Magnetischer Monopol 24.04.2015 Eileen Giesel Gliederung 1. Motivation 2. Beschreibung des magnetischen Monopols 3. Herleitung der Diracschen Quantisierungsbedingung 3.1 Minimale Kopplung 3.2 Testeilchen um Diracstring 3.3 Herleitung über Eichtransformationen 4. Quasimonopole in Spineis 5. Weitere Experimente 1. Motivation - MWG in der klassischen Elektrodynamik: - Symmetrie zwischen E- und B- Feldern - Asymmetrie der Quellengleichungen - Einführung einer magnetischen Ladungdichte und somit einer magnetischen Stromdichte: verallgemeinerte MWG - Kontinuitätsgleichungen: Elektrische und magnetische Größen ineinander überführbar Rotation Invarianz der MWG unter folgenden dualen Transformationen: Die Quellen müssen ähnlich transformieren: MWG ändern sich hierbei nicht: Symmetrie 2. Beschreibung eines magnetischen Monopols Temporale Eichung: A0=Φ= 0 Betrachtung in 3D (Raumdimensionen) Ausgangslage: Magnetischer Monopol ruhend im Ursprung Es gelte: Fluss durch geschlossene Oberfläche: Bis auf den Ursprung gilt: Satz von Gauß kann so nicht gelten: Divergenz einer Rotation verschwindet Vektorpotential irregulär Singularität in A! Somit: Nichtverschwindendes Integral Finde Vektorpotential, dessen Rotation das Magnetfeld ergibt, und welches irregulär ist. - Konsistenzcheck: Berechne Rotation - Rotation in Kugelkoordinaten: Passendes Vektorpotential für B-Feld - 1/r-Singularität und Singularität entlang des Winkel θ = 0 - Liegt auf jeder den Monopol eingrenzenden Oberfläche vor Singularität entlang einer unendlich langen Linie entlang θ = 0 Bezeichnung: Dirac-String Abb.2: Veranschaulichung des Dirac-Strings über eine Spule; Jackson, Klassische Elektrodynamik Zum Dirac-String Durch infinitesimal dünne Spule veranschaulichbar Singuläres Verhalten identifizierbar mit starkem BFeld in dieser „Spule“ Ende dieser „Spule“ als mag. Monopol Unterschied zu „echter“ Spule: keine Wechselwirkung eines Testteilchens mit dem DiracString! Dirac-String unphysikalisch Beliebig verschiebbar Herleitung der Diracschen Quantisierungsbedingung 3.1 Minimale Kopplung Wiederholung: Kopplung der elektromagnetischen Wechselwirkung an freie Teilchen Eichtransformation der elektromagnetischen Potentiale: Hamiltonoperator: Schrödingergleichung: Eichtransformation der Wellenfunktion eines Teilchens: SGL sollte unter den Eichtransformationen gleiche Form haben Dies ist erfüllt für: Unter Beachtung von: In SGL einsetzen Phasenfaktor kürzen WW mit Eichfeld äußert sich über Phasenänderung 1D Modell: Bewegung entlang einer Linie x1; χ(x1) x2; χ(x2) „aufgenommene Phase“ In 3D Phasenfaktor 3.2 Testteilchen um Diracstring Testteilchen kreise um Dirac-String Bewegung im Eichfeld Aufgenommene Phase: Keine Wechselwirkung mit dem Dirac-String Aufgenommene Phase Satz von Stokes: Spulenfluss: Λ als Strom pro Länge dz Quantisierungsbedingung Magnetische Ladung könnte Quantelung der elektrischen Ladung erklären! Stärke der Wechselwirkung? 4692,25 mal stärker als bei el. Ladungen ! 3.3 Herleitung über Eichtransformation Idee: Dirac-String nicht eindeutig Verschiedene Vektorpotentiale mit verschiedenen Singularitäten für ein bestimmtes B-Feld. Beispiel: Magn. Monopol beschrieben durch 2 Vektorpotentiale in unterschiedlichen Raumbereichen Definiere Überlappungsbereich ohne Dirac-String: Bestimme Eichfunktion: Phasenfaktor der Wellenfunktion eines Testteilchens: Eindeutigkeit für φ=0 und φ=2π Phasenfaktor für φ=2π muss 1 sein soll eine ganze Zahl sein Quantisierungsbedingung Quasimonopole im Spineis Abb.4: Modell Spineis; Bildquelle: http://www.wissenschaftaktuell.de/onTEAM/fotos/221377681639.jpg 4. Quasimonopole in Spineis Spineis: Magnetisches kristallines Material (Dysprosiumtitanat) Bei sehr geringen Temperaturen Magnetische Monopole im Material Aufbau: Abb.5: Spins im Spineis (PhysikJournal Juni 2014; Magnetische Monopole in Spineis) N S N N S N S S N S Abb.6 : Hantelmodell Spinachsen als Paar magn. Monopole verbunden über Hantel Minimale Energie: 2 Spins zeigen in Tetraeder, zwei raus (Eisregel) Bei Anregung: Umklappen der Richtung eines Spins Ausbildung vom magn. Monopolen an den jeweiligen Enden in jeweils einem Tetraeder (Defektstellen) Induziert benachbarte Spins zum Umklappen Abb.7: Veranschauung der Wanderung zweier magn. Ladungen (Bildquelle: PhysikJournal Juni 2014; Magnetische Monopole in Spineis) Monopole entfernen sich voneinander Beliebige Bewegung durch Material (wie freie Teilchen) „Spinfaden“ hat Ähnlichkeit zu Dirac-String Gemessen: Coulombwechselwirkung zw. zwei solcher Defektstellen Abb.8: Langgestreckter Dipol (Bildquelle: PhysikJournal Juni 2014; Magnetische Monopole in Spineis) Unterschiede zu „echten“ magnetischen Monopolen Keine Elementarteilchen, da kein Vorkommen bei hohen Temperaturen „Dirac-String“ nachweisbar Keine Quantisierungsbedingung Ladung des Monopols im Spineis kleiner als Ladung eines Dirac-Monopols Im Spineis: Langgestreckter Dipol Abb.9: Langgestreckter Dipol 2 (Bildquelle: PhysikJournal Juni 2014; Magnetische Monopole in Spineis) 5. Weitere Experimente Blas Cabrera: Supraleitende Spule zur Detektion magn. Monopole Idee: Induktionsstrom eines magn. Monopols Bisher ein Ereignis, dass nicht reproduziert werden konnte Hochenergiephysik: Erschließung höherer Energiebereiche Können magn. Monopole dann detektiert werden? Kosmisches B-Feld: magn. Monopole könnten diesem Energie entnehmen Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Quellen: P.A.M. Dirac; Quantised Singularities in the Electromagnetic Field; 29.05.1931 J.D. Jackson; Klassische Elektrodynamik; Walter De Gruyter; 2006 T. Weigand; Kursvorlesung PTP4; Theoretische Quantenmechanik; SoSe 2011 U.Schwartz; Theoretische Physik 3 Elektrodynamik; WS 2014/15 K. M. Ellis; Magnetic Monopoles: Quanitzation and Quasiparticles; 06.05.2013 W. Lautz; Seminarvortrag: Magnetische Monopole; 04.05.2012 R.Moessner; Magnetische Monopole in Spineis; PhysikJournal, Juni 2014