Rahn, Ewald: Borderline verstehen und bewältigen Neuausgabe 2007 ISBN: 978-3-86739-006-4 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar. © BALANCE buch + medien verlag GmbH & Co. KG, Bonn Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne Zustimmung des Verlags vervielfältigt oder verbreitet werden. Originalausgabe: Psychiatrie-Verlag, Bonn 2002 Lektorat: Uwe Britten, textprojekte, Geisfeld Umschlagkonzeption: p.o.l. kommunikation design, Köln unter Verwendung einer Fotografie von Christof Schürpf, Luzern Typografie, Illustrationen und Satz: Iga Bielejec, Nierstein Druck und Bindung: Clausen & Bosse, Leck Vorbemerkung 7 Das Erleben der Betroffenen 9 Innerseelisches Erleben 11 Wie macht sich die Erkrankung bemerkbar? 17 Wie hat sich die Erkrankung entwickelt? 20 Beziehungsaspekte 28 Der Weg vom Leidensdruck zur Therapie 35 Ressourcen 39 Erfahrungen mit Hilfe 42 Die professionelle Diagnose 47 Die Ideengeschichte des Borderline-Begriffs Die Diagnose der Borderline-Störung Diagnostische Kriterien 47 51 53 Charakteristische Problembereiche der Erkrankung Psychologische Konzepte der Borderline-Störung 60 65 Veränderung der Symptome und Gesundungsprozess 71 Wichtige psychologische Faktoren im Zusammenhang mit der Borderline-Störung 72 Der Umgang mit der Erkrankung 76 Grundsätzliches über Veränderungen 76 Die Schritte zur Gesundung 79 Ressourcen als Widerstandsquellen nutzen 87 Sich durch Selbsthilfe stark machen 89 Selbstachtung erhöhen und innere Achtsamkeit verbessern 93 Bewusster Umgang mit Gefühlen 97 Auswertung von Erfahrungen 99 Möglichkeiten zu aktiven und passiven Entspannung herausfinden Soziale Unterstützung und Freundschaften sichern 102 Die individuellen Bewältigungsformen herausfinden 105 101 Spezifische Problemstellungen im Zusammenhang mit der Borderline-Störung 111 Chronische Suizidalität 113 Selbstverletzendes Verhalten 116 Einschränkungen der Lebensqualität und Probleme bei der Lebensführung 124 Impulskontrolle 130 Umgang mit Störungen der sozialen Beziehungen 135 Stress und Krisen 138 Begleiterkrankungen der Borderline-Störung Traumata 151 Therapie 159 Formen der Therapie und ihre Dauer 144 162 Erwartungen an die Therapie 169 Gründe für eine Therapie 175 Erfahrungen mit Therapeuten 178 Den richtigen Therapeuten finden 180 Themen in der Psychotherapie 182 Umsetzung der Behandlungsergebnisse 184 Partner und Familie in der Therapie 186 Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten 189 Schlussbemerkung 196 Anhang 197 Selbsthilfebogen für Menschen mit Borderline-Störung von Andreas Knuf Der Bogen 198 Literatur 220 197 111 Vorbemerkung Dieses Buch ist ein Gemeinschaftswerk von betroffenen Menschen und professionellen Helfern. Die Idee entstand bei der gemeinsamen Arbeit auf einer Station der Westfälischen Klinik in Warstein zur Behandlung von Patienten mit Anpassungs- und Persönlichkeitsstörungen, auf der die Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen die größte Gruppe bilden. Zunächst zeigte sich dort, wie wichtig und hilfreich Informationen über die Störung für die Betroffenen sind. Darüber hinaus wurde immer wieder deutlich, wie vielfältig die Bewältigungsmöglichkeiten sind und wie sehr die Betroffenen durch einen offenen Austausch gegenseitig voneinander profitieren können. Dies erschließt neue Wege zur Selbsthilfe. Der Mix aus Informationen über die Erkrankung und den Beiträgen der Betroffenen stellt das Besondere dieses Ratgebers dar. Er wendet sich sowohl an diejenigen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob sie an einer Borderline-Störung leiden, als auch an jene, die sich mit der Bewältigung der Erkrankung beschäftigen. Die Borderline-Störung findet in der Fachwelt, aber auch in der Öffentlichkeit zunehmend Beachtung. Diese höhere Aufmerksamkeit hat positive wie negative Aspekte. Zunächst wird auf eine Leidensform hingewiesen, die für viele Menschen existenziell ist, und es ergeben sich Möglichkeiten der Hilfe und Selbsthilfe. Der inflationäre Gebrauch des Begriffs macht ihn aber auch unklar und schwammig. Es droht die Pathologisierung verschiedenster Phänomene ebenso wie die willkürliche Etikettierung von menschlichen Eigenschaften als krank oder abnorm. So kann es durchaus sein, dass Personen diesen Ratge- 7 8 ber lesen, die mit der Diagnose Borderline-Persönlichkeit konfrontiert worden sind, die aber im Laufe der Lektüre feststellen, dass diese Diagnose die eigenen Probleme nicht erklärt. Ohnehin soll durch diesen Ratgeber deutlich werden, dass die Auseinandersetzung mit der Diagnose nur ein Teil des Problems und der Problemlösung darstellt und dass vor allem dem subjektiven Erleben eine Schlüsselrolle zukommt. Die Lesenden tun daher gut daran, ihre kritische Distanz nicht aufzugeben. Die Beschreibung seelischer Erkrankungen ist immer auch mit einer Vereinfachung verbunden und nicht jedes subjektive Schicksal findet sich in dieser oder anderer Form bei allen Betroffenen wieder. Dieses Buch wäre ohne die Bereitschaft der Betroffenen zur Mitarbeit nicht möglich gewesen. Ihre Offenheit und ihre Ernsthaftigkeit, mit denen sie die eigenen Probleme darstellten und an dem Ratgeber mitwirkten, waren zuvor nicht zu erwarten und haben eindrucksvoll bestätigt, wie fruchtbar die Zusammenarbeit zwischen Betroffenen und professionellen Helfern sein kann. Die Beiträge der Betroffenen sind im Text als Antworten auf Fragen wiedergegeben. Die Vielfältigkeit bei diesen Antworten zeigt nicht nur die unterschiedlichen Ebenen der Symptomatik an, sondern zeigt in eindrucksvoller Weise, welch unterschiedliche Formen der Bewältigung entwickelt werden können. Wir wünschen den Leserinnen und Lesern des Ratgebers in diesem Sinne, dass sie das Buch dazu nutzen können, einen eigenen konstruktiven Weg zur Lösung von Problemen zu entwickeln. Ewald Rahn, im Januar 2007