Bachelor Thesis KennzahlenCockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Auftraggeber Andreas Brandl Swisscom IT Services Workplace AG Geschrieben von Jérôme Balandras Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Wirtschaft Studiengang Wirtschaftsinformatik (BB) WIBB 4.7 Betreuende Dozentin Prof. Dr. Stella Gatziu Grivas Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Wirtschaft Institut für Wirtschaftsinformatik 18.02.2012 2011/2012 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG I. Ehrenwörtliche Erklärung Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen angefertigt habe. Die wörtlich oder inhaltlich den im Literaturverzeichnis aufgeführten Quellen und Hilfsmitteln entnommenen Stellen sind in der Arbeit als Zitat bzw. Paraphrase kenntlich gemacht. Name: Jérôme Balandras Datum: 14.02.2012 Unterschrift: Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 2 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG II. Management Summary Ausgangslage Im Jahr 2010 übernahm die Swisscom IT Services AG die IT-Dienstleistungsunternehmen Panatronic (Schweiz) AG, Eccotrust Solutions AG sowie die IT-Services + Logistik AG und gründete daraus, zusammen mit bestehenden Teilbereichen von Swisscom IT Services, per 01.01.2011 die neue Swisscom IT Services Workplace AG. Die neu gegründete Firma erbringt Dienstleistungen rund um den Arbeitsplatz. Mit dem Zusammenschluss der verschiedenen Firmen und der Gründung der neuen Unternehmung, vermehrte sich die Anzahl der verwendeten Systeme und Datenquellen. In einigen Geschäftsfeldern werden diese Datenquellen bereits für die Generierung diverser Reports verwendet, währen in anderen Bereichen die nötige Transparenz noch vollständig fehlt. Diese Bachelor Thesis befasst sich mit den Geschäftsfeldern „Printing Services“, „Workplace Services“, „Repair Services“ und „Logistics & Supply Chain“. In diesen Bereichen besteht noch viel Potenzial in Bezug auf die Schaffung von mehr Transparenz und die Definition von Kennzahlen zur Unterstützung des Managements bei der Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Abläufe. Ziele der Arbeit Das Ziel dieser Arbeit ist die Definition von Kennzahlen, welche im Anschluss in eine Mischung aus traditionellem Kennzahlensystem und modernem Performance Measurement System überführt werden, um das Management in den genannten Punkten zu unterstützt. Um den daraus resultierenden Nutzen zu maximieren, soll dazu äusserst strukturiert und auf der Basis von literarisch recherchierten Erkenntnissen aus der Theorie und Praxis vorgegangen werden. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 3 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Vorgehen im Projekt Im Anschluss an die entsprechenden Recherchen wurde das Projekt in vier Hauptprojektphasen unterteilt: einer Analysephase, einer Design- und Entwicklungsphase, einer Realisierungsphase sowie einer Implementierungsphase. In der Analysephase wurde die Ist-Situation festgehalten und potenzielle Stakeholder wurden identifiziert. In der Design- und Entwicklungsphase fand die eigentliche Kennzahlendefinition und Kennzahlenauswahl statt. Darauf folgte die Realisierungsphase, in welcher die ausgewählten Kennzahlen in einen auf Excel basierenden und als Kennzahlensystem fungierenden Prototypen überführt wurden. Zum Abschluss wurde dieser Prototyp im Betrieb eingeführt. Auswahl der Kennzahlen Bei der Definition der Kennzahlen wurde die Firmenstrategie stark miteinbezogen. Basierend auf den Globalzielen „Profitables Wachstum“ und „Operational Excellence“ wurden die Subziele „Maximierung der Rentabilität und Minimierung der Kosten“, „Maximierung der Kunden-, Lieferanten-, und Herstellerzufriedenheit“, „Maximierung der Performance und Effizienz“ sowie „Umsatz- und Marktwachstum“ abgeleitet. Folgend ging es darum, Aktivitäten und Massnahmen festgehalten, welche zur Zielerreichung beitragen und Kennzahlen zu kreieren, welche diese Aktivitäten und Massnahmen messbar machen. Im Anschluss folgte die Eruierung der wichtigen und richtigen Kennzahlen mittels geeigneter Verfahren, um am Schluss so wenige Kennzahlen wie möglich aber so viele wie nötig zu erhalten. Dazu diente eine Wirkungszusammenhangslandkarte, wodurch die adäquaten Kausalzusammenhänge ersichtlich wurden, sowie eine Präferenz- und Nutzwertmatrix, mit welcher der Erfüllungsgrad einzelner Kriterien von jeder Kennzahl ermittelt werden konnte. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 4 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Das Ergebnis dieses ausführlichen Prozesses waren insgesamt 45 sorgfältig definierte und beschriebene Kennzahlen aus den vier Bereichen. Einige davon konnten bereits in den Prototypen überführt und mittels Grafiken visualisiert werden. Weiteres Vorgehen Im Anschluss an das Projekt sollte der Prototyp weiterentwickelt und komplettiert werden, um kurz- bis mittelfristig Planungsmöglichkeiten eine zu maximale erlangen. Transparenz Langfristig sowie gesehen optimale sollte die SteuerungsÜberlegung und eines ganzheitlichen Performance Measurement Systems, wie beispielsweise die Balanced Scorecard, für die gesamte Swisscom IT Services Workplace AG in Betracht gezogen werden. Dadurch könnte der Horizont erweitert und eine ganzheitliche Betrachtung miteinbezogen werden. Aufgrund der zu erwartenden, steigenden Komplexität, sollte das neue, ganzheitliche Kennzahlensystem von Excel losgelöst und in ein professionelles KPI-Cockpit-Tool, basierend auf einem Data Warehouse, überführt werden. Es gilt also ein Folgeprojekt aufzusetzen, welches die Evaluation und Einführung eines Data Warehouse mit entsprechenden Reporting-Tools vorsieht. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 5 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG III. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1 - absolute und relative Zahlen (eigene Darstellung in Anlehnung an Mosler & Schmid 2006, S.113 - 118; Wöltje 2011, S.201 f.; Tavasli 2007, S.173 f.)....................................... 15 Abbildung 2 - Pyramide der Unternehmensführung (Eigene Darstellung in Anlehnung an Bichler, 2007, S. 12). ...................................................................................................... 18 Abbildung 3 - Beispielhafter Aufbau eines Rechensystems (eigene Darstellung in Anlehnung an Meyer, 2011, S. 26; Preissler, 2008, S. 18). ................................................................. 21 Abbildung 4 - Du Pont System of Financial Control - Berechnung des ROI (eigene Darstellung in Anlehnung an (Preissler, 2008, S. 49; Weber & Schäffer, 2006, S. 182). .............................. 21 Abbildung 5 - Herausforderung bei der Definition von Kennzahlen und Implementierung von Kennzahlensystemen (Aberdeen Group, 2006, S. 7). ...................................................... 25 Abbildung 6 - Mögliche Projektphasen bei der Entwicklung und Realisierung eines Kennzahlensystems. ............................................................................................. 25 Abbildung 7 - Stakeholder Klassifizierung (eigene Darstellung in Anlehnung an Chang et al., 2011, S. 4). ............................................................................................................... 26 Abbildung 8 - Stakeholderklassifizierung nach Mitchell et al. (Eigene Darstellung in Anlehnung an Mitchell et al., 1997, S. 874). ................................................................................. 27 Abbildung 9 - Schritte der Konzipierungsphase (Eigene Darstellung in Anlehnung an Kütz, 2011, S74). ................................................................................................................ 30 Abbildung 10 - Zusammenhang zwischen Unternehmenszielen und Kennzahlen (eigene Darstellung in Anlehnung an Hassler, 2010, S. 332). ..................................................................... 30 Abbildung 11 - Einsatzbereich für Diagramme (Eigene Darstellung in Anlehnung an Meyer, 2011, S. 85). .............................................................................................................. 34 Abbildung 12 - Beispielhafter Aufbau einer Balanced Scorecard mit vier Perspektiven (Eigene Darstellung in Anlehnung an Kaplan & Norton, 1996, S. 9). .............................................. 36 Abbildung 13 – Geschäftsfelder................................................................................ 40 Abbildung 14 - Stakehlderanalyse bei Swisscom IT Services Workplace AG. .......................... 43 Abbildung 15 - Klassifizierung der Stakeholder bei Swisscom IT Services Workplace AG. .......... 43 Abbildung 16 - Die fünf strategischen Prioritäten. ........................................................ 46 Abbildung 17 - SWS-Ziele: Grundlage für die Kennzahlendefinition. ................................... 47 Abbildung 18 - die drei Steuerungsfelder: Effizienz, Qualität und Kosten. ........................... 48 Abbildung 19 - Schematische Darstellung der Wirkungszusammenhangslandkarte. ................. 55 Abbildung 20 - Präferenzmatrix: Gewichtung der Kriterien zur Kennzahlenauswahl. ............... 56 Abbildung 21 - Ausgewählte Kennzahlen nach Geschäftsfeld, Dimension und Steuerungsfeld (Effizienz). ........................................................................................................ 58 Abbildung 22- Ausgewählte Kennzahlen nach Geschäftsfeld, Dimension und Steuerungsfeld (Qualität). ......................................................................................................... 59 Abbildung 23- Ausgewählte Kennzahlen nach Geschäftsfeld, Dimension und Steuerungsfeld (Kosten)............................................................................................................ 59 Abbildung 24 - Zusätzliche Personalkennzahlen. ........................................................... 59 Abbildung 25 - Schematischer Aufbau des Kennzahlensystems. ......................................... 64 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 6 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 26 – Datenbeschaffung, Berechnung und Übertragung ins Kennzahlensystem. .......... 65 Tabelle 1 – Kennzahlensteckbrief (Kütz, 2011, S. 44 – 48). .............................................. 33 Tabelle 2 - Unterschiede zwischen traditionellen Kennzahlensystemen und modernen Performance Measurement Systemen (Bredrup, 1995, S. 185). ......................................... 35 Tabelle 3 - Kundensegment und Profitabilität (Kaplan & Norton, 1996, S. 72). ...................... 38 Tabelle 4 - Die wichtigsten Systeme bei Swisscom IT Services Workplace AG. ....................... 41 Tabelle 5 - Bereits vorhandene Kennzahlen in den einzelnen Geschäftsfeldern. .................... 42 Tabelle 6 - Potenzielle Kennzahlen: Printing Services. ................................................... 50 Tabelle 7 - Potenzielle Kennzahlen: Workplace Services. ................................................ 51 Tabelle 8 - Potenzielle Kennzahlen: Repair Services. ..................................................... 52 Tabelle 9 - Potenzielle Kennzahlen: Logistics & Supply Chain........................................... 53 Tabelle 10 - Potenzielle Kennzahlen: Personal. ............................................................ 54 Tabelle 11 - Kennzahlensteckbriefvorlage - ausgefülltes Beispiel. ..................................... 62 IV. Abkürzungsverzeichnis CEO Chief Excecutive Officer (Geschäftsführer) CSAT Customer Satisfaction (Kundenzufriedenheit) CSV Comma Separated Values KPI Key Performance Indicators NTF No Trouble Found RER ReRepair (Mehrfachreparatur) SLA Service Level Agreement (vertraglich vereinbarte Leistung) SWRL Software Reload (Neuinstallation des Betriebssystems) SWS Swisscom IT Services Workplace AG TAT Turn Around Time (Durchlaufzeit) VBA Visual Basic for Applications VDI Virtual Desktop Infrastructure XLSM Excel Spreadsheet mit Makros Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 7 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG V. 1. 2. Inhaltsverzeichnis Einleitung ................................................................................................... 12 1.1. Die Firma stellt sich vor ............................................................................ 12 1.2. Ziel und Zweck dieser Bachelor Thesis .......................................................... 13 1.3. Besonderer Hinweis ................................................................................. 13 Kennzahlen.................................................................................................. 14 2.1. 2.1.1. Absolute Kennzahlen .......................................................................... 14 2.1.2. Relative Kennzahlen .......................................................................... 15 2.1.3. Weitere Kennzahlen ........................................................................... 16 2.2. Dimensionen von Kennzahlen ...................................................................... 17 2.3. Funktionen von Kennzahlen........................................................................ 17 2.4. Kennzahlenpyramide ................................................................................ 18 2.4.1. Strategische Unternehmensführung ........................................................ 18 2.4.2. Operative Unternehmensführung ........................................................... 19 2.5. 3. 4. Arten von Kennzahlen............................................................................... 14 Indikatoren und KPI ................................................................................. 19 Kennzahlensysteme ....................................................................................... 20 3.1. Rechensystem ........................................................................................ 20 3.2. Ordnungssystem ...................................................................................... 22 3.3. Weitere Unterscheidungsmerkmale .............................................................. 23 3.4. Aufgaben des Kennzahlensystems ................................................................ 23 3.4.1. Steuerung durch Informationsbereitstellung ............................................. 23 3.4.2. Planung .......................................................................................... 23 3.4.3. Kontrolle und Überwachung ................................................................. 23 Entwicklung und Verwendung von Kennzahlen und Kennzahlensystemen ....................... 24 4.1. Herausforderungen .................................................................................. 24 4.2. Projektvorgehen ..................................................................................... 25 4.3. Analysephase ......................................................................................... 26 4.3.1. Festhalten der Ist-Situation.................................................................. 26 4.3.2. Stakeholderorientierung...................................................................... 26 4.4. Konzeptionsphase .................................................................................... 28 4.4.1. Anforderungen ................................................................................. 28 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 8 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.4.1.1. Personelle und organisatorische Voraussetzungen ...................................... 28 4.4.1.2. Anforderungen an die Kennzahlen sowie an das Kennzahlensystem ................. 29 4.4.2. Konzipierung.................................................................................... 30 4.4.2.1. Definition des Steuerungsobjektes ......................................................... 30 4.4.2.2. Ziele und Strategie ............................................................................ 30 4.4.2.3. Auswahl der Steuerungsfelder ............................................................... 31 4.4.2.4. Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen .................................................. 31 4.4.2.5. Zielwertdefinition ............................................................................. 31 4.4.3. Erstellung des Steckbriefes .................................................................. 32 4.4.4. Darstellungsmöglichkeiten ................................................................... 33 4.5. 5. 6. Realisierungs- & Implementierungsphase ....................................................... 34 Performance Measurement .............................................................................. 35 5.1. Problematik und Gefahren bei der Verwendung traditioneller Kennzahlensysteme .... 35 5.2. Mischformen .......................................................................................... 35 5.3. Exkurs: Balanced Scorecard als Performance Measurement System ....................... 36 5.3.1. Finanzperspektive ............................................................................. 37 5.3.2. Kundenperspektive ............................................................................ 37 5.3.3. Lern- und Entwicklungsperspektive ........................................................ 38 5.3.4. Interne (Geschäftsprozess)-Perspektive ................................................... 39 5.3.5. Zusätzliche Perspektiven ..................................................................... 39 Kennzahlensystem bei Swisscom IT Services Workplace AG ....................................... 40 6.1. Analyse der Ist-Situation ........................................................................... 40 6.1.1. Geschäftsfelder ................................................................................ 40 6.1.2. Organisationsstruktur ......................................................................... 40 6.1.3. Systemlandschaft – Potenzielle Lieferanten von Rohdaten ............................ 41 6.1.4. Bereits vorhandene Kennzahlen in den einzelnen Geschäftsfeldern ................. 42 6.1.5. Identifikation der Stakeholder .............................................................. 43 6.1.5.1. Stakeholderanalyse ............................................................................ 43 6.1.5.2. Stakeholderklassifizierung ................................................................... 43 6.2. Konzeption ............................................................................................ 45 6.2.1. Definition und Abgrenzung des Steuerungsobjektes .................................... 45 6.2.2. Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung .......................................... 45 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 9 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.2.1. Profitables Wachstum......................................................................... 47 6.2.2.2. Operational Excellence ....................................................................... 47 6.2.3. Auswahl der wesentlichen Steuerungsfelder ............................................. 48 6.2.4. Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen .................................................. 49 6.2.4.1. Steuerungsfelder und Auflistung möglicher Kennzahlen................................ 49 6.2.4.2. Wirkungszusammenhänge zwischen Kennzahlen, Aktivitäten respektive Massnahmen und der Firmenstrategie. ................................................................ 55 6.2.4.3. Auswahl aufgrund von Kriterien............................................................. 56 6.2.4.4. Übersicht der ausgewählten Kennzahlen .................................................. 58 6.2.5. Zielwertdefinition ............................................................................. 60 6.2.6. Kennzahlensteckbrief ......................................................................... 61 6.2.7. Arbeitsanweisungen zur Datengewinnung und Berechnung ............................ 63 6.3. Realisierung ........................................................................................... 63 6.3.1. Personelle Aufteilung und organisatorische Eingliederung ............................. 63 6.3.2. Grundlegender Aufbau des Kennzahlen-Prototypen ..................................... 63 6.3.2.1. Eingliederung ................................................................................... 63 6.3.2.2. Struktur ......................................................................................... 64 6.3.3. Datenerhebung ................................................................................. 64 6.3.3.1. Einfache Datenbeschaffung und Berechnung ............................................. 65 6.3.3.2. Automatisierte Darstellung in Excel ........................................................ 65 6.4. 7. Implementierung .................................................................................... 66 Konklusion und Empfehlungen ........................................................................... 67 7.1. Bisher erreichte Schritte ........................................................................... 67 7.2. Empfehlungen (kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont) ........................................ 67 7.2.1. Organisatorische Anpassungen .............................................................. 67 7.2.2. Zielwertdefinition ............................................................................. 67 7.2.3. Messgrundlage schaffen ...................................................................... 67 7.2.4. Weiterentwicklung des Prototyps........................................................... 68 7.3. Empfehlungen (langfristiger Zeithorizont) ...................................................... 68 8. Danksagungen .............................................................................................. 69 9. Literaturverzeichnis ....................................................................................... 70 10. Glossar .................................................................................................... 74 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 10 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11. Anhang .................................................................................................... 80 11.1. Einige Beispiele typischer Kennzahlen aus der Literatur ..................................... 80 11.1.1. Kennzahlen aus dem Bereich der Beschaffung und des Absatzes ..................... 80 11.1.2. Kennzahlen aus dem Bereich des Lagerwesens .......................................... 81 11.1.3. Kennzahlen aus dem Bereich des Personalwesens ....................................... 83 11.1.4. Kennzahlen aus dem Bereich der Finanzwirtschaft ..................................... 84 11.2. Systemlandschaft / Anwendungslandschaft ..................................................... 85 11.3. Alternative Darstellung der ausgewählten Kennzahlen ....................................... 85 11.4. Kennzahlensteckbriefe ............................................................................. 86 11.4.1. Kennzahlen aus dem Bereich Repair Services ............................................ 86 11.4.2. Kennzahlen aus dem Bereich Workplace Services ....................................... 96 11.4.3. Kennzahlen aus dem Bereich Printing Services ......................................... 108 11.4.4. Kennzahlen aus dem Bereich Logistics & Supply Chain ................................ 115 11.4.5. Geschäftsfeldübergreifende Personalkennzahlen ....................................... 124 11.5. Nutzwertmatrix ..................................................................................... 131 11.6. Prototyp .............................................................................................. 133 11.6.1. Printscreens ................................................................................... 133 11.6.1.1. Cockpit Repair Services .................................................................. 133 11.6.1.2. Darstellung der Durchlaufzeit ........................................................... 133 11.6.1.3. Darstellung der Lagerwerte .............................................................. 134 11.6.1.4. Darstellung des Backlogs ................................................................. 134 11.6.1.5. Darstellung weiterer Daten .............................................................. 135 11.6.1.6. Kennzahlendetails am Beispiel der Kennzahl „Partusage“ ......................... 135 11.6.2. Reportgenerierung ........................................................................... 136 11.6.3. Elektronische Version ........................................................................ 136 11.7. Arbeitsanweisungen zur Kennzahlgewinnung .................................................. 136 11.8. Projektauftrag....................................................................................... 136 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 11 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 1. Einleitung 1.1. Die Firma stellt sich vor Im Jahr 2010 übernahm die Swisscom die IT-Dienstleistungsunternehmen Panatronic (Schweiz) AG, Eccotrust Solutions AG sowie die IT Services + Logistik AG mit insgesamt ca. 140 Mitarbeitenden. Per 01.01.2011 entstand daraus, zusammen mit Mitarbeitenden von Swisscom IT Services, eine neue, eigenständige Tochtergesellschaft unter dem Namen „Swisscom IT Services Workplace AG“ mit über 600 Mitarbeitenden (Swisscom AG, 2010). Die neu gegründete Swisscom IT Services Workplace AG erbringt umfassende Dienstleistungen rund um den Arbeitsplatz. Dazu gehören unter anderem (Swisscom IT Services Workplace AG, 2011): Reparatur und Wartung von Druckern und Multifunktionsgeräten im Service Center sowie bei den Kunden mit rund 23„000 vor Ort Einsätzen pro Jahr. Betrieb einer Server-Infrastruktur für die Verwaltung von rund 100 Printservern sowie die serverseitige Konfiguration der Drucker. Entwicklung und Betrieb der OM+ Plattform, einer Lösung zur automatischen Verbrauchsmaterialbewirtschaftung von rund 35„000 Druckern. Reparatur von Client-Hardware unterschiedlicher Marken und Service Center für HP-Pavilion, Canon und Apple-Geräten. Design, Konzeption und Bereitstellung von Clients, Citrix- und VDI-Lösungen. Staging und Wiping von Clients inklusive Softwarepaketierung, Softwareverteilung und Inventarisierung. Eigener 7x24 Stunden Service Desk mit rund 180 Mitarbeitenden für Supportanfragen und Aufnahme von Störungsmeldungen. Swisscom IT Services Workplace AG setzt sich zum Ziel, die Nummer eins bei Workplace und Printing Services in der Schweiz zu werden. Sie besteht im Wesentlichen aus den folgenden Bereichen (Swisscom IT Services Workplace AG, 2011): Kommerzieller Bereich (SWS Commercial). Vier Business Lines (Workplace Services, Printing Services, Repair Services und Infrastructure Services). Zwei integrierte Service Center (Service Desk und Logistics & Supply Chain). Der Fokus dieser Bachelor Thesis liegt in den Business Lines Workplace Services, Printing Services, Repair Services sowie im Service Center Logistics & Supply Chain. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 12 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 1.2. Ziel und Zweck dieser Bachelor Thesis Das Ziel dieser Bachelor Thesis ist die Definition wichtiger Kennzahlen, welche anschliessend in einer geschäftsfeldübergreifenden Sicht konsolidiert dargestellt werden sollen. Dadurch soll die Führung unterstützt, die Transparenz intern sowie gegenüber Vertragspartnern erhöht und die Effizient im gesamten Wertschöpfungsprozess gesteigert werden. Dabei soll die Arbeit über die reine Definition von theoretisch möglichen Kennzahlen hinausgehen. Vielmehr sollen effektiv umsetzbare Kennzahlen formuliert und bereits in einem auf Excel basierenden Prototypen umgesetzt werden, um so kurz- bis mittelfristig den grösstmöglichen Nutzen zu erzielen. Der Aufbau eines Data Warehouses und die Implementierung eines KPI-Cockpit-Tools ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. 1.3. Besonderer Hinweis Um diese Bachelor Thesis der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, enthält die Arbeit, deren Anhang sowie der Prototyp fiktive Daten. Der Swisscom steht ein Prototyp mit effektiven Daten zur Verfügung. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 13 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 2. Kennzahlen 2.1. Arten von Kennzahlen Eine einheitliche Definition, was genau eine Kennzahl ist, gibt es nicht. So existieren teilweise unterschiedliche Bezeichnungen wie Kennziffer, Kontrollzahl, Kontrollziffer, Messzahl, Messziffer, Richtzahl, Schlüsselzahl und einige mehr, welche teils sehr ähnlich definiert werden (Meyer, 2011, S. 17). In dieser Arbeit wird im weiteren Verlauf der Begriff „Kennzahl“ verwendet. Wilhelm Schmeisser et al. beschreiben Kennzahlen als „hochverdichtete Messgrössen, die einen quantitativ erfassbaren Sachverhalt in konzentrierter Form abbilden.“ Sie sollen verschiedene Entscheidungsträger, je nach deren Bedürfnissen, über betriebswirtschaftliche Sachverhalte, Prozesse und Zusammenhänge informieren (Schmeisser, Tiedt, & Schindler, 2004, S. 51). Im Allgemeinen lassen sich Kennzahlen in absolute Zahlen sowie in relative Zahlen unterteilen (Syska, 1990, S. 23; Tavasli, 2007, S. 173). 2.1.1. Absolute Kennzahlen Absolute Zahlen werden unabhängig von anderen Zahlen dargestellt. Dabei kann es sich typischerweise um Summen (z.B. Summe aller Kundenreklamationen über alle Produkte), Differenzen (Differenzen durchschnittlicher zwischen Verbrauch des Ist- Produktes und A) Soll-Zahlen), oder Mittelwerte Einzelzahlen (z.B. (z.B. Anzahl Kundenreklamationen pro Produkt) handelt. Oftmals erfüllen absolute Zahlen nicht die Anforderungen von Kennzahlen, da sie in keinerlei Zusammenhang oder Verhältnis stehen und Rückschlüsse auf die Ursachen nicht möglich sind (Tavasli, 2007, S. 174). Absolute Kennzahlen lassen sich jedoch häufig auf deren Variation (auch Varianz), also die quadrierte Standardabweichung eines Mittelwertes, untersuchen (Bergmann et al. , 2003, S. 12–19; Fahrmeir, Künstler, Pigeot, & Tutz, 2006, S. 70; Tavasli, 2007, S. 174; Zöfel, 2003, S. 35). Es ist nicht immer einfach, Kennzahlen korrekt nach Absolut- und Relativzahlen zu unterteilen. Gewinn und Kosten werden beispielsweise oft den Absolutzahlen zugeordnet. Gemäss Andreas Syska stehen diese beiden Zahlen jedoch normalerweise in einem zeitlichen Bezug, wodurch sie eigentlich als Beziehungszahl definiert werden müssten (Syska, 1990, S. 25). Heutzutage spricht man in solchen Fällen allerdings eher von Dimensionen einer Kennzahl und weist einer absoluten Zahl eine oder mehrere Dimensionen zu (vgl. auch Kapitel 2.2). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 14 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 2.1.2. Relative Kennzahlen Eine relative Zahl (auch Verhältniszahl genannt) ist allgemein der Quotient von zwei Grössen, also das Verhältnis zwischen zwei Zahlen, welche aus einer identischen oder unterschiedlichen Gesamtheit stammen. Relative Zahlen, respektive Verhältniszahlen, können unterteilt werden in Gliederungszahlen, Messzahlen und Beziehungszahlen (Mosler & Schmid 2006, S.113 - 118). Gliederungszahlen beschreiben die Struktur einer Grundgesamtheit und werden als Quotient dargestellt. Dabei stehen die Grundgesamtheit im Nenner und die Teilgesamtheit im Zähler. Das Ergebnis ist dann der Anteil einer Grösse an einer Gesamtheit und wird daher oft als prozentualer Wert dargestellt (Mosler & Schmid, 2006, S. 113 f.; Tavasli, 2007, S. 174). Beispiele dafür wären die Lieferzuverlässigkeit (Anzahl termingerechte Lieferungen geteilt durch die Gesamtanzahl aller Lieferungen) oder die Lieferbereitschaft (ab Lager erfüllte Bedarfsanforderungen geteilt durch die Gesamtanzahl der Bedarfsanforderungen) (Wöltje, 2011, S. 201 f.). Bei Beziehungszahlen werden zwei unterschiedliche Grössen, zwischen welchen ein Kausalzusammenhang besteht, in eine Beziehung gebracht. Beispiele für Beziehungszahlen wären Kosten pro Mitarbeitende oder Gesamtkosten des Wareneingangs zur Gesamtzahl der Wareneingänge) (Mosler & Schmid, 2006, S. 114; Tavasli, 2007, S. 174; wirtschaftslexikon24.net, 2011). Bei einer Messzahl handelt es sich ebenfalls um einen Quotienten. Dabei sind die Zählergrösse und Nennergrösse gleichartig, wobei zwischen sachlichen, räumlichen oder zeitlichen Messzahlen unterschieden wird. Oftmals wird bei Messzahlen der zeitliche Vergleich in den Vordergrund gestellt. Ein Beispiel für eine Messzahl des zeitlichen Vergleiches wäre der Lagerbestand am Standort X am 01.01.2011 geteilt durch den Lagerbestand am Standort X am 01.01.2010. Eine Messzahl des räumlichen Vergleiches wäre beispielsweise der Lagerbestand am Standort X am 01.01.2011 geteilt durch den Lagerbestand am Standort Y am 01.01.2011 und eine Messzahl des sachlichen Vergleichs der Lagerbestand aller Notebooks am Standort X am 01.01.2011 geteilt durch den Lagerbestand aller Desktops am Standort X am 01.01.2011 (Mosler & Schmid, 2006, S. 118). Abbildung 1 - absolute und relative Zahlen (eigene Darstellung in Anlehnung an Mosler & Schmid 2006, S.113 118; Wöltje 2011, S.201 f.; Tavasli 2007, S.173 f.). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 15 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 2.1.3. Weitere Kennzahlen Absolute und relative Zahlen mögen sicherlich den grössten Teil der Kennzahlenarten abdecken, nicht aber das gesamte Spektrum an Kennzahlen. Nicht berücksichtigt würden mit dieser Klassifizierung beispielsweise Wurzelausdrücke, Potenzen und Produkte, welche in gewissen Fällen durchaus als Kennzahlen eingesetzt werden können, so die Auffassung von Claus Meyer (Meyer, 2011, S. 22). Aus Sicht des Autoren dieser Arbeit kann jedoch streng genommen jedes Produkt auch als Quotient dargestellt werden, jede Potenz als Produkt und jeder Wurzelausdruck als Potenz, wodurch sich wiederum jede Art von Kennzahlen, zumindest Produkte und Potenzen, relativ einfach als Quotient darstellen liessen. Bei Wurzelausdrücken ist die Darstellung als Quotient nicht mehr ohne weiteres machbar, aber mathematisch umsetzbar. Produkt als Quotient: Potenz als Quotient: Wurzelausdruck als Potenz: Jérôme Balandras, Bachelor Thesis √ 16 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 2.2. Dimensionen von Kennzahlen Kennzahlen können unterschiedlichen Dimensionen zugeteilt werden. „Eine Dimension beschreibt die mögliche Sicht eines Anwenders (Entscheiders) auf die assoziierte betriebswirtschaftliche Kennzahl. […] Jedes multidimensionale Datenmodell besteht aus mindestens einer Dimension und einer assoziierten betriebswirtschaftlichen Kennzahl“. Mögliche Dimensionen währen beispielsweise die Zeit, die Region, das Werk, die Produktgruppe etc. (Kurz, 1999, S. 139). Wird eine Kennzahl mit drei Dimensionen verknüpft, so kann dies als Würfel dargestellt werden. Selbstverständliche können noch viel mehr als drei Dimensionen verwendet werden, was dann zu multidimensionalen Verknüpfungen mit mehr als drei Dimensionen führt (Kurz, 1999, S. 82–86). Dimensionen können weiter in Hierarchieobjekte unterteilt werden, welche die unterschiedlichen Konsolidierungsebenen darstellen. Mögliche Hierarchieobjekte der Dimension Zeit wären typischerweise Jahr, Quartal, Monat, Woche, Tag, Stunde, usw. Dabei definiert das unterste Hierarchieobjekt die Detaillierungsstufe der Kennzahl. Eine zur Zeit assoziierte Kennzahl, welche stündlich erhoben wird, kann in der Regel auch auf täglicher, wöchentlicher, monatlicher, quartalsweiser und jährlicher Basis ausgewiesen werden. Je höher der Detaillierungsgrad, desto grösser die Datenmenge, welche zur Berechnung der Kennzahl benötigt wird. Sollte eine Kennzahl auf stündlicher Basis in einem Kennzahlensystem gespeichert werden, so sind dazu 24-mal mehr Daten nötig, als wenn dies täglich geschehen würde und nochmals rund 30-mal mehr, wenn es sich um eine monatlich zu erhebende Kennzahl handelt (Kurz, 1999, S. 139 f. ). 2.3. Funktionen von Kennzahlen Kennzahlen können über folgende Funktionen verfügen: Operationalisierungsfunktionen, Anregungsfunktionen, Vorgabefunktionen, Steuerungsfunktionen und Kontrollfunktionen. Durch die Verwendung von Kennzahlen sollen Ziele und Leistungen messbar gemacht werden (Operationalisierungsfunktion) und sie sollen dazu dienen, Auffälligkeiten und Veränderungen zu erkennen (Anregungsfunktion). Ausserdem sollen kritische Kennzahlenwerte ermittelt werden, welche als Zielgrössen für unternehmerische Teilbereiche fungieren (Vorgabefunktion). Des Weiteren werden durch Kennzahlen Steuerungsprozesse vereinfacht (Steuerungsfunktion) sowie Soll-Ist-Abweichungen einfach erkannt (Schreyer, 2007, S. 78). Jede Kennzahl sollte einem bestimmten Zweck dienen. Eine alleinige Zahl, ohne einen bestimmten Zweck, ist wertlos. Es gilt die Zahlenblindheit zu vermeiden, welche vorliegt, wenn man mit Zahlen nicht umgehen und deren Bedeutung nicht hinterfragen kann. Es ist essenziell, den Sinn und Zweck von Zahlen zu verstehen und deren Bedeutung hinterfragen zu können (Tavasli, 2007, S. 167). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 17 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 2.4. Kennzahlenpyramide Die traditionelle Sichtweise der Unternehmensführung unterscheidet strategisches, taktisches und operatives Management oftmals aufgrund des Zeithorizontes, der Wichtigkeit und des Detaillierungsgrades der Entscheide. Bei der strategischen Führung geht es eher um eine Gesamtsicht mit langfristigem Zeithorizont während sich die operative und taktische Führung eher mit kurz- bis mittelfristigen Problemstellungen beschäftigt (Lombriser & Abplanalp, 2010, S. 36). In der Literatur finden sich divergierende Aussagen bezüglich des Zeithorizontes der operativen und taktischen Führung. Roman Lombriser et al. definieren die taktische Führung als kurzfristig während andere Autoren wie beispielsweise Klaus Bichler diese als mittelfristig bezeichnen. Bei der Auswahl von Kennzahlen gilt es zu bestimmen, welche Kennzahlen welchem Teil zugeordnet werden können, um so die optimale Anzahl der Kennzahlen für jeden Bereich zu definieren. Früher wurde dabei ebenfalls zwischen operativen, taktischen und strategischen Kennzahlen unterschieden. Heute genügt meist die Aufteilung nach strategischen und operativen Kennzahlen (vgl. Abbildung 2) (Bichler, 2007, S. 12). Abbildung 2 - Pyramide der Unternehmensführung (Eigene Darstellung in Anlehnung an Bichler, 2007, S. 12). 2.4.1. Strategische Unternehmensführung Die Ziele der strategischen Unternehmensführung liegen darin, Erfolge zu ermöglichen und sicherzustellen, dass das Richtige getan wird. Dazu gehören Entscheide bei langfristigen Zieldefinitionen, kurz- bis mittelfristigen strategischen Meilensteinen, Wettbewerbspositionierungen, Investitionsbudgets und langfristigen Marketingstrategien. Diese Bereiche werden abgedeckt durch die Lancierung neuer Produkte, das Suchen neuer Märkte, langfristiger Personalentwicklung, Ausweitung der Kapazitäten, Einsatz neuer Technologien sowie Produkte- und Dienstleistungsinnovationen. Die langfristige Ausrichtung soll die nachhaltige Wirksamkeit sicherstellen (Lombriser & Abplanalp, 2010, S. 38). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 18 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 2.4.2. Operative Unternehmensführung Die Ziele der operativen Unternehmensführung liegen darin, die Erfolge zu realisieren und sicherzustellen, dass das Richtige richtig getan wird und Erfolgspotenziale ausgeschöpft werden können. Dazu gehören Entscheide bei kurzfristigen Zieldefinitionen, Produktionsmengen, Abläufe in der Produktion, Preise, Werbekampagnen und dem operativen Budget. Die operative Unternehmensführung fokussiert auf das Tagesgeschäft und die Erzielung kurzfristiger, finanzieller Resultate (Lombriser & Abplanalp, 2010, S. 38). 2.5. Indikatoren und KPI Kennzahlen wurden bereits im Kapitel 2.1 als hochverdichtete Messgrösse definiert. Davon unterscheiden lassen sich Indikatoren. Indikatoren verdichten nicht, sondern geben, auf der Basis von Zahlenmaterial, einen Hinweis auf mögliche Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Sie sind ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil von Performance Measurement Systemen (Richert, 2006, S. 31). Ein möglicher Indikator für den Umsatz eines Freibades wäre beispielsweise das Wetter (Anzahl Sonnenstunden, Niederschlagsmenge etc.). Aus den Indikatoren lassen sich die „Key Performance Indicators“, kurz KPI, ableiten. Im Gegensatz zu den Indikatoren spielt bei den KPI der Erfolg eines Unternehmens eine wichtige Rolle (Richert, 2006, S. 31). Während also das Wetter für den Umsatz eines Freibades entscheidend sein kann und daher als KPI definiert werden könnte, spielt das Selbige für den Umsatz einer Arztpraxis eher eine unbedeutende Rolle, wodurch das Wetter in diesem Fall dem KPI-Begriff nicht gerecht würde. In der Literatur gibt es jedoch grosse Unschärfen in der Verwendung des Begriffs „Key Performance Indicators“. Teilweise wird die Erfolgs- und Strategieorientierung in den Vordergrund gestellt, während Kennzahlen lediglich als zusammenhangslose Zahlen ohne Erfolgs- und Strategiebezug betrachtet werden. Andere Autoren wiederum verwenden KPI als Synonym für Kennzahlen. Gemäss Eugen Hefti sind KPI erfolgsorientiert und stellen als Mess- und Steuergrössen die Verbindung zwischen strategischen und operativen Zielen her. Es reiche heute nicht mehr aus, lediglich die klassischen finanziellen Kennzahlen wie Cash Flow, Rentabilität, Liquiditätsgrade, Deckungsbeiträge etc. zu verfolgen. Vielmehr haben Erfolgsfaktoren wie Kundenzufriedenheit und die Beherrschung der betrieblichen Prozesse zu neuen, prozessorientierten Kennzahlen wie Termintreue, Durchlaufzeiten, Qualitätskosten etc. geführt (Hefti, 2006, S. 49). Es brauche eine klare Strategie, von welcher sich KPI ableiten lassen (Hefti, 2006, S. 61). In dieser Arbeit werden Kennzahlen und KPI ebenfalls als Synonym behandelt. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 19 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 3. Kennzahlensysteme Kennzahlen können durchaus zusammenhangslos dargestellt werden. Dadurch haben sie jedoch nur eine begrenzte Aussagekraft. Eine Möglichkeit, die Aussagekraft von Kennzahlen zu erhöhen ist folglich, diese zu kombinieren, so dass die einzelnen Kennzahlen in einem logischen Zusammenhang zueinander stehen, einander ergänzen oder erklären. Sobald zwei oder mehr Kennzahlen in eine Beziehung gesetzt werden, spricht man von einem Kennzahlensystem (Siegwart et al., 2010, S. 45; Weber & Schäffer, 2006, S. 180). Ein Kennzahlensystem ist somit ein System, in welchem absolute sowie relative Zahlen verwendet werden. Ziel eines Kennzahlensystems ist es, das Management bei der Steuerung, Planung, Überwachung und Kontrolle zu unterstützen sowie Vergleiche zu erleichtern (vgl. auch Kapitel 3.4). Die Kennzahlen in einem Kennzahlensystem sollten daher periodisch wiederkehrend erhoben werden. Je nach Wichtigkeit und Funktion einer Kennzahl kann diese in Echtzeit, minütlich, stündlich, täglich, wöchentlich, monatlich, quartalsweise oder jährlich berechnet und dargestellt werden (Groll, 2003, S. 120 f.; Syska, 1990, S. 26). Die Kennzahlen in einem Kennzahlensystem sind entweder rechnerisch oder sachlogisch verknüpft. Daher werden Kennzahlensysteme üblicherweise in Rechensysteme, Ordnungssystem oder Mischformen davon, welche die Vorteile beider Systeme ideal ergänzen und die Nachteile vermindern sollen, unterteilt (Meyer, 2011, S. 26; Preissler, 2008, S. 17 f.; Schmeisser et al., 2004, S. 53). 3.1. Rechensystem In einem Rechensystem werden die Kennzahlen mathematisch zueinander in Verbindung gebracht. Als Ausgangslage gilt eine Kennzahl an der Spitze des Systems (die sogenannte Spitzenkennzahl). Diese Spitzenkennzahl wird danach in ihre Teilzahlen zerlegt, welche wiederum als einzelne Kennzahlen gelten (Preissler, 2008, S. 18). Gemäss Wilhelm Schmeisser et al. werden durch diese Zerlegung die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge ersichtlich und Schwachstellen erkennbar. Claus Meyer sieht das etwas anders: Zwischen den Kennzahlen in einem Rechensystem bestehe zwar in der Regel ein Zusammenhang, jedoch mit sehr vielen Beeinflussungsfaktoren. Dadurch würden Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge nur bedingt hervortreten. Aus Sicht des Autoren dieser Arbeit können Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge durchaus erkannt werden. Dies wird jedoch mit zunehmender Komplexität immer schwieriger, so dass es ab einem gewissen Komplexitätsgrad unter Umständen wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist, die Zusammenhänge heraus zu kristallisieren und zu berechnen. Abbildung 3 zeigt schematisch den Aufbau eines Rechensystems (vgl. Abbildung 3). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 20 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 3 - Beispielhafter Aufbau eines Rechensystems (eigene Darstellung in Anlehnung an Meyer, 2011, S. 26; Preissler, 2008, S. 18). Die Spitzenkennzahl A liesse sich somit mit einer einzigen mathematischen Formel aus den einzelnen Kennzahlen berechnen. Am oberen Beispiel würde die Formel wie folgt aussehen: ( ( ( ) ) ) ( ( ) ) Eines der wohl bekanntesten Rechensysteme ist das „Du Pont System of Financial Control“, welches hauptsächlich der Analyse dient. Es wurde im Jahr 1919 vom Chemiekonzern „Du Pont“ entwickelt. Das System geht davon aus, dass das primäre Ziel einer jeder Unternehmung die Maximierung des „Return on Investment“ (ROI) ist. Der ROI ist in diesem System somit die vorhin erwähnte Spitzenkennzahl (Preissler, 2008, S. 48). Angewendet auf die vorherige, schematische Darstellung eines Rechensystems würde dies für den ROI vereinfacht folgendermassen aussehen: Abbildung 4 - Du Pont System of Financial Control - Berechnung des ROI (eigene Darstellung in Anlehnung an (Preissler, 2008, S. 49; Weber & Schäffer, 2006, S. 182). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 21 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Aus dieser Darstellung lässt sich für den ROI die folgende Formel herleiten: Natürlich könnte die Darstellung noch viel detaillierter aufgeschlüsselt werden. Das Anlage- und Umlaufvermögen könnte beispielsweise noch weiter spezifiziert oder die Kosten des Umsatzes könnten detailliert aufgelistet werden. Vorteile von Rechensystemen: Hohe Systematik und hohe Operationalität des Kennzahlensystems (Tavasli, 2007, S. 179). Direkt kausale Zusammenhänge werden aufgezeigt (Preissler, 2008, S. 51). Nachteile von Rechensystemen: Begrenzter Anwendungsbereich (Tavasli, 2007, S. 181). 3.2. Ordnungssystem Ordnungssysteme sind Kennzahlensysteme, in welchen die Kennzahlen nicht in einem mathematischen, sondern in einem sachlogischen Zusammenhang stehen. Dazu werden sie in verschiedene Gruppen eingeteilt, welche in einem betriebswirtschaftlichen Sachzusammenhang stehen (Preissler, 2008, S. 17). Dadurch werden die Wirkungszusammenhänge transparenter und der Betrachtungsgegenstand systematisch und vollständig erfasst (Tavasli, 2007, S. 180). Beispielsweise stehen Kennzahlen wie die durchschnittliche Krankheitsdauer sowie die Mitarbeitendenzufriedenheit in einer bestimmten Abteilung in einem sachlogischen Zusammenhang zum Erfolg dieser Abteilung. Der exakte Zusammenhang lässt sich jedoch nicht mathematisch berechnen. Vorteile von Ordnungssystemen: Sehr flexibel, da Kennzahlen auch ohne mathematischen Zusammenhang verknüpft werden können (Preissler, 2008, S. 17). Vollständige Beschreibung des Betrachtungsgegenstandes (Tavasli, 2007, S. 181). Nachteile von Ordnungssystemen: Grosse Anzahl an Kennzahlen und unzureichende Operationalisierbarkeit. Grosser Aufwand für die Datenbeschaffung und Datenaufbereitung (Tavasli, 2007, S. 180). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 22 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 3.3. Weitere Unterscheidungsmerkmale Kennzahlensysteme können weiter unterteilt werden in Kennzahlensysteme, welche sich auf die Gesamtunternehmung und solche, welche sich lediglich auf einen Teilbereich beziehen. Einige Systeme verfolgen vor allem die strategische Planung, während andere eher die operative Ebene abbilden. Des Weiteren kann unterteilt werden in eindimensionale Systeme, welche beispielsweise auf eine finanzielle Spitzenkennzahl ausgerichtet sind (siehe Rechensystem), oder mehrdimensionale Systeme, die mehrere betriebswirtschaftliche Ziele einbeziehen. Ein weiterer Punkt ist, ob lediglich unternehmensinterne oder auch unternehmensexterne Faktoren berücksichtigt werden (Siegwart et al., 2010, S. 55). 3.4. Aufgaben des Kennzahlensystems 3.4.1. Steuerung durch Informationsbereitstellung Einer der wichtigsten Aufgaben eines Kennzahlensystems ist die Bereitstellung von relevanten Informationen um dadurch die Transparenz in den betroffenen Bereichen zu erhöhen. In der Logistik bedeutet dies insbesondere eine erhöhte Transparenz der Logistikkosten und Leistungen (Blum, 2006, S. 67f.). Das Kennzahlensystem soll die Anwendenden dabei unterstützen, aufgrund von quantitativ erfassbaren Sachverhalten, zu einem Urteil zu kommen (Siegwart et al., 2010, S. 47). 3.4.2. Planung Planung wird gemäss Hannes Stephan Blum als „rationaler Prozess gesehen, der sich an Zielen orientiert, sich auf zukünftige Handlungen bezieht und auf einem Informationsverarbeitungsprozess beruht“. Das Planungssystem steht somit in enger Verbindung mit der Informationsbereitstellung eines Kennzahlensystems (Blum, 2006, S. 69). 3.4.3. Kontrolle und Überwachung Bei der Kontrolle und Überwachung geht es insbesondere um Soll-Ist-Vergleiche. Die Basis dazu definieren ein aus der Planung stammender Sollwert und ein effektiv eingetretener Ist-Wert (Blum, 2006, S. 69f.). Ausserdem können Kennzahlensysteme die Soll-Ist-Daten der Vergangenheit speichern, wodurch zusätzlich eine Dokumentationsfunktion wahrgenommen wird (Siegwart et al., 2010, S. 47). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 23 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4. Entwicklung und Verwendung von Kennzahlen und Kennzahlensystemen 4.1. Herausforderungen In den letzten Jahren sind in den Bereichen Benchmarking-Systeme, Systeme zur Potenzialanalyse, Kosten-Nutzen-Analysen und Performance Management Systeme eine grosse Menge neuer Kennzahlenkonzepte entwickelt worden. Dazu gehören beispielsweise das „Du Pont System of Financial Control“, das ZVEI-Kennzahlensystem oder das Rentabilitäts-LiquiditätsKennzahlensystem als reine betriebswirtschaftliche Systeme. Ferner gehören Ansätze wie SCOR (Supply Chain Operations Reference) oder die von Norton und Kaplan im Jahre 1992 entwickelte Balanced Scorecard als ganzheitliche Kennzahlensysteme zu diesen neu entwickelten Ansätzen. Berücksichtig man nun noch, dass beinahe jede Unternehmung, welche die eigene Performance in irgend einer Weise misst, über eigene Kennzahlen und Kennzahlensysteme verfügt, so ergibt sich eine noch viel grössere Anzahl unterschiedlicher Kennzahlensysteme. Diese Konzepte unterscheiden sich in der unterschiedlichen Klassifizierung, Bezeichnung, Definition, Berechnung sowie in der Interpretation von Kennzahlen. Dies macht eine Vergleichbarkeit der Kennzahlen aus unterschiedlichen Konzepten praktisch unmöglich. Daraus resultiert die Gefahr, dass die Kennzahlen einer Unternehmung von unterschiedlichen Personen divergierend interpretiert oder erst überhaupt nicht verstanden werden (Obermaier & Otto, 2007, S. 51–55). Auch ist nicht zu unterschätzen, dass die meisten Kennzahlen eine subjektive Komponente enthalten und Manager schnell zu voreiligen Entscheiden verleiten (nzz online, 2003). Allgemeingültige Kennzahlen, welche einheitlich klassifiziert, bezeichnet, definiert und berechnet werden, erleichtern deren Verständnis und können somit einfacher für unternehmensoder bereichsübergreifende Bewertungen verwendet werden. Die grosse Anzahl verschiedener Kennzahlenkonzepte deutet jedoch darauf hin, dass bisher keine oder nur sehr wenige allgemeingültige Kennzahlen gefunden werden konnten. Auch in Zukunft werden aufgrund der unterschiedlichen Prozesse und Strukturen wohl keine solchen Kennzahlen definiert werden können. Daher gibt es für Unternehmen zwei Möglichkeiten: Entweder wird ein eigenes Kennzahlensystem mit eigenen Kennzahlen entwickelt oder die Kennzahlen werden an bestehende Kennzahlenkonzepte und den eigenen Bedürfnissen angepasst (Obermaier & Otto, 2007, S. 55 f.). Eine Umfrage der Aberdeen Group, an welcher über 130 Unternehmungen teilnahmen, zeigt auf, dass die grösste Herausforderung bei der Entwicklung von Kennzahlen und deren Implementierung in ein Kennzahlensystem in der Datenbeschaffung liegt. Dies gaben insgesamt 58% der befragten Unternehmungen an. Weitere 53% gaben an, dass signifikante kulturelle Änderungen notwendig wären. In 33% der Fälle fehlte die Unterstützung des TopManagements (vgl. Abbildung 5) (Aberdeen Group, 2006, S. 7). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 24 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 5 - Herausforderung bei der Definition von Kennzahlen und Implementierung von Kennzahlensystemen (Aberdeen Group, 2006, S. 7). 4.2. Projektvorgehen Bei der Auswahl von Kennzahlen und dem Aufbau eines eigenen Kennzahlensystems sollten die üblichen Projektphasen durchlaufen werden. Dies wäre im ersten Schritt die Analysephase gefolgt von der Design oder Entwicklungsphase, der Realisierungsphase und der Implementierungsphase, welche in den produktiven Betrieb überleitet. In der Analysephase sollte die Ist-Situation festgehalten werden. In der Designphase werden die benötigten Kennzahlen definiert, detailliert beschrieben und die verantwortlichen Personen festgestellt. In der Realisierung geht es darum, die nötigen Schritte einzuleiten, um die Kennzahlen in einem Kennzahlensystem konsolidieren und darstellen zu können. Danach folgt die Implementierung des Systems in den produktiven Betrieb (Egger, 2011). Bei der Entwicklung und Implementierung eines Kennzahlensystems muss darauf geachtet werden, dass dieses mit der Organisationsstruktur des Anwendungsbereiches konsistent ist (Schreyer, 2007, S. 98). Unter Umständen müssen dazu die Organisationsstrukturen komplett neu konzipiert werden, um den Erfolg des zu implementierenden Kennzahlensystems zu gewährleisten (Hilgers, 2008, S. 54). Abbildung 6 - Mögliche Projektphasen bei der Entwicklung und Realisierung eines Kennzahlensystems. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 25 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.3. Analysephase 4.3.1. Festhalten der Ist-Situation Es gilt abzuklären, ob allenfalls bereits Kennzahlen in den einzelnen Abteilungen existieren und ob sich diese allenfalls überschneiden oder gar widersprechen. Ferner sollten bestehende und mögliche Datenquellen analysiert und festgehalten werden (Egger, 2011). 4.3.2. Stakeholderorientierung Um den Nutzen eines Kennzahlensystems zu maximieren und die Performance dauerhaft hoch zu halten, ist die Orientierung auf den Stakeholder-Nutzen entscheidend (Krause, 2006, S. 32). Dazu müssen jedoch die Stakeholder zuerst erkannt und klassifiziert werden. Es gibt verschiedene Ansätze der Klassifizierung. Eine beliebte Möglichkeit ist die Klassifizierung nach “Interesse am Projekt” und “Einfluss auf das Projekt” (vgl.Abbildung 7) (Chang et al., 2011, S. 3). Abbildung 7 - Stakeholder Klassifizierung (eigene Darstellung in Anlehnung an Chang et al., 2011, S. 4). Ein anderes Modell wurde von Mitchell et al. entwickelt. Dieses unterteilt die Stakeholder nach drei Kriterien „Macht“, „Legitimität“ und „Dringlichkeit“ (vgl. Abbildung 8). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 26 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 8 - Stakeholderklassifizierung nach Mitchell et al. (Eigene Darstellung in Anlehnung an Mitchell et al., 1997, S. 874). Ruhende, vernachlässigbare und fordernde Stakeholder verfügen jeweils nur über eines der Attribute Macht, Legitimität oder Dringlichkeit. Ruhende Stakeholder besitzen nur Macht. Diese sollten daher lediglich beobachtet werden. Vernachlässigbare Stakeholder verfügen zwar über Legitimität, jedoch weder über Macht noch Dringlichkeit. Diese Interessensgruppe sollte daher nur beschränkt involviert werden. Fordernde Stakeholder haben zwar dringliche Ansprüche, aber keine Macht oder Legitimität. Diese Gruppe kann zwar lästig sein, ist jedoch ungefährlich. Ihnen sollte lediglich eine symbolische Aufmerksamkeit gewidmet werden. Für das Unternehmen wichtiger sind Stakeholder, welche über zwei Attribute verfügen. Dies wären die dominanten, abhängigen und gefährlichen Stakeholder. Dominante Stakeholder sollten im Projekt involviert werden, da sie über Macht und Legitimität verfügen. Abhängige Stakeholder haben dringende und legitime Ansprüche, ihnen fehlt jedoch die Macht. Diese sollten daher beschränkt involviert werden. Die gefährlichen Stakeholder verfügen über Macht und haben dringliche Ansprüche. Diese Anspruchsgruppe sollte genau beobachtet werden. Die wichtigste Anspruchsgruppe ist diejenige, welche über alle drei Attribute verfügt. Diese werden als definitive Stakeholder klassifiziert. Sie sollten stark ins Projekt involviert werden (Mitchell et al., 1997, S. 874 – 879). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 27 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.4. Konzeptionsphase 4.4.1. Anforderungen 4.4.1.1. Personelle und organisatorische Voraussetzungen Für die Bildung und Verwendung von Kennzahlensystemen sind einige personelle und organisatorische Grundvoraussetzungen erforderlich. Folgende Personen sind dabei involviert (Meyer, 2011, S. 37f.): Modellgestaltende: Diese Personengruppe ist verantwortlich für die Konstruktion des Systems und den Aufbau der Formeln. Ermittelnde: Sie erheben und errechnen die Kennzahlen nach den Vorgaben der Modellgestaltenden und leitet diese an die Auswertenden weiter. Auswertende: Diese Gruppe interpretiert die ermittelten Kennzahlen unter anderem durch Soll-Ist-Vergleiche. Benutzende: Die Benutzenden sind die Entscheidungstragenden. Wichtig ist, dass sämtliche involvierten Personen über die erforderlichen Fachkenntnisse bezüglich Modellgestaltung, Datenermittlung, Auswertung und Interpretation verfügen. Fehlen die notwendigen Fachkenntnisse, werden Kennzahlen oftmals falsch oder gar nicht ermittelt, falsch errechnet oder inkorrekt interpretiert, was zu unzweckmässigen und falschen Entscheidungen führt. Personal mit betriebswirtschaftlichem Grundwissen ist für eine sinnvolle Arbeit mit Kennzahlen und Kennzahlensystemen dringend erforderlich (Meyer, 2011, S. 38). Zu den organisatorischen Voraussetzungen gehören (Meyer, 2011, S. 38): Die notwendigen organisatorischen Einheiten zur Bildung, Ermittlung und Auswertung der Daten. Trennung zwischen ermittelnden und benutzenden Personen um die nötige Objektivität sicher zu stellen. Schaffung von geeigneten Erhebungsgrundlagen. Einbettung der Datenerfassung und Ermittlung in ohnehin anfallende Arbeiten, um den zusätzlichen Aufwand so tief wie möglich zu halten. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 28 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.4.1.2. Anforderungen an die Kennzahlen sowie an das Kennzahlensystem Bei der Konzeption eines Kennzahlensystems ist insbesondere auf die folgenden Punkte in Bezug auf die darin befindlichen Kennzahlen zu achten: Messbarkeit: Kennzahlen in einem Kennzahlensystem müssen auf messbaren Daten basieren. Die Bereitstellung respektive der Zugriff auf die erforderlichen Daten ist nicht immer einfach oder teilweise gar unmöglich (Obermaier & Otto, 2007, S. 59). Neben der Messbarkeit ist eine hohe Genauigkeit wichtig, also der Grad der Übereinstimmung mit der Realität und somit die Präzision der Information (Meyer, 2011, S. 43). Anpassbarkeit und Flexibilität: Bewertungsgrössen sollten an vorhandene und neue Strukturen und Prozesse angepasst werden können. Das System sollte also die Flexibilität besitzen, neue Kennzahlen zu ergänzen und veraltete Kennzahlen zu entfernen (Obermaier & Otto, 2007, S. 59; Siegwart et al., 2010, S. 55). Handhabbarkeit und Wirtschaftlichkeit: Beim Vorhandensein zu vieler Kennzahlen besteht die Gefahr, dass die Anwender des Bewertungssystems überfordert werden. Je mehr Kennzahlen in einem Kennzahlensystem vorhanden sind, desto aufwändiger wird deren Erhebung. Der Aufwand für die Erhebung aller Kennzahlen in einem Kennzahlensystem sollte somit in einem gesunden Verhältnis zum Nutzen stehen. Kostet die Erhebung einer Kennzahl mehr als sie Nutzen bringt, sollte deren Verwendung überdacht werden (Obermaier & Otto, 2007, S. 59). Claus Meyer nennt in diesem Zusammenhang die Kosten-Nutzen-Relation, also die Gegenüberstellung der Kosten für die Beschaffung der Daten und des Nutzens aus der Verwertung der gewonnenen Information. Die Kosten für die Ermittlung können relativ leicht mittels Kostenrechnung festgestellt werden. Schwieriger oder oftmals auch unmöglich ist jedoch die Bestimmung des Nutzens von Informationen (Meyer, 2011, S. 43 – 48). Hans Siegwart et al. erwähnen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit den Grad der Unterstützung durch Informationstechnologien zur Automatisierung des Kennzahlensystems (Siegwart et al., 2010, S. 55). Vergleichbarkeit: Vergleichbarkeit ist dann wichtig, wenn unterschiedliche Bereiche miteinander verglichen werden sollen (Obermaier & Otto, 2007, S. 59). Aktualität: Möglichst geringer Abstand zwischen der frühest möglichen Ermittlung und dem effektiven Bezugszeitpunkt beziehungsweise dem Bezugszeitraum (Meyer, 2011, S. 43). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 29 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.4.2. Konzipierung Gemäss Martin Kütz durchläuft die Konzipierung folgende Phasen (vgl. Abbildung 9): Definition des Steuerungsobjektes, Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung, Ableiten der Strategie zur Zielerreichung, Auswahl der wesentlichen Steuerungsfelder sowie die Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen (Kütz, 2011, S. 74). Abbildung 9 - Schritte der Konzipierungsphase (Eigene Darstellung in Anlehnung an Kütz, 2011, S74). 4.4.2.1. Definition des Steuerungsobjektes In einem ersten Schritt sollte das Steuerungsobjekt definiert und abgegrenzt werden, um pro Steuerungsobjekt spezifische Kennzahlen auswählen zu können. Mögliche Steuerungsobjekte wären zum Beispiel die gesamte Organisation, eine Teilorganisation, Prozessgruppen oder einzelne Prozesse (Kütz, 2011, S. 75). 4.4.2.2. Ziele und Strategie Die Kennzahlen, welche in einem Kennzahlensystem verwendet werden, sollten stets im Zusammenhang mit der Unternehmensstrategie stehen. Nachdem die strategischen Ziele geklärt und definiert worden sind, geht es darum, passende Messgrössen auszuwählen, welche zur Zielerreichung beitragen. Dabei ist es essenziell, dass die Ziele möglichst präzise zur Verfügung stehen, denn je ungenauer ein Ziel definiert wurde, desto schwieriger ist es, die passenden Messgrössen auszuwählen. Die Frage: „Woran würden wir erkennen, dass wir das Ziel erreichen?“ kann bei der Ableitung von Messgrössen unterstützen (Horváth & Partners, 2007, S. 202 – 205). Marco Hassler stellt den Zusammenhang zwischen den Unternehmenszielen und den dazugehörenden Kennzahlen als Pyramide dar. An oberster Stelle stehen dabei die Globalziele gefolgt von den Subzielen, den Aktivitäten und den zu Grunde liegenden Kennzahlen (vgl. Abbildung 10). Abbildung 10 - Zusammenhang zwischen Unternehmenszielen und Kennzahlen (eigene Darstellung in Anlehnung an Hassler, 2010, S. 332). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 30 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.4.2.3. Auswahl der Steuerungsfelder Für eine optimale Zielerreichung mit möglichst minimalem Ressourceneinsatz ist es essenziell, sich auf die wesentlichen Elemente zu konzentrieren. Es ist also von grosser Bedeutung, nicht einfach irgendwelche und möglichst viele Kennzahlen, sondern viel mehr die wichtigen und richtigen Kennzahlen auszuwählen. Um dies sicher zu stellen, muss vorab gewährleistet werden, dass man sich auf die wesentlichen Aktivitäten konzentriert, welche die Zielerreichung optimal unterstützen (Kütz, 2011, S. 75 f. ). 4.4.2.4. Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen Zum Abschluss der Konzipierung geht es um die Auswahl und Zuordnung der richtigen Kennzahlen zur Messung der Aktivitäten, welche zur Zielerreichung beitragen sollen. Dabei können unter anderem folgende Kriterien berücksichtigt werden (Kütz, 2011, S. 76): Eignung für die Steuerung Aufwand und Wirtschaftlichkeit der Datenerhebung Aktualität (Zeitnähe und Schnelligkeit der Bereitstellung) Flexibilität Managementeignung der Kennzahl (Aggregationsebene) Diese Kriterien zur Auswahl der richtigen Kennzahlen entsprechen grösstenteils den Anforderungen an Kennzahlen gemäss Kapitel 4.4.1.2. 4.4.2.5. Zielwertdefinition Die Definition von Zielwerten der einzelnen Kennzahlen ist ein äusserst wichtiger Punkt. Diese sollten sinnvoll und logisch definiert werden (Schreyer, 2007, S. 161). Für die Zielwertdefinition kann unterschiedlich vorgegangen werden. Eine Möglichkeit bestünde darin, die Zielwerte beispielsweise ein direkt globales aus Ziel der Unternehmensstrategie definiert wurde, einen abzuleiten. bestimmten Wenn Betrag an Logistikkosten einzusparen, so können die einzelnen Zielwerte so gelegt werden, um diesen Betrag zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Zielwerte aufgrund von Benchmarkinganalysen zu definieren. Ist beispielsweise aufgrund eines Benchmarkings bekannt, dass der Branchendurchschnitt eine Lagerreichweite von 1.5 Monaten ausweist, so könnte dieser Wert als Zielwert übernommen werden (Entchelmeier, 2008, S. 144). Dies ist jedoch nur bei einer hohen Übereinstimmung der Firmeneigenschaften mit dem Branchenschnitt möglich. Eine andere Möglichkeit der Zielwertdefinition ist die Übernahme von vertraglich vereinbarten Zielwerten. Dies können beispielsweise Zielwerte aus SLA sein, welche mit Kunden oder Lieferanten vereinbart wurden. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 31 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 4.4.3. Erstellung des Steckbriefes Um Missverständnisse zu verhindern sollte jede Kennzahl möglichst detailliert beschrieben und dokumentiert werden. Dazu hat sich der so genannte Kennzahlensteckbrief bewährt, in welchem die benötigten Informationen festgehalten werden (Kütz, 2011, S. 44 f.). Martin Kütz erwähnt folgende Punkte, welche in einem Steckbrief festgehalten werden können (vgl. Tabelle 1): Beschreibung Bezeichnung Klarer, eindeutiger Name. Kann kein eindeutiger Name gefunden werden, so kann dies ein Indiz dafür sein, dass die Kennzahl noch zu wenig klar ist. Beschreibung Kurze Beschreibung der Kennzahl. Adressat Adressat, an wen die ermittelte Kennzahl berichtet werden muss. Kennzahlenkategorie Eine mögliche Kategorisierung wäre die Unterscheidung nach Steuerungskennzahlen und Informationskennzahlen. Zielwert (Schlusswert) Zielwert, welcher am Ende der Planungsperiode erreicht werden soll. Sollwert (Zwischenwert) Zwischenwerte dienen der Erreichung des Zielwertes. Dazu können Prüfzeitpunkte festgelegt werden. Toleranzwerte Ziel- und Sollwerte werden nur selten genau erreicht. Daher sollten tolerierbare Abweichungen definiert werden. Eskalationsregeln Es sollte festgehalten werden, wann in welcher Weise reagiert werden muss (zum Beispiel beim Über- oder Unterschreiten eines definierten Wertes). Gültigkeit Gültigkeitszeiträume sollten insbesondere bei Kennzahlen definiert werden, die lediglich während einer beschränkten Zeitdauer benötigt werden. Berichterstattende Die berichterstattende Person sollte möglichst nahe am Bereich der Berichterstattung sein. Sie sollte die Manager unterstützen durch die Erklärung möglicher Ursachen für Abweichungen, Vorschläge für erforderliche Massnahmen entwickeln und deren Umsetzung koordinieren. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 32 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Datenermittlung Datenquellen Herkunft der Daten. Messverfahren Periodizität der Datenerhebung. Datenaufbereitung Berechnungsweg Formel zur Berechnung der Kennzahl. Ebenso sollte die Masseinheit der Kennzahl festgehalten werden. Präsentation Darstellung Grafische oder zahlenmässige Darstellung inklusive Aufführung von deren Soll- und Zielwerten. Aggregationsstufen Entspricht den Dimensionen (z.B. Zeit, Region, Werk etc.). Archivierung Unter Umständen sind die Art und die Dauer der sollten im Aufbewahrung zu regeln. Verantwortung Zusätzliche Alle zusätzlichen relevanten Informationen Steckbrief festgehalten werden. Informationen Tabelle 1 – Kennzahlensteckbrief (Kütz, 2011, S. 44 – 48). 4.4.4. Darstellungsmöglichkeiten Kennzahlen können in tabellarischer Form oder grafisch dargestellt werden. Tabellen eignen sich gut für die kombinierte Darstellung von Zahlen und Text. Bei zu vielen Zahlen sind Tabellen jedoch oft unübersichtlich und zeigen den Sachverhalt nicht anschaulich genug auf. Aufgrund dieser Nachteile werden Kennzahlen in Kennzahlensystemen oft grafisch dargestellt. Bei der Verwendung von Diagrammen ist jedoch Vorsicht geboten, da nicht jedes Diagramm für jeden Sachverhalt geeignet ist (Meyer, 2011, S. 81 – 85): Kreisdiagramme eignen sich für die Darstellung einer Struktur ohne zeitliche Abfolge (Momentaufnahme). Rangfolgen können mit Balken dargestellt werden. Für Zeitreihen und Häufigkeiten eignen sich Säulen- und Liniendiagramme. Korrelationen können mittels Punktdiagrammen (X/Y-Diagramme) dargestellt werden. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 33 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 11 - Einsatzbereich für Diagramme (Eigene Darstellung in Anlehnung an Meyer, 2011, S. 85). 4.5. Realisierungs- & Implementierungsphase Am Ende des Projekts geht es darum die effektiven Daten, welche für die ausgewählten Kennzahlen benötigt werden, zu beschaffen. Des Weiteren bedarf es der Evaluation des geeigneten Tools zur Darstellung der Kennzahlen. Nach dessen Evaluation und den entsprechenden Umsetzungsmassnahmen sollte das Kennzahlensystem in den Betrieb überführt werden (Egger, 2011). Einem Benchmark-Report der Aberdeen Group zufolge gaben 84% der befragten Unternehmen an, Kennzahlen in Kalkulationstabellen wie Excel zu überwachen. Lediglich 49% verwenden Reports direkt aus dem ERP System und 5% verwenden dazu OLAP-Tools (Aberdeen Group, 2006, S. 18). Gemäss Martin Kütz beinhaltet die Realisierung die Bestimmung der Messverfahren und Datenerhebungsprozesse, Festlegung der Aufbereitung, Festlegung der Darstellung und Präsentation der Kennzahlen, Integration der Kennzahlen in die Führungsorganisation sowie die Überprüfung und Verbesserung des Kennzahlensystems (Kütz, 2011, S. 74). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 34 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 5. Performance Measurement 5.1. Problematik und Gefahren bei der Verwendung traditioneller Kennzahlensysteme In traditionellen Kennzahlensystemen sind die Kennzahlen selbst zwar häufig sinnvoll geordnet und aufeinander abgestimmt. Meistens wird dabei jedoch auf eine funktionsorientierte Sicht fokussiert und die prozessorientierte Sicht vernachlässigt. Ein weiterer Kritikpunkt an traditionellen Kennzahlensystemen ist, dass diese oft vergangenheitsorientiert sind. Die gemessenen Informationen sind oft nicht mehr aktuell und daher nur bedingt relevant. Ausserdem weisen herkömmliche Kennzahlensysteme eine zu geringe Kundenorientierung auf, welche in moderneren Performance Measurement Systemen eine wichtige Rolle einnimmt (Tavasli, 2007, S. 190 f.). Wilhelm Schmeisser et al. nennen in diesem Zusammenhang ebenfalls die ausschliessliche Berücksichtigung quantifizierbarer Sachverhalte und die fehlende kundenorientierte sowie unternehmensinterne Prozesssicht als Hauptkritikpunkt. Was benötigt wird, sind moderne Kennzahlensysteme, welche die klassischen, finanziellen Kennzahlen um weitere, umfassendere Kennzahlen ergänzen (Schmeisser et al., 2004, S. 61 ff.). Es sollen folglich nicht mehr nur Zahlen, sondern die gesamte Performance dargestellt werden. Dies ist der Grundgedanke moderner Performance Measurement Systeme. Traditionelle Kennzahlensysteme Moderne Performance Measurement Systeme Finanzieller Fokus Performance Fokus Finanziell angetrieben (Vergangenheitsbezogen) Stakeholdergetrieben (Zukunftsbezogen) Limitierte Flexibilität Flexibel. Dediziertes System für die operative Steuerung Nicht verknüpft mit operativen Strategien Verfolgt gleichzeitig Strategien Reduziert die Kosten Verbessert die Performance Lokal optimiert Systematisch optimiert Tabelle 2 - Unterschiede zwischen traditionellen Kennzahlensystemen und modernen Performance Measurement Systemen (Bredrup, 1995, S. 185). 5.2. Mischformen Neben traditionellen Kennzahlensystemen und modernen Performance Measurement Systemen sind auch Mischformen möglich. Je nach Ziel und Zweck des Systems kann auf ein ganzheitliches Performance Measurement System verzichtet und es können lediglich Teilaspekte davon implementiert werden. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 35 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 5.3. Exkurs: Balanced Scorecard als Performance Measurement System Unter Balanced Scorecard (“ausgewogenes Kennzahlensystem“) versteht man ein Instrument zur zielorientierten und strategischen Unternehmensführung, in welchem die Ursachen- und Wirkungsverhältnisse abgebildet werden sollen. Grundsätzlich wird die Balanced Scorecard für die gesamte Unternehmung eingeführt. Oftmals werden aber auch bloss Teilbereiche damit gesteuert (Stabauer, 2009, S. 41). Folgende Perspektiven werden dabei berücksichtigt (vgl. auch Abbildung 12): Finanzperspektive, Kundenperspektive, interne (Geschäftsprozess)-Perspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive (oft auch Innovations-, Mitarbeitenden- und Wissensperspektive oder Potenzialperspektive genannt) (Horváth & Partners, 2007, S. 2 f.; Meyer, 2008, S. 157; Stabauer, 2009, S. 41 – 48). Entwickelt wurde die Balanced Scorecard während einem Forschungsprojekt in den 90er Jahren von David Norton, CEO von Nolan Norton, und Robert Kaplan, Professor an der Harvard Universität (Kaplan & Norton, 1996, Vorwort). Abbildung 12 - Beispielhafter Aufbau einer Balanced Scorecard mit vier Perspektiven (Eigene Darstellung in Anlehnung an Kaplan & Norton, 1996, S. 9). Eine Möglichkeit zur Entwicklung einer Balanced Scorecard ist die Durchführung von fünf inhaltlich und formal aufbauenden Stufen: Strategische Ziele ableiten, Strategy Maps aufbauen, Messgrössen auswählen, Zielwerte festlegen und strategische Aktionen bestimmen (Horváth & Partners, 2007, S. 156). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 36 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 5.3.1. Finanzperspektive Die finanziellen Ziele dienen als Fokus für die Ziele und Massnahmen in allen anderen Scorecard-Perspektiven. Jede Kennzahl sollte in irgendeiner Art und Weise über eine Ursache-Wirkungs-Beziehung mit den finanziellen Zielen verknüpft sein, um so die finanzielle Performance verbessern zu können. Für die meisten Unternehmen reichen die finanziellen Bereiche wie Umsatzsteigerung, Optimierung der Kosteneffizienz und Produktivität, Verbesserung der Anlagennutzung sowie die Reduzierung der Risiken aus, um die notwendigen Verknüpfungen zu den restlichen Scorecard-Perspektiven herstellen zu können (Kaplan & Norton, 1996, S. 47). Im Grunde genommen handelt es sich dabei um das magische Dreieck der Finanzen, mit welchem die Sicherung von Liquidität, Rentabilität und minimales Risiko gegenübergestellt werden, um so die finanzwirtschaftlichen Ziele des Unternehmens zu definieren (Schmeisser et al., 2004, S. 74). In vielen Unternehmen existiert eine Vielzahl finanzieller Kennzahlen. Für die Balanced Scorecard sollten diejenigen mit strategischem Gewicht ausgewählt werden (Schmeisser et al., 2004, S. 75). Typische Kennzahlen der finanziellen Perspektiven sind beispielsweise die Eigenkapital- sowie die Gesamtkapitalrentabilität, Aktienkurs, Kapitalumschlag, Kosten im Verhältnis zum Umsatz oder Bestandesreichweiten (Hugentobler et al., 2005, S. 400; Stabauer, 2009, S. 51). 5.3.2. Kundenperspektive In der Kundenperspektive sollte die Sicht des Kunden auf die Unternehmung dargestellt werden. Im ersten Schritt sollte eine Marktsegmentierung durchgeführt werden, welche die unterschiedlichen Markt- und Kundensegmente identifiziert. So könnten Kunden nach demografischen Kriterien, Verhaltensweisen, Erwartungen etc. segmentiert werden. Nachdem eine Unternehmung die Marktsegmente identifiziert hat, kann es die Ziele und Massnahmen gezielt den einzelnen Segmenten anpassen (Kaplan & Norton, 1996, S. 64 – 67). Typische Kennzahlen der Kundenperspektive wären Marktanteile, Anteil der Wiederholungskäufer, Bekanntheitsgrad einer Marke, Kundenbingungs- und Aquistionskennzahlen etc. (Hugentobler et al., 2005, S. 400; Kaplan & Norton, 1996, S. 67 – 72). Marktanteil, Kundenzufriedenheit und Kundenbindung sind gemäss Kaplan & Norton wichtige Erfolgsfaktoren, welche entsprechend in sehr vielen Balanced Scorecards vertreten sind. Ein Punkt, welcher oft vernachlässigt wird, ist die Kundenprofitabilität. Selbst bei exzellenter Kundenzufriedenheit, überdurchschnittlicher Kundenbindung und hoher Kundenaquisition ist die Profitabilität nicht sichergestellt. Eine Möglichkeit, zufriedene Kunden zu gewinnen und halten, wäre, Produkte und Dienstleistung zu besonders günstigen Preisen anzubieten. Die Folge könnte ein uninteressanter oder negativer Deckungsbeitrag sein. Unternehmen sollten folglich nicht nur zufriedene und treue Kunden anstreben, sondern vor allem profitable Kunden und das Spannungsfeld Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 37 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG zwischen Profitabilität und Zufriedenheit optimal handhaben. Kunden, welche profitabel sind und sich im Zielsegment befinden, sollten möglichst behalten werden. Unprofitable Kunden im Zielsegment sollten zu profitablen Kunden transformiert, während unprofitable Kunden ausserhalb des Zielsegments eliminiert und profitable Kunden ausserhalb des Zielsegments beobachtet werden sollten (vgl. auch Tabelle 3) (Kaplan & Norton, 1996, S. 71 f.). Kunden Profitabel Nicht profitabel Innerhalb des Zielsegmentes Behalten Transformieren Ausserhalb des Zielsegmentes Beobachten Eliminieren Tabelle 3 - Kundensegment und Profitabilität (Kaplan & Norton, 1996, S. 72). 5.3.3. Lern- und Entwicklungsperspektive In der Lern- und Entwicklungsperspektive werden Kennzahlen zur Förderung einer lernenden und sich entwickelnden Unternehmung generiert. Sie ist insbesondere aufgrund ihrer langfristigen Wirkung von grosser Bedeutung (Schmeisser et al., 2004, S. 91). Die Ziele in dieser Perspektive sind die Treiber zur Erreichung hervorragender Ergebnisse in den restlichen Bereichen. Kaplan & Norton unterscheiden hauptsächlich drei Bereiche: Fähigkeiten der Mitarbeitenden, Wirksamkeit des Informationssystems sowie Motivation und Empowerment (Kaplan & Norton, 1996, S. 126 f.). Mögliche Kennzahlen wären die Fluktuationsrate, Anteil der Mitarbeitenden, welche pro Periode eine Schulungsveranstaltung besucht haben, Anzahl umgesetzter Verbesserungen aus dem Mitarbeitendenvorschlagswesen pro Periode etc. (Hugentobler et al., 2005, S. 400). Heutzutage werden standardisierbare Prozesse häufig von Maschinen automatisiert durchgeführt. Dies hat zur Folge, dass es heute nicht mehr ausreicht, die gleiche Arbeit immer wieder mit der gleichen Effizienz und Produktivität auszuführen. Die Unternehmung muss wachsen, sie muss sich verbessern. Ideen, welche dazu beitragen bestehende Prozesse zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, müssen immer öfters von Mitarbeitenden aus der Front stammen. Von Mitarbeitenden, welche die täglichen Prozesse leben und in engem Kundenkontakt stehen (Kaplan & Norton, 1996, S. 127). Um dies zu erreichen, sind flexible, motivierte und gut ausgebildete Mitarbeitende notwendig. Kennzahlen, welche diese Potenziale ausweisen, wären Zufriedenheit, Treue, Qualifikation sowie Produktivität der Mitarbeitenden. Zu berücksichtigen ist, dass es sich dabei jeweils um Spätindikatoren handelt (Schmeisser et al., 2004, S. 92). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 38 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 5.3.4. Interne (Geschäftsprozess)-Perspektive In dieser Perspektive werden die kritischen Prozesse identifiziert. Mögliche Kennzahlen wären Durchlaufzeiten, Anteil der fehlerhaften Produkte oder Reklamationen pro Periode, Lieferzuverlässigkeit, Anteil der zielorientierten und korrekten Auskunftsfähigkeit beim ersten Kundenkontakt etc. (Hugentobler et al., 2005, S. 400; Stabauer, 2009, S. 52). 5.3.5. Zusätzliche Perspektiven Je nach Einsatzgebiet können die Standardperspektiven durch weitere Perspektiven ergänzt oder, wenn sinnvoll, ersetzt und den unternehmensspezifischen Gegebenheiten angepasst werden. Mögliche Zusatzperspektiven wären beispielsweise Lieferanten-, Kommunikations-, Umweltschutz- sowie Kreditgeberperspektive etc. (Stabauer, 2009, S. 48). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 39 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6. Kennzahlensystem bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.1. Analyse der Ist-Situation 6.1.1. Geschäftsfelder Die Kennzahlen sowie das Kennzahlensystem sollen für folgende Geschäftsfelder von Swisscom IT Services Workplace AG entwickelt werden (vgl. auch Abbildung 13): Printing Services Repair Services Workplace Services Logistics & Supply Chain Abbildung 13 – Geschäftsfelder. Finanzielle Kennzahlen werden bereits übergeordnet erhoben und den einzelnen Geschäftsfelder zur Verfügung gestellt. Auf sie wird im Rahmen dieser Arbeit daher nicht eingegangen. 6.1.2. Organisationsstruktur Diese Arbeit richtet sich bereits nach der neuen Organisationsstruktur, welche per 01.01.2012 gilt. Die Vorteile der neuen Organisationsstruktur sind, in Bezug auf das neu zu entwickelnde Kennzahlensystem, die klar definierten Verantwortungsbereiche. Jedem Geschäftsfeld obliegt die „Profit- und Loss-Verantwortung“ in seinem Bereich. Dadurch können die Kennzahlen in die Verantwortung der einzelnen Geschäftsfelder übergeben werden, wodurch eine optimale Implementierung und künftige Verfolgung der Kennzahlen gewährleistet wird. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 40 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.1.3. Systemlandschaft – Potenzielle Lieferanten von Rohdaten Aufgrund des Zusammenschlusses der verschiedenen Unternehmen und der Gründung der Swisscom IT Services Workplace AG, sind derzeit viele unterschiedliche Systeme im Einsatz. Als erstes sollen daher die wesentlichsten Systeme aufgelistet werden, welche als Datenbasis für relevante Daten dienen könnten (vgl. Tabelle 4). System Kurzbeschreibung Datenbasis für finanzielle (Modul Finanzen) und logistische (Modul SAP Materialwirtschaft) Daten. Master Data Management, Purchasing & Logistics. SQL Business Datenbasis für den Bereich „Repair Workplace/Audio/Video/Office“. Lagerbewirtschaftung, Fakturierung, Handelsware und Repairbusiness. FSL Work force management system (Ticketing-System). SATWork Dispatching und Ticketing-System. Printer Monitoring Tool. Überwacht die Drucker und prüft den Status OM+ des Verbrauchsmaterials. Wird unter anderem für die automatische Nachlieferung von Toner verwendet. ITSP System für incident management, problem management, change management und config managment. ARS Ordersystem mit Workflowintegration. eOrder Onlineshop TTime Zeit- und Leistungserfassungssystem. Tabelle 4 - Die wichtigsten Systeme bei Swisscom IT Services Workplace AG. Eine umfassende Auflistung sämtlicher Systeme sowie deren Zusammenhänge befindet sich im Anhang. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 41 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.1.4. Bereits vorhandene Kennzahlen in den einzelnen Geschäftsfeldern Geschäftsfeld Kennzahlen / Beschreibung Printing Services Im Bereich Printing Services existieren noch sehr wenige sich eignende Kennzahlen. Bereits ausgewiesen werden bis anhin die Anzahl abgeschlossenen Tickets pro Techniker. Bezüglich SLA Einhaltung ist noch praktisch nichts vorhanden. Eine konsolidierte Sicht ist ebenfalls nicht vorhanden. Workplace Services Im Bereich Workplace Services gibt es einige manuelle Listen, die geführt werden (z.B. Hardwareverfügbarkeiten / Reklamationen des Field Services etc.). Es fehlen jedoch noch viele wichtige Kennzahlen, die der Steuerung, Planung und Überwachung des täglichen Geschäfts dienen. Ausserdem fehlt es auch hier an einer konsolidierten Sicht. Repair Services Im Bereich Repair Services gibt es bereits viele Kennzahlen, welche von den Herstellern gefordert werden. Dazu gehören beispielsweise Durchlaufzeiten, Rerepair Rate, NTF & SWRL etc. Der Bedarf nach neuen Kennzahlen ist hier also eher klein (bis auf einige logistische und mitarbeitendenbezogenen Kennzahlen). Logistics & Supply Chain Bis auf den Lagerwert der einzelnen Lagerorte in SAP ist praktisch nichts vorhanden. Hier ist der Bedarf nach neuen Kennzahlen besonders gross, da sich viele logistische Themen stark auf die anderen Geschäftsfelder auswirken. Tabelle 5 - Bereits vorhandene Kennzahlen in den einzelnen Geschäftsfeldern. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 42 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.1.5. Identifikation der Stakeholder 6.1.5.1. Stakeholderanalyse Wie in Kapitel 4.3.2 beschrieben, sollte die Lösung auf die Stakeholder ausgerichtet werden. Dies bedarf einer vorangehenden Analyse. In Abbildung 14 sind potentielle Stakeholder des Kennzahlensystem-Projektes aufgeführt (vgl. Abbildung 14). Abbildung 14 - Stakeholderanalyse bei Swisscom IT Services Workplace AG. 6.1.5.2. Stakeholderklassifizierung Die soeben definierten Stakeholder können, wie in Abbildung 15 dargestellt, klassifiziert werden (vgl. Abbildung 15). Abbildung 15 - Klassifizierung der Stakeholder bei Swisscom IT Services Workplace AG. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 43 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Geringes Interesse und geringen Einfluss: Externe Organisationseinheiten sowie Staat und Öffentlichkeit inkl. Shareholder haben am Projekt kaum ein Interesse oder einen Einfluss. Selbiges gilt für Mitarbeitende (ohne Führungsebene). Diese werden zwar die Massnahmen, welche aus den Erkenntnissen des Kennzahlensystems gewonnen werden, im positiven sowie im negativen Sinne spüren. Trotzdem kann das Interesse am Projekt nicht als hoch eingestuft werden. Diese Stakeholder sollten höchstens beobachtet werden, um nur marginale Ressourcen dafür aufzuwenden. Hohes Interesse und geringen Einfluss: Ein hohes Interesse könnten Kunden haben, da sie an einer Performancesteigerung interessiert sind (z.B. SLA Einhaltung). Teilweise wünschen die Kunden eine erhöhte Transparenz in Bezug auf die Leistung. Ebenfalls ein hohes Interesse aber einen geringen Einfluss haben die späteren Datenermittelnden. Dabei spielt vor allem die Einfachheit der Datenbeschaffung und Kennzahlenberechnung eine grosse Rolle. Es reicht, diese Interessensgruppen informiert zu halten. Geringes Interesse und hohen Einfluss: Selbstverständlich hat der CEO von Swisscom IT Services Workplace AG ein hohes Interesse an der Performancesteigerung aller einzelnen Abteilungen. Das Interesse am konkreten Projekt ist jedoch eher gering, da es sich um ein Teilprojekt eines übergreifenden Projektes handelt. Ein allzu starker Einbezug des CEO in das Projekt ist daher nicht notwendig. Wichtig ist jedoch, eine Lösung zu liefern, welche mit seinen Zielvorstellungen harmoniert. Hersteller und Lieferanten haben je nach Situation einen hohen Einfluss auf das Projekt (zum Beispiel aufgrund diverser Vorgaben). Hohes Interesse und hohen Einfluss: Zu der wichtigsten Stakeholdergruppe gehören der Auftraggeber sowie das Management der betroffenen Geschäftsfelder. Es ist essenziell, die Lösung auf diese Gruppe auszurichten und die wichtigsten Personen stark ins Projekt ein zu beziehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Kennzahlensystem später nicht verwendet wird und das Projekt als gescheitert betrachtet werden kann. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 44 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2. Konzeption 6.2.1. Definition und Abgrenzung des Steuerungsobjektes Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung Definition des Steuerungsobjektes Ableiten der Strategie zur Zielerreichung Wesentliche Steuerungsfelder auswählen Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen Dieser Schritt wurde im Prinzip bereits in Kapitel 6.1.1 durchgeführt, in welchem die vier relevanten Geschäftsfelder definiert worden sind. Die vier zu steuernden Objekte sind demnach die Bereiche: Printing Services, Workplace Services, Repair Services und Logistics & Supply Chain. 6.2.2. Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung Definition des Steuerungsobjektes Ableiten der Strategie zur Zielerreichung Wesentliche Steuerungsfelder auswählen Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen Swisscom IT Services AG bestimmte fünf strategische Prioritäten für die Zukunft. Diese setzen sich aus folgenden Elementen zusammen (vgl. Abbildung 16) (Swisscom IT Services AG, 2011): Profitables Wachstum: Festigung und Ausbau der Position im Schweizer Markt. Dabei steht insbesondere das organische Wachstum im Vordergrund. Operational Excellence: Senkung der Kostenbasis sowie Steigerung der Effizienz in Schlüsselprozessen. Kundenorientierung: Verbesserung der Service Excellence und Steigerung der Kundenzufriedenheit. Kulturwandel: Stärkung der Marktorientierung sowie Verankerung der High- Performance-Kultur. Transparenz: Klarheit und Messbarkeit unserer Prozesse und Services. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 45 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 16 - Die fünf strategischen Prioritäten. Obwohl die Kundenorientierung absolut legitim im Zentrum steht, konzentriert sich diese Arbeit insbesondere auf die beiden Bereiche „Operational Excellence“, welche Themen wie Rentabilität beinhaltet, sowie „profitables Wachstum“ mit Umsatz- und Marktwachstumszielen. Dies bedeutet nicht, dass die Bereiche „Kundenorientierung“, „Kulturwandel“ und „Transparenz“ als weniger wichtig betrachtet werden. Die in dieser Arbeit definierten Kennzahlen sollen ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung dieser Bereiche leisten. Es ist jedoch äussert schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die adäquaten Kausalzusammenhänge einer einzelnen Kennzahl in den Kontext zu einem dieser Bereiche zu bringen. So ist es beispielsweise quasi unmöglich bei einer Veränderung einer einzelnen Kennzahl die konkreten Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit vorauszusehen. Im Umkehrschluss lässt sich das Ergebnis einer Kundenumfrage nicht auf eine einzelne Kennzahl aus einem bestimmten Bereich abwälzen. Aus diesen Gründen beschränkt sich die Kennzahlendefinition vorerst auf die quantifizierbaren Bereiche. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 46 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 17 - SWS-Ziele: Grundlage für die Kennzahlendefinition. 6.2.2.1. Profitables Wachstum Ein essenzieller Punkt zur Sicherstellung eines profitablen Wachstums ist die Sicherstellung einer soliden Performance bei bestehenden Kunden. Dadurch wird die Kundenzufriedenheit sowie die Zufriedenheit der Hersteller, für welche Swisscom die Service Provider Rolle übernimmt, erhöht, was folglich die Wahrscheinlichkeit augmentiert, bei künftigen Vertragsabschlüssen als Service Provider berücksichtig zu werden. Dies ermöglicht ein äquivalentes Umsatz- und Marktwachstum. 6.2.2.2. Operational Excellence Das Ziel „Operational Excellence“ kann hauptsächlich in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Vom Kunden spürbare Performance. Interne Effizienzsteigerung durch effizientere und fehlerfreie Prozesse. Bei der vom Kunden spürbaren Performance geht es insbesondere um die Einhaltung der vereinbarten Service Level Agreements (SLA). Um dies sicherzustellen werden, adäquate Kennzahlen benötigt. Um kurz- bis mittelfristig eine maximale Effizienzsteigerung zu erzielen, bedarf es einer Optimierung der vorhandenen, personalintensiven Prozesse. Es gilt also die kritischen Prozesse zu identifizieren und mittels geeigneter KPI zu messen. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 47 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.3. Auswahl der wesentlichen Steuerungsfelder Definition des Steuerungsobjektes Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung Ableiten der Strategie zur Zielerreichung Wesentliche Steuerungsfelder auswählen Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen Zur optimalen Unterstützung in der Führung, sollen in allen Geschäftsbereichen die Steuerungsfelder „Effizienz“, „Qualität“ und „Kosten“ betrachtet werden. Es sollen Massnahmen respektive Aktivitäten definiert werden, welche die gewünschte Effizienz und Qualität zu möglichst geringen Kosten sicherstellen. Diesen Massnahmen und Aktivitäten werden im Anschluss Kennzahlen zugeteilt, um die Messbarkeit und Beurteilbarkeit zu gewährleisten. Abbildung 18 - die drei Steuerungsfelder: Effizienz, Qualität und Kosten. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 48 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.4. Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen Definition des Steuerungsobjektes 6.2.4.1. Identifizierung und Festlegung der Zielsetzung Ableiten der Strategie zur Zielerreichung Wesentliche Steuerungsfelder auswählen Auswahl und Zuordnung der Kennzahlen Steuerungsfelder und Auflistung möglicher Kennzahlen Steuerungs- Aktivitäten / Massnahmen Mögliche Kennzahlen Maximierung der produktiven Arbeitszeit, Maximierung der erledigten Tickets pro Techniker oder Technikerin, Minimierung von unproduktiver Arbeitszeit wie Fahrtzeiten Anzahl erledigte Ticket Effizienz feld Optimale Einsatzplanung des Field Services Geschäftsfeld Printing Services Mitarbeitendenmotivation Missed / In Time Tickets Gefahrene Kilometer Anteil „repeat visit“ Tickets (Mehrfachbesuche) Anteil der Tickets, welche per Fernzugriff gelöst werden konnten Mitarbeitendenzufriedenheitsindex Hohe Druckerverfügbarkeit (vor Ort) Qualität Allfällige Ausfallzeiten möglichst kurz halten Jederzeit die optimale Menge an Toner verfügbar (just in time beim Kunden) Einwandfrei durchgeführte Reparaturen Mitarbeitendenmotivation Uptime / Downtime absolut Durchschnittliche Uptime / Downtime Anzahl Geräte mit überschrittener Downtime Missed / In Time Tickets Kundenreklamationen / Beanstandungsquote über fehlende Toner Anzahl Geräte mit Mehrfachreparaturen Mitarbeitendenzufriedenheitsindex Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 49 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Fahrkosten gering halten (Field Service) Gefahrene Kilometer Schadenshäufigkeit Kosten Reparaturkosten gering halten Uptime (SLA Einhaltung) Logistikkosten gering halten (Bereich Logistik & Supply Chain) Optimaler Personaleinsatz (Menge und Struktur) Logistikkennzahlen (siehe Bereich Logistik & Supply Chain) Personalkennzahlen (siehe Bereich Personal) Tabelle 6 - Potenzielle Kennzahlen: Printing Services. Steuerungs- Aktivitäten / Massnahmen Mögliche Kennzahlen Maximierung der produktiven Arbeitszeit, Maximierung der erledigten Tickets pro Techniker oder Technikerin, Minimierung von unproduktiver Arbeitszeit wie Fahrtzeiten Anzahl erledigte Ticket Optimale Einsatzplanung des Field Services Auslastungsgrad der Mitarbeitenden Personalintensive Prozesse optimieren Terminauftragsquote Effizienz Geschäftsfeld Workplace Services feld Gefahrene Kilometer Kapazitätsauslastungsgrad der Stagingarea Verteilquote Möglichst geringer Anteil an manuellen Prozessen Reparaturerfolgsquote Output maximieren Anteil der Retouren mit SAP Auftrag Mitarbeitendenmotivation Durchlaufzeit Anzahl Tickets mit verfehlter SLA Anzahl der Beanstandungen des Fieldservices bezüglich nicht erhaltener Hardware Mitarbeitendenzufriedenheitsindex Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 50 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Qualität Einwandfrei durchgeführte Reparaturen Einwandfreies Wiping und Staging Rascher und unkomplizierter Geräteaustausch ReRepair Quote Anzahl Beanstandungen des Fieldservices bezüglich Qualität Anzahl Kundenreklamationen (interne sowie externe Kunden) Mitarbeitendenmotivation Fahrtkosten gering halten (Field Service) Gefahrene Kilometer Schadenshäufigkeit Kosten Reparatur- und Stagingkosten gering halten Logistikkosten gering halten (Bereich Logistik & Supply Chain) Optimaler Personaleinsatz (Menge und Struktur) Anzahl „staging“ und „non staging“ Aufträge Logistikkennzahlen (siehe Bereich Logistik & Supply Chain) Personalkennzahlen (siehe Bereich Personal) Tabelle 7 - Potenzielle Kennzahlen: Workplace Services. Steuerungs- Aktivitäten / Massnahmen Mögliche Kennzahlen Vorgaben der Hersteller bezüglich Durchlaufzeiten einhalten Durchlaufzeit Geräte in einer für Kunden angemessenen Frist reparieren Effizienz Geschäftsfeld Repair Services feld Arbeiten nach den richtigen Prioritäten Backlogs tief halten Output maximieren Mitarbeitendenmotivation Jérôme Balandras, Bachelor Thesis Anzahl verfehlte Aufträge (Prioritätenliste) Anzahl verspätete Analysen Anzahl Geräte im Backlog Materialverbrauch Anzahl erledigte Reparaturen Mitarbeitendenzufriedenheitsindex 51 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Qualitätsvorgaben der Hersteller einhalten ReRepair Rate Materialverbrauch Qualität Einwandfreie Reparatur; hohe Qualität gegenüber den Kunden sicherstellen Mitarbeitendenmotivation Anteil der Geräte, bei denen kein Fehler festgestellt werden konnte (NTF) oder lediglich eine Softwareinstallation vorgenommen wurde (SWRL) Anzahl Kundenreklamationen Ergebnis aus Kundenumfrage (CSAT) Kosten Mitarbeitendenzufriedenheitsindex Logistikkosten gering halten (Bereich Logistik & Supply Chain) Logistikkennzahlen (siehe Bereich Logistik & Supply Chain) Optimaler Personaleinsatz (Menge und Struktur) Personalkennzahlen (siehe Bereich Personal) Tabelle 8 - Potenzielle Kennzahlen: Repair Services. Steuerungs- Aktivitäten / Massnahmen Mögliche Kennzahlen Ersatzteil- und Neuwarenverfügbarkeit in allen Bereichen sicherstellen Ersatzteilverfügbarkeit (ab Lager bedienbare Aufträge) Möglichst kurze Beschaffungszeiten erreichen Effizienz Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain feld Optimale Balance zwischen Verfügbarkeit und Lagerkosten sicherstellen Effiziente Vorwärts- und Rückwärtslogistik, Intern sowie Extern Anzahl „repeat visit“ Tickets (Mehrfachbesuche) Durchschnittliche Beschaffungsdauer Anteil der verspäteten Rückschübe Mitarbeitendenzufriedenheitsindex Mitarbeitendenmotivation Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 52 Qualität Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Die richtigen Geräte/Ersatzteile zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge und Qualität am richtigen Ort zur Verfügung stellen Ersatzteilverfügbarkeit Inventurdifferenzen Lieferantenzuverlässigkeit Exakte Bestände sicherstellen Mitarbeitendenmotivation Möglichst geringe Kapitalbindungskosten Durchschnittlicher Lagerbestand Möglichst geringe Prozesskosten. Lagerreichweite Vermeidung von „Ladenhütern“ Lagerstruktur (Lagerbestand im Verhältnis zum Umsatz) Frühzeitige Erkennung von potenziellen „Ladenhütern“ Kosten Rechtzeitige Rückschübe sicherstellen um Ersatzteile zurückerstattet zu bekommen Inventurdifferenzen gering halten Anteil der Ladenhüter Lagerwert Abschreibungen / Inventurdifferenzen / Inventurberichtigungsanteil Anzahl Lagerbewegungen Optimaler Personaleinsatz (Menge und Struktur) Kosten pro Lagerbewegung Durchschnittliche Beschaffungskosten Lagerkapitalbindung Anzahl und Wert von zu spät retournierter Ware Verhältnis zwischen rechtzeitig und zu spät retournierter Ware Tabelle 9 - Potenzielle Kennzahlen: Logistics & Supply Chain. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 53 Aktivitäten / Massnahmen Mögliche Kennzahlen Mitarbeitendenmotivation Beschäftigungsstruktur Optimaler Personaleinsatz Altersstruktur Fluktuationsrate Durchschnittliche Arbeitszeit Krankenquote Abwesenheitsstruktur Effizienz Geschäftsfeldübergreifend: Personalkennzahlen Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Umsatz pro Mitarbeiter oder Mitarbeiterin Zeitsaldi pro Mitarbeiter oder Mitarbeiterin Feriensaldi pro Mitarbeiter oder Mitarbeiterin Mitarbeitendenzufriedenheitsindex Tabelle 10 - Potenzielle Kennzahlen: Personal. Aus der grossen Menge an potenziellen Kennzahlen sollen nun mittels folgender Instrumente die relevantesten Kennzahlen ausgewählt und die überflüssigen eliminiert werden. Einerseits soll die Übersicht der Wirkungszusammenhänge Doppelspurigkeiten sichtbar machen und Kennzahlen aufzeigen, welche durch die Verwendung von anderen Kennzahlen obsolet werden. Andererseits müssen die Kennzahlen einige Kriterien erfüllen, um überhaupt als Kennzahl in Frage zu kommen. Durch die Kombination beider Methoden werden Kennzahlen unter Umständen trotz tiefer Bewertung in der Nutzwertmatrix aufgenommen, da sich nur durch sie eine bestimmte Massnahme messen lässt. Andererseits werden eventuell Kennzahlen mit hoher Wertung eliminiert, da bereits genügend andere Kennzahlen eine Massnahme messen. Im Allgemeinen sollen so wenig Kennzahlen wie möglich und so viele wie nötig definiert werden. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 54 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.4.2. Wirkungszusammenhänge zwischen Kennzahlen, Aktivitäten respektive Massnahmen und der Firmenstrategie. Um die Zusammenhänge der einzelnen Kennzahlen sichtbar zu machen, wurde das Vorgehen von Hassler (Pyramide) sowie der Prozess von Kütz kombiniert. Potenzielle KPI wurden mit den entsprechenden Massnahmen und Aktivitäten verknüpft, um zu visualisieren, welche KPI sich auf welche Aktivitäten und Massnahmen auswirken. Diese wurden wiederum mit den einzelnen Steuerungsfeldern in Verbindung gebracht um schlussendlich auch die Wirkung auf die Sub- und Globalziele darzulegen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränkt sich die Darstellung hauptsächlich auf die Primärwirkungen sowie auf einige wesentliche Sekundärwirkungen wie beispielsweise Wirkungszusammenhänge zwischen einzelnen KPI. In Wirklichkeit bestünden demnach noch weitere Wirkungszusammenhänge, insbesondere zwischen Kennzahlen und den Kosten, welche jedoch nur geringfügig als wesentlich betrachtet werden können und für die Auswahl der effektiven Kennzahlen keinen Einfluss haben. Nicht dargestellt werden die geschäftsfeldübergreifenden Personalkennzahlen. Abbildung 19 zeigt schematisch den Aufbau der besagten Wirkungszusammenhangslandkarte. Ganz unten (hellblau) sind potenzielle KPI, dunkelblau die Massnahmen und Aktivitäten und an oberster Stelle befinden sich die Steuerungsfelder, Subziele und Globalziele. Eine lesbare Variante befindet sich in elektronischer Form auf dem Datenträger im Anhang. Abbildung 19 - Schematische Darstellung der Wirkungszusammenhangslandkarte. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 55 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.4.3. Auswahl aufgrund von Kriterien Nachdem die Wirkungszusammenhänge dargestellt wurden, welche bereits eine gewisse Vorselektion der Kennzahlen ermöglichen, gilt es nun zu prüfen, ob die Kennzahlen einigen Kriterien gerecht werden. In Anlehnung an die vorangehend zitierte Literatur werden für die Auswahl folgende Kriterien berücksichtigt: Eignung für die Steuerung (Möglichkeit zur Definition von Zielwerten). Aufwand und Wirtschaftlichkeit der Datenerhebung. Aktualität (Zeitnähe und Schnelligkeit der Bereitstellung). Messbarkeit der Istwerte (Quantifizierbarkeit eines Sachverhaltes. Beinhaltung von Hard- und Softfacts). Managementeignung der Kennzahl (Aggregationsebene). Würde das Management reagieren, falls sich die entsprechende Kennzahl verändert? Kennzahl wird von Herstellern oder Kunden gefordert (z.B. aufgrund vertraglich vereinbarten Leistungen). In einem ersten Schritt sollen diese sechs Kriterien mittels Präferenzmatrix einander gegenüber gestellt und gewichtet werden. Abbildung 20 - Präferenzmatrix: Gewichtung der Kriterien zur Kennzahlenauswahl. Wie aus der Präferenzmatrix zu entnehmen ist, handelt es sich beim Kriterium „f“ (Kennzahl wird von Kunden oder Herstellern gefordert) um das wichtigste Kriterium. An zweiter Stelle steht Kriterium „a“ (Eignung zur Steuerung), gefolgt von Kriterium „b“ (Aufwand und Wirtschaftlichkeit der Datenerhebung). Kriterium „c“ (hohe Aktualität) weist keine Nennung auf. Da das Vorhandensein dieses Kriteriums jedoch durchaus Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 56 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG berechtigt ist, wird zu jeder effektiven Anzahl Nennungen eine Eins addiert (LaplaceVerschiebung). Somit erhält das Kriterium eine, wenn auch nur geringe, Gewichtung. Im Anschluss soll für jede vorgeschlagene Kennzahl eine Bewertung durchgeführt werden, inwiefern diese sechs Kriterien zutreffen. Dies ist nicht in jedem Fall einfach, da gewisse Kriterien nur sehr schwer abzuschätzen sind und die Bewertung immer eine subjektive Komponente enthält. In der Nutzwertmatrix werden sämtliche gefundenen und möglichen Kennzahlen aufgelistet. Für jede Kennzahl wurde anschliessen eine Punktzahl vergeben, welche den Erfüllungsgrad repräsentieren soll. Die Summe der vergebenen Punktzahl multipliziert mit der Gewichtung aus der Präferenzmatrix ergibt dann eine Gesamtpunktzahl. Anschliessend wurde aufgrund dieser Gesamtpunktzahl jede Kennzahl klassifiziert nach „tiefer Gewichtung“, „mittlerer Gewichtung“ und „hoher Gewichtung“. Eine tiefe Gewichtung erhalten Kennzahlen, deren Gesamtpunktzahl kleiner als der Mittelwert abzüglich Standardabweichung ist. Eine mittlere Gewichtung erhalten Kennzahlen, deren Gesamtpunktzahl sich innerhalb des Mittelwertes +/- Standardabweichung befindet. Eine hohe Gewichtung erhalten Kennzahlen, deren Gesamtpunktzahl grösser als der Mittelwert zuzüglich Standardabweichung ist. Das Ergebnis der Nutzwertanalyse soll dabei helfen, unter Konsolidierung der Wirkungszusammenhangslandkarte die wichtigsten Kennzahlen zu identifizieren und allfällige weniger wichtigen Kennzahlen zu eliminieren. Es muss also nicht zwingend der Fall sein, dass eine Kennzahl mit tiefer Gewichtung eliminiert und eine Kennzahl mit hoher Gewichtung automatisch übernommen wird. Die entsprechenden Arbeitsinstrumente (ausgefüllte Nutzwertmatrix sowie die endgültige Wirkungszusammenhangslandkarte in elektronischer Form) befinden sich im Anhang. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 57 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.4.4. Übersicht der ausgewählten Kennzahlen Mittels den voran genannten Methoden wurden die effektiv zu implementierenden Kennzahlen eruiert. In den folgenden Abbildungen sind die ausgewählten Kennzahlen pro Geschäftsfeld, Steuerungsfeld und Dimension aufgeführt (vgl. Abbildung 21 bis Abbildung 24). Eine alternative und vereinfachte Darstellung in Anlehnung an die Methodik von Hassler und Kütz befindet sich im Anhang. Abbildung 21 - Ausgewählte Kennzahlen nach Geschäftsfeld, Dimension und Steuerungsfeld (Effizienz). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 58 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Abbildung 22- Ausgewählte Kennzahlen nach Geschäftsfeld, Dimension und Steuerungsfeld (Qualität). Abbildung 23- Ausgewählte Kennzahlen nach Geschäftsfeld, Dimension und Steuerungsfeld (Kosten). Abbildung 24 - Zusätzliche Personalkennzahlen. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 59 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.5. Zielwertdefinition Die Definition von Zielwerten der einzelnen Kennzahlen ist ein äusserst wichtiger Punkt. Um jedoch den vorgegebenen Rahmen der Arbeit nicht zu überschreiten, findet die Zielwertdefinition nur bedingt statt. Diese Aufgabe wird vorerst den einzelnen Stakeholdern respektive den Führungskräften der Geschäftsfelder übertragen. Diese geben für jede Kennzahl aus ihrem Bereich einen plausiblen, sinnvollen und erreichbaren Zielwert an. Dies soll jedoch keine professionell durchgeführte Zielwertdefinition ersetzen, welche im Anschluss an das Projekt stattfinden sollte. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 60 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.6. Kennzahlensteckbrief Im folgenden Schritt soll nun jede ausgewählte Kennzahl präzise beschrieben werden. Als Grundlage dient der Steckbriefvorschlag von Martin Kütz, mit einigen swisscomspezifischen Anpassungen: Kennzahl ID: Eindeutige Kennzahlennummer. Ziele: Primäres Ziel, welches durch die Kennzahl unterstützt werden soll. Bezeichnung der Kennzahl: Soll möglichst aussagekräftig gewählt werden, damit der Zweck der Kennzahl von Beginn an klar ist. Geschäftsfeld: Hält den betroffenen Bereich fest (z.B. Repair Services, Printing Services etc.). Mögliche Abkürzungen: Sofern vorhanden. Beschreibung: Kurze Beschreibung der Kennzahl um diese besser interpretieren zu können. Masseinheit: Masseinheit der Kennzahl. Eskalationsregel: Vorgehen beim Erreichen eines bestimmten Wertes. Periodizität: Legt fest, wie häufig die Kennzahl erhoben werden soll. Zielwert und Toleranzwert: Zielwerte werden angegeben, sofern sie von Herstellern gefordert oder aufgrund von Vereinbarungen mit Kunden gegeben sind. Ansonsten werden sinnvolle Zielwerte in Zusammenarbeit mit den Stakeholdern erarbeitet. Die eigentliche Zielwertdefinition findet jedoch nach der Implementierung statt, indem aktuelle Werte überprüft und sinnvolle Zielwerte hinterlegt werden können. Datenquelle: Zeigt auf, woher die Daten stammen. Dimension: Zuteilung der Kennzahl in Dimensionen. Kategorie: Kategorisiert die Kennzahl gemäss Kapitel 2.1 nach relativer oder absoluter sowie nach operativer oder strategischer Kennzahl. Formel und Berechnung: Formel oder Berechnungsweise, um Missverständnissen vorzubeugen und die Kennzahl besser interpretieren zu können. KPI-Owner: Bereich, welcher für die Kennzahl verantwortlich ist. Version: Version der Kennzahl. Datum: Datum der letzten Änderung. Autor: Autor oder Autorin der letzten Änderung. Die folgende Darstellung zeigt die Kennzahlensteckbriefvorlage für Swisscom IT Services Workplace AG. Als Beispiel wurde eine Kennzahl aus dem Bereich Repair Services ausgewählt. Die ausgefüllten Kennzahlensteckbriefe aller ausgewählten Kennzahlen befinden sich im Anhang dieser Arbeit. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 61 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0XY Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen ReRepair RER Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Anteil der Geräte, die innerhalb von 30 Tagen mehr als einmal im Reparaturcenter repariert werden mussten (fehlgeschlagene Erstreparatur). Datenquelle Business SQL Klassifizierung Relative Kennzahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Mitarbeitende, Produktgruppe (Notebook/Desktop) Ziel- & Toleranzwerte Grün: x < 6% Orange: 6% <= x < 7% Rot: x >= 7% Eskalationsregel Stärkere Kontrollen im Endtest bei wiederholter Überschreitung des Zielwertes. Schulung der Mitarbeitenden. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Bereich Repair Version V1.0 Datum 01.12.2011 Autor Tzhbaje4 Tabelle 11 - Kennzahlensteckbriefvorlage - ausgefülltes Beispiel. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 62 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.2.7. Arbeitsanweisungen zur Datengewinnung und Berechnung Nebst den Kennzahlensteckbriefen sollte für jede Kennzahl eine Anleitung erstellt werden, wie die entsprechenden Daten aus den Systemen extrahiert, berechnet und in das Kennzahlensystem überführt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Kennzahlen immer identisch gewonnen werden, selbst wenn die Aufbereitung von unterschiedlichen Personen durchgeführt wird. Eine entsprechende Vorlage befindet sich im Anhang dieser Arbeit. 6.3. Realisierung 6.3.1. Personelle Aufteilung und organisatorische Eingliederung Wie in Kapitel 4.4.1.1 beschrieben, bedarf es für die Erstellung und Verwendung eines Kennzahlensystems Personen zur Modellgestaltung, Ermittlung und Auswertung der Daten sowie die eigentlichen Benutzenden. Modellgestaltende: Beim Gestalter des Modells handelt es sich um den Verfasser dieser Arbeit in enger Zusammenarbeit mit den späteren Benutzern und Benutzerinnen. Somit können deren Bedürfnisse direkt berücksichtigt und umgesetzt werden. Ermittelnde: Für die initiale Datenermittlung zur Vorbereitung des Prototypen ist ebenfalls der Verfasser dieser Arbeit zuständig. Später kann die Datenermittlung aufgrund klarer Vorgaben von den einzelnen Organisationseinheiten vorgenommen werden. Dadurch ist die nötige Objektivität sichergestellt. Auswertende: Soll-Ist-Vergleiche werden von den ermittelnden und benutzenden Personen durchgeführt. Das Kennzahlensystem liefert dazu die nötige Unterstützung. Benutzende: Benutzende sind hauptsächlich Führungspersonen der Bereiche Repair Services, Workplace Services, Printing Services und Logistics & Supply Chain. 6.3.2. 6.3.2.1. Grundlegender Aufbau des Kennzahlen-Prototypen Eingliederung Das Kennzahlensystem ist nicht als reines Rechen- oder Ordnungssystem aufgebaut, sondern als eine Mischform davon, um die Vorteile beider Varianten auszuschöpfen und die Nachteile zu minimieren (vgl. Kapitel 3). Die im System befindlichen Kennzahlen sind teilweise sachlogisch und teilweise rechnerisch miteinander verknüpft. Ausserdem handelt es sich nicht um ein reines Kennzahlensystem im klassischen Sinne. Aufgrund der Performance- und Stakeholderorientierung, der Aktualität der Daten, der Ableitung der Kennzahlen aus der Unternehmensstrategie sowie der Möglichkeit der operativen Steuerung, enthält der Prototyp bereits viele Ansätze eines modernen Performance Measurement Systems (vgl. Kapitel 5.1). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 63 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.3.2.2. Struktur Das Kennzahlensystem verfügt über eine Übersichtsseite, welche die einzelnen Bereiche aufführt. Als zweite Gliederungsebene verfügt jedes Geschäftsfeld über ein eigenes Cockpit, in dem die wichtigsten Kennzahlen ausgewiesen werden. In der dritten Gliederungsebene können die Detaildaten der einzelnen Kennzahlen betrachtet werden. Abbildung 25 zeigt schematisch den Aufbau des Kennzahlensystems mit der Übersichtsseite an oberster Stelle, die Cockpits pro Geschäftsfeld an zweiter Stelle und die Details pro Kennzahl an dritter Stelle. Abbildung 25 - Schematischer Aufbau des Kennzahlensystems. Detailliertere Angaben zum Prototyp, Printscreens sowie der Prototyp selbst befinden sich im Anhang. 6.3.3. Datenerhebung Eine wichtige Voraussetzung eines Kennzahlensystems ist die gesunde Relation zwischen den Kosten der Datenerhebung und dem Nutzen der gewonnenen Informationen (vgl. Kapitel 4.4.1.2). Bei der Erstellung des Kennzahlensystems wurde besonderen Wert auf eine möglichst hohe Automatisierung gelegt, um so die Kosten der Datenaufbereitung möglichst tief zu halten. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 64 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 6.3.3.1. Einfache Datenbeschaffung und Berechnung Die nötigen Daten sollen möglichst automatisiert berechnet und dargestellt werden. Direkte Schnittstellen zu sämtlichen Systemen sind aktuell noch nicht vorhanden. Daher müssen die benötigten Daten jeweils aus den Systemen extrahiert und in Excel exportiert werden. Meistens sind diese Rohexporte für eine Auswertung nicht direkt verwendbar. Für die nötigen Berechnungen wurden Berechnungsvorlagen erstellt, welche die Kennzahlen berechnen und die Rohdaten entsprechend transformieren. Der einzige Aufwand besteht somit darin, die Rohdaten aus den Systemen zu extrahieren und in die Berechnungsvorlage zu importieren, um anschliessend die automatisch berechneten Werte ins Kennzahlencockpit zu übertragen (vgl. Abbildung 26). Abbildung 26 – Datenbeschaffung, Berechnung und Übertragung ins Kennzahlensystem. 6.3.3.2. Automatisierte Darstellung in Excel Oftmals verursacht die eigentliche Darstellung der Daten einen grossen, manuellen Aufwand. Charts in Excel müssen aktualisiert (z.B. Anpassung der Periode für die neu gewonnenen Werte) oder die aktuellsten Werte müssen in die dafür vorgesehenen Felder kopiert werden. In dem für Swisscom IT Services Workplace AG entwickelten Kennzahlensystems sollen lediglich Rohdaten eingetragen werden, ohne dass sich die Datenermittler und Datenermittlerinnen Gedanken über die spätere Darstellung machen Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 65 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG müssen. Sämtliche Charts werden ohne manuelle Eingriffe vollautomatisch aktualisiert. In Excel wurden dazu, neben VBA (Visual Basic for Applications), Techniken wie Namensdefinition für Bereiche und Funktionen wie „Bereich.Verschieben“, „Vergleich“, „Index“ und „Indirekt“ verwendet. 6.4. Implementierung Der Prototyp wird auf einem intern zugänglichen Laufwerk abgelegt, auf welches die involvierten Personen zugreifen können. Die Lese- und Schreibrechte werden entsprechend den einzelnen Rollen vergeben. Dadurch ist sichergestellt, dass jederzeit auf das Kennzahlensystem zugegriffen werden kann. Als Speicherort wurde der abteilungseigene Sharepoint verwendet: http://onesps/sites/Supply_Chain_and_Repair/ oder kurz: http://snr Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 66 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 7. Konklusion und Empfehlungen 7.1. Bisher erreichte Schritte Im ersten Schritt wurden nun, abgeleitet von der Strategie der Swisscom IT Services Workplace AG, einige Kennzahlen definiert und in einer Mischung aus traditionellem Kennzahlensystem und modernem Performance Measurement System als Prototyp konsolidiert dargestellt. Dieser Prototyp unterstützt das Management insbesondere bei der operativen und teilweise auch bei der strategischen Planung und Steuerung. Um dem Risiko entgegen zu wirken, dass die definierten Kennzahlen sowie der bisherige Prototyp, aufgrund fehlender Vollständigkeit, keine Anwendung finden, sind folgende, weiterführenden Schritte von essenzieller Bedeutung. 7.2. Empfehlungen (kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont) 7.2.1. Organisatorische Anpassungen Um den Erfolg eines Kennzahlensystems sicher zu stellen, ist bei dessen Entwicklung und Implementierung darauf zu achten, dass dieses mit den Organisationsstrukturen des Anwendungsbereiches konsistent ist. Das neu entwickelte Kennzahlensystem richtet sich bereits nach der neuen Organisationsstruktur, welche per 1. Januar 2012 gilt. Der Vorteil dieser Organisationsstruktur liegt in den klar geregelten Verantwortungsbereichen. Dadurch konnte jede Kennzahl einem Bereich zugeteilt werden, welcher für den Erfolg sowie Misserfolg des zu messenden Sachverhaltes verantwortlich ist. 7.2.2. Zielwertdefinition Viele Zielwerte wurden bereits während des Projektes durch die verantwortlichen Führungspersonen bestmöglichst festgelegt und wo vorhanden, aus Vereinbarungen mit Kunden und Lieferanten, übernommen. Dies ersetzt jedoch keinesfalls eine professionell durchgeführte Zielwertdefinition. Im Anschluss an das Projekt sollten daher die Zielwerte jeder einzelnen Kennzahl überdacht und wo nötig neu definiert werden. Hierzu können die verschiedenen Methoden zur Zielwertdefinition, wie sie in dieser Arbeit beschrieben sind, verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise Zielwerte, welche aus Benchmarks gewonnen werden, oder Ziele, welche direkt aus der Unternehmensstrategie abgeleitet werden. 7.2.3. Messgrundlage schaffen Aktuell können noch nicht alle Rohdaten, welche für die gewisse Kennzahlen benötigt werden, aus den Systemen exportiert werden. Daher sollte zunächst die entsprechende Messgrundlage geschaffen werden (z.B. zur Messung der Kundenzufriedenheit, Mitarbeitendenzufriedenheit etc.). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 67 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 7.2.4. Parallel Weiterentwicklung des Prototyps zu den weiterentwickelt oben und aufgeführten komplettiert Schritten werden, um sollte ausserdem kurzfristig eine der Prototyp möglichst hohe Transparenz zu erreichen sowie umfassende Planungs- und Steuerungsmöglichkeiten zu erlangen. Dazu müssen die verbleibenden Kennzahlen, nach den aufgestellten Regeln und Strukturen, in den Prototypen implementiert werden. Ausserdem sollte genau beschrieben werden, als Erweiterung der Kennzahlensteckbriefe, wie die einzelnen Kennzahlen gewonnen werden. Dazu wird für jede Kennzahl eine Arbeitsanweisung erstellt, wie die Rohdaten aus den Systemen extrahiert, anschliessend berechnet und in das Cockpit übertragen werden müssen. Dies ist ein essenzieller Schritt um sicherzustellen, dass die Kennzahlen immer identisch berechnet werden, auch wenn die Aufbereitung von unterschiedlichen Personen durchgeführt wird. 7.3. Empfehlungen (langfristiger Zeithorizont) Langfristig gesehen sollte die Überlegung eines ganzheitlichen Performance Measurement Systems, wie beispielsweise die Balanced Scorecard, für die gesamte Swisscom IT Services Workplace AG in Betracht gezogen werden und nicht bloss für einen Teilbereich. Dadurch könnte der Horizont erweitert und eine ganzheitliche Betrachtung miteinbezogen werden. Das neue Kennzahlensystem sollte neben den stark operativ fokussierten Kennzahlen auch zunehmend strategische Kennzahlen, finanzielle Kennzahlen sowie breiter geführte Kundenkennzahlen gemäss den vier Perspektiven einer Balanced Scorecard beinhalten. Kennzahlen aus dem bisherigen Prototypen können in das neu entwickelte Performance Measurement System übernommen werden, sofern sie immer noch mit der Strategie im Einklang stehen und weiterhin die Anforderungen erfüllen. Aufgrund der zu erwartenden steigenden Komplexität sollte das neue, ganzheitliche Kennzahlensystem von Excel losgelöst und in ein professionelles KPI-Cockpit-Tool, basierend auf einem Data Warehouse, überführt werden. Es gilt also ein Folgeprojekt aufzusetzen, welches die Evaluation und Einführung eines Data Warehouse mit entsprechenden Reporting-Tools vorsieht, wofür jedoch mit einer adäquaten Projektdauer gerechnet werden muss. Gemäss einem Benchmark der Aberdeen Group vom Mai 2011, an welchem 149 Unternehmen aus dem Bereich Supply Chain teilnahmen, benötigen rund 20% der Unternehmen ein bis zwei Jahre für die Implementierung eines ganzheitlichen Kennzahlensystems. 43% der fortschrittlichsten Firmen der Branche gaben sogar an, dafür mehr als zwei Jahre aufgewendet zu haben (Aberdeen Group, 2011, S. 13). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 68 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 8. Danksagungen Mein Dank richtet sich insbesondere an Frau Prof. Dr. Stella Gatziu Grivas für die Betreuung dieser Bachelor Thesis, sowie an den Auftraggeber Herr Andreas Brandl für die Ermöglichung dieser Arbeit und die permanente Unterstützung. Ferner bedanke ich mich bei Herrn Jörg Hess und Frau Franciska Tschanz von Swisscom IT Services Workplace AG für die projektinterne Unterstützung sowie allen weiteren Personen, die mich bei dieser Arbeit tatkräftig unterstützt haben. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 69 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 9. Literaturverzeichnis Aberdeen Group. (2006). The Manufacturing Performance Management Benchmark Report. Abgerufen Dezember 20, 2011, von http://www.robicon.com/mes/docs/AberdeenManuPerformManageReport.pdf Aberdeen Group. (2011). Business Intelligence Command and Control for the Chief Supply Chain Officer. Abgerufen Dezember 28, 2011, von http://www.aberdeen.com/AberdeenLibrary/7059/RA-supply-chain-intelligence.aspx Bergmann, B., Faber, K., Kroslid, D., & Magnusson, K. (2003). Six Sigma - Erfolg durch Breakthrough-Verbesserungen. München: Hanser Verlag. Bichler, K. (2007). 100 Logistikkennzahlen (1. Aufl.). Wiesbaden: Cometis publishing GmbH & Co. KG. Blum, H. S. (2006). Logistik-Controlling - Kontext, Ausgestaltung und Erfolgswirkungen (1. Aufl.). Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag. Bredrup, H. (1995). Performance Measurement. In: Performance Management - A business process benchmarking approach. Asbjorn Rolstadas (1. Aufl.). London: Chapman & Hall. Chang, Y.-C., Lee, Y.-C., Tsai, S.-B., & Lin, S.-B. (2011). An Overview of the Stakeholder Approach -Maintaining and Building the Effective RelationshipManagement for Value Seeking Strategies. Wuhan: IEEEXplore. Abgerufen November 15, 2011, von http://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?arnumber=05998218&tag=1 Egger, G. (2011). Seminar vom 20.10.2011: Business Intelligence - Von den Daten zur Kennzahl. München: Wassermann AG. Entchelmeier, A. (2008). Supply Performance Measurement - Leistungsmessung in Einkauf und Supply Management (1. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Verlag. Fahrmeir, L., Künstler, R., Pigeot, I., & Tutz, G. (2006). Statistik - Der Weg zur Datenanalyse (6. Aufl.). München: Springer Verlag. Groll, K.-H. (2003). Kennzahlen für das wertorientierte Management. München: Hanser Verlag. Hassler, M. (2010). Web Analytics - Metriken auswerten, Besucherverhalten verstehen, Website optimieren (2. Aufl.). Heidelberg, München, Landsberg, Frechen, Hamburg: mitp. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 70 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Hefti, E. (2006). Steuerung der Performance mit KPI. In: Integrierte Lean Balanced Scorecard Methoden, Instrumente, Fallbeispiele. Gerberich, C. W., Schäfer, T., Teuber, J. (1. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Verlag. Hilgers, D. (2008). Performance Management - Leistungserfassung und Leistungssteuerung in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen (1. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Verlag. Horváth & Partners. (2007). Balanced Scorecard umsetzen (4. Aufl.). Atlanta, Barcelona, Berlin, Budapest, Bukarest, Düsseldorf, München, Stuttgart, Wien, Zürich: Schäffer-Poeschel Verlag. Hugentobler, W., Schaufelbühl, K., Blattner, M., Baldegger, U., Bellone, V., Birkenmeier, B., Blessing, D., u. a. (2005). Integrale Betriebswirtschaftslehre: ein Lehrbuch für die BachelorStufe. Orell Füssli Verlag AG. Kaplan, R. S., & Norton, D. P. (1996). The balanced scorecard: translating strategy into action. Boston: Harvard Business Press. Krause, O. (2006). Performance Management - Eine Stakeholder-Nutzen-orientierte undGeschaftsprozess-basierte Methode (1. Aufl.). Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag. Kurz, A. (1999). Data Warehousing - Enabling Technology (1. Aufl.). Bonn: MITP-Verlag GmbH. Kütz, M. (2011). Kennzahlen in der IT - Werkzeuge für Controlling und Management (4. Aufl.). Heidelberg: dpunkt Verlag. Lombriser, R., & Abplanalp, P. A. (2010). Strategisches Management - Visionen entwickeln, Erfolgspotenziale aufbauen, Strategien umsetzen (5. Aufl.). Zürich: Versus Verlag AG. Meyer, C. (2008). Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Kennzahlen-Systeme (5. Aufl.). Stuttgart: Verlag Wissenschaft & Praxis. Meyer, C. (2011). Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Kennzahlen-Systeme (6. Aufl.). Stuttgart: Verlag Wissenschaft & Praxis. Mitchell, R. K., Agle, B. R., & Wood, D. J. (1997). Toward a theory of stakeholder identification and salience: defining the principle of who and what really counts. In: The Academy of Management Review, Vol. 22, No. 4, 853 - 886. Mosler, K., & Schmid, F. (2006). Beschreibende Statistik und Wirtschaftsstatistik (3. Aufl.). Köln: Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 71 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Springer Verlag. nzz online. (2003, November 28). Was tun, wenn Kennzahlen weh tun? (NZZ Online). Abgerufen Oktober 10, 2011, von http://www.nzz.ch/2003/11/28/bw/article98o1h_1.336448.html Obermaier, R., & Otto, A. (2007). Logistikmanagement - Analyse, Bewertungund Gestaltung logistischer Systeme (1. Aufl.). Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag. Preissler, P. (2008). Betriebswirtschaftliche Kennzahlen - Formeln, Aussagekraft, Sollwerte, Ermittlungsintervalle. München: Oldenburg Wissenschaftsverlag. Richert, J. (2006). Performance Measurement in Supply Chains - Balanced Scorecard in Wertschöpfungsnetzwerken (1. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Verlag. Schmeisser, W., Tiedt, A., & Schindler, F. (2004). Neuerer Ansatz zur Quantifizierung der Balanced Scorecard - unter besonderer Berücksichtigung der Dynamisierung des Ansatzes von Schmeisser. München und Mering: Rainer Hampp Verlag. Schreyer, M. (2007). Entwicklung und Implementierung von Performance Measurement Systemen (1. Aufl.). Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag. Siegwart, H., Reinecke, S., & Sander, S. (2010). Kennzahlen für die Unternehmensführung (7. Aufl.). Bern: Haupt Verlag. Stabauer, M. (2009). Logistische Kennzahlensysteme - Unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeit. Hamburg: Diplomica Verlag GmbH. Swisscom AG. (2010). Swisscom - Über Swisscom - Swisscom IT Services erweitert ServiceGeschäft. Swisscom - Über Swisscom - Swisscom IT Services erweitert Service-Geschäft. Abgerufen Oktober 15, 2011, von http://www.swisscom.ch/de/ghq/media/mediareleases/2010/05/20100511_MM_SCIS_erweitert_ Service.html Swisscom IT Services AG. (2011). Strategie-Update 2011 – 2013. Abgerufen November 14, 2011, von http://itsintranet/de/ueber/strategie_ziele/unternehmensstrategie/prioritaeten/Seiten/prioritaeten.asp x Swisscom IT Services Workplace AG. (2011). Über SWS. SWS Intranet. Abgerufen Oktober 15, 2011, von http://its-sws-intranet/de/ueber/Seiten/ueber.aspx Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 72 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Syska, A. (1990). Kennzahlen für die Logistik. Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag. Tavasli, S. (2007). Six Sigma Performance Measurement System - Prozesscontrolling als Instrumentarium der modernen Unternehmensführung. Wiesbaden: Deutscher UniversitätsVerlag. Weber, J., & Schäffer, U. (2006). Einführung in das Controlling (11. Aufl.). Stuttgart: SchäfferPoeschel Verlag. wirtschaftslexikon24.net. (2011). Beziehungszahl - Wirtschaftslexikon. Abgerufen Oktober 19, 2011, von http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/beziehungszahl/beziehungszahl.htm Wöltje, J. (2011). Betriebswirtschaftliche Formeln (2. Aufl.). Freiburg: Haufe-Lexware GmbH & Co. KG. Zöfel, P. (2003). Statistik für Psychologen im Klartext. München: Pearson Studium. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 73 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 10. Glossar A Absolute Kennzahl Von anderen Zahlen unabhängige Zahl. Backlog Arbeitsvorrat Balanced Scorecard "Ausgewogenes Kennzahlensystem". Ein Instrument zur B zielorientierten und strategischen Unternehmensführung. Benchmark Vergleich eines Sachverhaltes des eigenen Unternehmens mit fremden Unternehmen (i.d.R. der gleichen oder ähnlichen Branche). Business Line Geschäftsfeld Business SQL Standardsoftware CEO Chief Executive Officer: Geschäftsführer Customer Satisfaction Kurz: CSAT, Kundenzufriedenheit Data Warehouse Datenbank. Üblicherweise Datensammlung mit Daten aus C D unterschiedlichen Quellen. Dimension Sicht eines Anwenders auf die assoziierte Kennzahl (nach Andreas Kurz). Downtime Bei Swisscom IT Services Workplace AG: Zeitdauer für welche ein Drucker aufgrund einer Störung nicht zur Verfügung stand (Gegenteil von Uptime). Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 74 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG E Expand Expandieren (Ausdehnen) Extend Erweitern Field Service "Dienstleistung im Feld". Bei Swisscom IT Services Workplace AG: F Personen, welche zu Kunden fahren um üblicherweise eine Störung zu beheben oder ein Gerät zu installieren. Finance Finanzen High-Performance- Kultur, in welcher eine hohe Leistung erwartet und gefördert wird. G H Kultur I In time Ticket Nicht verfehltes Ticket (siehe auch Ticket). Incident Vorfall / Zwischenfall (bei Swisscom IT Services Workplace AG beispielsweise: Ausfall eines Druckers). Indikator Gibt einen Hinweis, basierend auf Zahlenmaterial, auf mögliche Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Installed Base “Installierte Basis”, bei Swisscom IT Services Workplace AG: Gesamtzahl aller beim Kunden installierter Geräte (Im Bereich Printing Services wären die Drucker). J Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 75 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG K Kausalzusammenhang Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Kennzahlensystem System zur systematischen Darstellung von Kennzahlen und Key Performance Indicators. Key Performance Kurz KPI. Oftmals als Synonym für Kennzahl. Die Performance Indicators (Unternehmensstrategie) steht jedoch im Vordergrund. Logistics & Supply Logistik (Rest: siehe Supply Chain) L Chain M Maximize Maximieren, bestmögliche Ergebnisse erzielen. Missed Ticket Verfehltes Ticket (siehe auch Ticket). No trouble found Kurz: NTF. Keinen Fehler gefunden. Not missed Ticket Nicht verfehltes Ticket (siehe auch Ticket). OLAP Online Analytical Processing. Eine Analysemethode. N O Operational Excellence "Operative Vorzüglichkeit". Zielt auf ausgezeichnete Ergebnisse im operativen Bereich. Ordnungssystem Eine Form des Kennzahlensystems, in welcher die Kennzahlen sachlogisch zu einander in Verbindung stehen. Output Ausgabe, Ergebnis Owner Inhaber / Inhaberin Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 76 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG P Partusage Materialverbrauch. Anzahl eingesetzte Ersatzteile pro Reparatur (Bereich Repair Services). Performance Messung der (betrieblichen) Leistung. Measurement Performance System zur Messung der (betrieblichen) Leistung. Normalerweise als Measurement System ganzheitliches Kennzahlensystem aufgebaut (vgl. Balanced Scorecard). Printing Services Dienstleistungen im Druckerbereich. Profit & Loss Gewinn und Verlust. Prototyp Vorabversion. Im Rahmen dieser Arbeit: Erste, noch nicht vollständig fertiggestellt Version des Kennzahlensystems. Q Quantifizierbar Messbar, in Zahlen beschreibbar. Rechensystem Eine Form des Kennzahlensystems, in welcher die Kennzahlen R mathematisch zu einander in Verbindung stehen. Relative Kennzahl Kennzahl in Relation zu einer anderen Kennzahl, oftmals als Quotient. Repair Services Dienstleistungen im Bereich Reparaturen (bei Swisscom IT Services AG: Reparaturen von Client Hardware). Repeat visit Mehrfachbesuch Reporting Berichterstattung / Berichtswesen ReRepair Wiederholte Reparatur Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 77 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG S SAP Standardsoftware. SAP steht für "Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung" (gemäss sap.com). Satwork Ticket-System im Bereich Printing Services. Service Level Kurz SLA. Vereinbarung zwischen zwei oder mehreren Parteien z.B. Agreement in Bezug auf einen zu erbringenden Service. Shareholder Inhaber eines Anteils (Aktionär). Software Reload Kurz: SWRL. Neuinstallation der Software (Üblicherweise Betriebssystem). SQL Datenbanksprache zur Abfrage, Definition und Manipulation von Daten. Staging / Stagingarea Aufsetzen, bereitstellen / Bereich in welchem Geräte aufgesetzt werden. Stakeholder Mehrere Stakeholder = Interessensgruppe. Ein Stakeholder = Mitglied einer Interessensgruppe. Steckbrief Damit wird eine Kennzahl formal beschrieben. Strategy Maps Strategie Karten. Zusammenhänge der Strategien visuell dargestellt. Supply Chain Lieferkette, Wertschöpfungskette Ticket Bei Swisscom IT Services Workplace AG: eine Art Protokoll, in T welchem sämtliche Details zu einem Störfall festgehalten werden. Dient auch zur Priorisierung von Störungsmeldungen. Tool Werkzeug, wird auch gebraucht für "ein System". Transparenz "Durchsichtigkeit": Sicherstellung einer Nachvollziehbarkeit / Durchblickbarkeit. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 78 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Turn Around Time Kurz: TAT, Durchlaufzeit Uptime Bei Swisscom IT Services Workplace AG: Zeitdauer für welche ein U Drucker zur Verfügung stand (Gegenteil von Downtime). V W Wiping Bei Swisscom IT Services Workplace AG: unwiderrufliches Löschen einer Festplatte mittels geeigneter Algorithmen. Workplace Arbeitsplatz Workplace Services Dienstleistungen rund um den Arbeitsplatz. X Y Z Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 79 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11. Anhang 11.1. Einige Beispiele typischer Kennzahlen aus der Literatur Oftmals gibt es nur wenige allgemeingültige Kennzahlen, welche direkt in ein Kennzahlensystem einer Unternehmung übernommen werden können. Viel mehr werden Kennzahlen eigenständig definiert. Trotzdem soll hier eine kleine Auswahl üblicher Kennzahlen aufgelistet werden, welche in der Literatur häufig beschrieben werden. Die Berechnungsweise ist jedoch nicht immer identisch. Eine gleichnamige Kennzahl kann durchaus auf verschiedenste Varianten berechnet werden. Daher ist es wichtig zu einer verwendeten Kennzahl die entsprechende Berechnung anzugeben. Die in diesem Kapitel befindlichen Informationen stammen aus den Werken von Bichler, 2007; Meyer, 2011; Preissler, 2008; Siegwart et al., 2010. 11.1.1. Kennzahlen aus dem Bereich der Beschaffung und des Absatzes Bezeichnung Optimale Bestellmenge Berechnung √ Zusatzinformation ( ) Diese Kennzahl liefert einen Annäherungswert für die Planung der Materialbestellmengen zur Reduzierung der Beschaffungsund Lagerkosten. Diese Information dient insbesondere dem Disponenten respektive der Disponentin und ist für das Management weniger von Bedeutung. Bezeichnung Durchschnittliche Kosten pro Bestellung Berechnung Zusatzinformation Durchschnittliche Kosten pro Bestellung Bezeichnung Angebotserfolg Berechnung Zusatzinformation Diese Kennzahl liefert einen Annäherungswert für die Planung der Materialbestellmengen zur Reduzierung der Beschaffungsund Lagerkosten. Diese Information dient insbesondere dem Disponenten respektive der Disponentin und ist für das Management weniger von Bedeutung. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 80 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Kennzahlen wie zum Beispiel die optimale Anzahl der Bestellungen pro Periode, Mindestbestellmengen, Struktur der Bestellungen nach Artikeln, Rabattstrukturen, Einkaufswert je Lieferant, Preiselastizitäten, Beanstandungsquote, Auftragseingangsstruktur, Preisindexe und Kundenentwicklung, Kundenstruktur etc. Jede Unternehmung muss selber entscheiden, welche Kennzahlen errechnet und beobachtet werden sollen. 11.1.2. Kennzahlen aus dem Bereich des Lagerwesens Bezeichnung Durchschnittlicher Lagerbestand Berechnung Zusatzinformation Weitere Berechnungsformen sind möglich. Berechnung zeigt den durchschnittlich vorhandenen Bestand an. Bezeichnung Mindest- und Meldebestand Berechnung Durchschnittlicher Tagesbedarf * Wiederbeschaffungszeit in Tagen + prozentualer Sicherheitszuschlag. Zusatzinformation Spätestens bei der Erreichung des Mindestbestandes sollte eine Nachbestellung erfolgen. Diese Kennzahl dient insbesondere dem Disponenten respektive der Disponentin und ist für das Management weniger von Bedeutung. Gleiches gilt für den Meldebestand, welcher als doppelten Mindestbestand definiert wird. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 81 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Bezeichnung Lagerreichweite Berechnung Zusatzinformation Die Lagerreichweite wird üblicherweise in Tagen, Wochen oder Monaten angegeben. Es gibt keine allgemeingültigen Vorgaben, wie hoch die Lagerreichweite sein sollte. Üblicherweise sollte die Lagerreichweite der Wiederbeschaffungszeit plus eines Sicherheitszuschlags entsprechen. Je höher die Lagerreichweite, desto höher die Kosten des gebundenen Kapitals. Eine zu tiefe Lagerreichweite kann jedoch zu Lieferengpässen und somit zu einem entgangenen Gewinn oder verfehlten „Service Level Agreements“ führen. Bei der Optimierung der Lagerreichweite sollte der Fokus auf die A-Güter gelegt werden (Güter mit einem hohen wert- und mengenmässigen Anteil). Anstelle des durchschnittlichen Lagerbestandes kann auch der Monatsendbestand verwendet werden, sofern die Reichweite monatlich berechnet wird. Die Lagerreichweite hängt eng zusammen mit der Lagerumschlagshäufigkeit (Verbrauch / durchschnittlicher Lagerbestand) Bezeichnung Lagerstruktur Berechnung Zusatzinformation Lagerbestand in Prozent des Umsatzes Auch in der Lagerwirtschaft gibt es viele weitere, übliche Kennzahlen wie Prozentanteile von Waren am Lagerbestand, Umschlagshäufigkeiten, Umschlagsdauer etc. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 82 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.1.3. Kennzahlen aus dem Bereich des Personalwesens Bezeichnung Fluktuationsziffer Berechnung Zusatzinformation Prozentualer Abgang von Beschäftigten als Gesamtprozentsatz. Weist die Berechnung einen hohen Prozentsatz aus deutet dies auf eine gewisse Diskontinuität hin. Die Kennzahl reflektiert somit die Arbeitsmarktlage sowie das Betriebsklima. Wichtig bei der Berechnung ist, dass nur Abgänge berücksichtigt werden, welche auch ersetzt werden. Ansonsten würde das Bild durch Veränderung der Anzahl Arbeitsplätze verfälscht werden. Ein kleiner Prozentsatz der Fluktuationsrate kann durchaus hilfreich sein, wenn die Mitarbeitendenstruktur angepasst werden soll (zum Beispiel Ausgleichung der Alters- oder Geschlechtsstruktur). Bezeichnung Fehlzeitquote Berechnung Zusatzinformation Die Zeiten werden normalerweise in Stunden oder Tagen angegeben. Die Fehlzeitquote zeigt das Verhältnis der Fehlzeiten zur gesamten Sollarbeitszeit. Bezeichnung Durchschnittliche Arbeitszeit Berechnung Zusatzinformation Anzahl geleistete Arbeitsstunden pro Beschäftigter während eines Zeitraums. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 83 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Bezeichnung Leistung pro Mitarbeitenden Berechnung Zusatzinformation Umsatz oder Gewinn pro Mitarbeiter oder Mitarbeiterin. 11.1.4. Kennzahlen aus dem Bereich der Finanzwirtschaft Bezeichnung Abschreibungsquote Berechnung Zusatzinformation Prozentuale Höhe Vermögen. Daraus der Abschreibungen ergibt sich die bezogen auf das durchschnittliche Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände. Es ist ebenfalls möglich, die Abschreibungsquote pro Vermögensposten auszuweisen. Bezeichnung Eigen- und Fremdkapitalquote Berechnung Zusatzinformation Anteil des Eigen- respektive Fremdkapitals am Gesamtkapital. Bezeichnung Return on Investment (RoI) Berechnung Zusatzinformation Der RoI zeigt die Entwicklung der Umsatzrentabilität und des Kapitalumschlags. Der RoI erhöht sich durch Reduzierung der Kosten und/oder durch Erhöhung des Kapitalumschlages. Im Bereich der Finanzwirtschaft gibt es viele bekannte und übliche Kennzahlen. Dazu gehören ausserdem der EBIT (earnings before interests and taxes), EBITA (earnings before interests, taxes and amortisation), EBITDA (earing before interests, taxes, depreciation Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 84 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG and amortisation), EBITDA-Marge, ROCE (return on capital employed), Eigenkapitalrentabilität, Betriebsergebnis, Cashflow etc. 11.2. Systemlandschaft / Anwendungslandschaft Die komplette Anwendungslandschaft steht nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Daher sei hier der interne Link aufgeführt, worüber die komplette Darstellung aufgerufen werden kann. http://onesps/sites/ITS_CIO/Public/default.aspx?RootFolder=/sites/ITS_CIO/Public/Freigegeben e%20Dokumente/Anwendungslandschaft&FolderCTID=&View={64AC8355-4F20-427F-83B5768BBACAEC9D} 11.3. Alternative Darstellung der ausgewählten Kennzahlen Die endgültig ausgewählten Kennzahlen werden nochmals übersichtlich im Zusammenhang mit den Massnahmen und Aktivitäten sowie den Unternehmenszielen dargestellt. Dabei handelt es sich um den Aufbau der Pyramide nach Hassler in Kombination mit der Methode von Kütz. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 85 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.4. Kennzahlensteckbriefe Aus Gründen der Übersicht werden die Steckbriefe hier einzeln aufgeführt. Im Betrieb werden diese zusammen mit den Arbeitsanweisungen an einem zentralen Ort abgelegt. Somit ist sichergestellt, dass der Kennzahlensteckbrief und die Arbeitsanweisung miteinander verknüpft sind und Änderungen jeweils parallel vorgenommen werden können. 11.4.1. Kennzahlen aus dem Bereich Repair Services Kennzahl ID R0001 Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Durchlaufzeit DLZ, TAT Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Die Durchlaufzeit wird separat berechnet für Notebook und Desktop. Ziel ist, 90% der Geräte innert fünf Arbeitstagen zu reparieren (inkl. Transport). Die Durchlaufzeit wird intern auf täglicher Basis berechnet und gegenüber HP mit einer wöchentlichen Periodizität ausgewiesen. Die Zielwerte werden von HP vorgegeben. Datenquelle SQL Business Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte Grün: x >= 90% Orange: 80% <= x < 90% Rot: x < 80% Eskalationsregel Periodizität Täglich, Wöchentlich, Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 86 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0002 Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen ReRepair RER Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung ReRepair (wiederholte Reparatur) wird separat berechnet für Notebooks und Desktops. Ein Auftrag gilt als ReRepair, wenn das gleiche Gerät (Seriennummer) innert 30 Tagen erneut repariert werden muss. Datenquelle SQL Business Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Mitarbeitende, Produktgruppe (Notebook/Desktop) Ziel- & Toleranzwerte Grün: x < 6% Orange: 6% <= x < 7% Rot: x >= 7% Eskalationsregel Stärkere Kontrollen im Endtest bei wiederholter Überschreitung des Zielwertes. Schulung der Mitarbeitenden. Periodizität Wöchentlich, Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Bereich Repair Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 87 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0003 Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Selbstverschuldete ReRepair RER Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung ReRepair wird separat berechnet für Notebooks und Desktops. Ein Auftrag gilt als ReRepair, wenn das gleiche Gerät (Seriennummer) innert 30 Tagen erneut repariert werden muss. Selbstverschuldet gilt die erneute Reparatur, wenn der vom Kunden erstmals beschriebene Fehler nicht behoben werden konnte (fehlgeschlagene Erstreparatur). Eine Voraussetzung dafür ist jedoch, dass nicht dasselbe Ersatzteil erneut ausgetauscht werden muss. Datenquelle SQL Business Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Mitarbeitende, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte Grün: x < 1.8% Orange: 1.8% <= x < 1.9% Rot: x >= 1.9% Eskalationsregel Stärkere Kontrollen im Endtest bei wiederholter Überschreitung des Zielwertes. Schulung der Mitarbeitenden. Periodizität Wöchentlich, Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Bereich Repair Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 88 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0004 Ziele Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Partusage PU, Materialverbrauch Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Materialverbrauch pro Reparatur. Wie viele Ersatzteile werden für die Reparatur von einem Gerät eingesetzt. Datenquelle SQL Business Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte Grün: x <= 1.2 (Notebook), x <= 1.1 (Desktop) Orange: 1.2 < x <= 1.3 (NB), 1.1 < x <= 1.2 (DT) Rot: x > 1.3 (NB), x > 1.3 (DT) Eskalationsregel Ursache für erhöhten Materialverbrauch klären (SECR, Teilequalität etc.). Periodizität Wöchentlich, Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit Stück pro Reparatur KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 89 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0005 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimeren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Backlog Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Der Backlog beinhaltet alle an Lager befindlichen Kundengeräte, respektive weist die Anzahl der offenen Aufträge aus. Diese Geräte können entweder repariert werden oder sie warten auf ein Ersatzteil, warten auf die Bestätigung des Kunden oder können aus einem sonstigen Grund nicht repariert werden. Datenquelle SQL Business Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Produktgruppe (Notebook, Desktop, Audio/Video, Office), Kategorie (Warten auf Ersatzteil, Warten auf KV, Arbeitsvorrat) - Die Zielwerte gelten für den effektiven Arbeitsvorrat und nicht für den gesamten Backlog. Ziel- & Toleranzwerte Eskalationsregel Grün: x <= 100 Orange: 100 < x <= 120 Rot: x > 120 Ursachen für hohen Backlog klären. Bei den zuständigen Stellen intervenieren (z.B. Lieferanten bei schlechter Ersatzteilverfügbarkeit). Allenfalls Überstunden anordnen, um den Backlog senken zu können. Periodizität Täglich, Wöchentlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Geräte respektive Aufträge KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 90 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0006 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Anzahl erledigte Reparaturen - Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Abgeschlossene Aufträge respektive Einsätze (Notebook, Desktop, Audio/Video und Office). Datenquelle SQL Business, TTime Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Arbeitsstunde, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte Zielwerte je nach Produktgruppe. Eskalationsregel Mitarbeitendengespräche bei schwacher Performance. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stück KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 91 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0007 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Anzahl verfehlte Aufträge auf der Prioliste - Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Die Administration, Technik sowie Logistik für HP Pavilion Reparaturen arbeiten mit einer Prioritätenliste. Darauf wird aufgeführt, welche Reparaturen dringend und welche weniger dringend repariert werden müssen. Gezählt wird, wie viele Reparaturen nicht erledigt wurden, obwohl sie hätten repariert werden können und sollen. Datenquelle SQL Business (Daten per E-Mail) Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Abteilung (Administration, Technik, Logistik) Ziel- & Toleranzwerte Zielwert = 0 Eskalationsregel Gründe klären. Anordnung von Überstunden bei zu hohem Arbeitsvolumen. Periodizität Täglich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stück KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 92 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0008 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Anzahl verfehlte Aufträge auf der Analyseliste - Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Die Technikabteilung (HP Pavilion) verfügt über eine Liste, welche die heute zu erledigenden Analysen ausweist. Alle Geräte, welche am Tag x erfasst werden, sollten auch am Tag x analysiert werden. Datenquelle SQL Business (Daten per E-Mail) Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit Ziel- & Toleranzwerte Zielwert <= 2 (gewisse Geräte brauchen eine längere Analysedauer). Eskalationsregel Gründe klären. Anordnung von Überstunden bei zu hohem Arbeitsvolumen. Periodizität Täglich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stück KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 93 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0009 Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Kein Fehler festgestellt und Softwarereload NTF & SWRL Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Anteil der Aufträge, bei denen kein Fehler festgestellt und das Gerät unrepariert retourniert wurde. Anteil der Aufträge, bei denen lediglich eine Neuinstallation des Betriebssystems vorgenommen wurde. Datenquelle SQL Business Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Produktgruppe, Kundengruppe Ziel- & Toleranzwerte Grün: x <= 6.2% Orange: 6.2% < x <= 7.2% Rot: x > 7.2% Eskalationsregel Vertiefte Kooperation mit dem HP Support, sofern kein Fehler festgestellt werden kann. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 94 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID R0010 Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Customer Satisfaction CSAT Geschäftsfeld Repair Services Beschreibung Kundenfeedbacks über das HP-Portal. Kunden bewerten den Service mit 0 bis 10 Punkten (0 = unacceptable, 10 = outstanding). Zu den Top2 (T2) gehören die Bewertung 9 und 10. Zu den bottom 5 (B5) gehören die Bewertungen 0 bis 4. Datenquelle HP (Excel per E-Mail) Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Arbeitsstunde, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte Zielwert für Bottom5: x <= 12.4% Zielwert für Top2: x >= 53.2% Eskalationsregel Handeln je nach Kundenfeedback. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung sowie Masseinheit % KPI-Owner Repair Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 95 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.4.2. Kennzahlen aus dem Bereich Workplace Services Kennzahl ID W0001 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimeren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Terminauftragsquote - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Anteil der (automatischen) Terminaufträge an der Gesamtzahl der Aufträge. Datenquelle ALSO (Lieferant) Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit Ziel- & Toleranzwerte Grün: x >= 95% Orange: 90% <= x < 95% Rot: x < 90% Eskalationsregel - Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 01.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 96 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0002 Ziele Maximierung der Performance und Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Offene Terminaufträge TA Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Gemessen wird die Anzahl der offenen Terminaufträge. Je mehr Terminaufträge offen sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass alte Aufträge nicht geschlossen wurden. Bei den offenen Terminaufträgen ist insbesondere der Verlauf von Interesse. Viele als offene Terminaufträge ausgewiesene Fälle sind in Wirklichkeit schon längst abgeschlossen, wurden im System aber nicht als solches markiert. Diese Kennzahl sagt somit auch etwas über laufende Datenbereinigungen aus. Datenquelle SAP Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Alter (z.B. älter als 14 Tage) Ziel- & Toleranzwerte Grün: x <= 1250 Orange: 1250 < x <= 1500 Rot: x > 1500 Eskalationsregel Alte Aufträge prüfen und bereinigen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Anzahl Aufträge KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 97 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0003 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Gefahrene Kilometer - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Gemessen wird die Anzahl der gefahrenen Kilometer mit dem Ziel, die Fahrstrecken zu minimieren und dadurch die Effizienz zu steigern sowie die Kosten zu senken. Dadurch können Kennzahlen gebildet werden wie Kilometer pro Ticket oder Mitarbeitende. Datenquelle Manuelle Datenübermittlung durch Fieldservice. Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Ticket, Mitarbeitende Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Verbesserung der Disposition. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Kilometerstand gemäss Anzeige Masseinheit Anzahl Kilometer KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 98 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0004 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Staging vs. Non staging Aufträge - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Zeigt das Verhältnis der Staging und Non-Staging Aufträge. Die Kennzahl sagt etwas über die Kostenstruktur aus. Datenquelle ALSO (Lieferant) Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel - Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit Anzahl, % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 99 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0005 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Anzahl Beanstandungen bezüglich Qualität - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Gemessen werden die Beanstandungen des Fieldservices bezüglich Qualität. Dabei handelt es sich um vollständig manuelle Daten und Prozesse. Die Dunkelziffer (nicht gemeldete Qualitätsprobleme) könnten einiges höher sein, als die effektiven Beanstandungen. Datenquelle Manuelle Meldungen (Excel) Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Kategorie (Grund der Beanstandung) Ziel- & Toleranzwerte <2% Eskalationsregel Qualitätsverbessernde Massnahmen einleiten. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 100 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0006 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen ReRepair - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Anzahl Mehrfachreparaturen im Bereich Workplace. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte <5% Eskalationsregel Qualitätsverbessernde Massnahmen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 101 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0007 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Kapazitätsauslastungsgrad - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Kapazitätsauslastungsgrad der Staging Area. Dienst der operativen Steuerung zur Verteilung der Aufträge. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel - Periodizität Täglich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 102 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0008 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Retouren mit SAP Auftrag - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Retouren mit SAP Auftrag laufen weitgehend automatisch ab. Es sollten daher möglichst viele Retouren über SAP erfasst werden, wodurch die Kosten gesenkt und die Effizienz erhöht werden kann. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Lager Ziel- & Toleranzwerte >60% Eskalationsregel Gespräche mit den Lagerverantwortlichen zur Definition von Massnahmen. Periodizität Quartalsweise Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 103 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0009 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Durchlaufzeit DLZ, TAT Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Durchschnittliche Durchlaufzeit in Tagen. Wie schnell werden Geräte repariert und neu aufgesetzt. Datenquelle SAP, manuelle Listen Klassifizierung Absolute Zahl (Mittelwert): Operativ Dimensionen Zeit Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel - Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Mittelwert aus den einzelnen Durchlaufzeiten pro Periode Masseinheit Tage KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 104 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0010 Ziele Kunden- und Lieferantenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Tickets mit eingehaltener SLA - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Gemessen wird die Anzahl Tickets, bei denen die mit den Kunden vereinbarte SLA eingehalten werden konnte. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ, Strategisch Dimensionen Zeit, Kunde Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Ursachen klären, Abwicklungszeiten verkürzen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 105 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0011 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Anzahl erledigte Tickets - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Gemessen wird die Anzahl erledigter Tickets pro Mitarbeitende, Kunde und Zeit. Datenquelle SAP, FSL Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Mitarbeitende, Kunde Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Verbesserung in der Disposition. Mitarbeitendengespräche. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stück KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 106 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID W0012 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Reparaturerfolgsquote - Geschäftsfeld Workplace Services Beschreibung Wie viele der retournierten Geräte können erfolgreich repariert werden? Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Strategisch Dimensionen Zeit, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Bei zu hoher Quote sollte allenfalls generell auf eine Reparatur verzichtet werden. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit Stück KPI-Owner Workplace Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 107 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.4.3. Kennzahlen aus dem Bereich Printing Services Kennzahl ID P0001 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Kunden- und Herstellerzufriedenheit maximieren. Umsatz- & Marktwachstum. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen In Time Tickets - Geschäftsfeld Printing Services Beschreibung Betrifft nur den Bereich Repair Services mit dem Lager 31. Gemessen wird die Anzahl sowie der Wert der Artikel, welche aufgrund Erreichens des Ablaufdatums umgebucht werden mussten (Umbuchung an Lager 2). Datenquelle Business SQL Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Kunde, Region Ziel- & Toleranzwerte Grün: x >= 95% Orange: 90% <= x < 95% Rot: x < 90% Eskalationsregel Ersatzteilverfügbarkeit sicherstellen (Schnittstelle zu Supply Chain & Repair). Anzahl Tickets pro Mitarbeiter und Mitarbeiterin erhöhen durch bessere Disposition. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Printing Services, Fieldservice Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 108 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID P0002 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Kunden- und Herstellerzufriedenheit maximieren. Umsatz- & Marktwachstum. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Geschäftsfeld Beschreibung Geräte mit eingehaltener Uptime Printing Services Die Kennzahl weist die Anzahl Geräte mit überschrittener Downtime im Verhältnis zu allen reparierten Geräten pro Periode aus (und nicht im Verhältnis zu allen installierten Kundengeräten). Trotz eines „missed Tickets“ kann die Downtime pro Gerät noch eingehalten werden. Datenquelle Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Kunde, Region Ziel- & Toleranzwerte Grün: x <= 5% Orange: 5% < x <= 10% Rot: x > 10% Eskalationsregel Ersatzteilverfügbarkeit sicherstellen (Schnittstelle zu Supply Chain & Repair). Anzahl Tickets pro Mitarbeiter und Mitarbeiterin erhöhen durch bessere Disposition. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Printing Services, Fieldservice Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 109 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID P0003 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Gefahrene Kilometer - Geschäftsfeld Printing Services Beschreibung Gemessen wird die Anzahl der gefahrenen Kilometer mit dem Ziel, die Fahrstrecken zu minimieren und dadurch die Effizienz zu steigern sowie die Kosten zu senken. Dadurch können Kennzahlen gebildet werden wie Kilometer pro Ticket oder Mitarbeitende. Datenquelle Manuelle Datenübermittlung durch Fieldservice Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Ticket, Mitarbeitende Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Verbesserung der Disposition. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Kilometerstand gemäss Anzeige Masseinheit Anzahl Kilometer KPI-Owner Printing Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 110 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID P0004 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Mehrfachreparaturen - Geschäftsfeld Printing Services Beschreibung Anzahl Mehrfachreparaturen im Bereich Printing. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Mitarbeitende Ziel- & Toleranzwerte <5% Eskalationsregel Qualitätsverbessernde Massnahmen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Printing Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 111 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID P0005 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Per Fernzugriff erledigte Tickets - Geschäftsfeld Printing Services Beschreibung Anzahl der Tickets, welche per Fernzugriff gelöst werden können. Je höher der Anteil, desto geringer die Kosten pro Ticket. Datenquelle FSL, Satwork Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Kunde, Region Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Verbesserung der erhaltenen Informationen bei einem Incident. Allenfalls Systemanpassungen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Printing Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 112 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID P0006 Ziele Kundenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Gesamte Uptime - Geschäftsfeld Printing Services Beschreibung Uptime gemessen an der gesamten Installed Base. Datenquelle Satwork Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Kunde, Region Ziel- & Toleranzwerte Grün: x >= 98% Orange: 98% < x <= 95% Rot: x < 95% Eskalationsregel Ersatzteilverfügbarkeit sicherstellen (Schnittstelle zu Supply Chain & Repair). Anzahl Tickets pro Mitarbeiter und Mitarbeiterin erhöhen durch bessere Disposition. Periodizität Quartalsweise Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Printing Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 113 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID P0007 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Anzahl erledigte Tickets - Geschäftsfeld Printing Services Beschreibung Gemessen wird die Anzahl erledigter Tickets pro Mitarbeitende, Kunde, Region und Zeit. Datenquelle Satwork Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Mitarbeitende, Kunde, Region Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Verbesserung in der Disposition. Mitarbeitendengespräche. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stück KPI-Owner Printing Services Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 114 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.4.4. Kennzahlen aus dem Bereich Logistics & Supply Chain Kennzahl ID L0001 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Maximierung der Performance und Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Lagerreichweite - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Die Lagerreichweite wird pro Lager ausgewiesen, da jedes Lager über eigene Rahmenbedingungen verfügt. Die Lagerreichweite wird in Monaten ausgewiesen und besagt, wie lange der aktuelle Lagerbestand bei gleichbleibendem Verbrauch noch reichen würde. Die Lagerreichweite wird je nach Lager mengen- oder wertmässig berechnet. Insbesondere beobachtet werden folgende Lager in SQL Business: 1 (Hauptlager Pana), 1 (Hauptlager ITSL), 31 (IW Spare Parts), 20 (Rahmenauftragslager), 2 (OOW Spare Parts), 90 (defekte Spare Parts), 92 (DOA RMA Lager), 83 (Printing Zentrallager), 84 (Rückschublager), 94 (PPU Lexmark), 95 (PPU Toner) sowie die SAP Werke 1500 und 1000. Datenquelle Business SQL & SAP Klassifizierung Relative Zahl (Beziehungszahl): Strategisch, Operativ Dimensionen Zeit, Lager, Artikel Ziel- & Toleranzwerte Lagerspezifische Zielwerte. Üblicherweise sollte die Lagerreichweite ungefähr der Wiederbeschaffungszeit + Sicherheitszuschlag betragen. Eskalationsregel Lagerspezifisch Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit Monate KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 115 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0002 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Umsatz- und Marktwachstum. Kundenzufriedenheit maximieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Ersatzteilverfügbarkeit - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Die Ersatzteilverfügbarkeit wird pro Lager für die einzelnen Bereiche ausgewiesen. Datenquelle Business SQL, SAP, SATWorks, manuelle Strichlisten Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Strategisch, Operativ Dimensionen Zeit, Lager, Produktgruppe Ziel- & Toleranzwerte Lagerspezifische respektive bereichsspezifische Zielwerte. Eskalationsregel Lagerspezifisch Periodizität Wöchentlich, Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit Monate KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 116 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0003 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Lagerbestand - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Lagerwert pro Lager (Wert in CHF). Insbesondere beobachtet werden folgende Lager in SQL Business: 1 (Hauptlager Pana), 1 (Hauptlager ITSL), 31 (IW Spare Parts), 20 (Rahmenauftragslager), 2 (OOW Spare Parts), 90 (defekte Spare Parts), 92 (DOA RMA Lager), 83 (Printing Zentrallager), 84 (Rückschublager), 94 (PPU Lexmark), 95 (PPU Toner) sowie die SAP Werke 1500 und 1000. Datenquelle Business SQL & SAP Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ, Strategisch Dimensionen Zeit, Lager Ziel- & Toleranzwerte Keine fixen Zielwerte. Vielmehr wird die Entwicklung beobachtet (Trends & Varianz). Dies ist pro Lager individuell. Eskalationsregel Lagerspezifisch (Massnahmen zur Senkung oder Erhöhung des Lagerwertes). Periodizität Wöchentlich, Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit CHF KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 117 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0004 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Maximierung der Performance und der Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Geschätztes Abschreibungspotenzial - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Für jeden an Lager befindlichen Artikel wird berechnet, wie viele sich aktuell an Lager befinden und wie oft dieser in den letzten drei Monaten verbraucht wurde ( Reichweite). Jedem Lager wird eine Abschreibungsdauer hinterlegt (z.B. 100% Abschreibung nach 36 Monaten). Verfügt ein Artikel über eine Reichweite von 18 Monaten, so beträgt das Abschreibungspotenzial geschätzte 50%. Datenquelle Business SQL & SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl) sowie absolute Zahl (Summe): Operativ, Strategisch Dimensionen Zeit, Lager Ziel- & Toleranzwerte Lagerspezifisch. Bei gewissen Lagern ist das geschätzte Abschreibungspotenzial relativ hoch (langsam drehende Lager) und bei anderen eher klein (schnell drehende Lager). Beobachtet wird vor allem die Entwicklung und weniger der effektive Wert. Eskalationsregel Lagerspezifisch (allenfalls Abverkauf oder definitive Abschreibung nicht mehr benötigter Artikel). Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit CHF KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis ( ) 118 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0005 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Artikelumbuchungen - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Betrifft nur den Bereich Repair Services mit dem Lager 31. Gemessen wird die Anzahl sowie der Wert der Artikel, welche aufgrund Erreichens des Ablaufdatums umgebucht werden mussten (Umbuchung an Lager 2). Datenquelle Business SQL Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit Ziel- & Toleranzwerte Zielwerte pro Woche Grün: x <= CHF 1000. Orange: CHF 1000.- < x <= CHF 2000. Rot: x > CHF 2000.- Eskalationsregel Zeitnahe Umbuchungen sicherstellen. Materialbeschaffung optimieren. Periodizität Wöchentlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit CHF und Anzahl KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 119 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0006 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Inventurdifferenzen - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Je genauer die Lagerbestände stimmen, desto effizienter kann gearbeitet werden. Die Inventurdifferenzen sind somit so gering wie möglich zu halten. Datenquelle SQL Business & SAP Klassifizierung Absolute Zahl (Summe) und relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Lager Ziel- & Toleranzwerte Lagerspezifisch Eskalationsregel Gespräche mit den Lagerverantwortlichen zur Definition von Massnahmen. Periodizität Quartalsweise ∑ Formel / Berechnung Masseinheit Stück, CHF, % KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 120 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0007 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Lieferantenzuverlässigkeit - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Gemessen wird die Lieferzuverlässigkeit der Lieferanten. Relevant hierfür ist die Abweichung zwischen des vertraglich vereinbarten oder zugesicherten Liefertermins und des effektiven Liefertermins. Datenquelle SAP & SQL Business Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Strategisch Dimensionen Zeit, Lieferant Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Gespräch mit den Lieferanten führen. Wechsel des Lieferanten. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 121 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0008 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Durchschnittliche Beschaffungsdauer - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung Gemessen wird die durchschnittliche Beschaffungsdauer pro Lieferant, Lager und Produktgruppe. Dies ermöglicht eine bessere Planung (Bestimmung der idealen Lagerreichweite). Datenquelle SAP & SQL Business Klassifizierung Absolute Zahl (Mittelwert) Dimensionen Zeit, Lager, Produktgruppe, Lieferant Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel - Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Mittelwert aus der entsprechenden Beschaffungsdauer. Masseinheit Anzahl Tage KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 122 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID L0009 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Verspätete Rückschübe - Geschäftsfeld Logistics & Supply Chain Beschreibung In Garantie eingesetzte Ersatzteile müssen innerhalb einer vorgegebenen Frist dem Hersteller oder Lieferanten retourniert werden. Ist dies nicht der Fall, wird das Ersatzteil nicht gutgeschrieben. Datenquelle SQL Business, Rückschubkontrollliste (per E-Mail) Klassifizierung Absolute Zahl (Summe) Dimensionen Zeit, Lager, Mitarbeitende Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Schulung der Mitarbeitenden. Ursache für die nicht retournierte Ware klären. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stück, CHF KPI-Owner Logistics & Supply Chain Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 123 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.4.5. Geschäftsfeldübergreifende Personalkennzahlen Kennzahl ID PE0001 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Fluktuationsrate - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Anteil der Abgänge, welche auch ersetzt wurden. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl: Strategisch Dimensionen Zeit, Abteilung Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Massnahmen zur Mitarbeitendenbindung. Periodizität Quartalsweise Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 124 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID PE0002 Ziele Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Altersstruktur - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Anzahl Mitarbeitende pro Range. Prozentualer Anteil pro Range. Eine gesunde Altersverteilung kann förderlich sein. Datenquelle SAP Klassifizierung Absolute Zahl (Summe) Dimensionen Zeit, Abteilung Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Festlegung von Quoten. Berücksichtigung der Quoten bei Bewerbungsgesprächen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Anzahl, % KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 125 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID PE0003 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Durchschnittliche Arbeitszeit - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Durchschnittliche Arbeitszeit pro Abteilung. Die Kennzahl dient als Indikator für die Auslastung und unterstützt bei Rekrutierungsentscheidungen. Datenquelle SAP Klassifizierung Absolute Zahl (Summe) : Operativ Dimensionen Zeit, Abteilung Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Festlegung von Quoten. Berücksichtigung der Quoten bei Bewerbungsgesprächen. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung Masseinheit Stunden KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 126 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID PE0004 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Krankenquote - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Durchschnittliche Arbeitszeit pro Abteilung. Die Kennzahl dient als Indikator für die Auslastung und unterstützt bei Rekrutierungsentscheidungen. Datenquelle SAP Klassifizierung Relative Zahl (Gliederungszahl): Operativ Dimensionen Zeit, Abteilung Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Einleitung von Gegenmassnahmen (Mitarbeitendengespräche, 4Phasen-Weg) Periodizität Quartalsweise Formel / Berechnung Masseinheit % KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 127 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID PE0005 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Zeitsaldi - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Zeitsaldi pro Abteilung und Mitarbeitende. Datenquelle TTime Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Abteilung, Mitarbeitende Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Abbau von Überzeit. Auszahlung. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Stunden KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 128 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID PE0006 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Feriensaldi - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Feriensaldi pro Abteilung und Mitarbeitende. Datenquelle TTime Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Abteilung, Mitarbeitende Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Anordnung von Ferien. Periodizität Monatlich Formel / Berechnung ∑ Masseinheit Tage KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 129 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Kennzahl ID PE0007 Ziele Rentabilität maximieren und Kosten minimieren. Maximierung der Performance & Effizienz. Bezeichnung / Name Mögliche Abkürzungen Mitarbeitendenzufriedenheit - Geschäftsfeld Personal Beschreibung Mitarbeitendenzufriedenheit: Ergebnisse aus der Umfrage. Datenquelle Mitarbeitendenumfrage Klassifizierung Absolute Zahl (Summe): Operativ Dimensionen Zeit, Abteilung Ziel- & Toleranzwerte - Eskalationsregel Gründe von Unzufriedenheit eruieren und entsprechende Massnahmen ergreifen. Periodizität Jährlich Formel / Berechnung Masseinheit Punkte KPI-Owner Personal Version V1.0 Datum 30.12.2011 Autor Tzhbaje4 Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 130 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.5. Nutzwertmatrix In der Nutzwertmatrix werden sämtliche gefundenen und möglichen Kennzahlen aufgelistet. In den Spalten befinden sich die Kriterien mit der entsprechenden Gewichtung gemäss Präferenzmatrix. Anschliessend wurde für jede Kennzahl den Erfüllungsgrad pro Kriterium bewertet. Null Punkte bedeutet, dass das Kriterium kaum oder nicht erfüllt ist, zwei Punkte bedeutet, dass das Kriterium erfüllt ist und bei vier Punkten wird das Kriterium in hohem Masse erfüllt. Die Summe der vergebenen Punktzahl multipliziert mit der Gewichtung aus der Workplace Services Printing Services Gewichtung aus Präferenzmatrix Endgewichtung Gesamtpunktzahl Kennzahl wird gefordert Managementeignung Messbarkeit der Werte Hohe Aktualität Geringer Datenerhebungsaufwand Eignung zur Steuerung Präferenzmatrix ergibt dann eine Gesamtpunktzahl. 23.8 19.0 4.8 14.3 9.5 28.6 100.0 Anzahl Tickets 4 4 2 4 4 0 276 Hoch Anteil der repeat visit Tickets 2 4 4 4 2 0 219 Mittel Anteil der Geräte mit mehr als einem Ticket 2 2 4 4 2 0 181 Mittel Gesamte Uptime / Downtime 2 4 4 4 4 4 352 Hoch Durchschnittliche Uptime / Downtime 2 4 4 4 2 0 219 Mittel Missed / in Time Tickets 2 4 4 4 4 4 352 Hoch Anzahl Kundenreklamationen 2 0 0 2 2 0 95 Tief Gefahrene Kilometer 2 0 4 4 2 0 143 Mittel Schadenshäufigkeit 0 0 2 2 2 0 57 Tief Tickets per Fernzugriff gelöst 2 2 4 4 2 0 181 Mittel Beanstandungsquote über fehlende Toner 2 0 0 2 2 0 95 Tief Gefahrene Kilometer 2 0 4 4 2 0 143 Mittel Anzahl Tickets 4 4 2 4 4 0 276 Hoch Kapazitätsauslastungsgrad der Stagingarea 4 0 4 4 2 0 190 Mittel Auslastungsgrad der Mitarbeitenden 4 0 0 0 2 0 114 Tief Terminauftragsquote 2 4 4 4 0 0 200 Mittel Anteil der Retouren mit SAP Auftrag 2 4 4 4 0 0 200 Mittel Durchlaufzeit 4 0 4 2 4 0 181 Mittel Anzahl Tickets mit verfehlter SLA 2 4 4 4 4 0 238 Mittel Beanstandung bezüglich fehlender Hardware 2 0 0 2 2 0 95 Tief ReRepair 4 2 0 2 4 0 200 Mittel Beanstandung bezüglich Qualität 2 0 0 2 2 0 95 Tief Reparaturerfolgsquote 2 2 0 2 0 0 114 Tief Anzahl Kundenreklamationen 2 0 0 2 2 0 95 Tief Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 131 Übergreifende Personalkennzahlen Logistics & Supply Chain Repair Services Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG Verteilquote 2 2 2 2 2 0 143 Mittel Schadenshäufigkeit 0 0 2 2 2 0 57 Tief Anzahl "staging" und "non staging" Aufträge 2 4 4 4 2 0 219 Mittel ReRepair Quote 0 2 0 4 2 4 229 Mittel NTF 0 4 2 4 0 4 257 Hoch Anzahl Kundenreklamationen 2 0 0 2 4 0 114 Tief Durchlaufzeit 2 4 4 4 2 4 333 Hoch Verfehlte Aufträge (Prioliste) 2 4 4 4 2 0 219 Mittel Anzahl verspätete Analysen 0 4 4 2 2 0 143 Mittel Materialverbrauch 0 2 2 4 0 4 219 Mittel Kapazitätsauslastungsgrad 4 2 2 2 2 0 190 Mittel Anzahl reparierte Geräte 2 4 4 4 2 0 219 Mittel CSAT Ergebnisse 0 4 2 2 2 4 248 Mittel Backlog 2 4 4 4 4 4 352 Hoch Ersastzteilverfügbarkeit 4 0 2 2 2 0 152 Mittel Durchschnittliche Beschaffungsdauer 2 2 2 2 0 0 124 Mittel Anteil der verspäteten Rückschübe 4 2 0 2 0 0 162 Mittel Verlustquote 2 4 2 2 2 0 181 Mittel Inventurdifferenzen 2 0 0 4 4 0 143 Mittel Durchschnittlicher Lagerbestand 2 4 4 4 4 0 238 Mittel Lagerreichweite 4 2 2 4 2 0 219 Mittel Lagerstruktur 0 4 4 4 0 0 152 Mittel Anteil der Ladenhüter 4 0 0 2 0 0 124 Mittel Abschreibungen / Abschreibungspotenzial 2 4 2 2 4 0 200 Mittel Anzahl Lagerbewegungen 0 2 4 4 0 0 114 Tief Kosten pro Lagerbewegung 0 0 4 2 2 0 67 Tief Durchschnittliche Beschaffungskosten 4 0 2 2 0 0 133 Mittel Lieferantenzuverlässigkeit 4 4 2 2 2 0 229 Mittel Lagerkapitalbindung 2 2 2 2 2 0 143 Mittel Artikelumbuchungen 2 4 2 4 2 0 210 Mittel Fluktuationsrate 4 2 2 4 4 0 238 Mittel Beschäftigungsstruktur 2 4 4 4 0 0 200 Mittel Altersstruktur 0 4 4 4 0 0 152 Mittel Durchschnittliche Arbeitszeit 2 4 4 4 4 0 238 Mittel Krankenquote 4 4 4 4 4 0 286 Hoch Abwesenheitsstruktur 2 0 4 2 2 0 114 Tief Umsatz pro MA 0 4 4 4 0 0 152 Mittel Zeitsaldi pro MA 2 4 4 4 4 0 238 Mittel Feriensaldi pro MA 2 4 4 4 4 0 238 Mittel Mitarbeitendenzufriedenheit 2 0 2 2 4 0 124 Mittel Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 132 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.6. Prototyp Zur Ermöglichung einer öffentlichen Ausstellung dieser Arbeit, handelt es sich bei den Daten in den folgenden Printscreens sowie in der elektronischen Version des Prototyps um fiktive Daten. 11.6.1. Printscreens Jedes Geschäftsfeld verfügt über ein eigenes Cockpit, welches die wichtigsten Kennzahlen darstellt. Folgende Abbildungen zeigen das Cockpit des Geschäftsfeldes „Repair Services“ 11.6.1.1. Cockpit Repair Services 11.6.1.2. Darstellung der Durchlaufzeit Die Durchlaufzeit wird pro Tag, pro Kalenderwoche und pro Monat angezeigt. Die aktuelle Durchlaufzeit wird in den Tachometern optisch dargestellt, die Historie im Chart darunter. Den einzelnen Buttons ist ein VBA-Code hinterlegt, welcher die Charts aktualisiert, je nachdem, ob der Betrachter oder die Betrachterin die täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Daten grafisch prüfen möchte. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 133 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.6.1.3. Darstellung der Lagerwerte Angezeigt werden sämtliche Lager, welche für das Geschäftsfeld „Repair Services“ relevant sind. Mittels Button kann ausgewählt werden, welches Lager als Chart angezeigt werden soll. 11.6.1.4. Darstellung des Backlogs Der Backlog wird in drei Teile aufgeteilt: Anzahl Aufträge, die auf Ersatzteile warten, Anzahl Aufträge, die auf die Bestätigung eines Kostenvoranschlagswarten sowie der eigentliche Arbeitsvorrat. Die letzten beiden Mengen werden in den Balken dargestellt. Die Linie stellt den kompletten Backlog dar. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 134 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.6.1.5. Darstellung weiterer Daten Es werden noch weitere Kennzahlen sowie Details zu den einzelnen Kennzahlen dargestellt. Ein genaueres Bild über die Funktionen kann sich in der elektronischen Version beschafft werden. 11.6.1.6. Kennzahlendetails am Beispiel der Kennzahl „Partusage“ Zu jeder Kennzahl im Cockpit können noch weitere Details eingesehen werden (z.B. weitere Dimensionen oder weitere historische Werte). Die Detailcockpits sind jeweils identisch aufgebaut. Zuoberst stehen einige Angaben zur Kennzahl, stammend aus den Kennzahlensteckbriefen. Weiter unten folgen die Detailangaben und die entsprechenden Charts. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 135 Kennzahlen Cockpit bei Swisscom IT Services Workplace AG 11.6.2. Reportgenerierung Das Kennzahlencockpit erlaubt in einfacher Weise die Generierung von Reports, welche anschliessend als PDF zur Verfügung stehen und somit unkompliziert versendet werden können. Ein beispielhafter Tagesreport befindet sich im Anhang A. 11.6.3. Elektronische Version Die elektronische Version befindet sich auf dem Datenträger, welcher dieser Arbeit beiliegt. 11.7. Arbeitsanweisungen zur Kennzahlgewinnung Die Kennzahlen werden teils zentral und teils dezentral in den verantwortlichen Bereichen aufbereitet. Die ausführenden Personen können sich dabei stets ändern. Damit die Aufbereitung immer identisch ist, sollen für jede einzelne Kennzahl eine Arbeitsanweisung erstellt werden. Diese beinhaltet den Kennzahlensteckbrief sowie eine detaillierte Anleitung zur Gewinnung der Daten, Berechnung der Kennzahl und Überführung in das Kennzahlensystem. Die entsprechende Vorlage wird auf einem zentralen Laufwerk abgelegt. Die Erstellung von Arbeitsanweisungen gehört nicht in den Scope dieser Arbeit, trotzdem wird auf den folgenden Seiten ein Beispiel einer fertig gestellter Arbeitsanweisungen aufgeführt, um die Wichtigkeit und den Zweck dieser Arbeitsanweisungen zu demonstrieren (vgl. Anhang B). Nach Projektabschluss sollen also die restlichen Arbeitsanweisungen fertiggestellt und laufend angepasst werden. 11.8. Projektauftrag Vgl. Anhang C. Jérôme Balandras, Bachelor Thesis 136