Forum Modernes Theater Schriftenreihe l Band 40 Christine Laudahn Zwischen Postdramatik und Dramatik Roland Schimmelpfennigs Raumentwürfe Zwischen Postdramatik und Dramatik Forum Modernes Theater Schriftenreihe l Band 40 begründet von Günter Ahrends (Bochum) herausgegeben von Christopher Balme (München) Christine Laudahn Zwischen Postdramatik und Dramatik Roland Schimmelpfennigs Raumentwürfe Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Titelfoto © Jean-Paul Raabe / picturesberlin Dissertation der Ludwig-Maximilians-Universität München Gedruckt mit Unterstützung des Oskar-Karl-Forster-Stipendiums der Ludwig-MaximiliansUniversität München. © 2012 · Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem und säurefreiem Werkdruckpapier. Internet: http://www.narr.de E-Mail: [email protected] Printed in Germany ISSN 0935-0012 ISBN 978-3-8233-6730-7 In liebevoller Erinnerung meiner Großmutter Frau Dr. Maria Keimer Inhaltsverzeichnis Einleitung – Zwischen Postdramatik und Dramatik .......... 11 1. Methodische Vorüberlegungen ................................................. 17 1.1. Zum Forschungsgegenstand ......................................................... 17 1.2. Zur Forschungsrelevanz ................................................................. 19 1.3. Zur Verwandtschaft von Postmoderne und Postdramatik .............................................................................. 23 1.4. Zur Forschungslage .......................................................................... 27 1.4.1. Kritische Stimmen und Forschungsansätze in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts ............................ 27 1.4.2. Der Forschungsstand zu Beginn des 21. Jahrhunderts .......... 34 1.4.3. Zum Stand der Schimmelpfennig-Forschung ......................... 47 1.5. Bachtins Chronotopostheorie und ihre Bedeutung für die Dramenanalyse .................................................................... 53 1.6. Zur Methode ........................................................................................ 56 1.7. Exkurs: Der spatial turn – Die Wende zum Raum Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts ...................... 61 2. Struktur und Präsentation des Raumes ................................ 68 2.1. Raumkonzeption ................................................................................ 69 2.2. Raumkonstituierende Funktionen von Haupt- und Nebentext .............................................................................................. 70 2.3. Offene und geschlossene Raumstruktur .................................. 79 2.4. Semantisierung des Raumes.......................................................... 82 2.4.1. Opposition von oben und unten ............................................... 84 2.4.2. Opposition von innen und außen ............................................. 92 2.4.3. Opposition von nah und fern .................................................. 100 2.5. Schauplatztypen und ihre Sinnfunktion................................. 104 2.5.1. Der private Wohnraum ............................................................ 105 7 2.5.2. 2.5.3. 2.5.4. 2.5.5. 2.6. Das Hotel.................................................................................... Der Arbeitsplatz ........................................................................ Die Straße ................................................................................... Der Naturraum.......................................................................... 113 115 120 124 Fazit der räumlichen Strukturanalyse ..................................... 130 3. Struktur und Präsentation der Zeit ........................................ 135 3.1. Zeitkonzeption .................................................................................. 135 3.2. Zeitliche Sukzession ....................................................................... 141 3.3. Verfahren zur Aufhebung der zeitlichen Sukzession........ 151 3.3.1. Zeitliche Simultaneität ............................................................. 151 3.3.2. Dekonstruktion der zeitlichen Chronologie .......................... 156 3.3.3. Epische Erzählmittel und das Spiel im Spiel ......................... 162 3.4. Semantisierung der Zeit ................................................................ 182 3.4.1. Semantischer Gehalt zyklischer Zeitstrukturen.................... 182 3.4.2. Semantisierung von Vergangenheit und Zukunft................ 187 3.5. Fazit der zeitlichen Strukturanalyse ......................................... 195 4. Chronotopische Strukturen ........................................................ 199 4.1. Handlungsbedingte Sinnkonstitutionen von Raum und Zeit ............................................................................................... 199 4.2. Chronotopos der Begegnung ...................................................... 202 4.3. Chronotopos der Liebesidylle..................................................... 213 4.4. Chronotopos der Krise und des Wendepunkts ................... 226 4.5. Chronotopos der ländlichen Welt ............................................. 236 4.6. Fazit der Chronotoposanalyse .................................................... 243 5. Schimmelpfennigs Raumentwürfe in der szenischen Realisierung ............................................................... 247 5.1. Zum Zusammenspiel von modalem und medialem Raum ............................................................................... 247 5.2. Der goldene Drache ........................................................................ 250 8 5.3. Hier und Jetzt .................................................................................... 257 5.4. Das Reich der Tiere ......................................................................... 263 5.5. Ende und Anfang............................................................................. 271 5.6. Besuch bei dem Vater ..................................................................... 283 5.7. Auf der Greifswalder Straße ....................................................... 290 5.8. Die Frau von früher ........................................................................ 296 5.9. Vorher/Nachher .............................................................................. 305 5.10. Die arabische Nacht ........................................................................ 314 5.11. Push Up 1-3 ........................................................................................ 324 5.12. Vor langer Zeit im Mai .................................................................. 332 5.13. Aus den Städten in die Wälder, aus den Wäldern in die Städte........................................................................................ 339 5.14. Keine Arbeit für die junge Frau im Frühlingskleid ............ 347 5.15. Fazit der Inszenierungsanalysen ............................................... 352 6. Schlussbetrachtung .......................................................................... 356 Literaturverzeichnis............................................................................... 367 Primär- und Sekundärliteratur .............................................................. 367 Literaturangaben zu den Stücken des Textkorpus ......................... 376 Interviews ....................................................................................................... 377 Gedächtnisprotokolle ................................................................................. 378 Internetseiten ................................................................................................. 378 Anhang .......................................................................................................... 381 Abkürzungsverzeichnis der Stücke...................................................... 381 Uraufführungsdaten der Stücke ............................................................ 382 Weiterführende Literatur zu den Stücken des Untersuchungszeitraums 1996-2010 .................................................... 386 Danksagung ................................................................................................... 395 9 Einleitung – Zwischen Postdramatik und Dramatik Aber Theater ist nie abstrakt, das Thema des Theaters ist der Mensch, das Individuum. Roland Schimmelpfennig1 Ein flüchtiger Blick in zeitgenössische Theaterzeitschriften wie „Theater heute“, „Theater der Zeit“ oder „Die deutsche Bühne“ genügt, um eine Trendwende in der deutschen Gegenwartsdramatik auszumachen. In den Beschreibungen der neuen Stücke von Autoren wie Roland Schimmelpfennig, Moritz Rinke, Dea Loher, Lutz Hübner, Martin Heckmanns, Anja Hilling, Händl Klaus, Marius von Mayenburg und Andreas Marber liest man von Helden, Handlungen, Geschichten, Katastrophen und Konflikten. Zeitgenössische Theatertexte, so scheint es, lassen die strukturellen Merkmale der traditionellen, mimetisch-fiktionalen Dramenform wieder auferstehen, zu denen neben Figuren und Handlung auch der Dialog und eine eindeutige, konventionelle Raum- und Zeitgestaltung gehören.2 Im Gegensatz zu jenen Autoren, die mit der mimetischen Tradition brechen und eine Erneuerung des Theaters anstreben, spricht eine bedeutende Anzahl zeitgenössischer Dramatiker mit ihren Stücken ein neuerliches Bekenntnis zur repräsentationalen Ästhetik aus. Folglich können diese Theatertexte nicht mit dem von Andrzej Wirth 1987 eingeführten und von Hans-Thies Lehmann Ende der 90er Jahre ästhetisch untermauerten Begriff der Postdramatik beschrieben werden.3 Denn trotz postdramatischer Fär1 2 3 „Theater ist immer Eskalation“. Roland Schimmelpfennig im Gespräch mit Uwe B. Carstensen und Friederike Emmerling. In: Roland Schimmelpfennig: Trilogie der Tiere. Stücke. Hg. von Uwe B. Carstensen und Stefanie von Lieven. Frankfurt/M. 2007, S. 229-243, 231. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich lässt sich seit den neunziger Jahren eine Rückbesinnung auf die traditionellen Dramenelemente Figur, Handlung und Dialog beobachten. Vgl.: Patrice Pavis: Vorzeitiger Überblick oder vorläufige Schließung wegen Inventur zum Ende des Jahrhunderts. In: Joachim Fiebach (Hg.): Theater der Welt – Theater der Zeit. Arbeitsbuch Theater der Zeit. Berlin 1999, S. 2935. Pavis zieht anlässlich des Festivals „Theater der Welt“ 1999 in Berlin Bilanz und konstatiert in Bezug auf das französische Theater die Rückkehr von Dialog und Figur. In seinem Aufsatz „Realität auf dem Theater als ästhetische Utopie oder: Wandlungen des Theaters im Umfeld der Medien“ aus dem Jahr 1987 beschreibt Andrzej Wirth die formale Verwandlung des Theaters im Zuge der globalen Medialisierung. 11 bungen und Einschläge vertrauen sie dem dramatischen4 Bauprinzip. In Abgrenzung zu Hans-Thies Lehmann, der in seinem viel rezipierten Buch „Postdramatisches Theater“ die Abkehr von der Tradition des Sprechtheaters nachweist, untersucht die vorliegende Arbeit die sich vollziehende Rückbesinnung auf diese Tradition. Während Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein Großteil der Theaterproduktion als postdramatisch beschrieben werden konnte und die Theorie des postdramatischen Theaters in dieser Zeit zum ästhetischen Maßstab avancierte, ist die Situation heute, zehn Jahre nach dem Erscheinen von Lehmanns Buch, eine andere. Es muss daher vielmehr von einem bedeutenden Sektor des „postpostdramatischen“ oder auch „neodramatischen“ Theaters gesprochen werden. Dies belegen die dramatischen Entwürfe junger zeitgenössischer Autoren wie Roland Schimmelpfennig. Die konstatierte Rückbesinnung auf die dramatische Form und die damit verbundene „Wiederkehr des Textes“ bedeuten jedoch nicht die Rückkehr von geschlossenen Fabeln und linear erzählten Geschichten,5 die sich durch die Alleinherrschaft des Dialogs auszeichnen. Vielmehr finden narrative Elemente Einzug in die Werke zeitgenössischer Dramatiker, eine Entwicklung, die Peter Szondi schon 1956 in seiner „Theorie des modernen Dramas“6 festhält. Da es sich bei den neuen Theatertexten folglich nicht um Dramen im engeren traditionellen Sinne handelt, lässt sich ihr Wesen nicht mit einem der normierten Dramenbegriffe erfassen, die den Dialog als die 4 5 6 12 Die als Reaktion auf die elektronischen Entwicklungen entstandenen neuen theatralen Formen der Soundcollage, der Sprechoper und des Tanztheaters, die sich von der Dominanz des Sprechtheaters befreiten, bezeichnet er als postdramatisch (In: Gießener Universitätsblätter 2. Gießen 1987, S. 83-91). Hans-Thies Lehmann griff Wirths Begrifflichkeit 1999 in seiner einflussreichen Ästhetik zum postdramatischen Theater auf und lieferte der Theaterwissenschaft damit ein neues theoretisches Standardwerk. Vgl. Hans-Thies Lehmann: Postdramatisches Theater. Frankfurt/M. 1999. Das Adjektiv „dramatisch“ wird im Folgenden als Gegenbegriff zu Lehmanns Begriff des Postdramatischen verwendet. Es bezeichnet ein mimetisch-fiktionales, repräsentationales Theater, das den Text als bedeutenden Bestandteil des Theaterprozesses betrachtet und die von Lehmann abgesetzten Kategorien Drama, Handlung und Nachahmung retabliert. Es ist folglich nicht im Sinne einer normativen Gattungstheorie zu verstehen. Franziska Schößler: Albert Ostermaier – Medienkriege und der Kampf um Deutungshoheit. In: Heinz Ludwig Arnold, Christian Davidowski (Hgg.): Theater fürs 21. Jahrhundert. Text+Kritik Sonderband. München 2004, S. 81-100, 81. Vgl. Sabine Sörgel: Realismus-Variationen. Themen und Tendenzen des Gegenwartstheaters zwischen Glamour, neuer Bürgerlichkeit und Dokumentarismus. In: Friedemann Kreuder, Sabine Sörgel (Hgg.): Theater seit den 1990er Jahren. Der europäische Autorenboom im kulturpolitischen Kontext. Tübingen 2008, S. 111-124, 121. Peter Szondi: Theorie des modernen Dramas. Frankfurt/M. 1959. Grundform des Dramas betrachten.7 Den folgenden Ausführungen wird daher der Poschmannsche Dramenbegriff zugrunde gelegt. Poschmann definiert Drama als „die Darstellung einer sich in Raum und Zeit erstreckenden Geschichte von Figuren, und damit als repräsentational-fiktionale Gattung.“8 Die Begriffe der Figuration und der Narration stellen für sie die wesentlichen Strukturmerkmale des Dramas dar.9 Der Rückgriff auf diesen offeneren Dramenbegriff täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass es an präzisen Beschreibungskategorien fehlt, um die neue, häufig anekdotische, situative Art des Geschichtenerzählens junger Autoren zu charakterisieren. Die Distanzierung der jungen Theaterautoren von den postdramatischen Errungenschaften kann parallel gesetzt werden mit einer in den Geisteswissenschaften in den letzten Jahren stärker werdenden Tendenz, von der Postmoderne Abstand zu nehmen und über einen Paradigmenwechsel nachzudenken.10 Vor diesem Hintergrund ließe sich die Rückbesinnung auf die Strukturmerkmale des Dramas als Antwort auf die von den Gegnern der Postmoderne empfundene Verflachung der postmodernen Kultur verstehen und als Beweis für den Beginn eines neuen geistesgeschichtlichen Zeitalters. Dem Abrutschen der postmodernen Kunst in Sinnlosigkeit und Beliebigkeit wird mit dem Entwurf Sinn setzender Dramen begegnet, die eine Fabel aufweisen und den Parametern Individuum, Sprache und Interaktion neues Vertrauen schenken.11 7 8 9 10 11 Vgl.: Szondi 1959, S. 12-16. Vgl. Georg Wilhelm Friederich Hegel: Ästhetik. Hg. von Friedrich Bassenge, Bd. 2. Frankfurt/M. 1965, S. 527. Vgl. August Wilhelm Schlegel: Kritische Schriften und Briefe, Bd. 1. Sprache und Poetik. Hg. von Edgar Lohner. Stuttgart 1962, S. 107-122. Gerda Poschmann: Der nicht mehr dramatische Theatertext. Aktuelle Bühnenstücke und ihre dramaturgische Analyse. Tübingen 1997, S. 47-48. Ebd., S. 48. Birgit Haas weist in ihrer Arbeit „Plädoyer für ein dramatisches Drama“ darauf hin, dass selbst einstige Vordenker der Postmoderne wie Ihab Hassan der Postmoderne neuerdings kritisch begegnen, indem sie die „Verflachung“ der postmodernen Kultur „durch die Kulturindustrie“ verurteilen und sich von der postmodernen Idee der Dissoziation von Kommunikation und Subjekt distanzieren. Vgl. Birgit Haas: Plädoyer für ein dramatisches Drama. Wien 2007, S. 114. In seinem im Jahr 2003 erschienenen Aufsatz „Beyond Postmodernism: Toward an Aesthetic of Trust“ plädiert Ihab Hassan für die Erneuerung der zwischenmenschlichen Beziehungen sowie für die Einführung einer Ästhetik des Vertrauens. Siehe: Ihab Hassan: Beyond Postmodernism: Toward an Aesthetic of Trust. In: Klaus Stierstorfer (Hg.): Beyond Postmodernism. Reassessments in Literature, Theory, and Culture. Berlin, New York 2003, S. 199212, 203, 211, 212. Vgl. Hans-Peter Müller: Das stille Ende der Postmoderne. Ein Nachruf. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken. Heft 9/10, 52. Jahrgang. Stuttgart 1998. Vgl. Jan Knopf: Brecht im 21. Jahrhundert. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 2324/2006. Hg. von der Bundeszentrale für Politische Bildung. Bonn 2006, S. 6-12, 7: „Dass Stücke mit Fabeln für die Spielbarkeit, aber auch für das Schauvergnügen der 13 Von einer solchen Aufwertung des Inhalts über die Form zeugt das Werk von Roland Schimmelpfennig. Den Sinn des Schreibens sieht Deutschlands derzeit erfolgreichster Dramatiker12 in der „Herstellung eines schlüssigen, verdichteten Textes“13, womit er sich von Postdramatik und Postmoderne distanziert. Im Zentrum seines Werks stehen individuelle Figuren und ihre Geschichten.14 Seine Stücke charakterisiert der Autor selbst als erfundene Wirklichkeitsentwürfe, mit denen er den Zuschauer zur Selbstreflexion führen will: SCHIMMELPFENNIG Ich erfinde einen Ausschnitt von Realität, den stell ich auf die Bühne […] überhöhe, verdichte, und so kommt man im Idealfall dazu, daß der Zuschauer, der Mensch, sich selber auf den Kopf gucken und das sinnlich erfahren kann. Das ist ein Gewinn, ein Privileg. Das ist vielleicht die ganze Existenzberechtigung von Theater.15 Wie das Zitat verdeutlicht, knüpft Schimmelpfennig mit seinen Stücken an die traditionelle Auffassung vom Drama als szenische Repräsentation von Lebenswelt an. Er hält es für den Auftrag des Theaters, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen: 12 13 14 15 14 Betrachter mehr hergeben, zeigt der Vergleich mit Samuel Beckett oder Eugène Ionesco, die weitgehend von den Bühnen verschwunden sind: Die Zeit für Leere und Sinnlosigkeit (die hat die Spaßkultur übernommen) ist erst einmal vorbei.“ Vom Erfolg des Autors zeugen die Verleihung des Else-Lasker-Schüler-Preises 2010 sowie des Mülheimer Dramatikerpreises 2010 für das Stück „Der goldene Drache“. Auch die internationale Presse würdigt Schimmelpfennig als einen der bedeutendsten Vertreter der deutschen Gegenwartsdramatik. Vgl.: Camilla Hildtbrandt: TheaterProjekte schon während der Schulzeit. Roland Schimmelpfennig im Porträt. In: Deutschlandradio Kultur. Radiofeuilleton Profil 06.12.2007. In: www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/706964/ Christopher Schmidt: Ein Blick in den Rückspiegel: Das German Theatre Abroad tourte mit einem umgebauten Schulbus durch die USA. In: Süddeutsche Zeitung, 07.12.2007. Vgl.: Peter Michalzik: Reich der Tiere. Für den gehobenen Geschmack. In: Frankfurter Rundschau, 03.09.2007. Vgl. Marina Monsisvais: Start Up. German theatre at the Ramblin Gallery. In: What’s Up Weekly (El Paso, Texas), 14.11.2007. Vgl. Christopher Blank: Locals to play role in German act. In: The Commercial Appeal (Memphis, Tennessee), 01.11.2007. „Theater ist immer Eskalation“. In: Schimmelpfennig 2007, S. 239: „Das ist für mich der Sinn des Schreibens. Die Herstellung eines schlüssigen, verdichteten Textes.“ Vgl. Detlev Baur: Die Dramatik der Situation. In: Die deutsche Bühne 03/2005, S. 2224. Baur bezeichnet Schimmelpfennigs Theater als „Erzähltheater“ (S. 24). Über Schimmelpfennig selbst schreibt er: „Er will im Theater Geschichten erzählen.“ (S. 22). „Sich selber auf den Kopf gucken“. Roland Schimmelpfennig im Gespräch mit Sebastian Huber. In: Programmheft des Staatstheaters Stuttgart, „Die arabische Nacht“, Uraufführung 03.02.2001.