Donnerstag, 6. August 2015 Schwäbische Zeitung Spieler messen sich beim Schnellschach in der Stadthalle Zitat des Tages „Wir können tolle Sachen weitergeben und damit Freude machen“, sagt Waltraud Zeller-Fleck, Leiterin des Mehrgenerationenhauses, über den Möbelkreisel. Übrigens ● Drei harte Wochen Von Yvonne Durawa L ● iebe Leser, mein Leben hat keinen Sinn mehr. Zumindest nicht am heutigen Donnerstag. Und an den kommenden beiden auch nicht. Soviel steht fest. Was los ist? Ottos Wurstbraterei macht Sommerferien. Drei Wochen lang. Schrecklich lange Wochen. Der Stammplatz vor dem Rathaus bleibt verwaist und der Geruch angebrutzelter Schüblinge und Rostbratwürste aus. Und auch der Mittagspausenplausch in der einzigen Schlange, in der man gerne ansteht, findet nicht statt. Es ist schrecklich. Von den körperlichen Folgen ganz zu schweigen. Ohne, ich fang jetzt schon an zu zittern. Außerdem hat eine Otto-Wurst am Donnerstag gleichzeitig immer suggeriert: nur noch ein Tag, dann ist schon Wochenende. Wie soll ich denn nun klarkommen? Es ist ein Dilemma. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich gönne den fleißigen Grillern die Auszeit, die sicherlich mehr als verdient ist. Für uns Zurückgelassene ist’s halt hart. Wer grillt denn nun für uns? Und wer fragt: „ein oder zwei Brötchen zur gemischten Currywurst?“ Sollten Sie Erbarmen haben, und (heute, am 13. sowie 20. August) zwischen 12 und 13 Uhr den Grill anschmeißen: geben Sie Bescheid! Ich komm gern vorbei. Ich bin auch ein ganz umgänglicher Grill-Gast. Ich revanchiere mich auch am 27. mit einem Schübling im Wecken. Dann ist Otto wieder da. In diesem Sinne: Alles hat ein Ende, nur die Schlange bei Otto nicht. Und darauf freue ich mich jetzt schon. Verein spielt komische Oper MARKDORF/ÜBERLINGEN (sz) - Der Verein „Die Kleine Oper am See“ führt in diesem Sommer wieder eine spritzige Oper auf. Angelehnt an Gaetano Donizettis „Viva la Mamma“, aber mit eigenem Arrangement und eigenem Libretto und mit viel Lokalkolorit versehen, ist ein vollkommen neues Werk entstanden. Die „Kleine Oper am See“ präsentiert die Uraufführung mit dem Titel „Viva la Diva“. Aufgeführt wird die lustige Oper am Freitag, 14. August, um 20 Uhr in der Stadthalle Markdorf sowie am Samstag, 15. August, um 20 Uhr im Saal der Waldorfschule Überlingen. Karten für die Vorstellungen gibt es im Vorverkauf unter Telefon 07557 / 15 33. Weitere Infos gibt es unter » www.kleineoperamsee.de ● So erreichen Sie uns Aboservice 0751/29 555 555 Redaktion 07544/9565-25 Fax: 0751/2955-99-8089 E-Mail: [email protected] Anzeigenservice 07544/9565-0 Anschrift Ravensburger Str. 26, 88677 Markdorf » schwäbische.de ● 15 Borgen Sie sich einen Reporter! Ab heute dürfen sich die Leser der Schwäbischen Zeitung Herausforderungen und ungewöhnliche Aufgaben für die Lokalredaktion in Markdorf einfallen lassen. Wer eine Idee hat, einen Reporter für ein paar Stunden zu buchen, sollte aber seine Bewerbung genau begründen. Nur ernst gemeinte Vorschläge werden angenommen. SZ-Redaktionsleiterin Julia Freyda zum Beispiel hat in der Reihe „Borg Dir einen Reporter“ vor ihrem Wechsel nach Markdorf dem Bauhof in Ostrach bei Mäharbeiten geholfen. Wir sind gespannt auf Ihre Bewerbungen, die Sie in ein paar Zeilen per E-Mail an [email protected] senden können. sz/Foto: Archiv Bürger schmieden Pläne für Bürger Thomas Schalski und Hans-Peter Sieger gründen einen Verein MARKDORF (sz) - Der Schachklub Markdorf veranstaltet am Sonntag, 9. August, die 18. Gehrenberg Schnellschach Open. Das Schachturnier startet um 9.30 Uhr in der Stadthalle in Markdorf. Die Siegerehrung ist gegen 17.15 Uhr vorgesehen Jeder Teilnehmer spielt sieben Partien mit jeweils 25 Minuten Bedenkzeit pro Partie. Die Spielpaarungen werden nach dem sogenannten Schweizer System ausgelost, bei dem jeweils punktgleiche Spieler aufeinandertreffen. Wie in den Vorjahren wird ein internationales Teilnehmerfeld erwartet, das um einen Gesamtpreisfond von rund 800 Euro kämpft. Der Großteil der Teilnehmer wird erfahrungsgemäß aus dem süddeutschen Raum, Österreich und der Schweiz kommen. Die Spitzenspieler sind normalerweise Internationale Meister oder Schachgroßmeister, die als Profis ihren Lebensunterhalt bestreiten. Das Turnier ist offen für alle Altersklassen und Spielstärken. Auch Nicht-Vereinsspieler sind eingeladen. Anmeldeschluss ist um 9.15 Uhr am Turniertag. Zuschauer sind bei den Schnellschach Open in der Stadthalle willkommen. Der Eintritt ist frei. Wanderung zur Königsalpe MARKDORF (sz) - Der Schwäbische men sie bei Bürgerbusprojekten aus der Umgebung sowie beim Landesverband Pro Bürgerbus. „Eine der größten Herausforderungen wird es sein, 20 bis 30 Bürger zu finden, die den Bus ehrenamtlich fahren“, sagt Schalski. Von Julia Freyda ● MARKDORF - Ein Bürgerbus, ein runder Tisch für Inklusion und Defibrillatoren – dies wünschen Thomas Schalski und Hans-Peter Sieger sich für Markdorf. Damit diese auch Wirklichkeit werden, gründen sie den Verein „Bürger für Bürger“. Die Gründungsversammlung findet am Mittwoch, 12. August, um 19 Uhr in der Krone statt. Weitere Unterstützer sind willkommen. Die Zusammenarbeit der beiden Markdorfer ist kein rot-gelber Schulterschluss. Das betonen beide bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Schalski engagiert sich bei der FDP, Sieger ist Vorsitzender des SPD Ortsvereins. „Wir wollen im Verein ohne parteipolitische Hintergedanken gemeinsam etwas auf den Weg bringen“, sagt Sieger. Die erforderlichen sieben Mitglieder zur Gründung eines eingetragenen Vereins haben sie bereits gefunden. Nun wollen sie weitere Bürger finden, die sich aktiv oder auch passiv für Bürger einsetzen wollen. Ein Mitgliedsbeitrag steht noch nicht endgültig fest. Auf der Agenda von „Bürger für Bürger“ stehen Projekte, für die zum Teil schon Vorarbeit geleistet wurde. Etwa hat Sieger eine Spendenaktion für automatisierte externe Defibrillatoren gestartet. Die Geräte sollen Hans-Peter Sieger (links) und Thomas Schalski planen den Verein „Bürger FOTO: JUL für Bürger“. Das Logo steht bereits fest. im Stadtgebiet aufgestellt werden. „Bislang sind 850 Euro zusammengekommen. Das Unternehmen SAP hat auf Anhieb drei Geräte gesponsert“, berichtet Sieger. Ein Defibrillator kostet rund 2000 Euro. Ein weiteres Vorhaben von „Bürger für Bürger“ ist ein runder Tisch zur Inklusion. Dazu sollen im Herbst Vereine und der Behindertenbeauftragte unter anderem über Barrierefreiheit und Integration von Flüchtlingen diskutieren. Schwerpunkt der Vereinsarbeit wird aber ein Bürgerbus sein. Die Idee: Ehrenamtliche fahren mit dem Bus nach festem Plan durch Mark- dorf und Teilorte, um das Nahverkehrsangebot zu ergänzen. Auch die Verbindung zu anderen Gemeinden sei denkbar. Dass der Bürgerbus in Konkurrenz zum Anrufsammeltaxi stehen würde, nehmen die Markdorfer in Kauf. „Es soll auch eine Konkurrenz sein und vor allem günstigere Alternative. Wir haben aber noch einen weiten Weg vor uns“, sagt Schalski. Nach der Vereinsgründung soll gemeinsam an dem Konzept gearbeitet werden. Denn zu klären gibt es noch einiges: Fahrplan, Haltestellen, Fördermittel, Fahrpreis, Konzession, Busanschaffung. Rat bekom- Elektro-Bürgerbus geplant Als Arbeitstitel haben sie dem Bus bislang den Namen Egon gegeben – sozusagen als Partner für das Elektromobil „emma“. Denn auch der Bus soll mit Elektromotor sein. „In einem Gespräch zeigte Bürgermeister Georg Riedmann sich aufgeschlossen. Daher rechnen wir auch mit der Unterstützung durch die Stadt“, sagt Schalski. Doch bis der Bürgerbus in Markdorf rollt, dürfte es noch dauern. „Andere BürgerbusGruppen haben die Erfahrung gemacht, dass von Idee bis Start ein bis zwei Jahre vergehen“, sagt Schalski. Bürgerbus, Inklusionsdebatte und Defibrillatoren sollen für den Verein „Bürger für Bürger“ aber nur der Anfang sein. „Damit haben wir vorerst sicher genug zu tun, aber weitere Ideen sind willkommen – und natürlich auch viele Engagierte“, so Sieger. Der Verein wird auch im Internet über seine Arbeit informieren » www.bfb-markdorf.de ● Albverein lädt ein zu einer Wanderung zur Königsalpe. Die Wanderung führt von Ebratshofen auf 724 Meter (Parkplatz Ortsmitte vor dem Rathaus) über Gerstland hinauf zur Königsalpe (908 Meter), wo eine längere Mittagspause, Einkehr oder Rucksackvesper, ansteht. Danach ist nochmals ein kleiner Anstieg zu bewältigen, bevor der Weg über Schwanden hinunter nach Oberthalhofen führt, wo die Tour endet. Die Wanderung ist leicht und bietet immer wieder schöne Ausblicke. Die Wanderzeit beträgt 3,5 bis vier Stunden bei rund 250 Metern Höhendifferenz. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Marktplatz, wo Fahrgemeinschaften gebildet werden. Wanderführer: Gerda Keller, Info zur Wanderung unter Telefon 07528 / 915 238 und Karl Beck, Info unter Telefon 07553 / 10 06 (zuständig für die Anfahrt). » www.facebook.com/ ● schwaebische.bodensee Folgen Sie uns auf Facebook Der Möbelkreisel ist mächtig am Rotieren Koordinierungsstelle für ein Jahr sicher finanziert – Spenden an Inventar und Ausstattung gehen an Bedürftige Von Ingeborg Wagner ● MARKDORF - Der Möbelkreisel des Mehrgenerationenhauses ist so richtig in Schwung gekommen: Zwei Monate nach dem Start herrscht ein lebhaftes Anliefern und Abholen von gebrauchtem Wohninventar. Dank weiterer Spenden ist die Koordinierungsstelle von Beate Ollerdissen für ein ganzes Jahr gesichert. „Für uns war es ein Risiko“, so Renate Hold, eine der beiden Leiterinnen des MGH. Aber eines, das sich gelohnt hat: „Es kreiselt unheimlich, und es kreiselt täglich“, sagt sie. Einmal im Monat, immer samstags, werden die Tore des Heggbacher Hofs für den Möbelflohmarkt geöffnet. Zielgruppe sind kinderreiche Familien, ALG2-Bezieher, Alleinerziehende und Flüchtlinge. Gegen einen kleinen Obolus können sie Sofas, Betten, Schränke, Lampen, Tische und Stühle mitnehmen. Allerdings wollen die ehrenamtlichen Helfer einen Nachweis über die soziale Lage, beispielsweise einen Tafelausweis. Hold: „Wir wollen Handel unterbinden.“ Wer etwas abzugeben hat, kann sich an Beate Ollerdissen wenden. Am besten per Mail und mit einer genauen Beschreibung des Möbels, den Maßen und einem Foto. „Am einfachsten ist es für uns, wenn Abbau und Transport selbst organisiert werden“, sagt sie. Oft geht das nicht. Dann kommt Ralf Holverscheid ins Spiel: Der Präsident des RotaryClubs Markdorf kümmert sich ehrenamtlich und mit einem Kreis von rund 15 Helfern ums Abholen. Waltraud Zeller-Fleck ist begeistert. Nicht nur über die hohe Zahl an Spenden, sondern auch deren Qualität. „Wir können tolle Sachen weitergeben und damit Freude machen“, sagt die Leiterin des MGH. Rund die Hälfte der Abnehmer des Möbelkreisels sind Flüchtlinge, die in Anschlussunterkünfte umziehen, wo nicht einmal das Nötigste vorhanden ist. Die Stadt Markdorf sei hier eine löbliche Ausnahme, sagt Hold: „Sie versieht die Wohnungen mit einer Grundausstattung.“ Deshalb richtet sich das Angebot des Möbelkreisels nicht nur an Markdorfer, sondern an alle, die es brauchen können. Finanziert wurde die Stelle Beate Ollerdissens von der Stadt Markdorf, den Rotaryern, der katholischen Kirchengemeinde, der Kreissparkasse Bodensee und dem Trägerverein Mehrgenerationenhaus e.V.. Der nächste Möbelflohmarkt im Heggbacher Hof ist am Samstag, 19. September, von 10 bis 13 Uhr. Anfragen gehen an: » moebelkreisel@mgh-mark● dorf.de Fahrräder gesucht Packen es an (von links): Beate Ollerdissen, Ralf Holverscheid und Renate Hold. FOTO: INGEBORG WAGNER Auch wenn die Spendenbereitschaft hoch ist: Die Nachfrage ist es auch. Ganz aktuell sucht das MGH dringend nach einem Kühlschrank und einem Rad für einen sechsjährigen Buben. Räder sind überhaupt stark gefragt, Stichwort Mobilität. Interessiert ist das MGH vor allem an Kleinmöbeln, Betten, Tischen, Stühlen, Schlafsofas, Lampen, Haushaltsgeräten, Töpfen und Pfannen, aber auch an Matratzen und Bettdecken. © 2015 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG MARKDORF