Konjunktur- und Wachstumstheorie - FH

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Konjunktur- und Wachstumstheorie
Prof. Dr. rer. pol. Martin Ehret
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
Sommersemester 2017
Teil I: Konjunkturtheorie
2
1. Kapitel:
Einführung in die Konjunktur- und Wachstumstheorie
2
2. Kapitel
Konjunkturbeschreibung: Theorie und Empirie
4
3. Kapitel:
Ältere Ansätze der Konjunkturerklärung (Vorkeynesianische
Konjunkturtheorien)
6
Analyse von Nachfrageschwankungen: Das Einkommen-AusgabenModell (E-A-Modell)
6
5. Kapitel:
Ansatzpunkte für die Konjunkturpolitik: Das IS-MP Modell
9
6. Kapitel:
Das Konjunkturmodell von Samuelson/Hicks als keynesianische
Konjunkturerklärung
4. Kapitel:
13
Teil II: Wachstumstheorien
14
7. Kapitel:
Grundlagen des Wachstums
14
8. Kapitel:
Wachstum ohne technischen Fortschritt
15
9. Kapitel:
Wachstum mit technischem Fortschritt
17
10. Kapitel: Postkeynesianische Wachstumstheorie
20
Fragen Konjunktur und Wachstum
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Konjunktur und Wachstum
Teil I: Konjunkturtheorie
1. Kapitel: Einführung in die Konjunktur- und Wachstumstheorie
1)
In den einzelnen Volkswirtschaften entscheiden die Akteure, welcher Teil des Volkseinkommens
für Konsum und welcher für Investition verwendet wird. Einige dieser Entscheidungen betreffen
private Ausgaben, andere staatliche.
a) Geben Sie drei Beispiele für private Ausgaben, die Konsum darstellen.
b) Geben Sie drei Beispiele für private Ausgaben, die Investitionen darstellen.
c) Geben Sie drei Beispiele für staatliche Ausgaben, die Konsum darstellen.
d) Geben Sie drei Beispiele für staatliche Ausgaben, die Investitionen darstellen.
2)
Welche Komponenten des BIP werden durch die nachfolgenden Ereignisse berührt?
a) Airbus verkauft ein Flugzeug an die Luftwaffe.
b) Airbus verkauft ein Flugzeug an die Lufthansa.
c) Airbus verkauft ein Flugzeug an American Airlines.
d) Airbus verkauft ein Flugzeug an Lotte Kotthoff.
e) Airbus verkauft ein Flugzeug, das letztes Jahr hergestellt wurde.
3)
Bei den folgenden Fragestellungen handelt es sich um je eine Aussage aus einzelwirtschaftlicher
Sicht (Teil a) und aus gesamtwirtschaftlicher Sicht (Teil b). Gehen Sie zunächst von einer
geschlossenen Volkswirtschaft aus.
Erläutern Sie Ihre Antworten zu a) und b)! (Hinweis: Ein „Ja“ oder ein „Nein“ reicht als Antwort
nicht aus!)
1a) Wird der Umsatz ansteigen, wenn ein Bäcker sein Geschäft abends 2 h länger öffnet?
1b) Wird der Umsatz ansteigen, wenn alle Bäcker ihre Geschäfte abends 2 h länger öffnen?
2a) Wird der Gewinn ansteigen, wenn ein Unternehmen den Lohn seiner Arbeiter um 5 %
senken kann?
2b) Wird der Gewinn ansteigen, wenn alle Unternehmen den Lohn ihrer Arbeiter um 5 %
senken?
3a) Wird der Gewinn ansteigen, wenn ein Unternehmen den Preis für seine Produkte um 3 %
erhöhen kann ohne dass seine Nachfrage zurück geht?
3b) Wird der Gewinn ansteigen, wenn alle Preise um 3 % steigen, ohne dass die Nachfrage
zurück geht?
4a) Wird es für eine Bank ein Problem sein, wenn sich ein Kunde sein Sparbuch auszahlen
lässt?
4b) Wird es für eine Bank ein Problem sein, wenn sich alle Kunden ihre Sparbücher auszahlen
lassen?
5a) Wenn ein Haushalt dieses Jahr spart, hat er dann im nächsten Jahr ein höheres
Einkommen?
5b) Wenn alle Haushalte dieses Jahr sparen, haben sie dann im nächsten Jahr ein höheres
Einkommen?
6a) Würden Sie einem Familienvater raten, einen Familienurlaub mit einem Kredit zu finanzieren,
wenn er damit rechnen muss im kommenden Jahr seinen Arbeitsplatz zu verlieren?
6b) Würden Sie einem Politiker raten, die Staatsausgaben mit einem Kredit zu finanzieren, wenn
er damit rechnen muss, dass im kommenden Jahr die Steuereinnahmen durch eine
konjunkturbedingte Zunahme der Arbeitslosigkeit zurück gehen?
Wiederholen Sie Ihre Analyse mit einer offenen Volkswirtschaft.
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Konjunktur und Wachstum
4)
Zum Begriff der Investition in der Makroökonomie:
a) Frank Lehmann kauft sich eine Jugendstilvilla, Baujahr 1905, Lotte Kotthoff baut für sich
selbst einen neuen, modernen Bungalow. Wie groß sind die gesamten Investitionen: Zwei
Häuser, eines oder keines?
b) Herr Zuckerberg verkauft für 10 Mio. USD Facebook-Aktien an Warren Buffet über die New
York Stock Exchange, Intel verkauft für 10 Mio. USD Aktien im Rahmen einer genehmigten
Kapitalerhöhung und baut damit eine neue Chipfabrik. Wie groß sind die gesamten
Investitionen: 20 Mio. USD, 10 Mio. USD oder 0 USD?
5)
Lotte Kotthoff heiratet ihren Butler. Nach der Hochzeit bedient er sie weiter wie zuvor und erhält
dafür die gleichen Zuwendungen, allerdings als Ehemann und nicht mehr als Angestellter.
a) Wie verändert diese Hochzeit das BIP?
b) Wie sollte diese Hochzeit das BIP verändern?
6)
Lotte Kotthoff ist Schornsteinfegermeisterin. Sie heiratet ihren angestellten Buchhalter. Nach der
Hochzeit erledigt er die Buchhaltung weiter wie zuvor, erhält aber kein Gehalt mehr.
a) Wie verändert diese Hochzeit das BIP?
b) Wie sollte diese Hochzeit das BIP verändern?
c) Wo bleiben die Gehaltszahlungen?
7)
Amazonien hat 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Alle arbeiten halbtags und die zweite
Hälfte des Tages widmen sie der Betreuung und Ausbildung ihrer Kinder. Pro halbem Tag stellt
jeder von ihnen Güter und Dienstleistungen mit einem (Netto-) Produktionswert von 100 € her.
(Der Einfachheit halber sei unterstellt, dass keine Gewinne anfallen. Die einzigen Kosten sind die
Löhne, also ist der Lohn gleich dem Nettoproduktionswert.)
a) Wie hoch ist das BIP?
b) Nun werde in der Ökonomie von Halb- auf Ganztagsarbeit umgestellt. Da die Unternehmen
nicht erwarten, mehr absetzen zu können als zuvor, ist nun die Hälfte der (erwerbsfähigen)
Bevölkerung ganztags beschäftigt. Damit ihre Kinder weiterhin die gleiche Betreuung
erhalten wie zuvor, heuern sie nun die übrigen, nicht mehr in den Fabriken beschäftigten,
Menschen als halbtags Kinderbetreuer an. Die Entlohnung für Kinderbetreuung ist so hoch
wie die Entlohnung in den Büros und Fabriken, mithin ist der Preis für einen halben Tag
Kinderbetreuung gleich 100 €.
Wie hoch ist jetzt das BIP? – Ist Ihrer Meinung nach der Wohlstand gestiegen, wie sieht es
mit der Wohlfahrt?
c) Können Sie ähnliche Effekte aus Ihrer Erfahrung benennen?
d) Welche Gründe fallen Ihnen noch ein, warum das BIP kein zuverlässiger Indikator für die
Wohlfahrt ist?
8)
Erläutern Sie ob und wie die nachfolgenden Ereignisse das reale BIP verändern. Diskutieren Sie,
ob die im BIP erfasste Veränderung die Veränderung der Wohlfahrt widerspiegelt. Unterscheiden
Sie ggf. kurz- und langfristige Wirkungen.
a) Wegen eines schweren Sturms muss der Vergnügungspark Fort Fun für einen Monat
schließen.
b) Die Züchtung einer neuen Rebsorte erhöht die Erträge der badischen Winzer.
c) Der Tarifkonflikt bei den Eisenbahnern führt zu einem vierwöchigen Streik.
d) Quer durch die Wirtschaft müssen Unternehmen aufgrund der schlechten Wirtschaftslage
Arbeiter entlassen.
e) Der Bundespräsident unterschreibt ein Gesetz, das CO2-intensive Produktionsverfahren
verbietet.
f) Mehr Studenten verlassen die Fachhochschule um Rasen zu mähen.
g) Junge Väter reduzieren ihre Arbeitszeit um mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.
h) Die Deutsche Bahn führt in allen Bahnhöfen und Zügen kostenloses Internet ein.
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2. Kapitel Konjunkturbeschreibung: Theorie und Empirie
1)
Grafische Erfassung der Konjunktur:
a) Zeichnen Sie in die linke Grafik einen Konjunkturverlauf mit zwei Zyklen und markieren Sie
im ersten Zyklus die Konjunkturphasen.
b) Zeichnen Sie in die rechte Grafik den Verlauf eines Wachstumszyklus mit zwei Zyklen und
achten Sie darauf, dass die Wachstumsraten nicht negativ werden.
2)
Trendbereinigung einer Datenreihe
a) Welche beiden Möglichkeiten gibt es?
b) Nehmen Sie eine Trendbereinigung der Kurve auf dem Arbeitsblatt vor.
(Beide Möglichkeiten, unterschiedliche Farben)
c) Welche Effekte können Sie feststellen? Beschreiben Sie!
3)
Grafische Erfassung der Konjunktur:
a) Zeichnen Sie in die linke Grafik einen Konjunkturverlauf mit zwei Zyklen und einen
nachlaufenden Indikator.
b) Zeichnen Sie in die rechte Grafik einen Konjunkturverlauf mit zwei Zyklen und einen
antizyklischen Indikator.
4)
Was passiert typischerweise mit
a) dem Konsum,
b) den Investitionen,
c) der Arbeitslosenquote,
wenn das BIP während einer Rezession sinkt?
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Konjunktur und Wachstum
Analysieren Sie die Entwicklung des BSP der BRD im Hinblick auf Hoch- und Tiefpunkte.
Fertigem Sie dazu eine Übersicht an, in der Sie die folgenden Informationen zusammentragen:
a) In welchen Jahren gab es einen Boom, in welchen eine Rezession bzw. Depression
b) Wie lange dauerte der Aufschwung, wie lange der Abschwung?
2500
8,0%
Reales BIP
(linke Skala)
6,0%
2000
Wachstumsrate BIP
(rechte Skala)
4,0%
1500
in %
Mrd. Euro
2,0%
0,0%
1000
19
70
19
72
19
74
19
76
19
78
19
80
19
82
19
84
19
86
19
88
19
90
19
92
19
94
19
96
19
98
20
00
20
02
20
04
20
06
20
08
20
10
20
12
20
14
20
16
5)
-2,0%
500
-4,0%
Jahr
0
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-6,0%
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Konjunktur und Wachstum
3. Kapitel: Ältere Ansätze der Konjunkturerklärung
(Vorkeynesianische Konjunkturtheorien)
1)
Die Krisentheorie von Karl Marx:
a) Erläutern Sie kurz die wichtigsten Annahmen.
b) Warum kommt es nach Karl Marx zum tendenziellen Fall der Profirate?
c) Welche Entwicklungen, die die Krisentheorie von Karl Marx prägen, sind auch heute noch
aktuell?
2)
Die Konjunkturerklärung von F. A. v. Hayek als Beispiel für eine Überinvestitionstheorie
a) Erläutern Sie kurz die auslösenden Faktoren des Aufschwungs.
b) Wie kommt es zu einer Rezession?
c) Welche politischen Maßnahmen leiten sich aus dieser Theorie für den Fall ab, dass die
Wirtschaft in eine Rezession abgleitet?
3)
Nach Joseph Schumpeter führen Innovationen zu Pioniergewinnen.
a) Welche Arten von Innovationen können Sie unterscheiden?
b) Welche Eigenschaften zeichnen den „Schumpeter’schen Unternehmer“ aus?
c) Mit welchem Modell aus der Mikroökonomik (oder dem Marketing) lassen sich die
Pioniergewinne veranschaulichen?
4. Kapitel: Analyse von Nachfrageschwankungen: Das Einkommen-AusgabenModell (E-A-Modell)
Für die folgenden Fragen auf dieser Seite zum E-A-Modell gelten die folgenden Annahmen:
Eine (geschlossene) Volkswirtschaft ohne Staat verfügt über 200 Stunden Arbeitsvolumen. Die
Arbeitsproduktivität betrage 10 (Einheiten Y pro Einheit Arbeit). Die privaten Haushalte fragen
Konsumgüter gemäß der folgenden Konsumfunktion nach:
C = C0 + c · Y
mit C0 = 220 und c = 0,75.
1)
Nehmen Sie an, die (Brutto-)Investitionen seien 100. Wie hoch ist
a) das BIP Y
b) die Beschäftigung
c) die Arbeitslosigkeit?
d) die Ersparnis? (Hinweis: S = Y – C.)
e) Was ändert sich an diesen Größen, wenn sich die Arbeitsproduktivität verdoppelt?
f) Was ändert sich an diesen Größen, wenn sich das Arbeitsangebot verdoppelt?
2)
Nehmen Sie an, die Investitionen steigen um 60. Was geschieht mit dem BIP, dem Arbeitseinsatz
und der Arbeitslosigkeit?
3)
Nehmen Sie an, die Haushalte wollen mehr sparen (= weniger konsumieren). Sie senken daher
ihre Konsumneigung auf c = 0,5.
Was geschieht mit Y, S, dem Arbeitseinsatz und der Arbeitslosigkeit?
Was, wenn sie statt c ihren autonomen Konsum C0 (z. B. auf 190) senken?
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4)
Es gelten weiterhin die obigen Annahmen, es werden jedoch nun die staatlichen Aktivitäten
berücksichtigt:
Der Staat erhebt (Kopf-) Steuern (T) in Höhe von 90. (Durch diese Vereinfachung sind die Steuern
nicht einkommensabhängig. Das ist sozial höchst ungerecht, vereinfacht aber die Rechnung,
ohne etwas am Charakter des Ergebnisses zu ändern.)
Hinweis: Die Haushalte können nur aus ihrem Einkommen nach Steuern nachfragen. C ist daher:
C = C0 + c · Yverf
Yverf = (Y – T)
Bestimmen Sie: das BIP (Y), die Beschäftigung (A), die Arbeitslosigkeit (AL)!
5)
Der Staat benutzt die Steuern, um zusätzliche Staatsnachfrage zu tätigen. Untersuchen Sie aber
zunächst die Wirkungen ohne Berücksichtigung der Steuern aus der vorigen Aufgabe.
Die Nachfrage ist also jetzt:
Y=C+I+G
Bestimmen Sie: das BIP Y, die Beschäftigung, die Arbeitslosigkeit!
6)
Was ist der Nettoeffekt einer steuerfinanzierten Erhöhung der Staatsaugaben?
(Hinweis: Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse aus den Fragen 1, 4 und 5.
7)
Ermitteln Sie die Wirkungen der folgenden Maßnahmen mit Hilfe des Einkommen-AusgabenModells auf Gleichgewichtseinkommen und Beschäftigung. Gehen Sie dabei zur Vereinfachung
zunächst von einer Kopfsteuer aus. Die Arbeitsproduktivität beträgt 4, das Arbeitsangebot 80.
(1) YNE = C + I + G + NX
(2) C =C0 + c ⋅ Yver = 60 + 0,6 ⋅ Yver
(3) Yver = Y – T
(4) I = I0 = 50
(5) T = T0 = 30
(6) G = G0 = 30
(7) NX = NX0 = 0
(8) YAT = Y
(9) YAT = YNE
a)
Geben Sie an, um welche Art von Gleichung es sich bei den Gleichungen (1), (2), (3) und (9)
handelt.
b) Wie groß sind Gleichgewichtseinkommen, Budgetsaldo des Staates, Beschäftigung, und
Arbeitslosigkeit im Ausgangsgleichgewicht?
c) Ermitteln Sie die Wirkung einer Steuersenkung um 10 Mrd. € auf Einkommen und
Beschäftigung.
d) Anstelle einer Kopfsteuer werden 10 % des Einkommens als Steuer erhoben
(5a) T = 0,1 ⋅ Y.
Wie hoch sind nun das Gleichgewichtseinkommen und der Budgetsaldo des Staates?
e) Wie verändern sich das Gleichgewichtseinkommen und der Budget-Saldo, wenn der Staat
nun (mit Steuergleichung (5a)) seine Ausgaben um 10 Mrd. € erhöht?
f) Erläutern Sie an einem Beispiel der Staatsausgaben, die Wirkung der sog. „Automatischen
Stabilisatoren“!
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8)
Das Budget-Defizit Griechenlands beträgt 12,5 %, das strukturelle Defizit liegt bei 11,9 % des BIP.
Die Staatsverschuldung beträgt rund 100 % des BIP (Schätzung für 2011, Economist). Das
durchschnittliche Wachstum des realen BIP lag in den Jahren vor der Krise bei rund 1,2 %, die
Inflationsrate bei rund 2,4 %.
a) Bitte erklären Sie den Unterschied zwischen laufendem und strukturellem Defizit.
b) Angenommen, Griechenland behält sein strukturelles Defizit bei und kehrt zu den
Wachstums- und Inflationsraten der Vor-Krisenzeit zurück: Wie wird sich die
Staatsschuldenquote langfristig entwickeln? (Bitte geben Sie auch den Ansatz an.)
c) Angenommen, Griechenland will langfristig eine Schuldenquote von 60% des BIP erreichen.
Wie hoch dürfte das Defizit dann nur sein? Wie hoch ist der Konsolidierungsbedarf im
Vergleich zu b)?
d) Griechenland kann sich zu 7% am Kapitalmarkt refinanzieren.
da) Was verstehen Sie unter dem Primärüberschuss?
db) Wie hoch müsste der Primärüberschuss [in % des BIP] sein, wenn die Defizitquote
erreicht werden soll, die Sie unter (c) ausgerechnet haben?
dc) Wie hoch, wenn die Schuldenquote bei 100% stabilisiert werden soll?
e) Griechenland hat eine Steuerquote von knapp 24% des BIP. (Nein, das ist nicht wenig: die
Steuerquote von Deutschland liegt bei 23%. Die höhere Staatsquote (gesamte
Staatsausgaben / BIP = ca. 45 %) ergibt sich durch die Addition von Sozialabgaben und
Neuverschuldung.) Wie viel % des Steueraufkommens müssten für den Schuldendienst
aufgewandt werden?
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5. Kapitel: Ansatzpunkte für die Konjunkturpolitik: Das IS-MP Modell
1)
In einer Volkswirtschaft liegt das Arbeitsangebot bei 200 Arbeitseinheiten und die Arbeitsproduktivität ist 5. Die aktuelle Produktion beträgt 940 Einheiten. Die Zielinflationsrate der Zentralbank
liegt bei 2 % und die aktuelle Inflationsrate bei 3,3 %. Die Zentralbank folgt der Taylor-Regel mit
den Parametern α und β gleich 0,5. Sie geht davon aus, dass der natürliche Zins 5 % ist.
a) Welchen Realzins sollte die Zentralbank anstreben?
b) Welchen Nominalzins wird die Zentralbank entsprechend a) setzen?
2)
In einer Volkswirtschaft sind folgende Verhaltensgleichungen gegeben:
a) Leiten Sie die IS Funktion grafisch her
b) Wie verschiebt sich die IS Funktion, wenn sich die Investitionsfunktion um 4 Kästchen nach
oben verschiebt?
3) Beschreiben Sie wie, wenn überhaupt die folgenden Entwicklungen die IS- und/oder die MPKurve beeinflussen.
a) Die Zentralbank ändert ihre Geldpolitik dahingehend, dass sie nun bei jedem Einkommen
einen geringeren Realzins realisieren möchte.
b) Die Staatsnachfrage geht zurück und gleichzeitig ändert die Zentralbank ihre Geldpolitik
dahingehend, dass sie nun bei jedem Einkommen ein höheren Realzins realisieren möchte
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c)
die Geldnachfrage (Liquiditätspräferenz) nimmt zu (d.h. die Zahlungsgewohnheiten der
Haushalte ändern sich so, dass die Haushalte bei jedem Niveau von Zins und Einkommen
eine größere reale Geldmenge halten wollen.
d) Die Regierung beschließt den Staatsverbrauch so zu verändern, dass er steigt, wenn die
privatwirtschaftliche Nachfrage fällt und sinkt, wenn sie steigt.
e) Die EZB ändert ihre Geldpolitik so, dass sie stärker auf Schwankungen des Outputs reagiert.
Sie beschließt daher, die Zinsen künftig stärker anzuheben, wenn die Produktion steigt und
stärker zu senken, wenn die Produktion sinkt.
f) Die Unternehmer werden optimistischer und reagieren weniger auf Zinsänderungen.
4)
gestrichen
5)
Die Wirkung von Fiskal- und Geldpolitik:
a) Beschreiben Sie die Verläufe (Verschiebungen) der IS- und MP-Kurve, sowie die Reaktion
des Einkommens und des Zinssatzes bei folgenden Maßnahmen:
IS-Kurve
MP-Kurve
Einkommen
Zinssatz
Steuererhöhungen
Steuersenkungen
Anstieg des Staatskonsums
Rückgang d. Staatskonsums
Anstieg der Inflationsrate
Erhöhung des Leitzinses
b) Wie würden Sie unter Beachtung der von Ihnen unter Aufgabenteil a) erstellten Ergebnisse
folgende Wirkungen beschreiben:
1. Eine expansive Geldpolitik auf die IS-Kurve
2. Eine expansive Fiskalpolitik auf die IS-Kurve
3. Eine expansive Geldpolitik auf die MP-Kurve
4. Eine expansive Fiskalpolitik auf die MP-Kurve
6)
Unterstellen Sie im Folgenden einen linearer Verlauf der Konsum- und Investitionsfunktion:
C = a + c·(Y - T)
I = b – d·r
wobei a; b; d > 0 und 0 < c < 1.
Die Geldpolitik ist durch folgende Regel beschrieben
r=r.
a) Leiten Sie die IS-Kurve her (Y als Funktion des Zinssatzes)
b) Bestimmen Sie das Gütermarktgleichgewicht, dass sich durch die IS-Kurve im
Zusammenspiel mit der geldpolitischen Regel ergibt.
c) Bestimmen Sie das Gütermarktgleichgewicht, dass sich durch die IS-Kurve im
Zusammenspiel mit einer alternativen geldpolitischen Regel ergibt:
r = r + e⋅Y ;
wobei e > 0.
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d) Geben Sie die Annahme eines konstanten Preisniveaus auf. Unterstellen Sie für die
Geldpolitik:
r = r + f ⋅π
wobei π die Inflationsrate bezeichnet und f > 0. Lösen Sie für π als Funktion von Y
(Gesamtnachfragefunktion) und stellen Sie die Lösung graphisch dar.
7)
In einer Volkswirtschaft sind folgende Verhaltensgleichungen gegeben:
YNE = C + I + G + NX
C = C0 + c ⋅ Y = 100 + 0,75 Y
Konsumfunktion
I = I0 – h ⋅ r = 80 – 750 rZB
Investitionsfunktion
G = G0 = 100
Staatsverbrauch
NX = NX0 = 0
Nettoexporte
YAT
Angebotsfunktion
YAT
=Y
=
YNE
Gleichgewichtsbedingung
A = A0 = 400
Arbeitsangebot
a = 2,5
Arbeitsproduktivität
π=4%
Inflationsrate
πZ
Zielinflation der Zentralbank
=2%
α = β = 0,5
Gewichtungsfaktoren der Zentralbank
Die MP Kurve entspricht der Taylor-Regel mit realen Zinssätzen. Sie lautet:
 Y − Y pot 
rZB = r Z + α ⋅ (π − πZ ) + β ⋅ 

pot
 Y

mit rZ = Realzins, den die Zentralbank anstrebt um Vollbeschäftigung zu erreichen. Gehen Sie
dabei davon aus, dass die Zentralbank das Vollbeschäftigungseinkommen richtig schätzen kann.
a) Wie hoch ist das Vollbeschäftigungseinkommen?
b) Welchen Zinssatz rZ muss die Zentralbank anstreben, damit das
Vollbeschäftigungseinkommen ohne Berücksichtigung der Taylorregel erzielt wird?
c) Ermitteln Sie den realen Zinssatz und das Sozialprodukt bei dem Güter und Geldmarkt im
Gleichgewicht sind!
d) Wie hoch sind die Investitionen?
e) Welchen nominalen Zinssatz wird die Zentralbank setzen?
f) Herrscht Vollbeschäftigung?
g) Welchen nominalen Zinssatz wird die Zentralbank setzen, wenn Inflationsziel und
Vollbeschäftigung erreicht sind?
8)
Die Fed verhalte sich nach folgender (vereinfachter) Regel:
r = r0 + a · Y
wobei der Wert der Konstanten i0 wieder den Einfluss der hier nicht thematisierten Faktoren rz,
πz, π und Ypot widerspiegelt. Das Einkommen ergibt sich vereinfacht durch:
YNE =
C =
I
=
C+I+G
C0 + c · Y
I0 – b · r
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G
= G0
Y
YAT = YNE
YAT =
Die durchschnittliche Sparquote sei in den USA bei 20 %. Unabhängig vom Einkommen
konsumieren die Amerikaner $ 100 Mrd. Der Staat gebe $ 1 Bio. aus und die autonomen privaten
Investitionen I0 seien bei $ 1.100 Mrd. r0 sei 0,02 und a = 0,000005 und b sei $ 10.000 Mrd.
a) Wie hoch sind das Einkommen, der Konsum, der Zinssatz und die Investition?
b) Wenn der Staat seine Ausgaben um $ 100 Mrd. erhöht, wie verändert sich dann das
Einkommen? Leiten Sie formal ab und geben sich den absoluten Wert an!
c) Angenommen die amerikanische Wirtschaft wäre bereits vor der Ausgabenerhöhung an ihrer
Kapazitätsgrenze gewesen. Was bedeutet dies für die Abschreibungen?
d) Wie weit müsste die Fed den Zins ändern, um das alte Einkommen aus Aufgabe a) zurück zu
erlangen?
9)
In den 70er Jahren versuchte die SPD geführte Regierung, die Arbeitslosigkeit über staatliche
Konjunkturprogramme abzubauen. Gleichzeitig versuchte die Bundesbank, die Inflation über
hohe Zinssätze zu bekämpfen. Bitte stellen Sie dies im IS-MP-Diagramm dar.
10) In der Finanzkrise senkten die Zentralbanken weltweit ihre Zinssätze. Auch die EZB senkte den
Hauptrefinanzierungssatz von 4 % zu Jahresbeginn 2008 auf 1 % im Frühjahr 2009. Trotzdem
blieben die Investitionen auf einem niedrigen Niveau und man sprach von einer Kreditklemme.
Erklären Sie diese Entwicklung im IS-MP Modell!
a) Skizzieren Sie das Ausgangs-Gleichgewicht. Was beschreiben IS- und MP-Kurve?
b) Wie lässt sich der Einbruch des BIP in der Krise abbilden?
c) Wie reagierte die Geldpolitik. (Welche Kurve ist betroffen?) Warum reichte das nicht?
d) Wie lässt sich die Fiskalpolitik im Modell darstellen?
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6. Kapitel: Das Konjunkturmodell von Samuelson/Hicks als keynesianische
Konjunkturerklärung
1)
Das Konjunktur Modell von Samuelson/Hicks:
Gegeben sind folgende Funktionen, die eine geschlossene Volkswirtschaft beschreiben:
YtNE = Ct + It + Gt
Ct = C0 + c ⋅ Yt −1
It = γ ⋅ ( Ct − Ct −1 )
Gt = G0
YtAT = Yt
YtAT = YtNE
Konsumfunktion
Investitionsfunktion
Staatsverbrauch
Angebotsfunktion
Gleichgewichtsbedingung
Für die Parameter werden folgende Werte ermittelt:
C0 = 200
G0 = 1.700
c = 0,7
γ = 1,5
a) Wie hoch ist das langfristige Gleichgewichtseinkommen.
b) Wann wird dieses Einkommen erreicht, d.h. ist diese Volkswirtschaft stabil?
2)
Welche der folgenden Parameterkonstellationen führen zu Schwingungen und welche zu einem
stabilen Gleichgewicht?
Konsumneigung
Akzelerator
a)
0,9
0,3
b)
0,6
1,2
c)
0,5
2
d)
0,8
2,8
e)
0,5
2,5
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stabil
schwingend
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Teil II: Wachstumstheorien
7. Kapitel: Grundlagen des Wachstums
1a) Der Begriff des stetigen Wachstums
a) Formulieren Sie eine Definition, was Sie unter einem „stetigen Wachstum“ verstehen!
b) Fertigen Sie eine Skizze an, in der das BIP in der Zeit von 2000 bis 2012 „stetig“ wächst.
c) Woran können Sie in der Skizze erkennen, dass das Wachstum konstant ist?
1b) Definieren Sie die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes
a) in diskreter Form
b) in stetiger Form
c) Welchen Vorteil bringt es, zur graphischen Darstellung einer kontinuierlich wachsenden
Größe den Logarithmus dieser Größe abzutragen?
2)
Die Entwicklung des realen PKE in der BRD: Im Jahr 1960 betrug das reale Pro-Kopf-BIP 7.705 $
(in konstanten $). Wie hätte das PKE sich seit 1960 entwickelt, wenn es konstant mit
a) 2 % pro Jahr gewachsen wäre?
b) 3 % pro Jahr gewachsen wäre?
c) Ist das PKE der Bundesrepublik in diesen Jahren mit einer gleichbleibenden Rate
gewachsen?
d) Falls nicht: Ist die Wachstumsrate im Zeitablauf wohl gestiegen oder gefallen?
Hinweis das PKE betrug 7.705 $ (in konstante $) im Jahr 1960. Berechnen Sie einige Stützjahre für das
Volkseinkommen (z.B. alle 5 oder 10 Jahre) und zeichnen Sie die beiden Kurven in das Schaubild ein.
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Konjunktur und Wachstum
3)
In der EU beträgt das reale Pro-Kopf-Einkommen 20.000 $ und wächst mit 2 % pro Jahr. In Indien
liegt das reale Pro-Kopf-Einkommen bei 1.000 $ und wächst aber mit 6 %.
a) Wie lange dauert es, bis sich das reale Pro-Kopf-Einkommen in der EU und in Indien verdoppelt hat? -Leiten Sie dafür zunächst die erforderliche allgemeine Berechnungsregel her!
b) Wie lange dauert es, bis Indien die EU eingeholt hat?
c) Wie würde sich die Zeitdauer verändern, wenn das Pro-Kopf-Einkommen in Indien mit 9 %
wächst?
4)
Berechnen Sie das reale Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens für die Zeit von 1999 bis 2008 für
folgende Länder:
a) Demokratische Republik Kongo, Wachstumsrate der Bevölkerung 3,0 %, Wachstumsrate des
realen Outputs -1,8 %
b) Estland, Wachstumsrate der Bevölkerung 0,4 %, Wachstumsrate des realen Outputs 4,2 %
c) Indien, Wachstumsrate der Bevölkerung 2,0 %, Wachstumsrate des realen Outputs 6,0 %
d) Kanada, Wachstumsrate der Bevölkerung - 0,5 %, Wachstumsrate des realen Outputs -2,5 %
8. Kapitel: Wachstum ohne technischen Fortschritt
1)
Die Volkswirtschaft Arminia hat folgende geschätzte aggregierte Pro-Kopf-Produktionsfunktion
unter der Annahme, dass Humankapital pro Kopf und Produktionstechnik konstant sind:
Y
K
= 80 ⋅
A
A
Darin ist Y das reale BIP, A die Anzahl der Arbeiter und K die Menge an Realkapital. Das Land
Arminia hat 40 Arbeiter.
a) Berechnen Sie das reale Pro-Kopf-BIP und die Kapitalintensität pro Arbeiter für
unterschiedliche Bestände an Realkapital gemäß der untenstehenden Tabelle:
K
A
€ 0
40
€ 10
40
€ 40
40
€ 70
40
€ 100
40
K/A
Y/A
Y
b) Zeichnen Sie die aggregierte Produktionsfunktion für die verschiedenen K.
c) Hat die aggregierte Produktionsfunktion in Bezug auf das Realkapital ein abnehmendes
Grenzprodukt? – Begründen Sie Ihre Antwort anhand der Zeichnung!
2)
Die bessere (Berufs-)Ausbildung von Frauen in Deutschland hat den Anteil der Frauen an den
Erwerbspersonen in den letzten 20 Jahren erhöht.
a) Welche Auswirkungen erwarten Sie gemäß dem Solow-Modell für das Volkseinkommen, für
das Einkommen pro ArbeiterIn und für das Pro-Kopf-Einkommen?
b) Warum könnte es sein, dass Sie die in a) gemachten Aussagen nicht in der amtlichen
Statistik wiederfinden?
c) *Sternchenfrage*: Wieso könnte eine bessere Ausbildung von Frauen dazu führen, dass die
Bevölkerung langsamer wächst? – Welche Rolle spielt die Altersvorsorge bei Ihren
Überlegungen?
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Konjunktur und Wachstum
3)
Zwei Länder A und B haben dieselbe Produktionsfunktion
Y = F (K, A ) = K 0,5 ⋅ A 0,5 .
In beiden Ländern gilt n = 0 und δ = 0,05. Die Sparquote s beträgt im Land A 10% und im Land B
20 %.
a) Geben Sie unter Verwendung der Bedingung eines Wachstumsgleichgewichts, s⋅⋅f(k) = δ⋅k,
δ⋅
für beide Länder die Steady-State-Werte der Kapitalintensität sowie des Einkommens und
Konsums je Arbeitskraft an! Interpretieren Sie die Steady States!
b) Angenommen, beide Länder starten mit einem Kapitalstock je Arbeitskraft von 2. Welche
Einkommens- und Konsumniveaus je Arbeitskraft herrschen dann in den beiden Ländern im
Ausgangsjahr vor?
c) Geben Sie in der unten stehenden Sequenztabelle die Entwicklung der Kapitalstocks, des
Einkommens und des Konsums je Arbeitskraft für die nächsten 5 Jahre an!
d) Wie viel Jahre dauert es, bis das Land B einen höheren Konsum erreicht hat als das Land A?
Jahr
Armenien
k
y
Babylon
c
k
y
c
0
1
2
3
4
5
4)
In der Vorlesung wurde gezeigt, wie das Solow-Modell das deutsche Wirtschaftswunder nach
dem Zweiten Weltkrieg erklären kann, wenn man davon ausgeht, dass durch den Krieg ein
Großteil des Kapitalstocks zerstört wurde. Überlegen Sie nun was passiert, wenn der Krieg nicht
den Kapitalstock zerstört, sondern einen Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung tötet.
a) Was ist die unmittelbare Wirkung auf das BIP und das Pro-Kopf-Einkommen?
b) Wie entwickelt sich das Pro-Kopf-Einkommen nach Kriegsende, wenn wir annehmen, dass
die Volkswirtschaft vor dem Krieg in einem Steady-state Gleichgewicht war und dass sich
die Sparquote nicht geändert hat?
c) Ist die Wachstumsrate des Pro-Kopf-Einkommen direkt nach dem Krieg größer oder kleiner
als normal?
5)
Die Bevölkerung in der Bundesrepublik schrumpft vermutlich in der Zukunft.
Was erwarten Sie nach dem Solow-Modell
a) Für das Wachstum des BIP?
b) Für die Entwicklung PKE?
c) Für das Einkommen pro Erwerbstätigem?
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6)
In der nachfolgenden Grafik sehen Sie die Bevölkerungspyramide Deutschlands zu
unterschiedlichen Zeiten:
Quelle: http://www.freie-jahre.de/spurwechsel/02_image9.jpg
a)
Beschreiben Sie die einzelnen Schaubilder und geben Sie ggf. Begründungen für die
abgebildeten Entwicklungen.
b) Welche Form der Bevölkerungspyramide sollte die Politik Ihrer Meinung nach anstreben,
wenn sie eine „nachhaltige Entwicklung“ anstrebt?
c) Die Bevölkerungspyramide im linken Schaubild wird in den Medien (und in Broschüren der
Lebensversicherungsgesellschaften) häufig als politisches Leitbild propagiert. Mit welchen
zwei Effekten müssen Sie alternativ rechnen, wenn eine Bevölkerung dem entspricht?
7)
Die Goldene Regel der Kapitalakkumulation gibt an, unter welchen Bedingungen der Pro-KopfKonsum im steady state maximal wird. Für das Land Marmoria gilt die Produktionsfunktion:
y = k . Das Grenzprodukt lässt sich durch die Formel GPK =
1
bestimmen. Der
2 k
Abschreibungssatz ist 2 %.
a) Bestimmen Sie bei welcher Kapitalintensität (k*) der Pro-Kopf-Konsum maximal wäre.
b) Bestimmen Sie bei welcher Sparquote (s) der Pro-Kopf-Konsum maximal wäre.
c) Bestimmen Sie den maximalen Pro-Kopf-Konsum (c*).
d) Nehmen Sie an, das Land Marmoria spart weniger als es der Goldenen Regel entspricht und
dementsprechend ist auch der Kapitalstock zu klein. Durch wirtschaftspolitische
Maßnahmen erhöht das Land nun die Sparquote. Was bedeutet dies für den Konsum, die
Investitionen und die Produktion?
e) Was könnte dagegen sprechen, dass die Sparquote erhöht wird, auch wenn dies nach der
Goldenen Regel sinnvoll wäre?
9. Kapitel: Wachstum mit technischem Fortschritt
1)
Eine Volkswirtschaft, die dem Solow-Modell entspricht, hat die folgende gesamtwirtschaftliche
Pro-Kopf-Produktionsfunktion:
y= k
a)
Bestimmen Sie die Bedingung für das Steady State Gleichgewicht in Abhängigkeit von s, n, g
und δ.
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b) Eine entwickelte Volkswirtschaft hat eine Sparrate von 28 % und ein Bevölkerungswachstum
von 1 %. Ein Entwicklungsland hat eine Sparrate von 10 % und ein Bevölkerungswachstum
von 4 %. In beiden Ländern sei g = 0,02 und δ = 0,04. Berechnen Sie das Pro-KopfEinkommen für die beiden Länder.
c) Mit welchen politischen Maßnahmen könnte man dem Entwicklungsland helfen?
2)
In den beiden Ländern, Borussia und Arminia, gilt das Solow-Modell. Sie haben
beide die gleiche Cobb-Douglas Produktionsfunktion
Y = F(K, A) = a ⋅ K α ⋅ A1−α ,
setzen aber unterschiedliche Mengen von Arbeit und Kapital ein. Borussia spart 32
% des Einkommens, Arminia dagegen 10 %. Das Bevölkerungswachstum ist in
Borussia 1 % p.a. und in Arminia 3 %. In beiden Ländern beträgt die Rate des
technischen Fortschritts 2 % p.a. und der Abschreibungssatz liegt bei 5 % p.a.
a) Wie lautet die Pro-Kopf-Produktionsfunktion y = f(k)?
b) Bestimmen Sie das Pro-Kopf-Einkommen im steady-state Gleichgewicht. (In Ihrer Antwort
spielt der Parameter α eine wichtige Rolle).
c) Für a = 1: Wenn der Parameter α in beiden Ländern den Wert 1/3 annimmt, wie groß sind
dann die Pro-Kopf-Einkommen in Borussia und Arminia?
d) Nennen Sie zwei politische Maßnahmen, mit denen man Arminia helfen könnte, einen
höheren Lebensstandard zu verwirklichen.
3)
Erläutern Sie mit Hilfe des Solow-Modells, warum die Gewerkschaften neben dem
Inflationsausgleich auch eine Teilhabe am Produktivitätsfortschritt fordern. Das Sozialprodukt
wächst real mit 1,7%, die Bevölkerung schrumpft mit 0,2 % und die Inflation liegt bei 2 %.
a) Welche Lohnsteigerung sollten die Gewerkschaften fordern?
b) Welche Annahme des Solow Modells könnte sich in diesem Zusammenhang als kritisch
erweisen?
4)
Nehmen Sie zu den folgenden Aussagen eines deutschen Politikers in einem Interview bei
Günter Jauch kritisch Stellung: Argumentieren Sie im Hinblick auf die Konsequenzen nur mit
dem Solow Modell!
a) „Wenn wir es erreichen, dass ein größerer Anteil des BIP für Investitionen verwendet wird,
so würde dies die Produktivität verbessern und den Lebensstandard der Bevölkerung
erhöhen.“
b) „Da das BIP-Wachstum der USA in der letzten Dekade immer höher war als das deutsche,
müssen wir uns die Vereinigten Staaten als Vorbild nehmen.“
5)
Warum wird in Ländern wie Deutschland oder Japan ein geringes Bevölkerungswachstum,
gleichzeitig in Ländern wie Bangladesch oder Pakistan aber ein hohes Bevölkerungswachstum
als ökonomisches Problem gesehen?
6)
Erklären Sie inwiefern die volkswirtschaftlich optimale Investitionshöhe in Humankapital auch
von der Lebenserwartung der eigenen Bevölkerung abhängt!
7)
Die Regierung beschließt die Gründung von staatlichen Forschungsinstituten. Dadurch nimmt
der technische Fortschritt zu. Zeigen Sie grafisch und tabellarisch, wie diese Entwicklung auf
a) Kapital pro effizientem Arbeiter (grafisch und tabellarisch)
b) Kapital pro Arbeiter (tabellarisch)
c) Kapitalstock (tabellarisch)
d) Output pro effizientem Arbeiter (grafisch und tabellarisch)
e) Output pro Arbeiter (tabellarisch)
f) Output (tabellarisch)
wirkt.
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Konjunktur und Wachstum
8)
Der Bildungsgrad, den ein typischer Einwohner erreicht, kann von Land zu Land stark variieren.
Vergleichen Sie ein Land mit einem hohen Bildungsgrad der Einwohner mit einem Land mit
einem niedrigeren Bildungsgrad. Zur Vereinfachung soll die Ausbildung nur auf die Effektivität
der Arbeit wirken.
Hinsichtlich des Bevölkerungswachstums, der Sparquote, der Abschreibungsrate und der Rate
des technischen Fortschritts sind beide Länder identisch. Beide Länder sollen durch das SolowModell zutreffend beschrieben werden und befinden sich im steady-state Gleichgewicht. Was
erwarten Sie für die folgenden Größen:
a) Wachstumsrate des Volkseinkommens.
b) Niveau des Pro-Kopf-Einkommens.
c) Reallohn.
d) Realzins.
9)
in der Volkswirtschaft Alemania sind die Menschen in zwei Sektoren beschäftigt: Entweder dem
industriellen Sektor oder dem Bildungssektor. Der Anteil u der im Bildungssektor Beschäftigten
beträgt 20 %. Der Industriesektor produziert gemäß der folgenden Produktionsfunktion:
2/3
Y = K1/3 ⋅ ( 0,8 ⋅ A ⋅ E )
Wenn 20 % der Beschäftigten im Bildungssektor arbeiten, erhöht sich das Wissen, so dass die
Effizienz der Arbeit E jährlich mit einer Rate von 3 % steigt. Der Kapitalstock steigt jährlich um
die Nettoinvestitionen, wobei die Sparrate 20 % und die Abschreibungsdauer 10 Jahre betragen.
a) Stellen Sie die Gleichung für die Nettoinvestitionen auf!
b) Berechnen Sie die fehlenden Werte in der untenstehenden Tabelle für A0 = 640.
Jahr
K
E
0
1.000
1
(1-u)⋅⋅A⋅⋅E
Y
∆E
∆K
1
2
3
4
5
6
c) Mit welcher Rate wächst das Einkommen im 6. Jahr? – Mit welcher Rate wird es sich
vermutlich langfristig entwickeln?
10) In dieser Aufgabe wird das Wachstumsmodell mit 2 Sektoren genauer untersucht.
a) Schreiben Sie die Produktionsfunktion für die Güterproduktion um in Output pro effektivem
Arbeiter und in Kapital pro effektivem Arbeiter.
b) Wie hoch sind in dieser Wirtschaft die Break-Even Investitionen, also die Investitionshöhe,
bei der der Kapitalstock pro effektivem Arbeiter konstant bleibt?
c) Wie lautet die fundamentale Bewegungsgleichung (∆
∆k = Sparen - Break-Even Investitionen)
in diesem Modell? Verwenden Sie diese Gleichung um eine Zeichnung für das Gleichgewicht
anzufertigen.
Hinweis: Die Zeichnung ähnelt sehr der des Solow Modells.
d) Wie lautet die steady-state-Wachstumsrate des Outputs pro Arbeiter in dieser Wirtschaft? –
Wie beeinflussen die Sparquote s und der Anteil der Beschäftigten in den Universitäten u
die steady-state-Wachstumsrate?
e) Verwenden Sie die Zeichnung für die Analyse, wie eine Erhöhung von u wirkt.
Hinweis: Die Erhöhung von u verschiebt beide Kurven!
f) Ist eine Erhöhung von u immer gut? – Begründen Sie Ihre Antwort.
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11) Im Studienbuch wurde gesagt, dass technischer Fortschritt positive und negative externe Effekte
haben kann.
a) Erläutern Sie positive und negative externe Effekte anhand von Beispielen, die nicht im
Studienbuch sind.
b) In wie weit gibt es Gemeinsamkeiten mit Schumpeters Konjunkturtheorie?
10. Kapitel: Postkeynesianische Wachstumstheorie
1)
In der betrachteten Volkswirtschaft gilt die Cambridge-Gleichung r =
gK
. Ökonomen haben
sP
herausgefunden, dass bei einem Kapitalstock von 800 Mrd. € und bei jährlichen Investitionen von
40 Mrd. die Rendite bei 10 % liegen würde.
a) Berechnen Sie die Angebotsgleichung für das Kapital gemäß der Cambridge-Gleichung im
Modell von Kaldor.
b) Die Nachfrage nach Kapital ergibt sich aus der Gleichung g K = γ + β ⋅ r e . Erläutern Sie die
Parameter γ und β.
c) Ermitteln Sie die gleichgewichtige Wachstumsrate für γ = 0,02 und β = 0,3.
d) Die Unternehmen beschließen die Sparquote auf 40 % zu ändern. Welche neue
gleichgewichtige Wachstumsrate ist damit verbunden?
e) Kommentieren Sie die Ergebnisse von c) und d) im Vergleich!
2)
Gegeben sei das erweiterte Kaldor-Modell mit den beiden Gleichungen:
gS = sP ⋅
m⋅u
und gI = γ + gr ⋅ m + ν ⋅ u (Symbole wie im Studienbuch)
v
In der Zeichnung ist eine Reallohnsteigerung (grau) eingezeichnet.
a) Begründen Sie, warum die Reallohnsteigerung die beiden Kurven verändert.
b) Welche drei Fälle können im Hinblick auf das neue Gleichgewicht unterschieden werden?
Beschreiben Sie die drei Fälle und markieren Sie die Bereiche in der Zeichnung.
c) Welche Wirkung hätte eine Erhöhung der Staatsausgaben in diesem Modell? (Verbale
Erläuterung, für die grafische Darstellung gibt es einen Sonderpunkt.)
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