Pressemitteilung Thalia Theater Februar 2013

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Pressemitteilung
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Ursula Steinbach, Pressereferentin
Tel.: 040.328 14 - 111
Fax: 040.328 14 - 204
[email protected]
Hamburg, den 7. Januar 2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
bis zum 9. Februar herrscht im Thalia Theater der jährliche Ausnahmezustand, wenn das Theaterfestival
„Um alles in der Welt – Lessingtage 2013“ in vollem Gange ist. Zum vierten Mal bereichert das Festival mit
internationalen Gastspielen das Hamburger Kulturleben. Neben dem sehr interessanten Programm im Thalia
in der Gaußstraße sind besonders bemerkenswerte Inszenierungen in dieser zweiten Hälfte des Festivals auf
der Thalia-Bühne bzw. auf externen Spielstätten zu sehen: so das Mammut-Projekt von Stefan Bachmann
„Genesis. Die Bibel, Teil 1“ (2., 3. Februar), für das das Thalia auf die Kampnagel-Räumlichkeiten
ausweichen musste, das atemberaubende Theater des chinesischen Großmeisters Lin Zhaohua „Der
Attentäter“ (2., 3. Februar) und Russlands beeindruckenste Theaterattraktion „Circo Ambulante“ (6., 7.
Februar) von Andrej Mogutschi, beides wie gewohnt im Thalia-Haus am Alstertor. Ebenfalls einzigartig ist
die multimediale Reise durch die ZEIT von und mit dem Musiker Matthew Herbert, zu sehen in „One Day“
(8. Februar). Traditioneller Abschluss ist die beliebte „Lange Nacht der Weltreligionen“ am 9. Februar.
Nach ein paar premierenfreien Tagen erwartet die Zuschauer das nächste Premieren-Doppelpack: am 23.
Februar bringt der junge Regisseur Marco Štorman Thornten Wilders Krisenbewältigungsdrama „Wir sind
noch einmal davongekommen“ auf die Große Bühne, kurz darauf, am 24. Februar, feiert Dimiter
Gotscheffs originäre Textzusammenstellung aus Heiner Müllers Spätwerk „Leeres Theater. Heiner Müller:
Träume, Witze, Atemzüge“ im Thalia in der Gaußstraße Premiere.
Der Thalia Tanztee im Ballsaal des Thalia in der Gaußstraße bereitet das Publikum bereits am 17. Februar
um 15 Uhr mit einem Swing-Crashkurs darauf vor, wie sich das Lebensgefühl in den 40ies, in der Zeit von
Thornten Wilder, anfühlte. Wie jeden Monat wird geswingt und getanzt, mit oder ohne Kurs, Anfänger wie
Profis sind willkommen.
Am 18. Februar bietet das Thalia den fremdsprachigen Zuschauern die monatliche Gelegenheit, ein Repertoirestück mit englischen Übertiteln zu sehen. Im Februar: Dantons Tod in der Regie von Jette Steckel.
Einem besonderen Projekt widmet das Thalia einen Abend im Nachtasyl, unter dem Dach des Theaters.
Joachim Lux spricht mit den Initiatoren der Denkmal-Aktion „Stolpersteine“, die in den Straßen Hamburgs
und anderen Städten zu entdecken ist. Der Bildhauer Gunter Demnig und der Kunstsammler Peter Hess sind
am 20. Februar zu der Veranstaltung „Stolpersteine. Aufmerken und Gedenken“ seine Gäste.
Zwei Inszenierungen sind im Februar zum letzten Mal zu sehen: „Caligula“, Jette Steckels frühe
Inszenierung und Dauerbrenner im Thalia in der Gaußstraße, wird am 17. Februar die Dernière feiern,
ebenso Herbert Fritschs Komödie „Der Raub der Sabinerinnen“ am 26. Februar.
Herzliche Grüße
Ursula Steinbach
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PREMIEREN
Wir sind noch einmal davongekommen
von Thornton Wilder
A-Premiere am 23. Februar um 20 Uhr im Thalia Theater
B-Premiere am 24. Februar um 19 Uhr im Thalia Theater
„Ein schwuler, postdramatischer, global denkender Krisendramatiker: Die Zeit ist reif für ein Comeback
des einst so erfolgreichen Thornton Wilder auf deutschsprachigen Bühnen.“ schreibt DIE WELT.
Denn dies ist das Stück über Krisen in Zeiten, in denen es davon zuhauf gibt, seien es nun die EuropaKrise, der Zusammenbruch der Finanzwelt oder Klima- und Umweltkatastrophen: Die Angst vor der
Apokalypse scheint zur Grundausstattung des Menschen zu gehören, von der Eiszeit über die Sintflut bis
zum Zweiten Weltkrieg. Der Amerikaner Thornton Wilder schrieb, von James Joyce’ Werk „Finnegans
Wake“ inspiriert und frei nach dem Motto „History repeating itself with a difference“, ein abgeklärtes,
anrührendes und komisches Stück über die Krisenbewältigungsstrategien des vom Untergang bedrohten
Menschengeschlechts seit Anbeginn. Er lässt es gleichzeitig in der Gegenwart und in der Eiszeit spielen
und entwirft den Prototypen einer amerikanischen Familie, bekannt aus Film und Fernsehen. Diese setzt
er urzeitlicher Kälte, sintflutartigem Weltuntergang und einem großen Krieg aus. Denn eines lässt sich
feststellen: Anders als der Dinosaurier hat der Mensch bisher alle Katastrophen überlebt. Wir können uns
also beruhigen, ein bisschen trauern, ein bisschen amüsieren und dann geht das Ganze wieder von vorne
los.
Regie Marco Štorman Bühne Constanze Kümmel Kostüme Ulrike Gutbrod Sound Gordian Gleiss Video
Peer Engelbracht Dramaturgie Beate Heine
Ensemble Matthias Leja (Mr. Antrobus), Victoria Trauttmansdorff (Mrs. Antrobus), Katharina
Schmalenberg (Sabina, Dienstmädchen), Christina Geiße (Gladys, Tochter von Antrobus), Sven Schelker
(Henry, Sohn von Antrobus), Daniel Lommatzsch (Fitzpatrick), Axel Olsson (Homer) und Statisten
Weitere Vorstellung am 2. März um 20 Uhr sowie am 9. März um 14 Uhr und 20 Uhr.
Eintritt Premiere 66 bis 27 Euro / ermäßigt 12 Euro
Eintritt Vorstellungen 48 bis 9,50 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Leeres Theater
Heiner Müller: Träume, Witze, Atemzüge
Premiere am 24. Februar um 19 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
„Der Rest heißt Abgrund Grauen oder Lust: In diesem oder einem andern Land.“ Heiner Müller 1994
Dimiter Gotscheff, selbst Gegenstand von Heiner Müllers Werk und seit 30 Jahren sein produktivster
Regisseur, bringt das Spätwerk auf die Thalia-Bühne in der Gaußstraße – Texte, die zwischen 1989 und
Heiner Müllers Todesjahr 1995 entstanden sind: nach dem Ende des Ostblocks und der „Vertagung“ des
Sozialismus, dessen Aufbau Müller jahrzehntelang mit nestbeschmutzender Offenheit subtil unterstützt
hatte.
Nun ist das Theater der letzte Ort der Transformation. Dort gibt es kein Drama mehr. Das löst sich auf in
Lyrik und Träume, Fragmente: höchstes Niveau und Schwachsinn. Gotscheffs Vorlage für „Leeres
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Theater“ (Titel nach einem Gedichtanfang von 1994) besteht aus uneinheitlichem aber zusammenhängenden Material, gleichermaßen abgeklärt wie entzündet, kompiliert aus Irrtümern, sardonischen bis
zynischen Witzen und ungeheuer zarten Tönen, vom Tod, dem größten aller Irrtümer, gezeichnet „ohne
Hoffnung und Verzweiflung“. Wahrscheinlich der Gipfelpunkt von Müllers Schaffen.
Regie Dimiter Gotscheff Ausstattung Jochen Hochfeld Dramaturgie Carl Hegemann
Es spielen Marina Galic, Barbara Nüsse, Sebastian Rudolph, Alexander Simon, Oda Thormeyer, Patrycia
Ziolkowska
Weitere Vorstellung am 25. Februar und 2. März jeweils um 20 Uhr.
Eintritt Premiere 26 Euro / ermäßigt 12 Euro
Eintritt Vorstellungen 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
THALIA INTERNATIONAL
Auch im Februar zeigt das Thalia Theater ein ausgewähltes Stück mit englischer Übertitelung. So hat das
internationale Publikum die Möglichkeit, Thalia-Inszenierungen ohne Sprachbarrieren kennen zu lernen.
Dantons Tod
von Georg Büchner
mit englischen Übertiteln!
Am 18. Februar um 20 Uhr im Thalia Theater
Eintritt 35 bis 13 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
BESONDERES
Thalia Theater
Festival-Frühstück
Die Lessingtage 2013
Am 3. Februar um 11 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Ballsaal)
Die Kuratorinnen des Festivals Johanna Bauer und Sandra Küpper berichten über die Programmauswahl.
Eingeladen sind u.a. der Regisseur Lin Zhaohua („Der Attentäter“) und Schauspieler der Ensembles, um
Einblicke in die Gastspiel zu geben. Das Frühstücksbuffet ist ab 10 Uhr eröffnet.
Eintritt frei
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Der Thalia Tanztee
In Kooperation mit Samova
40ies Ballroom
Am 17. Februar um 15 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Ballsaal)
Diesmal verbinden wir die Premiere „Wir sind noch einmal davongekommen“ mit dem Swing – beides
kommt aus Amerika und aus den 40er Jahren, der Blütezeit des Swing!
Kleiden Sie sich im Look der „40ies“ und freuen Sie sich wie jedes Mal auf einen Swing-Crashkurs um
15 Uhr. Danach wird weitergetanzt, Profis und blutige Anfänger swingen gemeinsam zur Live-Musik
durch den Ballsaal der Gaußstraße. Zur Stärkung gibt es wie immer kleine Speisen und erfrischende
Teecocktails.
Einmal im Monat findet das legendäre Original im Thalia in der Gaußstraße statt. Unter wechselndem
Motto – was Ihre Kleidung, unsere Dekoration und musikalische Exkursionen inspiriert – aber stets mit
der Betonung auf „Swing“, lädt es Tanz- und Teefreunde in den Ballsaal der Gaußstraße.
Eintritt 9 Euro / ermäßigt 7 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Stolpersteine
Aufmerken und Gedenken
Gunter Demning (Bildhauer) & Peter Hess im Gespräch mit Joachim Lux
Nur am 20. Februar um 20 Uhr in der Theaterbar Nachtasyl
„Es geht alles kopfüber, es geht alles entzwei; erst fliegt Adolf Hitler, dann seine Partei“, so sang die
Thalia-Schauspielerin Hanne Mertens in geselliger Runde die damals kursierende Spott-Version des
Schlagers „Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei“. Aktenkundig waren von ihr bereits verschiedene
Äußerungen und Spötteleien gegen NS-Bonzen. Sie wurde verraten, im Februar 1945 abtransportiert und
wegen „Wehrkraftzersetzung“ im April, kurz vor Kriegsende, ermordet. Ihr zum Gedenken wurde 2007
vor dem Thalia Theater von dem Gründer der Aktion „Stolperstein“, dem Bildhauer Gunter Demnig, ein
selbiger gelegt, den 2.000sten seit Beginn der Initiative. Gemeinsam mit dem Kunstsammler Peter Hess
führt er die Denkmal-Aktionen in Hamburg, inzwischen auch in vielen anderen Städten und Ländern,
durch.
Die Stolpersteine für Esther Bauers Eltern sind vor ihrem letzten Wohnort, im Woldsenweg, eingelassen.
„Das ist Esther“ heißt auch das Thalia-Klassenzimmerstück von Christiane Richers, das sich mit dem
Schicksal der von den Nazis deportierten Jüdin Esther Bauer beschäftigt. Das Stück gastiert jetzt auch im
Dr. Alberto-Jonas-Haus (Infos: Telefon 040. 32 81 41 39).
Im Gespräch mit dem Thalia-Intendanten Joachim Lux berichten Gunter Demning und Peter Hess über
ihre Arbeit, die Schauspieler Franziska Hartmann und Tilo Werner lesen Texte aus und zu den Biografien
der Deportierten.
Eintritt 6 Euro
Karten 040.32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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ZUM LETZTEN MAL
Caligula
von Albert Camus
Am 17. Februar um 19 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
Mit fünfundzwanzig Jahren, ungefähr im gleichen Alter wie seine Hauptfigur, schrieb Camus sein erstes
Bühnenstück „Caligula“. Sich einer politischen Interpretation des Stückes erwehrend, bezeichnete er das
Stück als Tragödie der Erkenntnis. Als der junge, römische Kaiser Caligula sich eines Tages in der
Erkenntnis verliert, dass die Menschen sterben und nicht glücklich sind, fühlt er sich der Welt wie ein
Fremder gegenüber gestellt. Sie scheint ihm absurd zu sein, ohne Sinn, ohne Unterschied zwischen Gut
und Böse, Glück und Leid. Vom Verlangen nach dem Unmöglichen besessen, beginnt er, durch Mord und
Verachtung den Menschen die Beliebigkeit aller Werte zu lehren. Seine Schreckensherrschaft breitet sich
wie die Pest über das Reich aus. Caligula entvölkert die ihn umgebende Welt und tut zugleich alles, um
seinen Gegnern Waffen an die Hand zu liefern. So willigt er in seinen eigenen Tod ein, um der Absurdität
der Welt zu entfliehen. Caligula ist die Geschichte eines Selbstmordes auf höherer Ebene und zugleich die
Geschichte des menschlichsten und tragischsten aller Irrtümer: das Leugnen der menschlichen Gemeinschaft. Es ist nicht möglich, alles zu vernichten, ohne sich selbst mit zu zerstören.Eine Übernahme aus
dem Deutschen Theater Berlin, ermöglicht durch die Rusch-Stiftung.
Regie Jette Steckel Bühne Florian Lösche Kostüme Pauline Hüners Musik Mark Badur Dramaturgie
Katrin Sadlowski
Ensemble Julian Greis, Franziska Hartmann, Mirco Kreibich, Daniel Lommatzsch, Thomas Niehaus, Jörg
Pohl, Holger Umlauff
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Der Raub der Sabinerinnen
von Franz und Paul von Schönthan/Curt Goetz
Am 26. Februar um 20 Uhr im Thalia Theater
Es gibt drei große verhinderte Selbstmörder in der klassischen Dramenliteratur: Hamlet, Faust – und den
Gymnasialprofessor Gollwitz, der sich auf die Bahngleise legt, weil die Uraufführung seiner heimlich
geschriebenen Römertragödie „Der Raub der Sabinerinnen“ vom Publikum schon im zweiten Akt
gnadenlos ausgebuht wurde. Der prototypische Schwank der Brüder Franz und Paul von Schönthan ist
auch eine große Tragödie. Aus heiterem Himmel droht der plötzliche Untergang einer ganzen Familie
samt Papagei. Denn dem unglücklichen Familienvater bleibt angesichts der zu erwartenden Spottlawine
und der damit einhergehenden Vernichtung seiner bürgerlichen Existenz nur der Selbstmord. Aber es
kommt, das macht die Tragödie komplett, zwei Stunden lang kein Zug. Hinter der Fassade, übertönt vom
Gelächter, tun sich Abgründe auf. Zwei paradoxe Lebensformen treffen aufeinander: der Schein in der
wirklichen Welt des Professors und die Wirklichkeit in der Scheinwelt des Theaters. Der gebeutelte und
schlecht subventionierte Theaterdirektor Striese sehnt sich insgeheim genau nach dem wohl geordneten
Leben, das die Mitglieder der Familie Gollwitz so öde finden. Es steckt mehr in diesem Schwank als
pures Lachtheater.
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Regie und Bühne Herbert Fritsch Kostüme Victoria Behr Musik Ingo Günther Dramaturgie Carl
Hegemann
Ensemble Marina Galic, Matthias Leja, Karin Neuhäuser, Jörg Pohl, Gabriela Maria Schmeide, Cathérine
Seifert, Rafael Stachowiak, Victoria Trauttmansdorff, Tilo Werner, Sebastian Zimmler
Eintritt 35 bis 13 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040.32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
LESSINGTAGE 2013 IM FEBRUAR – THALIA THEATER
Gastspiel Peking/China
Lin Zhaohua-Studio
Der Attentäter
von Xu Ying
Chinesisch mit deutschen Übertiteln
Am 2. Februar um 20 Uhr und am 3. Februar um 19 Uhr im Thalia Theater
Dreißig Minuten vor den Vorstellungen findet eine Einführung durch Prof. Dr. Kai Vogelsang (Abteilung
Sprache und Kultur Chinas, Universität Hamburg) statt.
In seinen bildgewaltigen und personenstarken Inszenierungen erzählt der chinesische Regisseur Lin
Zhaohua die Vorgeschichte Chinas: eine Geschichte von Machtkämpfen, Konkurrenz und Raffinement
der jeweiligen Machthaber. Lin Zhaohua ist Wegbereiter der Theatermoderne in China und heute der
„große alte Mann“ des chinesischen Theaters. Seine Arbeiten sind zwar stets von der Regierung
finanziert, gleichzeitig aber genauestens beobachtet und nicht selten verboten worden. Mit dem Thalia
Theater verbindet Lin Zhaohua, der auf Festivals in der ganzen Welt zu Gast ist, eine langjährige
Freundschaft. Zuletzt war bei den Lessingtagen 2011 sein Abend „Der Unterhändler“ über das Wirken
von Konfuzius zu sehen. Im Gegenzug war das Thalia mit der Inszenierung von Luk Percevals „Hamlet“
in Peking zu Gast. Wie schon beim „Unterhändler“ wird auch bei der neuen Aufführung „Der Attentäter“
Pu Cunxin, einer der großen Stars des chinesischen Fernsehens, wieder dabei sein!
Regie Lin Zhaohua Fassung Xu Ying Musik Tan Dun Licht Yi Liming
Ensemble Pu Cunxin, Gao Yalin, Li Shilong, Li Zhen, Mi Tiezeng, Yan Yansheng, Li Peizhang, Cai
Yingnan, Yan Nan, Wang Peng, Huang Chengcheng, Li Luyao, Li Lin, Lu Fang, Liu Yang, Wang Feng,
Fan Xiang, Cui Yongping, Zhou Qingyun, Li Yunyi, Chen Yadi, Li Haotian
Im Anschluss an die Vorstellung am 3. Februar findet ein Publikumsgespräch mit Stefan Christ
(Moderation), Carsten Krause (Leiter des Konfuzius Instituts Hamburg) und dem Regisseur Lin Zhaohua
statt.
In Kooperation mit dem Konfuzius Institut an der Universität Hamburg
Eintritt 48 / 37 / 31 / 19 / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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Gastspiel Moskau/Russland
Theater der Nationen
Circo Ambulante
Russisch mit deutschen Übertiteln
Am 6. und 7. Februar jeweils um 20 Uhr im Thalia Theater
Ein riesiges Spektakel, bei dem alles zum Einsatz kommt, was Theater und Bühne zu bieten haben. In
unglaublich grotesk-bizarren, gewaltigen und poetischen Bildern wird eine Welt vorgeführt, in der Traum
und Wirklichkeit nicht mehr zu unterscheiden sind. Schon sind wir mitten im Kosmos des russischen
Regisseurs Andrej Mogutschi, dessen Bilderwelten die Dimensionen berühmter Theatervirtuosen wie
Ariane Mnouchkines und Robert Lepages einnehmen und eine ganz eigene, auch politische Strahlkraft
haben. Denn es ist kein Zufall, dass Mogutschi eine Art weiblichen Don Quixote in ein System geraten
lässt, das Ähnlichkeit mit Putins Machtzentrum am Rande Europas hat. Und es ist sicher auch kein Zufall,
dass die Schauspielerin Lia Akhedzhakova in Russland inzwischen zur Gallionsfigur der Anti-PutinDemonstrationen geworden ist. Und doch ist das Geschehen auf der Bühne eindeutig Kunst und nicht
Politik. Andrej Mogutschi, der mit seinen außergewöhnlichen Raumexperimenten längst fester Gast bei
internationalen Festivals ist, hat im Herbst 2012 zum ersten Mal in Deutschland inszeniert und am
Düsseldorfer Schauspielhaus Kafkas „Der Prozess“ auf die Bühne gebracht. Mit „Circo Ambulante“ ist
der Regisseur nun erstmals in Hamburg.
Regie Andrej Mogutschi Ausstattung Maxim Isaev Licht Alexander Sivaev Musik DJ Pestel
Dramaturgie Roman Dolzhanskiy
Ensemble Lia Akhedzhakova (Maria), Albert Filozov (Anton), Alexey Ingelevich (David), Vladimir
Eremin (Old Orderly), Olga Lapshina (Zhuzha), Nikita Politseymako (Alexander, Zhuzha’s son), Natalia
Pavlenkova (Cilia), Anna Gusarova (Fna), Arina Marakulina (Gloria), Mikhail Gorskiy (Valter),
Alexander Stroev (Ober Conductor, Recruit), Dmitry Gotsdiner (Police Officer, Lieutenant), Dmitry
Zhuravlev (Barmen, Young Orderly), Mikhail Efimov, Ilias Tameev, Tatiana Parshina (Art Terrorists),
Mikhail Efimov, Tatiana Parshina (Bears), Mikhail Efimov, Ilias Tameev (Flies)
Im Anschluss an die Vorstellung am 7. Februar findet ein Publikumsgespräch mit Katja Weise (NDR
Kultur), Jens Mühling (Journalist und Autor mit Schwerpunkt Russland), Regisseur Andrej Mogutschi
und dem Ensemble statt.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Abteilung Internationaler Kulturaustausch der Kulturbehörde
Hamburg.
Eintritt 48 / 37 / 31 / 19 / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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London/Großbritannien
Musiktheatrale Performance
One Day. Eine multimediale Reise durch DIE ZEIT
von und mit Matthew Herbert und SchauspielerInnen des Thalia Theaters
Am 8. Februar um 20 Uhr im Thalia Theater
Wenn wir über Europa sprechen, über seine Erfolge, Nobelpreise und Versäumnisse, wenn wir uns
fragen, ob unsere Idee eines geeinten Europas eine Zukunft hat, ja, wenn wir uns klar werden wollen, ob
wir überhaupt von der gleichen Idee sprechen, dann müssen wir uns vor allem bewusst sein, dass unser
Handeln und Denken auch das Resultat unseres Umgangs mit den Medien ist. Der vielseitige Komponist
und Meister der medialen Verarbeitung Matthew Herbert wird in einem eigens für die Lessingtage
entwickelten Abend die News einer Woche in einen Soundtrack verwandeln. Was uns hier zum Ende des
Festivals geboten wird, ist nicht einfach ein Konzert, es ist die Zusammenführung vieler musikalischer
und aktionistischer Elemente, konkreter Analysen, Kommentare und Hintergründe einer Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT. Mit Musik, Video, Performance und Elektronik schafft Matthew Herbert ein
mehrdimensionales Spiegelbild unserer europäischen Gesellschaft. Dieser Abend ist ein musikalischer
Kommentar zu dem, was uns täglich in den Medien begegnet. Hierbei sind die kleinen unscheinbaren
Meldungen ebenso entscheidend wie die großen Themen. Herbert kreiert ein gemeinsames Erlebnis, bei
dem auch die Zuschauer zu Mitwirkenden einer fulminanten Soundinstallation werden.
Musik und Regie Matthew Herbert
Mit Matthew Herbert, DIE ZEIT, dem Ensemble Resonanz, SchauspielerInnen des Thalia-Ensembles und
vielen weiteren Gästen
Koproduktion mit Elb Jazz
Mit freundlicher Unterstützung von British Council und DIE ZEIT
Eintritt 35 / 26 / 19 / 13 / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
In Kooperation mit der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Lange Nacht der Weltreligionen – „Freiheit und Schicksal des Menschen“
Am 9. Februar um 18 Uhr im Thalia Theater
Die Qual der Wahl: Ständig sind Entscheidungen gefragt. Entscheidet der Mensch frei oder leiten ihn
Zufall, Schicksal oder eine höhere Macht?
Selbst innerhalb der Religionen existieren oft mehrere Deutungen. Was bedeutet der buddhistische Begriff
des „Karma“, der Tat und eigene Entscheidung mit Schicksalshaftigkeit verknüpft? Wie nehmen Juden,
Christen und Muslime ihre Entscheidungsfreiheit wahr vor dem Hintergrund eines göttlichen Willens?
Wie sehen sich Hindus im Spannungsfeld zwischen Vorsehung und freier Entscheidung? – Und heute, wo
wir mehr Handlungsoptionen haben als wir denken können, überfordert uns die scheinbar grenzenlose
Freiheit oft.
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Mit Texten und Musik zeigt die 4. Lange Nacht der Weltreligionen ein Prisma unterschiedlicher
Entwürfe. Religiöse und wissenschaftliche Perspektiven kommen zu Wort. Außerdem führt das Thalia
Theater in Zusammenarbeit mit der Akademie der Weltreligionen erneut Projekttage in vier Hamburger
Schulen zum Thema „Freiheit und Schicksal des Menschen“ durch (Ltg. Mia Panther). Dabei erkunden
die Schulgruppen ausgehend von ihren religiösen und ethischen Hintergründen szenisch, literarisch und
künstlerisch-forschend Aspekte zum Thema. Eine Präsentation der beteiligten Gruppen findet am 9.
Februar bereits um 16.30 Uhr im Thalia Theater statt.
Konzept Dorothea Grießbach, Beate Heine Szenische Einrichtung Alia Luque
Moderation Intendant Joachim Lux, Wolfram Weiße (Akademie der Weltreligionen der Universität
Hamburg)
Mit Mitwirkenden aus Religionen und Wissenschaft u.a. Prof. Dr. Katajun Amirpur, Prof. Dr. Birgit
Recki, Dr. Carola Roloff (Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg), Prof. Dr. Shulamit
Bruckstein (TASWIR Projects), Prof. Dr. Ulrich Dehn (Universität Hamburg), Prof. Dr. Assaad Elias
Kattan (Universität Münster) sowie SchauspielerInnen des Thalia-Ensembles
Musik Rima Khcheich, Tony Overwater
Gefördert durch die
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
LESSINGTAGE 2013 IM FEBRUAR – THALIA IN DER GAUSSSTRASSE
Gastspiel Riga/Lettland, Uraufführung
Jaunais Rīgas Teātris
Schwarze Milch
Lettisch mit deutscher Synchronisation
Am 1. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
In „Schwarze Milch“ verwandeln sich vollbusige, bunt bekleidete Frauen in Kühe, um sich auf die Suche
nach dem ursprünglichen Lettland zu begeben. Fernab von europäischen Währungsdiskussionen und
unzähligen EU-Verordnungen erzählen sie vergnüglich und emotional vom Verschwinden der lettischen
Milchwirtschaft und von dem traurigen Sieg der Moderne. Denn unter den Rahmenbedingungen der
Europäischen Union ist die lettische Kuh, in früheren Zeiten Nahrungsquelle und milchspendendes
Familienmitglied, nicht mehr konkurrenzfähig. Bei dem Versuch, das lettische Wesen zu ergründen, ist
ein so originelles wie poetisch-politisches Stück Theater von besonderer Magie entstanden. „Ein
grandioses Theatererlebnis“ (FAZ), bei dem der Mensch durch das Tier auf sich selbst blickt und vor
allem eines deutlich wird: Die Letten sind speziell! Alvis Hermanis – als Regisseur im deutschsprachigen
Raum höchst geschätzt und mit seinem unverwechselbaren Jaunais Rīgas Teātris Ensemble auf internationalen Festivals in zahlreichen Ländern dieser Welt vertreten – ist nach seiner Inszenierung von
„Späte Nachbarn“ im Jahr 2010 erneut bei den Lessingtagen 2013 zu Gast.
Regie Alvis Hermanis Bühne Linda Zaharova Ton Gatis Builis Licht Lauris Johansons
Ensemble Liena Šmukste, Jana Čivžele, Sandra Zvīgule, Kristīne Krūze, Elita KĜaviĦa, Vilis DaudziĦš
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Im Anschluss an die Vorstellung am 1. Februar findet ein Publikumsgespräch zum Thema „Scheitert die
lettische Kuh an der EU?“ mit Catarina Felixmüller (NDR 90,3), Sabine Ozolina (Expertin im Bereich
Internationales Kulturmanagement, Schwerpunkt Lettland/Deutschland), Simon Wolk (Vorstand des
Lettischen Vereins Hamburg) und dem Ensemble statt.
Eintritt 26 Euro / ermäßigt 12 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Thalia Theater, Uraufführung
Integrier mich, Baby!
Ein multi-musikalischer Integrations-Diskurs für alle von Bernadette La Hengst
Am 1. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Garage)
Wir blicken in Europas Zukunft und befinden uns im Jahr 2033, mitten in Altona. Hamburg will
Integrationshauptstadt des Jahres werden und sucht daher möglichst viele Hamburger, die einen neu
eingeführten Integrationskurs besuchen und bestehen sollen. Die Statistik spricht für sich: Gerade einmal
20% der Deutschen sind überhaupt noch „richtige Deutsche“, also jene ohne Wanderungshintergrund. Für
die Einbürgerung in die Multi-Kulti-Gesellschaft muss daher nun jeder auf Herz und Nieren geprüft
werden: Integrationskurse für alle eben. Mit „Integrier mich, Baby!“ hat die ostwestfälische Musikerin
und Regisseurin Bernadette La Hengst ein Stück geschaffen, in dem die Kursleiter aus den Stiefvaterländern Nigeria, Kolumbien und der Türkei nach einer neuen Form der Gemeinschaft für uns in Europa
suchen und als Dozenten galant und mit Witz durch den Abend führen. Und neben den Dozenten und den
Thalia-Schauspielern wird auch La Hengst selbst live auf der Bühne stehen und spielen und singen, bis
am Ende dann hoffentlich alle einstimmen: „Integrier mich, Baby. Und lass mich in dein Leben.“
Regie und Musik Bernadette La Hengst Video Wanja Saatkamp Kostüme Katrin Wolfermann
Dramaturgie Sandra Küpper
Ensemble Christoph Bantzer, Bernadette La Hengst, Marie Löcker, Marina Wandruszka sowie die
Integrationslehrer Lehrer Ali Özkan, Rosmary Schoemborn, David Ubani
Die Produktion ist gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg und die Elisabeth-Kleber-Stiftung
der Baugenossenschaft freier Gewerkschafter e.G.
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Symposium
Kooperation mit dem Verlag der Weltreligionen
Schicksal, Vorbestimmung, Willensfreiheit – wie frei ist der Mensch in seinem Handeln?
Am 2. Februar um 15 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Ballsaal)
Jede Gesellschaft und jedes individuelle Leben gründet sich in einem gewissen Maße auf die Hypothese,
dass der Mensch sich in seinem Handeln im Wesentlichen frei entscheiden kann. Nur so kann er auch für
sein Tun verantwortlich gemacht werden – moralisch oder gegebenenfalls auch juristisch. Gleichzeitig
glauben aber etwa 40% der Deutschen an verschiedene Formen von Schicksal oder Vorbestimmung.
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Beziehen sich Freiheit und Unfreiheit auf verschiedene Handlungsfelder, so dass der Mensch in der einen
Hinsicht frei, in der anderen hingegen unfrei ist? Oder lehren uns die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Jahrzehnte, den Freiheitsbegriff im Zusammenhang mit menschlichem Handeln zu
relativieren?
Die Lange Nacht der Weltreligionen findet am 9. Februar um 18 Uhr im Thalia Theater statt.
Es diskutieren Autorin Sibylle Lewitscharoff, Jurist Klaus Lüderssen, Theologin Petra Bahr und
Psychologe Thomas Goschke
Moderation Joachim Valentin
Unterstützt durch die Udo Keller Stiftung Forum Humanum
Eintritt 10 Euro / ermäßigt 7 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Thalia Theater, Uraufführung
Fuck your ego!
Ein gesellschaftliches Poem nach Anton Makarenko
Am 2. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
Schauspieler Sebastian Rudolph häufelt, sät und philosophiert: „Wann soll man düngen, im Frühjahr oder
im Herbst?“ Dabei stiefelt er durch den frisch umgegrabenen Mulch, der die Bühne bedeckt. Es riecht
nach Wald und Feld. Nachdem im Russland der 1920er Jahre das Zarentum abgeschafft und die
sozialistische Gesellschaftsordnung eingeführt war, ergriff der Schriftsteller und Pädagoge Makarenko die
Chance, einen „neuen Menschen“ zu schaffen. Zum Konzept seiner Utopie gehörte, dass das
„Rohmaterial“ – jugendliche Straftäter auf dem Lande – in einem Kollektiv lebte und sich selbst
versorgte. Der Gleichheit halber musste dort jeder, auch Makarenko selbst, mitmachen. Befehlen,
gehorchen, säen und ernten. Das international gefeierte estnische Regieteam Tiit Ojasoo und Ene-Liis
Semper, das schon vor zwei Jahren zu Gast bei den Lessingtagen war, fragt in seiner ersten Inszenierung
außerhalb Estlands, ob heute der Punkt erreicht ist, an dem ein „neuer Mensch“ nötig ist und durch
Erziehung denkbar wäre. Herausgekommen ist ein energiestrotzendes Experiment mit sieben
Schauspielern, die anstatt des Namens einer Figur den eigenen Namen tragen, um so ihr eigenes Ego zu
zähmen, es in den Dienst des Kollektivs zu stellen und auf dem Kartoffelacker im Mulch zu beerdigen.
Harte Arbeit eben!
Regie und Ausstattung Tiit Ojasoo, Ene-Liis Semper Musik Lars Wittershagen Dramaturgie Sandra
Küpper, Eero Epner
Ensemble Bruno Cathomas, Julian Greis, Franziska Hartmann, Sebastian Rudolph, Birte Schnöink,
Alexander Simon, Sebastian Zimmler
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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Kooperation des Thalia Theaters mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Herzzentrum III
Ein Abend über das, was uns jetzt wichtig ist
Eine Reise durch Navid Kermanis preisgekröntem Roman „Dein Name“
von und mit Navid Kermani
Am 3. Februar um 19 Uhr im Thalia in der Gaußstraße. Der Einlass ist fließend von 19 bis 22 Uhr
möglich.
Navid Kermanis preisgekrönter 1.200-Seiten-Roman „Dein Name“, der Alltag und Denken, Gegenwart
und Vergangenheit, Politik und Poesie, Geburt und Tod in einer großen europäischen Familiensaga
zusammenbringt, ist der Ausgangspunkt für eine Reise, deren Stationen sich die Theaterbesucher selbst
wählen können. An 30 verschiedenen Spielorten im ganzen Haus (und in ganz Europa) beschäftigen sich
ca. 30 Mitglieder des Thalia Theaters und des Schauspielhauses mit dem, „was uns jetzt wichtig ist“.
Themen und Stichworte aus dem Roman liefern dabei Anregungen und Referenzen. Die Akteure bringen
in jeweils zehnminütigen Aufführungen auch eigene Erfahrungen und Gedanken ein. Jeder Theaterbesucher kann Themen und Akteure nach seinen Wünschen und Vorlieben wählen – so kann er seine
Reise durch den Abend selbst mitgestalten. Dabei entstehen kleine temporäre Gemeinschaften, die einen
vielschichtigen und anregenden Parcours durchlaufen. Jeder Abend ist anders, jeder Zuschauer erlebt
etwas anderes. Für die Lessingtage kommen neue Themen und neue Akteure hinzu: Krieg und Krise,
Verständigung und Austausch in Europa und der Welt, Familie und Globalisierung. Das Große bildet sich
im Kleinen ab und umgekehrt. Navid Kermani wurde u.a. mit dem Kleist-Preis 2012 ausgezeichnet.
Szenische Einrichtung Jette Steckel, Christina Bellingen Ausstattung Annette Kurz Text-Auswahl Carl
Hegemann, Navid Kermani Musik Lutz Krajenski Chorleitung Uschi Krosch
Es spielen Sandra Flubacher, Christina Geiße, Bernd Grawert, Ute Hannig, Franziska Hartmann, Carl
Hegemann, Hannes Hellmann, Markus John, Janning Kahnert, Navid Kermani, Hanns Jörg Krumpholz,
Irene Kugler, Marie Löcker, Barbara Nüsse, Sebastian Rudolph, Erik Schäffler, Günter Schaupp, Maja
Schöne, Cathérine Seifert, Oana Solomon, Wolf-Dietrich Sprenger, Oda Thormeyer, Marina Wandruszka,
Maria Wardzinska
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Gastspiel Ljubljana/Slowenien, Uraufführung
Slovensko mladinsko gledališče
Verdammt sei der Verräter seiner Heimat!
Slowenisch mit deutschen Übertiteln
Am 4. und 5. Februar jeweils um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
Mit Titos Tod kam die Wende im Balkanstaat. Das Gemeinsame war zerbrochen, das System zerfallen,
ein Krieg ausgebrochen. Noch heute, viele Jahre später, bluten die Wunden, die dieser Umsturz
hinterlassen hat. In einer sehr persönlichen und ehrlichen Arbeit zeigt der Regisseur Oliver Frljić
gemeinsam mit seinen Schauspielern beeindruckend nah ein Panoptikum der Ängste und Sehnsüchte der
Einzelnen. Entstanden ist ein Abend der makaberen Witze und politischen Gefühle im ewigen Gefüge der
privaten und politischen Konflikte. Der Titel zitiert die letzte Zeile der ehemaligen jugoslawischen
Hymne, die zu Beginn melancholisch angestimmt wird, bevor das Ganze im weiteren Verlauf
zusammenzubrechen droht. Jeder spielt dabei sich selbst. Wütend oder traurig, hoffnungsfroh oder
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verzweifelt sind sie alle, gefangen in ihrer gemeinsamen Realität, auf der Suche nach einem möglichen
Miteinander. Oliver Frljić ist ein provokativer und schmerzhafter, aber auch humorvoller Theaterabend
über nationale Identitätsduelle zwischen slowenischen, kroatischen, serbischen und bosnischen Zugehörigkeiten gelungen, der uns vor Augen führt, wie zerrüttet Europa mancherorts in seinen kleinsten
Einheiten tatsachlich ist.
Im Anschluss an die Vorstellung am 5. Februar findet ein Publikumsgespräch zum Thema „Völkerstreit
auf dem Balkan, warum?“ mit Klaus Witzeling, Hamburger Abendblatt (Moderation), Naida
Mehmedbegović Dreilich, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität
Hamburg (IFSH) und dem Regisseur Oliver Frljić statt.
Regie, Bühnenbild, Kostüme und Musik Oliver Frljić Licht Oliver Frljić, Tomaž Štrucle Dramaturgie
Borut Šeparović, Tomaž Toporišič
Ensemble Primož Bezjak, Olga Grad, Uroš Kaurin, Boris Kos, Uroš Maček, Draga Potočnjak, Matej Recer, Romana Šalehar, Dario Varga, Matija Vastl
Eintritt 26 Euro / ermäßigt 12 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Thalia Theater
Emilia Galotti
von Gotthold Ephraim Lessing
Am 6. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
Revolutionär und emanzipatorisch zeigte Gotthold Ephraim Lessing, der Namenspatron der Lessingtage,
in seinem Trauerspiel „Emilia Galotti“ neue Perspektiven auf. Der Willkür eines Fürsten stellte er ein
bürgerliches Selbstbewusstsein entgegen. „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“,
forderte Immanuel Kant im 18. Jahrhundert. Auch sein Zeitgenosse Lessing glaubte an die innere
Vervollkommnung des Menschen durch die sittlichen Ideale der Aufklärung und lies seine Titelfigur
Emilia Galotti als mahnendes Beispiel an den Standesgrenzen ihrer Zeit scheitern.
Fällt Emilia die einzig autonome Entscheidung ihres Lebens, wenn sie sich schließlich für den Tod
entscheidet? Marco Štorman setzt sich in seiner Inszenierung besonders mit der Frage auseinander, wohin
uns die Utopie der Befreiung des Menschen geführt hat – Orientierung nach außen statt Entwicklung der
inneren Möglichkeiten, Selbstverwirklichung statt Reibung an den Zwängen der aufgeklärten
Gesellschaft. Ist das die selbstverschuldete Unmündigkeit, in der wir uns heute eingerichtet haben?
Regie Marco Štorman Bühne Frauke Löffel Kostüme Amit Epstein Musik Mart Barczewski
Ensemble Marina Galic (Orsina), Franziska Hartmann (Emilia Galotti), Karin Neuhäuser (Claudia,
Emilias Mutter), Thomas Niehaus (Prinz), Jörg Pohl (Marinelli), Alexander Simon (Odoardo, Emilias
Vater / Conti, ein Maler), Sebastian Zimmler (Appiani)
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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Thalia Theater
Invasion!
von Jonas Hassen Khemiri
Aus dem Schwedischen von Jana Hallberg
Am 7. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Garage)
Abulkasems Geschichte beginnt im Jahr 1835, als Carl Jonas Almquist das Theaterstuck „Signora Luna“
schreibt. Damals wird die Welt aus europäischer Perspektive in westliche Zivilisation und Orient
eingeteilt, eine Konstruktion, die das „Fremde“ und das „Wir“ erstmals voneinander abgrenzt. Genau
dieser Konstruktion entspringt auch Almquists Theaterstück. „Abulkasem“, der Name einer Figur darin,
schafft es aus dem Stück in die Sprache einiger Jugendlicher und verselbstständigt sich zur
Projektionsfläche für das Ungreifbare, Ungeheuerliche, Angsteinflößende und Fremde schlechthin, aber
auch für die Liebe oder gar die eigene Wunschidentität. Für die westliche Welt ist er ein Terrorist, für die
arabische ein Verräter…
Jonas Hassen Khemiri, Sohn einer schwedischen Mutter und eines tunesischen Vaters, erzählt in seinem
Stück von der kulturellen und sprachlichen Identität, von dem, was Substanz und Ursprung aller Realität
ausmacht. „Invasion!“ war die erste Inszenierung von Antú Romero Nunes am Thalia Theater, der die
diesjährigen Lessingtage mit „Don Giovanni. Die letzte Party“ eröffnet.
Regie Antú Romero Nunes Ausstattung Julia Plickat Musik Johannes Hofmann Dramaturgie Sandra
Küpper
Ensemble Mirco Kreibich, Thomas Niehaus, Cathérine Seifert, Rafael Stachowiak
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Konzert
Kooperation vom Thalia Treffpunkt und Leben mit Behinderung Hamburg
Bitte Lächeln! (Eisenhans-Band)
Am 7. Februar um 20.30 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Ballsaal)
„Wir sind die Freaks von heute und wir haben ein Motiv. Hör uns mal zu, wir sind so wie du...!“ Acht
junge Musiker im Alter von 18 bis 24 Jahren texten und komponieren Rock- und Popsongs über Träume
und das Leben. Diese Band aus Musikern mit und ohne Behinderung steht seit 2007 regelmäßig auf der
Bühne und ist in diesem Jahr mit ihrer ersten Platte auch Guildo Horn aufgefallen. Für die Lessingtage
haben sie den ein oder anderen neuen Song angekündigt, der rund um das Festivalthema „Europa“ kreisen
wird.
Eintritt 10 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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Gastspiel München
Bayerische Theaterakademie August Everding
Schwarze Jungfrauen
von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel
Am 8. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
„Schwarze Jungfrauen“ stellt die Aussagen radikal-orthodoxer Muslimas ins Zentrum. Den weichgespülten Islam ihrer Väter lehnen sie ab und begreifen sich selbst als radikal. Dass sie sich dabei auch
noch verlieben möchten, erleichtert die Lebensplanung nicht: „Dschihad und Liebe, da wäre ich echt mal
glücklich! Zum ersten Mal in meinem Leben.“ Das deutsche Reizthema „Kopftuch“ oder das Tragen der
Burka beschäftigt die Figuren im Stück dagegen nur am Rande. Was nicht bedeutet, dass in einem
Berliner Partymädchen nicht auch eine glühende Fundamentalistin stecken kann. Oder dass die heute
Vollverschleierte nicht einst Katholikin war, für die die Mutter, aus Rücksicht auf den neuen Glauben, das
Kreuz aus dem Kinderzimmer abgenommen hat. Der Regisseur Malte C. Lachmann verlegt die
Monologe, die Feridun Zaimoglu und Günter Senkel nach Tonbandinterviews geschrieben haben, in eine
glitzernde Show, in der die Glaubenssätze und Weltbilder der „Schwarzen Jungfrauen“ auf abgeklärt
sinnliche Tanz- und Musikeinlagen treffen. Dafür wurde er im Rahmen des Körber Studios Junge Regie
mit dem Regiepreis 2012 ausgezeichnet.
Regie Malte C. Lachmann Musikalische Leitung Dean Wilmington Choreographie Daniel Feik
Dramaturgie Daphne Ebner
Ensemble Sarah Grunert, Sybille Lambrich, Charlotte Thompson, Kevin Körber, Patrick Nellessen
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit Heide Soltau (NDR Info), Feridun
Zaimoglu und dem Regisseur Malte C. Lachmann statt.
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Thalia Theater, Uraufführung
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Die Welt ist groß und Rettung lauert überall
Nach dem Roman von Ilija Trojanow
Am 9. Februar um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
Die Flucht von Alex und seiner Familie beginnt in der gesellschaftlichen Enge des kommunistischen
Bulgarien Mitte der 1960er Jahre, in einer Welt, in der individuelle Vorstellungen vom Leben keinen
Platz haben. Die Reise geht in den viel versprechenden Goldenen Westen, nach Deutschland, und endet
mit Alex, allein und depressiv in seiner Wohnung. Dann aber taucht Bai Dan auf, ein lebenskluger Magier
und Spieler, der Alex auf eine innere und äußere Reise in die Welt des Spiels und der Phantasie
mitnimmt.
„Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ erzählt von Flucht und von Grenzen, von einer Welt, an der
die einen teilhaben dürfen und andere nicht; aber mit Mut, Glück und Kreativität tun sich Schlupflöcher
auf, die es zu entdecken gilt. Ilija Trojanow, in Sofia geboren, in Kenia und Deutschland aufgewachsen,
ist als reisend Schreibender lebenslang unterwegs. Er zeigt in seinem 1996 erschienenen Debütroman, wie
das anarchische Prinzip des Spiels helfen kann, jenseits aller Systeme Begrenzungen zu überwinden und
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sich durch den Aufbruch ins Unbekannte zu befreien. Trojanow eröffnete 2010 mit seiner Rede zu einer
kosmopolitischen Kultur die ersten Lessingtage.
Regie Jette Steckel Bühne Florian Lösche Kostüme Pauline Hüners Musik Mark Badur, Ulrich Kodjo
Wendt Dramaturgie Susanne Meister
Ensemble Bruno Cathomas (Bai Dan, Taufpate), Marina Galic (Tatjana, Mutter), Mirko Kreibich (Vasko,
Vater), Jörg Pohl (Alexandar), Verena Reichhardt (Slatka, Großmutter)
Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
LESSINGTAGE 2013 IM FEBRUAR – WEITERE SPIELORTE
Gastspiel Zürich/Schweiz
Schauspielhaus Zürich
Genesis. Die Bibel, Teil I
Am 2. Januar um 18 Uhr und am 3. Januar um 17 Uhr auf Kampnagel (k6, Jarrestraße 20)
Das Buch Genesis, den ersten Teil der Bibel, ungestrichen auf die Bühne zu bringen – das hat es noch nie
gegeben. Das erste Buch Mose prägt unser europäisches Denken noch immer. Es ist die etwa 4000 Jahre
alte Geschichte einer kleinen Stammeskultur, die zwischen Mesopotamien und dem Mittelmeer
beheimatet war. Es gibt in allen Kulturen Ursprungsmythen über die Menschheit, dieser ist der
wirkungsmächtigste – bis heute. Drei Weltreligionen bekennen sich zu ihm und akzeptieren ihn als
Glaubenswahrheit: Judentum, Islam und Christentum. Das Buch Genesis erzählt vom Anfang des
Anfangs und „erfindet“ archetypische Geschichten der Menschheit: von der Erschaffung der Welt, der
Vertreibung des Menschen aus dem Paradies, von Bruderstreit und erstem Mord und den allerersten
Naturkatastrophen. Aufgehoben sind diese Geschichten in Figuren, die uns wie Abraham, Jakob und Josef
bis heute vertraut sind. Stefan Bachmann, dessen Arbeiten auch in Hamburg gut bekannt sind, macht mit
seinem Opus magnum das Erzählen zum Ereignis. Er nimmt an dem Abend den Weg vom klassischen
Erzählen der Bibel hin zu szenischen Umsetzungen der Geschichten und schließlich zu einem opulenten
Bildertheater.
Das Thalia Theater bedankt sich bei der Firma „Claytec, Baustoffe aus Lehm“ für ihre Unterstützung
Regie Stefan Bachmann Bühne Simeon Meier Kostüme Annabelle Witt Musik Max Küng
Ensemble Christian Baumbach, Timo Fakhravar, Fritz Fenne, Marek Harloff, Simon Kirsch, Niklas
Kohrt, Julia Kreusch, Michael Neuenschwander, Jörg Ratjen, Susanne-Marie Wrage
Eintritt 48 / 37 / 31 Euro / ermäßigt 9 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de und an der Abendkasse vom Kampnagel
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Fotoausstellung von Armin Smailovic
Sounds of Silence
Noch bis zum 9. Februar von 12 bis 18 Uhr in der Oberhafen-Galerie (Stockmeyerstraße 41)
Geschätzte 20.000 Frauen wurden während des Bosnienkrieges zwischen 1992 und 1995 Opfer von
Vergewaltigungen und sexueller Gewalt. Erst seit 2008 gelten Vergewaltigungen nach der Resolution des
Sicherheitsrates der Vereinten Nationen als Kriegsverbrechen. Der in Zagreb geborene Portrait- und
Reportagefotograf Armin Smailovic – den Thalia-Zuschauern als Fotograf zahlreicher Produktionen wohl
bekannt – portraitiert seit Mitte 2010 Frauen, die mit den individuellen und kollektiven Traumata des
Krieges leben müssen. Nur schwer lässt sich das Leben danach, der Umgang mit den gravierenden
körperlichen und seelischen Folgen, vorstellen. In feinfühligen, atmosphärischen Aufnahmen begleitet
Smailovic den Alltag verschiedener Frauen und zeigt so das ganze Ausmaß an Isolierung, Schmerz und
Angst. Ein Alltag zwischen psychologischer Betreuung und religiöser Andacht, zwischen Momenten der
Freude, Trauer und Zurückgezogenheit.
„Sounds of Silence“ wurde in Kooperation mit dem United Nations Population Fund durchgeführt, um die
Masse der Betroffenen und die große Dunkelziffer der unsichtbaren Opfer zu verdeutlichen. Das Thalia
Theater zeigt die Bilder während der Lessingtage in Kooperation mit der Oberhafen-Galerie.
Eintritt frei
Hamburg/Deutschland, Uraufführung
Stammtisch!
Am 3. Februar um 13 Uhr sowie am 4. und 5. Februar jeweils um 19 Uhr in der Kneipe „Zum
Silbersack“ (Silbersackstraße 9)
Man hat ihn für unzeitgemäß, dann für tot erklärt, aber die kleinste Zelle der Demokratie, der Stammtisch,
lebt. Das Theaterkollektiv rund um Franz von Strolchen baut in seiner Trilogie des Zusammenlebens,
deren erster Teil während der Lessingtage Premiere haben wird, dokufiktionale Brutstätten der
Gemeinschaft in einer der bekanntesten Kneipen Hamburgs nach, im „Zum Silbersack“ auf St. Pauli. Hier
treffen sich all jene, die gehört werden wollen. In fünf europäischen Biografien erzählt Regisseur Franz
von Strolchen von Individuen, die aus dem System gefallen sind, Menschen, die wieder von
Gemeinschaftsutopien träumen. Eine Krisenfotografin reist durch die Welt und versucht, Menschen auf
Bildern zu vereinen, ein Astronaut träumt von der Möglichkeit einer kompletten Menschenkolonie im
Weltraum, ein EU-Politiker berichtet von seinem Rücktritt und dem Neustart in seinem Kopf, eine
Gesellschafterin erzählt von ihrem bankrotten Imperium und den maroden Restzusammenhängen, ein
Vertreter bleibt auf seinen Wunderpillen sitzen. Alle diskutieren ihre Ideen zum alternativen
Zusammenleben in Europa – Ideen, die nicht selten aus einer Bierlaune heraus entstehen und für einen
unwiederholbaren Abend im Raum stehen dürfen.
Regie Franz von Strolchen Textmaterial Christian Winkler Raum Jens Burde Kostüme Katrin
Wolfermann Dramaturgie Nina Rühmeier
Es spielen Anika Baumann, Kenneth Huber, Joachim Kappl, Cathrin Romeis, Florian Tröbinger
Eine Franz von Strolchen Produktion in Kooperation mit dem Thalia Theater Hamburg, gefördert durch
die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.
Mit freundlicher Unterstützung des „Silbersacks“.
Eintritt 12 Euro | Karten 040.32 81 44 44 / thalia-theater.de und an der Abendkasse vom „Silbersack“
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LESSINGTAGE 2013 IM FEBRUAR – NACHTASYL
Konzert
Lazyblood
Am 1. Februar um 21 Uhr in der Theaterbar Nachtasyl
Erna Omarsdottir, die als Tänzerin und Choreografin schon mit internationalen Größen wie „Les Ballets C
de la B“ und Jan Fabre zusammenarbeitete, steht für mehrfach ausgezeichnete Performance-Kunst und
verbindet in ihrem sound- und bilderstarken Konzert, bei dem sie gemeinsam mit Vladimar Johannson auf
der Bühne steht, physische Elemente mit Heavy-Metal-Musik zu einer Art Electro-Metal-Oper. In einer
Black-Yoga-Screaming-Box kann jeder seinen persönlichen Befreiungsschrei vorab beisteuern.
Eintritt 10 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Poetry Slam
i, Slam – Poetry Slam oder was?
Konzept Younes Al-Amayra & Youssef Adlah
Am 3. Februar um 20.30 Uhr in der Theaterbar Nachtasyl
Einen Abend lang duftete es während der letzten Lessingtage unterm Thaliadach nach Dattelsaft und Tee
mit Kardamom. Dazu viele bunte Kopftücher gutgelaunter Mädchen in eng besetzten Reihen und gleich
zu Beginn ein Hamburger Imam auf dem kleinen Podest: Wie einige andere war er Vortragender eines
Poetry Slams der besonderen Art, dem „i,Slam“. Man wollte eine „Dichterschlacht“, bei der junge
Muslime sich sowohl zum Geschehen in Deutschland als auch zu Ereignissen weltweit in lyrischen
Texten äußern können. Auch zu den diesjährigen Lessingtagen müssen die Texte wieder mit islamischen
Werten vereinbar sein und Toleranz gegenüber anderen Religionen wahren – das Ganze innerhalb von
jeweils 6 Minuten.
Eintritt 6 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Konzert
Bernadette La Hengst
Am 7. Februar um 22 Uhr in der Theaterbar Nachtasyl
„Integrier mich, Baby!“ heißt ihr Theaterabend im Thalia in der Gaußstraße. Genauso heißt jetzt auch ihre
neue Platte, die soeben auf den Markt gekommen ist und viele Gäste undogmatisch in ElektrosoulMariachi-Chansons-Cumbia-Disko-Sounds integriert. Und das auf vor allem „weibliche“ Art und Weise,
denn unter den Gästen, die sie in ihren neuen Songs präsentiert, gibt es nur einen Hahn im Korb: Rocko
Schamoni.
Eintritt 10 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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Konzert
Artwon Artown Artnow
Am 9. Februar um 21 Uhr in der Theaterbar Nachtasyl
Fuck You Silence. Dieser Labelname ist kurzum das, was den geradlinigen, unangepassten Gitarrensound
von „ARTWON ARTOWN ARTNOW“ beschreibt. Yoko Suno (Gesang, Gitarre), Till Gavaller
(Schlagzeug) und Maziar Yazdkhasti (Bass) beschreiten die Grenze zwischen Alternative-Rock und
Fluxus-Kunst, um ihre Vision von zeitgenössischer Musik zu erfinden. Das macht nicht nur Krach,
sondern auch jede Menge Spaß. Wir freuen uns besonders über die brandneuen Songs ihres jüngsten
Albums „Noise Romance“.
Eintritt 10 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
LESSINGTAGE 2013 IM FEBRUAR – STADTFÜHRUNGEN
Stadtführung 1: Mit Lessing rund um den Gänsemarkt
Am 3. Februar um 15 Uhr
Treffpunkt: Lessing-Denkmal auf dem Gänsemarkt
Stoisch sitzt Gotthold Ephraim Lessing seit 1881 auf dem Gänsemarkt und blickt auf den ehemaligen
Standort „seines“ Theaters. Wer war Lessing eigentlich? Auf diesem literarischen Rundgang treffen Sie
neben Lessing auch auf eine große Anzahl seiner Hamburger Freunde, darunter Mathias Claudius und
Lessings spätere Ehefrau Eva König.
Stadtführung 2: Lessing und die Aufklärung in Altona
Am 9. Februar um 11 Uhr
Treffpunkt: Apotheke an der Ecke Holstenstraße/Königstraße
Altona erblickte schon früh das Licht der Aufklärung – nicht ganz unbeteiligt daran: Lessing und sein
Freund Johann Friedrich Struensee. Dank ihm und seinem Arztfreund Hartog Gerson wurde auch die
arme und jüdische Bevölkerung mit medizinischer Hilfe versorgt. Die gelegentlichen Treffen der drei und
ihr fruchtbarer Austausch entwickelten ein neues Denken. Wir erinnern auch an Altonas reiches
Theaterleben.
Stadtführung 3: Mit Lessing durch die Speicherstadt
Am 3. und 6. Februar jeweils um 11 Uhr
Treffpunkt: Katharinenkirche (Turmportal)
Vor dem Bau der Speicherstadt lebten auf Brook und Wandrahmen über 20.000 Menschen – einer von
ihnen war Gotthold Ephraim Lessing. Auch Johann Melchior Goeze lebte hier, der streitbarer Hauptpastor
der Katharinenkirche, der sich mit Lessing und mit anderen Hamburger Literaten überwarf. Was führte
eigentlich zu dem Zerwürfnis?
Alle Rundgänge werden durchgeführt von dem Stadtführer Michael Grill.
Eintritt 10 Euro / ermäßigt 8 Euro
Karten nur im Vorverkauf an der Thalia Tageskasse
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LESSINGTAGE 2013 IM FEBRUAR – THALIA TREFFPUNKT/THALIA UND SCHULE
Kunstaktion
EUtopien 2013
von und mit Hamburger Schülergruppen (Jg. 1–13)
noch bis 9. Februar im Mittelrangfoyer des Thalia Theaters
Kinder und Jugendliche gestalten zum Thema „Wünsche und Utopien für Europa“ das Innenleben von
durchsichtigen Glaskugeln. Während der Festivaltage entsteht aus diesen vielen Euro-Kugeln im
Mittelrangfoyer eine gemeinsame Kunst-Installation, eine riesige, von Tag zu Tag wachsende Wolke, die
die Vielfältigkeit der Euro-Visionen von Hamburger Schülerinnen und Schülern zeigt.
Idee Ute Radler, Sibylle Wallum
Eintritt frei
Klassenzimmerstück
Chica Chica
von Maarten Bakker
Schülervorstellungen am 5. Februar um 10 Uhr, 12 Uhr sowie 19 Uhr im Thalia in der Gaußstraße
(Garage)
Tess und Imra, beide 15, kommen neu in die Klasse. Tess ist Deutsche, hat ein loses Mundwerk und einen
Freund. Imra ist Türkin, trägt ein Kopftuch und hat eine eigene Meinung. Schnell geraten sie in Streit:
über die Kopftuchfrage, über Jungs, über Ausgrenzung, über Glauben und über den ersten Sex. Dabei
kommen sich die beiden trotz aller Unterschiede immer näher...
Regie Susanne Schwarz
Ensemble Nisan Arikan und Alena Oellerich
Eintritt 12 Euro / ermäßigt 9 Euro
Gruppenkarten für Schüler je 6,50 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
Performance
Euro-Stücke
Am 5. Februar um 18 Uhr an verschiedenen Orten im Thalia Theater
Schüler- und Jugendgruppen zeigen unterwegs vom Eingangsfoyer bis ins Nachtasyl des Thalia Theaters
kurze Stücke, Szenenfolgen und Performances, die sich mit der Idee ‚Europa’ und ihren Krisen sowie mit
der Begegnung der verschiedenen Kulturen und Religionen beschäftigen.
Konzept Herbert Enge
Eintritt 9 Euro / ermäßigt 7 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
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21. Seite
Extremer als Extrem
Ein Projekt der Thalia Treffpunkt Jugend-Performance-Gruppe
Am 6. Februar um 19 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Garage)
Hinterfragen von privaten, sozialen und gesellschaftlichen Codes zum Thema Extremismus. Mithilfe
eigener und fremder Texte untersuchen Jugendliche ihr kulturelles und soziales Umfeld, finden mit
Musik, Tanz und (Körper-)Sprache Wege, diese Fragmente zu einer Performance zusammen zu setzen.
Leitung Alina Gregor
Eintritt 9 Euro / ermäßigt 7 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
THALIA TREFFPUNKT/THALIA UND SCHULE IM FEBRUAR
Klassenzimmerstück ab Klasse 8
Das ist Esther
von Christiane Richers
Ein Stück zu einer jüdischen Geschichte aus Hamburg und New York
Am 11. Februar um 19 Uhr sowie am 22. Februar um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr im Dr. AlbertoJonas-Haus, Karolinenstraße 35, 20357 Hamburg
Die 17-jährige Mary Ann erzählt von ihrer Großmutter Esther und von sich und blättert Bruchstücke der
Erinnerung auf. Im Gepäck: Fotos und O-Töne, die die Stationen des Lebens der Holocaust-Überlebenden
Esther Bauer dokumentieren. Von der behüteten Kindheit in Eppendorf, dem Beginn der Nazi-Herrschaft,
über die Deportation ins Ghetto Theresienstadt und in das KZ Auschwitz, von der Befreiung in
Mauthausen bis zur Emigration nach New York und den Aufbau einer neuen Existenz. Das Stück erzählt
vom Glück des Überlebens. Es thematisiert darüber hinaus den Tod der nahezu letzten Zeitzeugen auf
einer sehr persönlichen Ebene. – Nach dem großen Erfolg des Stückes an Hamburger Schulen spielen wir
die Inszenierung aufgrund zahlreicher Nachfragen jetzt auch für Schülergruppen in Vormittagsvorstellungen regelmäßig in einem Klassenraum der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, der heutigen
Gedenk- und Bildungsstätte Israelitischen Töchterschule bei der Hamburg Messe. In dieser Schule
verbrachte Esther Bauer ihre Schulzeit; das Gebäude trägt mittlerweile den Namen des letzten Schulleiters
dieser Schule Dr. Alberto Jonas, dem Vater von Esther Bauer geb. Jonas, der im Ghetto Theresienstadt
1942 umgekommen ist.
Regie Katja Langenbach. Neu eingerichtet von Herbert Enge und Christina Fritsch
Es spielt Florentine Weihe
Karten 040. 32 81 44 44
Eintritt 12 Euro / ermäßigt 9 Euro. Schülergruppen pro Person 6,50 Euro.
„Das ist Esther“ ist weiterhin auch für Schulen buchbar, gespielt wird dann in einem Klassenzimmer.
Dauer ca. zwei Schulstunden (inkl. einem Gespräch). Buchung unter: [email protected] ,
Infos unter 040.32 81 41 39
Pressemitteilung
22. Seite
Thalia Treffpunkt: Zwischenspiel. Arbeitstreffen der Theatergruppen
Am 10. Februar um 15 Uhr im Thalia Gaußstraße
Bei dem Arbeitstreffen der Thalia Treffpunkt Theatergruppen und Workshops werden Ideen,
Improvisationen, fertige Szenen und Stückausschnitte vorgestellt. Sechsmal Theater mit Jugendlichen und
jungen Leuten, dreimal Theater mit allen. Mit insgesamt ca. 150 Mitwirkenden. Zu sehen sind
Ausschnitte aus der Probenarbeit der Theaterprojekte, die noch in dieser Spielzeit bis Juni 2013 ihre
Inszenierungen und Performances im Thalia in der Gaußstraße und an anderen Spielorten in Hamburg
zeigen werden. Dauer: Zwei Stunden 30 Minuten. Eine Pause. Im Anschluss findet ein Fachgespräch statt.
Eintritt 9 Euro / ermäßigt 7 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de
6. Lehrer-Lounge im Februar 2013
Stücke und Stoffe für Schulen – Die Thalia Dramaturgie und Theaterpädagogik im Gespräch mit
Lehrerinnen und Lehrern
Am 18. Februar um 17.30 Uhr im Nachtasyl
Junge Menschen für Theater zu begeistern, gehört zu unseren Aufgaben. Wir stellen uns immer wieder
der Herausforderung, Themen und Stoffe zu finden, die ein junges Publikum interessieren und
bestimmten Aspekten der Spielplangestaltung des Thalia Theaters entsprechen. In unserer FebruarLehrer-Lounge möchten wir mit Lehrern ins Gespräch kommen über Themen und Stoffe des Spielplans.
Die Thalia-Chefdramaturgin Beate Heine und die Theaterpädagogen werden Überlegungen zu jungen
Stoffen aufzeigen und berichten, was sie an diesen Stücken und Themen interessiert. Welche Schwierigkeiten bringt die Wahl solcher Stoffe mit sich und welche Kriterien sollten sie erfüllen? Was ist in diesem
Zusammenhang uns Theatermachern wichtig, welche Notwendigkeiten ergeben sich aus dem schulischen
Kontext für Pädagogen und für Schülergruppen? Und worauf haben eigentlich von sich aus Jugendliche
Lust und worauf müssen sie Lust haben?
Anmeldungen bitte unter 040.32 81 41 39 oder [email protected] | Eintritt frei.
NACHTASYL IM FEBRUAR
Schöner Scheitern #7: Julian Greis ist Maria Stuart
Am 12. Februar um 20.30 Uhr Eintritt Euro 6
Ein Schauspieler. Eine Rolle. Eine Stunde Zeit. Das Timing ist elend. Die Figurenführung nicht
vorhanden. Die Situation lächerlich. Eine Handlung nicht zu erkennen. Die Sprachbehandlung – welche
Sprache? Die Körpersprache angelehnt an Bernd das Brot und Komik ausschließlich unfreiwillig. Ein
Monolog als Möglichkeit des Schauspielers zu reifen, zu wachsen, zu funkeln wie ein Diamant im
Sonnen- respektive Rampenlicht? Es könnte so schön sein. Aber das ist es nicht. Im Nachtasyl scheitert
jeden Monat ein todesmutiger Schauspieler aus dem Ensemble an einem wirklich großen Monolog: In
diesem Monat wagt Julian Greis das Scheitern, diesmal an der großen Maria Stuart, wenn es wieder heißt:
Auf ins Nachtasyl, wenn Verheben zur olympischen Disziplin und Schadenfreude zum einzig
verlässlichen Leitmotiv wird.
Mit Julian Greis Einrichtung Anton Kurt Krause Ausstattung Sibylle Wallum
Pressemitteilung
23. Seite
Konzert: My Darkest Star
Am 15. Februar um 22.30 Uhr Eintritt Euro 15 über tickets.de
Felix Knopp (voc), Marco Schmedtje (g), Dirk Ritz (b) und Dog Kessler (dr) in Rockbesetzung auf einer
Reise durch das Songmaterial von Depeche Mode.
Club: the Hip Cat Club
Am 16. Februar um 23 Uhr Eintritt Euro 6, Kein VVK!
Die Bibel: Victoria Trauttmansdorff liest das Buch Judit, im Anschluss Publikumsgespräch mit
Pfarrer Johannes Pricker.
Am 17. Februar um 15.30 Uhr Eintritt frei – Spenden erbeten
Anmeldung: 040 / 36 95 20 oder [email protected]
Die Bibel gehört zu den großen Grundtexten unserer Kultur. Sie erzählt von Schicksalen, von Sackgassen,
von unerwarteten Auswegen – und von der Erfahrung, Gott in den unterschiedlichsten Situationen zu
erleben. Die Bibel ist kein abstraktes Lehrbuch über Gott, sondern sie bezeugt auf spannende Weise, wie
Menschen und Generationen ihr Leben und ihre Erfahrungen im Licht Gottes erzählt haben. Im Rahmen
unserer neuen Reihe lesen bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler des Thalia Theaters einige große
Texte der Bibel. Im Anschluss werden diese kommentiert und interpretiert, um schließlich das Publikum
zu einem Gespräch über das Gehörte einzuladen.
Stolpersteine: Aufmerken und Gedenken
Gunter Demning (Bildhauer) & Peter Hess im Gespräch mit Joachim Lux
Am 20. Februar um 20 Uhr Eintritt Euro 6
„Es geht alles kopfüber, es geht alles entzwei; erst fliegt Adolf Hitler, dann seine Partei“, so sang die
Thalia-Schauspielerin Hanne Mertens in geselliger Runde die damals kursierende Spott-Version des
Schlagers „Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei“. Aktenkundig waren von ihr bereits verschiedene
Äußerungen und Spotteleien gegen NS-Bonzen. Sie wurde verraten, im Februar 1945 abtransportiert und
wegen „Wehrkraftzersetzung“ im April, kurz vor Kriegsende, ermordet. Ihr zum Gedenken wurde 2007
vor dem Thalia Theater von dem Gründer der Aktion, dem Bildhauer Gunter Demning, ein „Stolperstein“
gelegt, den 2.000sten seit Beginn der Initiative. Gemeinsam mit dem Kunstsammler Peter Hess führt er
die Denkmal-Aktionen in Hamburg, inzwischen auch in vielen anderen Städten und Ländern, durch.
Die Stolpersteine für Esther Bauers Eltern sind vor ihrem letzten Wohnort, im Woldsenweg eingelassen.
„Das ist Esther“ heißt auch das Thalia Klassenzimmerstück von Christiane Richers, das sich mit dem
Schicksal der von den Nazis deportierten Jüdin Esther Bauer beschäftigt. Das Stück gastiert jetzt auch im
Dr. Alberto-Jonas-Haus (Infos: Telefon 040.32 81 4.139). Im Gespräch mit dem Thalia-Intendanten
Joachim Lux berichten Gunter Demnig und Peter Hess über ihre Arbeit, die Schauspieler Franziska
Hartmann und Tilo Werner lesen Texte aus und zu den Biografien der Deportierten.
Blind Date von Theo van Gogh
Am 21. Februar um 20.30 Uhr Eintritt Euro 20/9
Kann man seine Vergangenheit hinter sich lassen? Alles neu beginnen? Im Dunkel einer Bar eine neue
Identität überstreifen? Und wenn man alte Muster verlässt, hat dann die Liebe eine Chance, weil man sich
neu begegnet? Hat eine neue Persönlichkeit andere Möglichkeiten und Freiheiten? In Blind Date, nach
dem Film des umstrittenen Filmemachers Theo van Gogh, der 2004 in Amsterdam auf offener Straße
ermordet wurde, verstrickt sich ein Paar in ein riskantes Beziehungsspiel.
Es spielen Bernd Grawert, Oda Thormeyer
Regie Alia Luque Bühne Christoph Rufer Dramaturgie Annika Stadler
Pressemitteilung
24. Seite
Ende der Nüchternheit: Satyr und Alltag #1
Am 22. Februar um 20.30 Uhr Eintritt Euro 10/8
Das Nachtasyl als Gärkübel: Bar und Theater, die Grenzen sind flüssig.
Performer behaupten, Weine zu sein, die Weinbar ist gut bestückt. Die perfekte Bühne für die
Dekonstruktion unserer Alltagsmythen – mit Wein: Weinfeste als Gründungsmythos des Theaters, Wein
als gezüchtete Pflanze in der europäischen Kulturgeschichte, als Zwitterwesen und modernes LifestyleProdukt, als Charakterdarsteller im Theater der Märkte, als Stoff für Rausch und Etikette. Wein wird zur
flüssigen Projektionsfläche für eine groteske Spiegelung unserer Gesellschaft, zum Impuls für
Schauspieler und Musiker. Energiegeladene, rau skizzierte Szenen, fröhliche Diskurskaskaden, festliche
Atmosphären und ausgewählte Getränke bilden den Auftakt des Gelages.
WEINKÖRPER sind Theatermacher aus Berlin. In ungewöhnlichen Aufführungssituationen schaffen sie
Abende aus Reflexion und Hedonismus. Im Februar produzieren sie zum ersten Mal fürs Nachtasyl.
Text & Regie Heiko Michels Ausstattung Isabelle Keldany Dramaturgie Fabian Larsson
Mit Caroline du Bled, Ina Jaich, Martin Heesch.
Mehr Informationen unter www.weinkoerper.de
KonzertZentrale: Po(u)r Brel!
Am 27. Februars um 19.30 Uhr. Eintritt 20 Euro / ermäßigt 9 Euro
Hommage an Jacques Brel. Eine Tour de chant wird Kammerspiel: Alexander Simon ist Jacques Brel. Ein
Monolog unterbrochen von Brels brillanten Bühnenchansons.
Idee und Konzept Merlin Ausstattung Oliver Helf
tv terra π mit Didi Bockham
Am 28. Februar um 20.30 Uhr Eintritt Euro 6
Science meets fiction # 5: Thomas Niehaus als Didi Bockham in seiner eigenen Show, in welcher der
selbsternannte Moderator und Hobbyspezialist mit wissenschaftlichem Eifer eigentlich dem Faszinosum
der ominösen Zahl Pi und allem Unendlichen und Irrealen nachspüren will. Doch den seltsamen Anrufern,
die in seine Sendung durchgestellt werden, brennen ganz andere Fragen auf der Seele... Im Februar gibt es
den fünften Impro-Abend mit Thomas Niehaus, einem Überraschungsgast aus dem Ensemble und den
geheimen Seelenproblemen bekannter Figuren der Dramenwelt.
Mit Thomas Niehaus und Ensemble von Thilo von Quast, Sibylle Wallum, Ute Radler
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