DIESTEReE9 Schulinternes Curriculum 2013 Seite 72 6. Ethik Die Ausführungen zur allgemeinen Konzeption und Zielsetzung: Datei Schulinternes Curriculum Konzeption uns Zielsetzung.pdf. I Das Schulgesetz §8 als Handlungsrahmen ............................................................. 5 1. Die Anforderungen ................................................................................................ 5 a) fachbezogener und fachübergreifender Kompetenzerwerb ..................................... 5 b) Kompetenzerwerb durch exemplarisches Lernen und fachübergreifende Themenstellungen................................................................. 5 c) Evaluation und Entwicklungsprozess ................................................................... 5 2. Die Umsetzung ..................................................................................................... 6 a) fachbezogener und fachübergreifender Kompetenzerwerb ..................................... 6 b) Kompetenzerwerb durch exemplarisches Lernen und fachübergreifende Themenstellungen................................................................. 7 c) Evaluation und Entwicklungsprozess ................................................................... 8 d) Die Funktion der Fachkonferenzen...................................................................... 8 3. Synopse: schulinternes Curriculum, Sprachbildungskonzept und schulinterne Evaluation......................................................................................... 9 II Erläuterung der Konzeption.................................................................................... 11 1. Das grundlegende Kompetenzmodell........................................................................ 11 a) Vier Wissens-Arten........................................................................................... 11 b) Aspekte der Kompetenzentwicklung einer fächerübergreifenden............................. Methode ......................................................................................................... 12 2. Das Konzept der Durchgängigen Sprachbildung ......................................................... a) Sprachbildung an einem Gymnasium .................................................................. 13 b) Das Prinzip der Durchgängigkeit ........................................................................ 13 c) Die Umsetzung des Konzepts am Diesterweg-Gymnasium ..................................... 14 3. Fächerübergreifender Unterricht und Projektorientierung .......................................... 15 a) Das didaktische Modell für fächerübergreifenden Projektunterricht ......................... 15 b) Die Umsetzung des Modells am Diesterweg-Gymnasium ....................................... 16 B Curricula der einzelnen Fächer I Überblick ................................................................................................................ 17 1. Evaluation und Weiterentwicklungsprozess................................................................... 18 2. Der Aufbau des schulinternen Curriculums als Ergebnis der Unterrichtsentwicklung.............................................................................................. 18 •• • W7 D I ESTERWEG GYMNASIUM Schulinternes Curriculum 2013 Seite 73 Schulinternes Curriculum für das Fach Ethik (auf der Grundlage des RLP für Berlin, 2012) Die Themenfelder des Rahmenlehrplans lauten: 1. Identität und Rolle 2. Freiheit und Verantwortung 3. Recht und Gerechtigkeit 4. Mensch und Gemeinschaft 5. Pflicht und Gewissen 6. Wissen und Glauben Klasse Thematische und Schwerpunkte Halbjahr Mögliche Inhalte Fachbegriffe Kompetenzen Die Schüler/innen ... 7/1 Einführung ins Fach Wesen und Ziele der Ethik, Dilemmadiskussion Ethik, Moral, Werte, Regel, Dilemma, Sachurteil, Werturteil - erkennen die Bedeutung von Regeln im menschlichen Zusammenleben - erarbeiten unter Anleitung den einer Situation innenwohnenden ethischen Konflikt und untersuchen konkurrierende Interessen, Werte und Normen - formulieren einen eigenen Standpunkt in ethischen Dilemmata -klären Begriffe und entwickeln eine begriffliche Genauigkeit - unterscheiden Wissen und Meinen Identität (Tf. 1) Steckbriefe zur eigenen Person Lebensziele, Rollenverhalten, Bedeutung der Familie, Erwachsenwerden, Gefühlsschwankungen, Freizeit und Hobbys, Identität - nehmen eigene Absichten und Gedanken wahr und beziehen dazu Stellung - formulieren wichtige Aspekte ihrer persönlichen Eigenheiten und entwickeln ein Bewusstsein einer eigenen soziokulturellen Identität - reflektieren Ziele und deren Realisierungsmöglichkeiten Sprachförderung Die Schüler/innen ... Sprechen -unterscheiden Sach- und Werturteile - äußern sich verständlich, sach- und situationsangemessen - erweitern ihren Wortschatz - tragen Referate mit Stichwortzetteln vor nach vorgegebenen Kriterien - präsentieren Plakate und Steckbriefe Zuhören - verfolgen die Gesprächsbeiträge anderer und nehmen .• •1W7 D I ESTERWEG GYMNASIUM Schulinternes Curriculum 2013 Seite 74 - fassen wichtige Aspekte der eigenen und fremden Kulturen zusammen und erklären Verhaltensweisen vor soziokulturellem Hintergrund Freundschaft (Tf.1) Erwartungen an Freundschaft, Bedeutung der Gruppe, soziale Beziehungen im Internet, Konflikte in Freundschaft und Jugendgruppen Cybermobbing, - benennen ihre eigenen Wertmaßstäbe - erkennen und reflektieren die Subjektivität von Gefühlen und Perspektiven, beleuchten eine Situation aus verschiedenen Perspektiven - nehmen andere in ihrer Individualität wahr - wissen um die Gefahr von Illusionen und Täuschung im Internet Konflikte Einblick gewinnen in Konfliktursachen, Streitschlichtung und Mobbing Streitschlichtung, Mobbing - erarbeiten den einer Situation innewohnenden Konflikt - nehmen Argumente der Gegenposition auf und reflektieren diese - bringen Lösungsvorschläge bei Streit ein und formulieren dafür angemessene Begründungen - formulieren einen eigenen, begründeten Standpunkt in einem Konflikt fachübergreifend (Sozialkunde, Deutsch): Konflikte im Spannungsfeld von Individuum und Familie, Gesellschaft und Parallelgesellschaft 7/2 Glück und Sinn (Tf.1 und 4) Was ist ein gelingendes Leben? Moderne Lebensgestaltung, Krisen und Misserfolge, Krise und Sucht, Konsum fachübergreifend: Armut und Reichtum (Geografie, Sozialkunde) Gerechtigkeit (Tf. 3) Emfinden von Recht und Unrecht, Goldene Regel, Verteilungsgerechtigkeit, Talionsprinzip, Justiz Gleichheit vor dem Gesetz, Bedeutung und Funktion von Strafe -beschreiben menschliche Grundbedürfnisse - entwickeln Selbstwahrnehmung zu Gefühlen und Bedürfnissen - reflektieren eigene und fremde Verhaltensweisen - nehmen Ideen anderer auf und positionieren sich dazu - erkennen Handlungsspielräume - entwickeln Handlungsstrategien in Krisensituationen - erkennen eigene Gefühle und Gefühle anderen gegenüber und lernen diese auszudrücken - formulieren eigene Wertvorstellungen -berücksichtigen die Bedeutung von Anerkennung und Verletzung - unterscheiden die Perspektiven diese auf - verstehen wesentliche Aussagen umfangreich gesprochenen Textes und können Informationen daraus wiedergeben - formulieren sach- und situationsangemessene Fragen an die Referent/innen Gespräche führen - beteiligen sich konstruktiv an Gesprächen - stellen gezielt Nachfragen, um Positionen genau zu verstehen - halten die Gesprächsregeln ein - vertreten eine eigene Meinung und können diese nachvollziebar begründen Lesen - verfügen über grundlegende Lesefertigkeiten: flüssig, sinnbezogen, überfliegend, selektierend - nutzen Leseerwartung bewusst - klären Wortbedeutungen - erfassen den Aufbau eines Textes und gliedern diesen - wenden Verfahren zur .• •1W7 D I ESTERWEG GYMNASIUM Schulinternes Curriculum 2013 Seite 75 Textstrukturierung unter Anleitung an: Zwischenüberschriften, Kennzeichnen - erwerben Grundkenntnisse in wesentlicher Textstellen, gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Herstellen von Bezügen Perspektive, indem sie Texte und Materialien zwischen Textteilen, untersuchen und deren Inhalt erläutern Ableiten von Fragen und - erarbeiten überwiegend selbständig den Antworten aus dem Text Konflikt einer konkreten Situation -bringen Lösungsvorschläge für Konflikte des eigenen Lebensbereichs ein und formulieren dafür angemessene Begründungen unterschiedlicher Kulturen und erklären Verhaltensweisen vor deren soziokulturellem Hintergrund 8/1 Freiheit und Verantwortung Welche Freiheiten habe ich? (Tf. 2) Recht auf Selbstentfaltung, Soziokulturelle Einschränkung der Freiheit, Freiheit als Menschenrecht und bürgerliche Freiheiten, Verantwortung für eigenes Handeln, fachübergreifend: Familie und Freiheit (Sozialkunde) Menschenrechte Projektvorschlag: Besuch beim Quartiersmanagement im Stadtteil 8/2 Medien und Realität (Tf. 2) Form und Funktion von Medien, Wirkung der Medien, Manipulation und Abhängigkeit, Gestalten eigener Medienbeiträge objektives Ereignis, subjektiver Bericht Menschenbilder im Laufe der Geschichte (Tf. 1 und 4) Schöpfungsmythen, Sonderrolle des Menschen, Mensch als Subjekt in Neuzeit, Aufklärung, Entdeckung des Unbewussten Mensch als Subjekt Gewalt (Tf. 2 und 4) Entstehen von Aggression und Gewalt, Lernen am Modell, missglückte Kommunikation, Gewalt in den Medien, gewaltfreie Kommuniktion Gewaltfreie Kommunikation, Motive Umwelt (Tf. 2) Umgang der Menschen mit Natur Anthropozentrismus und Tieren, Umweltverbrauch und zerstörung, Umweltschutz; Tierschutz, Schreiben - schreiben Texte in gut lesbarer handschriftlicher - erfahren die Bedeutung (ehrenamtlichen) Form Engagements im Wohnumfeld und - gestalten Texte reflektieren eigene Möglichkeiten zur entsprechend des Zwecks Mitgestaltung des Lebens im Wohnviertel und adressantengerecht - bewerten reale und mediale Erfahrungen - beherrschen zentrale kritisch Schreibformen: Bericht, - deuten Interessen und Ziele einzelner Beschreibung, Ansätze Medien von Erörterung und -unterscheiden Sach- und Werturteile Interpretation - wenden Strategien zur - erwerben Grundkenntnisse in Überprüfung der gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Perspektive, indem sie Texte und Materialien sprachlichen Richtigkeit und Rechtschreibung an untersuchen und deren Inhalt erläutern - fassen Informationen aus Texten zusammen - nehmen eigenes und fremdes Kommunizieren und Handeln wahr und erkennen Motive - kennen und üben Konfliktlösungsstrategien ein -setzen bewusst Kommunikationsregeln ein - reflektieren eigenes Erleben in Natur und mit Tieren - erwerben Grundkenntnisse in der gesellschaftlichen Perspektive zum Thema .• •1W7 D I ESTERWEG GYMNASIUM 9/1 Lebenswege (Tf.1) Gewissen (Tf. 5) 9/2 Schulinternes Curriculum 2013 Seite 76 Technik im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt Umweltschutz/Tierschutz -benennen und reflektieren persönliche Werte Vorbilder und Autoritäten, Beruf und Arbeit, (sexuelle) Selbstbestimmung und Rollenzwänge - formulieren differenziert wichtige Aspekte ihrer persönlichen Eigenheiten und Werte und gewichten diese - erkennen in Dilemmata unterschiedliche Interessen und kennen zugrundeliegende Wertvorstellungen - überprüfen die eigene Perspektive, bewerten und modifizieren sie ggf. Projektvorschlag (Tf.1): Lebenspläne der Jugendlichen konkret – eine Umfrage auf der Grundlage der Shell-Jugendstudie Umfrage, Studie - erweitern Methodenkompetenzen, z.B. Auseinandersetzung mit empirischer Sozialforschung, Auswerten von Daten und Erstellen von Diagrammen (fächerübergreifend) , Anfertigungen von Schaubildern, Interpretieren von Daten und Präsentieren der Ergebnisse - erweitern soziale Kompetenzen bei der Durchführung der Umfrage und in der Arbeit in Kleingruppen Stufenschema der Moralentwicklung (Kohlberg), Gewissenskonflikte, Gewissensfreiheit, Apologie des Sokrates Werte und Normen, Dilemmata - reflektieren die Rolle des Gewissens und die Bedeutung von Werten und Normen in Entscheidungsprozessen - kennen Theorien zur Moralentwicklung beim Menschen und reflektieren einen eigenen Standpunkt - erkennen in Dilemmata unterschiedliche Interessen und kennen zugrundeliegende Wertvorstellungen - bringen Vorschläge und Lösungen für ethische Problemstellungen und beurteilen diese selbständig anhand unterschiedlicher Kriterien Diskriminierung, Gewalt Diskriminierung (verschiedener und Toleranz (Tf. 3 und 4) Personengruppen), Zivilcourage, Gewalt und Lernen am Modell, Toleranz in der Gesellschaft, Stifung Weltethos Zivilcourage - interpretieren die Handlungweisen anderer Menschen aus deren Situationen und üben sich im empathischen Denken - erweitern ihre Kenntnisse über eigene und fremde Lebensanschauungen und Kulturen und formulieren eigene Standpunkte Zusätzlich zu den Kompetenzen der Jahrgangsstufen 7 und 8 Sprechen -verfügen über einen differenzierten und umfangreichen Wortschatz - unterscheiden bewusst eigene Anschauungen und objektive Gegebenheiten - wissen um Mechanismen der Kommunikation und bemühen sich um eine nicht verletzende Sprache - halten längere freie Redebeiträge - tragen Referate zunehmend frei vor Gespräche führen - gehen auf Gegenpositionen sachlich und argumentierend ein - beobachten das eigene Gesprächsverhalten und das anderer kriterienorientiert, reflektieren und bewerten es Zuhören - entwickeln Aufmerksamkeit für verbale und nonverbale Äußerungen .• •1W7 D I ESTERWEG GYMNASIUM Schulinternes Curriculum 2013 Seite 77 fachübergreifend: Diskriminierung und ihre Folgen (Geschichte) 10 / 2 Muss ich immer die Wahrheit sagen? (Tf.5) Utilitarismus und deontologische Ethik (Kant) als Hauptrichtungen der Ethik Utilitarismus, Pflichtethik - kennen zwei Grundrichtungen im ethischen Argumentieren - analysieren eine ethische Entscheidung durch Bezug auf ehtische Prinzipien -erarbeiten aus philosophischen Texten Argumentationslinien und stellen diese strukturiert dar - formulieren einen eigenen ethischen Standpunkt Gerechtigkeit (Tf. 3) Gerechtigkeit in der Gesellschaft, Diskrepanz zwischen Rechtsprechung und allgemeinem Rechtsempfinden, Darf man Menschenrechte durch Gewalt erzwingen? Todesstrafe als ethisches Problem Fairness, Rechtspositivismus und Naturrecht - erwerben Grundkenntnisse in ideengeschichtlicher Perspektive und historischer Entwicklung von Recht - erarbeiten aus philosophischen Texten Argumentationslinien und stellen diese strukturiert dar - formulieren einen Standpunkt in ethischen Konflikten und erschließen mögliche Konsequenzen Reflexionen über den Tod (Tf. 1 und 4) Altern und Tod als menschliche (Grenz-)Erfahrungen, medizinische Ethik: fachübergreifend (Biologie) Schwangerschaftsabbruch, Sterbehilfe, Organspende aktive und passive Sterbehilfe Schreiben - beherrschen zentrale Schreibformen wie Argumentation und Kommentar - verknüpfen Argumente zu einer Argumentationskette - formulieren Gegenargumente und beziehen diese ein - gestalten Texte strukturiert, verständlich, sprachlich variabel und stimmig zu den Aussagen Lesen - verstehen leichte philosophische Texte unter Anleitung und extrahieren wichtige - erschließen die Folgen ethischer Aussagen Entscheidungen und beurteilen auf dieser - entnehmen Basis die Entscheidung Informationen zielgerichtet - wissen um die Erweiterung des und ordnen, vergleichen, menschlichen Handlungsspielraums durch technischen Fortschritt und positionieren sich prüfen diese dazu Arbeitstechniken Sekten (Tf. 6) Sinnangebote und Werbepraktiken Sekte ausgewählter Sekten, z.B. Scientology Religionskritik (Tf.6 und 2) Beurteilen der Bedeutung von Religion in der Gegenwart, Religion und Religionskritik - kennen Mechanismen der Werbung und psychischer Manipulation und beschreiben diese differenziert - entwickeln eine Selbstwahrnehmung hinsichtlich eigener Bedürfnisse - unterscheiden vorgebrachte Argumente nach deren ethischem Gehalt - untersuchen Positionen aus philosophischen Texten und vergleichen diese und thematisieren die Unterschiede - lernen zitieren und die Quellen anzugeben - ziehen zur Klärung von Fachbegriffen und Fremdwörtern Nachschlagewerke heran - veranschaulichen Inhalte durch Mindmaps - wenden Präsentationstechniken an .• •1W7 D I ESTERWEG GYMNASIUM Schulinternes Curriculum 2013 Seite 78 - erarbeiten aus philosophischen Texten Argumentationslinien und stellen diese strukturiert dar - erweitern ihre Kenntnisse über philosophisch-weltanschauliche Positionen und reflektieren diese hinsichtlich ihrer eigenen Wertvorstellungen - deuten Motive, Ziele und Folgen von Handlungen in größeren Zusammenhängen Funktion von Religion, Religionskritik, "Aussteigen" aus einer Religion Träume von einer besseren Gestalten eines eigenen Welt (Tf. 3 und 4) Zukunftsentwurfs (z.B. hinsichtlich Menschenbild, Gerechtigkeit, Gesellschaftsform, Geschlechterverhältnis, Umwelt), Auseinandersetzung mit Utopien (z.B. Platon, Rawls) Utopie - untersuchen philosophische Texte und vergleichen diese - überprüfen die eigene Perspektive, bewerten und modifizieren sie ggf. - erarbeiten eigene Argumentationslinien und stellen eigene Wertvorstellungen zusammenhängend dar - erproben selbständig kreative Möglichkeiten reflektiven Denkens Projektideen können aus einzelnen Themen konkret abgeleitet und umgesetzt werden. Ein gelungenes Beispiel ist die Auseinandersetzung mit der Shell-Jugendstudie in einer eigenen Umfrage (siehe Klasse 9.1). Eine Kooperation mit Religion findet in den Klassenstufen 8 und 9 statt. 12.08.2013