hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Themenpaket für den Einsatz im Unterricht wissen.hr-online.de Impressum Herausgeber Arbeitskreis Rundfunk und Schule hr2-kultur Redaktion Manja Cocos Markus Pleimfeldner (V.i.S.d.P.) Kontakt Arbeitskreis Rundfunk & Schule c/o Hessischer Rundfunk Markus Pleimfeldner Bertramstraße 8 60320 Frankfurt am Main Tel.: 069 / 155 2786 Fax: 069 / 155 3939 E-Mail: [email protected] © Hessischer Rundfunk, Arbeitskreis Rundfunk und Schule 2013 Der Arbeitskreis Rundfunk und Schule im Hessischen Rundfunk ist eine Einrichtung des Hessischen Kultusministeriums zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schule und dem Bildungsprogramm des Hessischen Rundfunks. hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat - Crashkurs Demokratie Die gesamte Reihe besteht aus folgenden Podcasts, die auf www.wissen.hr-online.de zum Download zur Verfügung stehen. Direkter Link zum Themenspezial: http://bit.ly/18NIRua (1) Crashkurs Demokratie: Abgeordnet – die repräsentative Volksherrschaft (2) Crashkurs Demokratie: Gewaltenteilung und Rechtsstaat (3) Crashkurs Demokratie: Pressefreiheit und Pluralismus (4) Crashkurs Demokratie: Bürgerbeteiligung (5) Crashkurs Demokratie: Ideal und Wirklichkeit – Leben wir in der Postdemokratie? Ausgewählte Sendung: Crashkurs Demokratie: Bürgerbeteiligung „Stuttgart 21“ scheint heute überall zu sein. Wenn Bürger nicht mehr wählen gehen – sich stattdessen selbst einmischen und direkt agieren, dann heißt das auch, dass sie den politischen Vertretern nicht mehr vertrauen. Viele Initiativen, lokal wie bundesweit, zeigen das Bedürfnis nach Beteiligung, per Schlichtungsverfahren, Bürgerentscheid oder Online-Petitionen. Aber wie groß ist der Wirkungsgrad, wie viele Menschen wollen sich tatsächlich aktiv einbringen? Die Piratenpartei und ihr Beteiligungsverfahren „Liquid Democracy“, der Versuch, parteiintern eine direkte Form der Abstimmung zu entwickeln, scheint nicht ganz so erfolgreich wie gedacht. Wie kann direkte Demokratie funktionieren? Die Formen der politischen Beteiligung haben sich jedenfalls verändert, die Protestkultur seit den 1970er Jahren bekommt mit den Online-Möglichkeiten neue Schlagkraft, das zeigt z.B. die Petition gegen die europäische Wasserprivatisierung. (Autorin: Tanja Küchle) hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 3 Lehrplanzuordnung – Sozialkunde/Politik und Wirtschaft 8H.2 Die politische Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland 7R.3 Leben in der Gemeinde; Wer entscheidet in der Gemeinde? Gemeindeordnung / direkte und indirekte Demokratie / Bürgerentscheid 9R.1 Parlamentarische Demokratie 9R.3 Massenmedien im Wandel; Information oder Manipulation; Meinungsfreiheit in der Informationsgesellschaft 7G8.2 Demokratie und politische Beteiligung; Möglichkeiten der Mitbestimmung und Gestaltung in schulischen Gremien, SV, Schulkonferenz; Politische Ordnung und Entscheidung im kommunalen Bereich und auf Länderebene, Wahlen, Parteien, Bürgerbeteiligung; Umweltschutz in der Gemeinde, Bürgerbeteiligung 8G8.4 Wahlen, Parteien und politischer Entscheidungsprozess; Entscheidungsprozess politischer Institutionen, Funktionsweise der parlamentarischen Demokratie (Gesetzgebung und Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung; Bürgerbeteiligung, Medien, Verbände) 9G8.3 Medien: Pressefreiheit und Markt; Grundgesetz und Pressefreiheit, Medien im politischen Entscheidungsprozess; Presse als 4. Gewalt; Pressefreiheit und Persönlichkeitsschutz, Information und Unterhaltung 7G9.2 Demokratie und politische Beteiligung; Schule gestalten, Möglichkeiten der Mitbestimmung und Gestaltung in schulischen Gremien; SV, Schulkonferenz; Politische Ordnung und Entscheidung im kommunalen Bereich und auf Länderebene, Wahlen, Parteien, Bürgerbeteiligung; Umweltschutz in der Gemeinde, Bürgerbeteiligung 10G9.1 Parlamentarische Demokratie und politisches System; Funktionsweise der politischen Institutionen, Meinungsbildung, Entscheidungsfindung und Funktionsweise der parlamentarischen Demokratie (Bürgerbeteiligung); Medien, Einfluss der Medien auf die politische Willensbildung und die Definition politischer Aufgaben, Medien zwischen Markt und gesellschaftspolitischer Aufgabe 12G9.2 Politische Strukturen und Prozesse; Partizipation und Repräsentation an ausgewählten Beispielen, weitere Formen der Bürgerbeteiligung (Volksbegehren, Volksabstimmung, Bürgeranhörung), Pluralismus und politischer Entscheidungsprozess (Verbände, zivilgesellschaftliche Gruppen) hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 4 Q1 Politische Strukturen und Prozesse; Partizipation und Repräsentation an ausgewählten Beispielen, Pluralismus und politischer Entscheidungsprozess (Verbände, zivilgesellschaftliche Gruppen); weitere Akteure und Formen der politischen Beteiligung (Volksbegehren, Volksabstimmung, Bürgeranhörung); Medien Einfluss der Medien auf die politische Willensbildung und die Definition politischer Aufgaben; Demokratisierung, Partizipation und neue Medien; Medien zwischen Markt und gesellschaftspolitischer Aufgabe Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder – Politik und Wirtschaft Medienkompetenz: einen Zugang zu neuen Medien (Podcasts) kennenlernen, Medien kritisch-reflektiert nutzen, gestalterisch und technisch sachgerecht, Lern- und Arbeitsergebnisse mediengestützt präsentieren Lesekompetenz: Medien (Podcasts) rezipieren, aus mündlichen Texten wesentliche Informationen entnehmen und begründete Schlussfolgerungen ziehen, Texte auf der immanenten Ebene sowie im Zusammenhang ihres gesellschaftlichen, historischen und kulturellen Kontextes interpretieren Analysekompetenz: Unterscheiden von Beschreibungen, Sachverhalten, Meinungen, Wertungen und legitimierenden Begründungen und Überprüfung einzelner Argumentationen auf ihre sachliche Richtigkeit hin. Erkennen und Beschreiben verschiedener Perspektiven der einzelnen Akteure, ihre unterschiedlichen Interessen und ihren Einfluss auf den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozess. Urteilskompetenz: Zusammenhänge aus gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Sachverhalten mithilfe analytischer Kategorien und ethischer Gesichtspunkte beurteilen. Erkennen, dass in einer Demokratie unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen sind, dass Entscheidungen notwendigerweise Ausdruck von Kompromissen sind. Handlungskompetenz: Auf der Basis der Grundrechte unterschiedliche politische und ökonomische Handlungsalternativen abwägen und Konsequenzen hieraus ziehen. Methodenkompetenz: Selbstständig und unter Zuhilfenahme fachspezifischer Medien(Podcast) Informationen und Erkenntnisse zu gewinnen, um politische und wirtschaftliche Problemlagen zu analysieren, zu bewerten und Lösungsansätze zu entwickeln. Untersuchungsergebnisse mediengestützt und teilnehmerorientiert präsentieren. hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 5 Zeitliche Struktur 00:00 Prominente Bürgerproteste in Deutschland: Beispiel Bahnhofsbauprojekt „Stuttgart 21“ und die Wutbürger 01:18 Seit 1998 sinken die Wahlbeteiligung und die Zahl der Mitglieder von Parteien, dafür gibt es vermehrt Bürgerproteste 01:29 Sozialforscher Bernhard Wessels: „eindeutige Alarmzeichen, die darauf hinweisen dass das Vertrauen in die Handelnden im politischen System ganz stark abgesunken ist“ 01:45 Die Deutschen sind sehr an Politik interessiert: sie wollen teilhaben und politische Entscheidungen mitgestalten, Einfluss haben, ernst genommen werden 02:28 Rückblick: Protest gegen den Bau der „Startbahn West“ am Flughafen Frankfurt/Main in den 1980er Jahren 02:58 Ablehnung der Bürgerentscheide führt zur Radikalisierung der Aktivitäten 03:30 Aus Wutbürgern Mutbürger machen: Möglichkeiten, wie Bürger politisch Einfluss nehmen und mitgestalten können 04:16 Die Petition: Beispiel „right2water“, Unterschriftensammeln gegen Wasserprivatisierung, die erste erfolgreiche Petition auf Europäischer Ebene 06:23 Exkurs: Deutschland vorbildlich bei Online-Petitionen 06:56 Volksabstimmung und Bürgerentscheid: Beispiel Schweiz, „Volkes Stimme“ ist in der Praxis wenig demokratisch, denn eine sozial bessergestellte Minderheit entscheidet über die Mehrheit 09:44 „Liquid Democracy“, flüssige Demokratie, Idee der Piratenpartei, Beispiel 1 „Liquid Feedback“ auf der Webseite der Bundes-Piraten 12:11 „Liquid Democracy“, Beispiel 2 „Liquid Friesland“, Diskussionsplattform im Internet für die Bürger des Landkreises Friesland 13:40 Agenturen für Bürgerbeteiligung, die Bürger und Politik zusammen bringen wollen 14:30 Fehlende Partizipationskultur in Deutschland und die Verpflichtung der Regierung und Parteien, die Menschen zum politischen Engagement zu motivieren Gesamtlänge: 14:55 Minuten hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 6 Anregungen für den Unterrichtseinsatz Fragestellungen/Aufgaben sollten erst nach dem ersten Hören gestellt werden. Man muss oft, wenn die Sequenz länger dauert als die Schülerinnen und Schüler gewohnt sind zuzuhören, das „Hörerlebnis” wiederholen. Gehört werden kann … mit Aufgaben - auch gruppendifferenziert ohne Einleitung und/oder ohne Nennung der Überschrift mit Einleitung bzw. Vorkenntnissen nach ersten Fragen nach Arbeitsauftrag, evtl. mit Arbeitsblatt wenn Unsicherheiten auftauchen um Überhörtes zu ergänzen zur Wiederholung des Wichtigen Geeignet als Impuls für das Themengebiet, zum Einstieg in das Themengebiet oder als Wiederholung bzw. Vertiefung, z.B. für den Vertretungsunterricht. Welche Fragen bleiben nach dem Hören? Fragen sammeln und in Partnerarbeit mit geeigneten Medien beantworten. Fragen zum Hörverstehen: o Seit wann sinkt die Wahlbeteiligung in Deutschland? o Welche Möglichkeiten der politischen Beteiligung für Bürger werden im Beitrag genannt? o Von welcher Partei stammt die Idee der „Liquid Democracy“? Das Audio eignet sich für den Einstieg in das Thema „Bürgerbeteiligung“. Nach dem Hören können in Gruppen im Internet nähere Informationen (s. Linkliste) zu den drei vorgestellten Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung –Petition, Volksabstimmung und Bürgerentscheid sowie „Liquid Democracy“ – recherchieren. Eine Gruppe kann sich weiteren Formen möglicher Beteiligung widmen. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt auf einer Wandzeitung, die auch die Vor- und Nachteile beinhaltet. Ergänzend können die Schülerinnen und Schüler eine Straßenumfrage zum Thema „Bürgerbeteiligung“ durchführen. hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 7 Anhand der im Audio vorgestellten und mittlerweile abgeschlossenen Europäischen Bürgerinitiative „right2water“ kann diese neue Form der Bürgerbeteiligung erarbeitet werden. In vier Gruppen recherchieren die Schülerinnen und Schüler im Internet zur Initiative (s. Linkliste) und bereiten sich damit für eine Podiumsdiskussion vor. Eine Gruppe übernimmt die Moderation (Erarbeitung von Fragen), eine die Position der unterstützenden Bürger, eine die Position der unterstützenden Firmen und Institutionen und eine Gruppe die Gegner der Initiative. Diese und weitere Sendungen der Reihe „Crashkurs Demokratie“ können von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden, um die Herausforderungen an moderne Demokratien nachzuzeichnen. Das Gehörte kann durch Gruppenarbeit (auch über Internet) zum jeweiligen Themenschwerpunkt ergänzt werden. In einer Bildschirmpräsentation (z. B. http://prezi.com/ oder PowerPoint) können die Ergebnisse anschaulich gemacht werden. hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 8 Weitere Informationen zum Thema http://www.bpb.de Unter dem Stichwort „Bürgerbeteiligung“ finden sich bei der Bundeszentrale für politische Bildung neben dem im Audio erwähnten „Handbuch Bürgerbeteiligung“ Themenblätter für den Politikunterricht „Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung“. http://www.lpb-bw.de/fileadmin/lpb_hauptportal/pdf/machs_klar/machs_klar_3_11.pdf Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg bietet für Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien ein einführendes Arbeitsblatt (als PDF verfügbar) zum Thema Bürgerbeteiligung an. http://www.deutschlandundeuropa.de/65_13/buergerbeteiligung.htm Thematische Hintergrundinformationen für Lehrer (Sek I und Sek II) bietet die Ausgabe 65-2013 der Zeitschrift „Deutschland & Europa“ (als PDF verfügbar) und thematisiert Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Bürgerbeteiligung. U .a. wird auch die neugeschaffene Europäische Bürgerinitiative vorgestellt. http://degede.de/3299.0.html Für den Einstieg in die demokratiepädagogische Unterrichts-, Lern- und Schulentwicklung eignet sich der Katalog „Merkmale demokratiepädagogischer Schulen“ (als PDF verfügbar) der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik. http://www.buergergesellschaft.de/ Der Wegweiser Bürgergesellschaft der Stiftung MITARBEIT bietet umfangreiche Informationen und zahlreiche Links zum bürgerschaftlichen Engagement, zur Bürgerbeteiligung und zur Kinder- und Jugendbeteiligung. https://epetitionen.bundestag.de/ Portal des Petitonsausschusses des Deutschen Bundestags. Neben Informationen zu den Richtlinien von E-Petitionen können aktuelle Petitionen eingesehen werden. http://ec.europa.eu/citizens-initiative/public/?lg=de Internetseite zur Europäischen Bürgerinitiative. Informationen über alle Bürgerinitiativen und die Regeln erfahren. http://right2water.eu/de Internetauftritt der im Audio beschriebenen Europäischen Bürgerinitiative „right2water“. http://www.youtube.com/watch?v=r0G_vuWTOUw „Liquid Democracy“ im Video der Kontextschmiede einfach und anschaulich erklärt. hr2-kultur Wissenswert Gewaltenteilung, Wahlen, Rechtsstaat – Crashkurs Demokratie Seite 9