Versuche

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4.1.3
Versuch zur Bestimmung der Fallbeschleunigung
Versuchsaufbau:
Schalter S
Haltemagnet
U
Metallkugel
0
Kurzzeitmesser
0,367 s
Stop
Start
h
U
Kippschalter K
h
Versuchsdurchführung:
Schalter S geschlossen: Die Metallkugel wird vom Elektromagneten festgehalten.
Schalter S wird geöffnet: Der Stromfluss wird unterbrochen, das Magnetfeld des
Haltemagneten wird ausgeschaltet, die Kugel beginnt zu fallen, die elektrische Stoppuhr wird
gestartet.
Kugel öffnet beim Auftreffen Kippschalter K: Kurzzeitmesser wird wieder angehalten.
Gemessen werden zusammengehörige Werte für Fallstrecke h und Fallzeit t.
5.2
Zweites Newtonsches Gesetz
5.2.1
Vorkenntnis
Eine konstante beschleunigende Kraft bewirkt bei einem Körper mit gleichbleibender Masse
eine konstante Beschleunigung.
Folge: In diesem Fall genügt zur Bestimmung der Beschleunigung eine Orts- und zugehörige
Zeitmessung.
Beispiele: Schiefe Ebene (Fahrbahnversuch), Fall- und Wurfbewegungen
5.2.2
Versuchsaufbau
r
Um den Zusammenhang zwischen der Beschleunigung a eines Körpers, seiner
r
beschleunigten Masse m und der beschleunigenden Kraft F zu untersuchen, verwendet man
eine horizontale Luftkissenfahrbahn.
r
F
G
K
(Spannungsquelle)
In Schalterstellung I wird der Fahrbahngleiter durch den Elektromagneten am Startpunkt
festgehalten. Wird der Schalter in die Stellung II gebracht, starten gleichzeitig Gleiter G und
Uhr. Fährt der Gleiter durch die Lichtschranke, dann wird die Uhr gestoppt. Die Uhr zeigt
somit die Zeit t an, welche der Gleiter für den vom Start bis zur Lichtschranke zurückgelegten
Weg x benötigt hat.
Der Gleiter G wird durch die Gewichtskraft des am Ende eines Fadens hängenden Körpers K
angetrieben. Diese Gewichtskraft liefert nach Umlenkung mit Hilfe einer nahezu
r
reibungsfreien Rolle sehr kleiner Masse die beschleunigende Kraft F parallel zur
Luftkissenfahrbahn. Die Reibung zwischen Gleiter und Fahrbahn vernachlässigbar klein.
Zu beachten ist, dass die Masse m des beschleunigten Körpers sich aus der Masse des Gleiters
G, eventueller Zusatzmassen und der Masse der Körpers K zusammensetzt; die Masse des
auch beschleunigten Fadens kann vernachlässigt werden.
6.2
Zentralkraft
6.2.2
Experimentelle Bestätigung mit dem Zentralkraftgerät
höhenverstellbare
Aufhängung
Fr
m
r
Lichtschra
nke
T
Zeitmesser
ω
Wichtig: Bei der Variation von m und f muss dafür gesorgt werden,
dass der Radius r konstant bleibt: Kraftmessgerät „nachjustieren“!
8.5
Ballistisches Pendel zur Bestimmung einer Geschossgeschwindigkeit
8.5.1
Herleitung einer Berechnungsgleichung
Ein Holzklotz der Masse m2 wird als Pendel mit der Pendellänge l aufgehängt.
(1) Mit einer Luftpistole wird ein Geschoss der Masse m1 mit der Geschwindigkeit v1 in
den ruhenden Holzklotz ( v2 = 0 ) hineingeschossen. Das Geschoss bleibt in dem Holzklotz
stecken. Somit findet ein unelastischer Stoß statt. Für diesen unelastischen Stoß gilt der
Impulssatz, nicht jedoch der Energiesatz der Mechanik.
(2) Nach dem Stoß besitzen Holzklotz und Geschoss dieselbe Geschwindigkeit; v* ist
die gemeinsame Geschwindigkeit unmittelbar nach dem Stoß. Das Pendel wird nach dem
Stoß aus der vertikalen Ruhelage ausgelenkt und schwingt. Für diese Pendelbewegung nach
dem Stoß gilt der Energiesatz der Mechanik.
(3) Der maximale Auslenkwinkel sei α ; dabei ist das Pendel um die Strecke h
gegenüber der Ruhelage senkrecht angehoben.
α
l
h
m1
m2
v2 = 0
m1 + m2
m1 + m2
v*
v1
vor dem Stoß
unmittelbar nach
dem Stoß
maximaler
Pendelausschlag
9.2.5
Gravitationsdrehwaage
Cavendish 1798; Schürholz
Versuch zur Demonstration der Massenanziehung zweier Körper und zur quantitativen
Bestimmung der Gravitationskonstanten G * .
1. Beschleunigungsmethode
Zur Beobachtung der Gravitationswirkung in der Umgebung von Körpern verhältnismäßig
geringer Masse benutzt man eine hochempfindliche Drehwaage langer Schwingungsdauer mit
Lichtzeigerablesung.
Mit einer Waage, auch mit einer Drehwaage, erfolgen Kraftmessungen fast immer in
Gleichgewichtslagen. In dem hier beschriebenen Versuch jedoch wird ausnahmsweise
kein statisches, sondern ein dynamisches Messverfahren angewendet. Man bestimmt die
Kraft mit Hilfe der von ihr hervorgerufenen Beschleunigung.
2. Aufbau und Durchführung des Versuchs
An einem Torsionsfaden hängt ein | -förmiger Drehkörper, der an den beiden Enden des
horizontalen Querarmes kleine Bleikugeln der Masse m trägt. An der vertikalen Stange ist
ein Spiegel befestigt. Dieser Drehkörper hat eine lange Schwingungsdauer von ca. 10
Minuten. Zum Schutz gegen äußere Einflüsse (z.B. Luftzug) ist die ganze Vorrichtung in
einem Gehäuse untergebracht.
Zur Beobachtung und Messung der kleinen Drehungen der Waage benutzt man einen
Lichtzeiger: Dazu richtet man auf den Spiegel einen Lichtstrahl und lässt ihn auf eine weit
entfernte Skala reflektieren. Der lange Lichtstrahl bildet einen Zeiger, der auch bei kleinen
Drehungen der Waage einen erkennbaren Ausschlag auf der Skala liefert.
Außerhalb des Gehäuses sind zwei große Bleikugeln der Masse M auf einem drehbaren
Träger angebracht.
* Text unten
Man bringt die großen Kugeln zunächst in die Mittelllage, lässt den Drehkörper zur Ruhe
kommen und markiert die Nulllage des Lichtzeigers auf der Skala. Dann werden die großen
Kugeln auf ihrem drehbaren Halter geschwenkt, so dass sie sich den kleinen Kugeln von
verschiedenen Seiten annähern. Durch die Gravitationskräfte werden die kleinen Kugeln von
den großen angezogen. Unter der Wirkung dieser Kräfte beginnen die beiden kleinen Kugeln
beschleunigt auf die ihnen gegenüber liegenden großen Kugeln zuzufallen. Dabei wird der
Torsionsfaden zunächst weniger und dann mehr und mehr verdrillt. Die Waage führt einen
gedämpften Schwingvorgang aus, an dessen Ende Gleichgewicht herrscht zwischen
Gravitationskräften und rückdrehender Torsionskraft.
Zur Messung betrachtet man von diesem Schwingvorgang nur den Beginn so lange, wie man
die Fadenverdrillung und damit die Torsionskraft vernachlässigen kann, und der Abstand
zwischen großen und kleinen Massen als konstant angesehen werden darf. Damit ist während
der Messzeit die die kleinen Massen beschleunigende Kraft, nämlich die Gravitationskraft,
konstant, die Bewegung der Kugeln ist ein „freier Fall“ und damit gleichmäßig beschleunigt
mit der Beschleunigung a . Diese Beschleunigung a ergibt sich aus der Bewegung der
Kugeln, die man mit Hilfe des Lichtzeigers auswerten kann. * siehe Graphik rechts
13.3
Elektrische Feldstärke
13.3.2 Experimentelle Überprüfung mit dem Elektrofeldmeter
r
E
EFM
Q
E
2
1
MV
Q
S
11 V - 14 V
15.2
Coulomb-Gesetz
15.2.1 Versuch zum Aufstellen des Kraftgesetzes
Kraftgesetz für elektrisch geladene kugelförmige Körper (Punktladungen); Analogie zum
Gravitationsgesetz für Massenpunkte.
Torsionsdrehwaage nach Coulomb und Schürholz:
Q1
Q2
Q1
Q2
Zwischen zwei vertikal eingespannten Torsionsdrähten ist ein Drehkörper befestigt. Zur
Beobachtung und Messung der Drehbewegungen ist am Drehkörper ein Spiegel angebracht,
mit dem ein Lichtzeiger auf eine Skala abgebildet werden kann. Die Torsion der Drähte lässt
sich durch Verdrehen einer mit einer Winkelskala versehenen Trommel an der oberen
Befestigung verstellen. Der Drehkörper trägt einen waagrechten Isolierstab, an dessen Ende
eine Metallkugel K1 mit der Ladung Q1 isoliert angebracht ist.
In gleicher Höhe wie K1 und in veränderbarem Abstand zu K1 befindet sich eine
isoliert aufgestellte, gleich große Metallkugel K2 mit der Ladung Q2. Am Stativ, das die Kugel
K2 trägt, ist ein Maßstab angebracht, mit dem der Entfernung r der Kugelmittelpunkte
gemessen werden kann.
Zunächst sind die beiden Metallkugeln K1 und K2 ungeladen. Man markiert auf der
Skala die Nulllage des Lichtzeigers. Die beiden Metallkugeln werden nun durch kurzzeitiges
Verbinden mit einer Hochspannungquelle oder durch Berühren mit einer durch
Reibungselektrizität aufgeladenen dritten Metallkugel gleichnamig aufgeladen. Durch die
elektrischen Kräfte stoßen sich die beiden Kugeln gegenseitig ab, und der Draht verdrillt sich
soweit, bis Gleichgewicht herrscht zwischen abstoßender Coulomb- und rückdrehender
Torsionskraft. Zum möglichst schnellen Dämpfen und Einpendeln des Drehkörpers in diese
Gleichgewichtslage dient eine am Drehkörper gefestigte Dämpfungsfahne, die in ein
Wasserbad eingetaucht wird.
Durch Drehen des Torsionskopfes wird die ursprüngliche Nulllage des Lichtzeigers
wiederhergestellt. Die Metallkugel K1 befindet sich damit wieder in ihrer Ausgangslage.
Es gilt:
Betrag der Coulombkraft = Betrag der Torsionskraft
Torsion
Lichtzeigerausschlag
Drehwinkel am Torsionskopf
Also: Betrag der Coulombkraft
Drehwinkel am Torsionskopf
Der Proportionalitätsfaktors, um aus dem Drehwinkel am Torsionskopf den Betrag der
elektrischen Kraft berechnen zu können, ist vom Hersteller der Drehwaage angegeben: Die
Torsionswaage ist geeicht.
Die Ladungen Q1 und Q2 misst man mit einem ladungsempfindlichen Messverstärker.
Messungen:
1.
F = F (r ) ,
2.
3.
wobei Q1 und Q2 konstant sind;
F = F ( Q2 ) , wobei Q1 und r konstant sind;
F = F ( Q1 ) , wobei Q2 und r konstant sind.
18
Kapazität eines Plattenkondensators
18.1
Zusammenhang zwischen Spannung und Ladung
Spannungsmesser
U
−Q
+Q
MV
Q
2
S
1
Plattenfläche
A
Gleich
spannungsquelle
Ladungsmesser
+
−
Plattenabstand
d
In Schalterstellung 1 wird der Kondensator durch Anschluss an eine Gleichspannungsquelle
mit der Ladung Q auf die Spannung U aufgeladen. Anschließend wird in Schalterstellung 2
der Kondensator über einen Messverstärker zur Messung der Ladung Q entladen.
Um den Zusammenhang zwischen Spannung und Ladung zu ermitteln, wird der
Vorgang mit verschiedenen Spannungen U und damit auch verschiedenen Ladungen Q
wiederholt.
18
Bewegung von geladenen Teilchen im homogenen elektrischen Feld
18.1
Kathodenstrahlröhre; Braunsche Röhre
Wehneltzylinder
Vertikalablenkkondensator
Lochanode
Glühkathode
VAK
K W
Elektronenstrahl
A
UH
Heizspannung
S
UB
Ablenkspannung UC
Leuchtschirm
beschleunigende
Anodenspannung
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Vertikalablenkkondensator
y
Lochanode
Wehneltzylinder
VAK
α
A
Glühkathode
Heizspannung
W
K
Elektronenstrahl
r
v0
α
yS
yP
x
d
UH
l
2
l
2
s
l
UB
Ablenkspannung UC
Leuchtschirm
Analogie: Freier Fall bzw. waagrechter Wurf im homogenen Gravitationsfeld
In einem gut bzw. hoch evakuierten Glaskolben sind eine aus Glühkathode K,
Wehneltzylinder W und Lochanode A bestehende Elektronenkanone sowie ein
Vertikalablenkkondensator VAK mit der Spannung UC und ein Leuchtschirm S
eingeschmolzen. Durch eine Glühwendel, an der die Heizspannung UH liegt, wird die
Kathode K erhitzt. Dabei nehmen Elektronen in der Kathode so viel kinetische Energie auf,
dass sie den Metallverband verlassen können. Durch diese Glühemission werden freie
Elektronen erzeugt. Diese Elektronen werden im elektrischen Längsfeld zwischen der
Kathode K und der Anode A durch die Anodenspannung UB aus der Ruhe heraus zur Anode
A hin beschleunigt. Da die Röhre evakuiert ist, wird die Bewegung der Elektronen nicht
durch Zusammenstöße mit Gasteilchen gestört. Nach dem Durchlaufen der
Beschleunigungsspannung UB erreichen die Elektronen die Anode mit einer Geschwindigkeit
vom Betrag v0. Durch ein Loch in der Anode verlassen die Elektronen das Längsfeld und
gelangen mit der Geschwindigkeit v0 in das Querfeld des Vertikalablenkkondensators, an dem
die zu untersuchende Spannung UC angelegt wird. Die Elektronen werden durch die Feldkraft
aus ihrer ursprünglichen Richtung um den Winkel α abgelenkt. Nach Verlassen des
Kondensators fliegen die Elektronen ungestört weiter und treffen auf den Schirm S. Die
Kathode ist von einem negativ geladenen Wehneltzylinder W umgeben; er dient der
Fokussierung des Elektronenstrahls und zur Helligkeitssteuerung des Leuchtflecks auf dem
Schirm. Die Gravitationskraft auf die Elektronen ist vernachlässigbar.
18.2
Oszilloskop
Horizontalablenkkondensator
Wehneltzylinder
Vertikalablenkkondensator
Lochanode
Glühkathode
VAK
K W
A
UH
HAK
Heizspannung
S
Kippspannung Ux
UB
beschleunigende
Anodenspannung
darzustellende
Spannung Uy
Leuchtschirm
In einem gut bzw. hoch evakuierten Glaskolben sind eine aus Glühkathode K,
Wehneltzylinder W und Lochanode A bestehende Elektronenkanone, ein
Vertikalablenkkondensator VAK mit der Spannung Uy, ein Horizontalablenkkondensator
HAK mit der Spannung Ux und ein Leuchtschirm S eingeschmolzen. Durch eine Glühwendel,
an der die Heizspannung UH liegt, wird die Kathode K erhitzt. Dabei nehmen Elektronen in
der Kathode so viel kinetische Energie auf, dass sie den Metallverband verlassen können.
Durch diese Glühemission werden freie Elektronen erzeugt. Diese Elektronen werden im
elektrischen Längsfeld zwischen der Kathode K und der Anode A durch die Anodenspannung
UB aus der Ruhe heraus zur Anode A hin beschleunigt. Da die Röhre evakuiert ist, wird die
Bewegung der Elektronen nicht durch Zusammenstöße mit Gasteilchen gestört. Nach dem
Durchlaufen der Beschleunigungsspannung UB erreichen die Elektronen die Anode mit einer
Geschwindigkeit vom Betrag v0. Durch ein Loch in der Anode verlassen die Elektronen das
Längsfeld und gelangen mit der Geschwindigkeit v0 in das Querfeld des
Vertikalablenkkondensators, an dem die zu untersuchende Spannung Uy angelegt wird. Die
Elektronen werden durch die Feldkräfte in den Ablenkkondensatoren aus ihrer ursprünglichen
Richtung abgelenkt. Nach Verlassen der Kondensatoren fliegen die Elektronen ungestört
weiter und treffen auf den Schirm S. Um den zeitlichen Verlauf der zu untersuchenden
Spannung Uy darstellen zu können, wird an den Horizontalablenkkondensator eine
Kippspannung Ux angelegt, so dass der Leuchtpunkt auf dem Schirm immer wieder mit
konstanter Geschwindigkeit von links nach rechts läuft. Durch die Überlagerung der
Bewegung des Leuchtpunktes in horizontaler Richtung mit der Bewegung in vertikaler
Richtung entsteht auf dem Schirm eine Kurve, die den zeitlichen Verlauf der am
Vertikalablenkkondensator anliegende Spannung Uy darstellt. Die Kathode ist von einem
negativ geladenen Wehneltzylinder W umgeben; er dient der Fokussierung des
Elektronenstrahls und zur Helligkeitssteuerung des Leuchtflecks auf dem Schirm. Die
Gravitationskraft auf die Elektronen ist vernachlässigbar.
18.3
Der Öltröpfchenversuch von Millikan zur Bestimmung der elektrischen
Elementarladung (1911)
Robert Millikan (1868-1953)
18.3.1
Schwebefall
U
q
r
Fel
r
FG
d
In das homogene elektrische Feld zwischen zwei horizontal stehende Kondensatorplatten
werden feine Öltröpfchen bekannter Dichte ρ mit Hilfe eines Zerstäubers eingeblasen. Bei
seitlicher Beleuchtung können die Tröpfchen mit einem Mikroskop beobachtet werden.
Einige der Tröpfchen werden durch Reibungselektrizität beim Zerstäuben, durch radioaktive
Strahlung oder durch Röntgenstrahlung elektrisch geladen. Die Spannung U am Kondensator
wird so eingestellt, dass ein ausgewähltes geladenes Tröpfchen schwebt. Dann herrscht, wenn
man den Auftrieb vernachlässigt, am Tröpfchen Gleichgewicht zwischen elektrischer
Coulombkraft und Gewichtskraft. Die Spannung U wird an einem Voltmeter abgelesen. Der
Teilchenradius r kann mit einem Mikroskop nur näherungsweise gemessen werden. Der
Plattenabstand d ist vom Hersteller vorgegeben.
r
r
Fel = − FG usw...
Probleme:
Bestimmung des Teilchenradius r (ca. 10− 6 m );
keine Berücksichtigung der Auftriebskraft.
Versuchsergebnis:
Alle ermittelten Tröpfchenladungen q sind innerhalb enger Fehlergrenzen stets ganzzahlige
Vielfache einer kleinsten vorkommenden Ladung e = 1, 602 ⋅10−19 C . Bruchteile dieser
kleinsten Ladung e werden nicht beobachtet.
Die Ladung e = 1, 602 ⋅10−19 C heißt Elementarladung.
Erkenntnis:
Alle in der Natur vorkommenden elektrischen Ladungen sind ganzzahlige Vielfache der
Elementarladung e; es gibt keine Bruchteile der Elementarladung: Quantenhafter Charakter
der elektrischen Ladung.
Elektronen sind Träger einer negativen Elementarladung: qElektron = − e .
Protonen sind Träger einer (positiven) Elementarladung: qProton = e .
20.2
20.2.1
Kraftgesetz und Magnetische Flussdichte
Messversuch mit der Stromwaage
Untersucht wird die „Stärke“ eines konstanten Magnetfeldes.
R
regelbarer Widerstand
Gleichstromquelle
bewegliche
Aufhängung
Amperemeter
Skala mit
Nullmarkierung
Kraftmesser
0
Spiegel
Lichtzeiger
Lichtquelle
F
Ausgleichsgewicht
kg
Kompensationswaage
Leiterschaukel
I
r
l
N
r
F
r
B
S
A
I
Im stromlosen Zustand wird die „Stromwaage“ mittels Ausgleichsgewicht waagrecht
ausgerichtet und die Kraftmesseranzeige auf Null eingestellt. Damit ist das Gewicht der
Leiterschaukel kompensiert. Die Nulllage des Lichtzeigers wird auf einer Skala markiert.
Fließt Strom in geeigneter Richtung durch den Leiter, so wird die Leiterschaukel von der
Magnetkraft nach unten gezogen, die Waage ist aus dem Gleichgewicht. Durch Verändern der
Kraftmesseraufhängung werden die waagrechte Lage der Waage und damit auch die
ursprüngliche Lage des Leiters wieder hergestellt; dies wird mit dem Lichtzeiger überprüft.
Erst jetzt wird mit dem Kraftmesser die auf den waagrechten Teil des stromdurchflossenen
Leiters wirkende Kraft abgelesen.
Messreihen:
F = F (I )
, wobei l = konstant
F = F (l)
, wobei I = konstant
21.2
Halleffekt
r
B
P
ISonde
r
Fel
r
E
r
v
b
V
r
FL
UH
Q
Fließt durch einen fest montierten Leiter ein Gleichstrom mit konstanter Stromstärke I Sonde
r
und wird dieser Leiter senkrecht zur Stromrichtung von einem Magnetfeld B durchsetzt, so
tritt zwischen den Anschlussstellen P und Q senkrecht zur Stromrichtung und senkrecht zur
Magnetfeldrichtung eine „Hallspannung“ auf.
r
Die mit konstanter Geschwindigkeit v bewegten Ladungen (Elektronen) erfahren im
r
r
Magnetfeld B die Lorentzkraft FL . Durch die Verschiebung der Ladungen unter dem
Einfluss dieser Lorentzkraft bildet sich für die Ladungen ein Konzentrationsgefälle zwischen
den Anschlussstellen P (Elektronenmangel)und Q (Elektronenüberschuss) aus. Durch diese
Ladungstrennung entsteht zwischen P und Q die Hallspannung U H . Als Folge der
Ladungsverschiebung entsteht im Innern des - Hallsonde genannten - Leiters jetzt auch ein
r
elektrisches Feld E , so dass auf die Ladungen neben der Lorentzkraft auch eine elektrische
r
Coulombkraft Fel wirkt. Das Konzentrationsgefälle an Ladungen und damit das elektrische
r
r
r
Feld E bilden sich so stark aus, bis Kräftegleichgewicht FL = − Fel und damit ein gleich
bleibender stationärer Zustand mit konstanter Hallspannung U H herrschen.
r
r
FL = − Fel
B=
FL = Fel
qvB = qE
1
1
⋅ U H mit
= konstant
v⋅b
v ⋅b
vB = E
vB =
UH
b
B=
UH
v ⋅b
B UH
Die Messung der Hallspannung UH dient zur Bestimmung der Flussdichte B. Ein Voltmeter
lässt sich zu einem Teslameter umeichen. Um die Konstante v1⋅b zu bestimmen, ermittelt man
die Flussdichte B eines Magnetfeldes mittels Stromwaage und misst für dasselbe Magnetfeld
die Hallspannung mit der zu eichenden Hallsonde.
Stromwaage: B =
Fmag
I Stromwaage ⋅ l
Fmag
Hallsonde:
IStromwaage ⋅ l
1
=
v ⋅b
UH
21.3
21.3.1
Fadenstrahlrohr; spezifische Ladung; Masse
Bewegung geladener Teilchen im homogenen magnetischen Querfeld
UHall ~ B
V
Hallsonde
Fadenstrahlrohr
r
v0
Anode A
Elektronenstrahl
Wehneltzylinder W
Glühkathode K
A
UA
W
V
Lorentzkraft
r
FL
K
Magnetfeld
r
B
r
v
Anodenspannung
UA
Durchmessermarken
Heizspannung
UHeiz
A
Helmholtzspulenpaar
Spulenstrom
Fadenstrahlrohr
r
v0
Anode A
Wehneltzylinder W
Glühkathode K
Elektronenstrahl
A
Lorentzkraft
r
FL
UA
W
V
K
Magnetfeld
r
B
r
v
Anodenspannung
UA
Durchmessermarken
Heizspannung
UHeiz
Das Fadenstrahlrohr besteht aus einem kugelförmigen Glaskolben, der mit Wasserstoff von
geringem Druck (ca. l Pa; zum Vergleich: Luftdruck ca. 105 Pa) gefüllt ist. Im Fadenstrahlrohr
befindet sich ein Elektrodensystem (Elektronenkanone) mit Glühkathode, Anode und
Wehneltzylinder. Die aus der Glühkathode austretenden Elektronen werden im elektrischen
Längsfeld zwischen Kathode und Anode beschleunigt (Beschleunigungsspannung,
Anodenspannung UB). Der negativ geladene Wehneltzylinder dient zur engen Bündelung
(Fokussierung) des Elektronenstrahls. Durch ein Loch in der kegelförmigen Anode treten die
Elektronen in den vom elektrischen Feld freien Raum ein. Einige Elektronen stoßen mit
Atomen des Wasserstoffgases zusammen; dadurch werden die Wasserstoffatome zum
Leuchten angeregt, so dass die Bahn der Elektronen sichtbar wird. Ein stromdurchflossenes
Helmholtzspulenpaar, bei dem der Abstand gleich dem Radius der Spulen ist, erzeugt ein
homogenes Magnetfeld parallel zu den Spulenachsen. Das Fadenstrahlrohr befindet sich im
Zentrum des Helmholtzspulenpaares. Der Elektronenstrahl ist beim Verlassen des
beschleunigenden Längsfeldes senkrecht zum Magnetfeld gerichtet.
Nachdem die Elektronen die Beschleunigungsspannung UB zwischen Kathode und Anode
r
durchlaufen haben, fliegen sie mit der Geschwindigkeit v0 durch das Loch in der Anode und
r
treten senkrecht zu den Feldlinien in das homogene Magnetfeld der Flussdichte B ein; die
Elektronen besitzen also beim Eintritt in das Magnetfeld keine Geschwindigkeitskomponente
in Richtung des Magnetfeldes.
r
r
r r r
Auf bewegte Elektronen wirkt im Magnetfeld B die Lorentzkraft FL = − e ⋅ v × B . FL wirkt
r
r
senkrecht zu B ; damit steht auch die durch FL bewirkte Beschleunigung der Elektronen
r
senkrecht auf B ; die Elektronen bekommen also auch während ihrer Bewegung im
(
)
Magnetfeld keine Geschwindigkeitskomponente in Richtung des Magnetfeldes. Somit
r
verläuft die Bahn der Elektronen in einer Ebene senkrecht zu B .
r
r r
FL wirkt senkrecht zu v . FL verrichtet damit an den Elektronen keine Arbeit. Die kinetische
r
r
Energie und damit der Betrag v der Geschwindigkeit v der Elektronen bleiben konstant.
r
r
r r r
Wegen v ⊥ B , v = konstant und B = konstant bleibt auch der Betrag FL der
Lorentzkraft konstant.
Es liegt also eine ebene Bewegung mit konstantem Geschwindigkeitsbetrag und einer
betragsmäßig konstanten Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung vor.
Unter diesen Bedingungen durchlaufen die Elektronen eine Kreisbahn mit der Lorentzkraft
r
FL als Zentralkraft.
Kurzfassung:
(1)
(2)
(3)
(4)
r
r
v0 ⊥ B
r
r
FL ⊥ B

r r
 ⇒ ebene Bewegung mit v ⊥ B

r
r
r
FL ⊥ v ⇒ v = konstant
r r
v⊥B
r
v = konstant
r
B = konstant


r
r r
 ⇒ FL = − e ⋅ v × B = e ⋅ v ⋅ B = konstant


ebene Bewegung
r
v = konstant
r
FL = konstant
r
r
FL ⊥ v
r
r
FL = Frad


r

 ⇒ Kreisbahn mit FL als Zentralkraft



e⋅v⋅ B = m⋅
v2
r
e⋅B =
m
⋅v
r
m2
e
m
⋅ 2 ⋅ ⋅U B
e ⋅ B 2 = 2 ⋅ 2 ⋅U B
2
r
m
r
e 2 ⋅U B
e
= 2 2
= spezifische Ladung
m r ⋅B
m
e2 ⋅ B 2 =
e⋅B =
m
e
⋅ 2 ⋅ ⋅U B
r
m
23.1.6
Herleitung einer Formel für die Induktionsspannung bei der Leiterschaukel
23.1.9
Bestätigungsversuch mittels Induktionsschlittens
∆s
r
B
P
r
Fel
ℓ
r
Fbrems
r
FL
S
A
I ind
r
E
R
r
Fzug
r
v
Q
V
E
A
N ind = 1
B = 50 ⋅10− 3 T
l = 4, 0 ⋅10− 2 m
0, 20 m
m
v=
= 0, 040
5,0 s
s
Messung:
Rechnung:
U ind =
U ind = N ind ⋅ B ⋅ l ⋅ v = 1 ⋅ 50 ⋅10−3
Vs
m
⋅ 4, 0 ⋅10−2 m ⋅ 0, 040 = 8, 0 ⋅10−5 V
2
m
s
24
Selbstinduktion und Induktivität
Ein- und Ausschaltvorgänge
Einschaltvorgang bei Gleichstrom
Versuch
U 0 = 300 V
L = 630 H
Schalter
R = 280 Ω
R = 280 Ω
Beim Schließen des Schalters leuchtet das Glühlämpchen im induktiven Zweig gegenüber
dem Glühlämpchen im ohmschen Zweig deutlich verzögert auf. Nach der Lenz-Regel bremst
die Selbstinduktion das Anwachsen des Stroms im induktiven Zweig.
26. Wechselspannungskreise
26.8.3
Experimentelle Bestätigung der Phasenlage zwischen Strom und Spannung
YII
R
UR (t )
L
U (t )
IR (t ) = I (t )
YI
Bei einem 2. Versuch wird die Spule durch einen Kondensator ersetzt
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