LDL Antikörper 11.12.09

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LDL Antikörper
Sina, Lina, Corinne
LDL Antikörper
11.12.09
Sina, Lina, Corinne
Synthetisierung monoklonarer Antikörper
Einleitung
Die Herstellung monoklonaler Antikörper stellt ein Meilenstein in der Immunologie dar. Sie bietet die
Grundlage für die künstliche und kontrollierte Herstellung von Impfstoffen.
Wenn der Mensch mit einem körperfremden Stoff konfrontiert wird z. B. einem Bakterium, Virus
oder Protein (werden als Antigene bezeichnet), produzieren spezialisierte Zellen des Immunsystems
(Milzzellen, B-Zellen (=gesunde, weisse Blutkörperchen)) gegen diese Eindringlinge Abwehrstoffe, die
Antikörper.
Als Antwort auf das Eindringen eines Bakteriums werden viele unterschiedliche B-Zellen zum
Wachstum angeregt, die jeweils unterschiedliche Antikörper produzieren. Diese unterschiedlichen
Antikörper greifen an verschiedenen Stellen der Bakterienzelle an. Die resultierende Mischung von
Antikörpern, die als Reaktion auf ein Antigen gebildet werden, nennt man polyklonal (polyklonales
Antiserum). Polyklonal deshalb, weil die Antikörper von verschiedenen B-Zellen gebildet werden und
unterschiedliche Strukturen aufweisen.
Nun wie kann man am besten Antikörper künstlich herstellen oder anders gesagt
nachproduzieren?
Man hat einen Weg gefunden, ganz gezielt eine Sorte von Antikörpern zu gewinnen, die
monoklonalen Antikörper. Das funktioniert nicht mehr allein in vivo, also im Körper eines
Versuchstieres, sondern auch in vitro, im Reagenzglas.
Damit überhaupt eine Immunisierung stattfinden kann muss zunächst das Antigen ausgewählt und
produziert werden. Dies kann auf verschiedene Weisen erreicht werden. Es muss festgestellt werden,
dass man identische Proteine (Antigene) verwendet.
- Protein wird als Ganzes isoliert
- Peptid wird in vitro (Reagenzglas) synthetisiert
identische Antigene
- Protein wird als Ganzes rekombinant in Bakterien hergestellt
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1. Immunisierung
Das aufgereinigte Antigen wird einem Versuchstier (z.B. Maus) intramuskulär gespritzt. Darauf bildet
die Maus verschiedene Antikörper gegen die Oberflächen (Epitope; a, b, c) des Antigens. Die
Produktion der spezifischen Antikörper in der Maus wird von den B-Zellen übernommen, jede B-Zelle
bildet einen Satz von Antikörpern, welche alle gegen dasselbe Epitop des Antigens gerichtet sind
(also monoklonal). Nach weiteren Injektionen ca. alle 2 Wochen, werden der Maus die B-Zellen
entfernt oder das Blut entnommen (Gewinnung von polyklonalen Antikörpern).
2. Fusionierung
Die erhaltenen B-Zellen können, auch wenn sie in Kulturen gehalten werden, maximal 7-8 Tage
überleben. Daher werden sie mit Tumorzellen (Krebs-, Myelomazellen) fusioniert. Die Myelomazellen
haben die Eigenschaft, dass sie sich ewig teilen, während die B-Zellen Antikörper produzieren. Die
Fusionierung wird mit Hilfe eines Kulturmediums durchgeführt. Die erhaltenen fusionierten Zellen
werden Hybridomazellen ("hybrid" = "gemischt") genannt. Diese Hybridomazellen besitzen beide
Eigenschaften, d. h. sie produzieren Antikörper und können sich unendlich teilen.
3. Primärkultur (HAT-Medium)
Nach der Fusionierung sind eine Vielzahl von Zellen entstanden. Zum Teil die Hybridomazellen,
welche die gesuchten Antikörper gegen das Antigen bilden, aber auch nicht fusionierte B- oder
Myelomazellen (Hybride aus zwei B-Zellen oder Myelomazellen) welche Antikörper gegen andere
Antigene bilden. (produzierter Ausschuss) Mit Hilfe des HAT-Mediums (ein spezielles Medium in
welchem nur die fusionierten Hybridomazellen überleben können) erfolgt die Selektion. Die
Hybridomazellen sind nicht alle identisch da sie aus verschiedenen B-Zellen bestehen.
4. Klonierung (=durch ungeschl. Vermehrung genetisch identische Kopien von Lebewesen herstellen)
Die von den unterschiedlichen Hybridomazellen produzierten Antikörper werden auf ihre
Eigenschaften hin untersucht. Schließlich wird diejenige Hybridomazelle herausgesucht, die
Antikörper mit genau der Eigenschaft produziert, die man sucht. Durch Zellteilung werden aus dieser
Hybridomazelle, der Ursprungszelle, genetisch identische Zellen produziert. Man nennt diesen
Vorgang auch klonen. Jeder dieser Zellklone kann den gesuchten monoklonalen Antikörper
produzieren. Die Zellklone können eingefroren werden.
5. Produktion von mAk
Bei Bedarf kann ein Zellklon aufgetaut und in eine Nährlösung eingebracht werden. Daraufhin wird
die Produktion der monoklonalen Antikörper angeregt. Ein Zellklon kann aber auch in den Körper
eines Tieres eingebracht werden, der dann die spezifischen monoklonalen Antikörper produziert
(wird nur noch selten gemacht, da zum Teil verboten).
Eigenschaften / Bedeutung
Vorteile von monoklonalen Antikörpern:
- können eingefroren & wieder aufgetaut werden & in Kultur gehalten werden
- eine gleichbleibende Charge (=best. Serie von Arzneimitteln)
grosse Quantität & Qualität
polyklonale Antikörpern: nach Verbrauch von 1 Charge, nächste immunisierte Maus ergibt
nicht identischer Satz Antikörper gegen das gleiche Antigen
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Synthetisierung monoklonarer Antikörper
= Epitop
Tumorzellen
Auftrennung
von a, b, c
meist Mäuse,
Ratten, Kaninchen,
Ziegen, Schafe,
Pferde
Nährlösung
(=Flüssigkeit)
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Rekombinante Antikörper
Rekombinante Antikörper sind Antikörper, die auf gentechnischem Weg gewonnen werden. Die
Antikörperproduktion erfolgt durch Klonierung und Transformation in Wirtszellen.
Zum Beispiel Hefe oder Pflanzen dienen als Wirtszellen für die Antikörperproduktion. Die Auswahl
des richtigen (=spezifisch bindenden Antikörpers) erfolgt dabei nicht durch das Immunsystem eines
Tieres/Menschen, sondern im Labor. Rekombinante Antikörper werden in vitro hergestellt, d. h.
ohne Versuchstier, da keine Immunisierung notwendig ist. Sie können auf vielfältige Weise
angewendet werden, da sie einfach verändert werden können, da ihre Erbsubstanz bekannt ist. Es
gibt Genbibliotheken wo alle notwendigen Daten abgelegt wurden. So können rekombinante
Antikörper im Labor so verändert werden, dass der Antikörper noch bessere Eigenschaften hat.
Bedeutung der AK für das menschliche Immunsystem
Aufgrund ihrer Fähigkeit ganz spezifisch an Antigene der Krankheitserreger zu binden, nehmen
Antikörper eine sehr grosse Bedeutung im menschlichen Immunsystem ein. Ohne sie würden wir
eine Infektion nicht überleben.
Wo werden Antikörper überall eingesetzt?
Die Verwendung von Antikörpern ist sehr vielschichtig. Doch meistens werden sie in der Medizin
oder in der Biologie eingesetzt.
Medizin
Aus Tieren gewonnene Antikörper werden als Therapeutikum für verschiedenste Zwecke eingesetzt.
Ein wichtiges Beispiel ist die Verwendung als passiver Impfstoff. Darüber habt ihr in der letzten LdL
schon mehr gehört.
Antikörper werden auch therapeutisch bei einigen Erkrankungen als Intravenöse
Immunglobulingaben (IVIG) verabreicht. Ausserdem werden spezifische monoklonale Antikörper seit
neuestem in der Medizin therapeutisch eingesetzt. Hauptanwendungsgebiet ist die Hämatologie
(Blut) und Onkologie (Krebs), daneben werden sie auch in der Behandlung von
Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose (neurologische Erkrankung) oder Rheumatoider
Arthritis (RA) eingesetzt.
Antikörper können auch dazu benutzt werden, bestimmte Stoffe im Körper ausfindig zu machen.
Darüber werdet ihr aber später noch mehr hören.
Früher war der konstante Teil der Antikörper noch murin (aus der Maus), was zu
Abstoßungsreaktionen durch das Immunsystem führen konnte. Um dieses Problem zu umgehen,
werden neuerdings sogenannte humanisierte Antikörper verwendet, bei denen mit Hilfe von
molekularbiologischen Verfahren die murinen Teile der konstanten Abschnitte entfernt und durch
baugleiche, menschliche Antikörper ersetzt werden.
Biologie
Die hohe Spezifität, mit der Antikörper ihr Antigen erkennen, macht man sich in der Biologie zu
Nutze, um das Antigen, in den allermeisten Fällen ein Protein, sichtbar zu machen. Die Antikörper
sind entweder direkt mit einem Enzym (setzt ein Substrat in Farbe oder Chemoluminiszenz um), mit
Fluoreszenzfarbstoffen oder mit radioaktiven Isotopen gekoppelt (gelabelt) oder werden mit einem
Sekundärantikörper, der an den ersten (Primärantikörper) bindet und entsprechend gelabelt ist,
nachgewiesen.
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Western Blot
Vor dem eigentlichen Western Blot wird ein Proteingemisch, das vorher aus einer Zelle isoliert
wurde, mit Hilfe einer Gel-Elektrophoresetechnik in einer Trägermatrix entsprechend ihrer Grösse,
Ladung oder anderer Eigenschaften aufgetrennt. Hierbei handelt es sich um genau die gleiche
Technik wie wir sie im Labor angewendet haben. Die zu untersuchenden Proteine werden zuerst mit
einem Gel in Proteinbanden aufgetrennt.
Beim Western Blot wird ein senkrecht zum Gel gerichtetes elektrisches Feld angelegt. Somit wandern
die Proteine aus dem Gel auf eine Membran. An der Membranoberfläche bleiben sie haften. Dabei
bleibt das Muster der Auftrennung durch das elektrische Feld.
Die Proteinbanden können nun auf der Membran mit Hilfe spezifischer Antikörper identifiziert
werden. Spezifische Antikörper binden an der passenden Proteinbande auf der Membran. Durch
zugesetzte Stoffe wird eine Farbreaktion ermöglicht, welche dann die Bindung zwischen Antikörper
und Eiweiss sichtbar macht.
Wie werden Antikörper in der Diagnostik eingesetzt?
Diagnose von Zöliakie (auch Sprue genannt)
Falls ihr euch erinnern könnt; Sina und ich haben in unserem Science in the news Vortrag die
Krankheit Zöliakie präsentiert.
kurze Repetition:
Die Zöliakie ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer
Überempfindlichkeit gegen Gluten. Gluten ist das „Klebereiweiss“ im Getreide.
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung bei der die sog. Plasmazellen Antikörper gegen körpereigenes
Gewebe produzieren. Diese Antikörper werden in diesem Fall Autoantikörper genannt. Dabei
bekommt das Gehirn die Fehlinformation eigenes Gewebe zu zerstören.
Um Zöliakie zu diagnostizieren, ist zunächst eine Antikörperbestimmung durch einen Bluttest
erforderlich, zu dem etwa 1 ml Blutserum benötigt wird.
Antikörper gegen Gliadin:
Antikörper sind gegen das mit der Nahrung aufgenommene Gliadin gerichtet.
In den letzten Jahren konnte nachgewiesen werden, dass sich die Gliadin-Antikörper von
Zöliakiepatienten deutlich unterscheiden. Zöliakiepatienten „verdauen“ Gliadin anders als nicht
Betroffene. So entstehen veränderte Eiweissstücke (Peptide), gegen welche Antikörper gebildet
werden. Neuere Testverfahren ermöglichen den Nachweis dieser spezifischen Gliadin-Antikörper, die
sich durch eine hohe Zuverlässigkeit auszeichnen.
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Schwangerschaftstest
In diesem Test wird die Konzentration des hCG, das ist ein Hormon, welches beim Beginn der
Schwangerschaft verstärkt vorhanden ist, gemessen.
Der Schnelltest ist ein immunchromatographischer Test. Wird der Teststreifen mit Urin benetzt, so
bindet das hCG-Antigen (grün) an einen Farbstoff-markierten hCG-Antikörper (rosa). Der AntigenAntikörper-Farbstoff-Komplex wandert zur Testzone, in der ein zweiter hCG-Antikörper (grau) fixiert
ist. Der immobilisierte Antikörper bindet den wandernden Antigen-Antikörper-Farbstoff-Komplex in
dieser Zone und färbt diese an. Überschüssiger Farbstoff-markierter hCG-Antikörper (rosa) wandert
weiter zur Kontrollzone, in der ein anti-Fc-Antikörper (dunkelgrau) fixiert ist. Der immobilisierte antiFc-Antikörper bindet den überschüssigen Farbstoff-markierten hCG-Antikörper (rosa) in dieser Zone
und färbt diese an.
Influenza
Influenza-Schnellteste beruhen auf dem Nachweis von Influenza-Antigenen, die sich im
Probenmaterial befinden. Nachgewiesen werden die Influenza-Antigene durch konjugierte
Antikörper, die sich in einem Teststreifen befinden. Zum Durchführen des Tests wird der Teststreifen
mit der einen Seite in das Probenmaterial eingetaucht und durch Kapillarwirkung wird die Flüssigkeit
über den Teststreifen geleitet. Bei Vorhandensein von Antigenen bilden sich Antigen-AntikörperKomplexe, die dann als farbige Markierung sichtbar werden.
Als Probenmaterial werden Nasenspülflüssigkeit und Nasen/Rachenabstrich genutzt. Der Test dauert
nur 15 Minuten.
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Begriffsdefinitionen (Memory)
-
Antikörper sind Proteine (~ 4 Aminosäureketten) mit der Form eines Y und sind ein wichtiger
Bestandteil des Immunsystems. Sie werden von so genannten B-Zellen hergestellt.
-
Weisse, gesunde Blutkörperchen werden B-Zellen genannt.
-
In Wirbeltiere eindringende Bakterien, Viren, Proteine oder andere Parasiten werden als
Antigene bezeichnet. Genau genommen wird die Oberfläche eines eingedrungenen Partikels
als Antigen bezeichnet.
-
Der Begriff Antigen kommt vom Englischen Ausdruck „Antibody Generation“, was so viel
heisst wie „Bildung von Antikörpern“.
-
Antikörper sind auch unter dem Namen Immunglobuline bekannt.
-
Ein Antikörper bindet sich an ein bestimmtes Antigen (spezifische Bindung), welches somit
für weitere Immunreaktionen (die schlussendliche Zerstörung) „markiert“ ist. Jeder
Antikörper greift eine bestimmte Stelle der z.B. Bakterienzelle an.
-
Die Bildung und Bindung von Antikörpern führt aufgrund des immunologischen
Gedächtnisses zur Immunität.
-
Immunität ist die Unempfindlichkeit oder Unempfänglichkeit des Organismus gegenüber
äußeren Angriffen. Auch beschreibt sie Fähigkeit des Organismus, bestimmte
Krankheitserreger ohne pathologische (krankhafte) Erscheinungen zu eliminieren.
-
Antikörper werden von sogenannten Plasmazellen wie z.B. von Milzzellen oder B-Zellen
(weisse Blutkörperchen) produziert.
-
Ein einzelner Antikörper erkennt meist nicht die ganze Struktur eines Antigens
(Eindringlings), da dieser vorwiegend verschiedene Oberflächenstrukturen aufweist. Eine
einzelne Oberflächenstruktur (einen Teil des Ganzen) wird als Epitop bezeichnet.
-
Ein monoklonaler Antikörper bezeichnet Antikörperzellen, welche alle auf die gleiche
Mutterzelle zurück gehen und genau an das gleiche Epitop (= 1 best. Stelle auf einem
Antigen) andocken. Die Tochterzelle ist identisch mit der Mutterzelle.
-
Im Gegensatz zu den monoklonalen Antikörpern gibt es das polyklonale Antiserum (Serum =
Impfstoff). Ein polyklonales Antiserum ist eine Mischung aus verschiedenen Antikörpern,
welche sich gegen diverse Epitope (= Stelle an Oberfläche des „Eindringlings“) richten. Auf
einem Antigen befinden sich verschiedenste Epitope. Jeder Antikörper richtet sich gegen ein
bestimmtes Epitop.
-
Wortbedeutung:
in vivo = im Körper eines Versuchtiers
-
Wortbedeutung:
in vitro = im Reagenzglas
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