Pädagogische Psychologie II – Erziehung und Sozialisation in der Familie I. Definitionen, Trends, Mythen, gesellschaftliche Rahmenbedingungen Definitionen Erziehung: Wechselwirkung, nicht immer intentional, Veränderung PSK → Verhalten Sozialisation: Entstehung/Entwicklung PSK in gesellschaftlicher Umwelt Familie: 1) biologisch, rechtlich 2) soziologisch 3) entwicklungspsychologisch 4) pädagogisch-psychologisch: Familie ist eine Gruppe von Menschen, die durch nahe und dauerhafte Beziehungen miteinander verbunden sind, die sich auf eine nachfolgende Generation hin orientiert und die einen erzieherischen und sozialisatorischen Kontext für die Entwicklung der Mitglieder bereit stellt. Historische Familienentwicklung 1) vorindustrielle Gesellschaft → Großfamilie (Haus und Personal) 2) Industrralisierung → Trennung Arbeit – Wohnen 3) 50er/60er → neolokale Kernfamilie 4) ab 60er → multilokale Mehrgenerationenfamilie Mythos Großfamilie Bürgerliche Kernfamilie Trends Demogrphischer Wandel Anstieg alternativer Lebensformen und Familientypen Veränderte Berufswelt Weniger horizontale Familienbeziehungen Wachsende Bedeutsamkeit vertikaler Familienbeziehungen → multilokale Mehrgenerationenfamilie gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen relative ökonomische Benachteiligung trotz staatlicher Leistungen 1. Kind bis 18. LJ kostet 200.000 € (20% bekommt man von Staat wieder) II. Rahmenmodelle Familiensystemtheorie Familie als Menge von Elementen → Relationen zwischen Mengen Bidirektionale Einflüsse (zirkuläre Kausalität) Ganzheitlichkeit Regelhaftigkeit Homöostatische Qualität Offenes System Familienentwicklungstheorie (CARTER & McGOLDRICK) Dynamikk & Zielorientierung Lebenszyklen & Übergänge Normatives Konzept Familienstressmodell (ABCX-Modell, HILL) A: Stressor → B: bestehende Ressourcen, C: Wahrnehmung des Stressors → Krise → Bewältigung → Anpassung (+ oder -) Nicht einzelnde Krisen werfen Familien aus der Bahn → Kumulation! Dimensionale Modelle (Circumplexmodell, OLSON) 2 Dimensionen: Anpassung und Kohäsion (3.: Kommunikation) 16 Familientypen, am besten: - flexibel, getrennt - flexibel, verbunden - strukturiert, getrennt - strukturiert, verbunden weitere Dimensionen: Kommunikation, Familienklima (positiv-emotionales, anregendes, normativ-autoritäres) Rationale/Austauschtheoretische Modelle (z.B. WALSER. Equity-Theorie) Equity-Theorie: Investitionenn von Geben & Nehmen → Ressourcen familialer Austauschbeziehungen: - soziale Anerkennung - Autonomie - Sicherheit - Materielle Ressourcen - Wertintegration - Gleichheit Keine Balance: Konflikte & Unwohlseion Values-of children-Forschung: - ökonomisch-utilitristisch - psychologisch-affektiv - sozial-normativ III. Zusammenhang Genom & Umwelt Keine additive Verknüpfung unabhängiger Größen („Anlage oder Umwelt“) G-U-Interaktion: Unterschiede im Genom wirken in Abhängigkeit von Unterschieden in der Umwelt z.B. Phenylketonurie, Schizophrenie, Adoptionsuntersuchungen G-U-Kovarianz (SCARR): Häufung bestimmten Genome in bestimmten Umwelten - passiv: zu Genom passende entsprechende familiale Umwelt (erfolgreiche Schriftsteller wohnt/schafft literarisch anregende Umwelt) - evokativ: Anpassung des sozialen Umfeldes an Kind-Genom (Kind löst entsprechend seines individuellen Temperaments bestimmte Reaktionen bei Eltern aus) - aktiv: Aufsuchen und Schaffen entsprechender Umwelten durch Person selbst (sucht Bereiche auf, die Prädispositionen am ehesten entsprechen – Wahl TVSendung) → Einfluss von Anlage wächst mit zunehmenden Alter geteilte & nicht-geteilte Umwelt innerhalb der Familie: Geschwisterposition, Erziehungsstil, Altersabstand außerhalb der Familie: Kindergarten, Schule, peers, Krankheiten IV. Familiengründung und Erstelternschaft Partnerwahl Überwiegend Homogamie aufgrund: - Kontaktwahrscheinlichkeiten - Unähnlichkeit → Ablehnung - Matching-Hypothese Geschlechtsspezifische Präferenzen: Gemeinsam: verständnisvolle, interessante, intelligente Partner Männer: Attraktivität der Partnerin (gesunde Nachkommen) Frauen: guter Verdienst und gute Schulbildung des Partners (gute Lebenschancen für Kinder) Partnerbindung Beziehungszufriedenheit vs. Beziehungsstabilität Familiengründung Heute kindorientierte Ehegründung Schwangerschaft Verlaufsmodell: zyklischer Verlauf 1) Verunsicherung → Geld, Selbstbild 2) Sicherheit → Wohlfühlen 3) Körperliche Probleme, Selbstzweifel 4) Baby honeymoon 5) Erschöpfung Pränataldiagnostik Paarbeziehung der jungen Eltern Übergang zur Elternschaft als Stressor (individuell für Männer & Frauen) Belastung der Paarbeziehung abhängig u.a. von - früherer Bezeihunsqualität - Unterstützungssysteme (Alter, Ausbildung, SES, Paarverständnis) Vorhersage frühen Bindungsverhaltens Erwünschtheit Kind → Kind als getrenntes Wesen, Angst um Kindgesundheit → Körperschema, Geburtstangst, Geburtskomplikationen → Bindungsverhalten V. Interaktion mit Säugling/Kleinkind, Bindung, mütterliche Erwerbstätigkeit, Krippe Entwicklungsaufgaben in Anpassung an die Situation mit Kind Mikroebene: Interaktion mit Kind Relevanz von Interaktion mit - Mutter (Attachment) - Vater (locus of control, wahrgenommene akademische Kompetenz) - Ehebezeihung für Befindlichkeit des Säuglings Merkmale gelungener Interaktion: - Synchronizität: lesen Kind-Signale. Turn-taking, Verständlichkeit des Verhaltens - Sensitivität: Befindlichkeiten wahrnehmen & richtig interpretieren, prompte angemessene Reaktion Wesentliche Theorie: - Bindung (AINSWORTH): o A: unsicher vermeidend: meiden Nähe oder Interaktion mit Mutter o B: sicher: Kind sucht und wahrt Nähe und Kontakt zur Mutter o C: unsicher ambivalent: Annäherungs-Vermeidunsgkonflikt: suchen und halten Kontakt, sind aber auch wütend bis passiv in Belastungssituationen → Stabilität ( AAI: Adult Attachment Interview) → Relevanz des Bindunsgverhaltens: soziale Kompetenz (ist aber Bestandteil) Sensitivität ist trainierbar: Interventionsprogramm bei Müttern irritierbarer Säuglinge (VAN DEN BOOM) - felt security wird bei Müttern geschult o Signale Säuglinge überwachen o Korrekt wahrnehmen o Kontigent reagieren o Angemessen reagieren → Bindung B entwickelt Schlafverhalten Kind: Attachment-Theorie vs. Behaviourismus → Belohnungsaufschub & Emotionsregulation (ab 3 Mo.) Mütterliches vs. väterliches Verhalten Verhalten sich wie Mutter, wenn mit Kind allein Makroebene: Verteilung von Erwerbstätigkeit und Betreuung des Kindes Wachsende und umstrittene Beteiligung von Frauen am Erwerbsprozess Motive für Erwerbstätigkeit: finanzielle Gründe (Resteinkommen) , Freude an Arbeit/Karriere Folgen der Erwerbstätigkeit für Mutter-Kind-Aktion: es kommt drauf an - Mütter, die arbeiten, verbringen effektiv mehr Zeit ausschließlich mit Kind Folgen der Kita-Erziehung: es kommt drauf an - sicher, gebunden, gesund → Dschungeleffekt - Scarr (Umwelt muss nur gut genug sein) vs. Belsky (schwierig sichere Bindung mit Mutter aufzubauen) - Ungünstig: Kind 1 Jahr: assoziiert Trennung (kann nicht abschätzen) - Mögliche positive Effekte: o Kognitive Entwicklung o Auge-Hand-Koordination o Gebrauch von Materialien o Gedächtnisspanne o Spielkomplexität o Neugier o Ausdauer o Sprachentwicklung o Selbständigkeit o Sozialverhalten - mögliche negative Effekte: o höflich Angepasstheit, starres Befolgen von Regeln o gehorsam o aggressiv o Krankheiten → widersprüchliche Befundlage – wegen unterschiedlicher Betreuungsqualität: - Größe der Einrichtung - Betreuungsschlüssel - Konstanz der sozialen Beziehungen - Qualität und Einsatz von Materialien - Ausbildungsgrad des Personals - Länge der professionellen Erfahrung - Zusammenarbeit mit Eltern VI: Zweites Kind und Geschwisterbeziehungen Individuelles Erleben der Eltern Belastungserleben im Vergleich zu Ersteltern nach Geburt geringer, aber auch weniger Unterstützung Partnerschaft der Eltern Stabilität über Geburt des 2. Kindes hinweg Familiensystem Triade → Tetrade Phasen nach KREPPNER: 1) gerechte Aufmerksamkeitsverteilung (Veränderung der Interaktionen) 2) Etablierung der Geschwisterbeziehung (Entwicklung neuer Positionen, Rollen & Normen 3) Generationendifferenz (Eltern vs. Kind) Geschwister-Einfluss auf Individualmerkmale Indirekte Einflüsse struktureller Merkmale - BUHRMEISTER & FUHRMAN: o Alter: - Abnahme von Macht und Betreuung (bei großen Abstand) - Abnahme von Nähe, Wärme und Bewunderung - Abnahme von Konflikt und Rivalität - o Stellung in der Geschwisterreihe: - Dominanz älterer Geschwister - Mehr emotionale Nähe, Bewunderung und prosoziales verhalten bei großen Abstand - Mehr Konflikt und Rivalität bei kleinen Abstand o Geschlecht: - Mehr Wärme, Verbundenheit und prosoziales Verhalten mit älterer Schwester als in anderen Konstellationen - Mehr Wärme, Kameradschaft und Ähnlichkeitsgefühle unter Schwestern o Allgemein: - Beziehungen werden egalitärer und verlieren Intensität mit Alter - Konstellation spielt differentielle Rolle Erstgeborene: Offenheit ↓, Gewissenhaftigkeit ↑, Verträglichkeit ↓, emotionale Stabilität ↓ Konfluenzmodell (ZAJONC): IQ nimmt mit Stellung in Geschwisterreihe ab → exposure & SES Direkte Einflüsse De-Identifikation (Konflikte vermeiden) vs. Modell (Spaß an Mathe → Gene?) → Moderatoreffekt der Eltern? Qualität der Geschwisterbeziehung In Abhängigkeit v.a. von Geschwistertemperament & Elternverhalten - Eltern behandeln ihre Kinder unterschiedlich → Wirkung auf Geschwisterbeziehung & individuelle Psyche der Kinder o Anstieg Rivalität, wenn Mutter unterschiedlich responsiv o Abfall Rivalität, wenn jüngeres Kind gut damit umgehen kann o Intensität des Ärgers ist schlecht für die Kooperation sowie die Sozilabilität des jüngeren Geschwisters Unterschiede zwischen den Lebensphasen in Abhängigkeit von kognitiver und sozialer Entwicklung, später v.a. Lebenssituation & Gesundheit VII. Erziehungseinstellungen, -ziele und –stile Erziehung: Kognitive Anteile: - Erziehungseinstellung: elterliche Erlebnisdisposition für erzieherische Verhaltensformen, die sie für eine Klasse von Handlungen besonders prädisponieren - Erziehungsziele: Sollensvorstellungen, die von den Eltern an das Verhalten der Kinder herangetragen werden - Erziehungswissen Behaviorale Anteile: - Erziehungsstil: relativ stabil ausgeprägtes Verhaltensmuster typischer Erziehenspraktiken - Erziehungspraktiken: konkrete Verhaltensweisen, die Eltern in Beziehung zu ihrem Kind äußern Erziehungsziele Unterschiede zwischen - Kulturen: o Japan: Empathie, China: Ausdauer, USA: Selbstvertrauen; o was Kind erreichen soll: Japan: emotionale Reife, Folgsamkeit, Höflichkeit, USA: soziale Kompetenz, verbale Durchsetzungsfähigkeit - Generationen: vom Befehls- zum Verhandlungshaushalt - Familienmitgliedern - Situationen: o Allg. Wichitgkeit: 1) Ehrlichkeit 2) Glück 3) Selbständigkeit 4) Selbstbewusstsein o Kritische Situationen: 1) Ordnung 2) Gehorsam 3) Selbstbeherrschung 4) Verträglichkeit Subjektive Theorien zur kindlichen Entwicklung - Lernen durch Instruktion (eher Mädchen) - Kind als aktiver Lerner (eher Jungs) - Reifungsprozesse Erziehungsstile Dimensionen: Kontrolle/Anspruch und Wärme Responsivität Erziehungsstiltypologie - autoritativ - autoritär - permissiv - vernachlässigend → Folgen für psycho-soziale Anpassung Jugendlicher: autoritativ am besten, vernachlässigend am schlechtesten (Ursache – Wirkung?) Reinterpretation der Monitoring-Komponente Prädikator für Anpassung = disclosure der Kinder (wenn Kind viel erzählt, dann weniger Delinquenz) Nicht Wissen der Eltern via aktive Infosuche und Kontrolle, sondern Kindverhalten → Kind und dessen Merkmale sind entscheidend (Einflussrichtung?: Eltern besonders offen, deshalb erzählt Kind viel ..) Verändeurng über 15 Jahre Liberalisierungs – und Emotionsschub sowohl als Zeit- als auch als Generationseffekt: Veränderungen bei Erziehungsmerkmalen Ziele: - Selbstständigkeit ↑ - Konformität ↓ - Leistungsehrgeiz↓ - Religiöse Orientierung↓ Einstellungen: - Nachgiebigkeit ↑ - Autoritäre Haltung ↓ - Gefühlsausdruck ↑ Praktiken: - Zuwendung ↑ - Körperliche Bestrafung ↓ - Eingeschränktes Lob ↓ VIII. Familie und Schule Entwicklungsaufgaben 1) Teilhabe am schulischen Bereich Änderung von Gewohnheiten, Tagesabläufen Unterstützung & motivationale Begleitung Lernhilfen 2) Verteilung von Verantwortlichkeiten im Haushalt Übergabe von Aufgabenbereichen Überwachung der Aufgabenerfüllung Ggf. Organisation der mütterlichen (Wieder-)Berufstätigkeit 3) Öffnung der Beziehungen nach außen Integration neuer Peerbeziehungen der Kinder Verstärkte Außenorientierung der Eltern Partikularismus der Familie vs. Universalismus der Schule Beziehungen betonen Das Besondere, Einzelne Beziehungen betonen das Allgemeine, Ganze beruhen auf Liebe& Verständnis beruhen auf Regeln & Pflichten implizite Interaktionsregeln explizite Regeln Bezug auf ganze Person Bezug auf Rolle (Teil der Person) Beurteilung nach Intention Von Handlungen ... nach Ergebnis von Handlungen Dauerhaftigkeit Kurz-/Mittelfristigkeit Lernfreude Fällt schon in Grundschule ab, können Eltern nicht auffangen Starker Zusammenhang mit Leistung Trend zum Gymnasium Exosystem Familie: Fahrstuhleffekt & Bildungsvererbung (Bildungshomogamie der Eltern) Kulturell (kognitiv anregende) Praxis der Mutter, Einstellungsmodellierung, Ressourcen: Bildungsniveau & SES Wie stark sollen Eltern ihre Kinder zu Hause fördern? u-förmiger Verlauf (Anregung durch Spielzeug etc.) Wie stark sollen Eltern Einfluss auf die Leistung des Kindes nehmen? Negativer Zusammenhang von Leistung & Beaufsichtigung (kausale Richtung?) Besonders negativ bei hohen Schulreifeniveau 2 Vermittlungswege elterlicher Attributionen: - direkt: Wert d. Merkmals (z.B. Mathenote) für Elternteil - indirekt: Aktivitäten, die Eltern unternehmen (entscheidend) Eltern als Moderator für die Einschätzung eigener Fähigkeiten Eltern projizieren eigene Fähigkeiten auf ihre Kinder (Engelskreis vs. Teufelskreis) IX. Die Familie mit Jugendlichen Theoretische Sichtweisen Sturm und Drang: Konflikte mit Eltern → Ablösung (empirisch nicht bestätigt) Sekundäre Individuation: Ablösung von Eltern als innerer Prozess Individuation als Beziehungsveränderung (YOUNISS): bei konstanter Verbundenheit Zunahme an Individuation/Abgrenzung (sozio-kog. Bereich, relationaler Bereich) - Aushandlung neuer Rollen in kleinen Konflikten - Verbundenheit zu Eltern weiter wichtig - Anstieg von Gegenseitigkeit und Symmetrie (emotional, Verhalten, Werte) (relationaler Bereich) - Individualität der Eltern steigt aus Sicht Jugendlicher an (sozial-kog. Bereich) → Jugendliche kommen mit Eltern nicht klar = Vorurteil Familiale Beziehungen und Interaktionen Weiterhin bedeutsame Rolle der Familie - mit Familie: Unterhalten, TV (Freunde: Unterhalten, Sport) - mittlere Stimmung gut (mit Freunden immer besser) - Mutter ist wichtige Ansprechpartnerin Zunehmende Individualität: Freiräume erobern, Orientierung zu Freunden Machtbalance (Zuwachs an Symmetrie) → fühlen sich einflussreicher bei Mutter als bei Vater Verbale Intimität (Abfall) → Doppelnatur: 1) self-disclosure: Freunde>Mutter>Vater 2) Scham steigt an Konflikthaftigkeit (Zuwachs) → Mütter mehr: Haupterziehungsperson, insgesamt aber niedrig Konflikte & Konfliktlösungen Anstieg der Konflikthaftigkeit – aber: All families some of the time and some families all the time Kontinuität Kindheit – Jugendalter (wenig → wenig, viel → viel) 3 Familientypen: 1) ruhig 2) Meckerei 3) Tumult Pubertät und Familie Zusammenhang von körperlicher Entwicklung & Interaktionsverhalten - Menarchealte früher wenn Vater Haus verlässt, später wenn Verhaltensprobleme und Konflikte Reaktionen der Eltern (mittleres Erwachsenenalter) Stress in Abhängigkeit von - pubertärer Entwicklung - Autonomiestreben (belastet Mutter mehr) Stress stärker bei Erstgeborenen & gleichgeschlechtlichen Dyaden Elterliche Einflüsse auf die Entwicklung und psychosoz. Anpassung Jugendlicher Fam. Merkmale = Prädiktoren von Verhaltensproblemen Gegenüberstellung Peer (↑) und Eltern (↓)-Einfluss: - antisoziales Verhalten: Metaanalyse von LOEBER & STOUTHAMER-LOEBER o Mangel an elterlicher Überwachung o Zurückweisung durch Eltern o Beschäftigung von Eltern mit Kindern o Ehebeziehung o Elterliche Delinquenz o Elterliche Abwesenheit o Elterliche Gesundheit - Medienkosnum: o Einfluss Elter sehr hoch, o Eltern (Konsum) & Freunde (aktivitätsgrad, Bücherlesen) wichtig - Sexualverhalten: o Diskussion mit Eltern hat negativen Einfluss auf Einstellung, mit Freunden positiven o Akzeptanz mit zunehmenden Alter wichtiger (von beiden) Kontrolle und Freunde (kausale Richtung?): Erfolg der Erziehung spiegelt sich in Wahl der Freunde wieder (Freunde nach Ähnlichkeit gesucht) X. Beruf der Eltern, Berufsorientierung der Kinder Theorien differentialpsycholog. Ansatz: Für einen/mehrere Berufe optimal geeignet durch individuelle Ausprägung von PSKmerkmalen → Berufswahl einmaliges Ereignis Soziologischer Ansatz: Berufswahl als lebenslanger Prozess, bestimmt u.a. durch direkte und indirekte Einflüsse der Eltern (SES & Lernen) Entwicklungspsycholog. Ansatz (SUPER): Jeder Beruf erfordert charakteristisches Muster an Merkamlen (Fähigkeit, IQ, PSK) → kontinuierlicher Prozess Laufbahnmuster durch oben genanntes & SES der Eltern Einfluss des elterlichen Berufs auf das Familienleben Gemeinsame Betrachtung zweier Mikrosysteme als Beruf-Familie-Mesosystem: Einfluss elterlicher Berufsposition und Arbeitsbedingungen auf Erziehungsstil: - autonome Tätigkeit, Zeiteinteilung - kognitiver Anregungsgehalt Einfluss der Eltern auf die Berufswahl der Kinder Eltern als bedeutsame Gesprächpartner zur Berufswahl (wichtiger als Freunde und Lehrer) Einfluss der Eltern über 1) Informationen, Gespräche 2) Herstellen von Außenkontakten Positive Einschätzung des Elterneinflusses durch Kinder Geschlechtsunterschiede (mehr Gründe für Mädchen) XI. Familien mit Kindern im frühen Erwachsenenalter Situation der Kinder „Post-Adoleszenz“ – „Emerging Adulthood“ (Nesthocker und finanz- abh. Nestflüchter), (destandardisierte) Bewältigung biografischer Übergänge Situation der Eltern Empty nest vs. crowded nest Merkmale der Eltern-Kind-Beziehung Stabilität der Beziehungsqualität Soziale Unterstützung (E → K) hoch, über Lebensspanne abnehmend Bindung nimmt ab Auszug → Verbesserung der Beziehung (mehr Entgegenkommen, weniger Konflikte) Auswirkungen biographischer Übergänge: Beruf, Partnerschaft, Elternschaft Bedeutsamkeit der Beziehung für Selbstkonzept → Abschwächung Abgrenzung (z.B. relative Macht) → Abschwächung Verbundenheit → heterogene Befunde Differentielle Unterschiede Eltern beurteilen die Beziehung positiver als Kinder (Erklärungshypothese: developmental/integenerational-stake (=Anteil)) Unterschiede in Beziehung zu Vater und Mutter Geschlechtsunterschiede zwischen Töchtern und Söhnen (Bindung für Töchter irrelevant, aber für Söhne wichtig) XII. Familien mit „Kindern“ im mittleren Erwachsenenalter und betagten Eltern Kinder im mittleren Erwachsenenalter ca. 40-60 Jahre Sandwich-Generation zwischen erwachsenen Kindern und betagten Eltern → Betreuer für beide Eltern im späten Erwachsenenalter ab 60 Jahre Unterscheidung </> 80 Jahre Im Heim über 5% über 65 Jahre, 25% über 85 Jahre 80% älterer pflegebedürftiger Menschen wird im eigenen Haushalt von Familienmitgliedern betreut (Tochter, Ehefrau) Eltern-Kind-Beziehung Konzepte: Solidarität, Ambivalenz, Verpflichtung, filiale Reife Empirische Befunde: Belastungserleben durch Pflege bei Kindern und Eltern Tod der Eltern Belastung durch - Verlust einer Bindungsperson (Verlassen werden) - Ambivalenz der Bezeihung (schlechtes Gewissen) - Erinnerung an eigene Endlichkeit (Rollenwechsel) Blastungsrleben und –folgen abhängig von Salienz der Beziehung u.a. Faktoren: Dauer der Hilfeleistung, Leben der Eltern, Beziehung