung assoziativer Verknüpfungen von Gedächtnisinhalten (vgl. Klassenbildung bzw. Abstraktion bei der Ä%HJULIIVELOGXQJ³ Die drei Assoziationsgesetze von Aristoteles • Gesetz der Ähnlichkeit • Gesetz des Kontrasts • Gesetz der Kontiguität (zeitliche und räumliche Berührung) %HLVSLHOH • Lernen von Wortbedeutung (Hund = dog) • Paarassoziationen (Blitz und Donner) • Sprachliche Ketten (kleine 1 x 1) • Vorstellungen (z.B. Knoten im Taschentuch) ) Klassisches Konditionieren unbedingter („unkonditionaler“) Reiz → unbedingter Reflex/Reaktion neutraler Reiz → ? (keine oder irrelevante Reaktion) %HLVSLHOH • Zitronensaft (US) → Speichelproduktion (UR) • Schlag mit dem Hämmerchen (US) → Kniesehnenreflex (UR) • Luftstoß (US) → Lidschluß (UR) Beispiel Lidschlußkonditionierung Luftstoß Luftstoß Lidschluß Lidschluß Kontiguität → Ton Luftstoß Lidschluß Kontiguität → Ton Ton Lidschluß Beispiel Lidschlußkonditionierung Durch Bildung einer Assoziation zwischen unbedingtem Stimulus (Luftstoß = US) und einem „neutralen“ Reiz (Ton = CS) kann bereits der neutrale Reiz als konditionierter Reiz (Lidschluß = CS) die Lidschluß-UR als konditionierte Reaktion (CR) auslösen Bekräftigung vs. Löschung 'DUELHWXQJ&6o86E]ZDOOHLQGK&6RKQHQDFKIROJHQGHP86 Bedeutung des CS–US Zeitintervall für das Lernen Allgemeinheit des Verhaltens Generalisierung vs. Diskriminierung $QJVW ist eine negativ getönte Befindlichkeit. • Angst vs. Furcht • bezeichnet Klasse von Emotionen: Unsicherheit, Ungewissheit, Unbehagen, Nervosität, Beklemmung, Bangen, SichBedroht-Fühlen, Gespanntheit, Unruhe, Aufregung, Furcht, Bestürzung, Angst, Schrecken, Panik, Entsetzen, Grauen. 6LFKHUKHLW ist eine positive Befindlichkeit. • Klasse von Emotionen: Ruhe, Gelassenheit, Sicherheit, Entspannung, Erleichterung %HGLQJHQYRQ$QJVW • Direkte Angstauslösung: • unbedingt: Schmerzreiz, Atemnot, Lärm, Folter • bedingt: Schmerzavisierende Signale, Drohung mit Aggression, Luftschutzsirene • Indirekte Angstauslösung: Verschwinden eines Sicherheitsreizes %HGLQJHQYRQ6LFKHUKHLW • Direkte Auslösung • unbedingt: körperlichen Kontakt, Daumenlutschen, Lächeln • bedingt: Puppe, Stimme der Pflegeperson • indirekte Auslösung von Sicherheit durch Verschwinden eines Angstreizes $XVZLUNXQJHQYRQ$QJVW • Dispositionelle Angst • Vermeidungsverhalten • Furcht vor Misserfolg • Lernen