Die Transfusion von Blutpräparaten Nebenwirkungen zusätzlich das Paul-Ehrlich-Institut zu unterrichten. • Die Transfusionsreaktion ist im Formular „Bericht über Transfusionsreaktionen“ des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen zu erfassen. In diesem Formular sollen sowohl die klinischen Symptome als auch eine klinische Verdachtsdiagnose der Reaktion angegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die bedeutsamen Transfusionsreaktionen mit den klinischen Begleiterscheinungen aufgeführt. Klinische Beschwerden: Unwohlsein Schweißausbruch Schüttelfrost Dyspnoe Hautjucken Schwindelgefühl Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Klinische Zeichen (Symptome): Klinische Verdachtsdiagnose: Urticaria/„Flush“ Fieber (Anstieg > 1° C) Bronchospasmus/Tachypnoe Hämoglobinurie/Anurie Blutdruckabfall (> 20 mmHg) Tachykardie/Arrhythmie Kollaps/Schock Ikterus Purpura/Blutungen pulmonale Infiltrate hämolytische Reaktion febrile Reaktion allergische Reaktion pulmonale Reaktion anaphylaktische Reaktion septische Reaktion Grad der Reaktion: leicht (nicht schwerwiegend) mittel (nicht schwerwiegend) schwerwiegend1 • Die Klassifikationen der Verdachtsdiagnosen einschließlich einer möglichen Kausalität sind an die Angaben des europäischen Hämovigilanz Netzwerks angelehnt. Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Frankfurt am Main Klassifizierung unerwünschter Transfusionsreaktionen Reaktion Reaktion Reaktion Definition Allergische Transfusionsreaktion Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Hautausschlag • Allergische Atemnot • Angioödem • Juckreiz • Nesselsucht Reaktion Definition Bakterielle Infektion Eine bakterielle Infektion kann bei folgenden Symptomen angenommen werden: • Fieber > 39 °C oder ein Anstieg um 2 °C • Schüttelfrost • Tachykardie Innerhalb von 4 Std. nach Transfusion. Mögliche bakterielle Infektion: Bei Nachweis des Bakteriums nur im transfundierten Blutprodukt oder nur im Empfänger Bestätigte bakterielle Infektion: Nachweis desselben Bakterienstammes im Empfängerblut und transfundierten Blutprodukt Hämolytische Bei einem oder mehreren der folgenden Transfusions- Symptomen: reaktion -HTR- • Fieber u. a. Symptome (Atemnot, Hypotension, Tachykardie, Schmerzen in der Nierengegend) • Inadäquater Anstieg des Hämoglobinwertes nach Transfusion • Abfall des Hämoglobinwertes > 2g/dl innerhalb von 24 Std. • Anstieg des LDH > 50% in 24 Std. • Anstieg des Bilirubinwertes, Hämoglobinämie, Haptoglobinabfall in zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion. Definition Bestätigung durch: • Positiver Antiglobulintest • Positive Kreuzprobe Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Akute HTR: Symptome innerhalb von 24 Std. • Verzögerte HTR: Symptome zwischen 1-28 Tagen Febrile Transfusionsreaktion oder Empfängerblut und ein korrespondierendes Leukozytenantigen oder eine positive Granulozyten Kreuzprobe • Nicht immune TRALI: kein Nachweis von Antikörpern möglich Transfusionsassoziierte GvHD Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Fieber >38 °C oder ein Anstieg um 1°C • Frösteln • Kältegefühl • Schüttelfrost während oder innerhalb von 4 Std. nach Transfusion ohne anderweitige klinische Begründung (HTR oder bakterielle Infektion) Transfusions- • Akute Atemnot assoziierte • Bilaterale Infiltration der Lunge Lungeninsuffi- • Symptome innerhalb von 4 Std. zienz -TRALI nach Transfusion • Kein Indiz für Hypervolämie Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Antikörper vermittelte TRALI: Bestätigung durch HLA- oder HNA-Antikörper im Spender- Definition Fieber, Hautausschlag, Leberdysfunktion, Diarrhöe und Zytopenie 1-6 Wochen nach Transfusion mit keiner anderen ersichtlichen Ursache. Bestätigung durch GvHD-typische Biopsie und Chimerismusnachweis ohne Hypotonie während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion Anaphylaktische Reaktion Allergische Reaktion mit Hypotonie (Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 30 mm Hg) während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion AnaphylakAusgeprägte Hypotonie oder Schock mit tischer Schock Bewusstseinsverlust während der Transfusion ohne Zeichen einer anderen Ursache Die Transfusion von Blutpräparaten Ein Leitfaden für die Kitteltasche PostTransfusionsPurpura Purpura und Thrombozytopenie innerhalb von 12 Tagen nach Transfusion. Bestätigungsdiagnostik: Nachweis von Thrombozyten-spezifischen Antikörpern (in der Regel Anti-HPA-1a) im Empfängerblut Auf die Bestimmungen des Transfusionsgesetzes sowie der Richt- und Leitlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts in der jeweils aktuellen Fassung wird verwiesen. Transfusionsgesetz: www.gesetze-im-internet.de/tfg/index.html Richlinien/Leitlinien: www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/index.html DRK-Blutspendedienst: www.blutspende.de © DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH, Frankfurt am Main 2008, Version 3 Redaktion: Dr. med. S. Findhammer, Dr. med. C. Geisen, Dr. med. M. M. Müller, T. Müller-Kuller, MUDr. W. Sireis, Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Seifried DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Sandhofstraße 1 60528 Frankfurt am Main Konserven-Ausgabe Kreuzlabor Zentrale 069 6782-111 069 6782-222 069 6782-0 Fax -110 Fax -204 Die Transfusion von Blutpräparaten CAVE – 80% der schweren Transfusionsreaktionen entstehen durch Verwechslungen, daher ist die Identitätssicherung und -kontrolle bei jedem Schritt der Transfusionsvorbereitung und -durchführung unerlässlich! I. Die Indikation zur Transfusion und die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten Vor allen planbaren invasiven und operativen Eingriffen sollte Blut bereitgestellt werden, wenn eine realistische Wahrscheinlichkeit (ca. 10%) eines perioperativen Transfusionsbedarfs besteht. In den übrigen Fällen genügt eine Blutgruppenbestimmung mit Antikörpersuchtest (Type and ScreenKonzept). Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst • Schwerkranke Patienten (z.B. Sepsis, Multiorganversagen) oder Patienten mit klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankungen: Hkt 30% (Hb: 앒 10 g/dl) Folgende Angaben sollten mindestens enthalten sein: • Ein Hkt von 15% (Hb: 앒 5 g/dl) gilt als kritischer Grenzwert der absoluten Indikation zur EK-Substitution. Bitte beachten Sie weiterhin die in Ihrer Klinik festgelegten Transfusionstrigger und Regelungen zur Bereitstellung von EKs! II. Aufklärung und Probenentnahme für Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest und Kreuzprobe • Frühestmögliche Aufklärung des Patienten und Dokumentation möglichst auf Standardaufklärungsbögen (Unterschriften!) • Anzahl der benötigten Präparate • Präparateart • Diagnose des Patienten • zeitliche Dringlichkeit der Transfusion • Schwangerschaften, frühere Transfusionen, irreguläre Antikörper Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Blutgruppe des Empfängers kompatible Blutgruppe des EKs kompatible Blutgruppe des Plasmas A A oder 0 A oder AB B B oder 0 B oder AB AB AB, A, B oder 0 AB 0 0 0, A, B oder AB • Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantationen aktuell oder in der Anamnese • Datum und Unterschrift des Arztes V. ABO-Identitätstest als „Bedside-Test” • ABO-Kontrolle vom Empfänger. Im Kreuzlabor: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, ggf. Antikörperdifferenzierung, Auswahl passender Konserven und Kreuzprobe Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist nur angezeigt, wenn Patienten ohne Transfusion einen gesundheitlichen Schaden erleiden würden und eine andere gleichwertige Therapie nicht möglich ist. • Eindeutige und einheitliche Kennzeichnung aller Röhrchen und Anforderungsscheine vor der Blutentnahme möglichst mit Standardpatientenetiketten – zumindest Name, Vorname, Geburtsdatum des Patienten auf jedem Röhrchen Für die Indikation zur Erythrozytentransfusion lassen sich keine absoluten oder allgemein gültigen kritischen Grenzwerte für Hb oder Hkt festlegen. Bei einer Entscheidung für eine Transfusion müssen außer Laborwerten stets die Dauer, die Schwere und die Ursache der Anämie sowie die Vorgeschichte, das Alter und der klinische Zustand des Patienten berücksichtigt werden. • Übereinstimmung zwischen Patient und Beschriftung aller Untersuchungsröhrchen sowie Beschriftung der Anforderungsscheine überprüfen (Identitätskontrolle!) • Blutprodukte für den Patienten bestimmt? • Datum der Blutentnahme und Unterschrift der abnehmenden Person auf dem Anforderungsschein. Der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich! • Konservennummer auf Präparat und Konservenbegleitschein identisch? Grenzwerte zur sofortigen EK-Transfusion bei akutem Blutverlust sind nach den Leitlinien der BÄK (2003): III. Konservenanforderung • Organgesunde, belastbare Patienten: Hkt 20% (Hb: 앒 6,5 g/dl) • Benutzen Sie die aktuellen Anforderungsscheine Ihres Kreuzlabors bzw. Ihres transfusionsmedizinischen Instituts. IV. Identitätssicherung und –kontrolle am Bett • Blutgruppe und ggf. Rhesusfaktor der Konserve und des Empfängers gleich bzw. kompatibel (s. Tabelle)? • Gültigkeit der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe) überprüfen (3 Tage nach Abnahme der Untersuchungsröhrchen)! • Verfallsdatum und Unversehrtheit der Konserve überprüfen! • Liegt eine Einwilligung zur Transfusion vor? • Achtung: beim Eigenblut ist der ABO-Identitätstest auch von der Konserve vorgeschrieben! • Durchführung, Beurteilung und Dokumentation durch den transfundierenden Arzt bzw. unter seiner direkten Aufsicht VI. ABO-verträgliche EK-Transfusion • Erythrozytenkonzentrate werden ABO-gleich transfundiert (siehe Tabelle). In Ausnahmefällen können ABO-kompatible Präparate transfundiert werden. Die Ausnahmen sind schriftlich zu dokumentieren. • Das Rhesusmerkmal D muß wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden. Wegen des Mangels an Rh negativem (D negativem) Blut läßt sich die Übertragung von Rh positiven (D positiven) EKs an Rh negative, nicht immunisierte Patienten nicht immer vermeiden. Eine solche Übertragung sollte nur in Betracht kommen, wenn die Transfusion lebenswichtig ist und Rh negatives Blut nicht zeitgerecht beschafft werden kann. Bei Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter ist die Transfusion von Rh positiven EKs mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Dringlichkeit der Indikation, für die der transfundierende Arzt die Verantwortung trägt, ist genau zu dokumentieren. VII. ABO-verträgliche Plasmatransfusion • Bei der Plasmatransfusion ist die ABO-Blutgruppe zu beachten (siehe Tabelle). VIII. Thrombozytentransfusion • Thrombozyten besitzen nur schwach ausgeprägte ABOAntigene. Daher ist folgendes abgestuftes Vorgehen möglich: Frankfurt am Main • Einleitung durch den Arzt, dann Delegation möglich. X. Dokumentation • Chargen- und patientenbezogene Dokumentation vornehmen (Patientendaten, Bezeichnung des Präparates, Charge [Präparatenummer], Hersteller, Datum und Uhrzeit der Anwendung, Nebenwirkungen, anwendungsbezogene Wirkungen (geeignete Parameter: Hb, Hkt bzw. Thrombozytenzählung). • Indikation und Wirkung müssen aus der Patienten-Doku hervorgehen. Bei Abweichungen von den Leitlinien der BÄK ist dies zu begründen. XI. Nach der Transfusion • Falls verfügbar, ABO-gleich transfundieren. • Wenn nicht möglich, dann ABO-kompatibel (Ausnahme: Bei Kindern mit einem KG < 25 kg möglichst Plasma (Minor) – inkompatible Thrombozytengabe vermeiden!). • Präparatebeutel mit Transfusionsbesteck, Restblut und ggf. Begleitröhrchen 24 Stunden bei +4°C steril abgeklemmt aufbewahren • Wenn nicht möglich, auf die verfügbaren TK jeder Blutgruppe zurückgreifen. XII. Transfusionsreaktionen • Das Rhesusmerkmal D soll wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden, im Fall einer Gabe von D-positiven Präparaten bei D-negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Prophylaxe mit einem Anti-D-Präparat i.v. (z.B. Rhophylac®) durchgeführt werden! CAVE – keine Injektionen i.m.! • Im Falle von Transfusionsreaktionen: Unterbrechung der Transfusion, Verwechslungen ausschließen, Arzt informieren, der über das weitere Vorgehen entscheidet. IX. Transfusion • Standardtransfusionsbesteck (Filter 170-230µm für EK, Plasma, TK); kein Infusionsbesteck benutzen! • Erneute Blutentnahme von 10 ml Nativblut ohne Zusätze und 10 ml EDTA-Blut und Zusendung dieser Proben mit den Blutproben vor der Transfusion einschließlich der Blutpräparate und ggf. Begleitröhrchen in das nächste Institut für Transfusionsmedizin zur Abklärung. • Nach § 16 des Transfusionsgesetzes ist im Falle des Verdachts einer Nebenwirkung unverzüglich der Hersteller – DRK-Blutspendedienst - und bei schwerwiegenden Die Transfusion von Blutpräparaten CAVE – 80% der schweren Transfusionsreaktionen entstehen durch Verwechslungen, daher ist die Identitätssicherung und -kontrolle bei jedem Schritt der Transfusionsvorbereitung und -durchführung unerlässlich! I. Die Indikation zur Transfusion und die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten Vor allen planbaren invasiven und operativen Eingriffen sollte Blut bereitgestellt werden, wenn eine realistische Wahrscheinlichkeit (ca. 10%) eines perioperativen Transfusionsbedarfs besteht. In den übrigen Fällen genügt eine Blutgruppenbestimmung mit Antikörpersuchtest (Type and ScreenKonzept). Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst • Schwerkranke Patienten (z.B. Sepsis, Multiorganversagen) oder Patienten mit klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankungen: Hkt 30% (Hb: 앒 10 g/dl) Folgende Angaben sollten mindestens enthalten sein: • Ein Hkt von 15% (Hb: 앒 5 g/dl) gilt als kritischer Grenzwert der absoluten Indikation zur EK-Substitution. Bitte beachten Sie weiterhin die in Ihrer Klinik festgelegten Transfusionstrigger und Regelungen zur Bereitstellung von EKs! II. Aufklärung und Probenentnahme für Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest und Kreuzprobe • Frühestmögliche Aufklärung des Patienten und Dokumentation möglichst auf Standardaufklärungsbögen (Unterschriften!) • Anzahl der benötigten Präparate • Präparateart • Diagnose des Patienten • zeitliche Dringlichkeit der Transfusion • Schwangerschaften, frühere Transfusionen, irreguläre Antikörper Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Blutgruppe des Empfängers kompatible Blutgruppe des EKs kompatible Blutgruppe des Plasmas A A oder 0 A oder AB B B oder 0 B oder AB AB AB, A, B oder 0 AB 0 0 0, A, B oder AB • Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantationen aktuell oder in der Anamnese • Datum und Unterschrift des Arztes V. ABO-Identitätstest als „Bedside-Test” • ABO-Kontrolle vom Empfänger. Im Kreuzlabor: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, ggf. Antikörperdifferenzierung, Auswahl passender Konserven und Kreuzprobe Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist nur angezeigt, wenn Patienten ohne Transfusion einen gesundheitlichen Schaden erleiden würden und eine andere gleichwertige Therapie nicht möglich ist. • Eindeutige und einheitliche Kennzeichnung aller Röhrchen und Anforderungsscheine vor der Blutentnahme möglichst mit Standardpatientenetiketten – zumindest Name, Vorname, Geburtsdatum des Patienten auf jedem Röhrchen Für die Indikation zur Erythrozytentransfusion lassen sich keine absoluten oder allgemein gültigen kritischen Grenzwerte für Hb oder Hkt festlegen. Bei einer Entscheidung für eine Transfusion müssen außer Laborwerten stets die Dauer, die Schwere und die Ursache der Anämie sowie die Vorgeschichte, das Alter und der klinische Zustand des Patienten berücksichtigt werden. • Übereinstimmung zwischen Patient und Beschriftung aller Untersuchungsröhrchen sowie Beschriftung der Anforderungsscheine überprüfen (Identitätskontrolle!) • Blutprodukte für den Patienten bestimmt? • Datum der Blutentnahme und Unterschrift der abnehmenden Person auf dem Anforderungsschein. Der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich! • Konservennummer auf Präparat und Konservenbegleitschein identisch? Grenzwerte zur sofortigen EK-Transfusion bei akutem Blutverlust sind nach den Leitlinien der BÄK (2003): III. Konservenanforderung • Organgesunde, belastbare Patienten: Hkt 20% (Hb: 앒 6,5 g/dl) • Benutzen Sie die aktuellen Anforderungsscheine Ihres Kreuzlabors bzw. Ihres transfusionsmedizinischen Instituts. IV. Identitätssicherung und –kontrolle am Bett • Blutgruppe und ggf. Rhesusfaktor der Konserve und des Empfängers gleich bzw. kompatibel (s. Tabelle)? • Gültigkeit der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe) überprüfen (3 Tage nach Abnahme der Untersuchungsröhrchen)! • Verfallsdatum und Unversehrtheit der Konserve überprüfen! • Liegt eine Einwilligung zur Transfusion vor? • Achtung: beim Eigenblut ist der ABO-Identitätstest auch von der Konserve vorgeschrieben! • Durchführung, Beurteilung und Dokumentation durch den transfundierenden Arzt bzw. unter seiner direkten Aufsicht VI. ABO-verträgliche EK-Transfusion • Erythrozytenkonzentrate werden ABO-gleich transfundiert (siehe Tabelle). In Ausnahmefällen können ABO-kompatible Präparate transfundiert werden. Die Ausnahmen sind schriftlich zu dokumentieren. • Das Rhesusmerkmal D muß wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden. Wegen des Mangels an Rh negativem (D negativem) Blut läßt sich die Übertragung von Rh positiven (D positiven) EKs an Rh negative, nicht immunisierte Patienten nicht immer vermeiden. Eine solche Übertragung sollte nur in Betracht kommen, wenn die Transfusion lebenswichtig ist und Rh negatives Blut nicht zeitgerecht beschafft werden kann. Bei Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter ist die Transfusion von Rh positiven EKs mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Dringlichkeit der Indikation, für die der transfundierende Arzt die Verantwortung trägt, ist genau zu dokumentieren. VII. ABO-verträgliche Plasmatransfusion • Bei der Plasmatransfusion ist die ABO-Blutgruppe zu beachten (siehe Tabelle). VIII. Thrombozytentransfusion • Thrombozyten besitzen nur schwach ausgeprägte ABOAntigene. Daher ist folgendes abgestuftes Vorgehen möglich: Frankfurt am Main • Einleitung durch den Arzt, dann Delegation möglich. X. Dokumentation • Chargen- und patientenbezogene Dokumentation vornehmen (Patientendaten, Bezeichnung des Präparates, Charge [Präparatenummer], Hersteller, Datum und Uhrzeit der Anwendung, Nebenwirkungen, anwendungsbezogene Wirkungen (geeignete Parameter: Hb, Hkt bzw. Thrombozytenzählung). • Indikation und Wirkung müssen aus der Patienten-Doku hervorgehen. Bei Abweichungen von den Leitlinien der BÄK ist dies zu begründen. XI. Nach der Transfusion • Falls verfügbar, ABO-gleich transfundieren. • Wenn nicht möglich, dann ABO-kompatibel (Ausnahme: Bei Kindern mit einem KG < 25 kg möglichst Plasma (Minor) – inkompatible Thrombozytengabe vermeiden!). • Präparatebeutel mit Transfusionsbesteck, Restblut und ggf. Begleitröhrchen 24 Stunden bei +4°C steril abgeklemmt aufbewahren • Wenn nicht möglich, auf die verfügbaren TK jeder Blutgruppe zurückgreifen. XII. Transfusionsreaktionen • Das Rhesusmerkmal D soll wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden, im Fall einer Gabe von D-positiven Präparaten bei D-negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Prophylaxe mit einem Anti-D-Präparat i.v. (z.B. Rhophylac®) durchgeführt werden! CAVE – keine Injektionen i.m.! • Im Falle von Transfusionsreaktionen: Unterbrechung der Transfusion, Verwechslungen ausschließen, Arzt informieren, der über das weitere Vorgehen entscheidet. IX. Transfusion • Standardtransfusionsbesteck (Filter 170-230µm für EK, Plasma, TK); kein Infusionsbesteck benutzen! • Erneute Blutentnahme von 10 ml Nativblut ohne Zusätze und 10 ml EDTA-Blut und Zusendung dieser Proben mit den Blutproben vor der Transfusion einschließlich der Blutpräparate und ggf. Begleitröhrchen in das nächste Institut für Transfusionsmedizin zur Abklärung. • Nach § 16 des Transfusionsgesetzes ist im Falle des Verdachts einer Nebenwirkung unverzüglich der Hersteller – DRK-Blutspendedienst - und bei schwerwiegenden Die Transfusion von Blutpräparaten CAVE – 80% der schweren Transfusionsreaktionen entstehen durch Verwechslungen, daher ist die Identitätssicherung und -kontrolle bei jedem Schritt der Transfusionsvorbereitung und -durchführung unerlässlich! I. Die Indikation zur Transfusion und die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten Vor allen planbaren invasiven und operativen Eingriffen sollte Blut bereitgestellt werden, wenn eine realistische Wahrscheinlichkeit (ca. 10%) eines perioperativen Transfusionsbedarfs besteht. In den übrigen Fällen genügt eine Blutgruppenbestimmung mit Antikörpersuchtest (Type and ScreenKonzept). Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst • Schwerkranke Patienten (z.B. Sepsis, Multiorganversagen) oder Patienten mit klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankungen: Hkt 30% (Hb: 앒 10 g/dl) Folgende Angaben sollten mindestens enthalten sein: • Ein Hkt von 15% (Hb: 앒 5 g/dl) gilt als kritischer Grenzwert der absoluten Indikation zur EK-Substitution. Bitte beachten Sie weiterhin die in Ihrer Klinik festgelegten Transfusionstrigger und Regelungen zur Bereitstellung von EKs! II. Aufklärung und Probenentnahme für Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest und Kreuzprobe • Frühestmögliche Aufklärung des Patienten und Dokumentation möglichst auf Standardaufklärungsbögen (Unterschriften!) • Anzahl der benötigten Präparate • Präparateart • Diagnose des Patienten • zeitliche Dringlichkeit der Transfusion • Schwangerschaften, frühere Transfusionen, irreguläre Antikörper Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Blutgruppe des Empfängers kompatible Blutgruppe des EKs kompatible Blutgruppe des Plasmas A A oder 0 A oder AB B B oder 0 B oder AB AB AB, A, B oder 0 AB 0 0 0, A, B oder AB • Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantationen aktuell oder in der Anamnese • Datum und Unterschrift des Arztes V. ABO-Identitätstest als „Bedside-Test” • ABO-Kontrolle vom Empfänger. Im Kreuzlabor: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, ggf. Antikörperdifferenzierung, Auswahl passender Konserven und Kreuzprobe Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist nur angezeigt, wenn Patienten ohne Transfusion einen gesundheitlichen Schaden erleiden würden und eine andere gleichwertige Therapie nicht möglich ist. • Eindeutige und einheitliche Kennzeichnung aller Röhrchen und Anforderungsscheine vor der Blutentnahme möglichst mit Standardpatientenetiketten – zumindest Name, Vorname, Geburtsdatum des Patienten auf jedem Röhrchen Für die Indikation zur Erythrozytentransfusion lassen sich keine absoluten oder allgemein gültigen kritischen Grenzwerte für Hb oder Hkt festlegen. Bei einer Entscheidung für eine Transfusion müssen außer Laborwerten stets die Dauer, die Schwere und die Ursache der Anämie sowie die Vorgeschichte, das Alter und der klinische Zustand des Patienten berücksichtigt werden. • Übereinstimmung zwischen Patient und Beschriftung aller Untersuchungsröhrchen sowie Beschriftung der Anforderungsscheine überprüfen (Identitätskontrolle!) • Blutprodukte für den Patienten bestimmt? • Datum der Blutentnahme und Unterschrift der abnehmenden Person auf dem Anforderungsschein. Der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich! • Konservennummer auf Präparat und Konservenbegleitschein identisch? Grenzwerte zur sofortigen EK-Transfusion bei akutem Blutverlust sind nach den Leitlinien der BÄK (2003): III. Konservenanforderung • Organgesunde, belastbare Patienten: Hkt 20% (Hb: 앒 6,5 g/dl) • Benutzen Sie die aktuellen Anforderungsscheine Ihres Kreuzlabors bzw. Ihres transfusionsmedizinischen Instituts. IV. Identitätssicherung und –kontrolle am Bett • Blutgruppe und ggf. Rhesusfaktor der Konserve und des Empfängers gleich bzw. kompatibel (s. Tabelle)? • Gültigkeit der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe) überprüfen (3 Tage nach Abnahme der Untersuchungsröhrchen)! • Verfallsdatum und Unversehrtheit der Konserve überprüfen! • Liegt eine Einwilligung zur Transfusion vor? • Achtung: beim Eigenblut ist der ABO-Identitätstest auch von der Konserve vorgeschrieben! • Durchführung, Beurteilung und Dokumentation durch den transfundierenden Arzt bzw. unter seiner direkten Aufsicht VI. ABO-verträgliche EK-Transfusion • Erythrozytenkonzentrate werden ABO-gleich transfundiert (siehe Tabelle). In Ausnahmefällen können ABO-kompatible Präparate transfundiert werden. Die Ausnahmen sind schriftlich zu dokumentieren. • Das Rhesusmerkmal D muß wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden. Wegen des Mangels an Rh negativem (D negativem) Blut läßt sich die Übertragung von Rh positiven (D positiven) EKs an Rh negative, nicht immunisierte Patienten nicht immer vermeiden. Eine solche Übertragung sollte nur in Betracht kommen, wenn die Transfusion lebenswichtig ist und Rh negatives Blut nicht zeitgerecht beschafft werden kann. Bei Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter ist die Transfusion von Rh positiven EKs mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Dringlichkeit der Indikation, für die der transfundierende Arzt die Verantwortung trägt, ist genau zu dokumentieren. VII. ABO-verträgliche Plasmatransfusion • Bei der Plasmatransfusion ist die ABO-Blutgruppe zu beachten (siehe Tabelle). VIII. Thrombozytentransfusion • Thrombozyten besitzen nur schwach ausgeprägte ABOAntigene. Daher ist folgendes abgestuftes Vorgehen möglich: Frankfurt am Main • Einleitung durch den Arzt, dann Delegation möglich. X. Dokumentation • Chargen- und patientenbezogene Dokumentation vornehmen (Patientendaten, Bezeichnung des Präparates, Charge [Präparatenummer], Hersteller, Datum und Uhrzeit der Anwendung, Nebenwirkungen, anwendungsbezogene Wirkungen (geeignete Parameter: Hb, Hkt bzw. Thrombozytenzählung). • Indikation und Wirkung müssen aus der Patienten-Doku hervorgehen. Bei Abweichungen von den Leitlinien der BÄK ist dies zu begründen. XI. Nach der Transfusion • Falls verfügbar, ABO-gleich transfundieren. • Wenn nicht möglich, dann ABO-kompatibel (Ausnahme: Bei Kindern mit einem KG < 25 kg möglichst Plasma (Minor) – inkompatible Thrombozytengabe vermeiden!). • Präparatebeutel mit Transfusionsbesteck, Restblut und ggf. Begleitröhrchen 24 Stunden bei +4°C steril abgeklemmt aufbewahren • Wenn nicht möglich, auf die verfügbaren TK jeder Blutgruppe zurückgreifen. XII. Transfusionsreaktionen • Das Rhesusmerkmal D soll wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden, im Fall einer Gabe von D-positiven Präparaten bei D-negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Prophylaxe mit einem Anti-D-Präparat i.v. (z.B. Rhophylac®) durchgeführt werden! CAVE – keine Injektionen i.m.! • Im Falle von Transfusionsreaktionen: Unterbrechung der Transfusion, Verwechslungen ausschließen, Arzt informieren, der über das weitere Vorgehen entscheidet. IX. Transfusion • Standardtransfusionsbesteck (Filter 170-230µm für EK, Plasma, TK); kein Infusionsbesteck benutzen! • Erneute Blutentnahme von 10 ml Nativblut ohne Zusätze und 10 ml EDTA-Blut und Zusendung dieser Proben mit den Blutproben vor der Transfusion einschließlich der Blutpräparate und ggf. Begleitröhrchen in das nächste Institut für Transfusionsmedizin zur Abklärung. • Nach § 16 des Transfusionsgesetzes ist im Falle des Verdachts einer Nebenwirkung unverzüglich der Hersteller – DRK-Blutspendedienst - und bei schwerwiegenden Die Transfusion von Blutpräparaten CAVE – 80% der schweren Transfusionsreaktionen entstehen durch Verwechslungen, daher ist die Identitätssicherung und -kontrolle bei jedem Schritt der Transfusionsvorbereitung und -durchführung unerlässlich! I. Die Indikation zur Transfusion und die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten Vor allen planbaren invasiven und operativen Eingriffen sollte Blut bereitgestellt werden, wenn eine realistische Wahrscheinlichkeit (ca. 10%) eines perioperativen Transfusionsbedarfs besteht. In den übrigen Fällen genügt eine Blutgruppenbestimmung mit Antikörpersuchtest (Type and ScreenKonzept). Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst • Schwerkranke Patienten (z.B. Sepsis, Multiorganversagen) oder Patienten mit klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankungen: Hkt 30% (Hb: 앒 10 g/dl) Folgende Angaben sollten mindestens enthalten sein: • Ein Hkt von 15% (Hb: 앒 5 g/dl) gilt als kritischer Grenzwert der absoluten Indikation zur EK-Substitution. Bitte beachten Sie weiterhin die in Ihrer Klinik festgelegten Transfusionstrigger und Regelungen zur Bereitstellung von EKs! II. Aufklärung und Probenentnahme für Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest und Kreuzprobe • Frühestmögliche Aufklärung des Patienten und Dokumentation möglichst auf Standardaufklärungsbögen (Unterschriften!) • Anzahl der benötigten Präparate • Präparateart • Diagnose des Patienten • zeitliche Dringlichkeit der Transfusion • Schwangerschaften, frühere Transfusionen, irreguläre Antikörper Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Blutgruppe des Empfängers kompatible Blutgruppe des EKs kompatible Blutgruppe des Plasmas A A oder 0 A oder AB B B oder 0 B oder AB AB AB, A, B oder 0 AB 0 0 0, A, B oder AB • Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantationen aktuell oder in der Anamnese • Datum und Unterschrift des Arztes V. ABO-Identitätstest als „Bedside-Test” • ABO-Kontrolle vom Empfänger. Im Kreuzlabor: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, ggf. Antikörperdifferenzierung, Auswahl passender Konserven und Kreuzprobe Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist nur angezeigt, wenn Patienten ohne Transfusion einen gesundheitlichen Schaden erleiden würden und eine andere gleichwertige Therapie nicht möglich ist. • Eindeutige und einheitliche Kennzeichnung aller Röhrchen und Anforderungsscheine vor der Blutentnahme möglichst mit Standardpatientenetiketten – zumindest Name, Vorname, Geburtsdatum des Patienten auf jedem Röhrchen Für die Indikation zur Erythrozytentransfusion lassen sich keine absoluten oder allgemein gültigen kritischen Grenzwerte für Hb oder Hkt festlegen. Bei einer Entscheidung für eine Transfusion müssen außer Laborwerten stets die Dauer, die Schwere und die Ursache der Anämie sowie die Vorgeschichte, das Alter und der klinische Zustand des Patienten berücksichtigt werden. • Übereinstimmung zwischen Patient und Beschriftung aller Untersuchungsröhrchen sowie Beschriftung der Anforderungsscheine überprüfen (Identitätskontrolle!) • Blutprodukte für den Patienten bestimmt? • Datum der Blutentnahme und Unterschrift der abnehmenden Person auf dem Anforderungsschein. Der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich! • Konservennummer auf Präparat und Konservenbegleitschein identisch? Grenzwerte zur sofortigen EK-Transfusion bei akutem Blutverlust sind nach den Leitlinien der BÄK (2003): III. Konservenanforderung • Organgesunde, belastbare Patienten: Hkt 20% (Hb: 앒 6,5 g/dl) • Benutzen Sie die aktuellen Anforderungsscheine Ihres Kreuzlabors bzw. Ihres transfusionsmedizinischen Instituts. IV. Identitätssicherung und –kontrolle am Bett • Blutgruppe und ggf. Rhesusfaktor der Konserve und des Empfängers gleich bzw. kompatibel (s. Tabelle)? • Gültigkeit der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe) überprüfen (3 Tage nach Abnahme der Untersuchungsröhrchen)! • Verfallsdatum und Unversehrtheit der Konserve überprüfen! • Liegt eine Einwilligung zur Transfusion vor? • Achtung: beim Eigenblut ist der ABO-Identitätstest auch von der Konserve vorgeschrieben! • Durchführung, Beurteilung und Dokumentation durch den transfundierenden Arzt bzw. unter seiner direkten Aufsicht VI. ABO-verträgliche EK-Transfusion • Erythrozytenkonzentrate werden ABO-gleich transfundiert (siehe Tabelle). In Ausnahmefällen können ABO-kompatible Präparate transfundiert werden. Die Ausnahmen sind schriftlich zu dokumentieren. • Das Rhesusmerkmal D muß wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden. Wegen des Mangels an Rh negativem (D negativem) Blut läßt sich die Übertragung von Rh positiven (D positiven) EKs an Rh negative, nicht immunisierte Patienten nicht immer vermeiden. Eine solche Übertragung sollte nur in Betracht kommen, wenn die Transfusion lebenswichtig ist und Rh negatives Blut nicht zeitgerecht beschafft werden kann. Bei Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter ist die Transfusion von Rh positiven EKs mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Dringlichkeit der Indikation, für die der transfundierende Arzt die Verantwortung trägt, ist genau zu dokumentieren. VII. ABO-verträgliche Plasmatransfusion • Bei der Plasmatransfusion ist die ABO-Blutgruppe zu beachten (siehe Tabelle). VIII. Thrombozytentransfusion • Thrombozyten besitzen nur schwach ausgeprägte ABOAntigene. Daher ist folgendes abgestuftes Vorgehen möglich: Frankfurt am Main • Einleitung durch den Arzt, dann Delegation möglich. X. Dokumentation • Chargen- und patientenbezogene Dokumentation vornehmen (Patientendaten, Bezeichnung des Präparates, Charge [Präparatenummer], Hersteller, Datum und Uhrzeit der Anwendung, Nebenwirkungen, anwendungsbezogene Wirkungen (geeignete Parameter: Hb, Hkt bzw. Thrombozytenzählung). • Indikation und Wirkung müssen aus der Patienten-Doku hervorgehen. Bei Abweichungen von den Leitlinien der BÄK ist dies zu begründen. XI. Nach der Transfusion • Falls verfügbar, ABO-gleich transfundieren. • Wenn nicht möglich, dann ABO-kompatibel (Ausnahme: Bei Kindern mit einem KG < 25 kg möglichst Plasma (Minor) – inkompatible Thrombozytengabe vermeiden!). • Präparatebeutel mit Transfusionsbesteck, Restblut und ggf. Begleitröhrchen 24 Stunden bei +4°C steril abgeklemmt aufbewahren • Wenn nicht möglich, auf die verfügbaren TK jeder Blutgruppe zurückgreifen. XII. Transfusionsreaktionen • Das Rhesusmerkmal D soll wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden, im Fall einer Gabe von D-positiven Präparaten bei D-negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Prophylaxe mit einem Anti-D-Präparat i.v. (z.B. Rhophylac®) durchgeführt werden! CAVE – keine Injektionen i.m.! • Im Falle von Transfusionsreaktionen: Unterbrechung der Transfusion, Verwechslungen ausschließen, Arzt informieren, der über das weitere Vorgehen entscheidet. IX. Transfusion • Standardtransfusionsbesteck (Filter 170-230µm für EK, Plasma, TK); kein Infusionsbesteck benutzen! • Erneute Blutentnahme von 10 ml Nativblut ohne Zusätze und 10 ml EDTA-Blut und Zusendung dieser Proben mit den Blutproben vor der Transfusion einschließlich der Blutpräparate und ggf. Begleitröhrchen in das nächste Institut für Transfusionsmedizin zur Abklärung. • Nach § 16 des Transfusionsgesetzes ist im Falle des Verdachts einer Nebenwirkung unverzüglich der Hersteller – DRK-Blutspendedienst - und bei schwerwiegenden Die Transfusion von Blutpräparaten CAVE – 80% der schweren Transfusionsreaktionen entstehen durch Verwechslungen, daher ist die Identitätssicherung und -kontrolle bei jedem Schritt der Transfusionsvorbereitung und -durchführung unerlässlich! I. Die Indikation zur Transfusion und die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten Vor allen planbaren invasiven und operativen Eingriffen sollte Blut bereitgestellt werden, wenn eine realistische Wahrscheinlichkeit (ca. 10%) eines perioperativen Transfusionsbedarfs besteht. In den übrigen Fällen genügt eine Blutgruppenbestimmung mit Antikörpersuchtest (Type and ScreenKonzept). Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst • Schwerkranke Patienten (z.B. Sepsis, Multiorganversagen) oder Patienten mit klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankungen: Hkt 30% (Hb: 앒 10 g/dl) Folgende Angaben sollten mindestens enthalten sein: • Ein Hkt von 15% (Hb: 앒 5 g/dl) gilt als kritischer Grenzwert der absoluten Indikation zur EK-Substitution. Bitte beachten Sie weiterhin die in Ihrer Klinik festgelegten Transfusionstrigger und Regelungen zur Bereitstellung von EKs! II. Aufklärung und Probenentnahme für Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest und Kreuzprobe • Frühestmögliche Aufklärung des Patienten und Dokumentation möglichst auf Standardaufklärungsbögen (Unterschriften!) • Anzahl der benötigten Präparate • Präparateart • Diagnose des Patienten • zeitliche Dringlichkeit der Transfusion • Schwangerschaften, frühere Transfusionen, irreguläre Antikörper Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Blutgruppe des Empfängers kompatible Blutgruppe des EKs kompatible Blutgruppe des Plasmas A A oder 0 A oder AB B B oder 0 B oder AB AB AB, A, B oder 0 AB 0 0 0, A, B oder AB • Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantationen aktuell oder in der Anamnese • Datum und Unterschrift des Arztes V. ABO-Identitätstest als „Bedside-Test” • ABO-Kontrolle vom Empfänger. Im Kreuzlabor: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, ggf. Antikörperdifferenzierung, Auswahl passender Konserven und Kreuzprobe Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist nur angezeigt, wenn Patienten ohne Transfusion einen gesundheitlichen Schaden erleiden würden und eine andere gleichwertige Therapie nicht möglich ist. • Eindeutige und einheitliche Kennzeichnung aller Röhrchen und Anforderungsscheine vor der Blutentnahme möglichst mit Standardpatientenetiketten – zumindest Name, Vorname, Geburtsdatum des Patienten auf jedem Röhrchen Für die Indikation zur Erythrozytentransfusion lassen sich keine absoluten oder allgemein gültigen kritischen Grenzwerte für Hb oder Hkt festlegen. Bei einer Entscheidung für eine Transfusion müssen außer Laborwerten stets die Dauer, die Schwere und die Ursache der Anämie sowie die Vorgeschichte, das Alter und der klinische Zustand des Patienten berücksichtigt werden. • Übereinstimmung zwischen Patient und Beschriftung aller Untersuchungsröhrchen sowie Beschriftung der Anforderungsscheine überprüfen (Identitätskontrolle!) • Blutprodukte für den Patienten bestimmt? • Datum der Blutentnahme und Unterschrift der abnehmenden Person auf dem Anforderungsschein. Der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich! • Konservennummer auf Präparat und Konservenbegleitschein identisch? Grenzwerte zur sofortigen EK-Transfusion bei akutem Blutverlust sind nach den Leitlinien der BÄK (2003): III. Konservenanforderung • Organgesunde, belastbare Patienten: Hkt 20% (Hb: 앒 6,5 g/dl) • Benutzen Sie die aktuellen Anforderungsscheine Ihres Kreuzlabors bzw. Ihres transfusionsmedizinischen Instituts. IV. Identitätssicherung und –kontrolle am Bett • Blutgruppe und ggf. Rhesusfaktor der Konserve und des Empfängers gleich bzw. kompatibel (s. Tabelle)? • Gültigkeit der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe) überprüfen (3 Tage nach Abnahme der Untersuchungsröhrchen)! • Verfallsdatum und Unversehrtheit der Konserve überprüfen! • Liegt eine Einwilligung zur Transfusion vor? • Achtung: beim Eigenblut ist der ABO-Identitätstest auch von der Konserve vorgeschrieben! • Durchführung, Beurteilung und Dokumentation durch den transfundierenden Arzt bzw. unter seiner direkten Aufsicht VI. ABO-verträgliche EK-Transfusion • Erythrozytenkonzentrate werden ABO-gleich transfundiert (siehe Tabelle). In Ausnahmefällen können ABO-kompatible Präparate transfundiert werden. Die Ausnahmen sind schriftlich zu dokumentieren. • Das Rhesusmerkmal D muß wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden. Wegen des Mangels an Rh negativem (D negativem) Blut läßt sich die Übertragung von Rh positiven (D positiven) EKs an Rh negative, nicht immunisierte Patienten nicht immer vermeiden. Eine solche Übertragung sollte nur in Betracht kommen, wenn die Transfusion lebenswichtig ist und Rh negatives Blut nicht zeitgerecht beschafft werden kann. Bei Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter ist die Transfusion von Rh positiven EKs mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Dringlichkeit der Indikation, für die der transfundierende Arzt die Verantwortung trägt, ist genau zu dokumentieren. VII. ABO-verträgliche Plasmatransfusion • Bei der Plasmatransfusion ist die ABO-Blutgruppe zu beachten (siehe Tabelle). VIII. Thrombozytentransfusion • Thrombozyten besitzen nur schwach ausgeprägte ABOAntigene. Daher ist folgendes abgestuftes Vorgehen möglich: Frankfurt am Main • Einleitung durch den Arzt, dann Delegation möglich. X. Dokumentation • Chargen- und patientenbezogene Dokumentation vornehmen (Patientendaten, Bezeichnung des Präparates, Charge [Präparatenummer], Hersteller, Datum und Uhrzeit der Anwendung, Nebenwirkungen, anwendungsbezogene Wirkungen (geeignete Parameter: Hb, Hkt bzw. Thrombozytenzählung). • Indikation und Wirkung müssen aus der Patienten-Doku hervorgehen. Bei Abweichungen von den Leitlinien der BÄK ist dies zu begründen. XI. Nach der Transfusion • Falls verfügbar, ABO-gleich transfundieren. • Wenn nicht möglich, dann ABO-kompatibel (Ausnahme: Bei Kindern mit einem KG < 25 kg möglichst Plasma (Minor) – inkompatible Thrombozytengabe vermeiden!). • Präparatebeutel mit Transfusionsbesteck, Restblut und ggf. Begleitröhrchen 24 Stunden bei +4°C steril abgeklemmt aufbewahren • Wenn nicht möglich, auf die verfügbaren TK jeder Blutgruppe zurückgreifen. XII. Transfusionsreaktionen • Das Rhesusmerkmal D soll wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden, im Fall einer Gabe von D-positiven Präparaten bei D-negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Prophylaxe mit einem Anti-D-Präparat i.v. (z.B. Rhophylac®) durchgeführt werden! CAVE – keine Injektionen i.m.! • Im Falle von Transfusionsreaktionen: Unterbrechung der Transfusion, Verwechslungen ausschließen, Arzt informieren, der über das weitere Vorgehen entscheidet. IX. Transfusion • Standardtransfusionsbesteck (Filter 170-230µm für EK, Plasma, TK); kein Infusionsbesteck benutzen! • Erneute Blutentnahme von 10 ml Nativblut ohne Zusätze und 10 ml EDTA-Blut und Zusendung dieser Proben mit den Blutproben vor der Transfusion einschließlich der Blutpräparate und ggf. Begleitröhrchen in das nächste Institut für Transfusionsmedizin zur Abklärung. • Nach § 16 des Transfusionsgesetzes ist im Falle des Verdachts einer Nebenwirkung unverzüglich der Hersteller – DRK-Blutspendedienst - und bei schwerwiegenden Die Transfusion von Blutpräparaten CAVE – 80% der schweren Transfusionsreaktionen entstehen durch Verwechslungen, daher ist die Identitätssicherung und -kontrolle bei jedem Schritt der Transfusionsvorbereitung und -durchführung unerlässlich! I. Die Indikation zur Transfusion und die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten Vor allen planbaren invasiven und operativen Eingriffen sollte Blut bereitgestellt werden, wenn eine realistische Wahrscheinlichkeit (ca. 10%) eines perioperativen Transfusionsbedarfs besteht. In den übrigen Fällen genügt eine Blutgruppenbestimmung mit Antikörpersuchtest (Type and ScreenKonzept). Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst • Schwerkranke Patienten (z.B. Sepsis, Multiorganversagen) oder Patienten mit klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankungen: Hkt 30% (Hb: 앒 10 g/dl) Folgende Angaben sollten mindestens enthalten sein: • Ein Hkt von 15% (Hb: 앒 5 g/dl) gilt als kritischer Grenzwert der absoluten Indikation zur EK-Substitution. Bitte beachten Sie weiterhin die in Ihrer Klinik festgelegten Transfusionstrigger und Regelungen zur Bereitstellung von EKs! II. Aufklärung und Probenentnahme für Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest und Kreuzprobe • Frühestmögliche Aufklärung des Patienten und Dokumentation möglichst auf Standardaufklärungsbögen (Unterschriften!) • Anzahl der benötigten Präparate • Präparateart • Diagnose des Patienten • zeitliche Dringlichkeit der Transfusion • Schwangerschaften, frühere Transfusionen, irreguläre Antikörper Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Blutgruppe des Empfängers kompatible Blutgruppe des EKs kompatible Blutgruppe des Plasmas A A oder 0 A oder AB B B oder 0 B oder AB AB AB, A, B oder 0 AB 0 0 0, A, B oder AB • Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantationen aktuell oder in der Anamnese • Datum und Unterschrift des Arztes V. ABO-Identitätstest als „Bedside-Test” • ABO-Kontrolle vom Empfänger. Im Kreuzlabor: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, ggf. Antikörperdifferenzierung, Auswahl passender Konserven und Kreuzprobe Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist nur angezeigt, wenn Patienten ohne Transfusion einen gesundheitlichen Schaden erleiden würden und eine andere gleichwertige Therapie nicht möglich ist. • Eindeutige und einheitliche Kennzeichnung aller Röhrchen und Anforderungsscheine vor der Blutentnahme möglichst mit Standardpatientenetiketten – zumindest Name, Vorname, Geburtsdatum des Patienten auf jedem Röhrchen Für die Indikation zur Erythrozytentransfusion lassen sich keine absoluten oder allgemein gültigen kritischen Grenzwerte für Hb oder Hkt festlegen. Bei einer Entscheidung für eine Transfusion müssen außer Laborwerten stets die Dauer, die Schwere und die Ursache der Anämie sowie die Vorgeschichte, das Alter und der klinische Zustand des Patienten berücksichtigt werden. • Übereinstimmung zwischen Patient und Beschriftung aller Untersuchungsröhrchen sowie Beschriftung der Anforderungsscheine überprüfen (Identitätskontrolle!) • Blutprodukte für den Patienten bestimmt? • Datum der Blutentnahme und Unterschrift der abnehmenden Person auf dem Anforderungsschein. Der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich! • Konservennummer auf Präparat und Konservenbegleitschein identisch? Grenzwerte zur sofortigen EK-Transfusion bei akutem Blutverlust sind nach den Leitlinien der BÄK (2003): III. Konservenanforderung • Organgesunde, belastbare Patienten: Hkt 20% (Hb: 앒 6,5 g/dl) • Benutzen Sie die aktuellen Anforderungsscheine Ihres Kreuzlabors bzw. Ihres transfusionsmedizinischen Instituts. IV. Identitätssicherung und –kontrolle am Bett • Blutgruppe und ggf. Rhesusfaktor der Konserve und des Empfängers gleich bzw. kompatibel (s. Tabelle)? • Gültigkeit der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe) überprüfen (3 Tage nach Abnahme der Untersuchungsröhrchen)! • Verfallsdatum und Unversehrtheit der Konserve überprüfen! • Liegt eine Einwilligung zur Transfusion vor? • Achtung: beim Eigenblut ist der ABO-Identitätstest auch von der Konserve vorgeschrieben! • Durchführung, Beurteilung und Dokumentation durch den transfundierenden Arzt bzw. unter seiner direkten Aufsicht VI. ABO-verträgliche EK-Transfusion • Erythrozytenkonzentrate werden ABO-gleich transfundiert (siehe Tabelle). In Ausnahmefällen können ABO-kompatible Präparate transfundiert werden. Die Ausnahmen sind schriftlich zu dokumentieren. • Das Rhesusmerkmal D muß wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden. Wegen des Mangels an Rh negativem (D negativem) Blut läßt sich die Übertragung von Rh positiven (D positiven) EKs an Rh negative, nicht immunisierte Patienten nicht immer vermeiden. Eine solche Übertragung sollte nur in Betracht kommen, wenn die Transfusion lebenswichtig ist und Rh negatives Blut nicht zeitgerecht beschafft werden kann. Bei Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter ist die Transfusion von Rh positiven EKs mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Dringlichkeit der Indikation, für die der transfundierende Arzt die Verantwortung trägt, ist genau zu dokumentieren. VII. ABO-verträgliche Plasmatransfusion • Bei der Plasmatransfusion ist die ABO-Blutgruppe zu beachten (siehe Tabelle). VIII. Thrombozytentransfusion • Thrombozyten besitzen nur schwach ausgeprägte ABOAntigene. Daher ist folgendes abgestuftes Vorgehen möglich: Frankfurt am Main • Einleitung durch den Arzt, dann Delegation möglich. X. Dokumentation • Chargen- und patientenbezogene Dokumentation vornehmen (Patientendaten, Bezeichnung des Präparates, Charge [Präparatenummer], Hersteller, Datum und Uhrzeit der Anwendung, Nebenwirkungen, anwendungsbezogene Wirkungen (geeignete Parameter: Hb, Hkt bzw. Thrombozytenzählung). • Indikation und Wirkung müssen aus der Patienten-Doku hervorgehen. Bei Abweichungen von den Leitlinien der BÄK ist dies zu begründen. XI. Nach der Transfusion • Falls verfügbar, ABO-gleich transfundieren. • Wenn nicht möglich, dann ABO-kompatibel (Ausnahme: Bei Kindern mit einem KG < 25 kg möglichst Plasma (Minor) – inkompatible Thrombozytengabe vermeiden!). • Präparatebeutel mit Transfusionsbesteck, Restblut und ggf. Begleitröhrchen 24 Stunden bei +4°C steril abgeklemmt aufbewahren • Wenn nicht möglich, auf die verfügbaren TK jeder Blutgruppe zurückgreifen. XII. Transfusionsreaktionen • Das Rhesusmerkmal D soll wegen der Möglichkeit einer Immunisierung berücksichtigt werden, im Fall einer Gabe von D-positiven Präparaten bei D-negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Prophylaxe mit einem Anti-D-Präparat i.v. (z.B. Rhophylac®) durchgeführt werden! CAVE – keine Injektionen i.m.! • Im Falle von Transfusionsreaktionen: Unterbrechung der Transfusion, Verwechslungen ausschließen, Arzt informieren, der über das weitere Vorgehen entscheidet. IX. Transfusion • Standardtransfusionsbesteck (Filter 170-230µm für EK, Plasma, TK); kein Infusionsbesteck benutzen! • Erneute Blutentnahme von 10 ml Nativblut ohne Zusätze und 10 ml EDTA-Blut und Zusendung dieser Proben mit den Blutproben vor der Transfusion einschließlich der Blutpräparate und ggf. Begleitröhrchen in das nächste Institut für Transfusionsmedizin zur Abklärung. • Nach § 16 des Transfusionsgesetzes ist im Falle des Verdachts einer Nebenwirkung unverzüglich der Hersteller – DRK-Blutspendedienst - und bei schwerwiegenden Die Transfusion von Blutpräparaten Nebenwirkungen zusätzlich das Paul-Ehrlich-Institut zu unterrichten. • Die Transfusionsreaktion ist im Formular „Bericht über Transfusionsreaktionen“ des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen zu erfassen. In diesem Formular sollen sowohl die klinischen Symptome als auch eine klinische Verdachtsdiagnose der Reaktion angegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die bedeutsamen Transfusionsreaktionen mit den klinischen Begleiterscheinungen aufgeführt. Klinische Beschwerden: Unwohlsein Schweißausbruch Schüttelfrost Dyspnoe Hautjucken Schwindelgefühl Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Klinische Zeichen (Symptome): Klinische Verdachtsdiagnose: Urticaria/„Flush“ Fieber (Anstieg > 1° C) Bronchospasmus/Tachypnoe Hämoglobinurie/Anurie Blutdruckabfall (> 20 mmHg) Tachykardie/Arrhythmie Kollaps/Schock Ikterus Purpura/Blutungen pulmonale Infiltrate hämolytische Reaktion febrile Reaktion allergische Reaktion pulmonale Reaktion anaphylaktische Reaktion septische Reaktion Grad der Reaktion: leicht (nicht schwerwiegend) mittel (nicht schwerwiegend) schwerwiegend1 • Die Klassifikationen der Verdachtsdiagnosen einschließlich einer möglichen Kausalität sind an die Angaben des europäischen Hämovigilanz Netzwerks angelehnt. Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Frankfurt am Main Klassifizierung unerwünschter Transfusionsreaktionen Reaktion Reaktion Reaktion Definition Allergische Transfusionsreaktion Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Hautausschlag • Allergische Atemnot • Angioödem • Juckreiz • Nesselsucht Reaktion Definition Bakterielle Infektion Eine bakterielle Infektion kann bei folgenden Symptomen angenommen werden: • Fieber > 39 °C oder ein Anstieg um 2 °C • Schüttelfrost • Tachykardie Innerhalb von 4 Std. nach Transfusion. Mögliche bakterielle Infektion: Bei Nachweis des Bakteriums nur im transfundierten Blutprodukt oder nur im Empfänger Bestätigte bakterielle Infektion: Nachweis desselben Bakterienstammes im Empfängerblut und transfundierten Blutprodukt Hämolytische Bei einem oder mehreren der folgenden Transfusions- Symptomen: reaktion -HTR- • Fieber u. a. Symptome (Atemnot, Hypotension, Tachykardie, Schmerzen in der Nierengegend) • Inadäquater Anstieg des Hämoglobinwertes nach Transfusion • Abfall des Hämoglobinwertes > 2g/dl innerhalb von 24 Std. • Anstieg des LDH > 50% in 24 Std. • Anstieg des Bilirubinwertes, Hämoglobinämie, Haptoglobinabfall in zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion. Definition Bestätigung durch: • Positiver Antiglobulintest • Positive Kreuzprobe Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Akute HTR: Symptome innerhalb von 24 Std. • Verzögerte HTR: Symptome zwischen 1-28 Tagen Febrile Transfusionsreaktion oder Empfängerblut und ein korrespondierendes Leukozytenantigen oder eine positive Granulozyten Kreuzprobe • Nicht immune TRALI: kein Nachweis von Antikörpern möglich Transfusionsassoziierte GvHD Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Fieber >38 °C oder ein Anstieg um 1°C • Frösteln • Kältegefühl • Schüttelfrost während oder innerhalb von 4 Std. nach Transfusion ohne anderweitige klinische Begründung (HTR oder bakterielle Infektion) Transfusions- • Akute Atemnot assoziierte • Bilaterale Infiltration der Lunge Lungeninsuffi- • Symptome innerhalb von 4 Std. zienz -TRALI nach Transfusion • Kein Indiz für Hypervolämie Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Antikörper vermittelte TRALI: Bestätigung durch HLA- oder HNA-Antikörper im Spender- Definition Fieber, Hautausschlag, Leberdysfunktion, Diarrhöe und Zytopenie 1-6 Wochen nach Transfusion mit keiner anderen ersichtlichen Ursache. Bestätigung durch GvHD-typische Biopsie und Chimerismusnachweis ohne Hypotonie während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion Anaphylaktische Reaktion Allergische Reaktion mit Hypotonie (Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 30 mm Hg) während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion AnaphylakAusgeprägte Hypotonie oder Schock mit tischer Schock Bewusstseinsverlust während der Transfusion ohne Zeichen einer anderen Ursache Die Transfusion von Blutpräparaten Ein Leitfaden für die Kitteltasche PostTransfusionsPurpura Purpura und Thrombozytopenie innerhalb von 12 Tagen nach Transfusion. Bestätigungsdiagnostik: Nachweis von Thrombozyten-spezifischen Antikörpern (in der Regel Anti-HPA-1a) im Empfängerblut Auf die Bestimmungen des Transfusionsgesetzes sowie der Richt- und Leitlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts in der jeweils aktuellen Fassung wird verwiesen. Transfusionsgesetz: www.gesetze-im-internet.de/tfg/index.html Richlinien/Leitlinien: www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/index.html DRK-Blutspendedienst: www.blutspende.de © DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH, Frankfurt am Main 2008, Version 3 Redaktion: Dr. med. S. Findhammer, Dr. med. C. Geisen, Dr. med. M. M. Müller, T. Müller-Kuller, MUDr. W. Sireis, Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Seifried DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Sandhofstraße 1 60528 Frankfurt am Main Konserven-Ausgabe Kreuzlabor Zentrale 069 6782-111 069 6782-222 069 6782-0 Fax -110 Fax -204 Die Transfusion von Blutpräparaten Nebenwirkungen zusätzlich das Paul-Ehrlich-Institut zu unterrichten. • Die Transfusionsreaktion ist im Formular „Bericht über Transfusionsreaktionen“ des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen zu erfassen. In diesem Formular sollen sowohl die klinischen Symptome als auch eine klinische Verdachtsdiagnose der Reaktion angegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die bedeutsamen Transfusionsreaktionen mit den klinischen Begleiterscheinungen aufgeführt. Klinische Beschwerden: Unwohlsein Schweißausbruch Schüttelfrost Dyspnoe Hautjucken Schwindelgefühl Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Klinische Zeichen (Symptome): Klinische Verdachtsdiagnose: Urticaria/„Flush“ Fieber (Anstieg > 1° C) Bronchospasmus/Tachypnoe Hämoglobinurie/Anurie Blutdruckabfall (> 20 mmHg) Tachykardie/Arrhythmie Kollaps/Schock Ikterus Purpura/Blutungen pulmonale Infiltrate hämolytische Reaktion febrile Reaktion allergische Reaktion pulmonale Reaktion anaphylaktische Reaktion septische Reaktion Grad der Reaktion: leicht (nicht schwerwiegend) mittel (nicht schwerwiegend) schwerwiegend1 • Die Klassifikationen der Verdachtsdiagnosen einschließlich einer möglichen Kausalität sind an die Angaben des europäischen Hämovigilanz Netzwerks angelehnt. Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Frankfurt am Main Klassifizierung unerwünschter Transfusionsreaktionen Reaktion Reaktion Reaktion Definition Allergische Transfusionsreaktion Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Hautausschlag • Allergische Atemnot • Angioödem • Juckreiz • Nesselsucht Reaktion Definition Bakterielle Infektion Eine bakterielle Infektion kann bei folgenden Symptomen angenommen werden: • Fieber > 39 °C oder ein Anstieg um 2 °C • Schüttelfrost • Tachykardie Innerhalb von 4 Std. nach Transfusion. Mögliche bakterielle Infektion: Bei Nachweis des Bakteriums nur im transfundierten Blutprodukt oder nur im Empfänger Bestätigte bakterielle Infektion: Nachweis desselben Bakterienstammes im Empfängerblut und transfundierten Blutprodukt Hämolytische Bei einem oder mehreren der folgenden Transfusions- Symptomen: reaktion -HTR- • Fieber u. a. Symptome (Atemnot, Hypotension, Tachykardie, Schmerzen in der Nierengegend) • Inadäquater Anstieg des Hämoglobinwertes nach Transfusion • Abfall des Hämoglobinwertes > 2g/dl innerhalb von 24 Std. • Anstieg des LDH > 50% in 24 Std. • Anstieg des Bilirubinwertes, Hämoglobinämie, Haptoglobinabfall in zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion. Definition Bestätigung durch: • Positiver Antiglobulintest • Positive Kreuzprobe Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Akute HTR: Symptome innerhalb von 24 Std. • Verzögerte HTR: Symptome zwischen 1-28 Tagen Febrile Transfusionsreaktion oder Empfängerblut und ein korrespondierendes Leukozytenantigen oder eine positive Granulozyten Kreuzprobe • Nicht immune TRALI: kein Nachweis von Antikörpern möglich Transfusionsassoziierte GvHD Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Fieber >38 °C oder ein Anstieg um 1°C • Frösteln • Kältegefühl • Schüttelfrost während oder innerhalb von 4 Std. nach Transfusion ohne anderweitige klinische Begründung (HTR oder bakterielle Infektion) Transfusions- • Akute Atemnot assoziierte • Bilaterale Infiltration der Lunge Lungeninsuffi- • Symptome innerhalb von 4 Std. zienz -TRALI nach Transfusion • Kein Indiz für Hypervolämie Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Antikörper vermittelte TRALI: Bestätigung durch HLA- oder HNA-Antikörper im Spender- Definition Fieber, Hautausschlag, Leberdysfunktion, Diarrhöe und Zytopenie 1-6 Wochen nach Transfusion mit keiner anderen ersichtlichen Ursache. Bestätigung durch GvHD-typische Biopsie und Chimerismusnachweis ohne Hypotonie während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion Anaphylaktische Reaktion Allergische Reaktion mit Hypotonie (Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 30 mm Hg) während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion AnaphylakAusgeprägte Hypotonie oder Schock mit tischer Schock Bewusstseinsverlust während der Transfusion ohne Zeichen einer anderen Ursache Die Transfusion von Blutpräparaten Ein Leitfaden für die Kitteltasche PostTransfusionsPurpura Purpura und Thrombozytopenie innerhalb von 12 Tagen nach Transfusion. Bestätigungsdiagnostik: Nachweis von Thrombozyten-spezifischen Antikörpern (in der Regel Anti-HPA-1a) im Empfängerblut Auf die Bestimmungen des Transfusionsgesetzes sowie der Richt- und Leitlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts in der jeweils aktuellen Fassung wird verwiesen. Transfusionsgesetz: www.gesetze-im-internet.de/tfg/index.html Richlinien/Leitlinien: www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/index.html DRK-Blutspendedienst: www.blutspende.de © DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH, Frankfurt am Main 2008, Version 3 Redaktion: Dr. med. S. Findhammer, Dr. med. C. Geisen, Dr. med. M. M. Müller, T. Müller-Kuller, MUDr. W. Sireis, Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Seifried DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Sandhofstraße 1 60528 Frankfurt am Main Konserven-Ausgabe Kreuzlabor Zentrale 069 6782-111 069 6782-222 069 6782-0 Fax -110 Fax -204 Die Transfusion von Blutpräparaten Nebenwirkungen zusätzlich das Paul-Ehrlich-Institut zu unterrichten. • Die Transfusionsreaktion ist im Formular „Bericht über Transfusionsreaktionen“ des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen zu erfassen. In diesem Formular sollen sowohl die klinischen Symptome als auch eine klinische Verdachtsdiagnose der Reaktion angegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die bedeutsamen Transfusionsreaktionen mit den klinischen Begleiterscheinungen aufgeführt. Klinische Beschwerden: Unwohlsein Schweißausbruch Schüttelfrost Dyspnoe Hautjucken Schwindelgefühl Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Klinische Zeichen (Symptome): Klinische Verdachtsdiagnose: Urticaria/„Flush“ Fieber (Anstieg > 1° C) Bronchospasmus/Tachypnoe Hämoglobinurie/Anurie Blutdruckabfall (> 20 mmHg) Tachykardie/Arrhythmie Kollaps/Schock Ikterus Purpura/Blutungen pulmonale Infiltrate hämolytische Reaktion febrile Reaktion allergische Reaktion pulmonale Reaktion anaphylaktische Reaktion septische Reaktion Grad der Reaktion: leicht (nicht schwerwiegend) mittel (nicht schwerwiegend) schwerwiegend1 • Die Klassifikationen der Verdachtsdiagnosen einschließlich einer möglichen Kausalität sind an die Angaben des europäischen Hämovigilanz Netzwerks angelehnt. Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Frankfurt am Main Klassifizierung unerwünschter Transfusionsreaktionen Reaktion Reaktion Reaktion Definition Allergische Transfusionsreaktion Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Hautausschlag • Allergische Atemnot • Angioödem • Juckreiz • Nesselsucht Reaktion Definition Bakterielle Infektion Eine bakterielle Infektion kann bei folgenden Symptomen angenommen werden: • Fieber > 39 °C oder ein Anstieg um 2 °C • Schüttelfrost • Tachykardie Innerhalb von 4 Std. nach Transfusion. Mögliche bakterielle Infektion: Bei Nachweis des Bakteriums nur im transfundierten Blutprodukt oder nur im Empfänger Bestätigte bakterielle Infektion: Nachweis desselben Bakterienstammes im Empfängerblut und transfundierten Blutprodukt Hämolytische Bei einem oder mehreren der folgenden Transfusions- Symptomen: reaktion -HTR- • Fieber u. a. Symptome (Atemnot, Hypotension, Tachykardie, Schmerzen in der Nierengegend) • Inadäquater Anstieg des Hämoglobinwertes nach Transfusion • Abfall des Hämoglobinwertes > 2g/dl innerhalb von 24 Std. • Anstieg des LDH > 50% in 24 Std. • Anstieg des Bilirubinwertes, Hämoglobinämie, Haptoglobinabfall in zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion. Definition Bestätigung durch: • Positiver Antiglobulintest • Positive Kreuzprobe Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Akute HTR: Symptome innerhalb von 24 Std. • Verzögerte HTR: Symptome zwischen 1-28 Tagen Febrile Transfusionsreaktion oder Empfängerblut und ein korrespondierendes Leukozytenantigen oder eine positive Granulozyten Kreuzprobe • Nicht immune TRALI: kein Nachweis von Antikörpern möglich Transfusionsassoziierte GvHD Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Fieber >38 °C oder ein Anstieg um 1°C • Frösteln • Kältegefühl • Schüttelfrost während oder innerhalb von 4 Std. nach Transfusion ohne anderweitige klinische Begründung (HTR oder bakterielle Infektion) Transfusions- • Akute Atemnot assoziierte • Bilaterale Infiltration der Lunge Lungeninsuffi- • Symptome innerhalb von 4 Std. zienz -TRALI nach Transfusion • Kein Indiz für Hypervolämie Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Antikörper vermittelte TRALI: Bestätigung durch HLA- oder HNA-Antikörper im Spender- Definition Fieber, Hautausschlag, Leberdysfunktion, Diarrhöe und Zytopenie 1-6 Wochen nach Transfusion mit keiner anderen ersichtlichen Ursache. Bestätigung durch GvHD-typische Biopsie und Chimerismusnachweis ohne Hypotonie während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion Anaphylaktische Reaktion Allergische Reaktion mit Hypotonie (Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 30 mm Hg) während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion AnaphylakAusgeprägte Hypotonie oder Schock mit tischer Schock Bewusstseinsverlust während der Transfusion ohne Zeichen einer anderen Ursache Die Transfusion von Blutpräparaten Ein Leitfaden für die Kitteltasche PostTransfusionsPurpura Purpura und Thrombozytopenie innerhalb von 12 Tagen nach Transfusion. Bestätigungsdiagnostik: Nachweis von Thrombozyten-spezifischen Antikörpern (in der Regel Anti-HPA-1a) im Empfängerblut Auf die Bestimmungen des Transfusionsgesetzes sowie der Richt- und Leitlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts in der jeweils aktuellen Fassung wird verwiesen. Transfusionsgesetz: www.gesetze-im-internet.de/tfg/index.html Richlinien/Leitlinien: www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/index.html DRK-Blutspendedienst: www.blutspende.de © DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH, Frankfurt am Main 2008, Version 3 Redaktion: Dr. med. S. Findhammer, Dr. med. C. Geisen, Dr. med. M. M. Müller, T. Müller-Kuller, MUDr. W. Sireis, Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Seifried DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Sandhofstraße 1 60528 Frankfurt am Main Konserven-Ausgabe Kreuzlabor Zentrale 069 6782-111 069 6782-222 069 6782-0 Fax -110 Fax -204 Die Transfusion von Blutpräparaten Nebenwirkungen zusätzlich das Paul-Ehrlich-Institut zu unterrichten. • Die Transfusionsreaktion ist im Formular „Bericht über Transfusionsreaktionen“ des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen zu erfassen. In diesem Formular sollen sowohl die klinischen Symptome als auch eine klinische Verdachtsdiagnose der Reaktion angegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die bedeutsamen Transfusionsreaktionen mit den klinischen Begleiterscheinungen aufgeführt. Klinische Beschwerden: Unwohlsein Schweißausbruch Schüttelfrost Dyspnoe Hautjucken Schwindelgefühl Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Klinische Zeichen (Symptome): Klinische Verdachtsdiagnose: Urticaria/„Flush“ Fieber (Anstieg > 1° C) Bronchospasmus/Tachypnoe Hämoglobinurie/Anurie Blutdruckabfall (> 20 mmHg) Tachykardie/Arrhythmie Kollaps/Schock Ikterus Purpura/Blutungen pulmonale Infiltrate hämolytische Reaktion febrile Reaktion allergische Reaktion pulmonale Reaktion anaphylaktische Reaktion septische Reaktion Grad der Reaktion: leicht (nicht schwerwiegend) mittel (nicht schwerwiegend) schwerwiegend1 • Die Klassifikationen der Verdachtsdiagnosen einschließlich einer möglichen Kausalität sind an die Angaben des europäischen Hämovigilanz Netzwerks angelehnt. Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Frankfurt am Main Klassifizierung unerwünschter Transfusionsreaktionen Reaktion Reaktion Reaktion Definition Allergische Transfusionsreaktion Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Hautausschlag • Allergische Atemnot • Angioödem • Juckreiz • Nesselsucht Reaktion Definition Bakterielle Infektion Eine bakterielle Infektion kann bei folgenden Symptomen angenommen werden: • Fieber > 39 °C oder ein Anstieg um 2 °C • Schüttelfrost • Tachykardie Innerhalb von 4 Std. nach Transfusion. Mögliche bakterielle Infektion: Bei Nachweis des Bakteriums nur im transfundierten Blutprodukt oder nur im Empfänger Bestätigte bakterielle Infektion: Nachweis desselben Bakterienstammes im Empfängerblut und transfundierten Blutprodukt Hämolytische Bei einem oder mehreren der folgenden Transfusions- Symptomen: reaktion -HTR- • Fieber u. a. Symptome (Atemnot, Hypotension, Tachykardie, Schmerzen in der Nierengegend) • Inadäquater Anstieg des Hämoglobinwertes nach Transfusion • Abfall des Hämoglobinwertes > 2g/dl innerhalb von 24 Std. • Anstieg des LDH > 50% in 24 Std. • Anstieg des Bilirubinwertes, Hämoglobinämie, Haptoglobinabfall in zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion. Definition Bestätigung durch: • Positiver Antiglobulintest • Positive Kreuzprobe Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Akute HTR: Symptome innerhalb von 24 Std. • Verzögerte HTR: Symptome zwischen 1-28 Tagen Febrile Transfusionsreaktion oder Empfängerblut und ein korrespondierendes Leukozytenantigen oder eine positive Granulozyten Kreuzprobe • Nicht immune TRALI: kein Nachweis von Antikörpern möglich Transfusionsassoziierte GvHD Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Fieber >38 °C oder ein Anstieg um 1°C • Frösteln • Kältegefühl • Schüttelfrost während oder innerhalb von 4 Std. nach Transfusion ohne anderweitige klinische Begründung (HTR oder bakterielle Infektion) Transfusions- • Akute Atemnot assoziierte • Bilaterale Infiltration der Lunge Lungeninsuffi- • Symptome innerhalb von 4 Std. zienz -TRALI nach Transfusion • Kein Indiz für Hypervolämie Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Antikörper vermittelte TRALI: Bestätigung durch HLA- oder HNA-Antikörper im Spender- Definition Fieber, Hautausschlag, Leberdysfunktion, Diarrhöe und Zytopenie 1-6 Wochen nach Transfusion mit keiner anderen ersichtlichen Ursache. Bestätigung durch GvHD-typische Biopsie und Chimerismusnachweis ohne Hypotonie während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion Anaphylaktische Reaktion Allergische Reaktion mit Hypotonie (Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 30 mm Hg) während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion AnaphylakAusgeprägte Hypotonie oder Schock mit tischer Schock Bewusstseinsverlust während der Transfusion ohne Zeichen einer anderen Ursache Die Transfusion von Blutpräparaten Ein Leitfaden für die Kitteltasche PostTransfusionsPurpura Purpura und Thrombozytopenie innerhalb von 12 Tagen nach Transfusion. Bestätigungsdiagnostik: Nachweis von Thrombozyten-spezifischen Antikörpern (in der Regel Anti-HPA-1a) im Empfängerblut Auf die Bestimmungen des Transfusionsgesetzes sowie der Richt- und Leitlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts in der jeweils aktuellen Fassung wird verwiesen. Transfusionsgesetz: www.gesetze-im-internet.de/tfg/index.html Richlinien/Leitlinien: www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/index.html DRK-Blutspendedienst: www.blutspende.de © DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH, Frankfurt am Main 2008, Version 3 Redaktion: Dr. med. S. Findhammer, Dr. med. C. Geisen, Dr. med. M. M. Müller, T. Müller-Kuller, MUDr. W. Sireis, Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Seifried DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Sandhofstraße 1 60528 Frankfurt am Main Konserven-Ausgabe Kreuzlabor Zentrale 069 6782-111 069 6782-222 069 6782-0 Fax -110 Fax -204 Die Transfusion von Blutpräparaten Nebenwirkungen zusätzlich das Paul-Ehrlich-Institut zu unterrichten. • Die Transfusionsreaktion ist im Formular „Bericht über Transfusionsreaktionen“ des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen zu erfassen. In diesem Formular sollen sowohl die klinischen Symptome als auch eine klinische Verdachtsdiagnose der Reaktion angegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die bedeutsamen Transfusionsreaktionen mit den klinischen Begleiterscheinungen aufgeführt. Klinische Beschwerden: Unwohlsein Schweißausbruch Schüttelfrost Dyspnoe Hautjucken Schwindelgefühl Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Klinische Zeichen (Symptome): Klinische Verdachtsdiagnose: Urticaria/„Flush“ Fieber (Anstieg > 1° C) Bronchospasmus/Tachypnoe Hämoglobinurie/Anurie Blutdruckabfall (> 20 mmHg) Tachykardie/Arrhythmie Kollaps/Schock Ikterus Purpura/Blutungen pulmonale Infiltrate hämolytische Reaktion febrile Reaktion allergische Reaktion pulmonale Reaktion anaphylaktische Reaktion septische Reaktion Grad der Reaktion: leicht (nicht schwerwiegend) mittel (nicht schwerwiegend) schwerwiegend1 • Die Klassifikationen der Verdachtsdiagnosen einschließlich einer möglichen Kausalität sind an die Angaben des europäischen Hämovigilanz Netzwerks angelehnt. Ein Leitfaden für die Kitteltasche DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Frankfurt am Main Klassifizierung unerwünschter Transfusionsreaktionen Reaktion Reaktion Reaktion Definition Allergische Transfusionsreaktion Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Hautausschlag • Allergische Atemnot • Angioödem • Juckreiz • Nesselsucht Reaktion Definition Bakterielle Infektion Eine bakterielle Infektion kann bei folgenden Symptomen angenommen werden: • Fieber > 39 °C oder ein Anstieg um 2 °C • Schüttelfrost • Tachykardie Innerhalb von 4 Std. nach Transfusion. Mögliche bakterielle Infektion: Bei Nachweis des Bakteriums nur im transfundierten Blutprodukt oder nur im Empfänger Bestätigte bakterielle Infektion: Nachweis desselben Bakterienstammes im Empfängerblut und transfundierten Blutprodukt Hämolytische Bei einem oder mehreren der folgenden Transfusions- Symptomen: reaktion -HTR- • Fieber u. a. Symptome (Atemnot, Hypotension, Tachykardie, Schmerzen in der Nierengegend) • Inadäquater Anstieg des Hämoglobinwertes nach Transfusion • Abfall des Hämoglobinwertes > 2g/dl innerhalb von 24 Std. • Anstieg des LDH > 50% in 24 Std. • Anstieg des Bilirubinwertes, Hämoglobinämie, Haptoglobinabfall in zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion. Definition Bestätigung durch: • Positiver Antiglobulintest • Positive Kreuzprobe Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Akute HTR: Symptome innerhalb von 24 Std. • Verzögerte HTR: Symptome zwischen 1-28 Tagen Febrile Transfusionsreaktion oder Empfängerblut und ein korrespondierendes Leukozytenantigen oder eine positive Granulozyten Kreuzprobe • Nicht immune TRALI: kein Nachweis von Antikörpern möglich Transfusionsassoziierte GvHD Bei einem oder mehreren der folgenden Symptomen: • Fieber >38 °C oder ein Anstieg um 1°C • Frösteln • Kältegefühl • Schüttelfrost während oder innerhalb von 4 Std. nach Transfusion ohne anderweitige klinische Begründung (HTR oder bakterielle Infektion) Transfusions- • Akute Atemnot assoziierte • Bilaterale Infiltration der Lunge Lungeninsuffi- • Symptome innerhalb von 4 Std. zienz -TRALI nach Transfusion • Kein Indiz für Hypervolämie Es wird klinisch zwischen zwei Subtypen unterschieden: • Antikörper vermittelte TRALI: Bestätigung durch HLA- oder HNA-Antikörper im Spender- Definition Fieber, Hautausschlag, Leberdysfunktion, Diarrhöe und Zytopenie 1-6 Wochen nach Transfusion mit keiner anderen ersichtlichen Ursache. Bestätigung durch GvHD-typische Biopsie und Chimerismusnachweis ohne Hypotonie während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion Anaphylaktische Reaktion Allergische Reaktion mit Hypotonie (Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 30 mm Hg) während oder innerhalb von 24 Std. nach Transfusion AnaphylakAusgeprägte Hypotonie oder Schock mit tischer Schock Bewusstseinsverlust während der Transfusion ohne Zeichen einer anderen Ursache Die Transfusion von Blutpräparaten Ein Leitfaden für die Kitteltasche PostTransfusionsPurpura Purpura und Thrombozytopenie innerhalb von 12 Tagen nach Transfusion. Bestätigungsdiagnostik: Nachweis von Thrombozyten-spezifischen Antikörpern (in der Regel Anti-HPA-1a) im Empfängerblut Auf die Bestimmungen des Transfusionsgesetzes sowie der Richt- und Leitlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts in der jeweils aktuellen Fassung wird verwiesen. Transfusionsgesetz: www.gesetze-im-internet.de/tfg/index.html Richlinien/Leitlinien: www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/index.html DRK-Blutspendedienst: www.blutspende.de © DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH, Frankfurt am Main 2008, Version 3 Redaktion: Dr. med. S. Findhammer, Dr. med. C. Geisen, Dr. med. M. M. Müller, T. Müller-Kuller, MUDr. W. Sireis, Prof. Dr. med. Dr. h.c. E. Seifried DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie Sandhofstraße 1 60528 Frankfurt am Main Konserven-Ausgabe Kreuzlabor Zentrale 069 6782-111 069 6782-222 069 6782-0 Fax -110 Fax -204