Lust und Liebe – aber sicher!

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Lust und Liebe –
aber sicher!
Informationen für Frauen zu Liebe, Sexualität und AIDS
Impressum:
© Herausgeber:
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Spendenkonto: Gestaltung: Überarbeitung:
Druck: Stand: AIDS-AUFKLÄRUNG e.V.
Große Seestraße 31
60486 Frankfurt am Main
069/76 29 33
069/76 10 55
www.aids-aufklaerung.de
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Frankfurter Sparkasse
Konto 652 652, BLZ 500 502 01
Natalja Schuller,
[email protected]
Peter Kohl
[email protected]
Mareis-Druck GmbH,
Weißenhorn
August 2010
12. Auflage, 10.000 Exemplare
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.
Kein Teil dieser Broschüre darf ohne Genehmigung der Herausgeber in
irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen – insbesondere
von Datenverarbeitungsmaschinen – verwendbare Sprache übertragen
oder übersetzt werden.
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Mit freundlicher
Unterstützung von
ALIUD® PHARMA
Grußwort
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Seit mehr als 20 Jahren wird in vielfältiger Form und Intensität über HIV-Infektion und die lmmunschwächekrankheit
AIDS aufgeklärt. Noch immer gibt es
keine Therapiemöglichkeiten, um AIDS
zu heilen. Daraus ergibt sich die Tatsache, dass gerade der Aufklärung über
Infektionswege und Schutzmöglichkeiten die größte Bedeutung zukommt.
Aktuell nimmt die Zahl der Neu-Infizierten in der Bundesrepublik Deutschland zu und auch die Zahl der an HIV infizierten Frauen ist tendenziell steigend.
Die vorliegende Broschüre der AIDS-AUFKLÄRUNG e.V.
widmet sich der besonderen Situation von Frauen, sie
informiert und gibt Antworten auf frauenspezifische
Fragen. Die sachkundig und übersichtlich neu gestaltete
Informationsbroschüre bietet mit dem Beratungsangebot
und der Adressenübersicht Frauen die Möglichkeit, für
sich geeignete Ansprechpartner und Institutionen zu finden.
„Lust und Liebe – aber sicher! Informationen für Frauen
zu Liebe, Sexualität und AIDS“ – mein herzliches Dankeschön an die AIDS-AUFKLÄRUNG e.V. für die nun bereits
langjährige Herausgabe einer Publikation für Frauen.
Mit freundlichen Grüßen
Frauen sind ansteckungsgefährdeter als Männer, denn HIV
wird leichter vom infizierten Mann auf die Frau übertragen
als umgekehrt. Das heißt, dass Frauen in heterosexuellen
Beziehungen für sich ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein
entwickeln müssen und dass der Gebrauch eines Kondoms
für die Frau derzeit der effektivste Schutz vor einer HIVInfektion ist.
Dr. hc. Petra Roth
Oberbürgermeisterin der
Stadt Frankfurt am Main
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Inhalt
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Sich schätzen – sich schützen
Wie das Leben spielt ...
Das erste Mal
Schwangerschaftsverhütung
Kinderwunsch
Schwangerschaft
Liebe zwischen Frauen
Sexuelle Gewalt
8
Wann bin ich gefährdet? Wo sind die Infektionssituationen?
25
10
10
10
11
11
12
13
Vaginalverkehr
Oralverkehr
Analverkehr
Schwangerschaft und Geburt
Spritzen von Drogen
Blutübertragungen
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26
27
27
27
27
15
Wie kann ich mich schützen? – Safer Sex
19
Rund um’s Kondom
20
Wie kann ich mich NICHT infizieren?
Petting
Küssen
Ärztliche und zahnärztliche Eingriffe
Soziale Kontakte
28
Safer Sex – auch wenn …
Der HIV-Antikörper-Test
30
Adressen
33
Der Ernst der Lage: Stand der Epidemie
23
Was ist HIV, was ist AIDS?
24
4
28
28
28
28
5
6
Liebe Leserin,
diese Broschüre über HIV und AIDS wurde von den
Beraterinnen der AIDS-AUFKLÄRUNG e.V. gezielt für Frauen
geschrieben.
Vielleicht denken (oder hoffen) Sie, AIDS gehe Sie nichts
an. Doch es gilt: AIDS geht alle an. In unserer täglichen
Beratungspraxis erleben wir häufig, dass gegenüber der
Krankheit AIDS noch vielfach Unwissen und Vorurteile
verbreitet sind. Immer wieder müssen wir betonen: Eine
HIV-Infektion ist keine Strafe Gottes, denn es kann jeden
treffen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialem
Status. Menschen mit HIV und AIDS stellen auch keine
Bedrohung für ihre Mitmenschen dar. Sie unterscheiden
sich lediglich dadurch, dass sie eine Infektion haben, die
über Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch
übertragen werden kann. Es gibt also keinen Grund,
Menschen mit HIV oder AIDS auszugrenzen oder zu meiden.
Warum eine eigene Broschüre für Frauen, fragen Sie jetzt
vielleicht?
um sich infizieren zu können. Vielmehr sind es „unsafe“
Verhaltensweisen, welche uns zu einem Risikokandidaten
machen. Auch in Deutschland steigt die Infektionsrate
bei Frauen seit einigen Jahren. Es ist daher an jeder
einzelnen Frau, die Verantwortung für sich zu übernehmen
und sich darüber zu informieren, wie sie sich am besten
schützen kann.
Wir möchten mit dieser Broschüre Ihr Wissen zu HIV und
AIDS vertiefen und darüber hinaus Hilfestellung und Anregung geben, damit Sie Ihre eigene Gesundheit schützen
und dabei dennoch Sexualität lustvoll erleben. Vielleicht
kommen Sie bei der Lektüre dieser Broschüre auch (wieder)
über Ihre Sexualität ins Gespräch – mit dem Partner, der
besten Freundin, der Tochter ...
! Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns!
Wir sind für Sie da unter: 069/76 29 33
oder per E-Mail unter [email protected]
Lange Zeit wurden HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung als
ein Problem bestimmter Gruppen, vor allem homosexueller
Männer und Drogengebraucher angesehen. Weltweite
Beobachtungen zeigen seit einigen Jahren jedoch, dass HIV
zunehmend auf heterosexuellem Wege übertragen wird.
Man muss nicht einer bestimmten Risikogruppe angehören,
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Sich schätzen – und sich schützen
.......................................................................................
Was ich schätze, bin ich auch bereit zu schützen. Wenn ich
mich in meinem Körper wohlfühle, dann schütze ich ihn
auch. Wirklich ein einfacher Gedanke.
... und doch kennen wir alle die Situationen, wo es uns nicht
leicht fällt, so zu handeln, wie es uns das rationale Wissen
vorgibt.
Aktiv Verantwortung zu übernehmen verlangt von Frauen
ohne Zweifel ein verändertes Rollenverhalten: Offenheit,
Erkennen und Durchsetzen der eigenen Wünsche und
Bedürfnisse, vielleicht in speziellen Situationen auch Mut
zur Verweigerung.
Neben eigener Berufstätigkeit und Hobbys fühlen sich viele
Frauen für das körperliche und seelische Wohlbefinden aller
Familienmitglieder zuständig. Sie nehmen diese Aufgabe
sehr ernst und stellen dabei oftmals ihre eigenen Belange
hinten an. Gerade wir Frauen müssen lernen: Es ist wichtig,
auch beim Thema AIDS nicht nur an nahestehende Menschen zu denken, sondern gerade auch hier an uns selbst.
8
Im Vordergrund steht also zunächst das Erkennen und
Durchsetzen eigener Wünsche und Bedürfnisse, damit man
Verantwortung für sich und andere übernehmen kann.
Je besser Sie also Ihren Körper, Ihre geheimen Wünsche
und Sehnsüchte kennen, umso besser können Sie sich vor
AIDS schützen und damit schützen Sie auch Ihr Leben –
und zusätzlich das Ihres Partners und gegebenenfalls das
Ihres Kindes.
Manchmal hören wir: „Ich lebe in einer festen Beziehung, ich
gehe nicht fremd und mein Partner macht das auch nicht!“
oder „AIDS – das kriegen doch nur Drogenabhängige oder
Prostituierte.“ oder „Ich bin mir sicher, dass mein Mann vor
unserer Ehe kein Ansteckungsrisiko eingegangen ist.“
Diese und andere ähnliche Aussagen sind unter Frauen
ebenso gültig, wie es für manche Frauen einen zusätzlichen
Vertrauens- und Liebesbeweis bedeutet, ungeschützten
Verkehr mit dem Partner zu haben. Doch kann man sich
wirklich absolut sicher sein?
Häufig wird die eheliche oder eheähnliche Beziehung wie
selbstverständlich als „AIDS-freier Raum“ wahrgenommen.
Dabei wird aber leicht vergessen, dass Treue für Mann und
Frau nicht zwangsläufig das Gleiche bedeuten muss. Die
meisten Menschen der heutigen Zeit wechseln im Laufe
ihres Lebens ihre Sexualpartner, manche häufiger, manche
weniger häufig. Doch es geht uns hier nicht darum, eheliche
Treue oder Beziehungstreue in Frage zu stellen oder sie gar
einzufordern. Vielmehr möchten wir Sie dazu ermutigen, mit
Ihrem Partner offen über Treue, HIV und AIDS zu reden, um
gemeinsam Vorsorge zu treffen.
Vielleicht brauchen Sie zum Klären Ihrer Gedanken und
Wünsche Hilfe – lassen Sie sich von unserer Broschüre dazu
anregen, den Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten zu
suchen, um eigene Bedürfnisse, Ängste und Wünsche in
einer bestehenden oder auch in einer neuen Partnerschaft
noch besser äußern und durchsetzen zu können.
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Wie das Leben spielt...
...................................................................................
Es gibt Lebenssituationen, die unterscheiden sich vom
Alltag. Auch auf diese sollten wir vorbereitet sein – mit
Informationen, aber auch mit gedanklichem Durchspielen
unterschiedlicher Gefühle, die dann möglicherweise auf
uns zukommen.
Eines ist sicher: Kondome schützen – in jeder Lebenslage!
Und wenn Sie den Wunsch haben, auf Kondome zu verzichten, machen Sie es sich zur Regel, dies erst dann zu tun,
wenn beide Partner einen HIV-Antikörper-Test gemacht
haben. Bedenken Sie bitte, dass das Ergebnis erst aussagekräftig ist, wenn der letzte ungeschützte Kontakt mindestens
12 Wochen zurück liegt. Nach einem negativen HIV-TestErgebnis von beiden müssen Sie sich dann ‚nur noch’ sexuelle Treue versprechen (oder beim Seitensprung Kondome
verwenden) – und dann lässt sich Sex mit Ihrem Partner
doch viel unbeschwerter genießen und auch, wenn Sie
wollen, ein Kind zeugen.
Das erste Mal
Sie haben noch keine sexuellen Erfahrungen gesammelt und
sind gerade dabei, Ihre eigene Sexualität zu entdecken? Es
ist sehr spannend, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse
kennen zu lernen. Verlassen Sie sich dabei auf Ihre Gefühle:
Lassen Sie sich nur auf das ein, was Ihnen gefällt. Achten
10
4
Sie auf sich und sagen Sie „Nein“ zu Dingen, auf die Sie keine
Lust haben oder die Ihnen gefährlich erscheinen.
Unsicherheiten sind in dieser Zeit der ersten sexuellen Erfahrungen normal und werden von den meisten Menschen
erlebt. Sie sind mit Ihren Erfahrungen gewiss nicht die Einzige,
deshalb sprechen Sie mit Freundinnen, Freunden oder anderen
vertrauten Personen darüber.
Und mit diesem spannenden Gefühl und Kribbeln im Bauch
sollen Sie auch noch an Verhütung denken? Ja! Denn wie
jeder andere Geschlechtsverkehr kann auch die erste sexuelle
Begegnung Folgen haben: Schwangerschaft oder Krankheit.
Wenn Sie ein Kondom verwenden, schützen Sie sich vor
Beidem – und darauf haben Sie ein Recht.
Unsicherheiten im Umgang mit Kondomen können in jedem
Alter auftreten – wie bei so vielen Situationen im Leben ist
auch hier die Anwendung ‚Übungssache’. Also, probieren Sie
gemeinsam aus, wie Sie Kondome am besten ins Liebesspiel
einbeziehen können!
Schwangerschaftsverhütung
Um eine Schwangerschaft zu verhüten, gibt es verschiedene
Möglichkeiten. Aber nur Kondome schützen gleichzeitig vor
einer Infektion mit HIV und anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten. Alle anderen schwangerschaftsverhütenden
Methoden wie z.B. Pille, Spirale, Pessar, samenabtötende Zäpfchen etc. bieten Ihnen keinen Schutz vor HIV.
Schwangerschaft
Kinderwunsch
Sie möchten ein Kind? Der normale Zeugungsvorgang setzt
voraus, dass Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr mit
Ihrem Partner haben. Wenn HIV bislang in Ihrer Beziehung
noch nicht Thema war, dann sollte es spätestens jetzt zu
einem werden. Denn Sie müssen, bevor Sie schwanger
werden, sicherstellen, dass Sie gesund sind – und das heißt
auch, dass Sie nicht HIV-infiziert sind.
In der Schwangerschaft zu erfahren, dass sie HIV-positiv
ist, ist für jede Frau ein furchtbarer Schock. Zu den Ängsten
um die eigene Gesundheit und das eigene Leben kommt
die Angst, dass sich das ungeborene Kind im Mutterleib
oder während der Geburt anstecken könnte. Die Diskussion
über den etwaigen Schwangerschaftsabbruch führt zu einer
zusätzlichen psychischen Belastung. Gerade in einer solchen
Situation sollten Sie auf jeden Fall die Möglichkeit einer
eingehenden Beratung in Anspruch nehmen – im Adressteil
finden Sie einige mögliche Ansprechpartner.
In Deutschland wird der HIV-Test im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien von Ihrem Gynäkologen angeboten und
von der Krankenkasse bezahlt. Wir raten Ihnen, dieses
Angebot mit ausführlicher Beratung anzunehmen (doch auch
hier gilt: der Test darf nicht ohne Ihr Wissen und ohne Ihre
ausdrückliche Zustimmung durchgeführt werden). Wenn Sie
sich lieber anonym testen lassen wollen, dann wenden Sie
sich an eine Beratungsstelle (weitere Informationen unter:
‚Der HIV-Antikörper-Test’). Doch, egal, wo Sie den Test
durchführen lassen, das Ergebnis des HIV-Tests muss nicht
in den Mutterpass eingetragen werden.
Wenn Sie vor einer geplanten Schwangerschaft oder
während der Schwangerschaft erfahren, dass Sie HIVpositiv sind, sollten Sie folgende Fakten kennen:
S
chwangerschaften scheinen bei HIV-positiven Frauen ohne Symptome keine Verschlechterung ihres körperlichen Zustandes hervorzurufen.
Das HI-Virus kann während der Geburt und auch beim
Stillen durch die Muttermilch von der Mutter auf das Kind übertragen werden.
Das Risiko einer Übertragung bei der Geburt wird durch
einen Kaiserschnitt vor Einsetzen der Wehen vermindert.
M
edikamenteneinnahme der Schwangeren gegen die Vermehrung des HI-Virus kann das Risiko einer Übertragung auf das Kind im Einzelfall verringern – es ist daher dringend notwendig mit einem HIV-Schwer-
punktzentrum zusammenzuarbeiten.
11
eugeborene behalten noch etwa 12 bis15 Monate
N
(in seltenen Fällen bis zu 18 Monate) die mütterlichen
Antikörper, also auch die HIV-Antikörper der Mutter. D.h.:
der HIV-Antikörper-Test des Kindes fällt in dieser Zeit
auch dann positiv aus, wenn das Kind sich nicht bei der
Mutter angesteckt hat. Es besteht aber die Möglichkeit,
durch direkten Virusnachweis mit dem Verfahren der PCR
(polymerase chain reaction) schon früher festzustellen,
ob das Kind selbst HIV-positiv ist oder nicht. Die DeutschÖsterreichischen Empfehlungen zur HIV-Therapie in der
Schwangerschaft vom September 2008 empfehlen diesen
direkten Virusnachweis. Um eine HIV-Infektion des Neugeborenen auszuschließen, sind mindestens zwei negative
HIV-PCR-Befunde gefordert: der erste nach einem Monat,
der zweite nach dem dritten Lebensmonat.
Die Wahrscheinlichkeit für HIV-positive Mütter, ihr Kind anzustecken, liegt hierzulande im unbehandelten Zustand bei ca. 12 – 15 %.
In Deutschland werden jährlich etwa 200 Kinder von Müttern geboren, die HIV-infiziert sind. Bei einer qualifizierten
Betreuung und Behandlung in der Schwangerschaft (kombinierter Einsatz einer medikamentösen Therapie mit einer
Kaiserschnittentbindung vor Einsetzen der Wehen, rechtzeitige Therapie des Neugeborenen und Stillverzicht) beträgt
die Übertragungsrate in Deutschland weniger als 2 Prozent.
Sind Sie HIV-negativ und Ihr Partner HIV-positiv, sollten Sie
bei der Familienplanung bedenken, dass für Sie und das
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geplante Kind ein Infektionsrisiko besteht. In diesem Fall
sollten Sie die Methode der künstlichen Befruchtung wählen
– es ist möglich, das Sperma des Mannes ‚zu waschen’, so
dass also für Sie und Ihr Kind kein Risiko der HIV-Infektion
besteht.
Und wenn doch erst in der Schwangerschaft eine HIVInfektion festgestellt wird? Klären Sie nicht nur mit Ihrem
Gynäkologen, sondern auch mit einem HIV-Schwerpunktarzt
die Möglichkeiten und Risiken. Sprechen Sie mit Ihrem
Partner. Vielleicht haben Sie in dieser Situation erst einmal
genug mit sich selbst zu tun – die Entscheidung für oder
gegen ein Kind können und sollten letztendlich nur Sie alleine
treffen. Suchen Sie sich Hilfe und Unterstützung – in der
Familie, bei Freunden, in einer Beratungsstelle, bei Frauen,
die in einer ähnlichen Situation sind – eine solche Situation
kann kaum eine Frau ohne Unterstützung und Beratung
durchstehen.
Liebe zwischen Frauen
Sexualität zwischen Frauen ist in Bezug auf eine HIV-Infektion grundsätzlich weniger gefährlich. Dennoch kann eine
Infektion über den Kontakt mit infiziertem Scheidensekret
auch bei sexuellen Beziehungen zwischen Frauen stattfinden – z.B. über das gemeinsame Benutzen von Dildos
oder Vibratoren. Beziehungen zwischen Frauen sollten
nicht selbstverständlich als ‚AIDS-freier’ Raum angesehen
werden.
Sexuelle Gewalt
Vergewaltigung als eine Form der sexuellen Gewalt kann an
unterschiedlichen Orten passieren: im Park, unter Bekannten
oder sogar in einer Beziehung. Frauen, die in einer solchen
Situation sind, müssen vieles bewältigen. Neben den körperlichen und den seelischen Wunden muss sich jede Frau in
dieser Situation neu zurechtfinden und auch an ungewollte
Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten denken.
Wenn Sie in eine solche Situation geraten, suchen Sie sich
eine vertraute Person, bei der Sie Hilfe und Unterstützung finden – auch Beratungsstellen können erste Anlaufpunkte sein.
Bei sexueller Gewalt sollten Sie auch überlegen, ob Sie die
Polizei einschalten – hier haben Sie die Möglichkeit nach einer
Frau im Dienst zu fragen, wenn es Ihnen leichter fallen sollte,
mit einer Frau zu sprechen. Überlegen Sie gemeinsam mit
einem Arzt oder einer Ärztin, welche Schutzmaßnahmen noch
im Nachhinein ergriffen werden können (z.B. ‚Pille danach’
zur Schwangerschaftsverhütung). Sie müssen hierfür den Arzt
so schnell wie möglich aufsuchen, denn bestimmte Medikamente wirken nur, wenn sie in einem gewissen Zeitraum
nach dem sexuellen Kontakt eingenommen werden. Um eine
mögliche HIV-Infektion zu vermeiden, ist es unter Umständen
sinnvoll, eine vorbeugende Therapie mit antiretroviralen Medikamenten einzuleiten, die so genannte Post-ExpositionsProphylaxe, kurz PEP.
Die Einleitung dieser Maßnahme ist abhängig von der Einschätzung des Infektionsrisikos und immer eine individuelle
Entscheidung. Sie muss jedoch schnell gefällt werden, denn
der Beginn der Therapie muss innerhalb der ersten zwei
Stunden, spätestens jedoch innerhalb von 48 Stunden, erfolgen. Die Maßnahme erstreckt sich über 2–4 Wochen. Trotz
möglicherweise auftretender schwerer Nebenwirkungen sollte
sie bis zum Ende durchgeführt werden.
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Safer Sex – auch wenn ...
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Beim Sex begegnen sich zwei (oder mehr) Menschen – jetzt
ist es wichtig, über die eigenen Vorstellungen zu reden.
Vielleicht hat Ihr Partner nicht genau die gleichen Wünsche
und sexuellen Phantasien wie Sie. Sie können dies aber nur
herausfinden, indem Sie miteinander sprechen – und vielleicht auch durchaus etwas noch Neues ausprobieren. Von
einem Punkt aber sollten Sie sich nicht abbringen lassen:
vom Gebrauch eines Kondoms!
Noch immer ist mancher Mann gegen den Gebrauch eines
Kondoms, weil er falsch informiert ist oder aber negative
Vorstellungen damit verbindet. Sprechen Sie deshalb mit
Ihrem Partner offen und verantwortungsvoll über ihren gemeinsamen Schutz vor HIV. Dabei werden Sie eventuell auch
mit unangenehmen Fragen konfrontiert. Vielleicht stoßen
Sie sogar auf Unverständnis und Ablehnung. Patentrezepte,
wie Sie sich in einer solchen Situation verhalten können,
gibt es nicht, denn jede Situation ist einmalig, aber vielleicht
helfen Ihnen die folgenden Überlegungen weiter:
„Es fällt mir schwer, mit meinem Partner über Sexualität zu sprechen.“ Ist Sexualität für Sie etwas Wichtiges
oder eher etwas Nebensächliches? Haben Sie schon einmal
mit anderen Menschen über Ihre Sexualität gesprochen?
Überlegen Sie, welche sexuellen Wünsche Sie haben und
ob diese in Ihrer Beziehung befriedigt werden. Ist es für
Sie vielleicht schwierig, über Sexualität zu reden, weil Ihre
Wünsche oft nicht berücksichtigt wurden? Und: Kennen Sie
die sexuellen Wünsche Ihres Partners? Versuchen Sie, diese
Fragen für sich zu beantworten. Sprechen Sie vielleicht
mit einer guten Freundin darüber. Es gibt viele Gründe, die
eigenen sexuellen Bedürfnisse zu formulieren und sich mit
Sexualität auseinander zusetzen. Seit einigen Jahren gibt es
leider einen Grund mehr: AIDS.
Vielleicht wollen Sie ja auch gar nicht viele Worte verlieren
– aus dem Tanz in der Disco wurde mehr, der über Internet
verabredete Kaffee ist schon einige Stunden getrunken und
es stellt sich nur noch die Frage: Zu dir oder zu mir? Wenn
Ihnen beiden danach ist: gerne! Aber eine Frage sollten Sie
noch hinzufügen: Dein oder mein Kondom? Übrigens: in
nahezu jeder Toilette eines Restaurants gibt es Kondomautomaten.
„Ich lebe in einer offenen Beziehung, d. h. mein Partner
und ich haben auch andere sexuelle Beziehungen.“ Um
Ihre Gesundheit zu schützen, sollten Sie gemeinsam klare
Vereinbarungen treffen. Sie übernehmen die Verantwortung
nicht nur für Ihre eigene Gesundheit, sondern auch für die
Gesundheit Ihres Partners – verwenden Sie daher bei jedem
sexuellen Kontakt nach außen konsequent Kondome.
„Wir leben schon lange in glücklicher Ehe.“ Eine feste
Beziehung ist kein Grund, sich nicht mit AIDS-Prävention zu
befassen: Auch wenn viele Menschen vom romantischen
Ideal der ewig währenden Liebe träumen, die wenigsten
sind einander ein Leben lang treu. Einige trennen zwischen
geistiger und körperlicher Treue. Zudem haben sowohl Sie
als auch Ihr Partner wahrscheinlich ein sexuelles Vorleben.
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Man kann seinen Partner oder sich selbst kaum zur lebenslangen absoluten Treue verpflichten, selbst wenn man es
gerne möchte – niemand weiß, was die Zukunft bringt. AIDS
ist ein Grund mehr, die eigene Verantwortung klar wahrzunehmen. Damit Sie einander vertrauen können, müssen
Sie sicher sein, dass Sie und Ihr Partner beide die SaferSex-Regeln beachten. Um hier Klarheit und Sicherheit zu
schaffen, sind Gespräche mit dem Partner unerlässlich.
Bringen Sie den Mut auf, mit Ihrem Partner über sexuelle
Kontakte vor und eventuell während Ihrer derzeitigen
Beziehung zu sprechen. Auch wenn Sie ein direktes
Gespräch hierüber scheuen oder kein aktueller Anlass dazu
besteht, sprechen Sie dennoch über mögliches Fremdgehen und theoretische Risiken. Egal, wie Sie sich einigen:
Ob Sie über Seitensprünge reden möchten oder nicht,
Sie sollten auf jeden Fall klären, dass, wenn etwas passiert,
es geschützt passiert!
Es gibt sicher noch einige Situationen, die vielleicht besondere Schwierigkeiten mit sich bringen. In jedem Fall müssen
Sie Ihrem Partner verdeutlichen, dass niemand gegen eine
HIV-Infektion immun ist. Erklären Sie ihm, dass Sie Ihre
Gesundheit und Ihr Leben schützen möchten. Lassen Sie
sich nicht einschüchtern oder abwimmeln.
Bleiben Sie bei Ihrer Meinung, auch wenn Sie...
mit Vorwürfen konfrontiert oder ausgelacht werden
befürchten, dass die erotische Stimmung abkühlt
einmal auf ein Abenteuer verzichten müssen
die Leidenschaft packt und Sie keine Lust haben, die Nacht alleine zu verbringen
unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen
verliebt sind
bisher zu schüchtern waren, Ihre Bedürfnisse zu äußern
es leid sind, neben der Schwangerschaftsverhütung auch noch Verantwortung für AIDS-Prävention übernehmen zu müssen
auf ein spannendes Erlebnis im Urlaub aus sind
oder Ihnen im Augenblick die Argumente fehlen.
Ein Kondom zu benutzen sollte keine Ausnahme oder
Besonderheit sein. Denn es ist selbstverständlich, die eigene
Gesundheit vor den verschiedensten Gefahren zu bewahren
– und das betrifft besonders den geschützten Geschlechtsverkehr. Geschützter Geschlechtsverkehr bietet nicht nur
Schutz vor HIV und AIDS, sondern nach wie vor auch vor
anderen Geschlechtskrankheiten und zusätzlich vor
Schwangerschaft.
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Wie kann ich mich schützen? – Safer Sex
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AIDS-Prävention verlangt von Ihnen ohne Zweifel das
Einstehen für sich und Ihre Gesundheit. Seien Sie offen für
Ihre eigenen Wünsche, erkennen Sie Ihre Bedürfnisse und
setzen Sie diese durch. Auch wenn Sie dann vielleicht den
Mut zur Verweigerung aufbringen müssen – seien Sie sicher:
hinterher fühlt es sich gut an!
Schützen Sie sich durch Safer Sex!
Safer Sex beschreibt alle Verhaltensweisen beim sexuellen Verkehr, die Sie vor einer Infektion mit HIV und auch
Geschlechtskrankheiten, schützen. Sie sind dem Virus nicht
hilflos ausgeliefert und können sich durch folgende Verhaltensregeln wirkungsvoll schützen:
Benutzen Sie bei jedem Vaginal- und Analverkehr
Kondome, damit kein Sperma in Scheide oder After gelangen kann.
Vermeiden Sie die Aufnahme von Sperma, Scheidenflüs-
sigkeit oder Menstruationsblut mit dem Mund und auch den Kontakt dieser Flüssigkeiten mit frischen,
offenen Hautverletzungen.
Bei Verwendung von Dildos, Vibratoren und anderem Sex-Spielzeug achten Sie auf eine besonders gründliche Reinigung, eventuell auch mit Alkohol oder anderen
Desinfektionsmitteln.
Erleben Sie Sexualität, die sicher ist: hierzu gehören Streicheln, Massieren, Schmusen, intime Berührungen (Petting).
Probieren Sie auch mal Neues aus, lassen Sie Ihre
Phantasie spielen und Sie werden merken, wie viel
Schönes und Aufregendes beim Sex trotzdem sicher ist!
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Rund um’s Kondom
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Kondome spielen bei Safer Sex eine wichtige Rolle – sie verhindern mit großer Sicherheit eine HIV-Infektion beim Oral-,
Vaginal- und Analverkehr. Kondome schützen Sie, wenn sie
sachgemäß verwendet werden, auch vor anderen sexuell
übertragbaren Krankheiten und dienen zusätzlich noch als
Schwangerschaftsverhütung.
Die richtige Anwendung von Kondomen erfordert ein wenig
Übung. Je vertrauter beide Partner im Umgang mit Kondomen sind, desto seltener sind Pannen wie Abrutschen oder
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Reißen. Hier finden Sie Tipps, die Sie sicherlich schon
kennen, aber vielleicht auch manche, die Ihnen noch unbekannt waren.
Und: setzen Sie in der Vorbereitung niemals nur auf ein
Kondom – vielleicht beschädigen Sie eins versehentlich?
Oder vielleicht wollen Sie gerne eine Wiederholung?
Halten Sie mehrere Kondome bereit – aber: Rollen Sie
niemals ein Zweites über das Erste, Sie spüren weniger und
durch Reibung wird die Anwendung unsicherer!
Bitte bei der Benutzung von Kondomen folgendes
beachten:
Kondome bitte nur einmal benutzen.
Auf das Verfallsdatum achten und nur dort kaufen, wo eine richtige Lagerung (kühl, trocken, lichtgeschützt)
garantiert ist, z.B. in Apotheken, Drogerien oder im Sex-Shop.
Am besten nur (Marken-)Kondome mit Prüfsiegel
verwenden.
Das Kondom sollte erst kurz vor Gebrauch aus der Packung genommen werden, damit die Qualität nicht leidet. Harte oder brüchige Kondome oder solche aus beschädigten Verpackungen nicht verwenden.
Vorsicht beim Öffnen der Packung. Damit das Kondom nicht beschädigt wird, nicht mit den Zähnen aufreißen und auf lange Fingernägel achten.
Achtung! Es kommt vor, dass Innen- und Außen seite in der Anwendung verwechselt wird. Der Ring
muss außen liegen, sonst lässt sich das Kondom nicht
abrollen. Wenn eine Verwechselung passiert ist, dann
auf keinen Fall das Kondom einfach umdrehen.
Es könnte sich bereits Sperma am Kondom befinden.
Verwenden Sie ein neues Kondom.
Die meisten Kondome haben an der Spitze ein Reservoir für die Samenflüssigkeit. Beim Überrollen dieses Reser-
voir zwischen die Finger nehmen, damit sich keine Luftblase bildet.
Nur wasserlösliche Gleitmittel verwenden, da fetthaltige Gleitmittel, wie Öle oder Vaseline den Gummi eventuell angreifen und ihn im schlimmsten Fall undicht machen.
Um das Abrutschen des Kondoms zu vermeiden, sollte das Glied nach dem Samenerguss vor dem Erschlaffen zurückgezogen werden. Dabei muss das Kondom am Ring festgehalten werden.
Es gibt sowohl trockene als auch feuchte Kondome. Feuchte Kondome sind mit einem Gleitmittel beschich-
tet. Probieren Sie aus, was für Sie und Ihren Partner
geeignet ist. Die zusätzliche Verwendung von wasser-
löslichen Gleitmitteln kann sinnvoll sein. Dies
empfiehlt sich, wenn die Scheide vor dem Verkehr
nicht ausreichend feucht wird und insbesondere beim Analverkehr, da hier von Natur aus nicht genügend
Feuchtigkeit vorhanden ist. Die verwendeten Gleitmittel sollten unbedingt wasserlöslich sein.
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Am besten spricht man über die Verwendung von Kondomen, bevor man miteinander schläft – dann gibt es später
keine peinlichen oder störenden Momente und man kann
sich ganz dem Genuss widmen. Wenn der Umgang mit
Kondomen für Sie oder Ihren Partner ungewohnt sein sollte,
lassen Sie sich beide genug Zeit, damit vertraut zu werden. Damit das Kondom richtig übergezogen werden kann,
muss das Glied steif sein. Unsicherheit oder Stress führen
manchmal dazu, dass das Glied vorzeitig erschlafft und
das Kondom abrutscht oder gar nicht erst abgerollt werden
kann. Setzen Sie sich nicht unter Druck, sondern genießen
Sie Intimitäten, bei denen Sie keinen speziellen Schutz
brauchen. Beziehen Sie das Kondom in das Liebesspiel mit
ein. Probieren Sie mit Ihrem Partner verschiedene Größen
und Arten von Kondomen aus. Oder spielen Sie erst einmal
damit, ohne miteinander zu schlafen ...
Mit der sich einstellenden Routine können Sie ein Maximum
an Sicherheit beim Kondomgebrauch erreichen.
Es kann ziemlich schwierig sein, konsequent auf Schutz zu
bestehen, wenn man verliebt ist, Lust hat und miteinander
schlafen möchte. Angesichts der bisher leider unheilbaren
Krankheit AIDS sollte man jedoch die Verantwortung für sich
und seinen Partner tragen und sich konsequent schützen.
22
Der Ernst der Lage: Stand der Epidemie
...................................................................................................................................................................................
Um weiterhin Lust an der Lust zu haben, ist es wichtig, dass
Sie die Krankheit ernst nehmen und die Fakten kennen. Sie
sollten wissen, warum es notwendig ist, sich zu schützen:
weltweit sind mehr als 33 Millionen Menschen mit HIV
infiziert und täglich steigt diese Zahl an.
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme, dass „ja nur
Homosexuelle und Drogenabhängige“ sich infizieren, sind
die meisten Infektionen weltweit auf die Übertragung durch
heterosexuellen Geschlechtsverkehr zurückzuführen. Die
Infektionsraten steigen am schnellsten in großen Teilen
Asiens, in Osteuropa und im südlichen Afrika. Allein 60%
der Menschen mit HIV und AIDS leben im südlichen Afrika
(Sub-Sahara).
Eine der Regionen, wo die Neuinfektionsrate täglich
drastisch wächst, liegt „vor unserer Haustür“: In Estland,
Lettland, der Russischen Föderation und der Ukraine infizieren sich täglich vor allem junge Menschen (über 80% der
Neuinfizierten sind unter 30 Jahre) – die allermeisten von
ihnen durch injizierenden Drogenkonsum. Über Prostitution
oder aber auch partnerschaftliche sexuelle Kontakte wird
HIV zunehmend auch in andere Altersgruppen getragen.
Die WHO schätzt für Westeuropa die Zahl der infizierten
Erwachsenen auf über 850.000.
Für die Bundesrepublik Deutschland meldet das RobertKoch-Institut Ende 2009 insgesamt ca. 67.000 HIV-Infizierte,
die Zahl der AIDS-Todesfälle in Deutschland lag 2009 bei
ca. 550. Im Jahr 2009 wurden bundesweit 3.000 Menschen
als neu infiziert gemeldet und 20% hiervon haben sich auf
heterosexuellem Weg angesteckt.
Die Erfolge in der HIV-Therapie haben zu einem Anstieg der
Patientenzahlen und zu einer Verlängerung der Behandlung
geführt. Doch wurde immer noch kein Medikament gefunden, das die Ursache bekämpft und das HI-Virus aus dem
Körper entfernt.
23
Was ist HIV, was ist AIDS?
......................................................................................
Durch HIV (Human Immunodeficiency Virus = menschliches
Immunschwächevirus) wird eine Abwehrschwäche des Immunsystems verursacht, die hierzulande nach durchschnittlich 10 Jahren in der Erkrankung AIDS (Acquired Immune
Deficiency Syndrome) endet.
Das HI-Virus hat die Fähigkeit, bestimmte Zellen anzugreifen,
die für die körpereigene Abwehr von Krankheitserregern
zuständig sind. Das Virus dringt in diese Zellen ein und
bringt sie dazu, neue Viren zu produzieren. Die betroffenen
Zellen können ihre Abwehrfunktion nicht mehr erfüllen und
werden schließlich zerstört. Es gelingt dem Immunsystem
lange, sich gegen HIV zu wehren, doch irgendwann ist es
der Übermacht der Viren nicht mehr gewachsen und bricht
zusammen.
Ein Mensch, dessen Immunsystem durch eine Infektion mit
dem HI-Virus zusammengebrochen ist, der sich also im Vollbild AIDS befindet, ist einer Vielzahl von Krankheitserregern
ausgesetzt, ohne sich wehren zu können. Diese Erreger,
deren Abwehr der menschliche Organismus normalerweise
selbst regeln kann, führen bei dem durch HIV wehrlosen
Körper zu schweren Krankheiten, d. h. zu den so genannten
opportunistischen Infektionen.
24
Wann bin ich gefährdet? Wo sind die Infektionssituationen?
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Das HI-Virus kann immer dann übertragen werden, wenn
Blut, Muttermilch, Sperma oder Scheidenflüssigkeit auf
offene Hautverletzungen oder auf Schleimhäute (Scheide,
Penis, Mund, Enddarm) gelangen. Speichel, Schweiß,
Tränen, Urin und andere Körperausscheidungen enthalten
weit weniger Viren und kommen daher für eine Infektion
praktisch nicht in Betracht.
Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist nach wie vor der
Hauptübertragungsweg des HI-Virus. Es sind Fälle bekannt,
bei denen bereits ein einziger ungeschützter Kontakt zur
Infektion geführt hat.
Sollten Sie also einmal vergessen haben, Kondome zu
verwenden oder aber es ist gerissen oder geplatzt, dann ist
es wichtig, 12 Wochen danach einen (anonymen) HIV-Antikörper-Test durchführen zu lassen. Bis dahin halten Sie sich
bitte an die Safer-Sex-Regeln, denn Untersuchungen zeigen,
dass kurz nach einer erfolgten Infektion die Ansteckungsgefahr für den Partner besonders hoch ist, also genau in
dem Zeitraum, in dem eine Infektion mit dem HI-Virus noch
nicht durch den HIV-Test nachgewiesen werden kann.
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Vaginalverkehr HI-Viren im Sperma oder in der Scheidenflüssigkeit brauchen nicht unbedingt offene Wunden, um
in den Körper zu gelangen, auch die Schleimhaut ist eine
Eintrittspforte für das Virus. Geschlechtskrankheiten oder
Verletzungen erhöhen die Gefahr der Ansteckung. Frauen
haben beim Vaginalverkehr ein größeres Infektionsrisiko als
Männer, da die ganze Vagina aus Schleimhaut besteht, die
Viruskonzentration im Sperma höher ist als im Scheidensekret und sie beim Verkehr mit ungleich mehr Körperflüssigkeit (Sperma) in Berührung kommen.
Beim Mann ist die mögliche Eintrittspforte für HIV der
Schleimhautkranz am Ende der Harnröhre, also an der
Eichelspitze.
Aber um nicht missverstanden zu werden: Frauen und
Männer können sich bei ungeschütztem Vaginalverkehr mit
dem HI-Virus infizieren! Beide Partner sind gleichermaßen
verantwortlich für die Sicherheit beim sexuellen Verkehr und
sollten auf Verwendung von Kondomen bestehen, wenn die
Situation es erfordert.
Oralverkehr Über die Mundschleimhaut kann HIV
aus dem Sperma, der Scheidenflüssigkeit oder dem Menstruationsblut aufgenommen werden. Das Risiko ist beim
ungeschützten Oralverkehr zwar geringer als bei einem
ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr, dennoch sind HIVInfektionen durch die Aufnahme des Samenergusses
mit dem Mund nicht auszuschließen.
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Wer sich oral befriedigen lässt (Cunnilingus/Fellatio), dessen
Risiko ist praktisch gleich Null. Eine Infektion könnte hier nur
durch den Speichel des Partners erfolgen. Da der Speichel
von HIV-positiven Menschen nur sehr wenige Viren enthält,
kann man in diesem Fall von einem nur „theoretischen“ Risiko
sprechen. Diese Situation ändert sich jedoch, sobald Blut
mit ins Spiel gerät, z. B. durch starkes Zahnfleischbluten.
Für die Partnerin, die oral befriedigt (Fellatio, Blasen),
besteht ein Risiko, wenn infektiöses Sperma mit dem Mund
aufgenommen wird. Das so genannte Freudentröpfchen, das
bei Erregung des Mannes schon vor dem Orgasmus austritt,
kommt aufgrund der geringen Menge und geringeren Viruskonzentration für eine Infektion beim Oralverkehr eher nicht
in Betracht.
Wer eine Frau oral befriedigt (Cunnilingus, Lecken), dessen
Risiko ist nach bisherigem Wissen gering. Die Scheidenflüssigkeit einer HIV-positiven Frau enthält durchaus Viren,
je nach Gesundheitszustand schwankend und während der
Menstruation durch die Beimengung von Blut mehr. Generell
ist Scheidenflüssigkeit aber weniger mit HI-Viren belastet
als Samenflüssigkeit oder Blut. Zudem enthält der Speichel
ein Enzym, welches HI-Viren das Angreifen erschwert. Es ist
unwahrscheinlich, dass HI-Viren aus der Scheidenflüssigkeit
in ausreichender Menge in den Mund des Partners gelangen,
den Kontakt mit dem Speichel überleben und die Zellen im
Mund und Rachenbereich erreichen, die infiziert werden
können. Auch in diesem Fall gilt aber:
Verletzungen im Mundbereich (z.B. eine eingerissene Lippe
oder eine Pilzinfektion) erhöhen das Infektionsrisiko.
Analverkehr Ungeschützter Analverkehr (Darmverkehr) gilt als besonders gefährlich. In der sehr empfindlichen
Darmschleimhaut kommt es beim Eindringen zu kleinen
(nicht immer spürbaren) Verletzungen. Beide Partner sind
gefährdet, der oder die ‚Passive’ jedoch wesentlich stärker.
Der eindringende Partner kann sich über den Kontakt mit
Blut infizieren, die Person, in die eingedrungen wird kann
Viren aus dem Sperma über die Schleimhäute und die Verletzungen aufnehmen. Es sollten auf jeden Fall speziell starke
Kondome für den Analverkehr und ausreichend fettfreie
Gleitcreme verwendet werden.
Schwangerschaft und Geburt Eine HIV-positive
Frau kann das Virus bei der Geburt oder beim Stillen auf
ihr Kind übertragen. In Deutschland konnte die MutterKind-Übertragungsrate durch die Anwendung von Schutzmaßnahmen, wie Medikamenteneinnahme am Ende der
Schwangerschaft, Kaiserschnittgeburt, Verzicht auf Stillen
und vorübergehende Therapie des Kindes (zwei bis sechs
Wochen nach der Geburt) inzwischen auf unter 2% reduziert
werden. Ohne die oben genannten Schutzmaßnahmen läge
die Übertragungsrate bei ca. 12-15%.
mit Hepatitis-Viren zu infizieren. Nur sterile Spritzen und
sauberes Zubehör (diese werden in Apotheken, von Drogenberatungsstellen oder in Druckräumen abgegeben) bieten
einen optimalen Schutz vor Infektionen!
Blutübertragungen In Deutschland sind Empfänger
von Blutkonserven durch die Untersuchung des Spenderblutes seit Herbst 1985 nahezu geschützt. Dennoch bleibt
ein sehr geringes Restrisiko bestehen. Da die Antikörper
gegen HIV erst einige Wochen nach der Infektion nachweisbar sind, könnte die Blutkonserve eines frisch (d. h. vor
wenigen Tagen oder ein, zwei Wochen) infizierten Blutspenders
HI-Viren enthalten. Deshalb werden alle Blutkonserven in
der BRD zusätzlich mit einem ‚Virentest‘ (PCR-Test) aufwendig
untersucht. Das Risiko, sich im Rahmen einer Bluttransfusion
mit HIV zu infizieren, wird heute in Deutschland mit einer
Wahrscheinlichkeit von 1:1.000.000 bis 1:3.000.000 beziffert.
Bei Blutprodukten wie Albumin und Gammaglobulin ist die
Gefahr praktisch gleich Null, da der Herstellungsvorgang
dieser Produkte gleichzeitig zu einer Sterilisierung führt.
Die für Bluter notwendigen Gerinnungspräparate beinhalten
heute kein Risiko mehr.
Spritzen von Drogen Der gemeinsame intravenöse
Gebrauch von Spritzen, Nadeln, Zubehör und Drogen beinhaltet ein sehr hohes Infektionsrisiko, sich mit HIV aber auch
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Wann kann ich mich NICHT infizieren?
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Petting Die Haut des Menschen hat im Gegensatz
zur Schleimhaut eine schützende Hornschicht. Es müssen
Verletzungen vorliegen, damit Krankheitserreger eindringen
können. Das gilt auch für das HI-Virus. Petting kann deshalb
eine sexuelle Spielart sein, die man unbeschwert genießen
kann, solange Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit
nicht mit Schleimhäuten oder offenen Wunden in Kontakt
kommen: Zärtlichkeiten, Streicheln, Umarmen, Massagen,
gemeinsam erlebte Selbstbefriedigung ... Es gibt SICHER
viele Möglichkeiten, miteinander Spaß zu haben und sich
gegenseitig kennen zu lernen. Der Phantasie sind hier keine
Grenzen gesetzt.
Küssen Eine HIV-Übertragung durch Küssen, auch
durch intensives Zungenküssen, wurde bisher nicht nachgewiesen. Die Anzahl von Viren im Speichel von HIV-positiven
Menschen ist so gering, dass sie für eine Übertragung der
Infektion nicht ausreicht. Auch hat der eigene Speichel eine
virus- und bakterienabtötende Wirkung. Küssen kommt
daher als Übertragungsweg nur theoretisch in Betracht, zum
Beispiel wenn der Partner eine starke Blutung im Mund hat.
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Ärztliche und zahnärztliche Eingriffe Es besteht
keine Infektionsgefahr bei korrekt durchgeführten Eingriffen
bei einem Arzt- oder Zahnarztbesuch. Die übliche Sterilisation aller Instrumente zerstört das HI-Virus zuverlässig. Auch
die Desinfektion der Hände durch alkoholische Lösungen
beseitigt das Virus. Es überlebt nicht einmal eine gründliche
Reinigung mit Wasser und Seife.
Soziale Kontakte Bei üblichen sozialen Kontakten,
bspw. in Wohngemeinschaften, besteht keine Ansteckungsgefahr. Mittlerweile wurden international mehrere hundert
Familien beobachtet, in denen ein Mitglied infiziert war.
Dabei kam es trotz zum Teil sehr schlechter hygienischer
Bedingungen nicht zur Übertragung auf andere Familienmitglieder (Ausnahme: Geschlechtspartner).
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Der HIV-Antikörper-Test
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AIDS ist eine Krankheit, die viele Menschen beunruhigt.
Manch einer befürchtet, sich angesteckt zu haben. Eine
ausführliche Beratung kann hier weiterhelfen, die
persönlichen Risiken abzuschätzen und die Entscheidung
für oder gegen einen HIV-Test zu treffen.
Der HIV-Test ist eine spezielle Untersuchung des Blutes –
er ist nicht Bestandteil der üblichen Kontrolle der Blutwerte.
Gesucht wird nach dem Vorhandensein von Abwehrstoffen
(Antikörpern), die der Körper als Reaktion auf eine
Ansteckung mit dem HI-Virus bildet. Deshalb ist der HIV-Test
auch kein ‚AIDS-Test‘, denn er weist die Infektion mit dem
HI-Virus nach, nicht die AIDS-Erkrankung.
Was man über den Test wissen sollte
Der HIV-Test darf nur mit Ihrem Einverständnis gemacht
werden. Er sollte mit einer ausführlichen Beratung vorher
und mit einer persönlichen Mitteilung des Ergebnisses – ob positiv oder negativ – verbunden sein. Eine Ansteckung
mit dem HI-Virus lässt sich bei den meisten Menschen
durch den HIV-Test nach12 Wochen nachweisen. Nur in
ganz seltenen Fällen werden Antikörper erst später als drei
Monate nach einer Infektion gebildet. Liegt also eine Ansteckung drei Monate oder länger zurück, wird sie zuverlässig angezeigt. Ein kürzerer Abstand nach einer möglichen
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Infektion kann zu einem falsch negativen Ergebnis führen,
weil noch nicht genügend testbare Antikörper gebildet wurden. Um den Test durchführen zu können, wird eine kleine
Menge Blut abgenommen. In einem ersten Suchtest (ELISA
oder Determine) wird nun nach den Antikörpern gegen HIV
gesucht. Dieser Test ist sehr empfindlich. Es kann daher
vorkommen, dass manchmal auch andere Antikörper mit
reagieren. Aus diesem Grund muss ein reaktives Ergebnis
(= Antikörper gefunden) im Suchtest durch einen Bestätigungstest überprüft werden. So wird sichergestellt, dass
nicht irrtümlich ein falsch positives Ergebnis übermittelt
wird. Ein auch im Bestätigungstest positives Testergebnis
sollte zusätzlich mit einer späteren Blutentnahme nochmals
überprüft werden. Der direkte Nachweis des HI-Virus ist
durch einen PCR-Test möglich. Das Verfahren eines direkten
Virusnachweises ist für eine Anwendung zur Erstdiagnostik
zu aufwendig und zu teuer – daher unüblich. Wird er dennoch durchgeführt ist eine Bestätigung des Ergebnisses
durch einen Antikörper-Test empfohlen. Was der Test aussagen kann
Ein HIV-Test kann zweierlei aussagen: Wurden Antikörper
gegen das HI-Virus im Blut gefunden (HIV-positiv), so hat zu
einem früheren Zeitpunkt eine Ansteckung mit dem HI-Virus
stattgefunden. Das HI-Virus kann vor allem in der ersten Zeit
nach der Ansteckung aber auch danach lebenslang unter
bestimmten Umständen (ungeschützter Sexualverkehr,
direkter Blutkontakt, Übertragung von der Mutter aufs
Kind) an andere Menschen weitergegeben werden.
Ein positiver HIV-Test sagt nichts darüber aus, wann ein
infizierter Mensch an AIDS erkranken wird.
Das positive Ergebnis bedeutet einen tiefen Einschnitt
in das Leben. Fragen und Ängste tauchen auf, vor allem
um die eigene Zukunft, aber auch um den wirksamen
Schutz von Partnern vor Ansteckung. Welche Lebensführung für den betroffenen Menschen sinnvoll ist, wie eine
Gefährdung anderer bei Sexualkontakten ausgeschlossen
werden kann, wem man sich mitteilen kann, welche und
wann eine Therapie sinnvoll ist, all diese Fragen und
Probleme können mit Ihrem Arzt oder in einer Beratungsstelle besprochen werden. Dort können Sie auch Adressen
von Selbsthilfegruppen erfahren.
Wurden keine Antikörper gegen das HI-Virus gefunden
(HIV-negativ), so hat keine Ansteckung stattgefunden,
wenn der Test drei bis vier Monate nach dem letzten
Infektionsrisiko gemacht wurde. Der HIV-Test kann jedoch
keine Aussage über eine Infektion in den letzten Wochen
oder gar Tagen vor dem Test machen. Auch ein negatives
Ergebnis des HIV-Tests sollte besprochen werden, denn es
bedeutet keine Sicherheit vor einer zukünftigen Ansteckung!
Für Ihre zukünftige Sicherheit und Ihren Schutz können nur
Sie selbst Verantwortung übernehmen, zum Beispiel durch
das Benutzen von Kondomen.
Wann der HIV-Test sinnvoll sein kann
Der HIV-Test wird zur Sicherheit von Blut-, Samen- und
Organspenden durchgeführt. Zur Abklärung der Ursache
bestimmter gesundheitlicher Beschwerden (langanhaltendes
Fieber, langanhaltende massive Durchfälle, Hauttumore
oder Schwellungen der Lymphknoten über mehrere Monate
etc.) kann ein HIV-Test sinnvoll sein, wenn andere Ursachen
nicht gefunden wurden und ein früheres Ansteckungsrisiko
nicht auszuschließen ist. Ihr Arzt wird dies gegebenenfalls
mit Ihnen besprechen.
Für Paare mit dem Wunsch nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Kinderwunsch ist der Test sinnvoll,
wenn ein früheres Ansteckungsrisiko bestanden hat. Wenn
Unsicherheiten oder Ängste bezüglich einer möglichen
Ansteckung bestehen oder wenn Sie weitere Fragen haben,
können Sie sich persönlich, selbstverständlich auch anonym,
beraten lassen.
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Wo Beratungen und der Test durchgeführt werden
Abschließend ein Wort zum sogenannten
Hometest
Der Test wird im Rahmen der Abklärung von Krankheitsursachen auf Kosten der Krankenkasse durchgeführt.
Sowohl der Arzt als auch das ärztliche Personal unterliegen
einer strengen Schweigepflicht. Wenn Sie den Test einfach
generell zur Abklärung früherer Risiken durchführen lassen,
werden Sie die Kosten selbst tragen müssen.
Als Hometest werden HIV-Tests bezeichnet, die für jeden frei
zugänglich über das Internet beziehbar sind und dann ohne
Arzt zuhause durchgeführt werden können. Zu beachten
gilt hierbei aber: diese Tests sind in Deutschland für den
Gebrauch von medizinischen Laien (die die meisten von uns
ja sind) nicht zugelassen! Und dies hat seinen Grund, denn
auch wenn die Handhabung der Tests einfach erscheinen
mag, so kann es immer zu fehler­hafter Anwendung oder zu
Falschinterpretationen des Ergebnisses kommen. Immerhin
befindet man sich zu diesem Zeitpunkt in einer sehr angespannten Situation, man empfindet Angst und Unsicherheit,
kann in Hektik geraten. Auf Grund dieser psychischen
Belastung, auch was das Ergebnis betrifft, raten wir dringend
davon ab, diesen Test durchzuführen.
Beim Gesundheitsamt:
Die meisten Gesundheitsämter in Deutschland bieten den
Test anonym und kostengünstig oder sogar kostenlos verbunden mit Beratung an.
AIDS-Beratungsstellen:
Durch AIDS-Beratungsstellen verschiedener Träger können
Sie sich kompetent beraten lassen, auch telefonisch. Einige
Beratungsstellen bieten außerdem die Durchführung des
HIV-Tests an. Adressen und Telefonnummern können Sie bei
Ihrem Gesundheitsamt erfragen oder dem örtlichen Telefonbuch entnehmen.
AIDS-AUFKLÄRUNG e.V.
Wir bieten Ihnen anonyme persönliche, telefonische und
Online-Beratung. Für den anonymen HIV-Test rufen Sie uns
unter 069 / 76 29 33 an und vereinbaren einen Termin.
Der HIV-Test kostet derzeit 25,- Euro und das Ergebnis
erfahren Sie nach 15 Minuten. Die Geschäftsstelle finden
Sie in 60486 Frankfurt / Main, Große Seestraße 31.
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Auch ein reaktives Testergebnis eines Hometests muss durch
einen zweiten Test (Western-Blot) bestätigt werden, dies ist
beim Hausarzt oder in einer örtlichen HIV-Schwerpunktpraxis
möglich.
Adressen
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AIDS-AUFKLÄRUNG e.V.
Große Seestraße 31
60486 Frankfurt/Main
Telefon: 069/76 29 33
Telefax: 069/76 10 55
Internet: www.aids-aufklaerung.de
E-Mail: [email protected]
AIDS-Beratungsstellen der örtlichen Gesundheitsämter
Bundesverband Frauenberatungsstellen und
Frauennotrufe: Frauen gegen Gewalt e.V.
Rungestr. 22-24
10179 Berlin
Telefon: 030/32 29 95 00
Telefax: 030/32 29 95 01
Internet: www.bv-bff.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BzgA)
Ostmerheimer Str. 220
51109 Köln
Beratungstelefon: 0221/ 89 20 31
Internet: www.bzga.de
Örtliche AIDS-Hilfen
Adressen zu erfragen bei der Deutschen AIDS-Hilfe
Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Dieffenbachstr. 33
10967 Berlin
Telefon: 030/69 00 87 39
Telefax: 030/69 00 87 42
Internet: www.aidshilfe.de
Deutsche AIDS-Stiftung
Markt 26
53111 Bonn
Telefon: 0228/60 46 90
Telefax: 0228/60 46 999
Internet: www.aidsstiftung.de
(Finanzielle Unterstützung von Betroffenen in Notlagen)
Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener
Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e.V. (Dagnä)
Blondelstraße 9
52062 Aachen
Telefon: 02 41/2 67 99
Telefax: 02 41/40 86 52
Internet: www.dagnae.de
33
Die AIDS-AUFKLÄRUNG e.V.
ist seit 1986 in der AIDS-Prävention tätig. Wir bieten Ratsuchenden und Interessierten persönliche und telefonische
Beratung. Zu unserem Angebot gehört außerdem der HIVAntikörpertest mit Ergebnismitteilung nach 15 Minuten,
die Organisation von Aufklärungsveranstaltungen und Fortbildungsseminaren, sowie eine Fülle professionell gestalteter
Informationsmaterialien. Auf unseren Internetseiten haben
interessierte Menschen die Möglichkeit zur ausführlichen
Information und Online-Beratung. Internetadresse:
www.aids-aufklaerung.de
Unsere Arbeit wird nahezu ausschließlich durch Spenden
getragen.
Auch kleine Beträge helfen. Bei Spenden unter € 200,- gilt
der Überweisungsträger als steuerabzugsfähige Quittung.
Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende:
Frankfurter Sparkasse
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Vorsitzende:
Institutionelle Mitglieder:
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Stellv. Vorsitzende: Dr. med. Peter Gute
Prof. Dr. med. Schlomo Staszewski
Schatzmeister:
Gerhard Krebühl
Schriftführerin:
Dr. rer. nat. Renate Sterzel
Beisitzer: Dr. med. Amina Carlebach
Dr. med. Helga Exner-Freisfeld
RA Achim Groepper
Traudl Herrhausen
Dr. med. Helga Jürgen-Lohmann
Dr. med. Gaby Knecht
Dr. med. Michael Popovic´
Dr. med. Gerd Zimmermann
Abbott GmbH, Wiesbaden
ALIUD® PHARMA, Laichingen
BKK Landesverband in Hessen, Frankfurt
Bristol-Myers Squibb KGaA, München
Frankfurter Sparkasse, Frankfurt
GILEAD Sciences GmbH, Martinsried
Landesärztekammer Hessen, K.d.ö.R., Frankfurt
Landeszahnärztekammer Hessen, K.d.ö.R., Frankfurt
MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar
Quasana, Bad Soden
Tibotec-Division of Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Förderer:
AOK - die Gesundheitskasse in Hessen
Kassenärztliche Vereinigung, Frankfurt
35
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Lust und Liebe – aber sicher!
Große Seestraße 31
60486 Frankfurt/Main
Telefon: 0 69/ 76 29 33
Telefax: 0 69/ 76 10 55
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