witness Kurzbeschreibung: Eine Collage aus Spirituals, Worksongs und Popmusiknummern für Chor a-cappella. Zur Musik wird zum Teil getanzt bzw. sind der Musik pantomimische Szenen unterlegt. Verbunden ist die Musik durch Fakten, Informationen und Gedanken, vor allem aber durch vier Geschichten. Ausführende sind der Landesjugendchor VOICES unter der Leitung von Oskar Egle. Die Tanzeinlagen übernehmen Menschen mit Behinderung, die vom Vereins "füranand" betreut werden. Projektbeschreibung: Manchmal ist es wichtig unserer Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Ein Konzept in Form eines Konzertes ist dazu eine "angenehme" Möglichkeit. Wenn jeder Betroffene umdenkt, so können Veränderungen im Kleinen Großes bewirken. Besonders an dem Projekt ist, dass Jugendliche sich eines vergessenen Themas annehmen. Besonders ist, dass Jungendlich gemeinsam mit behinderten Menschen auf menschenunwürdige Zustände unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Besonders ist, dass in diesem Projekt Menschen mit Behinderung ein Maximum an persönlicher Emanzipation und Eigenständigkeit übertragen wird. Die Sklavenzeit ist lange her. Spirituals, Gospels und auch Worksongs sind das musikalische Erbe dieser Zeit, und wir singen sie, arrangiert in kunstvollen Sätzen. Vierstimmig, achtstimmig, mit Begeisterung, weil viel Geist darinnen steckt, der uns heute noch erreicht. Die Sklaven von früher mussten singen, um zu überleben, um sich, während und nach ihrer oft qualvollen Arbeit, irgendeinen Sinn zu geben, eine Gemeinschaft zu stiften, eine Hoffnung leben zu lassen. Was singen die Sklaven von heute? Es gibt keine Sklaven mehr. Und hören wir nach Pakistan, Nepal, Bangladesh, Indien, nach China, hören wir auch keine Sklavengesänge. Wäre eine bequeme Antwort. Doch hören wir in diese Gegenden der Welt, dann hören wir das Rattern der Maschinen, das Dröhnen der Presslufthämmer. Wir sehen Menschen, die unter Bedingungen arbeiten und leben, die wir als unmenschlich erachten, um das zu produzieren, was wir als nötig erachten. Bedingungen, die die Würde des Menschen nicht mehr achten und Bedingungen, unter denen die Grenze zur Ausbeutung bewusst überschritten wird. Weil man uns unterstellt, alles, und das immer billiger kaufen zu wollen. Die Sinne zu schärfen tut uns allen gut. Und jeder von uns hat Möglichkeiten dazu. Ob durch das Lesen von gescheiten Büchern, das Diskutieren mit Andersdenkenden oder durch das Nachfragen und Nachbohren , durch das Entscheiden, was ich beitragen kann, und was auch nicht. Wer klüger wird, lässt sich nicht mehr für dumm verkaufen. Wer die Sinne schärft und zuhört, wird das hören, was ist, und nicht nur das, was es vorgibt zu sein. Witness ist eine Collage aus Spirituals, worksongs und Popmusiknummern für Chor acappella. Zur Musik wird zum Teil getanzt bzw. sind der Musik pantomimische Szenen unterlegt. Verbunden ist die Musik durch Fakten, Informationen und Gedanken, vor allem aber durch vier Geschichten. Mit der ersten führt uns Manfred Länger in das grausame, aber abgeschlossene Kapitel der Sklaverei und des Dreieckshandels bis 1863: Muna und Kudjoe, ein Paar aus Ghana, das in der Nacht vor ihrer Hochzeit 1803 versklavt wird. Die zweite Geschichte besteht aus Tagebucheintragungen einer amerikanischen Tochter eines Plantagenbesitzers, 1859. Die dritte erzählt vom 12-jährigen Mudhakar, der heute, 2009, mit seiner Familie in einem indischen Granitsteinbruch sein Dasein in Schuldknechtschaft fristet. Eine kurze vierte Geschichte spielt auch 2009. Sie erzählt von einem 14-jährigen Zwillingspaar aus Ausführende Landesjugendchor VOICES (ca. 60 Jugendliche), Leitung Oskar Egle Tanzgruppe des Vereins „füranand“ Manfred Länger, Konzept, Texte, Regie und Moderation Konzerte 6. November 2011, 11.00 Uhr Kulturbühne AMB A C H, Götzis 18. Dezember 2011, 11.00 Uhr Theater Kosmos, Bregenz Fotos: Landesjugendchor VOICES Oskar Egle Postfach 21 6801 Feldkirch [email protected]