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SZ vom 24.05.2012
24.05.2012
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Inhaltsverzeichnis
Zurückbleiben bitte
Politik
Seite drei
Münchens öffentlicher Nahverkehr stößt an seine Grenzen - was getan werden
kann, um die Probleme zu lösen
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Von Marco Völklein
Feuilleton
Erfolgsgeschichte - um diesen einen Begriff kam irgendwie keiner der Teilnehmer herum bei
Medien
der Podiumsdiskussion des Verkehrsparlaments der Süddeutschen Zeitung am
Infothek
Telefontarife
Wissen
Dienstagabend. Die Zahlen sprechen ja auch für sich: Fuhren 1972 noch 350 Millionen
Wirtschaft
Fahrgäste mit den Bussen und Bahnen des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV), so
Routenplaner
Sport
waren es im vergangenen Jahr 645 Millionen - ein Rekord. Am Pfingstmontag jährt sich zum
Gehaltstest
München
40. Mal die Gründung des MVV. Da wird erneut von 'Erfolgsgeschichte' die Rede sein. Doch es
Jobatlas
stehen eine Menge Aufgaben an, damit der Münchner Nahverkehr auch in den nächsten
Bayern
Jahren funktioniert.
Heute zusätzlich:
Brutto-/Nettorechner
Hartz-IV-Rechner
SZ Extra
Aufgabe 1:
München City
Rentenrechner
Erbschaftsrechner
Jugend
Der Druck steigt
Forum
Internet-Lexikon
Reise
Leute
Wie erfolgreich der MVV mittlerweile ist, spüren die Fahrgäste nahezu täglich: Drangvolle Enge
Thema
in den Zügen und Bussen insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten, immer öfter gerät das
System hart an die Grenze zum Kollaps. So etwa am vergangenen Champions-League-
Stadt / Landkreise
Samstag, als Zehntausende Fans in die U-Bahn drängten, die Bahnsteige verstopften, Türen
sich nicht mehr schlossen und Rowdys Notbremsen zogen. Aber auch in schneereichen
Überblick
Wintern spielen sich solche Szenen ab. 'Wir sind an der Kapazitätsgrenze', befand BahnManager Klaus-Dieter Josel in der Diskussion. Zumal in den kommenden Jahren der Druck
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weiter steigen werde, weil neue Bürger in den Großraum ziehen werden, ergänzte Hans Peter
Göttler vom bayerischen Verkehrsministerium. Um das abzufangen, brauche man neue
Strecken und zusätzliche Züge - nicht nur bei der S-Bahn, auch bei U-Bahn und der Tram, so
Services
MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag. 'Wir werden auch in Zukunft den Beton anrühren
müssen', rief er und meinte damit vor allem den zweiten S-Bahn-Tunnel unter der Münchner
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7-Tage-Archiv:
Innenstadt, der die bestehende Röhre entlasten und zusätzlichen Zügen, Express-S-Bahnen
und Regionalverbindungen aus Ingolstadt, Augsburg oder Rosenheim die Fahrt in die
Innenstadt ermöglichen soll.
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Widerspruch ernteten Josel und Freitag allerdings von Walter Heldmann von der Haidhauser
SZ-AboArchiv
Bürgerinitiative, die sich gegen den Tunnelbau wendet. Damit zusätzliche Züge rollen können,
müssten auch die S-Bahn-Äste im Außenbereich ausgebaut werden. Doch wer 2,2 Milliarden
Euro in einen Tunnel stecke, der habe dafür schlicht kein Geld mehr übrig. Sinnvoller seien
kleinere, günstigere Lösungen, etwa eine Ertüchtigung der bestehenden Röhre. Wobei Josel
entgegnete, dass da technisch nichts mehr gehe. 'Wir haben alles ausgereizt.' Es bleibe daher
nur die zweite Röhre.
Aufgabe 2:
Das Geld fehlt
Doch genau für dieses Milliarden-Projekt mangelt es an einem: am Geld. Vor allem der Bund
hat nicht genügend zur Verfügung, um alle Wünsche der Kommunen zu erfüllen - damit werde
'das knapper werdende Geld auch eine Herausforderung für den Großraum München sein',
befand der Berliner Verkehrsberater Christoph Schaafkamp. Alle müssten sich daher fragen,
wie viel Infrastruktur sie sich leisten könnten. Denn der Unterhalt oder gar die Sanierung
solcher Tunnelprojekte benötigten in den kommenden Jahren weitere Milliarden. Man müsse
daher 'klug abwägen', was man sich überhaupt noch leisten kann. Und darüber nachdenken,
woher mehr Geld für den Nahverkehr kommen könnte. Möglich sei zum Beispiel eine City-Maut
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24.05.2012
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wie in London, sagte Schaafkamp. Die spüle zum einen mehr Geld in die Kassen und halte
zum anderen Autoverkehr aus der Stadt heraus. Damit stünde dann mehr Raum auf den
Straßen zur Verfügung, um - wie in London geschehen - zusätzliche Busse fahren zu lassen.
Letztlich allerdings, brachte es MVV-Chef Freitag auf den Punkt, blieben den Verkehrspolitikern
wie -managern nur zwei
uellen, die sie anzapfen könnten: 'Der Steuerzahler oder der
Fahrgast - woher wollen Sie sonst das Geld holen '
Aufgabe 3:
Der Tarif klemmt
'Die Nutzer werden ihren Beitrag leisten müssen', befand Verkehrsforscher Schaafkamp. Vor
allem auf langen Strecken sei der MVV ein vergleichsweise günstiger Verbund. Dort könne
man vielleicht zusätzliche Einnahmen hereinholen. Zudem könnten durch höhere Preise am
Morgen und günstigere Angebote für die Stunden danach die Bahn- und Busnutzer gezwungen
werden, später zu fahren so würde der Druck aus dem morgendlichen Berufsverkehr
genommen. MVV-Chef Freitag räumte ein, dass diese Ansätze zwar mit verschiedenen
Angeboten wie etwa der Isar-Card60 für Senioren schon verfolgt worden seien, diese aber
'vielleicht noch nicht ausgereizt' seien. Vor einem solchen Schritt allerdings warnte der
Mobilitätsforscher Klaus Bogenberger von der Bundeswehr-Uni in Neubiberg: 'Der öffentliche
Nahverkehr hat auch eine soziale Komponente.' Die Pendlerströme nur über den Preis in den
Griff bekommen zu wollen, sei falsch. Auch Ministeriumsvertreter Göttler sprang ihm bei: Ziel
müsse sein, am Ende mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf Bus und Bahn zu
bewegen. Doch 'durch höhere Preise gewinnt man keine neuen Kunden', sagte Göttler.
Aufgabe 4:
Das Zusammenspiel stockt
Daher sei es wichtig, über neue Formen der Mobilität nachzudenken und diese zu fördern,
befand Bundeswehr-Professor Bogenberger. So müsse das Zusammenspiel von öffentlichem
Nahverkehr und Fahrrad gestärkt werden, zum Beispiel durch den Bau von Radl-Garagen und
Abstellboxen. 'Die Anlagen um den Bahnhof in Neuperlach-Süd sind nicht so, dass ich mein
Fahrrad da gerne abstelle.' Dafür immerhin stehe genügend Geld zur Verfügung, erklärte
Göttler: Der Freistaat fördere den Bau von barrierefreien Zugängen zu den Bahnhöfen, Parkand-Ride-Anlagen oder Pendlerparkplätzen in nicht unerheblichem Maß. Auch werde man mit
dem Fahrplanwechsel 2013 die Verbindungen nach Rosenheim oder ins Werdenfelser Land
ausbauen. Spätestens dann, ergänzte MVV-Chef Freitag, müsste man auch darüber
nachdenken, ob der MVV-Tarifraum nicht erweitert werden müsste. Doch Göttler bremste auch
da: Eine solche Erweiterung müsste auch bezahlt werden.
(SZ vom 24.05.2012)
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Die Zukunft des MVV
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