Pressemitteilung als PDF - Komische Oper Berlin

Werbung
Pressemeldung vom 5.9.2013/tp
| Deutschlanddebüt des lettischen Regisseurs Viestur Kairish
Benjamin Britten
Ein Sommernachtstraum
Premiere zum Saisonstart: Sonntag, 15. September 2013, 19 Uhr
Benjamin Brittens suggestiv-poetische Vertonung von William Shakespeares
tragikomischem Schauspiel um Eifersucht im Feenreich, verwirrte Liebespärchen sowie Lust und Frust, ein großer Esel zu sein, entführt in die Tiefen des
Zauberwaldes unserer Seele. Der lettische Opernregisseur Viestur Kairish setzte
zuletzt Richard Wagners Der Ring des Nibelungen an der lettischen Nationaloper in
Riga in Szene und stellt sich mit seiner Arbeit erstmals dem deutschsprachigen
Publikum vor.
»Kein Aug hat’s je gehört, kein Ohr hat’s je gesehen« – Kairishs Sommernacht
ist bevölkert von kuschligen Riesen-Teddys und glockenklar singenden
Elfengreisen, hinreißend infantilen Kobolden und kindlichen Fürstenpaaren.
Inmitten einer phantastischen Seelenlandschaft verlieren und finden sich vier
junge Menschen, die – fast wie im richtigen Leben – kaum wissen, wie ihnen
geschieht. Diese Sommernacht führt in ein Labyrinth der geheimen Sehnsüchte
und verborgenen Wünsche, aus dem herauszufinden wohl nur im Traum gelingt.
Die musikalische Leitung dieser (sommernachts-) traumhaften, –naiven und
doch sehr erwachsenen Romantic Comedy liegt bei der Kapellmeisterin der
Komischen Oper Berlin, Kristiina Poska, die im April 2013 mit dem Deutschen
Dirigentenpreis ausgezeichnet wurde.
Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin
Pressetelefon +49 (0)30 202 60 370
Fax +49 (0)30 20260 366
Thomas Petersen
Pressesprecher
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
Benjamin Britten
Ein Sommernachtstraum
Oper in drei Akten (1960)
Libretto nach William Shakespeare von Benjamin Britten und Peter Pears
Deutsche Übertragung nach August Wilhelm von Schlegel, eingerichtet von
Ernst Roth, revidiert von Walter Felsenstein
Musikalische Leitung: Kristiina Poska
Inszenierung: Viestur Kairish
Bühnenbild und Kostüme: Ieva Jurjāne
Dramaturgie: Johanna Wall
Kinderchor: Dagmar Fiebach
Licht: Diego Leetz
Besetzung: David DQ Lee (Oberon, König der Elfen), Nicole Chevalier
(Titania), Gundars Āboliņš (Puck, ein Elf), Alexey Antonov (Theseus),
Christiane Oertel (Hippolyta), Tansel Akzeybek (Lysander), Günter
Papendell (Demetrius), Annelie Sophie Müller (Hermia), Adela Zaharia
(Helena), Stefan Sevenich (Zettel), Jens Larsen (Peter Squenz), Peter Renz
(Flaut), Hans-Martin Nau (Schnock), Máté Gál (Schnauz), Bernhard Hansky
(Schlucker)
Termine
Einführungsmatinee: Sonntag, 8. September 2013, ab 12 Uhr
Premiere: Sonntag, 15. September 2013, 19 Uhr
Weitere Vorstellungen: 21. September, 19:30 Uhr| 29. September 2013, 19 Uhr
4./ 10./ 26. Oktober 2013, 19:30 Uhr| 8. Juli 2014, 19:30 Uhr
30 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine kostenlose Einführung
im Foyer statt.
Karten
Kartentelefon (030) 47 99 74 00
Mo bis Sa 9 bis 20 Uhr, So 14 bis 20 Uhr
Preise: 12 - 85 €
Karten für Kinder (bis 16 Jahre): 10 € in allen Preisgruppen
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
2
Handlung
Aufruhr im Feenreich: Königin Titania und König Oberon zanken sich um ihr
aktuelles Lieblingsspielzeug. Titania behält die Oberhand und Oberon sinnt
auf Rache, verlässt sich dabei aber unklugerweise auf seinen chaotischen
Helfershelfer Puck. Mit seinem Zaubermittel erwischt Puck bei zwei
herumirrenden Liebespaare leider den Falschen, was zum totalen
Liebesdurcheinander führt. Jetzt ist es an Puck, die Sache wieder gerade zu
rücken. Und Titania soll ja auch nicht ganz ungeschoren davonkommen …
Hintergrund
Was Britten an der Vorlage Shakespeares reizte, waren besonders die klar
voneinander unterschiedenen Gruppen – die Liebenden, die Handwerker und
die Elfen – die gleichwohl miteinander interagieren. Für jede der Gruppen fand
er eine ganz eigene Textur und Klangfärbung. Aus Shakespeares berühmter
Schauspielerszene wird bei Britten eine hinreißende Opernparodie – die höchst
tragische Komödie von Pyramus und Thisbe, ein Pasticcio aus Donizetti, Verdi und
Schönberg’schem Sprechgesang, der Peter Pears bei der Uraufführung 1960
eigenhändig eine Parodie auf Joan Sutherlands Interpretation der Wahnsinnsarie
von Donizettis Lucia di Lammermoor beifügte.
»Ich fand es nicht entmutigend, ein Meisterwerk anzurühren, in dessen Sprache
bereits eine ganz eigene Musik liegt. Diese Musik, und die, die ich dafür
geschrieben habe, bewegen sich auf zwei sehr unterschiedlichen Ebenen. Ich
versuchte, keine Idee über das Stück zu legen, die nicht ebenso gut mit Worten
ausgedrückt werden könnte.« Tatsächlich ließen die Librettisten Pears und
Britten die Shakespearschen Worte für ihr Libretto – mit Ausnahme einiger
Textumverteilungen und Wiederholungen – weitgehend unangetastet. Die
Änderungen waren größtenteils musikalischen Anforderungen geschuldet. »Ich
denke, wir fügten eine halbe Zeile ein, die nicht von Shakespeare ist, ansonsten
haben wir nur seine Worte benutzt«, so Britten in einem Interview der BBC. Für
die Übersetzung der deutschen Erstaufführung an der Hamburgischen
Staatsoper wurde die klassische Übertragung von August Wilhelm von Schlegel
eingerichtet, die Walter Felsenstein – der nur wenige Monate nach der
Uraufführung die DDR-Erstaufführung an der Komischen Oper inszenierte, im
Hinblick auf eine verbesserte Verständlichkeit und Sangbarkeit überarbeitete.
Ergebnis ist eine bis heute gültige, in Witz und Poesie dem englischen Original
sehr nahe Übersetzung, die auch in der aktuellen Produktion der Komischen
Oper Berlin zu erleben ist.
3
Herunterladen