Rolf Wanka Erlangen, 30. April 2010 Übungen zur Vorlesung Approximationsalgorithmen SS 2010 Blatt 2 AUFGABE 4: Betrachten Sie den Algorithmus G REEDY E DGE C OL, der ganz analog zu G REEDY C OL aus der Vorlesung die Kanten des Eingabegraphen G auf greedy“ Art und Weise färbt. ” (a) Bestimmen Sie für G REEDY E DGE C OL eine möglichst kleine absolute Gütegarantie κ in Abhängigkeit vom Grad ∆(G). (b) Zeigen Sie, daß mit dem κ aus (a) der in der Abbildung 1 dargestellte Graph ein κ-Zeuge gegen G REEDY E DGE C OL ist. ⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅ Wieviele Möglichkeiten gibt es, daß v̄ mit zwei Knoten aus der gleichen Reihe beginnt? (b) Seien v1 und v2 in verschiedenen Reihen und durch eine Kante miteinander verbunden. – Wieviele Farben vergibt G REEDY C OL VAR, falls v3 in der gleichen Reihe wie v1 ist, und warum? – Wieviele Farben vergibt G REEDY C OL VAR, falls v3 ebenfalls mit v1 durch eine Kante verbunden ist, und warum? Wieviele Möglichkeiten gibt es insgesamt, die ersten drei Knoten v1 , v2 , v3 auf die beiden hier beschriebenen Arten zu wählen? (c) Wieviele Farben vergibt G REEDY C OL VAR, wenn keiner der in (a) und (b) beschriebenen Fälle eintritt? Berechnen Sie nun p. AUFGABE 6: Das unter dem Namen S ET C OVER bekannte Problem der Mengenüberdeckung minimaler Kardinalität kann folgendermaßen beschrieben werden: ⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅ (a) Wieviele Farben vergibt G REEDY C OL VAR, falls v1 , v2 ∈ R1 sind, und warum? (Analog für v1 , v2 ∈ R2 ) ⋅⋅⋅ Abbildung 1: κ-Zeuge gegen G REEDY E DGE C OL AUFGABE 5: Wir hatten in der Vorlesung gesehen, daß der in Abbildung 2 dargestellte Graph Gbad ein (∆(Gbad )− 1)-Zeuge auch gegen den Algorithmus G REEDY C OL VAR ist. Gegeben sei eine endliche Menge V = {u1 , . . . , un } von Objekten und eine Sammlung S = {S1 , . . . , Sm } S von Teilmengen von V mit mj=1 S j = V . Gesucht ist eine möglichst kleine Teilmenge S cov = Sℓ {Si1 , . . ., Siℓ } von S mit j=1 Si j = V . In Abbildung 3 sehen Sie ein Beispiel. Das Enscheidungsproblem, bei dem zu der Sammlung S noch eine Zahl k mitgegeben wird und bei dem die Frage Gibt es eine Mengenüberdeckung der Kardinalität k ?“ zu beantworten ist, ist ” NP-vollständig. S3 S1 S5 S4 u1 u5 u9 u2 u6 u 10 S2 Abbildung 2: Gbad Sei n die Anzahl der Knoten, und möge G REEDY C OL VAR jeweils den nächsten zu färbenden Knoten zufällig aus den ungefärbten Knoten auswählen. In dieser Aufgabe wollen wir zeigen, daß diese Variante von G REEDY C OL VAR mit Wahrscheinlichkeit 3 2n − 5 = 1− p= 2n − 2 2n − 2 auf Gbad eine optimale 2-Färbung findet. Mit R1 bezeichnen wir die Knoten der oberen Reihe, mit R2 die der unteren Reihe. Es gilt: |R1 | = |R2 | = n2 . Sei v̄ = (v1 , v2 , . . ., vn ) die Reihenfolge, in der die Knoten von G REEDY C OL VAR besucht werden. Es gibt n! verschiedene Möglichkeiten für v̄. u3 u7 u8 u4 u 11 u 12 S6 Abbildung 3: Eine Instanz S von S ET C OVER. S cov = {S3 , S4 , S5 } ist eine minimale Überdeckung. Zeigen Sie durch Selbstreduktion, daß, falls P 6= NP ist, S ET C OVER nicht mit konstanter absoluter Gütegarantie approximierbar ist.