Realgymnasium „Albert Einstein“ und Technologische Fachoberschule Meran E3. Leitfaden zur Erstellung der Fach- bzw. Schwerpunktarbeit 3.1. Definition Die Facharbeit ist eine ausführliche schriftliche Darstellung einer Thematik nach den Kriterien der Übersichtlichkeit, der sachlichen Information, der inhaltlichen Ausgewogenheit, der moderaten Kommentierung, der sprachlichen Exaktheit und der formalen Sorgfalt. Das Abfassen einer Facharbeit dient der Einübung in das wissenschaftliche Arbeiten und der kritischen Auseinandersetzung mit einer selbst gewählten Thematik. Sie verschafft eine Möglichkeit, bei der Abschlussprüfung mit Unterstützung von technischen Darstellungshilfen in das Prüfungsgespräch einzusteigen und diese Thematik gekonnt zu präsentieren. Es ist vorteilhafter, wenn zur Thematik bereits von Anfang an eine bestimmte Nähe oder Vorkenntnis besteht, damit man leichter Zugang findet und die Übersicht bewahren kann. Es ist also ratsam ein Thema zu wählen, das schon etwas vertraut oder von persönlichem Interesse ist. Freilich sollte das Thema in die Ausrichtung unseres Schultyps passen. Eine Lehrperson, die als Tutor(in) gewählt wird, hilft bei der Themen- und Literatursuche und berät in den Arbeitsschritten. Die Schwerpunktarbeit entspricht den oben genannten Kriterien, verzichtet aber auf den ausführlichen wissenschaftlichen Apparat (Zitat- und Anmerkungsteil) und kann inhaltlich und sprachlich weniger eigenständig sein. Sie ist weniger umfangreich und steht für eine vorwissenschaftliche Arbeit. Hinweis 1 Wähle ein überschaubares, also nicht zu umfangreiches, aber nicht unbedingt ein abgedroschenes Thema, über das es genügend Literatur gibt und mit dem Du Dich gut identifizieren kannst. 3.2. Aufbau der Arbeit I.Titelseite Darauf sind folgende Informationen enthalten: • Name der Schule • Schuljahr • Klasse • Titel der Facharbeit • Name des Schülers • Name des Tutors/der Tutorin Diese Seite sollte besonders einladend gestaltet sein, auch mit Bild. II.Inhaltsverzeichnis Darin sind alle Titel und Untertitel mit der Seitenangabe enthalten. Es liefert auf einen Blick die Übersicht über den Inhalt der Arbeit. III.Vorwort/Einleitung Darin kann eine kurze persönlich gehaltene Begründung für die Themenwahl und eine Einführung in die Thematik stehen. IV.Hauptteil Erarbeitung und Abwicklung der Thematik - umfangreichster Teil und inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeit. Darin wird die Thematik dargestellt und kommentiert. Bei Facharbeiten werden auch Fußnoten eingearbeitet. Eine hochgestellte Zahl verweist auf die Quelle/das Buch/Internet etc., woraus eine Information oder ein Zitat (muss unter Anführungszeichen stehen und wörtlich übernommen werden) stammt. V. Resümee – Schluss VI. Literaturverzeichnis und Bildernachweis VII. Abstract in italienischer oder englischer Sprache (max. 1 Seite) 3.3. Arbeitsschritte a) Auswahl des Themas Du musst selber abschätzen, welches Thema dir zusagt und nicht zu umfangreich ist, welches sich bei der Prüfung gut präsentieren lässt, mit welchem du gute Figur machst, mit welchem du das wissenschaftliche Arbeiten am besten üben kannst. Du musst auch abschätzen, wie viel Zeit du in diese Arbeiten investieren musst oder willst. Um das zu wissen, musst du unbedingt zum Teil bereits recherchiert haben (s. Punkt b). b) Recherchen Wenn du nicht schon genügend Vorwissen zum gewählten Thema hast, dann suche dir zuerst Grundinformationen in einem Lexikon und/oder im Internet, damit du eine Idee bekommst, womit du es zu tun haben wirst. Suche nach Material, geh in Bibliotheken und mache Bücher und Zeitschriften ausfindig, befrage Personen, suche im Internet. Mach dir eine erste Literaturliste. Diese ist bereits für die Themenwahl wichtig! Realgymnasium „Albert Einstein“ und Technologische Fachoberschule Meran c) Planung Wenn du eine erste Idee hast, versuchst du einen Entwurf zu machen, wie deine Arbeit inhaltlich gestaltet werden könnte. Besprich dich frühzeitig mit deiner Tutorin/deinem Tutor. Verfasse darüber einen (eine Seite umfassenden) inhaltlichen Planungsentwurf. Entwickle einen zeitlichen Arbeitsplan, in dem du berücksichtigst, welche Vorgaben die Schule dir unterbreitet hat. b) Recherchen Wenn du nicht schon genügend Vorwissen zum gewählten Thema hast, dann suche dir zuerst Grundinformationen in einem Lexikon und/oder im Internet, damit du eine Idee bekommst, womit du es zu tun haben wirst. Suche nach Material, geh in Bibliotheken und mache Bücher und Zeitschriften ausfindig, befrage Personen, suche im Internet. Mach dir eine erste Literaturliste. Diese ist bereits für die Themenwahl wichtig! c) Planung Wenn du eine erste Idee hast, versuchst du einen Entwurf zu machen, wie deine Arbeit inhaltlich gestaltet werden könnte. Besprich dich frühzeitig mit deiner Tutorin/deinem Tutor. Verfasse darüber einen (eine Seite umfassenden) inhaltlichen Planungsentwurf. Entwickle einen zeitlichen Arbeitsplan, in dem du berücksichtigst, welche Vorgaben die Schule dir unterbreitet hat. Hinweis 2 Teile dir die Zeit von Anfang an gut ein. Bedenke, dass im Laufe des Schuljahres der Druck steigt und du mehrere Fächer auf die Prüfung vorbereiten musst! 3.4 Arbeitsmethode Lege dir eine Literaturliste an, in die du alle Bücher, Zeitschriften, Internetadressen etc. aufnimmst, die du verwendest. Halte die gesammelten Informationen nach Inhalten und Argumenten getrennt auf Blättern fest. So hast du für die Ausarbeitung bereits eine bestimmte Ordnung, die bei der Fixierung der einzelnen Kapitel von Vorteil ist. Wenn du Zitate wörtlich übernimmst, dann setze sie unter Anführungszeichen und schreibe sofort die Seite und das Buch dazu, dem sie entnommen sind. Überlege dir bereits jetzt, welche Bilder zu welchen Kapiteln passen und leg dir ein „Bilderarchiv“ an (auch hier ist die Quelle anzugeben!). Führst du für deine Arbeit Interviews durch, dann notiere dir sofort den Namen des Gesprächspartners, seine Funktion und das Datum, an dem du es geführt hast, auf. 3.5 Ausarbeitung Bringe all deine sprachlichen, methodischen und technischen Fähigkeiten ein, damit eine solide Arbeit entsteht, mit der du eine gute Figur machen kannst. Etwas vereinfacht gesagt, kannst du die Fach- oder Schwerpunktarbeit wie einen umfangreichen Problemaufsatz verstehen. Die einzelnen Absätze werden zu Kapiteln, einzelne Fakten werden nachvollziehbar dargestellt und mit Argumenten abgesichert. Die persönliche, aber trotzdem sachliche Meinung zeugt davon, dass du dich mit der Materie ausführlich beschäftigt hast. Sie kann auch in einem separaten Kapitel eingebracht werden (Resümee). a) Achte darauf, dass du dein Thema übersichtlich, konkret und umfassend darstellen kannst, sodass ein gutes und aktuelles Bild deiner Problemstellung entsteht. Vermeide Widersprüche und Wiederholungen. b) Wörtliche Zitate lockern den Text auf und zeugen davon, dass du sachkompetente Autoren gelesen hast. Gehe aber nicht allzu großzügig mit Zitaten um. c) Verwende eine für die Thematik angemessene Fachsprache. Kommen sehr knifflige Begriffe vor, dann versuche die Erklärung in den Text einzuarbeiten. d) Bilder, Tabellen und Grafiken machen deine Aussagen anschaulicher, sie lockern den Text auf und laden zum genaueren Lesen ein. e) Berate dich im Zuge der Ausarbeitung regelmäßig mit dem Tutor oder der Tutorin. Überlege die Hinweise, welche eingebracht werden, und versuche sie, soweit sie deinem Konzept entsprechen, in den Text einfließen zu lassen. f) Vor- und Nachwort schreibst du nach dem Abschluss des Hauptteils. 3.6 Layout Du weißt, dass heutzutage alles gestylt sein muss, denn damit macht man Eindruck. Also musst du auf die äußere Form ebenso Wert legen wie auf die innere Qualität. Entwickle ein einheitliches Gestaltungskonzept und achte auf • ein ansprechendes Titelblatt • einen übersichtlichen Aufbau (Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Vorwort, Einleitung, Hauptteil, • Literaturverzeichnis, Bilderverzeichnis Realgymnasium „Albert Einstein“ und Technologische Fachoberschule Meran • sorgfältige Formatierung • Schriftgröße des Fließtextes 12 Punkt • Verwende eine einfache Standardschriftart (Times, Arial) • Blocksatz oder linksbündig unter Beachtung der Trennungsregeln • Paginierung, mit der Titelseite beginnend (die erste Textseite ist dann Seite 2) • Zeilenabstand, der im Verhältnis zur Schriftgröße steht (in der Regel 1,5) • Absätze nach gedanklichen Einheiten • Titel, Untertitel und Zwischentitel können hervorgehoben werden (fett, kursiv, g e s p e r r t, GROSSBUCHSTABEN oder andere Schriftgröße). Aber du siehst bereits hier, dass man damit nicht zu großzügig umgehen soll, denn das beeinträchtigt die flüssige Lesbarkeit des Textes. Vorsicht auch vor zu großen Löchern in den Textzeilen - wie eben hier. • Am Ende soll die Facharbeit einem einfachen Druckwerk ähnlich sehen, deswegen ist auch zu überlegen, ob sie Spiralbindung oder broschürt oder eine andere Form des Bindens haben soll. Interessiere dich, ob die Schule etwas anbietet. 3.7 Das Zitieren Um eine Fach- oder Schwerpunktarbeit schreiben zu können, braucht der Schüler Informationen, die er sich aus wissenschaftlichen Werken, Zeitungen und Zeitschriften, Lexika, Befragungen und aus dem Internet holen kann. Vieles, was ein Schüler gelesen hat, verarbeitet er in seiner Arbeit. Wichtige Aussagen, die gut in den Kontext passen und die auf treffende Weise etwas Wichtiges enthalten, werden wörtlich übernommen. Das ist dann ein Zitat. Dieser wörtlich übernommene Textabschnitt muss zwischen Anführungszeichen stehen. In beiden Fällen muss angegeben werden, woher die Informationen stammen. Dazu gibt es das Literaturverzeichnis. Bei wörtlichen Zitaten sind am Ende der Seite oder der Arbeit mit (fortlaufend nummerierten) Fußnoten die Autoren samt Seitenangabe genannt, aus deren Werken diese wörtlich übernommenen Informationen stammen. Beispiel 1: Zitat in einer Facharbeit über den Expressionisten Georg Trakl: ,,Der dritte Bereich, in dem für Trakl Gewalt zum Thema wird, ist der Krieg, ein Krieg, der auch in den Bildern einer gewalttätigen Sexualität und in der steinernen Stadt in Erscheinung tritt“. Beispiel 2: Zitat in einer Facharbeit über die Calvenschlacht: „Auch der Bündner Krieger legte sehr geringen Wert auf all jene Waffen, die dem Schutz und der Erhaltung seines eigenen Körpers diente.“ (Padrutt, S. 202)In beiden Beispielen sind, entweder als Fußnote oder nach dem Zitat in Klammem, der Autor und die Seite angegeben, von dem das Zitat stammt. Jetzt braucht man nur noch im alphabetischen Literaturverzeichnis nach dem Autor und seinem Werk suchen. Hinweis 4 Beispiel 2 eignet sich in Facharbeiten, in denen es nicht allzu viele wörtliche Zitate gibt. Andernfalls ist es besser, sich der Fußnoten zu bedienen. Fremdsprachige Zitate werden immer in der Originalsprache übernommen. Wenn eine Übersetzung notwendig ist, wird sie in eine Fußnote gestellt. Das Literaturverzeichnis besteht aus der alphabetischen Reihung (nach Autorennamen) der verwendeten Bücher. Diese Liste muss lückenlos sein. Wie das wörtliche Zitat ist auch die Angabe der konsultierten Bücher Pflicht. Wer dies nicht tut, begeht ein Plagiat (= geistiger Diebstahl). Für die Erstellung der Buchzitate gibt es mehrere Möglichkeiten, die gängigste wird hier vorgestellt. Wichtig ist dabei die Einheitlichkeit! Grundsätzlich muss enthalten sein: • Autor(en) mit Familiennamen, Vornamen • Titel und eventuell Untertitel • Erscheinungsort • Erscheinungsjahr Beispiele für Buchzitate (s. auch Anhang): Doppler, Alfred: Die Lyrik Georg Trakls. Beiträge zur poetischen Verfahrensweise und zur Wirkungsgeschichte. (=Trakl-Studien Band 21), Salzburg 2001 Padrutt, Christian: Staat und Krieg im alten Bünden. Hrsg. vom Verein für Bündner Kulturforschung. Chur 1991 Mettenleitner, Peter/Knöbl, Stephan (Hrsg.): Blickfeld Deutsch. Paderborn 1991 Meyer, Werner: Das Kriegsjahr 1499. Bemerkungen zum Verständnis eines Konfliktes ohne ersichtliches Kriegsziel. In: Calven 1499-1999. Bündnerisch­tirolische Nachbarschaft. Vorträge der wissenschaftlichen Tagung im Rathaus Glurns im September 1999 anlässlich des 500-Jahr-Gedenkens der Calvenschlacht. Hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut. Bozen 2001, S. 199-205 Realgymnasium „Albert Einstein“ und Technologische Fachoberschule Meran Blaas, Mercedes: Die Calvenschlacht 1499. In: Der Schlern. Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde. 64. Jg., Heft 10, Bozen 1990, S. 539-552 Hinweis 5 Wie aus diesen Beispielen ersichtlich ist, muss beim Buchzitat auch darauf geachtet werden, ob das zitierte Werk in einer Reihe erschienen ist, ob zwischen Autor und Herausgeber zu unterscheiden ist, ob das Werk ein Sammelband ist, ob der Beitrag aus einer Zeitschrift stammt, ob es mehrere Autoren gibt usw. Auch in diesen Fällen gilt es, sich mit dem Tutor/ der Tutorin zu beraten (s. auch letzte Seite). Wir gehen davon aus, dass die Schüler der 5. Klasse GOB mit dem Internet sehr gut vertraut sind. Trotzdem sei darauf hingewiesen, dass Internet-Informationen, ebenso wie jene aus Büchern und Zeitschriften, auf ihre Seriosität überprüft werden müssen. Es versteht sich, dass auch eine Internet-Quelle sorgfältig angegeben werden muss, dabei ist sehr genau auf Punkte, Beistriche und Schreibweisen zu achten, damit der überprüfende Zugriff ohne Schwierigkeit möglich ist. Was muss ein Zitat über eine Internet-Quelle enthalten? • • • • • • Name des Autors (soweit vorhanden) Titel der Internet-Seite Entstehungsdatum des Textes (soweit vorhanden) Internet-Adresse (Suchdienst) Datum des Abrufs Schulprogramm 2013 - 2014 Wikipedia bietet eine „Einfache Zitatangabe zum Kopieren“ (linke Spalte unter „Werk-zeuge“) Beispiel zum Thema „Brett des Karneades“: Seite „Brett des Karneades“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Juni 2009, 19:52 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brett_des_ Karneades&oldid=60749086 (Abgerufen: 16. September 2009, 16:44 UTC) Immer wieder kommt es vor, dass Schüler große Teile oder gar ganze Arbeiten aus dem Internet kopieren. Das ist grober Betrug (Plagiat!) und wird streng geahndet. Eine negative Bewertung der Arbeit ist die Folge. 1. Beispiel allgemeine Quelle Web: Ohne Autor (2001): Die Alpen als historischer Raum. Ziele und erste Ergebnisse der Historikertreffen der Arge Alp 1981-2000. www.kbl.badw.de/argealp/alpen.htm (2009-09-10) 2. Beispiel Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Feth, Gerd Gregor: Für die Reichsten der Reichen wird das Angebot immer größer. Bentley präsentiert den neuen Continental GT seinen Kunden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rubrik Reise, Wissen & Technik, 03.12.2003 Aus Internet: http://www.faz.ne/s/ hompage.html, (abgerufen am 10.12.2003) 3. Beispiel: Häufige Quelle Wikipedia 5 Realgymnasium „Albert Einstein“ und Technologische Fachoberschule Meran TextAssistent 2.2 WIE MAN EINE FACHARBEIT NACH WISSENSCHAFTLICHEN KRITERIEN Ende der betreffenden Stelle einfügt und in der Fußnote selbst die Quelle nach den folgenden Schemata angibt. Man unterscheidet drei unterschiedliche Zitatarten: n Ein Grundkonzept des wissenschaftlichen Arbeitens liegt im Zitieren. Darunter fallen zwei unterschiedliche Notwendigkeiten: Der Autor muss alle Quellen offen legen, d.h. es muss für den Leser ersichtlich sein, woher die Informationen in der Arbeit stammen. Aus diesem Grund gehört zu jeder Facharbeit am Ende ein Verzeichnis, das einerseits alle verwendete Quellen auflistet (Literaturverzeichnis oder Bibliographie), andererseits auch preisgibt, woher die Abbildungen stammen (Bild- oder Abbildungsverzeichnis), selbst wenn diese geistiges Eigentum des Autor selbst sind (z. B. selbst gemachte Fotos). Im Text hingegen muss jede zitierte Stelle als solche gekennzeichnet sein. So kann der Leser nachvollziehen, dass die Information X aus dem Buch Y oder dem Artikel Z stammt und bei Unklarheiten ggf. die Originalquelle konsultieren 1 2 Das Grundschema für Beiträge in Büchern ist: NACHNAME, Vorname: Beitragstitel. In: Buchtitel. Hrsg. von Vorname Nachname. Verlagsort: Verlag, Veröffentlichungsjahr, Seitenzahlen. HAAG, Johannes: Sprachphilosophie. Die Flüchtigkeit der Bedeutung. In: Die Fragen der Philosophie. Eine Einführung in Disziplinen und Epochen. Hrsg. von Eugen Fischer und Wilhelm Vossenkuhl. München: Verlag C.H. Beck, 2003, Seite 89-106. KODALLE, Klaus-Michael: Verantwortung. In: Ethik. Ein Grundkurs. Hrsg. von Heiner Hastedt und Ekkehard Martens. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1994, Seite 76-88. Das Grundschema für Artikel in periodischen Druckwerken (Zeitschriften etc.) ist: NACHNAME, Vorname: Artikeltitel. In: Zeitungsname. Datum oder Ausgabe; Seitenzahlen. RAMSAUER, Petra; KATIF, Gush: Exodus aus der Hölle. Zerreißprobe für Israel. In: News Nr. 31/2005; Seite 38-43. Sollte ein Fall auftreten, der mit Hilfe dieser Vorgaben nicht genau genug bibliographiert werden kann, so hält man sich so weit wie möglich an die Grundschemata. Der zweite eingangs erwähnte Fall betrifft das eigentliche Zitat. Verwendet man an einer Stelle Angaben aus einem anderen Werk, so muss dies angeführt werden. Jedes Zitat beginnt damit, dass man eine Fußnote am vgl. RINGEL; HIEKE (2001), Seite 57 NACHNAME DES ORIGINAL-AUTORS (Jahr) zit. n. NACHNAME (Jahr), Seite x Diese Form des Zitates sollte nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Benutzt man ein Buch, dessen Autor einen anderen wörtlich zitiert und man möchte dieses Zitat übernehmen, dann sollte man sich die Originalquelle besorgen und die Aussage daraus entnehmen. „Manchmal kommt es jedoch vor, dass es sich um alte, seltene, schwer zugängliche oder in Bibliotheken kaum vorhandene Werke handelt.“3 In solchen Fällen ist das übernommene Zitat legitim. Es muss jedoch eigens markiert werden, da man keine hundertprozentige Garantie dafür hat, dass das Zitat richtig ist, weil man die Originalquelle nie zu Gesicht bekommen hat. Besitzt das Buch zwei oder mehrere Autoren, so werden diese durch Strichpunkte getrennt angegeben. Bei mehr als drei Autoren empfiehlt es sich, lediglich den ersten anzugeben und ein „u. a.“ (oder lateinisch: „et al.“) dahinter zu setzen. PRECHTL, Peter; BURKARD, Franz-Peter (Hrsg.): Metzler Philosophie Lexikon. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler, 1996. vgl. NACHNAME (Jahr), Seite x übernommenes Zitat (eine Aussage, die bereits zitiert wurde, wird übernommen) n WATZLAWICK, Paul: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Wirklichkeit. München: Piper Verlag, 2005. Handelt es sich um ein Buch, bei dem auf dem Titelumschlag nicht Autoren sondern ein (oder mehrere) Herausgeber angegeben sind, so wird hinter den Namen ein „(Hrsg.)“ gesetzt. sinngemäßes Zitat (eine Aussage oder ein Absatz wird inhaltlich, nicht aber in den Formulierungen übernommen) Ein Großteil einer Facharbeit wird aus sinngemäßen Zitaten bestehen (z.B. Zusammenfassungen und Kürzungen von Absätzen, Seiten und Kapiteln). Sie werden nicht unter Anführungszeichen und nicht kursiv gesetzt, müssen am Ende der Passage aber ebenso mit einer Quelle belegt werden.2 Das Grundschema für Bücher ist: NACHNAME, Vorname: Titel. Untertitel. Verlagsort: Verlag, Veröffentlichungsjahr. DOMENEGO, Hans u. a.: Das Sprachbastelbuch. Wien: G&G Buchvertriebsgesellschaft, 2005. LIESSMANN, Konrad; ZENATY, Gerhard: Vom Denken. Einführung in die Philosophie. Wien: Braumüller, 1992. WATZLAWICK (2005), Seite 191 n QUELLENANGABEN Im ersten erwähnten Fall geht es darum, dass am Ende der Arbeit die verwendeten Unterlagen aufgelistet werden. Diese Liste wird alphabetisch nach den Nachnamen der Autoren geordnet (Quellen ohne Urheberangaben sollten i. d. R. nicht verwendet werden). Der Nachname wird in Kapitälchen gesetzt. NACHNAME (Jahr), Seite x „Normalerweise sind wörtliche Zitate kurz und beschränken sich auf einzelne Phrasen, Sätze oder kürzere Absätze.“1 Sie müssen stets unter Anführungszeichen und kursiv gesetzt werden und dürfen nicht abgeändert werden. Ausnahmen dafür werden weiter unten angeführt. ZITIEREN ZITATANGABEN wörtliches Zitat (Textstellen werden wörtlich übernommen) SCHREIBT 3 GARDNER (1998) zit. n. PICKOVER (2005), Seite 33 Nun noch einige Besonderheiten, die die wissenschaftliche Arbeit erleichtern. Erstens: Vor allem bei den sinngemäßen Zitaten kann es vorkommen, dass sich die übernommenen Informationen nicht auf einer einzigen Seite befinden. Aus diesem Grund hat es sich eingebürgert, die folgenden Konventionen zu verwenden: Seite 34 nur auf Seite 34 Seite 34f. auf Seite 34 und 35 Seite 34-37 auf den Seiten 34 bis 37 Zweitens: Ebenso kann es vorkommen, dass auf einer Seite der eigenen Arbeit, unmittelbar hintereinander zwei oder mehrere Male dasselbe Werk zitiert wird. In einer solchen Situation gibt es die Möglichkeit, an Stelle des Autorennamens und der Jahreszahl ein „ebd.“ für „ebenda“ (oder lateinisch: „ibd.“ für „ibidem“) zu setzen. MUSIL (2004), Seite 148 ebd. 6 ebd. Seite 231f. 4 5 Drittens: Wie erwähnt kann es vorkommen, dass man ein wörtliches Zitat abändern muss. Ein Zitat ist vollständig übernommen unter Umständen viel zu lang und damit nicht zweckdienlich. Oder die Satzstellung ist so ungünstig, dass es bei einer teilweisen Übernahme nicht in den eigenen Satz passt. Streichungen, Ergänzungen, Kommentare und Änderungen der Groß- und Kleinschreibung werden mit [eckigen Klammern] gekennzeichnet. Original: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. Realgymnasium „Albert Einstein“ und Technologische Fachoberschule Meran Bearbeitete wörtliche Zitate: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. [...] Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“9 Kant schreibt in seiner berühmten Abhandlung, dass „Aufklärung [...] der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“9 ist. Sonderfall: Wikipedia Die Benutzung von Wikipedia-Seiten in einer wissenschaftlichen Arbeit ist nicht unproblematisch und die Meinungen darüber gehen weit auseinander. Die Informationen, die dort zu finden sind, stammen von einer Vielzahl meist anonymer oder pseudonymer Benutzer. Damit gibt es keine Möglichkeit, Seriosität und Verlässlichkeit der Informationen ernsthaft zu überprüfen. Da dies aber ein wesentliches Kriterium wissenschaftlicher Arbeit ist, sollte man davon absehen, Internet-Seiten dieser Quellen in der Arbeit zu benutzen. Gerald Reischl zum Beispiel schreibt in seinem Buch „Die Google Falle“: „Gerade Wikipedia ist eine äußerst beliebte Seite zum Abschreiben und darf in wissenschaftlichen Arbeiten prinzipiell nicht zitiert werden – weil Wikipedia-Einträge keinen Autor haben.“ Er geht jedoch soweit, auch die Nutzung von gedruckten Enzyklopädien, sofern nicht ersichtlich ist, wer welchen Beitrag verfasst hat, in Zweifel zu ziehen. Andererseits gibt es in der Wikipedia eine Vielzahl von hervorragenden, gut geprüften und aktuellen Artikeln. Hier sollte man im Einzelfall entscheiden. Beispiele: Wenn Kant gleich zu Beginn präzisiert, dass „Unmündigkeit [...] das Unvermögen [ist], sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“9, zeigt sich bereits sein analytischer Stil. In Kants Aufsatz finden wir den Wahlspruch der Aufklärung „Sapere aude! [wörtlich: Wage zu wissen] Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“9 9 KANT (1794), Seite 481 Ein besonderer Fall der Ergänzung ist dann erforderlich, wenn man eine fehlerhafte Aussage wörtlich übernehmen möchte (oder muss). Damit der Leser nicht den Eindruck gewinnt, der Autor hätte schlampig gearbeitet, muss auf diesen Fehler explizit hingewiesen werden. Ein solcher wird mit [!] oder [sic] (lateinisch: so, auf diese Weise) gekennzeichnet: „Im ersten Halbjahr 2004 wurden 5609 Lastkraftwagen über den Reschenpass gezählt, wärend [sic] es von Juli bis Dezember nur mehr 5134 waren, was einer Summe von insgesamt 10733 [sic] Transporten für das Jahr 2004 entspricht.“10 10 PICHLER (2005), Seite 27 Im ersten Fall handelt es sich um einen Rechtschreibfehler, im zweiten um eine falsche Summe (es wären 10743). Würde man ein Beispiel, wie das hier erfundene, tatsächlich verwenden, muss man allerdings besondere Gründe dafür haben. Quellen mit Fehlern sind i. d. R. nicht seriös und damit oft auch nicht verlässlich. ABBILDUNGEN & VERZEICHNIS Werden Abbildungen in einen Text integriert, so haben sich zwei Verfahrensweisen bewährt. Entweder man wählt über das Kontextmenü (rechte Maustaste über dem Bild) die Funktion „Grafik formatieren/Layout/Passend“ oder man gibt das Bild in ein Textfeld. In beiden Fällen ist es nötig, die Abbildung mit einer Bildunterschrift nach folgendem Muster zu versehen: Abb. n: Erklärung Beispiele: Abb. 1: Salvador Dalí Abb. 2: „Die Beständigkeit der Erinnerung“ (1931) Abb. 3: Dalí vor seinem Museum Im (nach Nummern aufsteigend geordneten) Abbildungsverzeichnis am Ende der Arbeit wird die genaue Herkunft der Bilder angegeben. Abb. n: Quelle mit Seiten- bzw. Dateiangabe (ggf. Stand und Abrufdatum) Beispiele: Abb. 13: HACQUARD, Georges: Das antike Rom. Bamberg: C.C. Buchner Verlag, 2003, Seite 27. Abb. 14: http://www.thematrix101.com/reloaded/poster-reloaded1.jpg (Stand: 2004, Abruf: 17.03.2004) RECHERCHIERE N IM INTERNET BEWERTUNG VON WEBSEITEN Die wichtigste Voraussetzung für eine Verwendung von Netz-Seiten ist die Bewertung derselben. Damit eine gefundene Webseite zu einer potentiellen Quelle wird, sollten i. d. R. einige Merkmale vorhanden sein: Der vollständige Name des Autors muss auf der Seite selbst verzeichnet sein. Nur so kann man die Seite zitieren und ins Literaturverzeichnis übernehmen. Außerdem ist es mit Hilfe des Namens möglich, Informationen über den Autor einzuholen, eine Maßnahme, die bei digitalen Quellen besonders wichtig ist. Das Jahr (oder noch besser das Datum) der Entstehung des Textes muss ebenfalls ersichtlich sein. Alternativ dazu könnte ein Datum zu finden sein, das Aufschluss gibt, seit wann die Seite online ist oder wann die Seite zuletzt aktualisiert wurde. Auch diese Informationen sind für das Literaturverzeichnis brauchbar. Handelt es sich um einen wissenschaftlichen Text, gelten für eine Internet-Seite dieselben Kriterien wie für einen gedruckten Text. Alle Zitate müssen als solche gekennzeichnet werden und am Ende des Textes muss ein Quellenverzeichnis zu finden sein. Kollektives Unbewusstes. In: Wikipedia (Abruf: 03.09.2010) Penrose-Dreieck. In: Wikipedia (Abruf: 06.10.2010) ZITIEREN VON I N T E R N E T -Q U E L L E N Jedes Dokument, das geprüft und tatsächlich in der eigenen Arbeit verwendet wird, muss in das Literaturverzeichnis als benutzte und zitierte Quelle aufgenommen werden. Dabei hat sich folgendes Grundschema bewährt: NACHNAME, Vorname: Titel. Internet-Adresse (Stand: Datum, Abruf: Datum) Die Internet-Adresse muss immer genau jene Seite angeben, auf der die verwendete Information tatsächlich zu finden ist. Es genügt demnach nicht, z. B. einfach „http://www.selket.de“ anzugeben, wenn sich die erwähnte Stelle auf „http://www.selket.de/pyramiden/gizeh/cheops.html“ befindet. Außerdem ist es wichtig, bei der Angabe der Internet-Adresse besonders auf Groß- und Kleinschreibung und die Verwendung von Sonderzeichen wie Schräg- („/“), Binde- („-“)und Unterstriche („_“) zu achten. Am Ende der Quellenangabe muss schließlich die Angabe des Alters der Seite (= letzte Aktualisierung der Webseite) und des Abrufdatums erfolgen, um zu dokumentieren, wann die Information abgerufen wurde. Eine angegebene Internet-Quelle kann zu einem späteren Zeitpunkt unter Umständen nicht mehr abrufbar bzw. aktualisiert worden sein. Es ist dem Betreuer der Arbeit überlassen, ob er verlangt, dass die Quellen ausgedruckt oder auf Datenträger verfügbar und somit nachprüfbar sein müssen. Beispiele: KUHN, Heinrich C.: Rohübersetzung ausgewählter Stellen aus: Cardanus, Hieronymus: De varietate. http://www.phil-humren.uni-muenchen.de/php/Kuhn/cardanushieronymus_txt.html (Stand: 1999, Abruf: 09.05.2003) PATALONG, Frank: Mein Gott, ein Nudelmonster! http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,370849,00.ht ml (Stand: 2005, Abruf: 24.08.2005) VOIGT, Rüdiger: Regieren in der Mediendemokratie. Ansätze für einen Perspektivenwechsel in der Regierungsforschung. http:// www.staatswissenschaft.de/voigt/vo_mediendemokratie.pdf (Stand: 2003, Abruf: 17.11.2004) WEITLANER, Wolfgang: „Weltatlas der Sprachstrukturen“ erschienen. Wissenschaftler präsentieren Dokumentation der globalen Sprachenvielfalt. http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050801011 (Stand: 2005, Abruf: 04.08.2005) In der Arbeit selbst werden Verweise auf Webseiten wie bei gedruckten Quellen behandelt. Wörtliche, sinngemäße und übernommene Zitate müssen genauso unterschieden und gekennzeichnet werden. Einziger Unterschied: Normalerweise entfällt der Hinweis auf eine bestimmte Seite. Bei heruntergeladenen PDF-Dateien aber lässt sich sehr wohl eine Seite, bei längeren und strukturierten Texten der Vollständigkeit halber die Dezimalklassifikation des zitierten Abschnittes angeben. Beispiele: KUHN (1999), Kapitel 40 vgl. PATALONG (2005) VOIGT (2004), Seite 8 19 WEITLANER (2005) 16 17 18 TextAssistent 2.2 © Dr. Christian Zelger 2005-2013