LITERATUR: Besch, W.: Die Entstehung der deutschen Schriftsprache. 1987 Opladen. Szulc, Aleksander: Historia języka niemieckiego. Braune, W.: Althochdeutsche Grammatik 1987 Tübingen. Stickel, Gerhard: Deutsche Gegenwartsprache. Tendenzen und Perspektiven. 1989 Berlin/New York. Elst, G.: Aspekte der Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache. 1983 Erlangen. Deutsche Dialekte. Inter nationes Ehrismann, Otfrid: Der Weg zur Hochsprache: Mittelhochdeutsch/Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung. 2007 Hohengehren. Stedje Astrid: Deutsche Sprache gestern und heute. 2007 Paderborn. Erlach, Dietrich/Schurf, Bern (et al.): Sprache im Wandel: Sprachkritik und Sprachgeschichte. 2003 Berlin. Bury, Ernst: Deutsche Sprachgeschichte kennen lernen. Vom Germanischen bis zum Neuhochdeutschen, 2002 Lichtenau Kuckenburg, Martin: Pierwsze słowo, 2006 Warszawa Programm des Kurses Cele i program kursu. Hipotezy dotyczące powstania i rozwoju mowy ludzkiej, przyczyny ciągłych zmian, hipoteza dot. praindoeuropejskiej rodziny językowej, wyodrębnienie się języków germańskich – 1. przesuwka głosowa. cechy charakterystyczne języków germańskich, Prawo Vernera i Grammatischer Wechsel, starogermańskie runy, wzmianki o plemionach germańskich w antycznych źródłach historycznych; 2. przesuwka głosowa; główne obszary dialektalne na terenie niemieckiego obszaru językowego (główne izoglosy, przyporządkowywanie próbek tekstów głównym dialektom na podstawie śladów przesuwki lub jej braku) Periodyzacja języka niemieckiego, przykłady zwiastujące rozwój języka od typu syntetycznego do analitycznego, Dialekty staro-wysoko-niemieckie, ramy historyczno-kulturowe, zabytki literackie: Hildebrandslied i Merseburger Zaubersprüche: przykłady zmian w ramach systemu fonologicznego i semantycznego Staro-wysoko-niemiecki cd., tzw. czasowniki mocne i słabe, pojęcie Ablaut, Ablautreihen, lektura fragmentu „Ewangelii według czterech” Tacjana – analiza form czasownikowych; czasowniki Präteritopräsentien, czasowniki atematyczne, czasownik wellen, syntetyczne i analityczne formy czasownikowe w tym okresie, analogiczne przykłady ze współczesnych dialektów. Staro-wysoko-niemiecki cd., system fonologiczny, pojęcia Umlaut, Ablaut, Diphtongierung, Diphtongierung, rozwój sylab nieakcentowanych, przejście do etapu średnio-wysokoniemieckiego; Średnio-wysoko-niemiecki: ramy historyczno-kulturowe, leksyka i fonologia, analiza tekstów: Walter von der Vogelwaide Ich saz uf einem Steine, 16. Âventiure Wie Sîfrit erslagen wart Średnio-wysoko-niemiecki cd.: analiza budowy zdania pobocznego na przykładzie Das Nibelungenlied, 17. Aventiure:. Wie Kriemhild um ihren Mann trauerte und wie man ihn begrub, miejsca orzeczenia w zdaniu na przykładzie: Hartmann von Aue: ‚Der arme Heinrich’ (Prolog, V. 1-56), Wczesno-nowo-wysoko-niemiecki: ramy historyczno-kulturowe, droga do standaryzacji języka niemieckiego, znaczenie Marcina Luthra, zmiany systemie fonologicznym; odmiana rzeczownika w ujęciu diachronicznym ze szczególnym uwzględnieniem rzeczowników rodzaju Ŝeńskiego tzw. deklinacji słabej, oraz tendencji (równieŜ współczesnych) dot. Genitivu i Dativu, Tendencje we współczesnej niemczyźnie: elementy „obce” a puryzm językowy, tendencje rozwojowe poszczególnych subsystemów. Ziele des Kurses Die wichtigsten Entwicklungen, die das Deutsche vollzogen hat, darzustellen Prinzipien des Sprachwandels zu erkennen Über den Bedeutungswandel zu reflektieren Warum-Fragen zu stellen und zu beantworten Kompetenz zur Gelassenheit im Umgang mit Neologismen und Anglizismen zu vermitteln Weitere Entwicklungstendenzen zu durchschauen Evolution der Sprache - Zusammenfassung Human-spezifisch ist die Fähigkeit, eine komplexe Sprache auszuprägen. Schimpansen verfügen über eine proto-linguistische Potenz. Sprache entwickelte sich vor dem Hintergrund von mehr als 5 Mill. Jahren Präadaptation. Protosprachen bei Hominiden parallel zum Werkzeugengebrauch über den Zeitraum von 2-3 Millionen Jahren sind wahrscheinlich. Sprache koevoluierte mit physischen, kognitiven & sozialen Merkmalen. Die anatomisch-physiologischen Voraussetzungen für die Herausbildung einer modernen Sprache bestehen seit mehr als 300 Tausend Jahren. Die Protosprache unserer modernen Sprachen entwickelte sich wahrscheinlich in Afrika vor mehr als 100 Jahren und damit vor der Expansion des H. sapiens Beim molekular-genetischen Verständnis von Sprachfähigkeit stehen wir am Anfang - Zugang versprechen Sprach- & Kognitionsstörungen. Die Sprache wandelt sich ständig. Der Sprachwandel ist kein abstrakter Begriff – er betrifft unsere tägliche Sprachverwendung. Sprachwandel ist ein Langzeitphänomen. Wir müssen nach Regeln sprechen und schreiben, die sich in jahrhundertelangem Gebrauch eingeschliffen haben. Die Ausnahmen und Regelabweichungen haben ihre Erklärung in der Geschichte der Sprache. Unterschiede zwischen Dialekt und Hochdeutsch sind ebenfalls geschichtlich begründet. Das Zwiebelmodel Phonologie/Morphologie/Syntax Graphie Lexik Pragmatik Außersprachliche Wirklichkeit Zu den Prüfungsanforderungen: Für die Prüfung sollen Sie Beispiele für Sprachveränderungen in jedem Subsystem (Teilsystem) der Sprache geben können. Die Vor- und Frühgeschichte des Deutschen Das Indoeuropäische – eine bahnbrechende Entdeckung Ende des 18. Jhs. keine nachweisbare Sprache, sondern eine wissenschaftliche Abstraktion, Hypothese Hypothese vom indoeuropäischen Urvolk Beginn der vergleichenden Sprachwissenschaft Das Indogermanische = das Indoeuropäische Das Germanische Zur vorangehenden Folie: Für die Prüfung sollen Sie die Hypothese vom Urindoeuropäischen (Urindogermanischen) darstellen können das Deutsche innerhalb der Indoeuropäischen Sprachfamilie platzieren können die Völkerwanderung der angeblichen indoeur. Stämme PIE altindisch altgriechisch lateinisch gotisch althochdeuts ch Vater pitắ patếr pater fadar fater Bruder bhrātā phrắter frāter 3 tráyas treîs trēs brōþar bruoder *þreis drī 10 daśa déka decem taíkun zëhan 100 sátám hekatón hunda hunt Geschlec ht jánas génos centu m genus kuni kunni ist ás-ti es-tí es-t is-t is-t sind s- ánti énti s-unt s-ind s-int wir tragen bhár-āmas bhár-anti phér-omes phér-onti fer-imus fer-unt baír-a- bër-amēs m baír-a- bër-a-nt nd sie tragen Wellentheorie – Johannes Schmidt Zu den Prüfungsanforderungen: Für die Prüfung sollen Sie die Begriffe „Stammbaumtheorie“ (von August Schleicher) „Wellentheorie“ (von Johannes Schmidt) „Substratsprache(n)“ in Bezug auf die indoeuropäische Sprachfamilie erklären können. Die Herausbildung des Germanischen Wahrscheinlich etwa 2000 v.u.Z. Besiedlung neuer Gebiete um den westlichen Teil der Ostsee Ausbreitung in nördlicher und südlicher Richtung ca. 500 v.u.Z. Beeinflussung durch die Sprache des sog. „nordischen Volkes“ (Substrat) Sprachliche Veränderungen Die erste Lautverschiebung Der Akzentwandel Vereinfachung des ieur. Endungssystems Entwicklung vom synthetischen zum analytischen Sprachbau Die Systematisierung des Ablauts bei den starken Verben Die Herausbildung der sog. schwachen Verben und der schwachen Adjektivflexion Assimilierung des Wortschatzes der nordischen Substratsprache (Segel, Pflug, Brot, Frost u.a.) Zu den Prüfungsanforderungen: Jedes einzelne Phänomen (siehe vorangehende Folie) sollen Sie erklären und mit Beispielen illustrieren können. Die Mechanismen der 1. (germanischen) Lautverschiebung mit Beispielen veranschaulichen können (siehe weitere Folien) 1. (germanische) Lautverschiebung p ↓ t ↓ k f þ (th) X ↓ (h) ptk→fþx Beispiele: pitar, pater precari → vater, father, → fragen fader pro pella, pellis → faur, for → Fell, fell, fjäll poly piscis → fela,filu → Fisch, fisk ▄ Beispiele aus anderen indo nepos europäischen aber nicht germanischen → Neffe, nephew Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen ptk→fþx Beispiele: treis → threis, three mentum → munþ tundar → thunder tu → þu, thou ▄ Beispiele aus anderen indoeuropäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen ptk→fþx Beispiele: kardia → hairto kyon, canis → Hund cornu → Horn centum → Hundert reka → riha rectus → recht kannabis → Hanf ▄ Beispiele aus anderen indoeuropäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen 1. (germanische) Lautverschiebung b ↓ d ↓ g p t k ↓ b d g→ p t k Beispiele: abluko, aball → apple, appel ▄ Beispiele aus anderen indolabium europäischen aber nicht germanischen → läpp, lip Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englidubus schen, Schwedischen und Deutschen → deep, diups b d g→ p t k Beispiele: dvau, duo → twai, two deka, dáśa → ten ▄ Beispiele aus anderen indoeuropäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen b d g→ p t k Beispiele: genus → kuni genu → knie gula → Kehle gelidus → kalt ▄ Beispiele aus anderen indoeuropäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen 1. (germanische) Lautverschiebung bh ↓ dh ↓ gh b d g ↓ bh dh gh → b d g Beispiele: bhratar → broþar bhero, bharati → got. bairan* ▄ Beispiele aus anderen indo- europäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen bh dh gh → b d g Beispiele: dhvarah → duru, door dhami → do ▄ Beispiele aus anderen indo- europäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen bh dh gh → b d g Beispiele: ghostis → gasts gus‘ → goose, Gans ▄ Beispiele aus anderen indo- europäischen aber nicht germanischen Sprachen ▄ Beispiele aus germanischen Sprachen, v.a. dem Gotischen †, Englischen, Schwedischen und Deutschen Vernersches Gesetz Grammatischer Wechsel Warum heißt es ziehen aber: zog – gezogen? erkiesen aber: erkor – erkoren? Konsonantenwechsel bei etymologisch verwandten Wörtern Zu den Prüfungsanforderungen: Den grammatischen Wechsel definieren und mit weiteren Beispielen illustrieren können (siehe weitere Präsentationsfolien) Grammatischer Wechsel f:b Hefe - heben d:t schneiden - schnitt h:g gedeihen - gediegen Höhe – Hügel s:r verlieren – Verlust Wesen – waren Grammatischer Wechsel Eselsbrücke : f:b Frau Bergers d:t dicke Tochter h:g hat gerne s:r süßen Reis. Die Germanen sittliche Lebensweise gegenüber der Verkommenheit der Römer sittenstrenges Familienleben treuer und aufrichtiger Charakter Tapferkeit im Krieg Freiheitswille Trägheit im Frieden Hang zu Würfelspiel und übermäßigem Bierkonsum Tacitus – „Germania“ Die schriftlichen Belege des Germanischen Die ersten schriftlichen Belege des Urgermanischen/Germanischen - die Runen Zu den Prüfungsanforderungen: Was sind Runen und Futhark? Die Kenntnis und Einbeziehung des Satzes Ek Hlewagastis holtijaz horna tawido in folgende sprachliche Erscheinungen: die erste oder germ. Lautverschiebung die Festlegung des im Ide. frei beweglichen Wortakzents auf die Stammsilbe die Abschwächung der vollklingelnden ide. Endsilben die Vereinfachung des Formenbestands beim Substantiv und Verb die dabei zutage tretende Tendenz des Übergangs vom synthetischen zum analytischen Sprachbau Das Futhark EK HLEWAGASTIZ HOLTIJAZ HORNA TAWIDO Gotisch Gotisch - die älteste bewahrt gebliebene Schrift in einer germanischen Sprache überhaupt Die Gotische Bibelübersetzung von Bischof Wulfila Fortsetzung zum Gotischen folgt in der kommenden Vorlesung Codex Argentus Wulfilabibel