Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 3 Mai 2006 Ausgewählte Wellenleiter Ausgangspunkt für die Beschreibung geführter optischer Wellen sind die MaxwellGleichungen v v ∂B rot E = − ∂t v v v ∂D rot H = j + ∂t v div D = ρ v div B = 0 sowie die Materialgleichungen v v v v D = ε0 E + P = ε ε0 E v B = μ0 v (H v v + M ) = μ μ0 H v v mit dem elektrischen Feld E , dem magnetischen Feld H , der dielektrischen Verschiebung v v v D , der magnetischen Flussdichte B , der elektrischen Polarisation P , der magnetischen v v Polarisation M , der Stromdichte j , den dielektrischen und magnetischen Permeabilitäten ε 0 und μ 0 bzw. ε und μ . v Für optische Materialien betrachtet man meist typische Dielektrika mit j = 0 bzw. ρ = 0 v (keine freien Ströme bzw. Ladungen) und M = 0 bzw. μ = 1 (nicht-magnetische Materialien). Zur Wellengleichung gelangt man, wenn man auf die erste Maxwell-Gleichung die Operation rot anwendet: v v v ∂B v ∂H rot E + = 0 ⇔ rot E + μ 0 =0 ∂t ∂t v v v ∂D v ∂E = 0 ⇔ rot H − ε ε 0 =0 rot H − ∂t ∂t v v ⎛∂H ⎞ ⎟⎟ = 0 ⇒ rot rot E + μ 0 rot ⎜⎜ ⎝ ∂t ⎠ v v ∂ ( rot H ) = 0 ⇔ rot rot E + μ 0 ∂t v v ∂2 E ⇔ rot rot E + μ 0 ε ε 0 2 = 0 ∂t Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 1 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Nun benutzt man die Vektorrelation v v v rot rot A = grad div A − ∨ 2 A v und erhält so mit div E = 0 (da ρ = 0 ) v v ∂2 E ∨ E = μ0 ε ε 0 ∂t2 2 als Wellengleichung für quellenfreie ( ρ = 0 ) und unmagnetische ( μ = 1 ) homogene Medien. In analoger Weise findet man für das magnetische Feld v v ∂2 H ∨ H = μ0 ε ε 0 ∂t2 2 Je nach Wellenleitertyp v ist die Wellengleichung unter Berücksichtigung der v v v Stetigkeitsbedingungen für E und H für die jeweiligen Brechzahlprofile ε (r ) = n 2 (r ) zu lösen. 3.1 Schichtwellenleiter In planaren Wellenleitern oder Schichtwellenleitern wird Licht nur in einer Dimension geführt. Im einfachsten Fall besteht ein solcher Wellenleiter aus drei verschiedenen homogenen Schichten mit jeweils konstanten Brechungsindizes n1, n2 und n3 (s. Kap. 2.2). Die Lichtausbreitung erfolge entlang der z-Richtung und die Flächennormalen zeigen in die x-Richtung. Wegen der Symmetrie gilt ∂ / ∂ y = 0 . Die geführten Moden haben die Form v v E ( x , z , t ) = E ( x) exp (i (ω t − β z ) ) mit der Ausbreitungskonstante β = k 0 neff . Für homogene, verlustfreie und nicht leitende Medien ergibt sich durch Einsetzen in die Wellengleichung v v ∨ 2 E + k 02 (n 2 ( x) − n 2 eff ) E = 0 Das Brechzahlprofil habe dabei die Form ⎧ n1 ; x ≤ − d ⎪ n ( x ) = ⎨ n2 ; 0 ≤ x ≤ − d ⎪n ; x ≥ 0 ⎩ 3 wobei weiter gilt n2 > n1 , n3 . Die Wellengleichung in den Schichten j = 1, 2, 3 lautet dann v ∂ 2 E 0 , j ( x) ∂x Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 2 v + k 02 n 2j − β 2 E 0 , j ( x) = 0 ( ) 2 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Mit den drei Abkürzungen wie in Kap. 2.2, u 2 = k 02 n22 − β 2 v 2 = β 2 − k 02 n12 w 2 = β 2 − k 02 n32 gelten für die drei Medien dann die Gleichungen v ∂ 2 E 01 ( x) ∂ x2 v ∂ 2 E 0 2 ( x) ∂x 2 v ∂ 2 E 0 3 ( x) ∂x 2 v − v 2 E 01 ( x) = 0 v + u 2 E 02 ( x) = 0 v − w 2 E 0 3 ( x) = 0 Die Lösungen dieser Gleichungen zerfallen in zwei Klassen: TE-Moden und TM-Moden TE-Moden : transversal elektrische Polarisation Ex = Ez = 0 , E y ≠ 0 Hy = 0 , Hx ≠ 0 , Hz ≠ 0 TM-Moden : transversal magnetische Polarisation E y = 0 , Ex ≠ 0 , Ez ≠ 0 Hx = Hz = 0 , Hy ≠ 0 Im Folgenden soll das elektrische Feld Ey (x) für die TE-Moden berechnet werden. Aus dieser Feldkomponente lassen sich dann über die Maxwell-Gleichungen die Feldkomponenten Hx und Hz berechnen. Als Lösungsansatz wählt man in der wellenleitenden Schicht ein harmonisch oszillierendes Feld, welches im Substrat und Superstrat (meist Luft) exponentiell abklingt: Ey1 = A exp ( + v x) ; x≤-d Ey2 = B cos (u x) + C sin (u x) ; - d ≤ x ≤ 0 Ey3 = D exp (- w x) ; 0≤x An den Grenzflächen bei x = 0 und x = - d muss die Tangentialkomponente Ey stetig sein, so dass unmittelbar folgt x=0: D=B x=−d: A exp (− u d) = B cos (u d) − C sin ( u d) Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 3 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Weiter muss die Tangentialkomponente Hz stetig sein, die sich aus der Maxwell-Gleichung v v rot E = − B& ergibt zu ∂ Ey ∂x = − iω μ0 H z Damit erhält man den allgemeinen Lösungsansatz für Hz aus dem Ansatz für Ey , und die Stetigkeitsbedingungen lauten x=0 : −wD=uC x=−d: v A exp (−u d) = u (B sin (u d) + C cos (u d)) Aus den vier Gleichungen erhält man nach einigen Umformungen die Bestimmungsgleichung tan (ud ) = u (v + w) u2 − v w Die hier aus der elektromagnetischen Theorie abgeleitete Gleichung stimmt also mit dem geometrischen Modell aus Kap. 2.2 überein, wenn man zusätzlich noch die Periodizität der Tangensfunktion (also tan(x) = tan(x – Nπ)) berücksichtigt. Für die TM-Moden findet man in analoger Weise die Bestimmungsgleichung ⎛ v w⎞ ⎜⎜ 2 + 2 ⎟⎟ n3 ⎠ ⎝ n1 tan (u d ) = 2 u v w − 2 2 4 n2 n1 n3 u n 22 Das Feld für die TE-Moden lässt sich mit den Abkürzungen B = Emax cos ϕ, C = Emax sin ϕ und tan ϕ = − w/u darstellen als E y 1 = E max cos (u d + ϕ ) exp ( ( x + d ) v ) E y 2 = E max cos (u x − ϕ ) E y 3 = E max cos (ϕ ) exp (− w x) Hier ist Emax die maximale Feldamplitude. Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 4 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Die in einer Wellenleitermode geführte Leistung P lässt sich über die Komponente Sz des Poynting-Vektors berechnen ∞ ∫ P= −∞ 1 S z dx = − 2 β = 2ω μ 0 ∞ ∫ Ey ∞ ∫E y H x* dx −∞ 2 dx −∞ 2 E max ⎛ 1 1 ⎞ β = ⎜d + + ⎟ 2ω μ 0 2 ⎝ v w⎠ deff Die Größe deff ist die effektive Wellenleiterdicke, enthält also neben der Filmdicke d auch die Eindringtiefen v−1 und w−1 des elektrischen Feldes in das Substrat und in die Deckschicht bzw. in Luft. Die oben abgeleitete Bestimmungsgleichung kann nur numerisch oder graphisch gelöst werden. Zweckmäßig ist eine Darstellung in normierter Form mit den folgenden Parametern für die TE-Moden: Strukturkonstante : V =d u 2 + v 2 = k0 d normierter Wellenleiterindex : n eff − n12 v2 b= 2 = 2 u + v2 n 2 − n12 Symmetrieparameter : a= n22 − n12 2 n12 − n32 w2 − v 2 = u2 + v2 n 22 − n12 Damit lautet die Bestimmungsgleichung in normierter Form ( tan V ) 1 − b − Nπ = b + 1−b 1− a+b 1−b a+b b ⋅ 1−b 1−b In der folgenden Abbildung sind die ersten drei TE-Moden für N = 0, 1, 2 dargestellt für verschiedene Asymmetrieparameter: a = 0 ⇔ n1 = n3 , symmetrischer Wellenleiter; a = 1 und a → ∞ , leicht bzw. extrem asymmetrischer Wellenleiter. Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 5 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 N=0 N=1 N=2 Die Strukturkonstante V beschreibt hier bei vorgegebenem Brechzahlprofil die Wellenlängenbzw. Frequenzabhängigkeit, da V ~ f ~ λ − 1 gilt. Mit zunehmender Größe von V sind also mehr Moden des Wellenleiters ausbreitungsfähig. Für symmetrische Wellenleiter (a = 0) wird immer (d.h. auch für V → 0 ) mindestens eine Mode geführt; für asymmetrische Wellenleiter erhält man für jede Mode eine Grenzfrequenz (englisch: "cut-off") mit tan ( V − N π )= a unterhalb der keine Ausbreitung der Mode möglich ist. Durch formale Auflösung dieser Gleichung lässt sich für einen durch a und V bestimmten Wellenleiter die Anzahl N geführter Moden bestimmen: ( ⎛ 1 N = Int ⎜ V − arctan ⎝π ( a ) )⎞⎟ ⎠ In einem Wellenleiter aus Glas (n1 = 1.5) mit n2 - n1 = 0.01, n3 = 1 und d = 10 μm werden so bei der Wellenlänge λ = 1 μm je 3 TE- und TM-Moden geführt. Für zwei verschiedene Moden l und m eines Wellenleiters gilt die Orthogonalitätsbedingung ∞ v ∫ (E l v v x H m ) ⋅ dx = 0 für l≠m −∞ bzw. in skalarer Schreibweise in der hier behandelten Geometrie für TE-Moden ∞ ∫E y H z dx = 0 für l≠m −∞ Hieraus resultiert zum einen die Möglichkeit, bestimmte Feldverteilungen in einem (mehrmodigen) Wellenleiter nach seinen Moden zu entwickeln. Zum anderen bedeutet dies, dass eine Kopplung (z.B. Energietransfer) zwischen zwei Moden nur möglich ist, wenn zusätzlich eine passende "Störung" des Wellenleiters vorliegt. Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 6 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Bisher wurde nur der einfachste Fall eines planaren Wellenleiters behandelt, bei dem die drei Schichten jeweils konstante Brechungsindizes besitzen. Solche Wellenleiter lassen sich z.B. durch epitaktische Verfahren herstellen, bei dem eine Schicht mit höherem Index auf einem Substrat mit niedrigerem Index aufwächst. Viele andere Verfahren zur Wellenleiterherstellung (z.B. durch Diffusion oder Implantation) führen jedoch zu Brechzahlverläufen, die vom stufenförmigen Verlauf abweichen. In der Wellengleichung wird dann entsprechend n durch n(x) ersetzt. Für einige spezielle Verläufe von n(x) sind analytische Lösungen möglich, z.B. für lineare, parabolische oder exponentiell abnehmende Profile. Für allgemeine Profile ist man auf numerische Verfahren angewiesen. So lässt sich z.B. die Wellengleichung durch numerische Integration nach dem Runge-Kutta-Verfahren ohne größeren Aufwand lösen. 3.2 Streifenwellenleiter In Streifenwellenleitern wird Licht in zwei Dimensionen geführt. Voraussetzung hierfür ist ein ebenfalls zweidimensionales Brechzahlprofil, so dass Licht wieder durch Totalreflexion an den Grenzschichten geführt werden kann. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Grundformen, die aus den verschiedenen zur Verfügung stehenden Herstellungsmethoden resultieren. Eine analytische Lösung zur Berechnung der Moden eines Streifenwellenleiters ist nicht möglich. Stattdessen ist man auf Näherungsverfahren oder aber auf numerische Lösungsmethoden angewiesen. Ein häufig verwendetes Näherungsverfahren zur Berechnung der Moden ist die Methode des effektiven Indexes. Ausgangspunkt ist ein allgemeines Brechzahlprofil mit jeweils konstanten Werten, bei denen der Wellenleiter mit Index n2 horizontal und vertikal von Medien mit den Indices n4 und n5 bzw. n1 und n3 umgeben ist (siehe Abbildung). Die Grundidee besteht in der Zerlegung des Problems in zwei senkrecht aufeinander stehende Schichtwellenleiter. Zunächst wird der effektive Index n~eff für die eine Schichtfolge berechnet. Dieser effektive Index bildet dann anschließend den Index der mittleren Schicht für die dazu senkrechte Schichtfolge. Für den so berechneten effektiven Index neff des Streifenwellenleiters erhält man eine sehr gute Übereinstimmung mit experimentellen Ergebnissen. Die Methode lässt sich ebenfalls auf Brechzahlprofile mit nicht stufenförmigem Verlauf anwenden. Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 7 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 3.3 Mai 2006 Kreiszylindrische Wellenleiter Zylindersymmetrische Wellenleiterquerschnitte spielen eine herausragende Rolle bei den Lichtwellenleitern, insbesondere durch ihren Einsatz in der optischen Nachrichtentechnik. Hauptvorteil ist die einfache und kostengünstige Herstellung durch Ziehen der Fasern aus Glasrohlingen. Entscheidender Grund, sich in der Integrierten Optik mit Glasfasern zu beschäftigen, ist die notwendige Ankopplung von Glasfasern an integriert-optische Schaltungen. Unter der Vorraussetzung, dass die Ummantelung des Faserkerns ("cladding") hinreichend groß ist, so dass das evaneszente Feld geführter Moden nahezu vollständig in der Ummantelung abklingt, lautet das Brechzahlprofil für eine Stufenindexfaser mit dem Kerndurchmesser 2a ⎧n1 , r ≤ a n ( r) = ⎨ ⎩n 2 , r ≥ a n2 n1 2a D Hier: D >> a Das elektrische Feld der Moden muss die Wellengleichung (in Zylinderkoordinaten) erfüllen: v ⎛ ∂2 1 ∂ ∂2 ⎞ v 1 ∂2 ⎜⎜ 2 + ⎟ E + k 02 n 2 (r ) E = 0 + 2 + 2 2 ⎟ r ∂ r r ∂ϕ ∂z ⎠ ⎝∂r Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 8 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Für eine sich in z-Richtung ausbreitende Mode wählt man den Separationsansatz v v E (r , ϕ , z ) = E 0 f (r ) exp (− i l ϕ ) exp (− i β z ) l = 0, ±1, ±2, .. : Azimutalindex β : Ausbreitungskonstante v E 0 : Amplitude Geführte Moden findet man wie üblich für Ausbreitungskonstanten n2 k 0 < β < n1 k 0 Man führt wieder die Abkürzungen u und w ein mit ( u 2 = k 02 n12 − β 2 = k 02 n12 − neff ( 2 ) w 2 = β 2 − k 02 n22 = k 02 nneff − n22 2 ) v Einsetzen des Feldansatzes für E in die Wellengleichung liefert zwei Differentialgleichungen für den Kern- und den Mantelbereich ⎡ ∂2 ⎛ 2 l2 ⎞ ⎤ 1 ∂ + ⎜⎜ u − 2 ⎟⎟ ⎥ f (r ) = 0 ⎢ 2 + r ∂ r ∂ r r ⎠⎦ ⎝ ⎣ ; r ≤a ⎡ ∂2 ⎛ 2 l2 ⎞ ⎤ 1 ∂ ⎜ w + 2 ⎟⎟ ⎥ f (r ) = 0 + + ⎢ 2 r ∂ r ⎜⎝ r ⎠⎦ ⎣∂ r ; r ≥a Lösungen sind die Bessel-Funktionen ⎧J l ( u r ) f ( r) = ⎨ ⎩ K l (w r ) ; r ≤a ; r ≥a wobei Jl (ur) die Besselfunktionen erster Ordnung und Kl (wr) die modifizierten Besselfunktionen zweiter Ordnung sind. Für große Argumente gilt näherungsweise ⎛ 2 ⎞ ⎟⎟ J l ( x ) ≈ ⎜⎜ ⎝π x ⎠ 1/ 2 ⎛π ⎞ K l ( x ) ≈ ⎜⎜ ⎟⎟ ⎝2x⎠ Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 1/ 2 ⎛ 1⎞ π ⎞ ⎛ cos ⎜⎜ x − ⎜ l + ⎟ ⎟ 2 ⎠ 2 ⎟⎠ ⎝ ⎝ ; x >> 1 ⎛ 4 l 2 −1 ⎞ ⎜⎜1 + ⎟ exp (− x) 8 x ⎟⎠ ⎝ ; x >> 1 9 von 11 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Die Strukturkonstante V beschreibt unter anderem die Anzahl der möglichen Moden einer Faser: V 2 = a 2 ( u 2 + w2 ) ⇔ V = a u 2 + w2 = 2π a λ NA NA = sin ϕB : numerische Apertur der Faser ϕB : Öffnungswinkel des austretenden Strahlenbündels Unterhalb eines Grenzwertes für V sind bestimmte höhere Moden einer Faser nicht mehr ausbreitungsfähig ("cut-off"). Zu jedem Azimutalindex l existiert eine Anzahl von diskreten Ausbreitungskonstanten βlm, mit m = 1, 2, ... . Die zugehörigen linear polarisierten Moden werden mit LPlm bezeichnet; die Grundmode ist entsprechend LP01. Tabelle: Cut-off-Parameter V für die LPlm-Moden l: 0 1 Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc m: 1 0 2.405 10 von 11 2 3.832 5.520 3 7.016 8.654 11.05.06 Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal Integrierte Optik SS 2006 Mai 2006 Für Werte V < 2.405 erhält man also einmodige Wellenleiter ("Singlemode"). Für Parameter V >> 1 lässt sich die Anzahl der Moden abschätzen mit N≈ 4 π 2 V2 Beispiel: Glasfaser mit NA = 0.2, n1 = 1.452, Δn = n1 - n2 = 0.01, a = 25 μm, λ = 0.85 μm: ⇒ V = 37.9 ⇒ N ≈ 585 Moden Möchte man in dem gleichen Material einen Monomode-Wellenleiter herstellen, so ist V < 2.405 ⇔a< 2.405 u +w 2 2 = λ n − n 22 2 1 ⇔ a < 1.91 μm Vorlesung IO Kap.3 Version 1.1.doc 11 von 11 11.05.06