Konjunkturtheorie und - FH

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Konjunktur und Wachstum
Kapitel 1:
Neoklassische Wachstumstheorie
Bitte bilden Sie kleine Gruppen und beantworten/diskutieren Sie folgende Fragen (Zeit: 15 Min.)
1) Der Begriff des stetigen Wachstums
a) Formulieren Sie eine Definition, was Sie unter einem „stetigen Wachstum“ verstehen!
b) Fertigen Sie eine Skizze an, in der das BIP in der Zeit von 2000 bis 2012 „stetig“ wächst.
c) Woran können Sie in der Skizze erkennen, dass das Wachstum konstant ist?
2) In den einzelnen Volkswirtschaften entscheiden die Akteure, welcher Teil des
Volkseinkommens für Konsum und welcher für Investition verwendet wird.
Einige dieser Entscheidungen betreffen private Ausgaben, andere staatliche.
a) Geben Sie drei Beispiele für private Ausgaben, die Konsum darstellen.
b) Geben Sie drei Beispiele für private Ausgaben, die Investitionen darstellen.
c) Geben Sie drei Beispiele für staatliche Ausgaben, die Konsum darstellen.
d) Geben Sie drei Beispiele für staatliche Ausgaben, die Investitionen darstellen.
3) Problematisches BIP
Amazonien hat 1000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Alle arbeiten halbtags und die zweite
Hälfte des Tages widmen sie der Betreuung und Ausbildung ihrer Kinder. Pro halbem Tag stellt
jeder von ihnen Güter und Dienstleistungen mit einem (Netto-) Produktionswert von 100 € her.
(Der Einfachheit halber sei unterstellt, dass keine Gewinne anfallen. Die einzigen Kosten sind die
Löhne, also ist der Lohn gleich dem Nettoproduktionswert.)
a) Wie hoch ist das BIP?
Nun werde in der Ökonomie von Halb- auf Ganztagsarbeit umgestellt. Da die Unternehmen nicht
erwarten, mehr absetzen zu können als zuvor, ist nun die Hälfte der (erwerbsfähigen) Bevölkerung ganztags beschäftigt. Damit ihre Kinder weiterhin die gleiche Betreuung erhalten wie zuvor,
heuern sie nun die übrigen, nicht mehr in den Fabriken beschäftigten, Menschen als halbtags
Kinderbetreuer an. Die Entlohnung für Kinderbetreuung ist so hoch wie die Entlohnung in den
Büros und Fabriken, mithin ist der Preis für einen halben Tag Kinderbetreuung gleich 100 €.
b) Wie hoch ist jetzt das BIP? – Ist Ihrer Meinung nach der Wohlstand gestiegen?
c) Können Sie ähnliche Effekte aus Ihrer Erfahrung benennen?
d) Welche Gründe fallen Ihnen noch ein, warum das BIP kein zuverlässiger Indikator für die
Wohlfahrt ist?
4a) Die Entwicklung des realen PKE in der BRD: Im Jahr 1960 betrug das reale Pro-Kopf-BIP 7.705 $
(in konstanten $). Wie hätte das PKE sich seit 1960 entwickelt, wenn es konstant mit
a) 2 % pro Jahr gewachsen wäre?
b) 3 % pro Jahr gewachsen wäre?
c) Ist das PKE der Bundesrepublik in diesen Jahren mit einer gleichbleibenden Rate
gewachsen?
d) Falls nicht: Ist die Wachstumsrate im Zeitablauf wohl gestiegen oder gefallen?
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Hinweis das PKE betrug 7.705 $ (in konstante $) im Jahr 1960. Berechnen Sie einige Stützjahre für das
Volkseinkommen (z.B. alle 5 oder 10 Jahre) und zeichnen Sie die beiden Kurven in das Schaubild ein.
4b) In der EU beträgt das reale Pro-Kopf-Einkommen 20.000 $ und wächst mit 2 % pro Jahr. In Indien
liegt das reale Pro-Kopf-Einkommen bei 1.000 % und wächst aber mit 6 %.
a) Wie lange dauert es, bis Indien die EU eingeholt hat?
b) Wie würde sich die Zeitdauer verändern, wenn das Pro-Kopf-Einkommen in Indien mit 9 %
wächst?
4c) Berechnen Sie das reale Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens für die Zeit von 1999 bis 2008 für
folgende Länder:
a) Demokratische Republik Kongo, Wachstumsrate der Bevölkerung 3,0 %, Wachstumsrate des
realen Outputs -1,8 %
b) Estland, Wachstumsrate der Bevölkerung 0,4 %, Wachstumsrate des realen Outputs 4,2 %
c) Indien, Wachstumsrate der Bevölkerung 2,0 %, Wachstumsrate des realen Outputs 6,0 %
d) Kanada, Wachstumsrate der Bevölkerung 0,5 %, Wachstumsrate des realen Outputs -2,5 %
5) Die Volkswirtschaft Arminia hat folgende geschätzte aggregierte Pro-Kopf-Produktionsfunktion
unter der Annahme, dass Humankapital pro Kopf und Produktionstechnik konstant sind:
Y
K
 100 
A
A
Darin ist Y das reale BIP, A die Anzahl der Arbeiter und K die Menge an Realkapital. Das Land
Arminia hat 1.000 Arbeiter.
a) Berechnen Sie das reale Pro-Kopf-BIP und die Kapitalintensität pro Arbeiter für
unterschiedliche Bestände an Realkapital gemäß der untenstehenden Tabelle:
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K
A
€ 0
1.000
€ 10
1.000
€ 40
1.000
€ 70
1.000
€ 100
1.000
K/A
Y/A
Y
b) Zeichnen Sie aggregierte Produktionsfunktion für die verschiedenen K.
c) Hat die aggregierte Produktionsfunktion in Bezug auf das Realkapital ein abnehmendes
Grenzprodukt? – Begründen Sie Ihre Antwort anhand der Zeichnung!
8) Die bessere (Berufs-)Ausbildung von Frauen in Deutschland hat den Anteil der Frauen an den
Erwerbspersonen in den letzten 20 Jahren erhöht.
a) Welche Auswirkungen erwarten Sie gemäß dem Solow-Modell für das
Volkseinkommen und das Pro-Kopf-Einkommen?
b) Warum könnte es sein, dass Sie die in a) gemachten Aussagen nicht in der
Statistik wiederfinden?
c) *Sternchenfrage*: Wieso könnte eine bessere Ausbildung von Frauen dazu
führen, dass die Bevölkerung langsamer wächst? – Welche Rolle spielt die
Altersvorsorge bei Ihren Überlegungen?
9) Zwei Länder A und B haben dieselbe Produktionsfunktion
Y  F K,A   K0,5  A0,5 .
In beiden Ländern gilt n = 0 und = 0,05. Die Sparquote s beträgt im Land A 10% und im Land B
20 %.
a) Geben Sie unter Verwendung der Bedingung eines Wachstumsgleichgewichts, sf(k) = k, für
beide Länder die Steady-State-Werte der Kapitalintensität sowie des Einkommens und
Konsums je Arbeitskraft an! Interpretieren Sie die Steady States!
b) Angenommen, beide Länder starten mit einem Kapitalstock je Arbeitskraft von 2. Welche
Einkommens- und Konsumniveaus je Arbeitskraft herrschen dann in den beiden Ländern im
Ausgangsjahr vor?
c) Geben Sie in einer Sequenztabelle die Entwicklung der Kapitalstocks, des Einkommens und
des Konsums je Arbeitskraft für die nächsten 5 Jahre an!
Jahr
0
Armenien
k
y
Babylon
c
k
y
c
1
2
3
4
5
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d) Wie viel Jahre dauert es, bis das Land B einen höheren Konsum erreicht hat als das Land A?
10) Die Bevölkerung in der Bundesrepublik schrumpft vermutlich in der Zukunft.
Was erwarten Sie nach dem Solow-Modell
a) Für das Wachstum des BIP?
b) Für die Entwicklung PKE?
c) Für das Einkommen pro Erwerbstätigem?
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11) Eine Volkswirtschaft, die dem Solow-Modell entspricht hat die folgende gesamtwirtschaftliche
Pro-Kopf-Produktionsfunktion:
y k
a) Bestimmen Sie die Bedingung für das Steady State Gleichgewicht in Abhängigkeit von s, n, g
und d.
b) Eine entwickelte Volkswirtschaft hat eine Sparrate von 28 % und ein Bevölkerungswachstum
von 1 %. Ein Entwicklungsland hat eine Sparrate von 10 % und ein Bevölkerungswachstum
von 4 %. In beiden Ländern sei g = 0,02 und d = 0,04. Berechnen Sie das Pro-KopfEinkommen für die beiden Länder.
c) Mit welchen politischen Maßnahmen könnte man dem Entwicklungsland helfen?
12) In den beiden Ländern, Borussia und Arminia, gilt das Solow-Modell. Sie haben beide
die gleiche Cobb-Douglas Produktionsfunktion
Y  F(K, A)  a  K   A1 ,
setzen aber unterschiedliche Mengen von Arbeit und Kapital ein. Borussia spart 32 %
des Einkommens, Arminia dagegen 10 %. Das Bevölkerungswachstum ist in
Borussia 1 % p.a. und in Arminia 3 %. In beiden Ländern beträgt die Rate des
technischen Fortschritts 2 % p.a. und der Abschreibungssatz liegt bei 5 % p.a.
a) Wie lautet die Pro-Kopf-Produktionsfunktion y = f(k)?
b) Bestimmen Sie das Pro-Kopf-Einkommen im steady-state Gleichgewicht. (In Ihrer
Antwort spielt der Parameter  eine wichtige Rolle).
c) Für a = 1: Wenn der Parameter  in beiden Ländern den Wert 1/3 annimmt, wie
groß sind dann die Pro-Kopf-Einkommen in Borussia und Arminia?
d) Nennen Sie zwei politische Maßnahmen, mit denen man Arminia helfen könnte,
einen höheren Lebensstandard zu verwirklichen.
13) Erläutern Sie mit Hilfe des Solow-Modells, warum die Gewerkschaften neben dem
Inflationsausgleich auch eine Teilhabe am Produktivitätsfortschritt fordern. Das Sozialprodukt
wächst real mit 1,7%, die Bevölkerung schrumpft mit 0,2 % und die Inflation liegt bei 2 %.
a) Welche Lohnsteigerung sollten die Gewerkschaften fordern?
b) Welche Annahme des Solow Modells könnte sich in diesem Zusammenhang als kritisch
erweisen?
14a)
Ein deutscher Politiker erklärt in einem Interview bei Günter Jauch:
„Wenn wir es erreichen, dass ein größerer Anteil des BIP für Investitionen verwendet wird, so
würde dies die Produktivität verbessern und den Lebensstandard der Bevölkerung erhöhen.“
Nehmen Sie zu dieser Aussage kritisch Stellung. Argumentieren Sie im Hinblick auf die
Konsequenzen nur mit dem Solow Modell!.
14b) Warum wird in Ländern wie Deutschland oder Japan ein geringes Bevölkerungswachstum,
gleichzeitig in Ländern wie Bangladesch oder Pakistan aber ein hohes Bevölkerungswachstum
als ökonomisches Problem gesehen?
15) Erklären Sie inwiefern die volkswirtschaftlich optimale Investitionshöhe in Humankapital auch
von der Lebenserwartung der eigenen Bevölkerung abhängt!
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16) Der Bildungsgrad, den ein typischer Einwohner erreicht, kann von Land zu Land stark variieren.
Vergleichen Sie ein Land mit einem hohen Bildungsgrad der Einwohner mit einem Land mit
einem niedrigeren Bildungsgrad. Zur Vereinfachung soll die Ausbildung nur auf die Effektivität
der Arbeit wirken.
Hinsichtlich des Bevölkerungswachstums, der Sparquote, der Abschreibungsrate und der Rate
des technischen Fortschritts sind beide Länder identisch. Beide Länder sollen durch das SolowModell zutreffend beschrieben werden und befinden sich im steady-state Gleichgewicht. Was
erwarten Sie für die folgenden Größen:
a) Wachstumsrate des Volkseinkommens.
b) Niveau des Pro-Kopf-Einkommens.
c) Reallohn.
d) Realzins.
17) in der Volkswirtschaft Alemania sind die Menschen in zwei Sektoren beschäftigt: Entweder dem
industriellen Sektor oder dem Bildungssektor. Der Anteil u der im Bildungssektor Beschäftigten
beträgt 20 %. Der Industriesektor produziert gemäß der folgenden makroökonomischen
Produktionsfunktion:
Y  K1/3   0,8  A  E 
2/3
Wenn 20 % der Beschäftigten im Bildungssektor arbeiten, erhöht sich das Wissen, so dass die
Effizienz der Arbeit E jährlich mit einer Rate von 3 % steigt. Der Kapitalstock steigt jährlich um die
Nettoinvestitionen, wobei die Sparrate 20 % und die Abschreibungsdauer 10 Jahre betragen.
a) Stellen Sie die Gleichung für die Nettoinvestitionen auf!
b) Berechnen Sie die fehlenden Werte in der untenstehenden Tabelle für A0 = 640.
Jahr
K
E
0
1.000
1
(1-u)AE
Y
E
K
1
2
3
4
5
6
c) Mit welcher Rate wächst das Einkommen im 6. Jahr? – Mit welcher Rate wird es sich
vermutlich langfristig entwickeln?
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Kapitel 2:
Keynesianische Wachstumstheorie
1) In einer Volkswirtschaft beträgt der Kapitalstock 800 Mrd. € und die jährlichen Investitionen
liegen bei 100 Mrd. Die Sparquote aus Gewinnen liegt bei 40 %.
a) Berechnen Sie die Angebotsgleichung für das Kapital gemäß der Cambridge-Gleichung im
Modell von Kaldor
b) Die Nachfrage nach Kapital ergibt sich aus der Gleichung g K      r e . Erläutern Sie die
Parameter  und .
c) Ermitteln Sie die gleichgewichtige Wachstumsrate für  = 0,01 und = 0,32.
d) Die Unternehmen beschließen mehr zu sparen, die Sparquote steigt auf 50 %. Welche neue
gleichgewichtige Wachstumsrate ist damit verbunden?
e) Kommentieren Sie die Ergebnisse von c) und d) im Vergleich!
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Kapitel 3:
Konjunkturtheorie
1) Trendbereinigung einer Datenreihe
a) Welche beiden Möglichkeiten gibt es?
b) Nehmen Sie eine Trendbereinigung der Kurve auf dem Arbeitsblatt vor.
(Beide Möglichkeiten, unterschiedliche Farben)
c) Welche Effekte können Sie feststellen? Beschreiben Sie!
2) Analysieren Sie die Entwicklung des BSP der BRD im Hinblick auf Hoch- und Tiefpunkte.
Fertigem Sie dazu eine Übersicht an, in der Sie die folgenden Informationen zusammentragen:
a) In welchen Jahren gab es einen Boom, in welchen eine Rezession bzw. Depression
b) Wie lange dauerte der Aufschwung, wie lange der Abschwung?
2500
8,0%
6,0%
Reales BIP
(linke Skala)
2000
4,0%
Wachstumsrate BIP
(rechte Skala)
1500
in %
Mrd. Euro
2,0%
0,0%
19
70
19
72
19
74
19
76
19
78
19
80
19
82
19
84
19
86
19
88
19
90
19
92
19
94
19
96
19
98
20
00
20
02
20
04
20
06
20
08
20
10
20
12
1000
-2,0%
500
-4,0%
Jahr
0
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-6,0%
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3) Die Krisentheorie von Karl Marx:
a) Erläutern Sie kurz die wichtigsten Annahmen.
b) Warum kommt es nach Karl Marx zum tendenziellen Fall der Profirate?
c) Welche Entwicklungen, die die Krisentheorie von Karl Marx prägen, sind auch heute noch
aktuell?
4) Nach Joseph Schumpeter führen Innovationen zu Pioniergewinnen.
a) Welche Arten von Innovationen können Sie unterscheiden?
b) Mit welchem Modell aus der Mikroökonomik (oder dem Marketing) lassen sich die
Pioniergewinne veranschaulichen?
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Das Einkommen-Ausgaben-Modell:
Für die folgenden Fragen auf dieser Seite gelten die folgenden Annahmen:
Eine (geschlossene) Volkswirtschaft ohne Staat verfügt über 200 Stunden Arbeitsvolumen. Die
Arbeitsproduktivität betrage 10 (Einheiten Y pro Einheit Arbeit). Die privaten Haushalte fragen
Konsumgüter gemäß der folgenden Konsumfunktion nach:
C = C0 + c · Y
mit C0 = 200 und c = 0,8.
5) Nehmen Sie an, die (Brutto-)Investitionen seien 100. Wie hoch ist
a) das BIP Y
b) die Beschäftigung
c) die Arbeitslosigkeit?
d) die Ersparnis? (Hinweis: S = Y – C.)
e) Was ändert sich an diesen Größen, wenn sich die Arbeitsproduktivität verdoppelt?
f) Was ändert sich an diesen Größen, wenn sich das Arbeitsangebot verdoppelt?
6) Nehmen Sie an, die Investitionen steigen um 50. Was geschieht mit dem BIP dem Arbeitseinsatz
und der Arbeitslosigkeit?
7) Nehmen Sie an, die Haushalte wollen mehr sparen (= weniger konsumieren). Sie senken daher
ihre Konsumneigung auf c = 0,5.
Was geschieht mit Y, S, dem Arbeitseinsatz und der Arbeitslosigkeit?
Was, wenn sie statt c ihren autonomen Konsum Co (z. B. auf 180) senken?
8) Es gelten weiterhin die obigen Annahmen, es werden jedoch nun die staatlichen Aktivitäten
berücksichtigt:
Der Staat erhebt (Kopf-) Steuern (T) in Höhe von 100. (Durch diese Vereinfachung sind die
Steuern nicht einkommensabhängig. Das ist sozial höchst ungerecht, vereinfacht aber die
Rechnung, ohne etwas am Charakter des Ergebnisses zu ändern.)
Hinweis: Die Haushalte können nur aus ihrem Einkommen nach Steuern nachfragen. C ist daher:
C = C0 + c · Yverf
Yverf = (Y – T)
Bestimmen Sie: das BIP (Y), die Beschäftigung (A), die Arbeitslosigkeit (AL)!
9) Der Staat benutzt die Steuern, um zusätzliche Staatsnachfrage zu tätigen. Untersuchen Sie aber
zunächst die Wirkungen ohne Berücksichtigung der Steuern aus der vorigen Aufgabe.
Die Nachfrage ist also jetzt:
Y=C+I+G
Bestimmen Sie: das BIP Y, die Beschäftigung, die Arbeitslosigkeit!
10) Was ist der Nettoeffekt einer steuerfinanzierten Erhöhung der Staatsaugaben?
(Hinweis: Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse aus den Fragen 5, 8 und 9.
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11) In einer Volkswirtschaft liegt das Arbeitsangebot bei 200 Arbeitseinheiten und die
Arbeitsproduktivität ist 5. Die aktuelle Produktion beträgt 900 Einheiten. Die Zielinflationsrate der
Zentralbank liegt bei 2 % und die aktuelle Inflationsrate bei 3 %. Die Zentralbank folgt der TaylorRegel mit den Parametern  und  gleich 0,5. Sie geht davon aus, dass der natürliche Zins 5 ist.
a) Welchen Realzins sollte die Zentralbank anstreben?
b) Welchen Nominalzins wird die Zentralbank entsprechend a) setzen?
In einer Volkswirtschaft sind folgende Verhaltensgleichungen gegeben:
a) Leiten Sie die IS Funktion grafisch her
b) Wie verschiebt sich die IS Funktion, wenn sich die Investitionsfunktion um 4 Kästchen nach
rechts verschiebt?
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13) Beschreiben Sie wie, wenn überhaupt die folgenden Entwicklungen die IS und/oder die MP Kurve
beeinflussen.
a) Die Zentralbank ändert ihre Geldpolitik dahingehend, dass sie nun bei jedem Einkommen
einen geringeren Realzins realisieren möchte.
b) Die Staatsnachfrage geht zurück und gleichzeitig ändert die Zentralbank ihre Geldpolitik
dahingehend, dass sie nun bei jedem Einkommen ein höheren Realzins realisieren möchte
c) die Geldnachfrage (Liquiditätspräferenz) nimmt zu (d.h. die Zahlungsgewohnheiten der
Haushalte ändern sich so, dass die Haushalte bei jedem Niveau von Zins und Einkommen
eine größere reale Geldmenge halten wollen.
d) Die Regierung beschließt den Staatsverbrauch so zu verändern, dass er steigt, wenn die
privatwirtschaftliche Nachfrage fällt und steigt, wenn sie sinkt.
e) Die EZB ändert ihre Geldpolitik so, dass sie stärker auf Schwankungen des Outputs reagiert.
Sie beschließt daher, die Zinsen künftig stärker anzuheben, wenn die Produktion steigt und
stärker zu senken, wenn die Produktion sinkt.
14) Die Zentralbank möchte den Zinssatz auf einem bestimmten Niveau fixieren. Beschreiben Sie, wie
sie mit dem Geldangebot bei folgenden Ereignissen reagieren muss. (Nur bei Frage d) ist das
Preisniveau nicht konstant.)
a) Geldnachfrage der Haushalte bei jedem Niveau von Zins und Einkommen nimmt zu.
b) Die Konsumfunktion verschiebt sich nach oben.
c) Das exogen gegebene Preisniveau erhöht sich einmalig.
d) Die zukünftig erwartete Inflationsrate steigt (ohne dass sich das aktuelle Preisniveau ändert.)
15) Die Wirkung von Fiskal- und Geldpolitik:
a) Beschreiben Sie die Verläufe (Verschiebungen) der IS- und MP-Kurve, sowie die Reaktion des
Einkommens und des Zinssatzes bei folgenden Maßnahmen:
IS-Kurve
MP-Kurve
Einkommen
Zinssatz
Steuererhöhungen
Steuersenkungen
Anstieg des Staatskonsums
Rückgang d. Staatskonsums
Anstieg der Geldmenge
Erhöhung des Leitzinses
b) Wie würden Sie unter Beachtung der von Ihnen unter Aufgabenteil a) erstellten Ergebnisse
folgende Wirkungen beschreiben:
1. Eine expansive Geldpolitik auf die IS-Kurve
2. Eine expansive Fiskalpolitik auf die IS-Kurve
3. Eine expansive Geldpolitik auf die MP-Kurve
4. Eine expansive Fiskalpolitik auf die MP-Kurve
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16) In einer Volkswirtschaft sind folgende Verhaltensgleichungen gegeben:
YNE = C + I + G + NX
C = C0 + c  Y = 10 + 0,75 Y
Konsumfunktion
I = I0 + h  i = 60 + 1000 i
Investitionsfunktion
G = G0 = 20
Staatsverbrauch
NX = NX0 = 0
Nettoexporte
YAT
Angebotsfunktion
YAT
=Y
=
YNE
Gleichgewichtsbedingung
A = A0 = 400
Arbeitsangebot
a = 2,5
Arbeitsproduktivität
i* = 5 %
Natürlicher Realzins
=4%
Inflationsrate
Z
Zielinflation der Zentralbank
=2%
 =  = 0,5
Gewichtungsfaktoren der Zentralbank
a) Ermitteln Sie den Zinssatz i* und das Sozialprodukt Y* bei dem Güter und Geldmarkt im
Gleichgewicht sind!
b) Wie hoch sind die Investitionen?
c) Welchen nominalen Zinssatz wird die Zentralbank setzen?
d) Welchen nominalen Zinssatz wird die Zentralbank setzen, wenn Inflationsziel und
Vollbeschäftigung erreicht sind?
Anmerkung: Die MP Kurve lautet:
 Y  Ypot 
rZB  r *   (  Z )    

pot
 Y

Taylor-Regel mit realen Zinssätzen
17) In den 70er Jahren versuchte die SPD geführte Regierung, die Arbeitslosigkeit über staatliche
Konjunkturprogramme abzubauen. Gleichzeitig versuchte die Bundesbank, die Inflation über
hohe Zinssätze zu bekämpfen. Bitte stellen Sie dies im IS-MP-Diagramm dar.
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18) Das Konjunktur Modell von Samuelson/Hicks:
Gegeben sind folgende Funktionen, die eine geschlossene Volkswirtschaft beschreiben:
YtNE  Ct  It  Gt
Ct  c  Yt 1
It     Ct  Ct 1 
Gt  G0
YtAT  Yt
YtAT  YtNE
Konsumfunktion
Investitionsfunktion
Staatsverbrauch
Angebotsfunktion
Gleichgewichtsbedingung
Für die Parameter werden folgende Werte ermittelt:
G0 = 2000
c = 0,75
 = 1,5
a) Wie hoch ist das langfristige Gleichgewichtseinkommen.
b) Wann wird dieses Einkommen erreicht, d.h. ist diese Volkswirtschaft stabil?
19) Welche der folgenden Parameterkonstellationen führen zu Schwingungen und welche zu einem
stabilen Gleichgewicht:
Konsumneigung
Akzelerator
a)
0,9
0,3
b)
0,6
1,2
c)
0,5
2
d)
0,8
2,5
e)
0,5
2,5
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stabil
schwingend
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20) Beantworten Sie folgende Fragestellungen jeweils aus einzel- und gesamtwirtschaftlicher Sicht.
Begründen Sie, wenn sich die Antworten zwischen a) und b) unterscheiden!
1a) Wird der Umsatz ansteigen, wenn ein Bäcker sein Geschäft abends 2 h länger öffnet?
1b) Wird der Umsatz ansteigen, wenn alle Bäcker ihre Geschäfte abends 2 h länger öffnen?
2a) Wird der Gewinn ansteigen, wenn ein Unternehmen den Lohn seiner Arbeiter um 5 %
senken kann?
2b) Wird der Gewinn ansteigen, wenn alle Unternehmen den Lohn ihrer Arbeiter um 5 %
senken?
3a) Wird der Gewinn ansteigen, wenn ein Unternehmen den Preis für seine Produkte um 3 %
erhöhen kann ohne dass die Nachfrage zurück geht?
3b) Wird der Gewinn ansteigen, wenn alle Unternehmen die Preise für ihre Produkte um 3 %
erhöhen ohne dass die Nachfrage zurück geht?
4a) Wird es für eine Bank ein Problem sein, wenn sich ein Kunde sein Sparbuch auszahlen
lässt?
4b) Wird es für eine Bank ein Problem sein, wenn sich alle Kunden ihre Sparbücher auszahlen
lassen?
5a) Wenn ein Haushalt dieses Jahr spart, hat er dann im nächsten Jahr ein höheres
Einkommen?
5b) Wenn alle Haushalte dieses Jahr sparen, haben sie dann im nächsten Jahr ein höheres
Einkommen?
6a) Würden Sie einem Familienvater raten, einen Familienurlaub mit einem Kredit zu finanzieren,
wenn er damit rechnen muss im kommenden Jahr seinen Arbeitsplatz zu verlieren?
6b) Würden Sie einem Politiker raten, die Staatsausgaben mit einem Kredit zu finanzieren, wenn
er damit rechnen muss, dass im kommenden Jahr die Steuereinnahmen zur eine
konjunkturbedingte Zunahme der Arbeitslosigkeit zurück gehen?
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Note HA 1
Note HA 2
Note HA 3
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Note HA 4
Note
Protokoll
Note
Klausur
Endnote
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