FAKULTÄT FÜR PHYSIK, Praktikum für Nebenfächler Versuch 39 Raum F1-06 Transformator Aufgaben: (1.) Der Cosinus des Phasenwinkels φ zwischen Strom und Spannung im Primärkreis eines Transformators ist in Abhängigkeit von der abgegebenen Leistung zu messen. (2.) Der Wirkungsgrad η ist als Funktion der abgegebenen Leistung zu bestimmen. Abb.1: Die an den Widerständen anliegenden Spannungen werden im Text mit den gleichen Indizes bezeichnet. Abb.2 Grundlagen: 2 Da die Primärspule eines Transformators ein induktiver Widerstand Z L = R L2 + (ϖ ⋅ L ) ist, eilt die Spannung U L dem Strom I L um einen Phasenwinkel 0< ϕ <π/2 voraus. Zur Messung der Phasenverschiebung ϕ dient die in Abb. 1 gezeigte Brückenschaltung. Da nur im oberen Bereich eine Phasenverschiebung auftritt, läßt sich die Brücke nicht auf Null - sondern nur auf eine endliche Minimalspannung U min abgleichen. Um ϕ aus U min zu ermitteln, werden die Teilspannungen U 1 und U x in der komplexen Zahlenebene dargestellt (Abb.2). Anmerkung: Die Spannungen sind mit den gleichen Indizes wie die Widerstände bezeichnet. U 1 = U 01 ⋅ cos ϖt (1) U x = U 0 x {cos(ϖt + ϕ ) + i ⋅ sin (ϖt + ϕ )} Wegen R x << RL ist die Phasenverschiebung ϕ nahezu konstant. Der Betrag (Länge) von U x wird durch R x bestimmt. Die (vektorielle) Differenz der Teilspannungen U x und U 1 läßt sich am Brückeninstrument ablesen. Durch verändern von R x kann diese Differenzspannung auf ihren kleinsten Wert U min gebracht werden. Der Betrag von U min entspricht der Länge des in Abb.2 mit U min bezeichneten Lotes auf U x . Aus dem durch U 1 , U x ( U min ) und U min gebildeten rechtwinkligen Dreieck entnimmt man die Beziehungen U sin ϕ = min U1 U und cos ϕ = 1 − min U1 2 . (2) Der Wirkungsgrad des Transformators ist definiert durch η= Ns , NP wobei N s = U s ⋅ I s = I s2 ⋅ R s die am Belastungswiderstand Rs abgegebene und N p = U p ⋅ I p ⋅ cos ϕ die dem Transformator zugeführte Wirkleistung ist. Durchführung: Für jeden Wert von Rs sind I p , I s und (durch verändern von R x ) U min zu bestimmen. U 1 kann bei R x = 0 abgelesen werden. Das soll unmittelbar vor und nach jeder Bestimmung von U min erfolgen. Sind diese beiden Werte von U 1 nicht gleich (Netzspannungsschwankungen), so muß die Messung wiederholt werden. Liegt U min nahe bei U 1 , ist U min sehr genau abzulesen, damit sich cos ϕ zuverlässig aus (2) berechnen läßt. Bei der Bestimmung von I p und I s soll R x = 0 sein, damit U p = U 0 . Für Rs können durch folgende Schaltungen der fünf Widerstände von je 500Ω die angegebenen, neun verschiedenen Werte gewählt werden: ∞ 500Ω 1000Ω 2000Ω 250Ω 333,3Ω 750Ω 200Ω 143Ω 100Ω Die gemessenen und berechneten Werte sind zu tabellieren und danach cos ϕ und η über N s aufzutragen. Angaben: R1 = 86,5Ω ; R2 = 3,33kΩ Literatur: Gerthsen-Kneser-Vogel, Lehrbuch der Physik; W. Westphal, Lehrbuch der Physik. ________________ Version: Juni 15 -2-