Vortrag Dr. Hittel - Eilers Futtermittel

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Kann man über die Fütterung ruhigere
Hennen sichern?
Dr. Jürgen Hittel Agrarberatung ; ETS Mischfutterwerk
Kann man über die Fütterung ruhigere
Hennen sichern?
•
•
•
•
•
•
•
Herausforderungen
Verdauungstrakt beim Geflügel
Darmgesundheit und Aggressivität
Rohfaserreiche Fütterung
Einsatz von Enzymen
Säureneinsatz beim Geflügel
innovative Fütterungskonzepte
Herausforderungen
• Hühner neigen bei nicht optimalen
Bedingungen zu Aggressivität
• Risiko von Totalverlusten steigt = hohe
wirtschaftliche Verluste
• Höhere Anforderungen an
Bestandsbeobachtung und Management
• Sofortige Reaktion bei ersten Symptomen ist
notwendig
• Wie Fütterung kann unterstützen?
Verdauungstrakt Geflügel
Verdauungstrakt Geflügel
pH
5,56,0
4,8-5,8
Blinddarm und
Darmgesundheit
Sehr hoher Bakterienbesatz bis 1 Mrd/g Chymus
Rohfaser kann durch Bakterien fermentiert werden
Bildung von Essig-,Propion- und Buttersäure senkt den
pH Wert
Niedriger pH Wert ist nicht optimal für pathogene
Bakterien
Darmgesundheit und
Aggressivität
• Darm ist das größte Organ für Immunität
• Darmbakterien spielen eine große Rolle für Gesundheit
und Leistung
• Darm ist sehr gut mit Nerven zum Zentralen Nervensystem
verbunden
• Unwohlsein im GIT kann zu verändertem Verhalten führen
Rohfaserverdauung beim Geflügel
Frühere Meinung :
Blinddarm spielt in der Verdauung bei Geflügel eine
untergeordnete Rolle
Rohfaser wurde als Gesamtfraktion betrachtet
Rohfaser sind unnötige Ballaststoffe ( mit steigenden
Rohfasergehalten sinkt Verdaulichkeit der organischen
Substanz)
Rohfaser verdrängt Energie
Möglichst energiereiche und rohfaserarme
Komponenten verwenden
Energieschätzformel Geflügel wird Rohfaser nicht
berücksichtigt
Rohfaserverdauung beim Geflügel
Heutiges Wissen :
Blinddarm ist stark mit Darmbakterien besiedelt und spielt in
der Darmgesundheit bei Geflügel eine Rolle
Rohfaser wird differenzier betrachtet
Bestimmte Rohfaserfraktionen können in den Blinddärmen
fermentiert werden
Höhere Rohfasergehalte fördert die Darmzottenausbildung
und verkürzen Passagegeschwindigkeit im Darm
Lignincellulose (70 % Rohfaser) hat hohe Quellfahigkeit und
führt zur Vergrößerung des Kropf- und Mageninhaltes
Geflügel muss auf rohfaserreichere Fütterung in der Aufzucht
vorbereitet werden um eine höhere Futteraufnahme bei
Leghennen zu erzielen
Was sind rohfaserreiche
Legehennenfutter ?
Futter mit
17 % RP
Rohfaser Rohfett %
%
Stärke %
MJ ME
Preis €/to
LHF I
3,5
5,5
38,7
11,6
Basis
LHF I RFA +
4,5
7,9
33,5
11,6
+ 11
LHF I RFA ++ 5,5
8,6
32,3
11,6
+ 23
Rohfaserträger und ihre
Eigenschaften
Komponete
RFA %
WBC
Mykotoxine
Gerste
4,0 – 5,5
1,3
-
Weizenkleie
10 -12
1,5
++
Rapsextr.schrot
12 -14
Sojaschalen
30 - 33
Sonnenbl.schrot 36
-
3,3
++
Lignincellulose
65 - 70
8,0
-
Luzernegrünmehl
17 - 20
2,7
-
Rohfaserkonzentrat mit 65-70 % Rohfaser
Lignocellulose
gran. 0,4 - 2,0
mm
Handelsnamen:
Opticell
Fibrecell
Arbocell
Wie wirkt Rohfaser?
• Mechanische Reize führt zu schnelleren
Ausscheidung der Mucosa
• Verstärkte Fermentation im Blinddarm = mehr
flüchtigen Fettsäuren im Hüftdarm (Ileum)
• mehr Buttersäure = besseres Wachstum des
Darmepithels
• Funktionales Darmepithel verhindert Transfer der
pathogenen Keime vom Darm ins Blut
Wie wirkt Rohfaser?
• Mechanische Reize führt zu schneller Ausscheidung
der Mucosa
• Verstärkte Fermentation im Blinddarm = mehr
flüchtigen Fettsäuren im Grimmdarm
• mehr Buttersäure = besseres Wachstum des
Darmepithels
• Funktionales Darmepithel verhindert Transfer der
pathogenen Keime vom Darm ins Blut
• Erhöhung der Wasser- und Mineralstoffresorbtion
• Geringere intestinale Ammoniakbildung
Lignincellulosen fördern Laktatbildung
Einfluss von Arbocel in der Junghennenaufzucht
Versuch La Trobe Universität Australien ( 2014) 36 Junghennen HiLine Kontrolle 12 Tiere kein Rohfaserkonzentrat;
Versuch 1: 12 Tiere 1,5 % Lignincellulose mit Rinde on Top ; Versuch 2 :1,5 % Arbocel on Top ; Versuchsdauer 8 -16
Woche
N = 12
Lebendmasse 16
Wo. g
Muskelmagen g
Pepsin
Trypsin
Kontrolle
1419,3
Ligninc. mit Rinde Arbocel
1488,9
1580,0
30,2*
32,2*
Enzymaktivitäten/ Organ
224*
269*
594*
572*
39,4*
327*
778*
• Höhere Tiergewichte
• Höheres Volumen des Muskelmagen
• Größere Enzymbildung eiweißabbauender
Enzyme
Ergebnisse Junghennenaufzucht mit 1% Lignincellulose
mit hoher Enzym und NSP Ausstattung
Praxistest Westfalen 2016
40.000 Küken verschiedener Herkünfte wurden
eingestallt
KS 11,6 MJ ; 19,5 % RP, 4,0 % Rfa, 0,48 % Meth. ; KF 11,4/18,0/5,0/0,40 ; JH 1 11,3/16,5//5,4/0,38; JH 2
11,4/14,5/5,4/0,34
N= 50 Tiere
Lohmann Tradition
Lohmann Classic
Lohmann LB
Solll g (16/3) Ist g Uniformität
1450
1420
87.5 %
1235
1227
75,0 %
1400
1381
90,0 %
Erfahrungen bei Lohmann Tierzucht - mit
Zuchttieren
Versuchsaufbau:
1% “Fibre-cell” on top auf Phase 1 (11,6 MJ ME) => Rohfaser von 3,1% auf 3,7%
(Rezept ohne Neuoptimierung => leichte Verdünnung des Futters -0,11 MJ ME)
52. Woche
Standard
Versuch
1% on top
Differenz
%
Eier je AH
194,7
198,2
+ 3,5
Mortalität %
8,15
4,82
./. 3,33
-
./. 0,4
Bruch & Schmutzeier %
Zusätzliche Information:
- besseres Eigewicht mit Fibre cell
- optisch bessere Einstreu mit Fibre cell
Versuch ETH Zürich
Albiker,Bieler ETH Zürich
2860 LSL Hennen( 8 x360) in Voliere mit Außenklimabereich
Fütterung:Vorlege 11,2 MJ ME; 18,1 % RP; Phase I 11,0 MJ ME; 17,1 % RP mit Arbocel; Phase II
11,0 MJ ME 16,9 % RP; Kontrolle : 3,5 % Rohfaser; Versuch 7 % Rohfaser ( 2,5 % Arbocel)
Kontroll Rohfaser Signifikanz Kontrolle Rohfase Signifikanz
e
r
21. – 44. Alterswoche
21. -64.Alterswoche
Legeleistung je
DH
Futter/Tier/Tag
g
Verluste %
94,0
93,8
n.s.
94,0
94,0
n.s
118,7
121,3
+(p<0,1)
122,6
123,7
n.s
3,8
3,2
n.s.
7,8
5,5
n.s
Dav. Gefieder: leicht
0,7
0,4
1,2guter Befiederung
0,4
* (p<0,05)
besser
bei n.s.
insgesamt
Kannibalismus
Kotkonsistenz: ohne Arbocel feuchterer Kot;
Eigewicht g
61,4
62,1
*
63,7
64,0
+
mit Arbocel steigt TS von 32,3 % auf 36,2 %
44. Alterswoche
64.Alterswoche
Kannibalismusbedingte Ausfälle gingen zurück
Eier > 70 g in % 10,1
15,1
*
19,6
23,3
Eigewichte steigen
Eischalenstabilit 49,6
50,8
n.s.
43,7
41,7
*
n.s.
Enzyme und ihre Wirkung beim Geflügel
Wirkung
Xylanase
Glukanase
Amylase
Protease
Phytase
Einsatz
Abbau von Arabinoxylan;
Aufschluss verschiedener
Stützgerüste pflanzlicher
Zellwände
Getreide: Weizen, Roggen,
Triticale, Mais
Glukanabbau
Gerste und Roggen
Verbessert die
Stärkeverdaulichkeit
setzt die durch Speicherproteine
verkapselte Stärke frei,
vermindert antinutritive Faktoren
in pflanzlichen Proteinen (z.B.
Trypsin-Inhibitoren, Lectine)
Freisetzung von Phytin-P
Getreide
Rationen, reich an pflanzlichen
Proteinen
Phytinreiche Rationen
(Getreide,Hülsenfrücht,Ölsaaten)
- 20 -
NSP Verbindungen in Getreide
NSP Gehalt (%, TM)
• Kohlenhydrate, die in pflanzlichen Zellwänden vorkommen und vom Tier
enzymatisch nicht verdaut werden können
Warum führen NSPs zu Problemen?
• Die NSP-Fraktion erhöht die Viskosität des Futterbreies im
Darm
Kot wird dünner
Hemmung der körpereigenen Verdauungsenzyme in
ihrer Wirkung
Die im Darm verbleibenden Nährstoffe bieten
unerwünschten Bakterien gute Wachstumsbedingungen
und stören dadurch das Gleichgewicht in der Darmflora
Verbesserungen des Energiegehaltes durch NSP
Enzyme
Avicheck™ errechnet prozentuale ME Verbesserungen für Weizen
(gemäß der Avicheck Viskositätswerte)
106.0
Verbesserung
% ME Improvement
107.0
105.0
104.0
103.0
102.0
101.0
100.0
0
Danisco Xylanase (U/kg
500
1000
Futter)
Geringe Viskosität (4.3 cPs)
1500
Durchschnittl. Viskosität (8.4 cPs)
2000
Hohe Viskosität (12.5 cPs)
Danisco Xylanase (U/kg feed)
Low Viscosity (4.3 cPs)
Average Viscosity (8.4 cPs)
High Viscosity (12.5 cPs)
* basierend auf über 900 Weizenmustern aus 11 Ländern
- 23 -
2500
Versuchsergebnisse mit Danisco Xylanase
Danisco Xylanase vs. Kontrolle
Ergebnisse
Dosierun
FVW
Futteraufnahme
Eigewicht
Tierg
Versuchs(g Futter/ g Ei)
(g/Tag)
(g/Tag)
Versuch zahl Dan Xyl dauer
Kontrol
Kontrol
Kontrol
(U/kg)
+ Dan Xyl
+ Dan Xyl
+ Dan Xyl
le
le
le
ab
625
20 – 62.
2,28
55,9b
a
a 127,1
c
01
384
2,32
127,3
54,9
2500
Woche
2,21
126,9b
57,3a
270
625
2500
26 – 68.
Woche
03
624
625
2500
28 – 68.
Woche
04
80
625
26 – 54.
Woche
02
a
1,86ab
1,84b
a
2,04
2,00b
1,96c
1,94a
1,87a
1,88
113,1
112,2
64,0
64,6
64,2
a
110
109a
106b
61,5
61,4
61,8
110
110
62,3
63,0
112,6
Futterverwertung wird besser
Eigewichte steigen
Dosierung min. 1250 FTU /kg
Effekte der NSP Enzyme in
Legehennenfutter
Umsetzbare Energie erhöht sich
um 0,2 MJ ME je kg Futter
11,6 MJ ME nach Schätzformel = 11,4 MJ ME + 0,2
MJ ME aus NSP Enzymen
Reaktionen von Phytinsäuren mit
Nährstoffen und Mineralien
6-Phytase
löst Phytin an
3 Bindungen
• Phytat ist negativ geladen. Die negative Ladung steigt mit höheren pH Wert. Dies
führt zur Bildung stabiler Salze durch Bindung von Mineralien, Aminosäuren und
Energie. Phytat reduziert die Verfügbarkeit von Nährstoffe und erhöht endogene
Verluste im Metbolismus.
Effekte von 6 Phytase im Leghennenfutter
•
•
•
•
Phosphorfreisetzung von 1,5 kg pro to Mischfutter
Weniger Calciumbindung an Phytat
Weniger Bindung der Aminosäuren durch Phytat
Weniger Bindung von Stärkemolekülen
• Bessere Energieausnutzung der Futter
• Bis 0,3 MJ ME bessere Energieverwertung für
Legehennen
Was tun bei schlechter Eischalenqualität
• Erhöhung des Calciumgehaltes im Futter
teuer und nicht effektiv
3,7
4,2 % Ca + 1,5 % Futterkalk
• Austernschalenbeifütterung nur wirksam bei
Abendfütterung
• Hochverfügbare organische Ca Quellen
Calciumformiat
Calciumbutyrat
Effekt von Calciumbutyrat auf Darmzotten
Effekt von Butipearl im Legehennenversuch
Wie wirkt Natrium (Na) im Tier?
• Na ist in der extrazellulären Flüssigkeit vorhanden (Lymphe)
2/3 Natriumchlorid + 1/3 Natriumbicarbonat
• Na Funktionen im Stoffwechsel
1. Reguliert extrazellulären osmotischen Druck und
Wassereinlagerung
2. Wichtig für Säure-Basenhaushalt des Blutes
3. Wichtige Rolle bei der Entstehung und Weiterleitung der
Erregung in Nervenzellen
• Na -Zulagen bewirken eine Verringerung der Erregbarkeit der
Nervenzellen
• Na Überschuss bewirkt hohe Wassereinlagerung. Im Darm wird
über das Konzentrationsgefälle Wasser in den Darm ausgelagert
– der Kot wird dünner.
• Zugabe über das Tränkewasser : 1 kg Viehsalz /1000 l Wasser
30.11.2016
31
Wie wirkt Magnesium(Mg) im Tier?
• Mg ist zu 60 % in Knochen; 39 % in Muskeln/Organen; 1% im Blut
• Mg Funktionen im Stoffwechsel
1. Sorgt im Muskel für Regulation von Anspannung und Entspannung
2. Reguliert die Durchlässigkeit der Zellmembran für K, Na + Ca und
reduziert die Erregbarkeit der Nervenzellen
3. Mg aktiviert Adenotriphoshat in der Energiegewinnung der Zellen
4. Am Aufbau von 300 Enzymen beteiligt
• Mg Mangel bewirkt schlechtere Energieeffizienz und höhere Erregbarkeit
der Nervenzellen
30.11.2016
32
Magnesiumverbindungen in der
Fütterung
Produkt
Mg %
S%
pH-Wert
Löslichkeit in
Wasser
Preis €/kg
Magnesiumoxid
60
-
10 - 12
unlöslich*
0,50
Magnesiumsulfat
20
26,4
6,5 -7,5
löslich
0,78
Magnesiumfumarat
11
-
6,1
löslich
3,40
Bioverfügbarkeit: Zeit von Fütterungsbeginn bis Erhöhung im Blutplasma
Organische Verbindungen sind sehr schnell verfügbar ( 5-6 h)
Anaorganische Verbindungen sind langsamer verfügbar (2 – 3 Tage)
* MgO ist in Wasser unlöslich , bei pH 2,5 löslich; abhängig von Struktur
30.11.2016
Empfehlung: 0,6 % Magnesiumsulfat in Legehennenfutter
bei 0,3 %Magnesiumoxyd nur feine Ware verwenden
33
Wie wirkt Tryptophan(Try.) im Tier?
• Try ist Bestandteil von Körperprotein
• Try wird über genutzt zu:
1. Körperprotein ( 4. wichtigste Aminosäure)
2. Abbau über Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) führt zu Verdichtung
der T-Zellen und verbessert Immunität in Zellen
3. Aufbau zu 5-Hydroxytryptamine (Serotonin)
• Tryptofan ist wichtige Vorstufe der Serotoninproduktion
• Einfluß auf Stimmungslage
• dämpft die Stressreaktion
• fördert den Schlaf
• fördert den Appetit
• Keine quantitative Auswirkung der Tryptophanzulage auf
Serotoninproduktion
30.11.2016
34
Thryptophanzulage und Federpicken
Versuchs Evonik in Merbitz 2014
Verhältnis
Tryptophan: Lysin
18% (normal)
24%(Mittel)
T
29% (Hoch)
Besatzdichte*
10 Hennen/Einheit
2,5 Hennen/qm
3,8 kg/qm
1 Nest/3,3 Hennen
30 Hennen/Einheit
7,5 Hennen/qm
11,5 kg/qm
1 Nest/5 Hennen
• Stressinduktion durch höhere Besatzdichte
30.11.2016
35
Anzahl der Verluste* pro Woche
Tryptofanzulage senkt Verluste
Besatzdichte hat hohen Einfluß
*Verluste = selektierte Hennen mit Federpicken
30.11.2016
36
Was kostet die Tryptophanzulage ?
Inhaltstoffe
LHF 1 %
+ 0,1 %
Tryptofan
Lysin
0,82
0,82
Methionin
0,41
0,41
Tryptophan
0,19
0,29
Verhältnis zu Lysin
23 %
34%
Aufgeld €/100 kg
30.11.2016
1,30
• Tryptophanzulage von 0,1 ist eine Option bei Federpicken
• Ergebnisse in der Praxis sind nicht eindeutig
37
Was bringen Säurezusätze ?
• Im Tränkewasser
• pH Absenkung auf < 4,5 pH
• Keimreduzierung im Kropf
• pH Absenkung im Magen
• Keine pH Absenkung und bakterizide Wirkung im Darm
30.11.2016
38
pH Werte Optimum für Bakterienspezies
Bakterienart
pH Optimum
pH min - max
Samonellen
7,0 -7,5
3,8 – 9,5
Escheria Coli
5,5 – 8,5
4,4 – 9,0
Clostridien perfringens
6,0 – 7,0
5,5 – 9,0
Streptokokken
6,8 – 7,5
Keine Angabe
Staphylococus aureus
7,0 – 8,0
4,0 – 9,6
Campylobacter
6,5 – 7,5
5,0 – 8,0
5,5
4,0 – 9,6
Lactobacillen
Futter
30.11.2016
5,2 – 5,8
Magen
2,5 – 4,0
Duodenum Jejenum
4,0 -6,0
5,0 -6,0
Ileum
5,0 -7,0
Dickdarm
7,0 -8,0
39
Was bringen Säurezusätze ?
• Im Tränkewasser
• pH Absenkung auf < 4,5 pH
• Keimreduzierung im Kropf
• pH Absenkung im Magen
• Keine pH Absenkung und bakterizide Wirkung im Darm
• Im Futter
• pH Absenkung
• Keimreduzierung im Futter ( 0,5 % Ameisensäure)
• pH Absenkung im Magen
• Keine pH Absenkung und bakterizide Wirkung im Darm bei Standardsäuren
• pH Absenkung im Darm mit Natriumdiformiat
Wenn Futtersäuren eingesetzt werden müssen Sie in den Darm gelangen !
30.11.2016
40
relative Formiatwiederfindung (%)
Wiederfindung von Natriumdiformiat
(80% Ameisensäure) im Dünndarm
100
80
60
40
20
0
Magen
Duodenum
Jej 1-2
Jej 3-5
Jej 6-10
85 % der Ameisensäure gelangt in den Dünndarm
+ senkt pH wert im Dünndarm
+ wirkt bakterizid gegen-gram negative Keime
FORMI® NDF 3 kg/t – kommerzieller Betrieb,
(2010)*
Effekt von FORMI NDF auf Spanien
die Darmflora
bei Legehennen
Log-Anzahl der Darmflora (KBE/g)
Wochen mit NDF-Fütterung
vorher
1
2
3
Reduzierung
(%)
Gesamt Coliforme
7,0 x107
8,7 x107
1,8 x107
6,0 x106
91,4
E. Coli
7,0 x107
8,2 x107
1,8 x107
1,0 x106
98,6
Enterobakter
1,3 x108
2,4 x108
4,7 x107
8,5 x106
93,5
Aerob Mesophile
1,1 x109
1,7 x109
2,4 x108
1,7 x108
84,6
*Versuch
mit 30.714 Legehennen; Alter: 47 Wochen – 105 g/Tag Futteraufnahme
Signifikante Reduzierung der pathogenen Darmflora
Natriumdiformiat Effekte auf Bakterien im Kot
Bakterienzahl im Kot in Woche 39
Kontrolle
0,3% NDF
Δ%
P-Wert
Coliforme [KBE/g]
1,1×106
5,5×105
-49
0,11
E. Coli [KBE/g]
8,8×105
2,8×105
-68
0,07
Gesamt-Bakterien [KBE/g]
1,4×107
1,3×107
-8*
-
n.d.
n.d.**
-
-
Salmonella [KBE/g]
*kein Effekt gegen potential gewünschte Bakterien – z.B. Lactobacilla,
Bifidobakterien etc.
**n.d. – nicht messbar
Chauynarong, 2012
NDF Effekte auf Ei-Qualität
Ergebnisse bei 0,3 % Formi NDF
Kontrolle
0,3% NDF
Differenz
Ø Eigewicht [g]
50,3
51,2
n.s.+2%
Ø Farbcode Dotter
6,6b
7,0a
signifikant, +7%
Ø Schalengewicht [g]
4,6b
5,2a
signifikant, +12%
Ø Schalendicke [mm]
0,32b
0,34a
signifikant, +6%
Ø Dottergewicht [g]
12,3
12,1
-2%
Chauynarong, 2012
DEFRA-Projekt: S. enteritidis
und S. typhimurium Hemmung
DEFRA-Studie zur Hemmung von Infektionen (Salmonella
enteritidis und Salmonella typhimurium) bei Geflügel:
Hemmung von Salmonellen in unterschiedlichen
Matrixen – Ergebnisse:
0,6% Formi NDF reduziert Salmonellen im
Kropf-Inhalt um log 5 innerhalb 1 h wobei
kein erneutes Zellwachstum nach 4 und 9
h auftrat
0,6% Formi NDF reduziert Salmonellen im
Caecum-Inhalt um log 1 nach 9 h und um
log 4 nach 24 h
Gute Futteraufnahme = ruhiger Hühner
Struktur in > 2mm
%
>1,4 mm
>1,0 mm
>0,5 mm
< 0,5 mm
normal
20-22
18-22
18-22
18-22
Max. 15
grob
25-30
18-22
18-22
18-22
Max. 10
+
+
+
+
+
+
+
gleichmäßige Struktur
gleichmäßige Futterfarbe
Gröbere Struktur
Anfeuchten des Futters in der Futterkette
Milchpulver ( 1 % Süßmolkenpulver ins Futter)
Futterzeiten erhöhen
Lichtintensität erhöhen
Mehr Futteraufnahme = geringere
Nährstoffkonzentration
30.11.2016
Lohmann Tierzucht Managementprogramm 10/13
47
Konsequenzen für die Fütterung
• Mehr umsetzbare Energie für das Tier = 0,30 MJ ME Einsparung
in der Optimierung durch Enzyme
• Erhöhung der verdaulichen Aminosäuren durch Nutzung der
Matrixwerte
• Mehr verfügbares Phosphor = Einsparung von
Monocalciumphosphat
• Mehr verfügbares Calcium = Stabile Eischalen
• Calciumbutyrat ermöglicht geringere Ca-Gehalte im Futter
• Lignincellulose in der Aufzucht und Legeperiode führt zu
höherer Futteraufnahme durch größeres Volumen des GIT
• Zusatz von Natriumdiformiat verbessert Darmgesundheit
• Umsetzung von rohfaserreicher Fütterung ist mit Nutzung dieser
Erkenntnisse wirtschaftlich sinnvoll
• längere Fresszeiten- stabilere Mikrobiotika -ruhigere Tiere
Empfehlungen bei ersten Beobachtungen
von Federpicken
Sofortmaßnahme: 1 kg Viehsalz/1000 l Wasser
Licht reduzieren - Beschäftigung durch Picksteine erhöhen
0,6 % Magnesiumsulfat ins Futter
Bei sehr aggressiven Herden 0,6 % Magnesiumsulfat +
0,1 % Tryptophan
Wenn Herden ruhiger werden ( 4-5 Tage) Licht wieder
hochfahren
Maßnahmen einstellen wenn kein Federpicken mehr
beobachtet wird
30.11.2016
49
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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