JC Virus Antikörper Assay: Einblicke in - KrankenPflege

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JC Virus Antikörper Assay: Einblicke in methodische Grundlagen und das laufende Forschungsprogramm
JC Virus Antikörper Assay
Einblicke in methodische Grundlagen und das laufende
Forschungsprogramm
München (6. Mai 2011) - Innovative Immuntherapien in der Behandlung der MS
zeigen, dass hohe Effekte auf die Krankheitsaktivität der MS auf der einen Seite
mit potenziell speziellen und teilweise schweren Nebenwirkungen wie z.B. der
progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) auf der anderen Seite
einhergehen können [1]. Im Kontext der MS wurden PML-Fälle erstmals in der
Therapie mit monoklonalen Antikörpern wie Natalizumab und Rituximab
beobachtet [1, 2]. Die PML tritt jedoch auch unter anderen (klassischen)
Immunsuppressiva zur Behandlung anderer Grunderkrankungen auf [1, 3]. Die
initiale, meist asymptomatische Infektion und spätere Reaktivierung des JC Virus
(JCV) sind Voraussetzungen einer Manifestation der PML. Zudem wird ein
Konzept der kumulativen Risikofaktoren für PML mit viralen Faktoren (z.B.
Mutation des Virus), individuellen Faktoren (Immunstatus, genetische
Prädisposition) und bestimmten Wirkmechanismen der Substanzen in der
MS-Therapie angenommen.
Hypothese: Dreistufiges Konzept zur Patientenstratifizierung für
MS-Patienten vor Beginn und während der Therapie mit Tysabri® [4]
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In die Fachinformation Tysabri® wurde bereits im Dezember 2010 ein
zweistufiges Konzept zur Patientenstratifizierung und PML-Risikobeurteilung
integriert [5]. Patienten ohne Vortherapie mit IS haben ein niedrigeres Risiko als
mit ISVortherapie, insbesondere bei einer Therapiedauer von weniger als 2
Jahren.
In aktuellen Studien wird derzeit ein dreistufiges Konzept geprüft, das als dritten
Stratifizierungsparameter den JCV-Antikörperstatus von MS-Patienten einbezieht.
In diesem Zusammenhang soll insbesondere die Hypothese untersucht werden,
dass Patienten ohne in einem JCV-Antikörper Test nachweisbare
anti-JCV-Antikörper ein sehr viel niedrigeres PML-Risiko aufweisen als Patienten
mit nachweisbaren Antikörpern.
JCV‑Antikörper Assay
Die Hypothese der dreistufigen Risikostratifizierung [4]
bezieht neben den Parametern IS-Vortherapie und
Therapiedauer als dritten Parameter den
JCVAntikörperstatus ein. Zur Bestimmung der
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anti-JCV-Antikörper wurde von Biogen Idec und Elan für
MS-Patienten ein zweistufiger ELISA (enzyme-linked
immunosorbent assay) zur Testung von Serum oder
Plasma entwickelt. Die Patienten werden in einem ersten
Schritt mittels JCV-Antikörper ELISA getestet [6]. Nur bei
Patienten mit fraglichem Testbefund wird ein
Bestätigungstest durchgeführt: Dieser besteht aus einer
Vorinkubation der Blutprobe mit löslichem,
Virus‑ähnlichen Protein und nochmaliger Durchführung
eines ELISA. Erste Ergebnisse zum
JCVAntikörper-Assay von 831 Patienten aus der Studie
STRATA (Safety of Tysabri® Redosing and Treatment)
ergaben eine Seroprävalenz der JCV-Antikörper von ca.
54 % sowie eine hohe Sensitivität des Tests von 97,5 %,
eine hohe Spezifität und eine niedrige Rate an
falsch-negativen Ergebnissen von 2,5 % [6].
Mit dem zweistufigen JCV-Antikörper ELISA wurden bei
39 von 39 PML-Patienten (100 %) vor oder bei Diagnose
einer PML anti-JCV-Antikörper nachgewiesen [7].
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JCV‑Antikörper Assay
Forschungsprogramm
Biogen Idec und Elan haben ein
umfangreiches Forschungsprogramm mit
großen internationalen und nationalen
Studien zum JCV-Antikörper Assay und zur
Stratifizierung von Patienten entwickelt, die
laut Indikation [5] für eine Therapie mit
Tysabri® geeignet sind oder bereits mit
Tysabri® behandelt werden. Hauptziele
sind die Bestätigung der o.g. in STRATA [6]
erhobenen Assay-Ergebnisse und die
Überprüfung der dreistufigen Hypothese der
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Patientenstratifizierung. Eine dieser Studien
ist STRATIFY-1, eine prospektive,
multizentrische Studie in den USA, bei der
MS-Patienten unter Tysabri®-Therapie oder
MS-Patienten, für die Tysabri® in Betracht
gezogen wird, eingeschlossen wurden [8].
Die Patientenrekrutierung wurde bereits
Ende 2010 abgeschlossen. Die Analyse der
Baseline-Daten der 1096 in STRATIFY-1
eingeschlossenen Patienten ergab mit 56 %
eine der in anderen Studien erhobene
ähnliche Seroprävalenz (50‑60 %) [4, 6, 9].
Die in STRATIFY-1 erhobene Rate
falsch-negativer Ergebnisse des
JCV-Antikörper Assays betrug 3,2 % und
war somit konsistent mit der in STRATA
festgestellten Rate [6].
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In der Analyse der Baseline-Daten von
STRATIFY-1 nahm die Seroprävalenz von
JCV-Antikörpern mit zunehmendem
Lebensalter zu. Die Seroprävalenz war bei
MSPatientinnen geringer als bei Patienten.
Die Dauer der Natalizumab-Exposition und
immunsuppressive Vortherapie scheinen
keinen Einfluss auf die Prävalenz von
JCV-Antikörpern zu haben [8].
Die oben genannten Ergebnisse stützen
weiterhin die Hypothese eines dreistufigen
Konzepts der Patientenstratifizierung. Vor
dem Hintergrund der bislang erhobenen
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Daten scheint der JCV-Antikörper-Befund
ein wichtiger, weiterer Baustein zur
Verbesserung der individuellen
Nutzen-Risiko Bewertung von MS-Patienten
vor Beginn oder während der Behandlung
mit Tysabri® zu sein. Weiterhin wichtig
bleiben klinische Vigilanz mit regelmäßigen
neurologischen Verlaufsuntersuchungen
und die Einbeziehung und Aufklärung des
Patienten über Nutzen und Risiken der
Therapie.
Literatur
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JC Virus Antikörper Assay: Einblicke in methodische Grundlagen und das laufende Forschungsprogramm
[1] Hartung HP et al.
Aktuelle Neurologie 2011, 38:2‑11.
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[2] Carson KR et al. Blood
2009, 113:4834‑4840.
[3] Piccini C et al. Eur J
Clin Pharmacol. 2010, 66:199‑206.
-
[4] Sandrock A et al. AAN
2011; Poster P03.248.
[5] Tysabri®
Fachinformation, Stand Februar
2011.
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[6] Gorelik et al. Ann
Neurol. 2010, 69:295‑303.
-
[7] Subramanyam M et al.
AAN 2011; Platform S51.003.
-
[8] Bozic C et al. AAN
2011; Poster P07.136.
[9] Olsson T et al. Mult
Scler. 2010, 16: S348. P983.
-
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Quelle: Presseworkshop der Firma
Biogen Idec zum Thema “Highlights
vom AAN” am 06.05.11 in München
(relatio PR) (tB).
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